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25 Jahre LandesEnergieVerein Steiermark
Archiv - Nachhaltigkeit und Ökoland
Dienstag, 12. Dezember 2006
Image1981 wird der „Verein zur Förderung heimischer regenerierbarer Energieträger und des Energiesparens in der Steiermark" gegründet. Der Verein soll einen Landesenergieplan entwickeln, einen Arbeitskreis für Alternativen zum Kohlekraftwerk Mellach installieren und die vielen Institutionen und Initiativen zum Thema Energie bündeln. 13 Jahre später wird der Landesenergieplan im Landtag beschlossen.

Heute führt Landesrat Ing. Manfred Wegscheider den Vorsitz im LandesEnergieVerein Steiermark und plädiert für eine stärkere Regionalisierung der Energiepolitik.

Wege zur Nachhaltigkeit. Ziele des LandesEnergieVereins Steiermark sind die Effizienzsteirung des Energieeinsatzes und die Nutzung erneuerbarer, heimischer Energieträger im Interesse der regionalen Entwicklungspolitik, des Umweltschutzes und der Nachhaltigkeit. Mit 14 Mitarbeitern und einem jährlichen Budget von ca. 700.000,-- € werden unter anderem folgende Aufgaben durchgeführt: Abwicklung der Förderung für Solar- und Biomasseheizanlagen, Wissensaustausch im Netzwerk Öko-Energie Steiermark (NOEST), Ausbildung von Energieberatern, Unterstützung von EU-Projekten zur Vernetzung von kleinen und mittleren Unternehmen und Qualitätsmanagement für Biomasseheizwerke und -nahwärmenetze.
Seit 1981 ist Gerhard Ulz Geschäftsführer des LandesEnergieVereins Steiermark. Für KORSO sprach Manfred Unterholzer mit Gerhard Ulz über seine bisherige und künftige Arbeit.

Image25 Jahre LandesEnergieVerein: Gerhard Ulz (mit Blumenstrauß) im Kreise seiner MitarbeiterInnen

Wenn Sie zurückblicken, gibt es Ergebnisse Ihrer Arbeit, auf die sie besonders stolz sind?
Ein ganz besonderer Höhepunkt war wohl 1989, als mit unserer Hilfe 13 neue Biomasse-Wärmenetze geschaffen werden konnten. 1986 hatte die Steiermark zwei Biomasse-Wärmenetze, nun sind es 130. Seit seiner Gründung hat der LandesEnergieVerein mehr als 70 Forschungsprojekte finanziert und in Bewegung gebracht. Ein weiteres Highlight ist für mich die Entscheidung der Landesregierung, künftig Wohnbauvorhaben nur dann zu fördern, wenn erneuerbare Energieträger eingesetzt werden. Die gesamten Leistungen des LandesEnergieVereins in den letzten 25 Jahren ergeben in Summe das größte Kraftwerk der Steiermark, insgesamt wurden 600 MW eingespart.

Der Stromverbrauch in der Steiermark steigt stetig, wo sehen Sie die Gründe dafür, und gibt es da noch Einsparpotentiale?
Die Nutzung von Elektrogeräten und damit auch der Stromverbrauch im Haushaltsbereich in der Steiermark und in Europa steigen deutlich. So hat fast jeder Haushalt mehrere Fernsehgeräte, einen PC mit Internetanschluss und mehrere Mobiltelefone mit entsprechenden Aufladevorrichtungen. Ein großes Einspar-Potential gibt es hier bei der Steigerung der Energieeffizienz jedes einzelnen Gerätes. Die EU hat Richtlinien und Kennzeichnungspflichten eingeführt um die ineffizienten Geräte vom Markt zu verdrängen.

Wo sehen Sie die größten Herausforderungen für Ihre künftige Arbeit?
Die Notwendigkeit von Maßnahmen im Bereich der Elektrizität habe ich ja gerade erwähnt, hier ist vor allem noch viel Bewusstseinsarbeit zu leisten. Etwas ist uns in Graz schon gelungen und darauf bin ich ganz besonders stolz, das ist die „Förderung der Heizungsumstellung für Bezieher des Heizkostenzuschuss". Gefördert werden die Kosten für die Umstellung der bisherigen Einzelöfen auf Fernwärme und Erdgas mit bis zu 100 % der Investitionskosten. Damit kann wirklich ein nachhaltiger Beitrag geleistet werden, denn ein alleiniger Heizkostenzuschuss für sozial Schwache sorgt nur für das Einkommen der Brennstofflieferanten. Abschließend noch ein bezeichnendes Beispiel für die Notwendigkeit von Bewusstseinsarbeit: Bei der Energy-Globe-Austria-Gala in Wels wurden die besten Umweltprojekte Österreichs ausgezeichnet. Draußen auf dem Parkplatz standen die Luxuslimousinen von Bundes- und Landespolitikern mit laufenden Motoren und leisteten so ihren Beitrag für den Umweltschutz.

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