Mittwoch, 25. April
LITERATUR: transLOKAL
Ein Vorspiel zu 2003 ist die Reihe transLOKAL, bei der
wir peu a peu Dichtern aus europäischen Städten begegnen. Heute
Temeswar, vertreten durch Herta Müller („Heute wäre ich mir lieber
nicht begegnet“) und Daniel Vighi („Die Pappendeckel-Walachei“). Minoriten,
20.00
JAZZ: Joris Dudli
Der Schlagwerker spielt mit Christian Havel (g), Jon Davis (p) und
Dennis Irwin (b). Jazz Bar Miles. 20.30
Donnerstag, 26. April
IM GESPRÄCH: Alles, was Wert hat
Wolf Wondratschek legte in den 70ern als „Dichter zwischen APO und
Pop“ los und beschrieb in vielgelesenen Poemen alles, was im Leben Wert
hat: Frauen, Boxen, Saufen. Er ist klarerweise Mitglied der ruhmreichen
Lord-Jim-Loge. Nun hat er einerseits „Die große Beleidigung“ geschrieben
und wird andererseits Peter Huemer wohl nicht viel zu Wort kommen lassen.
Ö1,
21.00
„Gesichter des Islam“
Der Kulturkreis der zweiten großen monotheistischen Weltreligion
genießt in unseren Breiten kein besonders gutes Image – und das nicht
erst seit der Zerstörung von Buddha-Statuen durch das Taliban-Regime
in Afghanistan, das ja letztendlich erst durch den erbitterten Kampf des
Westens gegen die kommunistischen Satrapen- Regierungen Moskaus an die
Macht kommen konnte. |
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Mit einer Foto-Ausstellung versucht das Afro-Asiatische
Institut in Graz den allzu simplifizierenden Betrachtungsweisen entgegenzutreten.
An die 50 Farbfotos des deutschen Journalisten Michael Obert, Mitarbeiter
renommierter Presseerzeugnisse wie der ZEIT, der Süddeutschen Zeitung
und des Standard, „schicken Betrachterinnen und Betrachter auf eine Reise,
damit sie sich selbst ein Bild von Menschen und Kulturen machen.“ „Gesichter
des Islam“ startete 1998 mit großem Erfolg in der Nationalen Schule
für Fotografie in Buenos Aires und wurde seither in mehreren lateinamerikanischen
und europäischen Städten gezeigt. Ergänzend zur Ausstellung
ist ein „fotofreies“ Textbuch gleichen Titels erhältlich (151 Seiten,
148,— ATS).
Afro-Asiatisches Institut (AAI), Vernissage: 26.4.2001, 19.00;
Ausstellungsdauer: 26.4. bis 16.6.2001, Öffnungszeiten: 09.00 bis
22.00, Eintritt frei. |
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Freitag, 27. April
OFFENE LESUNG: Love of my life
Alle sind aufgerufen, aber nur zwölf werden auserwählt: In
jedem von uns schlummert ein Dichter, der sich aber nicht recht traut.
Die Kulturinitiative Wies ermutigt uns, bei der heutigen Lesung
im Theater im Kürbis vorzutreten und nicht zu schweigen. Es gibt sogar
Preise! Information und Anmeldung (bis 20. April): 03465/7038.
Heimatlose Klänge?
Regionale Musiklandschaften – heute
Vom 27. bis 29. April 2001 veranstaltet die Universität für
Musik und darstellende Kunst zusammen mit dem Arbeitskreis Studium Populäre
Musik (ASPM Deutschland) einen Popularmusik-Kongress. |
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Bei dieser Länder übergreifenden Diskussion soll
der europäische Gedanken betont und die Vielfalt aktueller Musikformen
in Österreich, Frankreich, Deutschland und Slowenien dokumentiert
werden. Einen Schwerpunkt bilden vergleichende Studien zu regionalen und
lokalen Musiklandschaften und ihren kulturpolitischen Strategien. Ein anderer
Akzent beschreibt die Geschichte von Bevölkerungsgruppen, die als
Wandervölker auf regionale Musiktraditionen in Europa treffen.
