korso Wissenschaft & Forschung
Das Informationsmagazin 
der Steiermark
 
10/2005
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  Wikipedia-Gründer Jimmy Wales: „Ich sehe mich in der Rolle eines konstitutionellen Monarchen“
< Jimmy Wales: „Mit Hilfe der Free License-Idee besteht eine Chance, die Teilung der Welt aufzuheben.“ Foto: Milo Tesselaar


„Unabhängigkeit“ war das Leitthema des 1. „Elevate“-Festivals im und am Grazer Schlossberg. Neben zahlreichen Musikevents gab es daher Präsentationen und Diskussionsrunden von Persönlichkeiten aus den Fachgebieten rund um diese vielschichtige Materie. Ein wichtiger Aspekt der modernen Informationsgesellschaft sind ohne Zweifel die freien Ressourcen im Internet: Mit Jimmy Wales, dem Gründer der Internet-Enzyklopädie Wikipedia, konnte einer der Pioniere der Online-Welt für diese Veranstaltung gewonnen werden.

Jimmy „Jimbo“ Wales, 1966 in Alabama geboren, war zunächst Optionenhändler an der Börse von Chikago und sicherte sich dadurch finanzielle Unabhängigkeit. Auf der Suche nach neuen Herausforderungen stieß er 1999 auf die Open-Source-Software „Wiki“ des amerikanischen Softwaregurus Ward Cunningham. Mit diesem Werkzeug – „wiki“ bedeutet im Hawaiianischen „schnell“ – sind Änderungen in Online-Ressourcen für jeden Nutzer rasch und einfach durchführbar. Im Gegensatz zu herkömmlichen Nachschlagewerken wird Wikipedia in Echtzeit aktualisiert; nur wenige Stunden oder gar Minuten nach Ereignissen sind die Fakten und Daten bereits in der Online-Enzyklopädie nachzulesen. Aktuell beinhaltet allein die deutsche Version der Wikipedia knapp 300.000 Artikel.

In einem KORSO-Interview sprach Josef Schiffer mit Jimmy Wales über sein in phantastischer Geschwindigkeit wachsendes Projekt und seine Visionen für die weitere Zukunft der Enzyklopädie.


Sie waren erst vor wenigen Wochen in Frankfurt beim Wikimania Event. Besuchen Sie viele derartige Events?

Ja, das gehört zu meinen zahlreichen Pflichten als Vorsitzender der Wikipedia-Organisation. Ich komme in letzter Zeit sehr häufig nach Europa, insbesondere auch in den deutschen Sprachraum, bin allerdings das erste Mal in Graz.

Sprechen Sie auch Deutsch?

[In Deutsch] Ich verstehe ein bisschen Deutsch. Ich lerne es jetzt nebenbei zum Spaß! (lacht)

Jeder kann bei Wikipedia Artikel verfassen oder editieren, wie kann das funktionieren?

Eines der Dinge, die man über Wikipedia wissen muss, ist, dass es sich um eine hoch organisierte Gemeinschaft handelt, von Menschen, die sich kennen und per E-Mail, ICQ oder auch im wirklichen Leben in Kontakt stehen. Dadurch wird nicht nur ein gemeinsamer Standard, sondern auch Normen geschaffen. Trotzdem wollen wir versuchen, eine möglichst offene Community zu sein. Es ist jedoch nicht so, wie manche glauben, dass die Wikipedia von Millionen verschiedener Menschen geschrieben wird. Es gibt einen Stamm von Beiträgern, die den größten Teil der Texte verfassen, da sind etwa 800 Mitglieder in den USA und vielleicht halb so viele im deutschen Sprachraum. Es gibt auch Mitgliedertreffen, was bei kleineren Ländern, wie Holland, natürlich etwas einfacher ist.

Wie ist die Community zusammengesetzt?

Es handelt es sich großteils um Berufstätige zwischen Ende Zwanzig und Ende Dreißig, aber es gibt auch viele begabte Teenager, die hier mitmachen. Etwa 80% der Mitglieder sind männlich, also nicht ganz so schlimm wie bei anderen Softwareprojekten. Das Medium selbst ist oft noch eine Hürde für Wissenschaftler: Eine Freundin von mir hat in Harvard über ältere chinesische Literatur graduiert. Sie ist eine Spezialistin in ihrem Fach und kann auch mit Computern gut umgehen. Trotzdem hat sie eine Hemmschwelle, einen Artikel mit Wiki ins Netz zu stellen. Es wird daher an einer ständigen Verbesserung der Software gearbeitet, sodass man in Zukunft auch als Laie mit allem Komfort, wie mit einer Textverarbeitungssoftware, arbeiten kann.

Welche Kontrollmechanismen gibt es, um Missbrauch und Vandalismus verhindern?

Die Community ist sehr wachsam und geht auffälligen Änderungen binnen weniger Minuten nach. Die manipulierten Artikel werden dann sehr schnell gelöscht. Absolute Neutralität und faktentreue Informationen sind unser zentrales Credo. Aber dieses Thema stellt kein sehr großes Problem dar, denn Saboteure, wie etwa die Neonazis, sind ziemlich dumm und gehen sehr ungeschickt vor. Wir reparieren die betroffenen Artikel und sperren die IP-Nummer des Angreifers. Wenn ein Artikel zu konfus geworden ist, dann kehrt man einfach zu einer früheren Version zurück.

Aber es gibt eigentlich nur wenige ernsthafte Gegner eines so offensichtlich gemeinnützigen Konzepts. Es gibt natürlich Leute, die aus Spaß Inhalte ändern, aber wir können innerhalb von 30 Sekunden einen Artikel auf Read-only-Mode setzen. In so einem Notfall können nur die registrierten Mitglieder Änderungen vornehmen. Großattacken finden gegen uns nicht statt. Würde Microsoft so etwas Ähnliches mit der Encarta versuchen, hätten sie sicher jede Menge Probleme.

Wie verhält sich das bei politischen Kontroversen?

Auseinandersetzungen, wie etwa im Verhältnis zwischen Israel und Palästina, werden sehr friedlich und fair ausgetragen, in gemeinsamer Arbeit von Mitgliedern wird an der Ausgewogenheit der Begriffe und der Inhalte gefeilt. Es ist ein sehr sozialer Vorgang, ein aktiver Austauschprozess zwischen vernünftigen Individuen, der von liebevollem Umgang miteinander geprägt ist.

Es gibt eine eigene Gruppe von Mitgliedern, die nur die Artikel überprüfen, den Stil verbessern und Fehler ausmerzen und daneben wieder Spezialisten, die sich darauf konzentrieren, problematische Artikel, wo Kontroversen toben, zu bereinigen. Es wurde z.B. behauptet, dass wir den Bush-Artikel im Wahljahr 2004 die meiste Zeit gesperrt halten mussten, in Wirklichkeit waren es nur zwei Prozent der Zeit!

Was ist ihre Politik bei den Fragen des Urheberrechts und Plagiaten?

Im Falle von Plagiaten haben wir eine strikte Politik: Wenn jemand erwischt wird, gibt es einen Skandal, der für den Betroffenen äußerst peinlich sein kann. Es fällt auch schnell auf, wenn jemand, der bis jetzt noch nicht hervorgetreten ist, auf einmal einen brillanten Artikel abliefert. Daneben ist das Thema eine Herausforderung, weil wir auf die Rechtssprechung in den einzelnen Ländern Rücksicht nehmen müssen. Wir befolgen diese ganz genau, obwohl alle unsere Server in den USA stehen und wir dazu nicht verpflichtet wären, z.B. das in Deutschland geltende Verbot von Nazipropaganda.

Sehen Sie Ihr Projekt in der Nachfolge der Encyclopédie der französischen Aufklärung?
Könnte daraus auch so etwas wie eine Revolution folgen?

Ich sehe hier sehr wohl eine tiefere Beziehung zur Aufklärung, nämlich den ausgeprägten Optimismus Bildung und Informationen unters Volk zu bringen. Das Wissen geht von einer kleinen Gruppe in die Breite, wie in den Anfängen der Druckerpresse. Dadurch können wir Menschen in Diktaturen freie und neutrale Informationen nahe bringen, das hat Potenzial in sich Veränderungen einzuleiten.

Darüber hinaus besteht mit Hilfe der Free-License-Idee eine Chance, die Teilung der Welt aufzuheben. Wir wollen, dass unsere Informationen etwa in der Dritten Welt kostenfrei lokal genutzt werden. Man könnte auch eine Million Exemplare der Britannica in Afrika verteilen, aber viel sinnvoller ist es, den Menschen ein Werkzeug wie die Wikipedia in die Hand zu geben, das sie an ihre eigenen Bedürfnisse anpassen können. Brewster Kahle von Internet Archive (archive.org) hatte die Idee, in Afrika mobile Buchfa­briken auf Lastautos einzusetzen, die Bücher für nur einen Dollar produzieren. Die dafür notwendigen Inhalte können von Wikipedia zur Verfügung gestellt werden.

Mögen Sie es berühmt zu sein?

Ich bin nur in einer kleinen Gruppe von Menschen sehr berühmt, wenn ich auch schon auf Titelblättern von Time und Forbes zu sehen war. Eigentlich möchte ich nicht berühmt sein, aber es hat Vorteile. Als ich Steve Jobs kürzlich in San Francisco traf, war es kein Problem einen schnellen Kontakt herzustellen. Das ist praktisch, wenn man wie ich Lobbying-Arbeit leisten muss. Ich sehe mich selbst in einer Rolle als konstitutioneller Monarch, der sich der Demokratie der Gemeinschaft beugt, z.B. wird darüber abgestimmt, wenn Seiten entfernt werden sollen. Radikale haben deshalb hier keine Chance, weil sie überstimmt werden. Wenn aber solche Elemente hereinkommen, würde ich sie als der König ausschließen: Denn wenn ich meinen Job schlecht mache, werden die Mitglieder aus der Community abwandern.

