Montag, 12. Februar
RADIO: Kongo und Kränkung
Der „philantropische Monarch”, Leopold II. von Belgien, riss sich 1885
den Kongo unter den Privatnagel. 20 Jahre wüteten seine Truppen, dann
war Ruh, und er führte die Sklavenarbeit ein... Das zweite Thema des
Kollegs befasst sich mit aktuellen Demütigungen am Arbeitsplatz und
daheim: Wie gehen wir mit Kränkungen um, dass sie uns nicht zerbösern.
Ö1,
9.05
Dienstag, 13. Februar
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H+H Joos im Haus der Kunst
Gemeinschaftsarbeiten der beiden Urgesteine der österreichischen
Moderne sind noch bis 17. Jänner 2001 im Haus der Kunst zu sehen.
Die geometrisch inspirierten Bildwerke von Hildegard Joos haben sich seit
jeher einer Einordnung entzogen: nicht expressive Darstellung ist ihre
Absicht, sondern die „Erzählung“ des Bildraumes, beruhend auf einem
eigenen, subtilen Verständnis dieses Raumes. |
Haus der Kunst, Andreas-Hofer-Platz 5, 8010 Graz, Tel.
(0316) 82 56 96, geöffnet Dienstag bis Freitag von 09.00 bis 18.00,
Samstag von 09.00 bis 13.00. |
MUSIK: Irgendwie spanisch
Marie Therese Escribano gastiert mit erstens „Kommt mir spanisch vor”
und zweitens dem Pianisten Herbert Url im Theatercafé, 20.00
TUESDAY’s SOULY NIGHT
Unter dem Eindruck des Massenandrangs zu den Souly Nights 2000
blieb ihm gar nichts anderes übrig, um seine Fans nicht zu verärgern:
Die schwärzeste R&B-Stimme der Steiermark, Leo Kysèla,
tritt ab sofort jeden Dienstag um 20.00 im Café Pro&St in
Graz (Ecke Rechbauerstraße / Gartengasse) auf und zelebriert
dort gemeinsam mit Gerd Weber & Louis Kiefer + Special Guests
„Tuesday Souly Nights“. |
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Jeden Dienstag seit 30.Jänner 2001 (außer 20.2.
+ 13.3. bis auf Widerruf) Beginn: 20 Uhr. Tickets: Zentralkartenbüro/
Graz, Peppers, Café Pro&St und in allen Geschäftsstellen
der Steiermärkischen Sparkassen. Reservierungen unter Tel.: 0316/
38 15 28 (Café Pro&St). Infoline: 0699/ 1000 32 82
KORSO-Kysèla-Fans dürfen wieder Hoffnung schöpfen:
Wir verlosen wieder 2 CD’s des Meisters beim KORSO-Kulturquiz! |
Mittwoch, 14. Februar
THEATER: Österreichische Erstaufführung
Das Theater im Keller bringt Terence McNallys Stück „Die
Lissaboner Traviata”. 20.00
Kunst & Utopie
Wenn Sie diese Zeilen lesen, ist es zu spät, zur Vernissage zu
eilen. Die hat nämlich schon am 8. Februar stattgefunden. Aber: Noch
bis 20. Februar haben Sie Zeit, die Kollektivpräsentation der Mitglieder
des steirischen Kunstvereins Werkbund im Künstlerhaus zu besehen,
die da unter dem Motto steht: „Konkrete Utopie in der Kunst“.
Künstlerhaus, Burgring, Tel. (0316) 82 73 91
Ein „Prototyp der steirischen Moderne“ in der Neuen Galerie
Gerhard Lojen, Maler und Architekt, verkörpert wie kaum ein anderer
das Spannungsfeld aus lokalem Wirken und internationalem Austausch, in
dem sich die Moderne in der Steiermark befindet – und er steht, so Christa
Steinle, die Kuratorin der Lojen-Retrospektive, prototypisch für die
Vielfalt der Funktionen, die ein Künstler im steirischen Kulturleben
innehaben kann. |
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Durch seine Materialbilder gehört er zu den wichtigsten
Begründern und Vertretern einer Variante der abstrakten Malerei in
Österreich, die erst in den 90er Jahren durch zahlreiche junge Künstler
weitere Verbreitung fand.