Unter anderen referieren Werner Jauk (Der „sound“ des „political turn“
– Da Klang da politisch´n Wend´),
Wolfgang Tozzi (Wechselbeziehungen zwischen Europa und Kuba: Exprésion
por medio de ritmo) und
Elisabeth Kolleritsch (Österreichs Jazzpresse zu Beginn der 50er
Jahre). Weitere Themen: Der Song als neue Heimat vielfältiger Kulturen,
Rap in Köln, Die Musik südfranzösischer Manouches und Gitans,
Okzitanische Musikkultur heute, Slovenian popular Music between the Global
Market and the Local Consumption und einige weitere mehr.
Universität für Musik und darstellende Kunst Graz, Palais
Meran, Florentinersaal, Leonhardstr. 15, 8010 Graz, Info: Tel.: 0316/316-389-1203,
E-mail: gertraud.steinberger@kug.ac.at;
http://www.kug.ac.at/ijf |
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SPASS & PHILO & OBST: Alles himmelwärts
Georg Taber macht am Eisernen Tor „artistisch-philosophische
Langzeitunterhaltung“, wobei er Stangen zu einem wachsenden Turm zusammenbindet
und zwischendurch Äpfel verputzt. Das sei „eine himmlische Sondierbohrung
nach Erkenntnis.“ Einverstanden, nur von selber wär’ ich nie draufgekommen.
Zwar verkündet der gewaltige Mikado-Konfuzius und Vitaminfreund, dass
es vier Stunden dauert, verschweigt aber, ab wann.
Samstag, 28. April
SKIZZE: Zwischen Stolz und Kohle
Bildnis einer Generation: Einerseits will man rebellisch sein, andererseits
nicht auf Annehmlichkeiten verzichten, die der Konsens mit sich bringt:
Liebe und deren Materialisation, also Geld. Vor solchem Hintergrund werkt
und wirkt das Elektronik-Popduo „Skizze“, das sich im Forum Stadtpark,
17.00 auch dem Leben stellt.
Foto-Salon Rainer
Selten lässt sich in aller Öffentlichkeit so locker und unverkrampft
über Fotografie plaudern. Der Fotograf Rainer Wegscheidler diskutiert
seit kurzem mit KollegInnen vor versammeltem Publikum (das sich auch gerne
einschalten darf). Eine Veranstaltungsserie, die schon beim ersten Mal
zeigte, dass sie das Zeug zum Kult hat. Nächste Gelegenheit zum Dabeisein
ist um 17:00 Uhr im Forum Stadtpark. Ob der Papa auch diesmal wieder
Schnitzel spendiert, ist fraglich, aber Tee und Kaffee gibt’s auf jeden
Fall. Zu Gast ist die Osttirolerin Anja Manfredi, die zurzeit die Akademie
der Bildenden Künste in Wien besucht und ab Mai für einige Zeit
nach London wechseln wird. ebt
LANDESAUSSTELLUNG: Energisch
Heute geht in Weiz und Gleisdorf die Landesausstellung zum Thema
„Energie“ los. Wie und was und wer auch immer, wir halten die Daumen. Diesmal
hilft’s vielleicht.
Sonntag, 29. April
GROSSER TUSCH: Für den Dichter
Alles, was Theaterbeine hat, rennet zum „Bauerplay“ für Wolfgang
B., der irgendeinen verblüffenden Geburtstag feiert. Gleich sechs
heimische Theater-Kompanien treten an, um dem Poeten und Begründer
der ruhmreichen Lord-Jim-Loge die gehörige Reverenz zu erweisen. Er
nimmt persönlich die Parade ab. Schauspielhaus,11.00
Montag, 30. April
RADIOKOLLEG: Shopping gegen Lebensleere
Shoppingmalls und Freizeitwelten werden in den USA größer,
teurer, sensationeller. So etwas kommt auch auf uns zu. Das Kolleg fragt
nach den Folgen. Weitere Themen: Grenzen der Berechenbarkeit und
„Beschriebene Musik ist wie ein erzähltes Mittagessen.“ Ö1,
09.05
Dienstag, 1. Mai
TAG DER ARBEIT: Hört die Signale!
Leute wie z. B. Ex-Kanzler Vranitzky gedenken am Golfplatz der Geschichte
der Arbeiterbewegung, der sie inniglich verbunden sind. Zuvor ist übrigens
Walpurgisnacht, in der ein so genannter „Ventilbrauch“ vollzogen wird:
haben die Leute im Dorf an jemandem wie z. B. dem Franz etwas auszunörgeln,
stellen sie ihm einen mistbeladenen Leiterwagen auf’s Dach. Und danach
singen wir laut und global: „Völker, hört die Ventile!“