Wie sehen Ihre Pläne für die Zukunft aus?

Den Vorrang hat im Moment noch der Ausbau der europäischen Sprachen, aber wir müssen uns auch in anderen Weltteilen stärker entwickeln, auch wenn z.B. Chinesisch schon beachtliche 30000 Artikel hat. Dagegen gibt es in Arabisch derzeit nur 4000 Artikel. Hier muss noch viel geschehen, um diesen wichtigen Raum mit 280 Millionen Sprechern zu erschließen, denn dort besteht ein enormer Nachholbedarf an unabhängigen und objektiven Informationen. Das gilt analog aber auch für andere, kleinere Sprachgemeinschaften.

http://www.wikipedia.org

 

 

  Weltraum-Technologien für Wasser-Bewirtschaftung


Das viertägige Symposium über „Weltraumsysteme: Wasserressourcen schützen und Wiederherstellen“ ist das vorläufig letzte einer Reihe von drei Symposien die im Zeitraum von 2003 bis 2005 in Graz stattfanden. Hochrangige Forscher aus 34 Staaten, Vertreter der UNESO und der Weltbank, diskutierten die hochaktuelle Thematik zur Nutzung der Raumfahrtforschung für ein kosteneffizientes Wassermanagement.

Kampf der Wasserknappheit
Während in vielen Ländern Wasserknappheit herrscht und rund die Hälfte der Weltbevölkerung keinen Zugang zu reinem Trinkwasser hat, kommt es in anderen Teilen der Erde immer wieder zu Notsituationen durch Flutwellen und andere Wetterkatastrophen. Die Weltraumforschung kann diese Probleme zwar nicht lösen, aber frühzeitig erkennen und Lösungsvorschläge bereitstellen. Die wissenschaftlichen Daten der Weltraumforschung sollen in praktisch verwertbare Informationen umgewandelt werden, die z.B. im Management der Wasserressourcen angewendet werden oder zur Vorhersage und Verringerung von durch Wasser verursachten Notsituationen, wie Überflutungen, Tsunamis und Murenabgängen, dienen, wie Dr. Sergio Camacho (UN, Vorsitzender des Büros der Vereinten Nationen für Weltraumfragen) betonte: „Die Weltraumforschung könnte bei ihrem heutigen Stand vor allem als Werkzeug für die Entwicklungsländer dienen. Gerade für die Landwirtschaft dieser Länder spielt ein effizientes Wassermanagement eine bedeutende Rolle.“

HR Dr. Peter Piffl-Percevic, Willibald Riedler, Stephen Donkor (Economic Commission for Africa), Sergio Camacho (UN OOSA), Rick Lawford (National Oceanic and Atmospheric Administration, United States of America)

Pilotprojekt Tschad-See
In diesem Zusammenhang wurden auch erste Fortschritte bezüglich des Tschad-Sees, eines Pilotprojekts zur Nutzung der Weltraumtechnologie für die Überprüfung von Wasserressourcen, besprochen. Im Rahmen des WSSD-Nachfolgeprogrammes hatte der Ausschuss für Erdbeobachtungssatelliten (CEOS) seine TIGER-Initiative durchgeführt, die diese Technologie für eine umfassende Planung der Wasserversorgung in Afrika nutzt. Der Tschad-See in der Sahel-Zone im Grenzgebiet von Tschad, Kamerun, Nigeria und Niger ist in den letzten 50 Jahren durch den stetig steigenden Wasserbedarf in der Landwirtschaft und lange Dürreperioden auf ein Zwanzigstel seiner ursprünglichen Größe geschrumpft. Stephen Donkor von der Economic Comission for Africa schätzt die Zahl der Binnenflüchtlinge, die durch diese Umweltproblematik bereits aus der Region vertrieben wurden, auf ungefähr 20 Millionen Menschen.

Hoffnungsträger für viele Einsatzgebiete
Das Symposium in Graz bildet einen weiteren wichtigen Baustein im Austausch und in der Einigung auf gemeinsame Vorgangsweisen zur Weiterführung dieses Projektes sowie zur Bewältigung anderer Aufgaben. Diese bestehen zum Beispiel im Schutz und in der Wiederherstellung von natürlichen Wasserressourcen und der Bekämpfung von Wüstenbildungen. Dies ist jedoch nur ein Teil der Gebiete, in denen die Weltraumforschung von großem Nutzen sein kann. So verwies Prof. Willibald Riedler auf die Wichtigkeit dieser Tagung, um gemeinsam globale Lösungen zu finden. „Die Kontakte, die hier zustande kommen, spielen sich auf sehr hohem wissenschaftlichem Niveau ab. Viele der Teilnehmer sind Entscheidungsträger auf internationaler Ebene und können daher die Ergebnisse dieser Tagung in ihren Wirkungsgebieten zum Tragen bringen“, so Riedler.

Das Symposium wurde vom Büro der Vereinten Nationen für Weltraumfragen (OOSA), JOANNEUM RESEARCH und der Europäischen Weltraumorganisation organisiert und fand im Rahmen des Programms der Vereinten Nationen für Raumfahrtanwendungen statt. Es resultierte aus einer Forderung des Weltgipfels für Nachhaltige Entwicklung 2002, mit dem Ziel, die bewiesenen NutzanHR Dr. Peter Piffl-Percevic, Willibald Riedler, Stephen Donkor (Economic Commission for Africa), Sergio Camacho (UN OOSA), Rick Lawford (National Oceanic and Atmospheric Administration, United States of America)wendungen der Weltraumtechnologie zu fördern. Wann und wo das nächste internationale Symposium zu diesem hochaktuellen Thema veranstaltet werden wird, ist derzeit noch nicht bekannt.

Barbara Korak

 

 

  Forschungspreise für Nanotechnologien


Die Erfolge in der Erforschung der Welt der kleinsten Größen wurden im September mit der Verleihung der Forschungspreise des Landes Steiermark für Nanowissenschaften und Nanotechnologien an der TU Graz ausgezeichnet. Auch in diesem Jahr befanden sich wieder mehrere TU-Absolventen unter den Preisträgern.

Der mit 10.000 Euro dotierte Preis für Grundlagenforschung geht heuer an den Werkstoffwissenschafter DI Dr. Christian Mitterer von der MU Leoben. Die von Mitterer und seinem Team an nanostrukturierten Hartstoffschichten durchgeführten Arbeiten zeigen, dass durch die gezielte Optimierung von Nanostrukturen in diesen Schichten selbstadaptive, „chamäleonartige“ Eigenschaften wie Selbstaushärtung oder Selbstschmierung erzielt werden können.

 

  Netzwerk für Nutzung biogener Rohstoffe gestartet
Die durch Kriege, Krisen und den Energiehunger der erwachenden Industrienationen China und Indien stetig steigenden Ölpreise haben längst das Bewusstsein dafür geschärft, dass die fossilen Ressourcen nicht in unbegrenzten Mengen vorhanden sind. Zudem sorgen immer häufiger Meldungen über den Klimawandel durch CO2-Emissionen und Umweltschäden durch rücksichtslosen Raubbau an der Natur für zunehmendes Unbehagen.


Innovation durch Teamarbeit
Die Sicherung einer lebenswerten Umwelt, darin ist sich die Wissenschaft inzwischen weitgehend einig, liegt in Zukunft in der stärkeren Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen (NAWAROs) auf pflanzlicher Basis. Um den Anschluss an den Trend zur industriellen Verwertung von Rohstoffen aus Biomasse nicht zu verpassen, gilt es daher auch hierzulande zügig Strukturen für die Erforschung dieser Technologien zu schaffen: Auf Initiative von Wissenschaftlern der JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbH und der steirischen Universitäten sollen die Kräfte im neu geschaffenen Netzwerk NUBIOR (Akronym für NUtzung BIOgener Rohstoffe) gebündelt werden. Durch innovative Produktentwicklungen gemeinsam mit Unternehmen in Feldern der Biotechnologie und Chemie sollen so strategische Wettbewerbsvorteile für den Standort Steiermark gesichert werden.

Nubior-Netzwerker: „Die Grüne Bioraffinerie ist die Fabrik der Zukunft für umweltfreundliche Kunststoffe.“

Bestehende Stärkefelder ausbauen
Das noch im Aufbau befindliche Netzwerk stellte sich am Hartberger Ökopark vor, wo auch das JR-Institut für Nachhaltige Techniken und Systeme sitzt, um im Rahmen einer Informationsveranstaltung Firmen und Institutionen zur Mitarbeit einzuladen. „Angesichts der Globalisierung ist verstärkt Teamarbeit gefragt, die in der Steiermark seit 1995 durch Netzwerke und Kompetenzzentren umfassend gefördert wird“, betonte HR Mag. Stefan Hochfellner von der Landesabteilung für Wirtschaft und Arbeit. In diesem Sinne plädierte auch Forschungslandesrat DI Leopold Schöggl dafür, „die Fördermittel auf zentrale Stärkefeldern zu fokussieren, um dort eine international wahrnehmbare Größe zu erreichen“.

