Donnerstag, 3. Jänner
HÖRTIPP:
Stills & Honey
Puuuh, tut das wohl, wieder einmal hemmungslos
jubeln zu können vor einer künstlerischen Tat! Es geht um die
jüngste CD von Bloom05 um Sänger, Songwriter und Gitarristen
Georg Altziebler. Rock in allerbester amerikanischer Tradition; alles stimmig,
reif und souverän in die breite Landschaft zwischen Pathos und Zartheit
gelagert. So können nur Musiker spielen, die demütig und ihrer
Kunst zugleich absolut sicher sind. Schlicht gesagt: Stills & Honey
ist ein Meisterwerk. www.-bloom05.com
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Freundinnen im Portrait
Frauenfreundschaften sind mitunter ganz eigenen Gesetzmäßigkeiten
unterworfen. Schon in der Schule wird es zum Problem, wer neben wem sitzen
darf. Das ändert sich im Laufe einer durchschnittlichen Schülerinnenkarriere
zwar noch einige Male, dennoch gilt zumeist: "Männer kommen und gehen,
die beste Freundin aber bleibt für immer." Ein Umstand, den so mancher
Mann beängstigend findet, sich aber früher oder später damit
abfinden muss und schlussendlich auch ziemlich beneidenswert findet. |
Freundinnen sind also "Gesprächspartnerinnen, Verbündete,
die mit um Klarheit ringen, ein Netz bilden, das auffängt; sie sind
aber auch Konkurrentinnen und konfrontieren einen mitunter mit notwendigen,
unangenehmen Dingen". Das Mezzanin Theater nimmt sich nun unter dem Titel
"Frauenportraits" dieses Themas an und entwickelt szenische Portraits von
Frauen, die einerseits Freundinnen der Darstellerin andererseits aber stark
profilierte Persönlichkeiten sind. Das Ergebnis ist eine sinnliche,
musikalische, humorvolle Theaterproduktion, die im Jänner noch sechs
Mal zu sehen ist. Frauenportraits - eine Produktion des Mezzanin Theater
Graz. Im Theater am Ortweinplatz, Ortweinplatz 1, 8010 Graz. Information
und Kartenreservierungen: 0316 84 60 94. Vorstellungen: 3., 4., 5.,
10., 11., 12. Jänner 2002, jeweils um 20:00 Uhr. |
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KORSO verlost in Kooperation mit dem Mezzanin-Theater 3 x 2 Eintrittskarten
für "Frauenportraits" beim Weihnachts-Kulturquiz! |
Freitag, 4. Jänner
FRIEDEN
LERNEN: Hätten wir das Wort...
Es klingt wie bitterer Hohn, aber die UNESCO
hat die erste Dekade des neuen Jahrtausends der "Kultur des Friedens" gewidmet.
Der Klagenfurter Germanist und Friedenspädagoge Werner Wintersteiner
untersucht, was es für Bildung und Erziehung bedeutet, die "Kultur
der Gewalt" en detail zu überwinden. Wer am 14. Dezember die
Diskussion in der Traminer Weinstube versäumt hat, 18.00,
kann seine Gedanken im Buch (Studien-Verlag) "Hätten wir das Wort,
wir bräuchten die Waffen nicht" nachlesen. (Ich weiß, ich weiß,
Herr Germanist, der Titel-Sager ist von Ingeborg Bachmann, aber es heißt
trotzdem nicht bräuchte, sondern brauchte – ey?)
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Vulkanland / dorfgrenzen-grenzenlos
ist ein poetischer Bild-Text-Band der anderen Art über das steirische
Vulkanland – jene hügelige Region im Osten des Landes, welche die
Bezirke Feldbach und Radkersburg umfasst: Stimmungen werden mit Licht gezeichnet,
in Worte gefasst, Vergangenes wird festgehalten. |
Die Texte des Feldbacher Lehrers Fritz Edelsbacher zeichnen
Miniaturen des zeitgenössischen Landlebens bis hin zur Landflucht
und zur alljählichen Fahrt auf die "meiss" (die Grazer Herbstmesse),
die Fotografien seines Grazer Berufskollegen Werner Koch vervollständigen
kongenial das Bild des steirischen Vulkanlandes und des Lebens in den ländlichen
Dorfgrenzen der Südoststeiermark. |
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KORSO verlost in Kooperation mit dem Styria-Verlag drei Exemplare
des Buches beim Weihnachts-Kulturquiz! |
Samstag, 5. Jänner
GÜNTER
BRUS: Spirituosen und weite Welt
Mit seinen ebenso zarten wie abgründigen
Bilddichtungen scheint mir Brus (ohne Wissen, ob er damit einverstanden
ist) eine symbiotische Fortsetzung der Traditionen von Herzmanovsky-Orlando
und Kubin zu vollziehen. Jedenfalls gibt’s das in der Galerie Kunst
& Handel zu verifizieren. 9.00-13.00. Und wenn
Sie gerade in Paris sind: dort ist Brus im Musee de Louvre mit seinen aktionistischen
Zerreißproben vertreten. Noch immer nicht genug? Nun, in Palm Beach
wird eine großen Retrospektive vorbereitet. Und nächstes Jahr
richtet die Wiener Albertina eine Schau aus, die dann auch nach Leipzig
und Bologna geht ...
Sonntag, 6. Jänner
KLASSIK:
Klang-Portrait einer Generation
Trios von Friedrich Gernsheim, Camille Saint-Saens
und Johannes Brahms – allesamt zwischen 1833 und 1843 geboren - gibt es
in der Musikschule Deutschlandsberg, 17.00 zu hören.
Die ausführenden Meister vom Wiener Altenberg-Trio sind allesamt ein
bissi jünger.
Montag, 7. Jänner
BITTE:
Um eine schnelle Neuauflage
Vor zwei Wochen wollt ich ein paar Exemplare
des dtv-Bandes "Bücher, die die Welt verändern – eine Kulturgeschichte
Europas in Büchern" als Gabe für junge Leute kaufen. Taschenbuch
auf Bibeldruckpapier, sehr fein gemacht. Gibt’s aber nimmer. Lieber dtv,
wirf bitte die Maschinen an! Man wird’s dir danken und bezahlen.
Dienstag, 8. Jänner
KABARETT:
Lebenshilfe etc.
Leo Lukas hat’s leicht, schließlich weiß
er, wie man Frauen glücklich macht: "Es bedarf dreier Dinge: Guten
Sex, gutes Essen und man muss gute Regale bauen". Im Theatercafe
geht er diesbezüglich ins Detail. 20.00
Mittwoch, 9. Jänner
IN MEMORIAM:
Josef Fink
" ...für sich selbst und andere unbequem,
verletzlich und auch verletzend", so Bischof Kapellari über Seppi
Fink, den Gott selig habe. Das klingt, als hätte die Kirche noch immer
eine Heidenangst vor dem Priester und Künstler, dessen bildnerisches
Frühwerk in "seinem" Kulturzentrum bei den Minoriten zu
sehen ist. Zu Finks Leben und Werk liegt zudem im Weißhaupt-Verlag
eine Biografie von Karl Pauritsch vor: "Eine Rose und ich. Josef Fink –
sein Vermächtnis."
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