Neben Werken Lojens sind bis 25. Februar in der Neuen Galerie
auch Arbeiten seiner Schülerin Sabina Hörtner zu sehen. Im Studio
stellt Andreas Leikauf seine „erste Million“ aus und entwickelt auf annähernd
1000 Geldscheinen ein antikapitalistisches Comic.
Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum, Sackstraße 16, A-8010
Graz. Öffnungszeiten: Di – So 10.00 bis 18.00, Do 10.00 bis 20.00,
Tel. (0316) 82 91 55. |
Donnerstag, 15. Februar
THEATER: Tschechow-Schwestern am Bahnhof
Ed Hauswirth, vom dem man etlich Gutes kennt, inszeniert die „Drei
Schwestern” des russischen Doktors. Ein tunlichst banales, also wahrhaftiges
Stück voll Sehnsucht und Bitterkeit und all dem Daneben, worin wir
das Leben betten, auf dass unsere Melancholie reichlich Futter habe. Theater
am Bahnhof, 20.00
BSE: Und?
Aus aktuellem Anlass veranstaltet die Grüne Akademie eine Reihe
von Debatten zum Thema „Lebens- und Produktionsweise von Mensch und Tier”
in der ganzen Steiermark.
BSE: Die „unheimliche” Krankheit und ihre Folgen
Donnerstag, 15.02.2001, 19.00, Graz, Rittersaal im Landhaus,
Herrengasse 16
Es diskutieren: Univ.-Prof. Dr. Herbert Budka, Universität Wien;
Univ.-Prof. Dr. Josef Köfer, Landesveterinärdirektor Steiermark;
NAbg. Wolfgang Pirklhuber, Landwirtschaftssprecher der Grünen; Moderation:
DI Christine Schäffler, Freies Radio Ennstal
Weitere Veranstaltungen in Kapfenberg (22.02., 19.00, GH Schicker
in der Altstadt), Leibnitz (01.03., 19.00, GH Maurerwirt im Kulturzentrum),
Knittelfeld (05.03., 19.00, Weißer Saal im Kulturhaus). Infos: Tel.:
(0316) 82 25 57
warten, bitte
Im mittlerweile schon fünften Heft des Grazer Feuilletonmagazins
„schreibkraft“ wird versucht, unter dem Titel „warten, bitte“ das Phänomen
der Beschleunigung innerhalb der Pole ‚schneller’ und ‚warten’ ein wenig
aufzudröseln und die Ecken des Raumes, der mit der Zeit geschwisterlich
verbunden ist, zu ergründen. Hermann Götz etwa macht sich Gedanken
darüber, welche Warten in Österreich augenblicklich bezogen werden
können, Manfred Prisching versucht das Kaleidoskop des Zeitbegriffs
analytisch aufzufächern und Eva Tropper bietet eine so detailreiche
wie vergnügliche Auseinandersetzung mit dem aktuell boomenden TV-Format
Reality-Soap. Und das hat durchaus etwas mit Warten zu tun. Dass manche
Autoren in Österreich gar nicht erst abwarten, bis der politische
Abwind sie erfasst, davon weiß Werner Schandor zu berichten. Neben
den Beiträgen zum Thema und dem umfangreichen Rezensionsteil zu vornehmlich
literarischen Neuerscheinungen finden Sie im dritten Teil dieser Ausgabe
bislang unveröffentlichte Texte von Elfriede Jelinek, Margret Kreidl,
Helga Pankratz, Birgit Pölzl und Günther Freitag.
Besonders spannend für an der österreichischen Literaturszene
Interessierte: Die ausführliche Wiedergabe und Kritik eines Gespräches
mit österreichischen Jungliteraten durch Werner Schandor, das die
Zeitschrift „Literatur und Kritik“ im Juli des Vorjahres geführt hatte
– und das in tiefste Abgründe von mit smarter Coolness gepaartem Unwissen
blicken lässt. Warten, bitte – auf die nächste Schriftstellergeneration? |
Erhältlich ist die schreibkraft im gut sortierten Buchhandel bzw.
direkt bei der Redaktion (Tel: 0316/31 92 62 / Mail: schreibkraft@gmx.at).