Vielfältigste Anwendungsbereiche
Prof. Dr. Hans Schnitzer von der Joanneum Research sieht ein „großes Potenzial in der Zusammenarbeit mit den bestehenden Netzwerken NOEST, Bio.Nano.Net, Eco&Co u.a. Die Schwerpunktthemen von NUBIOR liegen dabei einerseits auf der Herstellung von Grundstoffen aus biogenen Quellen (z.B. Milchsäure) und andererseits der Entwicklung von Feinstoffen, etwa für Pharmazie und Kosmetik. Letzteren Punkt vertiefte. Prof Dr. Rudolf Bauer in seinem Beitrag, in dem er die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten von biogenen Substanzen in der Medizin behandelte, wobei er unterstrich: „Die Untersuchung sehr vieler Pflanzenarten steht noch aus, die Erforschung von Naturstoffen wird zudem in der Postgenom-Ära völlig neue Wege gehen.“ Prof. Dr. Gerhart Braunegg betont die Notwendigkeit eines raschen „Upscaling“ von Produkten in die Industriereife. Chancen böten sich insbesondere bei der Verwertung von Abfällen, z.B. von Molke oder Reststoffen der Zuckererzeugung, die für die Herstellung kompostierbarer Verpackungsfolien herangezogen werden können. Eine konkrete Umsetzung dieser Ideen verfolgt Braunnegg bereits seit einiger Zeit überaus erfolgreich mit Pilot-Produktionsanlagen im brasilianischen Sao Paulo.

Grüne Bioraffinerien zur integrierten Grasnutzung
Der Leiter des JR-Forschungsschwerpunktes der „Chemisch-Technische Pflanzennutzung“, Dr. Herbert Böchzelt, sieht eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Nutzung biogener Rohstoffe, die auf der Grundlage bestehender Studien optimiert werden können. Das Herzstück dieser Konzepte bilden so genannte Grüne Bioraffinerien, die als „Multi-Product“-Systeme fungieren.

In der Bioraffinerie werden Gras und andere Kulturpflanzen durch Fraktionierung in die Rohstoffe Milchsäure, Proteine und Fasern zerlegt. Während Milchsäure zu (natürlich abbaubaren) Kunststoffen oder Lösungsmitteln verarbeitet werden kann, finden die Proteine (Aminosäuren) in der Lebensmittel- und Pharmaproduktion Verwendung. Die Reststoffe, wie Fasern, werden entweder in Biogasanlagen zur Energieerzeugung verwendet oder für die Produktion von Dämmstoffen verwertet. Derzeit laufen auf einer zweiten Schiene Versuchsreihen zur Extraktion bzw. Wasserdampfdestillation von ätherischen Ölen aus heimischen Pflanzen, z.B. Oregano, die in Zusammenarbeit mit KMUs in konkrete Produkte umgesetzt werden können, z.B. Nahrungsergänzungsmittel oder Kosmetika.

Abgerundet wurde die Veranstaltung durch Beiträge von Fachleuten aus der Wirtschaft, die ihre praktischen Erfahrungen in der Nutzung biogener Rohstoffe einbrachten, von Aspekten der technischen Installation über die Wirtschaftlichkeit von Anlagen bis hin zur Entwicklung von marktreifen Produkten, die das Gefallen des Konsumenten finden.

JS

Infos: JOANNEUM RESEARCH, Institut für Nachhaltige Techniken und Systeme, Elisabethstraße 16, 8010 Graz
T +43 316 876-2412 | Fax +43 316 876-2430


 

Folteropfer in der Steiermark


Nach internationalen Studien sind rund 15 Prozent aller Fl üchtlinge weltweit Folteropfer: Umgelegt auf die Steiermark heißt das, dass sich allein in diesem Bundesland derzeit rund 400 Folterüberlebende aufhalten. Viele der Betroffenen leben völlig isoliert in „Flüchtlingspensionen“ in abgelegenen ländlichen Gebieten, wo es keine Einrichtungen für psychosoziale Betreuung gibt. Um diesem Defizit an Behandlungsmöglichkeiten entgegen zu wirken, wurde nun vom Verein für Flüchtlingsbetreuung ZEBRA ein EU-Projekt entwickelt, welches das Ziel verfolgt, die Beratungs- und Behandlungsangebote für Folteropfer in den steirischen Regionen flächendeckend auszubauen.

Mag. Edith Glanzer, Projektleiterin Ingrid Egger, Pfarrer Wolfgang Pucher, Prof. Rainer Danzinger, Soziallandesrat Dr. Kurt Flecker und Dr. Günter Klug: „Die psychotherapeutische Betreuung von Folteropfern stellt nicht nur eine humanitäre Verpflichtung dar, sondern fördert auch die erfolgreiche Integration.“ (v.l.n.r.)

Als sie in bruchstückhaftem Deutsch versucht, ihre Geschichte zu erzählen, weiten sich ihre Augen angstvoll und ihre Blicke verlieren sich ziellos in der Ferne. Martha S.* ist vor über zwei Jahren aus Tschetschenien geflüchtet und ihr langer Leidensweg fand auch in Österreich kein Ende. Nachdem die dreifache Mutter in ihrem Heimatland von Russen „erwischt“ und tagelang vergewaltigt worden war, musste sie schwer verletzt in einem Krankenhaus wochenlang behandelt werden. Schließlich verlor sie auch noch ihr Zuhause, weil sie aufgrund dieser furchtbaren Ereignisse von ihrer eigenen Familie verstoßen wurde. Marthas Kinder wurden zu Verwandten gegeben und ihr streng moslemischer Ehemann ließ sich von ihr scheiden, da sie seinen religiösen Überzeugungen zufolge nun „unrein“ war.

Martha fand sich als Heimatlose auf der Straße wieder. Ihr gelang unter großen Mühen die Flucht in die Steiermark, wo sie schließlich in einer Flüchtlingspension bei Aflenz Unterschlupf fand. Die Liebesbeziehung zu einem Afghanen wurde ihr bald darauf fast zum tödlichen Verhängnis. Tschetschenische Landsleute, ebenfalls als Asylwerber in derselben Pension untergebracht, prügelten sie halbtot, weil sie als Tschetschenien keine Beziehung mit einem Afghanen haben sollte. Die körperlichen Angriffe wiederholten sich und man wurde auf die Situation Marthas erst aufmerksam, als sie mit schweren Brustverletzungen und in höchstem Maße selbstmordgefährdet an der Landesnervenklinik Sigmund Freud in Graz aufgenommen wurde, wo sie mehrere Monate zubringen musste.

„Ich wurde blau und schwarz geschlagen“, erzählt Martha immer wieder, „Magen kaputt, soviel Kopfschmerzen, immer brechen und Brust ganz schwarz und kaputt.“ Warum sich die österreichische Polizei der Sache nie ernsthaft annahm, versucht ihr afghanischer Freund Mo K.* seufzend zu erklären: „Sie konnte kein Wort Deutsch reden und ihre schlimme Situation daher nicht schildern.“ Auch Mo wurde von tschetschenischen Flüchtlingen mehrmals brutal zusammengeschlagen. Dabei wurde ihm die Nase gebrochen und auch er versuchte, seine ausweglose Situation als Asylwerber in Österreich durch Selbstmord zu beenden. Inzwischen werden die beiden Flüchtlinge regelmäßig von einer Ärztin betreut und haben dort eine Bleibe gefunden, wo die meisten gestrandeten Menschen ein Zuhause finden: bei Armenpfarrer Wolfgang Pucher.

Folter erzeugt Autoaggression
„Ich bin nicht der Typ, der vorbeigehen kann, wenn es einem Mitmenschen nicht gut geht“, so Pucher. Er berichtet über die zufällige Begegnung mit Martha: „Ich habe sie in der Rochelgasse nahe dem VinziMarkt am Boden hockend gefunden und sie gefragt, ob sie Probleme hat.“ So lernte er Martha kennen und schließlich auch ihre winzige und feuchte Ein-Zimmer-Wohnung, wo sie mit Mo in der Zwischenzeit Unterschlupf gefunden hatte. Nach dem langen Leidensweg ein großes Glück für Martha – Pfarrer Pucher nahm sich ihrer an und brachte sie bei sich unter. Gemeinsam mit ihrem Freund Mo wird sie seitdem aufopfernd vom ehrenamtlichen Team der Vinzenz-Gemeinschaft Eggenberg umsorgt. „Sie hat oft schwere Depressionen“, erklärt Pfarrer Pucher, der für Martha inzwischen ihre wichtigste Bezugsperson geworden ist, und Martha sagt bestätigend: „Bin immer so traurig ...“

Laut Primarius Prof. Dr. Rainer Danzinger, Landesnervenklinik Sigmund Freud, sind Überlebende von Folter und Gewalt in hohem Ausmaß der Gefahr posttraumatischer Belastungsstörungen (PTBS) mit all ihren Folgeerscheinungen ausgesetzt, d.h. Alpträumen, Flashbacks, Panikattacken bis hin zu somatischen und psychiatrischen Erkrankungen. „Folteropfer haben oft extreme Aggressionen, die sich gegen sie selbst richten“, so Danzinger und berichtet den dramatischen Fall von einem jugendlichen Flüchtling in Graz, dessen Familienmitglieder vor seinen Augen erschossen wurden. Während unbekannte Männer die Familie „abschlachteten“, wurden ihm mit einem Bohrer die Kniegelenke verstümmelt. Der Junge soll inzwischen erfolgreich die HTL in Graz abgeschlossen haben, noch immer verfolgen ihn aber diese Erlebnisse: „Bei bestimmten Schlüsselreizen gerät er in Todesangst.“

