Montag, 29. Oktober
RADIO: Gespürt und gefragt und gespielt
Diese Woche geht’s im Radiokolleg um die Angst und wie wir mit ihr
umgehen sollten, wenn wir’s vor lauter Angst nur könnten, ferner um
die Naturwissenschaften im Alltag sowie um die Theater-Musik. Ö1,
9.30
VORTRAGSREIHE: Lebens-Zeit
Auf die Spuren eines vertrauten und doch fremden Phänomens begibt
sich die Reihe im Resowi-Zentrum: Lebenszyklen und Biografie. Anmeldung
beim GEFAS unter 830-2964
MONTAG: Impro-Show
Das Theater im Bahnhof tut heute wieder. 20.00
Dienstag, 30. Oktober
GROSSE MUSIK: Für kleine Leute
Für das „Jugendmusikfest Deutschlandsberg” schrieb Gerd Kühr
zum Libretto von Petra Ernst „Angleia Federweiß” eine kleine Oper
für Kinder und Jugendliche. Lassnitzhaus, 11.00
KABARETT: Was die Jungen zwitschern
Der steirische Kabarettnachwuchs namens Kosch, Kropsch, Stipsits fährt
heute und morgen im Theatercafé ab und nimmt für seinen
Programmtitel eine Anleihe bei unseren englischsprachigen Zugbegleitern:
„Last train to Söztoi”. 20.00
STEIRISCHER HERBST: Mavis
Mavis ist Popmusik. Sieben Musiker aus ganz Europa, die für Graz
ein szenisches Konzert erarbeitet haben. Orpheum, 21.00
Mittwoch, 31. Oktober
THEATER: Vom Schreiben und Sterben
Der moribunde Tiroler Josef Winkler hat mit dem „Tintentod” ein Auftragsstück
für den steirischen herbst geschrieben, das er eine szenische Befragung
nennt und das heute seine Uraufführung erlebt. Probebühne des
Schauspielhauses,
20.00
WIEDERSEHEN: mit Curd Duca
Als er in Graz Architektur studierte, war er einer der drei von „Auch
wenn es seltsam klingen mag...” Wie sich’s gehört für einen erfolgreichen
Sohn der Heimat, kehrt er nun als Erfolgreicher in die Herbstbar ins Theatro
zurück und zeigt, was er inzwischen alles gemacht hat.
Donnerstag, 1. November
TANZ: Mit dem Tod
Heute, am Tag der Toten, können wir uns gemütlich die gestrige
Dimensionen-Sendung von Ö1, 19.00 anhören, die wir aufnehmen
mussten, weil wir erst im Theater und dann im Theatro waren. Es geht um
den Totentanz in der europäischen Kultur. Übrigens bemüht
sich seit Jahren tatsächlich eine „Internationale Totentanzvereinigung”
um Sammlung, Pflege und wissenschaftliche Aufarbeitung dieses Phänomens.
Freitag, 2. November
KABARETT: Besuchszeit
„Können Aggresionen wirklich dadurch abgebaut werden, dass man
sich auf eine Bühne stellt und seinen zahlenden Mitbürgern zwei
Stunden lang Blödsinn erzählt?” fragt Martin Kosch und probiert
es im Theatercafé aus. Sofern er damit beim Publikum keine
allzu großen Aggressionen weckt und den heutigen Tag übersteht,
macht er’s morgen wieder. 20.00
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BÖRSENSCHLUSS für Literatur-Zocker
Seit 1. Juni betreiben der steirische herbst und das Feuilletonmagazin
schreibkraft unter der Internet-Adresse www.
literaturboerse.com ein gleichnamiges Börsenspiel. Die Literaturbörse
– Untertitel: „Über die Architektur moderner Produktionsprinzipien
im literarischen Feld“ – ist der spielerische Versuch, ökonomische
Bedingungen des Literaturbetriebes in konzentrierter Form zu simulieren. |
Zwischenresumee: Während der vergangenen fünf
Monate wurden knapp 40 Texte zum Börsengang ausgewählt, heftig
gehandelt und noch heftiger diskutiert (nachzulesen in der Sektion Konferenzraum).
