Montag, 2. April

 JAZZ: A Tribute to Swing 
Die „Lungau Big Band“ tritt heute mit Gail Anderson vor unser Ohr. Die aus Virginia/USA stammende Sängerin lebt an der Mur, sang Musicals und ihre One Woman Show und verfügt über eine „tiefschwarze Stimme“ – tippt man das hin, dann weiß jeder Mensch, dass es wie Ella klingt und gut sein muss. WIST, 20.30 
 

Dienstag, 3. April

 TEXTE: Von Ödön von Horvath 
In ihrem Lesungsprogramm setzen die Minoriten neuerdings auf Autoren, die schon tot sind: Leute, die lesen können, lesen uns Ödon von Horvath vor und animieren uns damit hoffentlich zu mehr und zu besserem (Vor-) Lesen. Heute, morgen und Donnerstag. 20.00 
 

Mittwoch, 4. April

 HOMMAGE: An Ernst Jandl 
Bekanntlich hat der Rinks-lechts-Dichter sein gesamtes poetisches Werk stets auch als fetzige Musik begriffen. Detto Wolfram Berger mit W. Puschnig und J. Sass bei „Jazz me, if you can!“ im Orpheum, 19.30 

Dario Fo & Co in Gebärdensprache
Zwei Veranstaltungen des 2. Europäischen & Internationalen Gehörlosentheaterfestivals für gehörloses und hörendes Publikum finden auch in Graz statt.
„Sprachen Europas – Sprachen der Welt“ lautet das Motto, unter dem ARBOS – Gesellschaft für Musik und Theater vom 30. März bis 7. April 2001 bereits zum zweiten Mal das Festival internationaler Gehörlosen-Theater-Profis und Künstler aus sieben Staaten (Deutschland, Großbritannien, Singapur, Österreich, Russland, Tschechien, USA) präsentiert. Festivalmittelpunkt ist das Wiener Theater des Augenblicks, weitere Vorstellungen sind in Niederösterreich, der Steiermark, Salzburg und Kärnten zu sehen. Das Festival ist Teil des Programms des Europarates und der Europäischen Union zum „Europäischen Jahr der Sprache 2001“ und leistet einen wesentlichen Beitrag für ein offenes Kulturklima ohne Ausgrenzung und Diskriminierung.
An zwei Tagen gastiert das Festival auch in Graz:
- „Nur Kinder, Küche, Kirche“ (Schauspiel von Dario Fo und Franca Rame), Regie & Schauspiel: Ramesh Meyyeppan (GB / Singapur) 4. April, 19.00
- Gehörlosentheaterworkshop Sprechende Hände, Sprechende Körper mit dem gehörlosen Schauspieler und Regisseur Ramesh Meyyeppan (GB / Singapur), 05. April, 10.30
Beide Veranstaltungen finden im Förderzentrum Rosenberggürtel statt.
Minderheitensprache – Gebärdensprache, sprechende Bewegung – Sprache in Zeit und Raum
Die Besonderheit des in Österreich seit rund zehn Jahren bestehenden Gehörlosentheaters liegt in seiner „Sprache“: Sie bedient sich der Mimik, Gestik und der Hände. Die Gebärdensprache ist eine „Sprache bzw. Schrift im Raum“ und trägt den theatralischen Ausdruck bereits in sich. Die im Rahmen von „Sprachen Europas – Sprachen der Welt“ gezeigten Produktionen verbinden Elemente des Körper- und Bewegungstheaters mit Tanz, Musik und der Freude am Experimentellen. Gehörlosen-Kultur hat sowohl künstlerische als auch politische Bedeutung: Sie ist der konsequente Weg einer Minderheit an die Öffentlichkeit.
Information per E-Mail: arbos.festival@pep.co.at – im Web: http://www.arbos.at, Tel. 0676/639 14 99, Fax: 01/419 02 01
KORSO verlost 5 x 2 Eintrittskarten für die Aufführung „Nur Kinder, Küche, Kirche“ am 4. April um 19.00 im Förderzentrum Rosenberggürtel beim Kulturquiz!