Und: Weil sich ein Schreibkraft-Heft recht gut neben der in Leder
gebundenen Sammelausgabe der ersten vier Jahrgänge des KORSO macht,
verlosen wir beim Kulturquiz fünf
Exemplare der aktuellen Ausgabe! |
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Freitag, 16. Februar
ALFRED KOLLERITSCH: Die grüne Seite
1974 erschien Kolleritschs später auch verfilmter Roman, der sich
klug mit Schuld und Not der Väter auseinander- und zusammensetzt.
Nun, zum 70er des Dichters, hat ihn der Verlag Droschl neu aufgelegt, was
würdig und recht ist, geziemend und heilsam. Otto David kredenzt im
Radio – Ö1, 11.40 – einen Happen.
ENDLICH: Toscana!
Nun haben – da gratulieren wir aber! - auch die Grünen eine Toscana-Fraktion:
Andreas Richter hält im Gasthof Dorfschänke zu Farrach-Zeltweg,
19.00 den Diavortrag zum fast-SPD-kompatiblen Thema „Radwandern in
der Toscana.” Machtvoller Ausblick?
AUSSTELLUNG: Ergo Kohle
Die Praxis der Kunstförderung, die in Zeiten des Nulldefizits
stärker auf die Theorie fokussiert, wird von der Gruppe ERGO trotz
aller Widrigkeiten erfolgreich thematisiert. Ihr Erfolgsrezept: Künstlerisch
inspirierte Bewerbung all jener, die ERGO (materiell!) unterstützen.
Oder: Performance for Cash. Die Eröffnung der Ergo Zone bei <rotor>
in der Belgiergasse 8/1 ist zum Zeitpunkt, wo Sie diese Nachricht aufmerksam
lesen, bereits (Grazer Kunst-) Geschichte. Aber: Geh’n Sie doch einfach
jetzt hin. Oder später. Die Schau (sehen Sie sich auch den Katalog
an!) ist noch bis 10.3. im ROTOR zu besehen und dann noch lang zu
bedenken. – Di bis Fr von 14.00 bis 18.30 und Sa von 10.00 bis 13.00 |
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PERFORMANCE: Alle sind da!
Robert Riedls „Zum Abschied vom Vater” bildet die Basis für eine
audio-visuell-literarische Live-Performance mit dem Dichter, dem Visualisten
Klaus Scheffler sowie den Musikanten Dieter Tschmelak und Dr. Nachtstrom.
Wies,
Theater im Kürbis, 20.00
LAUT!-Theaterschulen 2001
Die LAUT!-Theaterschule richtet sich mit ihrem Angebot an Aktive und
solche, die es werden wollen.
Theaterschule Graz: Jeweils am Montag zwischen 18.30 und 21.30,
26.02. bis 02.07., Andritzer Begegnungszentrum, Seminarbeitrag: ATS 2.200,—
Kontakt: LAUT!, Karmeliterplatz 2, 8011 Graz, Tel: 0316/877-43 15,
email: laut@checkit.at
Regieschule Retzhof: 16. bis 18.02., 09. bis 11.03., 06. bis
08.04. und 04. bis 06.05. Seminarbeitrag: ATS 4.800,—
Kontakt: Eduard Hauswirth, Karmeliterplatz 2, A-8011 Graz, Tel: 0316/877-2796,
Fax: 0316/877-43 88, email: eduard.hauswirth@stmk.gv.at
Samstag, 17. Februar
RADIO: Homo postsovieticus
„Russland ist eine Parodie auf den Westen,” diagnostiziert im Diagonal
Viktor Pelewin angesichts von grassierenden Fundamentalismen, Rassismen
und Mafiaismen – und andererseits den unzähligen neu entstandenen
Fitness-Studios und Benimm-Schulen (die den Mosko-witern hoffentlich beibringen,
dass man mir eine Tür gefälligst aufhält und nicht – wie
dort erlitten - auf die Nase donnert). Ö1, 17.05
Sonntag, 18. Februar
KANNIBALEN: Aus Angst vor Kannibalen
1820 wird ein Walfänger von einem Wal gerammt und versenkt. Die
Mannschaft rettet sich ins Boot, will aber die nächstliegende Insel
nicht anfahren: Dort, heißt es, hausen Menschenfresser. In böser
Folge wird man im Boot das Los entscheiden lassen müssen, wer den
Kollegen als Nahrung dienen soll. Aus dieser wahren Grauslichkeit machte
Hermann Melville den „Moby Dick” – und Robert Weichinger eine Radio-Dokumentation.
Ö1,
18.15