Sonntag, 17. Februar
KONZERT: Henry Rollins
"Studioarbeit ist lästige Pflicht – die Konzerte sind die Belohnung."
Der Rock-Philosoph Henry Rollins hat im Studio sein jüngstes
Album "Nice" produziert – und belohnt sich dafür auf der Bühne
des Orpheums. 20.00
KUNST: Wortbilder
Noch bis Freitag im Ecksaal des Joanneums zu sehen: Die
Tafelbilder Fritz Gansers, der mit und aus literarischen Texten
bildende Kunst macht.
SCHÜTZENHOFER ...
...applies labour to art. Ausstellung bis 8. April 2002 in
der Galerie am Retzhof.
Information: Retzhof, 8430 Leitring bei Leibnitz, Tel. 03452/62 788-0
Montag, 18. Februar
RADIO: Geschichte, Erotik, Mozartzopf
Die Kolleg-Themen: 1. Wie viel Geschichte braucht die
Zukunft, um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen? 2. Design
und Erotik der Alltagsgegenstände. 3. Wie inszeniert man alte
Opern?
Ö1,
9.05
KARL STARK: mal zwei
Dem Grazer Maler Karl Stark ist eine umfangreiche Retrospektive im
Landesmuseum Joanneum gewidmet, die noch bis 3. März zu sehen ist.
Bis 2. März können Werke von Karl Stark im Rahmen einer Ausstellung
in Andreas Lendls "Haus der Kunst" bewundert und auch erworben werden.
Stark wurde am 4. November 1921 als Sohn eines Schulleiters in Glojach
in der Steiermark geboren. Seine Ausbildung begann er an der Grazer Kunstgewerbeschule. |
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Nach der Rückkehr aus dem Arbeitsdienst studierte
der Künstler an der Meisterschule für Malerei ebenfalls in Graz
bei Prof. Rudolf Szyskowitz. Er beendete seine Ausbildung nach zwei Verwundungen
und Einsätzen an der Ostfront im Jahre 1945.1947 kam er in die Meisterklasse
für Malerei von Prof. Albert Paris Gütersloh in Wien. Sein in
den kommenden Jahrzehnten geschaffenes Werk wird durch Ausstellungen in
Paris, New York und Wien bekannt.
Die Ausstellung im Joanneum zeigt neben farbkräftigen Ölbildern
auch eine Serie von Gouachen.Das künstlerische Lebenswerk Starks aus
mehr als fünf Jahrzehnten kommt aus Institutionen wie dem Rupertinum,
der Neuen Galerie Graz, dem Oberösterreichischen Landesmuseum, der
Kulturabteilung der Stadt Wien sowie von privaten Sammlungen wie jener
von Dr. Bernhard Hainz, einem Freund und Gönner Starks, und der ehemals
privaten Sammlung von Rudolf Leopold. Stark fühlte sich nach seinen
eigenen Aussagen in seiner künstlerischen Tätigkeit der Malerei
von Paul Cezanne verbunden. Wie damals Cezanne, meint Stark, trete er heute
entschieden für die Formbildung ein, denn er sieht sein gesamtes Lebenswerk
von dieser Aufgabe geprägt, die seiner Meinung nach einen Teil der
Basis für die Weiterentwicklung der Klassischen Österreichischen
Malerei darstellt.Die Besonderheit im Werk von Karl Stark liegt wohl darin,
dass er als einer der wenigen eine bestimmte Form des Expressionismus bis
heute fortgeführt hat. Und er selbst meint: "Als Einzelgänger,
nach jahrzehntelanger Ausgrenzung habe ich heute, am Ende meines Lebens,
das hoffnungsvolle Gefühl, dass langsam das Verständnis für
meine Arbeit wächst und sich in der Gesellschaft durchsetzt."