Dolmetscher-Netzwerke am Land
„Kinder sind eine spezifische Zielgruppe unseres Projekts, da gerade zur Zeit besonders viele Familien mit Kindern als Flüchtlinge in der Steiermark leben“, erläutert Mag. Edith Glanzer vom Verein ZEBRA, Zentrum zur sozialmedizinischen, rechtlichen und kulturellen Betreuung von AusländerInnen in Österreich: „Die meisten stammen aus Tschetschenien oder Afghanistan. Die Eltern können aufgrund der eigenen schwierigen psychischen Situation den Kindern kaum Stabilität und Unterstützung anbieten.“

Im Rahmen des Zebra-Projekts für Folterüberlebende werden derzeit in den drei Zielregionen Kapfenberg, Leibnitz und Hartberg Flüchtlingskinder psychotherapeutisch betreut. Laut Glanzer wird zudem am Aufbau von Dolmetscher-Netzwerken in den Regionen gearbeitet, die durch Schulungen, professionelle Begleitung und Supervision Unterstützung erfahren. Denn: Die Gesundheitsfachleute vor Ort sehen sich meist außerstande, eine den Bedürfnissen der KlientInnen entsprechende Versorgung anzubieten. Im Jahr 2004 kamen 46 Prozent aller KlientInnen, die das psychotherapeutische Angebot des Vereins ZEBRA in Anspruch genommen haben, aus verschiedenen ländlichen Regionen der Steiermark und sogar aus dem Burgenland. „Projektziel ist es, die Regeldienste des Gesundheits- und Sozialwesens für Flüchtlinge, insbesondere Folteropfer, zugänglich zu machen“, erklären Glanzer und ihre Kollegin, Projektleiterin Ingrid Egger, betont, dass es der Grundgedanke des über drei Jahre laufenden Projektes ist, die bestehenden Regelsysteme und die gesundheitlichen, psychosozialen und psychiatrischen Einrichtungen bei der Adaptierung und Öffnung ihrer Angebote für Flüchtlinge zu unterstützen. „Das Projekt versteht sich als Integrationsprojekt!“ so Egger.

Krieg im Asylantenheim
Auch Soziallandesrat Dr. Kurt Flecker sieht eine qualitativ hoch stehende Flüchtlingsbetreuung als unabdingbar für die Integration von Flüchtlingen: „Die interkulturelle psychotherapeutische Betreuung stellt nicht nur eine humanitäre und internationale Verpflichtung dar, sondern fördert auch die Chancen auf erfolgreiche Integration“, so Flecker, der die psychologische Betreuung von AsylwerberInnen im Falle von Traumatisierung als ein essentielles Grundbedürfnis sieht, das es von Seiten der Aufnahmeländer zu erfüllen gilt: „ZEBRA leistet hier ausgezeichnete Arbeit im Auftrag und im Interesse der Gesellschaft!“

Dr. Günter Klug vom Dachverband der sozialpsychiatrischen Vereine und Gesellschaften in der Steiermark erzählt von ersten positiven Rückmeldungen: „Aus Sicht der regionalen Beratungsstellen stellen die Unterstützungsangebote des Projekts eine große Erleichterung dar“, erklärt Klug und berichtet weiter, dass insbesondere das Dolmetschernetz, das in den Regionen inzwischen aufgebaut worden ist, „wesentlich zu einer adäquaten Versorgung der Folterüberlebenden bei trägt, da sich bisher immer wieder aufgrund der grundverschiedenen nonverbalen Ausdrucksformen zwischen den Angehörigen differenter Kulturen immer wieder schwere Missverständnisse ergeben haben“. Die Arbeit ist aber noch lange nicht abgeschlossen. Die gemischten Flüchtlingspensionen am Land sind ein Nährboden für Konflikte: überfüllt mit Männern, Frauen und Kindern – ungeachtet ihrer Herkunft leben Familien verschiedenster Ethnien unter einem Dach, deren Nationen sich bekämpfen. Nicht selten finden diese Auseinandersetzungen in den Wänden der Asylantenunterkünfte ihre Fortsetzung. Martha ist nicht die einzige Asylwerberin, die das Leiden durch ihre Flucht nicht sofort abschütteln konnte – aber sie ist eine der wenigen Folterüberlenden, der man schließlich Gehör geschenkt hat.

Claudia Windisch

Wenn Sie für Martha spenden möchten, so tun Sie das bitte unter folgender Kontonummer von VinziHelp:
02200600811, BLZ: 20815, Die Steiermärkische, Verwendungszweck: Folteropfer

*Name von der Redaktion geändert

 

  Graz und die Türken – Gegen die Perpetuierung eines Feindbildes


Montag, 17. Oktober, 19.30 Uhr | Kleiner Minoritensaal

Jahrhunderte lang wurde in Graz das Bewusstsein einer türkischen Bedrohung bei den Menschen lebendig gehalten.
Diesem Geschichtsverständnis fehlt allerdings die reale Grundlage.

Vortrag: Dr. Gerhard M. Dienes
Moderation: Mag. Christian Stenner, KORSO
Eine Veranstaltung der Akademie Graz

 

 

  Türkisch lernen mit Danaida


Der Verein DANAIDA, Treffpunkt und Bildungsangebot für ausländische Frauen, bietet nun auch einen Türkischkurs für AnfängerInnen bzw. Fortgeschrittene an. Kurszeiten sind jeden Mittwoch, 17.30 bis 19.00 | Kursort: Marienplatz 5, 8020 Graz | Infos und Anmeldung: T 0316 71 06 60 | danaida@aon.at


  „family at work“-Befragung in der Arbeitswelt
Im Rahmen der Initiative „family at work“zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie wurden 53 UnternehmerInnen und deren rund 500 MitarbeiterInnen zum Thema Kinderbetreuung befragt. Resultat: Die Betreuung während den Schulferien ist noch immer ein heißes Thema!


Während berufstätige Eltern, insbesondere AlleinerzieherInnen vor massiven Problemen stehen, wenn die geregelte Kinderbetreuung ausfällt (z.B. wegen Krankheit), werden über 67% der Unternehmen mit den Kinderbetreuungsproblemen ihrer MitarbeiterInnen nicht konfrontiert!. Laut LR Mag. Kristina Edlinger-Ploder, welche die 1 Million Euro-Initiative „family at work“ im Juni 2005 ins Leben gerufen hatte, liegt der Grund hierfür von Seiten der Angestellten in der Befürchtung, den Arbeitsplatz zu verlieren. Rund 38% der Unternehmen erkennen Probleme ihrer MitarbeiterInnen hinsichtlich Kinderbetreuung vor allem in den Ferienzeiten. Edlinger forderte bereits 3000 steirische Unternehmen auf, ihre Ideen betreffend Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht nur kundzutun, sondern auch in Form von Projekten einzureichen.

Mag. Kristina Edlinger-Ploder stellte das Betreuungs-Pilotprojekt „Applied holidays“ vor

Pilotprojekt für „Fenstertage“
Konkret umgesetzt werden soll die Projektidee „Applied holidays“ als Pilotphase für zwei Schuljahre: Ausgangspunkt ist in erster Linie die große Anzahl der unterschiedlichen schulfreien Tage und die dadurch auftretenden Schwierigkeiten für berufstätige Eltern in der Kinderbetreuung, verursacht durch die schulautonome Festlegung. „An Fenstertagen und Randtagen wie Allerseelen sollen die Kinder von FH-MitarbeiterInnen direkt an der FH JOANNEUM in den verschiedenen Fachbereichen, die durch die verschiedenen Studiengänge abgedeckt werden, miteinbezogen werden“, so Edlinger-Ploder und nennt als Beispiel den Lehrgang Journalismus- und Unternehmenskommunikation, wo Schüler dann in Zusammenarbeit mit PädagogInnen eine Schülerzeitung gestalten könnten.

– cw –

 


20 Jahre Wohnplattform Steiermark
„Ein Bett ist keine Wohnung“
< Dr. Heribert Sitter im Gespräch


Zum 20-jährigen Bestehen der Wohnplattform Steiermark, die von MitarbeiterInnen der Grazer Sozialeinrichtungen gegründet wurde, um die Wohnsituation ihrer KlientInnen zu verbessern, sprach KORSO-Redakteurin Claudia Windisch mit Dr. Heribert Sitter, Geschäftsführer der Wohnplattform, über Wohnformen für psychisch beeinträchtigte Menschen, Wohnmöglichkeiten für Haftentlassene und Dringlichkeiten im Bereich des betreuten Wohnens.

Noch vor 20 Jahren gab es für Menschen mit psychischen Erkrankungen nur Großanstalten und Obdachlosenasyl. In welcher Größenordnung bewegt sich das Wohnungsangebot heute im Vergleich?

Wir begannen im Jahr 1986 in Kooperation mit SOWOST, Soziale Wohnungsforum Steiermark und starteten mit sechs Übergangwohnungen. In diesem Bereich des Wohnens stehen wir heute bei insgesamt 35 Übergangswohnungen. Im Laufe der Jahre kamen auch noch andere Angebote hinzu (Mobile Wohnbetreuung, Wohnhaus, etc.) Insgesamt hat sich in den letzten 20 Jahren das Angebot der Wohnplattform auf 120 Betreuungsplätze gesteigert!
In unserem Spezialsegment, dem Haftentlassenenbereich, bräuchten wir ebenfalls mehr Wohnungen – derzeit können wir nur 15 Wohnplätze anbieten, die Anfragen sind ungleich höher! Seit 1999 besteht auch das „Wohnhaus“, welches Menschen, welche lange in der Psychiatrie stationiert waren, beherbergt – diese würden sonst in Pflegeheimen landen. Erst vor zwei Wochen eröffneten wir das zweite Wohnhaus – die Nachfrage nach Wohnplätzen ist extrem hoch!

