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korso
Wissenschaft & Forschung |
Das
Informationsmagazin
der Steiermark |
07/2005 |
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„Halbzeit“-
Sommergespräch mit TU-Rektor Hans Sünkel Der
Rektor der TU-Graz, Univ.Prof. Hans Sünkel,
gab in einem „Sommergespräch“ zum Semesterausklang
einen Ausblick auf die zweite Hälfte seiner Amtszeit. |
Die TU Graz begegnet nach dem Einschnitt durch das Universitätsgesetz
2002 finanziellen Engpässen mit einem verstärkten Ausbau
der Drittmittel-Aktivitäten, die 2004 insgesamt 24 Mio Euro
ausmachten. Als weitere Wege, Gelder zu lukrieren, sieht Sünkel
den Ausbau von Fundraising-Aktivitäten sowie die Servicestelle
für „Intellectual Property Rights.
Sünkel >
„Die TU Graz ist fest entschlossen, den Weg der Exzellenz
zu beschreiten.“
Auf der ganzen Linie geglückt sieht Sünkel die Organisationsreform
an der TU Graz, die seit 2004 sieben Fakultäten mit insgesamt
104 Instituten zählt: „Um die Flexibilität zu gewährleisten,
wurden kleine Organisationseinheiten gewählt – ein Angebot,
das durchwegs positiv aufgenommen wurde“, freut sich Sünkel.
Mit „NAWI Graz“ wurde im Vorjahr mit der Karl-Franzens-Universität
eine österreichweit einzigartige Kooperation für naturwissenschaftliche
Forschung und Lehre geschaffen. Mit Skepsis sieht Sünkel daher
die Bestrebungen, die Elite-Uni „AIAST“ mit „frischem
Geld“ aus dem Boden zu stampfen, wo doch in „der Vernetzung
der bestehenden Strukturen bereits viel bessere Voraussetzungen
für die Schaffung von Weltklasse“ gegeben sind.
– js –
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FH Joanneum – Navigationshilfe
Wissensbilanz |
Die FH JOANNEUM hat als erste steirische Hochschule eine Wissensbilanz
vorgelegt. Der Bericht beinhaltet Kenndaten zum Human-, Struktur-
und Beziehungskapital und dient zur Überprüfung, ob die
strategischen Ziele erreicht werden. „Es ist ein Report, der
das Potenzial eines wissensorientierten Unternehmens darstellt,
indem er das Know-how und die Wissensziele abbildet“, führt
Projektleiter Martin Sammer aus. „Dass die
FH JOANNEUM als erste steirische Hochschule eine Wissensbilanz vorgelegt
hat, ist ein deutliches Zeichen, dass sich die FH JOANNEUM nicht
mit den Erfolgen der ersten zehn Jahre zufrieden gibt“, sagt
Landesrätin Kristina Edlinger-Ploder. „Die
Wissensbilanz lässt für Studierende, Mitarbeiter und vor
allem für bestehende und künftige Partner der FH JOANNEUM
deutliche Einblicke in das Potenzial des Unternehmens zu.“
Von Landesseite ist geplant, vor allem die respektable F&E-Kapazität
der FH JOANNEUM weiter auszubauen.
Infos: http://www.fh-joanneum.at/fhj/material/publikationen/wb0304B.pdf
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Forschungsnetzwerk
BioNanoNet „mutiert“ zur GmbH |
Die öffentliche Diskussion um die Einsatzmöglichkeiten
von Nanotechnologie in der Humanmedizin der Zukunft ist heute von
teilweise noch äußerst utopisch scheinenden Visionen
geprägt. Dennoch dringt diese Schlüsseltechnologie verstärkt
in die medizinische Realität vor, wo sie bisher ungeahnte Potenziale
für neue Methoden in Diagnostik und Therapie eröffnet.
Die Nanopartikel sind etwa 1000 Mal kleiner als rote Blutkörperchen
und können daher z.B. im Blutkreislauf mitschwimmen oder in
Körperzellen eindringen. Die Nanotechnologie hat daher eine
zentrale Aufgabe in der Entwicklung neuer Wirkstoffe, denn durch
Nanopartikel sollen die Substanzen dorthin gelangen, wo sie wirken
sollen, z.B. in von Krebs angegriffenem Gewebe.
