Dienstag, 14. November
SEELE: Finger weg!
Ist von der Seele die Rede, beschleicht mich das Mulmige: Entweder
wird sie nach getaner Mordtat besungen – wie bei umgebrachten Indianern,
deren edle wilde Seele man danach beschwor. Oder es gilt ihr Hohelied –
wie am Balkan – stets dem folgenden Umbringen. Nun geht es um die Wiederentdeckung
der „russischen Seele“. Wolfgang Eismann spricht über Russland am
Scheideweg. Minoriten, 19.30
|
„still’s“: Schwarzweißfotografien von Alexander Golser
Ausstellungseröffnung um 20 Uhr im CdA (Club der Amateurfotografen),
Klosterwiesgasse
35/K, 8010 Graz. Ausstellungsdauer: 14. Nov. – 12. Dez. 2000, jeden Di
ab 19.30 bzw. nach tel. Vereinbarung (0664/5354107). |
Mittwoch, 15. November
PERFORMANCE: „heute-hoy-today“
Reni Hofmüller im
Rhizom. 20.00
MORAL: Ja oder nein oder wie oder was?
„Gesellschaft mit (k)einer Moral“ – Manfred Prisching und Walter Pieringer
reden über ein Thema zwischen Überforderung und Beliebig-keit.
Studentenhaus
Leechgasse, 20.00
Donnerstag, 16. November
KLISCHEES: Von Lesbos
Es gibt Klischees über Lesben, es gibt Klischees unter Lesben
und es gibt eine möglichst klischeearme Debatte zwischen Laura Meritt
und Ulrike Lunacek. Grüne Akademie, 19.00
BUCH: ... everybody is following his own dream ...
Reinhard K. Sprenger sprengt alle bisher gültigen Auffassungen
von Menschenführung in Unternehmen. Mit Beginn des 21. Jahrhundert
proklamiert er das Zeitalter des Individuums und das Schwinden des Einflusses
der Institutionen. Dem muss modernes Management Rechnung tragen, will es
in die Erfolgszone gelangen. Unternehmen seien „um die Mitarbeiter herum“
und nicht „gegen sie“ zu bauen. Flächendeckende Demotivationslagen,
regelmäßiges Scheitern immer neuer Managementstrategien und
-moden, Fehlen durchgehender Karrieremöglichkeiten, die früher
Individuum und Organisation innig verbunden haben, gefährden den Erfolg
von Unternehmen. Der Autor plädiert für eine radikale Abkehr
vom immer noch praktizierten Taylorismus, den nicht-instrumentellen Umgang
mit den Menschen, für das Erkennen und den umfassenden Einsatz der
„individuelle Wertreserve Mensch“. Jedes Individuum folgt seinem eigenen
Traum, wer diese Tatsache negiert, wird langfristig keinen Erfolg haben.
Reinhard K. Sprenger: Aufstand des Individuums – Warum wir Führung
komplett neu denken müssen, Campus-Verlag, Frankfurt 2000, öS
364,00; erhältlich bei: Buchhandlung Max Pock, Hauptplatz
1, 8010 Graz, Tel. 0 316 / 82 52 54-0
Freitag, 17. November
KABARETT: Wo sind die Zähne?
Es spielt Granada im Theater im Kürbis zu Wies: 19.45 eröffnet
Ilse Hartig ihre Austellung, um 20.00 Premiere des Kabarettprogramms
„Ka Zeit“. Das Ensemble verspricht: „Wir mischen Heiteres mit Ernstem und
gehen nie auf jemanden los.“ Ach, liebe Leute, letzteres solltet ihr euch
vielleicht noch überlegen. Holt ruhig das Gebiss aus dem Glas!
JAZZ: „Local heroes”
Spielen im November im Jazzcafé Maiffredy, Maiffredygasse
12, 8010 Graz: Am 17.11. um 20.30: die „Dixieland All Stars” unter
der Leitung von Franz Kerschbaumer; am 24.11. um 20.30 „Bass battle”
(Klaus Melem meets Ewald Oberleitner). |
|
Samstag, 18. November
RADIO: Der derbe Griff ins Ei
„Die Verbesserung des Menschen“ wird von Gentechnikern offen angestrebt.