Welche Veränderungen konnten Sie in den letzten Jahren bei Wohnmöglichkeiten für psychisch kranke Menschen beobachten?

Gerade im Bereich der begehrten Übergangswohnungen, wird seit fünf Jahren die Finanzierung immer geringer, da die Finanzierung dieser Wohnform nicht in den Pflichtleistungsbereich fällt und wir so stets auf Förderungen angewiesen sind.

Eine weitere konkrete Veränderung ist leider auch, dass es am Markt der Gemeindewohnungen immer enger wird. Diese Situation war vor einigen Jahren wesentlich besser! Stark gefragt ist inzwischen die mobile Betreuung, hier kann man die Leute sehr gut aus Heimen hinaus begleiten!

Können Sie Fallbeispiele aufzeigen, wo durch eine adäquate Wohnbetreuung „das Wohnen“ erlernt werden konnte?

Die 34-jährige Frau Ruthard* leidet an einer schizophrenen Erkrankung und wurde innerhalb der letzen 15 Jahre zwanzig Mal wegen akuter Selbst- und Fremdgefährdung ins Landesnervenkrankenhaus eingewiesen. Ihre stationären Aufenthalte dauerten meist über mehrere Monate an. Vor 4 Jahren wurde sie einer Wohngemeinschaft zugewiesen, in welcher sie kontinuierlich über den Zeitraum von 2 Jahren betreut wurde. Heute reicht eine Betreuung alle 14 Tage aus und auch die Spitalsaufenthalte haben sich auf zwei Wochen im Jahr reduziert.

Haben sich Ihre KlientInnen im Laufe der Jahre zusehend verändert?

Die Klientel hängt vom Angebot ab: Von Partnereinrichtungen hört man jedoch in der letzen Zeit sehr oft, dass ihre KlientInnen immer jünger werden – vor allem die Wohnungslosen! Es gibt für junge Menschen kaum Perspektiven am Arbeitsmarkt und so nehmen auch Kriminalisierung und Drogenabhängigkeit zu. Die Klientel im Psychiatriebereich ist im Wesentlichen unverändert, nur hat sich ihre finanzielle Lage drastisch verschlechtert hat. Ehemalige Psychiatriepatienten leben zu 90% unter der Armutsgrenze! Wenn sich auch die Rahmenbedingungen der Betreuung in den letzten Jahren verbessert haben, so verschärft sich zunehmend die Armutsproblematik und erschwert das selbständige Leben von Menschen, die meist kein Netzwerk von familiären Ressourcen haben. Der Wunsch unserer KlintInnen in einer Wohngemeinschaft zu leben nimmt jedoch ab – hingegen das Bedürfnis nach „alleine leben“ stark zu.

Was sind die nächsten Schritte bzw. Ziele der Wohnplattform?

Wir treten vehement dafür ein, dass der weitere Ausbau von Großheimen gestoppt wird und die Gelder in betreutes Wohnen und mobile Wohnbetreuung zu Hause investiert werden. Über 80% der Bevölkerung möchten im Fall von Betreuungsbedürftigkeit nicht in ein Heim übersiedeln; weiters wollen wir, dass Menschen mit unterschiedlichstem Betreuungsbedarf, von Kindern und Jugendlichen, Suchtabhängigen, Asylwerbern etc., vorrangig im eigenen privaten Wohnbereich die nötige Unterstützung erhalten. Integration ist nur in integrierbaren Größenordnungen möglich!

Infos: Wohnplattform Steiermark, Kaiserfeldgasse 13, 8010 Graz | 0316-810254 / Fax: – 4 | sitter@wohnplattform.at | www.wohnplattform.at

 

 

  Ein Jahr Soma-Markt in Graz


Vor einem Jahr wurde in der Grazbachgasse 50 der „Soma-Markt“ Graz eröffnet. Der Sozialmarkt, der auf Initiative von Sozialstadträtin Tatjana Kaltenbeck-Michl seitens der Stadt Graz gefördert wird, ermöglicht es Menschen mit geringem Einkommen, Produkte des täglichen Bedarfs äußerst günstig einzukaufen, und bietet auch sehr preiswerte Second-Hand-Kleidung an. Bisher wurden laut Geschäftsführerin Liselotte Suette rund 540 KundInnenkarten ausgegeben und der Bedarf ist weiter steigend. „Die Jahres-Bilanz des Soma-Marktes zeigt auf, wie wichtig es ist, finanziell schwachen Menschen Möglichkeiten zu bieten, günstig einzukaufen“, so Kaltenbeck-Michl. Die steigende Anzahl der Armutsgefährdeten und SozialhilfeempfängerInnen in Graz verdeutliche die Notwendigkeit von Sozialmärkten in der Landeshauptstadt.

 

 

  Lehrgang Gesellschaftliche Partizipation


In einer Gesellschaft, wo das Engagement des Einzelnen einer Abwartungshaltung weicht, ist es wichtig, den Begriff Partizipation mit neuem Leben zu erfüllen. Partizipation ist als Prinzip für die Erhaltung unserer Demokratie notwendig!

Das Forum Politische Bildung Steiermark bietet auf Grund des großen Erfolges des Zertifikatslehrganges „Partizipation“ und der vielen Anfragen ab Jänner 2006 wieder einen diesbezüglichen Lehrgang an.

Infos und Anmeldung: T 0316 / 81-60-89 | forum@gesellschaftspolitik.at | www.gesellschaftspolitik.at

  „Feel free“ for gay people


In Graz eröffnete das Lesben- und Schwulenzentrum „feel free“ in der Annenstrasse 26, die Stadt Graz stellte den Standort des ehemaligen Kabarettarchivs dafür zur Verfügung. Die Rosalila PantherInnen leisten seit 1991 ehrenamtlich Beratungs- und Informationsdienste rund um das Thema Homosexualität und schaffen Raum, wo sich Lesben und Schwule treffen können. Als überparteiliche Initiative treten sie auf allen Ebenen (von der EU- bis zur Kommunalpolitik und auch in den Kirchen) für die Achtung der Menschenrechte und gegen Benachteiligungen ein. „Durch das neue Zentrum werden die Rosalila PantherInnen in Graz wesentlich sichtbarer werden“, so PantherInnen-Vorsitzender Mag. Heinz Schubert.

Mit LAbg. Edith Zitz, VP-Klubobmann Christopher Drexler und Landesrat Kurt Flecker erschienen die wichtigsten Ansprechpartner der Rosalila PantherInnen zur „feel free“-Eröffnung (Foto: Thomas Koller)

 

 

  STATTKALENDER – Infos für Kinder und Jugendliche


Nach dem Projekt Kinderstadtplan für die 2- bis 12-Jährigen war es Jugendlandesrätin Mag. Kristina Edlinger-Ploder ein Anliegen auch für 16-26 jährigen „Jugendlichen“ einen entsprechenden „Stadtplan“ zur Verfügung zu stellen. Jugendliche und Studenten sollen mit für sie relevanten und spannenden Informationen versorgt werden.

Jugendlandesrätin Mag. Kristina Edlinger-Ploder präsentierte den STATT-Kalender für Jugendliche und Studenten

Die Inhalte wurden mit Hilfe von Schülern und Studenten erarbeitet. Neben Auszügen aus dem Jugendschutzgesetz, Gesundheitstipps etc. sind Adressen von Anlaufstellen für Jugendfragen, Museen, Theater und Kinos enthalten.

Infos: Der Stattkalender ist zu beziehen beim Landesjugendreferat | T 0316-877-2647, 3171 | den Filialen der Hypobank Steiermark sowie über das Shoppingcenter Seiersberg.

 

 

Töchter können ALLES werden


Die Grazer Mädcheneinrichtung MAFALDA hilft bei der Spurensuche zur Berufswahl. Im Rahmen des Projektes „mut! – mädchen und technik“ hat der Verein MAFALDA die Broschüre „SPURENSUCHE – Eine Entdeckungsreise durch die Berufsorientierung für Eltern und Töchter“ herausgebracht, die Informationen zum Berufswahlverhalten von Mädchen und viele Berufsorientierungsmethoden beinhaltet.

Diese wurden so adaptiert, dass Eltern und Töchter damit gemeinsam eine Entdeckungsreise zu den individuellen Fähigkeiten und Talenten der Töchter unternehmen können. Mit einem Mix aus Information und zahlreichen Mitmachangeboten geht die 60 Seiten starke Broschüre auf viele Aspekte ein, die für eine gut überlegte Ausbildungsentscheidung von Mädchen wichtig sind. Eltern können gemeinsam mit ihrer Tochter rätseln, planen und forschen. Denn die Eltern haben, laut zahlreichen Untersuchungen, den größten Einfluss auf die Berufswahl ihrer Kinder.

Eine Betrachtung des Arbeitsmarktes zeigt, dass die gut bezahlten, prestigeträchtigen Jobs noch immer vorwiegend von Männern besetzt sind. Mädchen und junge Frauen entscheiden sich nach wie vor größtenteils für traditionell weibliche Berufsausbildungen. 69% der weiblichen Lehrlinge in der Steiermark finden sich in nur vier(!) Lehrberufen (Einzelhandelkauffrau, Köchin/Restaurantfachfrau, Bürokauffrau, Friseurin) wieder.

Die Broschüre, die vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur, vom europäischen Sozialfonds und durch Länderbeteiligung finanziert wurde, ist konzipiert für jene Mädchen, die die 8. Schulstufe besuchen und nächstes Jahr eine Ausbildungsentscheidung treffen müssen sowie für Eltern, die ihre Töchter bei einer sorgfältigen Berufsorientierung unterstützen wollen.

