Mittwoch, 18. April

  JÜDISCHES THEATER: Ein Western von Tabori 
In der Groteske „Weisman und Rotgesicht“ streiten ein Jude und ein Indianer verbiestert um die Ehre, schlimmer dran zu sein als der andere. Das 1999 gegründete Jüdische Theater Austria spielt ab heute fünf Mal im Forum Stadtpark, 20.00
 
JAZZ: am Lend
Am Mittwoch, den 25. April pilgern Jazz-Fans in die JazzBar „Miles“ in der Mariahilferstraße: Dort spielt ab 20.30 das Joris-Dudli-Quartett (also known as Christian Havels American Jazz Quartet) in folgender Besetzung: Christian Havel, Gitarre, Jon Davis: Klavier, Dennis Irwin: Bass und Joris Dudli, Drums. Am Mittwoch, dem 18.4. und am Donnerstag, dem 26.4. gibt’s zur gleichen Uhrzeit Jam Sessions. 
JazzBar Miles – Mariahilferstr. 24, milesevents@i-one.at, www.milesjazz.at

Donnerstag, 19. April

 FOTOGRAFIE: Seiichi Furuya 
Im Februar ´78 fotografierte er Christine Gößler zum ersten Mal. ’85, am Tag ihres Todes, machte er nach tausenden von Bildern die letzte Aufnahme von Christine Furuya-Gößler. Die Ausstellung – berührend, beklemmend und so schmerzhaft unausweichlich -  kam nach Tokyo, New York, San Diego, Arles und Zürich nach Graz. Galerie Camera Austria (Mo-Fr, 11.00-18.00)

 THEATER: Rühriger Untergrund 
Das Theater im Keller brachte wieder eine neue Produktion heraus: Vera Filos Doktor Tulpe. 20.00
 

Freitag, 20. April

 GESCHICHTE: Der KZ-Arzt und die Justiz 
Der Gemeindearzt von St. Pantaleon im Innviertel musste 1940 KZ-Arzt im dortigen SA-Lager werden. Als der Doktor sah, wie es dort zuging, schaltete er  – von allen bösen Geistern verlassen - die Staatsanwaltschaft ein. Ludwig Lahner schrieb über diesen Fall und seine Folgen ein Buch mit dem Titel „Herzfleischentartung“ (Haymon-Verlag), das Ö1, 11.40 kurz vorstellt. 
 
 
 Musik – explosiv
Auch im April gibt’s im Jugendkulturzentrum Explosiv attraktive Angebote für alle HardCore-, Punk-, Black- und sonstiges Metal-, Industrial- und sonstige Wave-Friends:
  • Fr., 20. April: FLAG OF DEMOCRACY (USA); LESSON LIFE (Wien); ELEKTRA (Tirol), Beginn: 19.30, Preis: AK. 80,-. Flag of Democracy sind Veteranen des US-HC, Lesson Life bringen guten, abwechslungsreichen Old School Punk Rock mit locker flockigen Melodien und politischen und sozialkritischen Texten, Elektra sind Spezialisten für Melodycore
  • Sa., 21. April: Beim BoneBreakersBall geigen GOLGOTHA (Graz); VISION OF ATLANTIS (Stmk); SANGUIS (Stmk) und AGRA FUNK (Stmk) auf. Beginn: 19:30 Uhr, Preis: VVK. 90,-/ AK. 120 ,-/ Club S VVK: 80,-. Golgotha bieten eine Mischung aus Gothic und BlackMetal, dazu ruhige Klavierparts mit Frauenstimme bis hin zu treibenden Gitarrenriffs mit Blast Beats-Drumming. Sanguis „spielen modernen Black Metal – der Sänger pendelt gekonnt zwischen dem für diese Musikrichtung typischen Geschrei und eher Death-Metal-orientierten Grunts“ wissen Fachleute des Genres zu berichten. Was sagen diese über Agra Funk? „Sind bekannt für ihre absurd-funkigen und unrund-kranken Riffs.“
  • Sa., 28. April: Y2K - Electro-Industrial-Wave- Night mit BRAINBEAT (Graz/LA) + DJ LLEVELL, Beginn: 20:30, Preis: VVK. 50,—/ AK. 70 ,—/ Club S VVK: 40,-. Brainbeat mit Hermann Niko/Voice und Wolfhard Zamponi/Sounds ist eine ElectroSynthetic Band aus Graz/LA, die mit synthetischen Sounds und Samples harten Beat ebenso zu produzieren weiß wie trancigen Klangkulissen. Unterstützt werden die beiden durch den bekannten Synthiepop-Dj Llevell.