 KABARETT: Vogel 
Auftakt zum gleich fünf(uff!)tägigen Kleinkünstlerstreit um die begehrte Grazer Trophäe. Theatercafé, 20.00
 
Ernst Jandl
Jazz me, if you can! Hommage an Ernst Jandl
Wolfram Berger – voc, Wolfgang Puschnig – sax, John Sass – tuba. ORPHEUM, Beginn: 19.30.
Für die Bregenzer Jazztage war ein Projekt von Wolfgang Puschnig mit Ernst Jandl vorgesehen. Nun übernimmt der Schauspieler Wolfram Berger die Stimme des im Jahr 2000 verstorbenen Jandl. Zum Vortrag kommen Lautgedichte aus „Laut und Luise“, „Sprechblasen“, „Öffnen und Schließen des Mundes“ und „Stanzn“.

Donnerstag, 5. April

 FRAUEN: Immer wieder geht die Sonne auf 
Über Frauensexualität im Alter spricht Lieselotte Mäni-Kogler im – wo sonst? – Trauungssaal des Grazer Rathauses (17.00 – 20.00) und beginnt mit der listigen Frage: „Wer sagt, dass wir es nicht mehr tun?“ 

 JAZZ-POST: Fährt ab! 
GamsbART-Jazznight im M59: Erst Horst Schaffer, Bill Elgart und Wayne Darling (20.00) und dann, als ob das noch zu wenig an Feinstem wäre, ab 21.30 noch zehn internationale Kapazunder der Impro-Branche im NU Ensemble: Mats Gustafsson, Paul Lovens, David Stackenäs, Per-Åke Holmlander, Carlos Zingaro, Thomas Lehn, Sebi Tramontana, Axel Dörner, Daunik Lazro, Wilbert de Joode.
 

Freitag, 6. April

 KUNSTVIDEOS: Um Gottes Willen 
Hermann Glettler, Pfarrer zu St. Andrä in der Grazer Kernstockgasse 9, der die zeitgenössische Kunst fast ebenso liebt & lobt & preist wie Gott, zeigt in der Reihe „video & talk & tea“ sehr anspruchsvolle Arbeiten von Uli Aigner und Volker Sernetz. 19.15

 DREI JAHRE EXPLO: Schön und schön laut! 
Das verdienstvolle EXPLOSIV, Heimstatt, Trainingslager und Trampolin heimischer junger Musiker, feiert sehr hart am Rande des Zusperrens sein dreijähriges Sein. Also wird heute und morgen würdig und wuchtig vor den Fans aller musikalischen Glaubensrichtungen gefeiert. Neben belgischen Freunden fetzen auch folgende Gruppen los: Endogene, Errors of Echos, Bad Excuse, Pantheon, No Fate und Antimaniax. Jeweils ab 19.30
 

Samstag, 7. April

 RADIO: Tja... 
Samstags um 13.00 gibt‘s das dünne „Heimspiel“, bei dem oft Kurt Ostbahn seine kompakte und eitle Unerträglichkeit ausstrahlt.  Etliche Ö1-Hörer kritisierten diesen Schmarrn, worauf der ORF argumentierte, die Sendung komme vor allem bei den Akademikern sooo gut an. Wir deduzieren also wieder einmal: Studium schützt kaum vor Dummheit. 
 

Sonntag, 8. April

 ERHELLENDES: Moderne in dunkler Zeit 
„Widerstand, Verfolgung und Exil steirischer Künstler 1933 – 45“. Aus der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts gibt es  kaum steirische Beiträge von nationaler, geschweige denn internationaler Bedeutung. Die umfangreiche Schau, von Günter Eisenhut jahrelang zusammengetragen und in einem 650 Seiten starken Katalogbuch dokumentiert, behauptet das Gegenteil. Es zeigt die unter schwierigsten Bedingungen entstandenen Werke und bringt tragische Künstler-Biografien. Neue Galerie, 10.00-18.00 (24.3. bis 30.6.)(siehe dazu auch unsere beiden anderen Beiträge zu dieser Ausstellung in unserer aktuellen Ausgabe) 

VORSCHAU: Monday Jazz Night im WIST  
09.04.2001, 20.30 Uhr
Berndt Luef & Jazztett Forum Graz: „Deviation VII“ 
U. a.: Uraufführung der – Oliver Nelson gewidmeten – Komposition „Revilo“ und Aufführung der soeben mit dem ersten Platz beim Jazzkompositionswettbewerb des österreichischen Komponistenbundes prämierte Ballade „Eyelash“.
WIST, Moserhofgasse 34, 8010 Graz , Tel.: (0 3 16) 83 66 66-0.  Aktuelle CD: „Deviation“ Extraplatte EX 394000

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