Vor vier Jahren wurde die ARGE BioNanoNet von mehreren im Pharmabereich
tätigen Firmen sowie sieben universitären und zwei außeruniversitärer
Forschungseinrichtungen als Plattform gegründet, um durch die
Zusammenarbeit der insgesamt 16 Partner aus Industrie und Forschung
einen Großteil der Wertschöpfungskette für die Medikamentenentwicklung
abzudecken. Dieses nationale Forschungsnetzwerk soll nun unter Führung
der Joanneum Research in eine gemeinsame Gesellschaft überführt
werden.
Die „BioNanoNet GmbH“ soll nach dem Willen der vorerst
sieben Gesellschafter zur Entwicklung von Therapie- und Diagnosestrategien
dienen. In dem Konsortium sind neben der Joanneum Research, die
51 Prozent an der Gesellschaft hält, die medizinischen Universitäten
von Graz, Innsbruck und Wien, die Unis Graz und Innsbruck, die Österreichische
Akademie der Wissenschaften sowie die Grazer Biotech-Firma PiChem
vertreten. LH-Stv. DI Leopold Schöggl sieht damit erfolgreich
eine Wirtschaftsförderung „neuen Stils“ auf den
Weg gebracht, die der Forschung und Entwicklung im Lande zugute
kommt und damit auch den Interessen kleiner und mittlerer Unternehmen
dient, die nur geringe finanzielle Mittel in diesen Bereich investieren
können.
Bündelung der Akteure
Die BioNanoNet GmbH bündelt Unternehmen und Wissenschaftler
aus den Fachdisziplinen Chemie, Biologie, Pharmazie etc., die unter
thematischen Schwerpunkten zusammenarbeiten. „Vor allem die
enge Zusammenarbeit der Grundlagenforscher mit Medizinern stellt
eine der Stärken unseres Netzwerkes dar“, erklärt
Dr. Frank Sinner von der Joanneum Resaerch, der
gemeinsam mit Dr. Fritz Andreae von PiChem die
Geschäftsführung der BioNanoNet GmbH übernehmen wird.
„Das Netzwerk soll mit der Bündelung der Akteure unser
gemeinsames Stärkefeld weiter ausbauen. Durch die Aufnahme
neuer Partner soll sich das Forschungsnetzwerk rasch über die
steirischen Grenzen hinaus entwickeln“, ergänzt Dr. Andreae.
Neben den beiden Bereichen Frühdiagnostik und Tissue Engineering
(Gewebeersatz) steht derzeit die Entwicklung intelligenter Medikamente,
die ihre Wirkstoffe direkt in den erkrankten Körperpartien
freigeben, im Vordergrund der Forschungsaktivitäten, erläutert
Dr. Thomas Pieber von der Joanneum Research. Das
über fünf Jahre laufende und mit 1,8 Mio Euro dotierte
Netzwerkprojekt „Nanohealth“ verfolgt das Ziel, orale
Medikamente zu entwickeln, mit deren Hilfe an chronischen Erkrankungen
leidende Menschen, wie Diabetiker, auf die oft mehrmals täglich
fällige Spritze verzichten können.
Josef Schiffer
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Uni
Graz baut ein „Haus der Wissenschaft“ |
35.000 BesucherInnen haben bereits das „Zeitgeschichtelabor“
in der Elisabethstraße 27 besucht. Die Karl-Franzens-Universität
Graz baut das „Labor“ nun mit Unterstützung durch
die Stadt Graz und das Land Steiermark zu einem „Haus der
Wissenschaft“ aus. Das erste Zentrum Österreichs dieser
Art präsentiert ab kommendem Oktober Forschung und ForscherInnen
in multi-medialen Ausstellungen für ein breites Publikum.
Stefan Riesenfellner und Ingrid Spörk leiten das „Haus
der Wissenschaft“
„Als überfakultärer und überuniversitärer
Leistungsbereich ist das, Haus der Wissenschaft’ künftig
für die multimediale und zeitgemäße Präsentation
von Forschung und Wissenschaft im Rahmen spannender Ausstellungen
und Aktivitäten unserer Universitäten zuständig und
soll dazu beitragen, den Wissenschaftsstandort Graz zu stärken
und für alle erfahrbar zu machen“, sagt Rektor Alfred
Gutschelhofer.
Erste Ausstellungen werden die Leistungen der Nobelpreisträger,
die in Graz gewirkt haben, ins Licht rücken, aber auch die
Zusammenhänge mit aktuellen Forschungen in Graz deutlich machen,
der erste Teil der Nobelpreisträger-Ausstellung ist Erwin
Schrödinger und Viktor Hess gewidmet.
