Das nachhaltige Magazin für Graz und die Steiermark
Dem Volk aufs Maul hauen
Archiv - Kultur
Sonntag, 7. Januar 2007
ImageWerner Schandor ist PR-Agent (www.textbox.at) und Autor. Im März erscheint sein Roman „Mein kleines, lumpiges Leben. Ein letzter Roman von E. E. Witz" in der edition kürbis.

Haben Sie heute schon getschendert? Willkommen im EU-Jahr der Chancengleichheit! Insider sprechen übrigens auch vom Jahr der „Diversity", sprich: „Daivörsiti" – auf gut Deutsch: „Vielfalt".

Und dieser Begriff Diversity bringt mich auf einen weiteren schönen Begriff, der mich als Texter seit einiger Zeit verfolgt, nämlich „Gender Mainstreaming". Das ist nicht nur schwer auszusprechen („Tschenda Meeinstrieming, da haut’s da die Zähn’d aus der Pappen!" - © Der Bockerer), sondern gibt sich zu allem Überdruss auch noch unübersetzbar. Wörtlich könnte man von „Geschlecht hauptströmen" sprechen, aber das – wie es mittlerweile so schön heißt – macht einfach total keinen Sinn! Übertragen bedeutet Gender Mainstreaming, dass der sozialen Rolle von Männlein und Weiblein ein Hauptaugenmerk in der politischen und gesellschaftlichen Reflexion gewidmet wird. Bezweckt wird damit, das Vorhandensein, die politischen Ursachen und gesellschaftlichen Bedingungen von Ungleichbehandlung aufzuzeigen und zu beseitigen. Dieses Ziel kann wohl jeder der Aufklärung verbundene Mensch des 21. Jahrhunderts voll und ganz unterschreiben. Und dennoch gibt es einen Aspekt des Gender Mainstreaming, der in deutschen Landen meines Erachtens manchmal etwas überbetont wird, nämlich die so genannte geschlechtsneutrale Schreibweise, die unlängst sogar aufs Feld der Zeichen ausgeweitet wurde.

» 1 Kommentar
1"Schade ..."
am Donnerstag, 1. Januar 1970 00:33von Gast
... Herr Schandor, dass Sie so undifferenziert an Gendermainstreaming herangehen. Gendermainstreaming will - wie Sie vielleicht wissen - die verschiedensten Lebenssituationen von Frauen und Männern, aber auch zwischen Männern und Männern und Frauen und Frauen beleuchten und hier einen gerechten Ausgleich schaffen. Ihr Artikel zeigt für mich nur, dass Sie sich einfach zu wenig mit Genderfragen befasst haben oder befassen wollten. Echt schade ...
» Kommentar schreiben
Nur registrierte Benutzer können Kommentare schreiben.
Bitte melden Sie sich an oder registrieren Sie sich.
 
< zurück   weiter >