Golgotha

Alle Veranstaltungen
finden im 
Jugenkulturzentrum 
EXPLOSIV
Schützgasse 16 statt. 
Infotelefon: 0676/3478024

 GEDENKEN: Führer-Geburtstag 
Willi Bernhard meint, über Adolf Hitler sollte so geredet werden, als sei er noch immer unter uns. (Naja, Herr Bernhard, hätten Sie dann nicht Gitter vor dem Fenster?) Jedenfalls tut er’s im THEATERmeRZ, 20.00
 

Samstag, 21. April

 GARSTIGE MÄDELS: Letzte Chance! 
Sarah Gotthardts Malerei „Naughty Girls und andere...“ ist nur noch heute im Bildungshaus Retzhof zu sehen.

BUCH: Ach wie gut, dass jeder weiß ...
Internet und Mobilfunk sind nicht nur höchst effiziente sondern auch höchst riskante Medien. Sowohl private Datenjäger als auch große Firmen nutzen die wachsenden Chancen, über die moderne Kommunikationstechnologie  mehr und mehr über die Gewohnheiten der User zu erfahren. Gerald Reischl beschreibt in seinem Buch „Gefährliche Netze“ den aktuellen Stand der Möglichkeiten des Ausspähens der BürgerInnen über High-Tech-Kommunikation. Das Buch richtet sich an User, die im alltäglichen Gebrauch der Medien schnell, umfassend und aktuell informiert werden wollen, um rechtzeitig Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. Auch Neueinsteigern in der IT ist die Lektüre anzuraten, um gewissen sichheitsriskanten Gewohnheiten in der Benutzung der neuen Medien von vorneherein aus dem Weg zu gehen. Schließlich gibt es auch Tipps für persönliche Verschlüsselungsmethoden, wenn Sender, Empfänger und Inhalt der Botschaft wirklich einmal anonym bleiben sollte.
 

Sonntag, 22.April

 TONSPUREN: Gunter Falk 
Vom Schreiben und Sterben des Schriftstellers und Soziologen aus Graz. Frühzeitig beim Forum Stadtpark aktiv, experimenteller Lyriker und streng denkender Freejazzer, Happening-Macher und einer der wenigen, die von einer Autorität wie Oswald Wiener mit Respekt betrachtet wurden. Weihnachten ’83 hat er sich 41-jährig in den Tod gebechert. Ö1, 18.15
 
Fit durch Kunst
Im Gefolge der neoliberalen Woge ist der schöne Begriff „Fitness“ aus der Sprache des Sports in jene der Politik und der Ökonomie gedrungen: Beim noblen Turnier jedes gegen jeden kommen, so will’s die Mär, nur die Fittesten durch, und drum beweisen sich Politiker, die sonst wenig 
zu bieten haben, auch bei diversen Volkslaufereien und Marathons. Dass sich jetzt auch die Kunst mit einem Augenzwinkern der Fitness bemächtigt, lässt aber wieder hoffen. Eine Gemeinschaftsausstellung bildender KünstlerInnen – Helga Glattfelder-Knöbl, Anne Knoll, Peter Knoll, Birgit Pfeiffer, Ingrid Pfeiffer und Gerhard Schalk – im Gleisdorfer Heimatmuseum beschäftigt sich unter dem Titel „Energievernichtung“ mit dem Thema „Fit mit Kunst“. Zu sehen sind unter anderem eine „Kunst-Davonlaufmaschine, Kunsthanteln, eine Installation „Bodenarbeit“, Magic Spheres, Tuschegrafiken zum Thema „Automation“ und v.a.m.
Heimatmuseum Gleisdorf, Tel. (03112)2601-16, vom 05.04. bis 01.05.2001, Mittwoch bis Sonntag 09.00 bis 12.00 und 14.00 bis 18.00, während der Landesausstellung durchgehend geöffnet.