Die Ausstellungen, die später als Dauer-Ausstellung zusammengefasst
werden („Universität virtuell“), sollen neben aktuellen
Präsentationen („Universität aktuell“) in
Zukunft das Potenzial der Grazer Universitäten an die Öffentlichkeit
bringen. „Wir sind ein Haus, das offen für die gesamte
Bevölkerung ist“, sagt Dr. Stefan Riesenfellner,
der die Institution gemeinsam mit ao.Univ.-Prof. Dr. Ingrid
Spörk leitet und die Ausstellungen mit FachkollegInnen
erarbeitet. Rahmenprogramme und Spezialführungen für verschiedene
Zielgruppen – unter anderem für SchülerInnen sollen
dazu beitragen, diesen Anspruch zu erfüllen.
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SPIN:
Datenbank über Innovative Sprachenprojekte |
Das in Graz beheimatete Österreichische SprachenKompetenzZentrum
hat im Rahmen des Projektes SPIN (SprachenInnovationsNetzwerk) eine
Datenbank aufgebaut, über die innovative Sprachenprojekte via
Internet abgerufen werden können. Diese Initiative der Leiterin
des ÖSZ, MinRätin Dagmar Heindler, und
des Landesschulrats-Präsidenten Horst Lattinger
richtet sich vor allem an LehrerInnen, die nach neuen, praxisorientierten
Möglichkeiten für den Sprachunterrricht suchen. Darüber
hinaus beraten die SPIN-Expertinnen auch LehrerInnen, die selbst
ein innovatives Sprachen-Projekt starten möchten.
www.sprachen.ac.at/spin
| Tel. (0316) 82 41 50 (Mag. Lisa Jantscher)
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Joanneum
Research: Positive Jahresbilanz mit holländischem Partner TNO |
Seit gut einem Jahr ist die niederländische Forschungsgesellschaft
TNO (die zweitgrößte derartige Institution in Europa)
mit zehn Prozent an der in Landeseigentum stehenden Joanneum Research
gesellschaftsrechtlich beteiligt. Die 1932 gegründete TNO,
Netherlands Organisation für Applied Scientific Research, ist
eine unabhängige niederländische Forschungsorganisation,
in der Auftragsforschung für die Verbesserung der Innovationskraft
von Wirtschaft und Verwaltung tätig ist. Mit 5.000 Mitarbeitern
in fünf Hauptgeschäftsfeldern und mehr als 50 Spin-Off-Unternehmen
erwirtschaftete TNO 2004 ein Umsatz von insgesamt 556 Millionen
Euro. Die JR betreibt mit über 380 Mitarbeitern für ihre
Kunden außeruniversitäre Forschung im Spitzenfeld Europas,
im Geschäftsjahr 2003/2004 wurden dafür 30 Millionen Euro
aufgewendet.
In Graz
wurde eine erfogreiche Zwischenbilanz gezogen: Mag. Edmund Müller,
Geschäftsführer der JOANNEUM RESEARCH), Hans Huis in‘t
Veld, Vorstandsvorsitzender der TNO, Landeshauptmann-Stv. DI Leopold
Schöggl, Hon.-Prof. Dr. Bernhard Pelzl, Geschäftsführer
der JOANNEUM RESEARCH
Die steirische Joanneum Research hat mit „diesem strategischen
Kooperationsmodell eine Arbeitsvereinbarung abgeschlossen, die weit
über bisher bekannte Formen internationaler Forschungsübereinkünfte,
wie Arbeitsgruppen oder Kooperationsverträge hinausführt
– eine Partnerschaft auf Augenhöhe“, erklärte
Dr. Bernhard Pelzl, wissenschaftlicher Leiter der
Joanneum Research, aus Anlass der einjährigen Bilanz der Zusammenarbeit.
Der Nutzen der Kooperation besteht v.a. darin, „die gemeinsamen
Forschungspotenziale so zu bündeln und für die Stärkung
der Partner in Wirtschaft und bei der öffentlichen Hand einzusetzen,
damit die deren Wettbewerbsfähigkeit gefestigt und weiter erhöht
wird, bringt LH-Stv. DI Leopold Schöggl das
Ziel der steirisch-holländischen Kooperation auf den Punkt.
