Freitag, 11. Mai

 SCIENCE WEEK: Volles Programm 
Heut geht die zehntägige Wissenschaftswoche los: 140 Programmpunkte aller Sparten von Philosophie bis Chemie – von Graz bis Leoben präsentiert, referiert, diskutiert. So sympathisch aufgezogen, dass sich unsereiner sogar auf so etwas wie Physik freuen kann.  Alle Termine, Orte und Links unter www.joanneum.at

 RADIO-ESSAY: Über Sprachen 
Karl-Markus Gauß befasst sich respektvoll nicht nur mit mit der Vielfalt gesprochener Sprachen, sondern auch der Zeichensprache der Gehörlosen und der „Pfeifsprache“, die auf Gomera wieder unterrichtet wird – dort pfeifen die Lehrer ihren Schülern was. Ö1, 9.45
 
„Best of Bauer“ –  ein banales Plagiat
ist eine Produktion des „Theater im Bahnhof“ unter der Regie von Beatrix Brunschko und Pia Hierzegger, die noch am 11., 12., 17., 18., 24., 15., 26. und 31.5. um jeweils 20.00 ebendort besucht werden kann. Karten: Tel. (0316)76 36 20, Zentralkartenbüro, Abendkasse. Am 22., 23., 29. und 30.5. – ebenfalls jeweils ab 20.00 – gastiert der Berliner „Club Real“ mit „Zwei Fliegen auf einem Gleis“ des Plagiierten. Theater im Bahnhof

 JAZZ: Manfred Josel Trio mit Magistra 
Petra Rudolf ist zwar Sprecherin bei „Steiermark heute“ – aber sie hat auch was Anständiges gelernt, nämlich ein Musikstudium abgeschlossen. Heute singt sie vor dem Josel-Trio und allen Leuten: Jazzcafé Maiffredy. 20.30
 

Samstag, 12. Mai

 HEIMAT: Tritt vor und sprich! 
Vor kurzem wurde man für die Verwendung des Wortes „Heimat“ gesteinigt. Heutzutag können die Leute gar nicht genug davon kriegen. Und jeder muss sie damit bedienen. Das Forum Stadtpark löst diese Doofheit schelmisch: Wir alle können klassische Heimatfilme – nein, nicht vorführen, sondern coram publico ad hoc (nach-)erzählen! Anmeldungen: Forum@mur.at

CLIO: Historische Spurensuche
Der Verein Clio bietet im Frühjahr wieder zahlreiche „Stadtrundgänge der anderen Art“ an. Die nächsten Termine: „Gartenstadt“ und „Einküchenhaus“. Grazer Wohnexperimente am Beginn der Moderne. 12. Mai, 14.00 Uhr. Treffpunkt Haltestelle Reiterkaserne in der Leonhardstraße. Der Markt, die Stadt und die Landleute. Ein Bauernmarktbummel. Samstag, 9. Juni, 10.30 Uhr. Treffpunkt: Heilandskirche am Kaiser-Joseph-Platz. Kontakt: Verein Clio, Tel. 0676 6485414, clio@gewi.kfunigraz.ac.at , www-gewi.kfunigraz.ac.at/clio
 
