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Eisenerz 2021 >>> Zukunftsvisionen für Eisenerz |
Archiv - Arbeit und Wirtschaft | |
Mittwoch, 6. Dezember 2006 | |
Wie KORSO ausführlich berichtete, versuchen die politisch Verantwortlichen der Stadt Eisenerz neue Perspektiven für ihre schrumpfende Gemeinde zu eröffnen. Auf Grund des Bevölkerungsrückgangs wird es zunehmend schwierig, die Kosten für die bestehende Infrastruktur zu tragen. Bürgermeister Mag. Gerhard Freiinger beschreibt die Situation drastisch: „Ohne die Unterstützung durch das Land wären wir auf der Stelle bankrott."
Schrumpfung als Chance und neue Wege. Auf der Suche nach Wegen mit dieser Situation umzugehen wurde unter anderem der internationale und interdisziplinäre Ideenwettbewerb „Eisenerz 2021" ausgelobt. Mit dem Auftrag nicht mehr Bevölkerungswachstum als Ziel zu sehen, sondern Lösungen für eine schrumpfende Gemeinde zu entwickeln, wurden fünf von 29 Teams mit der Ausarbeitung ihrer Vorschläge beauftragt. Am 27. 11. wurden die Ergebnisse des Wettbewerbs dem Gemeinderat und geladenen Gästen im Museum von Eisenerz präsentiert. Ergebnisse des Ideenwettbewerbs. Alle Projekte suchten nach Möglichkeiten mit der Schrumpfung der Stadt umzugehen und diese positiv umzuwerten, zwei davon können als klassisch raumplanerisch angesehen werden: Die Autoren der Projekte „Rückbau baut auf" und „Kunst-Hand-Werk-Bildung-Extremsport" machen konkrete Vorschläge, wie die Innenstadt umgestaltet, aber auch wie der Erzberg für den Extremsport attraktiv gemacht werden könnte. Neben einer Verlagerung des Industrieparks wurden Vorschläge wie Verkehrsberuhigung im Zentrum, der Bau eines Wassertonnenaufzugs oder einer überdachten Rolltreppe zwischen dem Stadtzentrum und Siedlungen am Stadtrand gemacht. Einbezug von „Exileisenerzern", Stadtentwicklung gemeinsam mit der Bevölkerung. Im Rahmen des Projekts „Eisenherz" wurden abgewanderte Personen befragt, diese sollen Vorschläge und Ideen für die Weiterentwicklung einbringen. Die zwei anderen Projekte setzen auf Stadtentwicklung unter Einbezug der Bevölkerung. Das Projekt „re-think Eisenerz, re-do Eisenerz" schlägt unter anderem vor, ein Zentrum der Begegnung zu etablieren. Dort sollten Denkwerkstätten zu unterschiedlichen Themen stattfinden. Eine dieser Denkwerkstätten sollte sich der Geschichte von Eisenerz als ArbeiterInnenstadt widmen. Der Vorschlag des Projektteams, das sich auf den Historiker Heimo Halbrainer beruft, beinhaltet die Idee die ArbeiterInnengeschichte auch für TouristInnen zugänglich und im öffentlichen Raum sichtbar zu machen. Das Projekt „Drei Engel für Eisenerz" von zwei Grazer Architektinnen und einer Grazer Soziologin schlägt vor, die Orte rund um die Altstadt als Ressource für die Belebung der Innenstadt und die Vernetzung nach Außen zu nützen. Im Sinne einer Begleitstrategie für redesign Eisenerz soll der Rückbau der leer stehenden Gebäude bzw. deren Umnutzung als Chance für die Bevölkerung wahrgenommen werden. In Zukunftswerkstätten sollen Initial-Projekte entwickelt werden. Diese (zum Beispiel der Wiederaufbau von Landwirtschaft oder der Aufbau eines Kinderferiendorfes) sollen von dafür angestellten EisenerzInnen umgesetzt werden. Auf Perspektive ist das Ziel, Image und Identität der Eisenerzer Bevölkerung zu stärken und weiter zu entwickeln. Bürgermeister Freiinger betonte bei der abschließenden Diskussion, ihm sei sowohl wichtig mit der Bevölkerung gemeinsam zu arbeiten als auch Projekte zu verwirklichen, die schnellen Erfolg versprechen: Angesichts der prekären Situation sei ihm die Umsetzung konkreter Maßnahmen ein besonderes Anliegen. jm
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