KORSO verlost Bücher
Im Rahmen unserer Kooperation mit dem Wiener ProMedia-Verlag verlost KORSO im April beim Kulturquiz wieder Bücher aus dem ProMedia-Programm: Diesmal sieben Exemplare von „Menschenjagd“, hrsg. von Anni Knapp und Herbert Langthaler. Thema: Die Menschenverachtung, die in den zur Abschottung der EU-Außengrenze angewandten Methoden zum Ausdruck kommt.
 

Montag, 23. April

 JAZZ: Himmlisch ohne Ende 
Bislang waren alle Kritiken des Upper Austrian Jazz Orchestra mit dem Trompeter Kenny Wheeler einfach himmlisch. Bleibt das gute Gesetz der Serie in Kraft, sind sie’s auch nach dem Konzert im WIST, 20.30
 
10. GRAZ MEETING – 2001: Klezmer & Jazz
  • Montag, 23. April, Beginn 19.30 Uhr, Synagoge Graz: Kletzmatov (Wien) Abraham Breuer (conductor, violin, voc), Sergiy Bolotnyy (violin), Eugen Sipos (clarinet), Alexandre Chevtchenko (accordion), Alexandar Wladigeroff (trumpet), Julius Darvas (bass), Ivaylo Delivitschev (drums) 
  • Donnerstag, 26. April, Beginn 19.30 Uhr, Orpheum Graz:

  • Anthony Coleman's Conversos (US) Anthony Coleman (piano, organ), Doug Wieselman (reeds), Curtis Hasselbring (trombone), Brad Jones (bass), Roberto Rodriguez (drums) 
    David Krakauer & Klezmer Madness (US) David Krakauer (clarinet), Robert Curto (accordion), Kevin O'Neil (guitar), Mary Ann McSweeney (bass), Kevin Norton (drums); 
  • Freitag, 27. April, Beginn 19.30 Uhr, Orpheum Graz:

  • Kol Simcha (CH) Michael Heitzler (clarinet), Roman Glaser (flute), Olivier Truan (piano), Daniel Fricker (bass), David Klein (drums)
    Naftule's Dream (US) Glenn Dickson (clarinet), David Harris (trombone), Michael McLaughlin (accordion), Pete Fitzpatrick (guitar), John Manning (tuba), Eric Rosenthal (drums), 
  • Samstag, 28. April, Beginn 19.00 Uhr, Orpheum Graz:

  • Kroke (PL) Tomasz Kukurba (violin, vocal), Jerzy Bawol (accordion), Tomasz Lato (bass)
    Klezmokum (NL, US) Patricia Beysens (vocal, englishhorn), Perry Robinson (clarinet), Hans Mekel (clarinet, tárogató), Larry Fishkind (tuba), Burton Greene (composing, arrangements, piano), Roberto Haliffi (drums), Hasidic New Wave (US), Frank London (trumpet), Greg Wall (saxes), David Fiuczynski (guitar), Fima Ephron (bass), Aaron Alexander (drums).

KORSO verlost 
beim Kulturquiz 
3 x 2 Karten für Graz-
Meeting-Konzerte!