Forum Stadtpark: Polymorph im Mai
Heimatliches: Settlement in the mobility – Dia-Vortrag von Dana Diminescu 
Rumänische Bauern, die in Frankreich vom Verkauf von Straßenzeitungen leben, investieren ihre Gewinne im Heimatdorf, wo sie angeblich repräsentative villenartige Einfamilienhäuser errichten. Dana Diminescu forscht am Institut des Sciences de l’Homme in Paris. Samstag, 12. Mai, 19.00 Uhr
Theoretisches: Fun will eat itself – Vortrag von Martin Krammer
„Neue Möglichkeiten für die Städte“ ortet Martin Krammer, Vorsitzender der Sektion Steiermark der Zentralvereinigung Österreichischer Architekten. Ausgehend vom Beispiel „Urban Entertainment Center“ wird erläutert, wie die Ökonomisierung des Lebensraumes betrieben wird und welche Kriterien zur Standortbewertung herangezogen werden. Mit „zunehmender Zeit und abnehmender Geschwindigkeit“ können sich, meint Krammer, „in diesen überdeterminierten Räumen wieder dynamische Entwicklungen im Sinne des Öffentlichen ergeben“. Dienstag, 15. Mai, 19.30 Uhr
Tierisches: Präsentation der Literaturzeitschrift Der Pudel
mit den Autorinnen Margret Kreidl, Petra Nachbaur und dem Herausgeber Daniel Wisser. Thema: Vokalharmonische Dichtungen. Wisser muss es wissen, ist er doch schließlich eines der vier Mitglieder des „Ersten Wiener Heimorgelorchesters“, das folgende schöne Textzeilen hervorgebracht hat: „Im Schweizer Kanton Uri / Da gehen die Uhren schneller / Und allen voran/ Geht einsam ein Mann / Und der heißt Uri Geller“. Mittwoch, 16. Mai, 20.00 Uhr
Russisches: Filmnächte
Die russische Kinematografin Kira Muratova (geb. 1934) nimmt im russischsprachigen Kino eine Sonderposition ein. In mehr als 30 Jahren entwickelte sie eine unverwechselbare Filmsprache und erzählt auf poetische Weise (post) sowjetische Realitäten. Sie eröffnet als Stargast die russischen Filmnächte (II), die von Herwig Höller und Bernhard Wolf veranstaltet werden und zu denen unter http://forum.mur.at/russfilm genauere Infos zu finden sind. Donnerstag, 17. bis Samstag, 19. Mai, 20.00 bis 02.00 Uhr
Wieder: Theoretisches
„Ohne Titel“ – Identitätskritik in der Kunst. Vortrag von Doris L. Psenicnik
Dienstag, 22. Mai, 19.30 Uhr
Kulinarisches: Kurt Palm kocht nach Stifter.
Begleitet wird er dabei von Hans-Peter Falkner, früher halber Attwenger. Mittwoch, 23. Mai, 20.00 Uhr
Schwarzarbeiter: Performance mit Mike Hentz
Der Poly- (Multi tut’s wohl nimmer!)-Media-Pionier Mike Hentz performt zum Thema „Schwarzarbeit / Realwork?“ Sonntag, 27. Mai bis Donnerstag, 31. Mai
Alle Veranstaltungen im und Informationen bei: Forum Stadtpark, Tel.: (0316) 82 77 34, e-mail: forum@mur.at, http://forum.mur.at

Sonntag, 13. Mai

 TONSPUREN: Die Rede des Stummen 
Ungewöhnliches Interview: Ingram Hartinger besuchte den schwedischen Lyriker Tomas Tranströmer – seit Jahren als jeweils nächster Nobelpreisträger im Spiel. Seit einem Schlaganfall kann der Dichter nimmer reden. So beantwortete seine kluge Frau für ihn die Fragen – und der Alte gab den Senf dazu: mit der gesunden Linken auf dem Piano. Ö1, 18.15
 