Zig-Milliarden virtueller Euro wurden gewonnen und auch wieder verzockt.
Texte wurden von unvorstellbaren Highflyern über Nacht zu Pennystocks.
Die Produktions- und Distributionsbedingungen von Literatur konnten eingehend
beobacht werden. Existenzen wurden keine zerstört.
Am 2. (ab 19.00 Uhr) und 3. November (ab 14.00 Uhr)
wird
die Literaturbörse mit einem Symposion im Forum Stadtpark beschlossen.
Am Freitag Abend werden die interessantesten Texte des Börsengeschehens
gelesen und der erfolgreichste Anleger geehrt. Am Tag darauf folgt die
inhaltliche Aufbereitung der Geschehnisse. Über die verschiedensten
Aspekte im Spannungsfeld „Literatur und Markt“ referieren die Literaturagentin
Karin Graf, die Verleger Max Droschl (siehe Bild) und Wolfgang Ferchl (Eichborn
Verlag), die Kritiker Petra Nachbaur und Peter Geist, die Autoren Petra
Coronato, Burkhard Spinnen und Norbert Niemann sowie der Unternehmensberater
Carsten Siebert und der erfolgreichste Anleger der Literaturbörse.
arp |
Samstag, 3. November
DATENWERK: Mit Hofrat Kriesche
Mensch, der Dialog zwischen Kunst und Wissenschaft als Herausforderung.
Dom
im Berg, 9.30 – 19.00
Sonntag, 4. November
STEIRISCHER HERBST: Sieben letzte Chancen
Sollten Sie beim steirischen herbst zu wenig fleißig hingelaufen
sein, seien Sie erinnert, dass heute letzter Tag ist. Es gibt die Gelegenheit,
sieben versäumte Programmpunkte zwischen Architektur und Schauspiel
nachzuholen.
EKSTASE: mal zwoundsiebzig
Neben der Ausstellung mit Werken des Kremser Schmidt zeigt die Alte
Galerie am Landesmuseum Joanneum bis 13. Jänner eine weitere
Schau: 72 barocke Skulpturenmodelle aus der deutschen Privatsammlung Dessauer
sind in ihren Räumen in der Neutorgasse 45 versammelt.
Info: Tel. 8017/9772, www.museum-joanneum.at,
Öffnungszeiten: Di bis So 10.00 bis 17.00
WANKOS: gegen-herbst
Mit „Who killed Arnie ?“ einer Graz- und herbstattacke vor einem Jahr
begann es, mit „Schleim“ am 24. September dieses Jahres schlug Dramatiker
Martin Wanko ein zweites Mal und noch kräftiger im Teatro zu.
Hubsi Kramer inszenierte die rabiate Nestroymischung aus Schrott, Kabarett
und Genialität schnell, präzise und knochentrocken. |
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Die Schauspieler, die den Bundespolitikern täuschend
ähnlich sehen - Willi Höller als Kanzler (Schüssel),
Hermann Kogler als Minister (Morast), Christian Straßer als Faktotum
„Heute“, die Damen Sonja Penz und Nina Gabriel als Ministergattin
bzw. Sekretärin - benehmen sich zu alten Morak-Songs wie die Schweine,
fressen aus dem Schweinetrog und werden abgespritzt wie die Schweine: Schleim-Reaktion
auf eine selbstläufige Politik, die sich mit Worthülsen isoliert.
Graz und die Steiermark, die den kleinen Gegenherbst mit einer weiteren
Uraufführung (von Günter Eichberger), Lesungen, Musikaktionen
(G.R.A.M.) und Comicpräsentationen insgesamt mit 700.000. als kulturpolitisches
Kuckucksei finanziert haben, kommen diesmal besser weg.
Nur die Acconci-Insel landet im Donaudelta. Man hat schon Langweiligeres
gesehen - auch im steirischen herbst. Und: Wenn die Bundesregierung nächstes
Jahr zahlt, wer ist dann Wankos neues Opfer? wh |