Karl Stark "Ein Leben für die Malerei: Steiermärkisches
Landesmuseum Joanneum
8010 Graz, Neutorgasse 45. Bis 3. März Dienstag
– Sonntag 10-17 Uhr
Verkaufsausstellung im Haus der Kunst, 8010 Graz, Andreas
– Hofer- Platz 5, 26. Jänner bis 2. März, Dienstag
bis Freitag von 9-18 Uhr, Samstag von 9-13 Uhr
Zu den Ausstellungen ist an beiden locations ein umfangreicher Katalog
erhältlich: "Karl Stark – ein Leben für die Malerei". Salzburg:
Welz 2002, 232 Seiten, Leinenbindung, 47,20 Euro. |
Dienstag, 19. Februar
LEIHARBEIT: Kollektivvertrag!
Gewerkschaftssekretär Dr.Rene Schindler spricht in der
Dezentrale
über Verhandlungergebnisse und neue Regelungen zum Leiharbeits-Kollektivvertrag.
20.00
LESUNG & DEBATTE: Gewalt durch Sprache
"Niemand schreit." Bis auf Petra Ganglbauer. Das ist nämlich
der Titel ihrer jüngsten Prosa-Veröffentlichung. Grüne
Akademie, 19.00
Mittwoch, 20. Februar
PAARBEZIEHUNG: Bonjour tristesse!
Erst will man einander auf Händen tragen – und dann macht man
sich und dem Partner das Leben zur Hölle. Sozio- und Psychologen sowie
Therapeuten sprechen über die Psychodynamik der Paarbeziehung
und präsentieren Modelle zur Krisenintervention. Ö1, 21.00
BLUES & SOUL: Marla Glen
Seit "Believer" begeistert Marla Glen die Massen. So wird es
heute im Orpheum wohl wieder sein. 20.00
Auf dem Weg nach 2003
Schon wieder ein Buch über Graz, das sich von der 2003-Woge emportragen
lassen möchte? Peter Philipps Fotoband "Graz auf dem Weg zur Kulturhauptstadt
Europas 2003" ist alles andere denn ein hoch subventionierter tourismuskompatibler
Prachtschinken ohne Tiefgang: Philipp – Pressefotograf und selbst immer
inmitten der Grazer Kulturszene – hat gemeinsam mit Texter Bernd Beutl
ein Werk geschaffen, das den Kulturbegriff auf die sozialen und zeitgeschichtlichen
Zusammenhänge erweitert und die letzten 40 Jahre der Landeshauptstadt
in Fotos dokumentiert, die zwischen Kunst und Dokumentation angesiedelt
sind. Das Buch (324 Seiten SW und Farbe, Hardcover) wird ab Oktober 2002
erhältlich sein, Subskriptionsmöglichkeit (38 Euro statt 45)
besteht ab jetzt: Tel.: 0316/683391, Fax DW 4, office@photophilipp.at,
Eichendorffstraße 1, 8010 Graz
Donnerstag, 21. Februar
FRAUEN: In Afghanistan
Die iranische Filmemacherin Siba Shakib hat mehrere Dokumentationen
über das Leben afghanischer Frauen gedreht und jüngst ein Buch
zur traurigen Sache geschrieben: Von Mädchen, die russische Soldaten
verführen, um sie zu ermorden. Und die später von Taliban vergewaltigt
werden. Siba Shakib ist im Gespräch mit Peter Huemer. Ö1,
21.00
ROBOTER: Quo vadis?
Alles rund um den Roboter: Screenings von Filmauschnitten, Lesung
einschlägiger Texte sowie Musik. Forum Stadtpark, 20.00
Neue Fotos
Grazer und Wiener FotokünstlerInnen stellen noch bis 1.
März in der Galerie Nova (Cine-Lounge des Filmzentrums
im Rechbauerkino, Rechbauerstraße 6, 8010 Graz) aus. Die
Galerie im Kino ist Freitag und Sonntag von 17.00 bis 21.00 geöffnet.
