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Das neue Bautechnikzentrum
der Technischen Universität Graz –
einer der innovativsten Holzbauten
Österreichs
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Mehr als vier Jahrzehnte lang war das Projekt eines Bautechnikzentrums
für die Technische Universität eine Vision. Im Mai 2001 ist diese
Vision Wirklichkeit geworden – nicht zuletzt durch das unermüdliche
Betreiben des Vizerektors der TU, DI Dr. Johann Theurl, der auch die Weichen
dafür gestellt hat, dass das Zentrum in Holzbauweise ausgeführt
wurde. Das Gebäude, das der Universität lang ersehnte neue Funktionalitäten
bietet, ist bereits belebt, die dort untergebrachten Prüfmaschinen
für Bauteile wurden in Betrieb genommen. Mit ihrer Hilfe werden neue
Erkenntnisse bezüglich des Trageverhaltens und der Einsatzmöglichkeiten
von Bauteilen möglich sein – auch des Verhaltens von Holzteilen. So
greifen Funktionalität und Bauweise ineinander: Welches Gebäude
könnte in dieser Funktion passender sein als ein Holzbauwerk, das
selbst auf innovative Weise alle Möglichkeiten ausreizt, die der Werkstoff
bietet?
Mit Ausnahme der Fundamente, der Keller und einiger weniger Betonwände
ist das Objekt zur Gänze aus Holz errichtet. Der Architektengruppe
Kampits/Gamerith/Nussmüller ist es hervorragend gelungen, die hohen
Ansprüche an Funktionalität und Ästhetik mit Holz als High-tech-Werkstoff
zu erfüllen. 580 Kubikmeter steirisches Fichtenholz wurden im Trofaiacher
Unternehmen Holzleimbau Stingl unter Anwendung des Systems „Leicht und
weit®“ (Stingl/Kampits) zu Elementen von bis zu 22m x 3,50m verarbeitet,
die vor Ort zu einem Bauwerk von 84m Länge und 13m Höhe zusammengefügt
wurden; die Spannweite des Daches beträgt 22m. Wände und Dach
bilden Scheiben und Schalen, die sich gegenseitig stützen. Der zweite
Baustoff, der bei der Realisierung des Bautechnikzentrums massiv Verwendung
gefunden hat, ist Glas – so präsentieren sich die Institutsgebäude
lichterfüllt, den Bedürfnissen ihrer Nutzer entgegenkommend.
Die großen Thermoverglasungen HG 70® (Stingl/Schweiger) stammen
ebenfalls von einem steirischen Unternehmen, der Fa. Egger mit Sitz in
Gersdorf.
Mit dem neuen Bautechnikzentrum verfügt Graz über ein international
beachtetes Vorzeigeprojekt. Helmut Stingl, Geschäftsführer der
Stingl Holzleimbau und Vorsitzender der Europäischen Holzleimbauvereinigung:
„In ganz Europa gibt es kaum vergleichbare öffentliche Holzbauten
dieser Dimension.“
Bautechnikzentrum der TU Graz
Ca 4000m2, Halle eingeschoßig, Institutsgebäude zweigeschoßig
Baubeginn Ende 1999, Fertigstellung 4/2001
Bauherr Bundesimmobiliengesellschaft mbH
Planung TU Graz, Fakultät für Bauingenieurwesen, federführend:
Institut für Hoch- und Industriebau, Univ.-Prof. DI Dr. Horst Gamerith
Statische Betreuung Holzbau Institut für Holzbau und Flächentragwerke,
ao. Univ.-Prof. DI Dr. Gerhard Schickhofer
Statische Betreuung Betonbau Institut für Betonbau, Univ.-Prof.
DI Dr. Lutz Sparowitz
Bauphysikalische Betreuung Institut für Hoch- und Industriebau,
DI Heinz Ferk
Baukünstlerische Begleitung
Arch. DI Werner Nussmüller
Detail- und Ausführungsplanung
Arch. DI Werner Kampits
Ausführende Holzbaufirma
Stingl Holzleimbau, Trofaiach
Verglasungsarbeiten Egger Glas, Gersdorf
Fotos: Paul Ott
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