Damit ist nicht nur die Befreiung von Krankheiten gemeint, sondern auch,
dass alles, was als hässlich, dumm oder sonst wie unangepasst gilt,
ausgemerzt werde. Ich bin dagegen, ich mag das schon aus Eigeninteresse
nicht. „Diagonal“ debattiert offene juristische und ethische Komponenten
der kommenden Menschen-Bastlerei. Ö1, 17.05
|
COMIC: „Ich bin einer von den Auserwählten,
die stark genug sind, dass sich in ihnen das Glück der Menschen bündeln
kann“.
Peter Sterner – das Geheimnis seines Erfolges
Manche Kleinbürger haben eben Glück: Nicht nur, dass sie
ein Brieflos mit Millionengewinn in einer Wohnung finden, die ihnen nicht
gehört; nicht nur, dass sie in |
ebendieser Wohnung unmittelbar danach mit einer unbekannten
Palmers-Schönheit ohne lange Vorrede zum Wesentlichen kommen dürfen,
nicht nur, dass sie von Mick Jagger persönlich entdeckt und in die
Charts gepusht werden – nein, es widerfährt ihnen noch Unglaublicheres:
Ihre Story wird von Werner Schandor in geschmeidige Prosa gesetzt, von
Roman Klug mit kongenialen Illustrationen zu einem Gesamtkunstwerk modelliert
und schluss-endlich nimmt sich die weit berühmte edition kürbis
des Opus an und bringt es auch noch als Comic ‘raus!
Jedoch: Weit gefehlt, wer meint, des Titelhelden Sterner Glück
sei damit erschöpft, darf er doch auch noch seinen unsterblichen Hit
„Fucking like a pharao“ auf einer dem Band beigelegten CD 18fach gecovert
sehen, darunter von so versierten Gesamtkünstlern wie dem schon oben
erwähnten Werner Schandor oder den DJs Kolchos
und Sowchos, die es sich nicht nehmen ließen, das von ihnen
mitzuverantwortende Werk auch in ihrer monatlichen KORSO-Kolumne zu featuren.
KORSO wiederum lässt seine LeserInnen ein wenig am Glück
des Peter Sterner mitnaschen, denn: ein paar dezente Mausklicke – und Sie
könnten sich bereits im Besitz eines von zehn Exemplaren von „Peter
Sterner – das Geheimnis seines Erfolges“ wiederfinden, ohne die 198,— öS
auch nur anzurühren, die Sie im gut sortierten Buchhandel dafür
löhnen müssten (ein zugegeben ohnehin äußerst moderater
Preis für über 50 Seiten bestbedrucktes Papier inklusive beigelegtem
Tonträger).
KORSO verlost 10 Exemplare von „Peter Sterner – das Geheimnis seines
Erfolges“ (Text: Werner Schandor / Grafik: Roman Klug) beim Kulturquiz |
Sonntag, 19. November
DRAMEN: Wettbewerb
Durch Tonnen von Manuskripten hat sich die Jury des Dramenwettbewerbs
„Utopie 2000“ durchackern müssen. Nun stehen die Preisträger
fest und lesen auf der Probebühne des Schauspielhauses ab 11.00
aus
ihren ausgezeichneten Texten: Patrick Boltshauser aus „Brot und Spiele“,
Robert Woelfl aus „Kommunikation der Schweine“ und Daniela Egger aus „Schröder“.
„Götter, Geister, Archetypen“: Was so aus dem Unterbewussten
des spirituell vernachlässigten Menschen hervorwabert, hat Drago Druskovic
auf Leinwand gebannt und stellt’s in der Galerie Kammerer aus – vom 10.
November bis 2. Dezember in der Münzgrabenstraße 7. Öffnungszeiten:
Di – Fr von 09.00 bis 12.00 und von 15.00 bis 18.00, Sa von 09.00 bis 12.00.