 RUDI WIDERHOFER: Liest Karl Kraus... 
... und widmet sich dem allerverbissensten Besserwisser der gesamten österreichischen Presse-Schießerei und Besserwisserei. Davon gibt es, wie wir alle bestens wissen, reichlich. Minoriten, 20.00
 
ART-FORUM- Graz- 
Mitglied Claudia E. Fallosch 
bei der Übergabe eines 
Bildes im Haus einer 
Familie in Rassach.
ART FORUM: Zeitgenössische Kunst ins (ländliche) Wohnzimmer
Elf Familien im Raum Stainz, von Rassach bis Marhof, von St. Stefan bis Ettendorf haben sich spontan entschlossen, am Projekt komm.kunst des Kunstvereins ART FORUM Graz teilzunehmen, das dieser in Kooperation mit „StainZeit“ durchführt: Sie haben sich bisher nicht für zeitgenössische bildende Kunst interessiert und werden nun mit Arbeiten der Mitglieder des Kunstvereins ART FORUM konfrontiert. In den Wohnräumen der Familien werden in den nächsten fünf Monaten Bilder, Stein-und Holzskulpturen sowie Keramiken Begleiter der Menschen sein. Die unmittelbare Umgebung der Bewohner wird so verändert, dass gewohnte Dinge ihren Platz frei machen müssen für die Werke der Künstler. Dabei, so Gerhard Pilz, stellvertretender Präsident des ART FORUM , sollen die Menschen angeregt werden, sich mit den Inhalten, den Formen und den Aussagen der Arbeiten zu beschäftigen, ihre Gefühle auch zu beschreiben und mit den Künstlern in Diskussion zu treten.
Pilz: „Im Laufe der nächsten fünf Monate werden die Künstler „ihre“ Familien immer wieder besuchen und sich den Fragen, die hoffentlich gestellt werden, stellen.“
Die hinter der Aktion stehenden Überlegungen werden im Projekt-Paper folgendermaßen charakterisiert: „Die „Berührungsangst der Menschen mit bildender Kunst wird durch „sachverständige Kritiker nicht verringert, sondern durch deren teils (absichtlich) unverständliche Aussagen noch vergrößert. Die vorgegebenen Erklärungen nicht verstanden zu haben löst bei den Betrachtern eine panikartige Reaktion aus. […] Durch die Aktion soll in Zusammenarbeit mit den Künstlern ein jeder herausgefordert sein, seine Empfindungen und Gedanken zu artikulieren.“
Art forum, 8010 Graz, Flurgasse 5, Tel (0316) 46 21 72, Fax (0316) 48 17 74

Dienstag, 24. April

 BUCH: Total 
Auftakt der Buchmesse in der Aula der Universität! Mehr dazu hier!

 VORTRAG: Ist die Kindheit noch zu retten? 
Gibt es wirklich mehr Gewalt unter Jugendlichen? Gibt es dabei auch geschlechtsspezifische Erklärungen? Solche Fragen stellen Christoph Lins und Susanne Prechtl bei „GEWALTige Mädchen und Jungen?!“ (Wall-Zentrum, 19.00). Nebenbei gefragt: muss man die Multikulturalität als Selbstverleugnung begreifen und wirklich so weit treiben, dass es „Jungen“ heißt statt „Buben“ und „Tschüss“ statt „Seas“?
 
CHAGALL - Im Haus der Kunst
Kaum ein bildender Künstler ist so sehr mit der Geschichte des vergangenen Jahrhunderts verbunden wie Marc Chagall. Vom Zarismus über die Oktoberrevolution, vom Holocaust bis zum Wiederaufbau – alle zentralen zeitgeschichtlichen Ereignisse haben auch seine Biographie entscheidend beeinflusst. Dem Meister der russischen Avantgarde, der in seinen Werken die jüdisch-chassidische Volkskunst ebenso verarbeitet wie symbolistische, kubistische und expressionistische Einflüsse, ist eine Verkaufsausstellung im Haus der Kunst gewidmet: Von 3. bis 28. April können dort originale Druckgrafiken Chagalls bewundert und auch käuflich erworben werden.
Haus der Kunst, Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag von 09.00 bis 18.00, Samstag von 09.00 bis 13.00.

 MUSIK: Für drei Geigen 
Anhand des hilflos-bombastischen Wortgeklingels in der Ankündigung zu Johanna Doderers „erwachen“ stellen wir wieder einmal fest, wie schwer es ist, halbwegs normal über Musik zu reden. Also besser gleich anhören gehen. Minoriten, 20.00

Kulturkorso-Übersicht Kulturkorso 25.4. - 2.5.