Die „Spurensuche“ ist kostenlos zu bestellen beim Verein Mafalda, 8010 Graz, Glacisstraße 9 | T 0316 33 73 00 25 oder 32
daniela.winkler@mafalda.at oder sandra.sternberg@mafalda.at | www.mafalda.at

 

 

Gemeinsame Initiativen von Arbeitsmarktservice, Bundessozialamt und Land Steiermark:
Bessere Chancen am Arbeitsmarkt für Menschen mit Behinderung


Für Menschen mit Behinderung ist es besonders wichtig, sich selbstständig durch eigene Arbeit ihren Lebensunterhalt zu sichern; gleichzeitig zählen sie zu den am stärksten von Arbeitslosigkeit betroffenen Gruppen. In der Steiermark kooperieren Arbeitsmarktservice, Bundessozialamt, das Sozial- und das Wirtschaftsressort des Landes Steiermark eng bei der schwierigen Aufgabe, die Bedingungen für Menschen mit Behinderung am Arbeitsmarkt zu verbessern.

Menschen mit Behinderung tragen ein erhöhtes Risiko, arbeitslos zu werden. Im Jahr 2004 waren in der Steiermark im Jahresdurchschnitt insgesamt 5.086 Menschen mit Behinderungen beim Arbeitsmarktservice arbeitslos gemeldet. Das entspricht einem Anteil von 15,3% der Gesamtgruppe aller vorgemerkten Personen. Nach Schätzungen haben ungefähr 10% aller Menschen eine oder mehrere Behinderungen. Stellt man diese Werte einander gegenüber, bedeutet das eine deutliche Überrepräsentation von Menschen mit Behinderungen in der Gruppe der vorgemerkten Arbeitslosen. Behinderung geht trotz Unterstützungsangeboten mit einer deutlich erhöhten Wahrscheinlichkeit einher, arbeitslos zu werden und zu sein.

Bundessozialamt-Chefin Dr. Margareta Steiner, Soziallandesrat Dr. Kurt Flecker, Wirtschaftslandesrat DDr. Gerald Schöpfer, AMS-Steiermark-Chef Mag. Karl Heinz Snobe: Enge Kooperation zur Verbesserung der Bedingungen für Menschen mit Beeinträchtigungen am Arbeitsplatz

Stolpersteine aus dem Weg räumen
Die Schwierigkeiten für Menschen mit Behinderung, einen passenden Arbeitslatz zu finden, sind ohnehin schon groß genug, wissen die ExpertInnen des Arbeitsmarktservice, des Bundessozialamtes und der beiden zuständigen Ressorts des Landes Steiermark, Soziales und Wirtschaft. Darum sollen den Betroffenen zusätzliche Stolpersteine bei der Suche nach Unterstützung – zum Beispiel bei der Berufsorientierung oder Qualifizierung aus dem Weg geräumt werden. Um Unübersichtlichkeit, Mehrgleisigkeiten und Kompetenzwirrwarr zu vermeiden bekennen sich die vier Institutionen zu einer engen Kooperation.

„Wenn mehrere öffentliche Bereiche für die Unterstützung von Menschen mit Behinderungen zuständig sind, ist die Koordination, die Abstimmung zwischen den Partnern eine wichtige Voraussetzung für guten Erfolg“, sagt AMS-Landesgeschäftsführer Mag. Karl-Heinz Snobe. Diese Vernetzung sei um so notwendiger, als ja nicht nur Land, AMS und Bundessozialamt als Auftraggeber für die Unterstützungsangebote verantwortlich seien, sondern eine ganze Reihe von Dienstleistern als Auftragnehmer eingebunden sei.

Einbeziehung der Betroffenen
Die Landesstellenleiterin des Bundessozialamtes, HRin Dr. Margareta Steiner, verweist auf das im Rahmen des Equal-Projektes „Styria integra“ entwickelte Sozialplanungsverfahren, das als Grundlage für die weitere Kooperation dienen soll: „Grundlegende Prinzipien einer solchen gemeinsamen Planung sind sie Partizipation aller Beteiligten, die Kooperation mit allen Akteuren und das Eingehen auf regionale Bedürfnisse.“

Ebenfalls in Richtung „Empowerment“ – emanzipatorische Stärkung der Position der Betroffenen – gehen die Bestrebungen von Soziallandesrat Dr. Kurt Flecker: „Das neue steirische Behindertengesetz beinhaltet mit dem ,individuellen Hilfebedarf‘ ein wirksames Instrument zum Erstellen passgenauer Hilfekonzepte. Dabei entwirft ein Team aus Betroffenen, behandelnden Ärzten, Pflegefachleuten, Experten der Landesregierung und des Bundessozialamtes ein Bündel verschiedener Unterstützungsleistungen. Dieses Paket erhält Rechtskraft, seine Leistungen werden somit für die Betroffenen zum Rechtsanspruch.“

Und Wirtschaftslandesrat Univ.-Prof. DDr. Gerald Schöpfer betont: „Speziell für Personen mit Beeinträchtigungen ist Arbeit der Ausdruck eines selbstbestimmten Lebens; aber auch Unternehmen gewinnen, wenn sie Menschen mit Behinderung einstellen, meist sehr engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mit größtem Einsatz und Begeisterung der Erfüllung der Aufgaben nachkommen.“ Das Wirtschaftsressort werde auch in Zukunft seiner Verantwortung in diesem Bereich nachkommen.

Chancengleichheit, Integration, ganzheitliche Unterstützung in allen Lebensbereichen, Arbeitsassistenz
Die Aufgaben von Land, AMS und Bundessozialamt bei der Integration von Behinderten in den Arbeitsmarkt ergänzen sich. Das AMS hat den Auftrag, Personen, die entweder wegen ihrer persönlichen Verhältnisse oder ihrer Zugehörigkeit zu einer auf dem Arbeitsmarkt benachteiligten Gruppe bei der Erlangung und Erhaltung eines Arbeitsplatzes besondere Schwierigkeiten haben, Leistungen so verstärkt anzubieten, dass eine Chancengleichheit mit anderen Arbeitskräften hergestellt wird. Die Landesstelle Steiermark des Bundessozialamtes versteht sich als Anlaufstelle für alle Betroffenen, übernimmt die Initiative zur Koordination der relevanten Partner und berät und fördert sowohl DienstnehmerInnen mit dem Ziel beruflicher Rehabilitation und Integration als auch DienstgeberInnen, die Menschen mit Behinderung beschäftigen oder beschäftigen wollen.

Das Sozialressort des Landes unterstützt Menschen mit Behinderung in allen Lebensbereichen – Sozialkontakt, Wohnen, Freizeit, Mobilität und Arbeit und Beruf gemäß der Erkenntnis, dass verbesserte Bedingungen in einem dieser Bereiche auch positive Auswirkungen in anderen Lebensbereichen mit sich bringen. Zentrale Aufgabe des Sozialressorts ist die Sozialplanung für Menschen mit Behinderungen. Mit der Evaluierung von Erfahrungen und der Entwicklung neuer Modelle stellt die Sozialplanung eine wichtige Basis für die Gestaltung zukünftiger gesetzlicher Regelungen dar. Zentral bei der Gestaltung der Planung ist einerseits die Partizipation – die Einbeziehung der Betroffenen in den Planungsprozess – und die Kooperation – die Einbeziehung der Beteiligten und die Zusammenarbeit mit den anderen Fördergebern. Die Evaluation durchgeführter Maßnahmen ist Basis für die Neuplanung („Rollierende Planung“).

Das Wirtschaftsressort schließlich fokussiert seine Anstrengungen auf die Arbeitsassistenz – auf die ganzheitliche Begleitung von Menschen mit Behinderung im Arbeitsumfeld – und auf die Zielgruppe Jugendliche, die als Fachkräftenachwuchs besondere Chancen und besondere Bedeutung für den Arbeitsmarkt haben.

Kooperation auf mehreren Ebenen
Die Mittel, die von den vier Förderpartnern zur Unterstützung von Menschen mit Beeinträchtigungen aufgewandt werden, sind nicht unbeträchtlich: Das Arbeitsmarktservice Steiermark hat 2004 17 Mio Euro aufgebracht, das Bundessozialamt rund 25 Mio, das Wirtschaftsressort ca. 1 Mio Euro. Die Ausgaben des Sozialressorts beliefen sich auf rund 64 Mio im Bereich der Pflichtmittel und rund 2 Mio im Subventionsbereich. Die 64 Mio stellen 60% der anfallenden Kosten für den individuellen Hilfebedarf dar, der natürlich wesentlich mehr als nur den Bereich der beruflichen Integration abdeckt; die restlichen 40% werden von den Sozialhilfeverbänden getragen. Diese Mittel verantwortungsvoll einzusetzen ist ein wichtiges Ziel der Kooperation, die auf mehreren Ebenen umgesetzt wird. Im Bereich des Steirischen Beschäftigungspaktes (STEBEP) und der regionalen Beschäftigungspakte gibt es enge Zusammenarbeit, die sich in kooperativen Maßnahmen niederschlägt – z.B. im Projekt Flower Power des regionalen Beschäftigungspaktes S/W-Steiermark, das sich der (Re)integration von Menschen mit Behinderung in den Arbeitsmarkt verschrieben hat oder im Projekt LEO (Lern- und Entwicklungswerkstätte Oststeiermark GmbH), dessen Ziel die Beschäftigung, Ausbildung und Integration von langzeitarbeitslosen Menschen ist. Verwaltungsvereinbarungen zwischen den Kooperationspartnern vermeiden Doppelgleisigkeiten und machen Doppelvorsprachen überflüssig.