Die Grazerin Eva Beatrix Timpe nimmt mit einer Reihe von Werken
an der Ausstellung teil (siehe Abbildung). |
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Freitag, 22. Februar
GRAFIK: Kreuzweg
Die Prachensky-Schülerin Sonja Ladstätter zeigt im
Stiegenaufgang zu den Minoriten eine großformatige Ölkreide-Installation:
Teil ihrer Bilder zum Kreuzweg, wo man als Künstler ganz fromm sein
und zugleich die ganze Lust an Brutalität prächtig austoben kann.
Samstag, 23. Februar
PORTRAIT: Meister der Verzweiflung
Als der Philosoph E.M. Cioran das Traktat "Die Verklärung
Rumäniens" las, konnte er selbst nicht verstehen, wie ihm in jungen
Jahren diese faschismus-verherrlichende Ekligkeit passieren hatte können.
So ein Entsetzen sollte man halt auch berücksichtigen, bevor man den
ersten Antifa-Stein wirft. Das Diagonal portraitiert den verstorbenen Experten
der totalen Trostlosigkeit.
Ö1, 17.05
THEATER IM FREIEN: Aber mit Rudi Widerhofer
Am GKB-Parkplatz Eggenbergerstraße gibt Rudi
Widerhofer sein jüngstes Stück aus eigener Feder und eigenem
Herzen. "Die Heimatmaschine". Heute Premiere. 20.00
Konflikt um Kultur-Kürzungen
Wenig erfreulicher Jahresbeginn für die Kulturinitiativen der
Landeshauptstadt. Neben einer Sperrklausel von 15 Prozent (dieser Anteil
der Förderung wird nur dann ausbezahlt, wenn es die finanzielle Situation
der Stadt erlaubt) haben manche von ihnen zusätzliche Subventionskürzungen
zu gewärtigen. Emil Breisach "wütete" zwar nicht, wie ein Grazer
Kleinformat berichtete, war aber sichtlich nicht amüsiert: Er habe,
berichtete der Präsident der Akademie Graz anlässlich einer Pressekonferenz,
einen Brief aus dem Kulturressort erhalten, in dem ihm lapidar zusätzlich
zur 15-Prozent-Sperre eine kräftige Kürzung der Jahres-Subvention
angekündigt worden sei. "Konzeptlosigkeit bei den Kulturbauten für
2003" sei mit verantwortlich für die Finanzmisere im Kulturbereich,
und 2004 werde es ein böses Erwachen geben, die Betriebskosten für
Kunsthaus & Co würden einen Gutteil des Kulturbudgets verschlingen,
die freie Szene sei in Gefahr. Massive Proteste der Kulturinitiativen folgten.
Der Tenor der Kritik: Die Großen werden weiter subventioniert, die
kleinen kommen unter die Räder. Eva Maria Stadler vom Grazer Kunstverein:
"Gefördert werden jene kulturellen Großvorhaben, die marktwirtschaftlich
verwertbar sind, die aber schon lange nicht mehr jene Arbeit leisten, die
in kontinuierlicher Weise von jenen entwickelt wird, die sich stets öffnen
für neue, noch nicht durch den Markt abgesicherte Positionen." Bei
den freien Theatergruppen drohen Entlassungen, so Andrea Dörres vom
"Anderen Theater". Er habe Verständnis für die Proteste, betonte
Kulturstadtrat Siegfried Nagl in seiner Reaktion. Die Sperrklausel bei
den Ermessensausgaben betreffe jedoch alle Ressorts und sei auf die allgemeine
Finanzknappheit und nicht auf die hohen Ausgaben für 2003 zurückzuführen.
In besonderen Härtefällen sei eine neuerliche Überprüfung
der gewährten Förderung im heurigen Jahr möglich. Und: "Die
Angst vor 2004 teile ich keineswegs; ich erwarte mir nachhaltige Impulse
sowie eine spürbare Aufbruchstimmung aus dem Kulturhauptstadtjahr,
die sich auf die heimische Kunst- und Kulturszene positiv auswirken werden."
cs