Gläserne Hagiografie 
In ihrer Ausstellung „Das Abendland – Soliloquia“ greift die Kölner Multimedia-Künstlerin Claudia Schink auf die reiche Mythengeschichte der christlichen Hagiografie zurück: Die gläsernen Körper(fragmente) verweisen auf die jeweilige Todesart frühchristlicher Märtyrerinnen und enttarnen gleichzeitig den männlichen Voyeurismus, der sie unter einem sexualisierten Blickwinkel betrachtet(e); die als Bilder an die Wand montierten Texte schlagen einen assoziativen Bogen vom Märtyrertum zu Verbrechen der Gegenwart. Im ersten Raum ist Schinks Video „Wir genießen die himmlischen Freuden“ – eine Illustration des 4. Satzes der 4. Sinfonie von Gustav Mahler – zu sehen. Mahler vertonte darin die Legende von Sankt Ursula, die mit 11.000 getöteten Jungfrauen im Himmel lebt. Schink setzt diese Märtyrergeschichte in Bezug zum Mord an Frauen während der Kriege im auseinanderbrechenden Jugoslawien.
Minoriten-Galerien im ehemaligen Jesuiten-Kollegium, Bürgergasse 2, 8010 Graz. Öffnungszeiten: Dienstag – Samstag 11.00 – 15.00, Eintritt frei. Bis 2. Juni 2001

Montag, 14. Mai

 DIMENSIONEN: Verschlüsselte Botschaft 
Beim Computern und Internetten weiß man nie so recht, wer einem während des Tippens über die Schulter schaut. Ein Radiotermin nicht nur für Paranoide: Experten  stellen Verschlüsselungsmethoden vor. Ö1, 19.00
 

Dienstag, 15. Mai

 NESTROY: Virtuelles Familienfest mit Fian 
Der Kärntner Dramoletteur Antonio Fian liest Unveröffentlichtes, der Grazer Johannes Nestroy hingegen Veröffentlichtes – und zwar von seinem Ururgroßonkel Johann Nepomuk Nestroy. Minoriten, 19.00

 HORROR: Lehrer-Schüler-Missverhältnis 
Ganze Familienverbände können bekanntlich durch einen einzigen unfähigen, neurotischen, verlogenen, sturzdummen  Lehrer paralysiert werden (ich könnt‘ als so ein Paralyse-Papa Namen nennen!). Heidi Hudabiunigg und Ilse Schmid sagen, was Sache ist und wie‘s weitergehen soll. Und wie nicht. Wall-Zentrum, 19.00
 

Mittwoch, 16. Mai

 DEBATTE: Alles, was wehtut 
„Nulldefizit? Staatschulden? Schlanker Staat? Was soll das Ganze?“ Georg Monogoudis und Christian Wabl beim Auftakt zur Diskussionsrunde. Grüne Akademie. 20.00. Die nächste Runde ist am 31. Mai fällig.
 
PUPPENTHEATER IN WIES
Und wieder animiert die Kulturinitiative Wies die südliche Weststeiermark aufs Nachhaltigste: Zunächst mit dem „Sommertraumhafen 2001“ – der 12. Auflage des internationalen Kinder- und Jugendtheaterfestivals mit dem Schwerpunkt Puppen- und Figurentheater in Wies und seinen Vororten.
Mittwoch 16. bis Mittwoch 23. Mai 2001, Wies und Umgebung. 
Unter anderem treten auf: „Lutkovno Gledalisce Maribor“ mit dem amerikanischen Märchen „Drei Geschichten vom Hasen“, Gerti Tröbinger mit dem „Leben der Tomanis“ nach Christine Nöstlinger, das „Mugnog Puppentheater“ mit dem „Märchen vom Knusperhaus“, „Tabula Rasa“ mit den „Bremer Stadtmusikanten“, „Karin Schäfers Figurentheater“ mit dem „Gruselschlucker“, das „Waidspeicher Puppentheater“ mit „Paul trennt sich“ und der „Menschenfresserin“, das „Puppentheater Gugelhupf“ mit – höre! – „Faust“, das „Theater pepperMIND“ mit „Klodette kocht“ und Hanni Westphal (Mezzanin-Theater) mit der „Dummen Augustine“.  Eröffnet wird das Spektakel vom „Bavastel Puppentheater.“
Das vollständige Programm finden Sie unter www.kuerbis.at oder unter www.kulturgenuss.at – oder Sie rufen einfach bei der Kulturinitiative Kürbis in Wies unter 03465 / 7030 an.