Menschen mit Behinderung haben ein höheres Risiko, arbeitslos zu bleiben oder zu werden – Land, Bundessozialamt und AMS bemühen sich gemeinsam ihre Chancen am Arbeitsmarkt zu verbessern.

So reicht es, wenn sich Menschen mit Behinderung, die ein Ansuchen auf Rehabilitationsmaßnahmen stellen wollen, sich an die Bezirksverwaltungs-behörden wenden, auch wenn die Maßnahme vom Bundessozialamt mitfinanziert wird. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Land und Bundessozialamt gibt es auch bei den Begutachtungen von Kindern und Jugendlichen zur Feststellung des individuellen Hilfebedarfs nach dem Steiermärkischen Behindertengesetz – hier stellt das Bundessozialamt sein Know-how in Form seiner mobilen Diagnostik- und Beratungsdienste zur Verfügung. Auch im Bereich der ärztlichen Gutachten wird eine Vereinheitlichung angestrebt.

Ziele: Optimale Versorgung, hohe Transparenz, eindeutige Zuständigkeiten, realistische Planung

Die Leitidee der Kooperation von AMS, Bundessozialamt und Land Steiermark ist, dass Menschen mit Behinderungen schneller und einfacher die Unterstützung bekommen, die sie brauchen. Das konkretisiert sich in folgenden Zielen:

  • Optimale Versorgung von Menschen mit Behinderungen durch die Bereitstellung von ergänzenden Angeboten, die bisherige Lücken in der Kette von Unterstützungsleistungen schließen, und durch eine regionale Vereinheitlichung des Maßnahmenangebots
  • Hohe Transparenz hinsichtlich der Möglichkeiten von Unterstützung, der Verfahren und der Bedingungen der Zuerkennung von Leistungen bietet Sicherheit und ermöglicht eine aktive Lebensgestaltung
  • Die Klarheit über die Positionierung der einzelnen Förderorganisationen bringt eindeutige Zuständigkeiten mit sich, die damit verbundene Übersichtlichkeit ermöglicht leichtere Orientierung und schnelles Organisieren der benötigten Hilfestellungen
  • Aktuelle Daten zum Bedarf an Unterstützungsangeboten ermöglichen den FörderpartnerInnen und den Trägerorganisationen eine realistische Planung und Evaluation von Maßnahmen und die Entwicklung eines immer besser an die tatsächlichen Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen angepassten Angebots

 

 

  „Rausch End“ – Jugendliche kontra Volksdroge Alkohol


Die Gesundheitskampagne „rauschend – junge Ideen gegen Alkohol“ die Gesundheitslandesrat Mag. Wolfgang Erlitz diesen Sommer startete, war äußerst erfolgreich: Aus 70 Einsendungen enorm hoher Qualität wurden durch eine hochkarätige Jury (Sucht- und Kommunikationsexperten) die SiegerInnen ermittelt.

Die jugendlichen GewinnerInnen des Ideenwettbewerbs gegen Alkoholmissbrauch

„Wir haben steiermarkweit 60.000 Alkoholabhängige – der Griff zu Alkohol und Tabak erfolgt immer früher“, so LR Erlitz bei der Prämierung der Sieger des Ideenwettbewerbs „Rausch End“, „Das Suchtthema darf nicht bagatellisiert werden!“ Rund 15% der steirischen Bevölkerung ab dem Alter von 15 Jahren sind laut Gesundheitsexperten bereits von Suchtmitteln abhängig. Alkohol, die Volksdroge Nummer Eins, nimmt hierbei die unangefochtene Spitzenpostion ein. Laut einer 2002 in Graz durchgeführten Studie konsumierten 3% der 13-Jährigen jede Woche Bier und 5% Alkoholmischgetränke. Bei den 15-Jährigen lagen die Zahlen bereits bei 18 bzw. 29%! Und: Inzwischen haben sich diese Zahlen noch weiter verschärft!

Prävention: Der Weg ist das Ziel
Wenn Kinder mit einer Alkoholvergiftung bei zwei Promille Alkohol im Blut ins Krankenhaus eingeliefert werden ... spätestens dann ist „Schluss mit lustig“! Für LR Erlitz waren diese Tatsachenberichte von Mediziner­Innen jedenfalls Grund genug, um alle steirischen Gemeinden zu mobilisieren und einzuladen, über ihre Jugendorganisationen Projekte, Filme, Lieder und Hörfunkspots zu entwickeln, um Jugendliche dazu zu motivieren, ihre Altersgenossen auf die Gefahren des Alkoholkonsums hinzuweisen. „In diesem Fall war der Weg das Ziel“, meinte Erlitz bei der Siegerverleihung, „All jene Jugendliche, die mitgemacht haben, sind Sieger!“ Laut Gesundheitslandesrat ist die gesamte Gesellschaft aufgefordert, hier Prävention zu leisten und dazu gehöre auch die Schaffung von Arbeitsplätzen … Sonst darf sich dann niemand über negative Folgen wundern!“ so Erlitz.

Die jungen GewinnerInnen
Mit „Think Different“ gelang dem 17-jährigen Stefan Lotter aus Mürzzuschlag der tolle erste Platz in der Kategorie Kurzfilm. Die Grazerin Viktoria Gspandl beeindruckte mit dem Projekt „alkfreie Eventzone“, während die 17-jährige Magdalena Mitter aus Kammern mit dem Radiospot „Endstation“ einen Hit landete. Ein eindruckvolles Plakat kreierte Thomas Schandler aus St. Georgen an der Stiefting und schließlich textete sich der 15 Jahre junge Stefan Reisinger mit dem Lied „Alk frei“ ebenfalls auf den ersten Platz!

Claudia Windisch

 

 

  Aktive Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz


In den meisten Großbetrieben in der Steiermark werden bereits seit einigen Jahren mit großem Erfolg umfassende Aktionen für Gesundheitsvorsorge am Arbeitsplatz durchgeführt. Nun will Gesundheitslandesrat Mag. Wolfgang Erlitz auch die rund 4.000 steirischen Unternehmen mit bis zu 50 Mitarbeitern – den so genannten KMUs – erreichen und den Führungskräften eine zielgerichtete Weiterbildung für die betriebliche Gesundheitsförderung anbieten.

Fit for Job – auch im Interesse der Arbeitgeber
Im Jahr 2004 wurden von berufstätigen Personen in der Steiermark insgesamt 4,5 Mio Krankenstandstage beansprucht. Die häufigsten Ursachen für einen Krankenstand sind mit einem Anteil von rund 39 Prozent Atemwegserkrankungen sowie an zweiter Stelle mit rund 14 Prozent Beschwerden des Bewegungsapparates. In vielen Fällen hängen diese gesundheitlichen Beeinträchtigungen mit der Berufsausübung zusammen, z.B. weil die Luftqualität am Arbeitsplatz schlecht ist oder zu wenig Bewegung gemacht wird.

Beate Atzler mit Gesundheits-Landesrat Wolfgang Erlitz: „Umfassende Gesundheitsvorsorge muss zu einem integralen Bestandteil der Unternehmensphilosophie werden“

Landesrat Erlitz sieht auf Basis dieser Zahlen Veranlassung, die Initiativen auf den KMU-Bereich auszudehnen, da gerade von Unternehmerseite großes Interesse bestehen muss, in den Betrieben mögliche Ursachen für Gesundheitsprobleme der Mitarbeiter zu eliminieren: „Umfassende Gesundheitsvorsorge muss zu einem integralen Bestandteil der Unternehmensphilosophie werden. Die Betriebe sind neben den Betroffenen selbst direkte Nutznießer, wenn es gelingt hier wirkungsvoll gegen zu steuern“, so Erlitz. Außerdem sind angesichts der demografischen Entwicklung längere Lebensarbeitszeiten absehbar, es ist ein wichtiges Anliegen vor allem die älteren Arbeitnehmer durch gesundheitsfördernde Maßnahmen leistungsfähig und vital zu erhalten. Daneben gilt es auch Vorbeugungsarbeit zu leisten, etwa beim Tabakkonsum.

Konkrete Projekte für Gesundheit am Arbeitsplatz
Alle steirischen Klein- und Mittelunternehmen sind eingeladen, das Informationsangebot der Plattform „Betriebliche Gesundheitsförderung“ (BGF) zu nutzen. Projektleiterin Mag. Beate Atzler von der Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau (VAEB) stellte das Programm gemeinsam mit LR Erlitz vor und erklärte den Ablauf der Schulungen: „Zu Beginn steht ein zweitägiges Seminar für Führungspersonen, durch das diese in die Lage versetzt werden, sinnvolle und konkrete Projekte in ihrer Firma in Angriff zu nehmen. Auch später in der Umsetzungsphase werden sie durch Coaching der BGF unterstützt.“ Die Lerngruppen sollen über den Zeitraum eines vollen Jahres hinweg durch die Berater der Steirischen Kooperationsplattform begleitet werden. Parallel dazu wird eine Vernetzung der teilnehmenden Betriebe mit anderen Unternehmen angestrebt, die bereits die BGF implementiert haben, um einen Erfahrungsaustausch auf breiter Ebene zu gewährleisten.

Das Gesundheitsressort sieht noch im heurigen Budget ausreichende finanzielle Mittel für die Betreuung von etwa 50 steirischen KMUs vor, das Programm soll dann im kommenden Jahr abhängig vom Zuspruch ausgeweitet werden. Am 10. Oktober wird im Europasaal der Wirtschaftskammer Graz von 17 bis 19 Uhr eine Auftakt- und Informationsveranstaltung „Health@KMU“ stattfinden.

