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Die neuesten Lacher zur Chancengleichheit |
Archiv - Soziales | |
Dienstag, 13. Februar 2007 | |
Sigrid Fischer ist langjährige Mitarbeiterin des Frauenservice Graz und Initiatorin der GenderWerkstätte – einer Kooperation mit der Männerberatung Graz: Beratung, Bildung, Projekte zu Gender Mainstreaming.
2007 - Wir befinden uns im Europäischen Jahr der Chancengleichheit für alle … … und die Verhöhnung von Aktivitäten zur Verwirklichung von Geschlechtergerechtigkeit ist en vogue wie schon lange nicht mehr, und das nicht nur, wenn wir auf die jüngsten Vorwürfe gegenüber Gender Mainstreaming als „Umerziehungsprogramm der Geschlechter" im „Spiegel" blicken. Eineinhalb Jahrhunderte Frauenbewegung, Suffragetten, Blaustrümpfe, linke Emanzen, Feministinnen, selbsternannt oder so etikettiert, verlacht für jeden einzelnen wagemutigen Schritt die Welt aus ihren geschlechterstereotypen Korsetten zu heben: Studieren, Forschen, Lehren, Wählen gehen, Hosen tragen, Fahrrad fahren (!), die Zuständigkeit für Heim und Herd verweigern, Firmenchefin sein etc. etc., jedes für Frauen verbotene Territorium widerspenstig erobert. Wir dürfen stolz sein auf so viel Einfallsreichtum und Unermüdlichkeit trotz der gebetsmühlenartigen Hinweise „jetzt aber wirklich wieder mal zu weit gegangen zu sein, Gleichstellung gut und schön aber…."
Die neuesten Lacher auf ihrer Seite wollen sich jetzt jene sichern, die die geschlechtergerechte Sprache so gar nicht ertragen, aktuell wieder polemisiert am Beispiel der Umkehr der Geschlechterzeichen in den öffentlichen Schildern der Stadt Wien (z.B. KORSO vom Jänner 07). Die rote Socke schwimmt! Sprache erzeugt Bilder im Kopf (oder haben Sie gerade an die Vielfalt aller Socken, der grünen, gelben, bunt gestreiften gedacht?). Sprache ist ein Kodierungssystem und erzeugt eine gemeinsame Vorstellung und Interpretation von Wirklichkeit. Sprache definiert die Welt und repräsentiert Be-wertungen und Urteile einer Gesellschaft. Sprache ist Macht! Diese Kolumne ist eine Reaktion auf das Feuilleton von Werner Schandor in der KORSO-Ausgabe vom Jänner 2007( „Dem Volk aufs Maul hauen").
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