Steuerungsebenen der Arbeitsmarktpolitik: Internationale Konferenz in Graz, 16. bis 18. Mai 2001
Die vom AMS Steiermark veranstaltete Konferenz knüpft an die These an, dass aktuelle Entwicklungen der Arbeitswelt die Steuerungsinstrumente des politischen Systems zu überfordern beginnen. Die „Liberalisierung“ und Entpolitisierung der Wirtschaft läuft auf eine Einengung des Interventionsspielraums der innerstaatlichen Landes- und Bundespolitik hinaus. Wie sich der Arbeitsmarkt konkret entwickelt, bleibt weitgehend dem Geschehen der Märkte überlassen. ReferentInnen aus Deutschland, England, Belgien, Ungarn und Österreich werden sich aus vergleichender Perspektive mit dem Ineinanderspiel der verschiedenen arbeitsmarktpolitischen Steuerungsmechanismen auseinandersetzen, zugleich aber auch die argumentative Legitimation der verschiedenen Interventionsformen diskutieren. 
ReferentInnen sind u. a. Claus Offe (Berlin), Rosemary Crompton (London) und Gunther Tichy (Wien). Anmeldung: Büro für Sozialforschung, Nibelungengasse 5/2, 8010 Graz , Tel. 0 316 / 81 43 95
 
MULTIKULTURELLES GRAZ
Den Beweis, dass Graz seit jeher eine multikulturelle Stadt ist, liefern sechs Stadtrundgänge mit aktuellen und historischen Bezügen, die vom Afro-Asiatischen Institut in Zusammenarbeit mit Mag. Joachim Hainzl vom Verein Clio erarbeitet wurden. Dr. Wolfgang Moser vom „Afro“: „In Graz lebten italienische Baumeister und Südfrüchtehändler ebenso wie bosnische Soldaten. Vietnamesische boat people verschlug es genauso hierher wie etwa exilierte Könige aus Spanien und Bulgarien.“ Geführt werden die Rundgänge übrigens von ausländischen Studierenden.
Die Rundgangstermine: 
Berühmte „fremde“ Grazer in Politik, Wissenschaft und Kunst. Mittwoch, 16. Mai 2001, 17.00 Uhr. Treffpunkt Leechgasse 50
„Gottesplage“ Türken - Spuren einer jahrhundertelangen Diffamierung. Mittwoch, 23. Mai 2001, 17.00 Uhr. Treffpunkt Grazer Dom
Fremde Flora: von edlem Obst und gemeinem Unkraut. Mittwoch, 30. Mai 2001, 17.00 Uhr. Treffpunkt Botanischer Garten, Schubertstraße
Vielfalt „fremder“ Religionen. Mittwoch, 6. Juni 2001, 17.00 Uhr. Treffpunkt Paulustorgasse 11
„Fremde Herrscher“ in Graz - von den Römern zu den Briten. Mittwoch, 13. Juni 2001, 17.00 Uhr. Treffpunkt Burgtor
Das „italienische“ Graz. Mittwoch, 20. Juni 2001, 17.00 Uhr. Treffpunkt Paulustor
Kontakt: Dr. Wolfgang Moser, Afro-Asiatisches Institut, Tel. 324434-58, w.moser@aai-graz.at

Donnerstag, 17. Mai

 FESTIVAL: Russische Filmnächte 
Der Vortrag der Filmemacherin Kira Muratova bildet den Auftakt zur dreitägigen Auseinandersetzung mit dem aktuellen russischen Filmschaffen. Was vor kurzem noch Underground war, verkauft seine russische Seele und scheffelt mit Reklame, Musikclips, Computergrafik und Webdesign Rubel. Ein besonderes Zuckerl: Die Präsentation der knappen Werke vom vorjährigen Novosibirsker Ultrakurzfilmfestival. Forum Stadtpark, 20.00 

Kulturkorso-Übersicht Kulturkorso 18.5. - 24.5.