– js –

Infos: Projektleitung BGF | T (0316) 391102-102 | Fax (0316) 391102-555 | beate.atzler@vab.sozvers.at | www.netzwerk-bgf.at

 

 

Wieviel Gesundheit wollen wir uns leisten?
< Workshop-Gastgeber: AK-Präsident Walter Rotschädl


Zu den Themen Zustand des Gesundheitssystems und Aufwertung der Pflegeberufe lud die steirische Arbeiterkammer zu einem Workshop nach Graz.

Gastgeber und AK-Präsident Walter Rotschädl warnte im Begrüßungsstatement vor einer Vermarktlichung des Gesundheitswesens, einer Aufgabe der sozial finanzierten zugunsten einer eigenfinanzierten Krankheitsvorsorge und kündigte in diesem Zusammenhang für die nächste Zukunft die Einrichtung eines AK-Arbeitskreises unter Einbeziehung einer breiten Öffentlichkeit an.

Eisenbahner-und Bergarbeiterversicherung-Generaldirektor DI Kurt Völkl kritisierte vehement die österreichische Herangehensweise an die Problematik des modernen Gesundheitswesens. Es fehle an entsprechendem Qualitätsmanagement. Anstatt unabhängiger Experten, die den tatsächlichen Fortschritt überprüfen und bewerten, regiere der Lobbyismus, die Politik traue sich nicht über die Aufgabe, durch die Behandlung des Themas ausschließlich in Vier-Jahres-Legislatur-Denkrhythmen komme man nicht von der Stelle. Die Finanzierungssysteme des Gesundheitsbereichs förderten Quantität statt Qualität und über einen reinen Mengenoutput doppelspurige Leistungen. Eine Koodinierung von Leistungen zur Optimierung könne nur über den Wettbewerb von Anbietern innerhalb regionaler Netzwerke erfolgen.

Die Abwärtsspirale der Nichtfinanzierbarkeit des Gesundheitssystems werde durch die Zunahme prekärer Beschäftigungsverhältnisse beschleunigt. Anders als im progressiven System der Einkommensbesteuerung bevorteile bei den Sozialabgaben die Höchstbeitragsgrundlage die Bezieher hoher Einkommen. Hier sei eine Bemessung der Beiträge nach Abzug der Lebensmittelkosten am unteren Ende und eine Einbeziehung der Vermögenswerte am oberen Ende der Beitragspflichtigen-Skala zu überlegen, so der Versicherungsmanager.

„Im Klima des ,Wer-belauert-wen?‘ können die Anbieter von Leistungen ihr Ansehen nur mehr durch Verknappung steigern“, kritisiert der Experte. Die Folge sind fatale Zustände bei den pflegenden Berufen, deren schleichender Attraktivitätsverlust das System weiter aushöhlt. Pflegepersonal sieht sich einem um 33% höheren Risiko gegenüber, an Depression zu erkranken als der Durchschnitt über alle Berufe. Das sagt etwa Rosemarie Langbauer, Lehrerin an der Gesundheits- und Krankenpflegeschule am Grazer LKH. Die durchschnittliche Verweildauer der ArbeitnehmerInnen in der Branche beträgt nur etwa fünf Jahre, danach erfolgt ein Ausstieg bzw. Umstieg in andere Sparten, so Gerda Mostbauer, die Vorsitzende der Fachgruppe für Gesundheitsberufe im ÖGB
Für eine Reform brauche das Gesundheitssystem weniger frisches Geld als vielmehr inhaltliche Reformen, so Völkl. Durch eine Politik der Aufwertung etwa, durch eine Neugestaltung des Bildungswesens im Gesundheitsbereich und gleichzeitig durch eine Verstärkung der arbeitsbezogenen Gesundheitsvorsorge soll und muss dieser Entwicklung entgegengetreten werden, lautete der generelle Tenor des Workshops. D

ie Berufe müssen generell durchlässiger, karrieregünstiger, attraktiver werden. Berufsreifeprüfung zum Pflegediplom, eine Fachhochschulausbildung zu den medizinisch-technischen Diensten sowie die Möglichkeit einer akademischen Ausbildung im Bereich Pflege sind bzw. werden dazu die entsprechenden Angebote sein, betont der zuständige Beamte der Steiermärkischen Landesregierung, Hofrat Dr. Dietmar Müller. Die Steiermark sei zwar Lokomotive bei der Entwicklung, derzeit bilden etwa 240 Lehrkräfte jährlich 1800 SchülerInnen im Gesundheitsbereich aus. Trotzdem aber fehlten nach wie vor jährlich etwa 100 diplomierte PflegerInnen und PflegehelferInnen.

– ko –

 

 

  Vivid-Fachtagung: Trends in der Drogenpolitik

Auf der diesjährigen – von VIVID organisierten – Fachtagung der „Österreichischen ARGE Suchtvorbeugung“ referierten internationale Experten zum Thema Sucht- und Drogenpolitik. Im Anschluss an die Vorträge diskutierten über 100 Fachleute über Trends und zukünftige Strategien im Bereich der nationalen und internationalen Drogenpolitik.

Dr. Günter Amendt, Hamburger Sozialwissenschafter, sieht die von den USA diktierte Drogenpolitik als gescheitert. „Der globale ‚war on drugs‘ richtet mehr Schaden an als der Drogenmissbrauch selbst“, so Amendt. Heroin und Cannabis werden in Zukunft eine untergeordnete Rolle spielen. „Pharmadrogen sind die Drogen der Zukunft“, warnt der Sozialwissenschafter.

Dr. Martina Pötschke-Langer vom WHO-Kollaborationszentrum für Tabakkontrolle, weist auf die Notwendigkeit eines Bündels von Maßnahmen zur Prävention hin. Tabaksteuererhöhungen, die Schaffung rauchfreier Zonen, ein Tabakwerbeverbot etc. sind nur einige der vorgeschlagenen Maßnahmen.

Dr. Sabine Haas, Soziologin am Österreichischen Bundesinstitut für Gesundheitswesen (ÖBIG) sieht die europäische Drogenpolitik aktuell in einem Spannungsverhältnis zwischen Gesundheitspolitik und Repression: „Gesundheitspolitisch gibt es einen gewissen Pragmatismus (Heroinprogramme, Konsumräume), gleichzeitig gewinnt der Bereich der Repression und Kontrolle wieder an Bedeutung“.

Infos: 0316 / 82 33 00 – 6 | vivid-oea@stmk.volkshilfe.at | www.vivid.at

 

 

  Vertiefende Weiterbildung für städtische HortpädagogInnen


Im Schuljahr 2005/2006 startet die Bildungsanstalt für Sozialpädagogik der Diözese Graz-Seckau einen dreijährigen Lehrgang zur Ausbildung von ErzieherInnen zu SondererzieherInnen.

Der Lehrgang ist speziell für Berufstätige konzipiert und Steiermarkweit zugänglich. Denn bisher gab es in Österreich nur in Wien eine Fachausbildung für Sonderhortpädagoginnen, die speziell auf den Förderbedarf von Kindern in Integrationsklassen ausgerichtet ist. Aber auch in Graz verlangt die steigende Anzahl von Integrationskindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf eine auf die jeweiligen Bedürfnisse abgestellte Lern- und Freizeitbetreuung in den Schülerhorten und den Tagesheimangeboten der Schulen. Um für diese Kinder eine sonderpädagogisch fundierte, optimale Betreuung gewährleisten zu können, werden nun 14 HortpädagogInnen der Stadt Graz diesen Ausbildungslehrgang zur Sonderhortpädagogin berufsbegleitend absolvieren.

Kinder- und Jugendstadträtin Tatjana Kaltenbeck-Michl, die sich für das Zustandekommen des Lehrgangs stark gemacht hat, ist die Aus- und Weiterbildung von Menschen in pädagogischen Berufen ein besonderes Anliegen: „Durch die hohe Anzahl der MitarbeiterInnen des Amts für Jugend und Familie, die diesen Lehrgang absolvieren werden, wird auch dem Auftrag Rechnung getragen, Integration in allen städtischen Horteinrichtungen möglich zu machen.“

Infos: Kolleg für Sozialpädagogik der Diözese Graz-Seckau, Georgigasse 85-89, 8020 Graz | T (0316)–58 16 70 | kolleg@pze.at

 

 

  Ausstellung zum Thema „Arbeit“ kann entlehnt werden



Im Auftrag von Soziallandesrat Dr. Kurt Flecker hat die ARGE Jugend gegen Gewalt und Rassismus in Zusammenarbeit mit der BULME Graz-Gösting im Rahmen des Projektes „Sozialstaat Österreich“ eine Wanderausstellung zum Thema „Die vielen Gesichter der Arbeit“ organisiert. Die Fotos wurden zum großen Teil von Jugendlichen gemacht, die österreichische Leitbetriebe ebenso besuchten wie Archive und Museen; ein Teil der Aufnahmen sind historische Fotos aus den dreißiger Jahren, die Motive aus der Alpine Donawitz zeigen und vom bekannten Wiener Fotografen Robert Haas stammen, der 1938 ins Exil gehen musste und Ende der neunziger Jahre in den USA starb.

Aus der Wanderausstellung: Klauberinnen in den frühen 20er Jahren am Erzberg

Die Fotoausstellung, die zunächst an der BULME Graz-Gösting zu besichtigen war, ist ab 13. 10. 2005 entlehnbar.
Anmeldungen zur Ausstellung bzw. Entlehnung und nähere Informationen unter 0664-311 49 54 (Mag. Christian Ehetreiber)