Die konkrete Ausformung der Zusammenarbeit wird auf verschiedenen
Ebenen wirksam:
Zunächst hat die TNO je einen Vertreter in den Aufsichtsrat
und den Wissenschaftlichen Beirat (als strategisches Beratungsorgan)
der JR entsandt. Weiters wurde für die strategische Abstimmung
der Forschungsportfolios der „Joint Development Fund“
in Höhe 777.000 Euro als gemeinsamer Entwicklungsfonds eingerichtet.
Dieser wurde von TNO und JR in gleicher Höhe dotiert, wobei
die TNO den JR-Anteil (in Form ihres Kaufpreises für den 10%-Anteil)
übernommen hat. Bislang wurden neun Projekte mit einem Umfang
von 423.000 Euro genehmigt, die die strategische Abstimmung der
Forschungsportfolios und die Erarbeitung gemeinsamer Marketingstrategien
untersuchen.
Von zentraler Bedeutung ist die Zusammenarbeit auf der Ebene von
EU-Projekten. „Bisher ist die JR oft zu klein für größere
Projekte gewesen, nun haben wir einen wesentlich besseren Zugang
dazu und können in Zukunft unsere Potenziale besser ausschöpfen“,
so Pelzl. Auch TNO-Chef Dr. Hans Huis in’t Veld
sieht nur Vorteile in der Beteiligung seiner Forschungsgesellschaft
an der JR: „Durch die Zusammenarbeit mit JR wird der Weg für
unsere Forschungsaktivitäten in den Südosten Europas geöffnet.“
Durch die gemeinsam beantragten EU-Projekte „GMOSS“
(Satellitengestützte Sicherheits- und Überwachungssysteme),
„New Media for a new Millenium“ (Produktion und Internetübertragung
von personalisierten Filmdarstellungen), „Thermal Net“
(Thermische Umwandlung von Biomasse) und „Eminent“ (beschleunigte
Markteinführung von alternativen Energietechnologien) wurden
insgesamt Fördergelder in Höhe von rund 3,5 Mio. Euro
lukriert; der Anteil der Joanneum Research daran beträgt rund
1,4 Mio. Euro.
„Unsere internationalen Erlöse wachsen dadurch stärker
und werden so in sehr kurzer Zeit rund 30 Prozent erreichen“,
bilanziert JR-GF Mag. Edmund Müller.
– js –
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Erweitertes
Angebot an Sommerkindergärten |
Steirische Eltern verlangen verstärkt nach Möglichkeiten
für eine professionelle Kinderbetreuung während der Sommerferien,
daher wird dieses Angebot in unserem Bundesland ständig erweitert.
Zwar gibt es noch einige lokal spürbare Lücken, aber im
Großen und Ganzen ist inzwischen bereits ein recht ansehnliche
Zahl an entsprechenden Einrichtungen verfügbar – rund
200 Kindergärten und -häuser werden in diesem Sommer Betreuungsprogramme
anbieten. Soziallandesrat Kurt Flecker hat diese
erfreuliche Bilanz zum Anlass genommen, alle Gemeinden, BHs und
Betreuungseinrichtungen über das bestehende Angebot zu informieren
und damit die Information und Beratung der Eltern zu erleichtern.
Die Liste mit den Kindergärten und von weiteren
Einrichtungen, die über den Sommer hinweg geöffnet haben,
ist über das Kinderbetreuungsreferat der Fachabteilung 6B,
Stempfergasse 1 u. 4, 8010 Graz | T (0316) 877-5499 bzw. über
das Internet www.kinderbetreuung.steiermark.at
zu beziehen.
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„Zu
Hause pflegen“ geht online |
Das Österreich-Magazin der Volkshilfe „Zu Hause pflegen“
ist nun im Internet unter www.zuhausepflegen.at
abrufbar: Angehörige von pflegebedürftigen Personen finden
hier eine umfassende und jederzeit verfügbare Informationsplattform.
LAbg. Barbara Gross, die Vorsitzende der Volkshilfe,
erläutert, dass „mehr als 70% der zu pflegenden alten
Menschen von Angehörigen betreut werden. Diese Arbeit ist körperlich
anstrengend und psychisch belastend.“
Volkshilfe-GF Franz Ferner ist stolz darauf,
dass „wir bereits in der ersten Auflage von rund 30.000 Stück
bundesweit sehr viele Menschen erreicht haben“ und erklärt
zum Anliegen der Zeitschrift: „Pflegende Angehörige müssen
unterstützt werden, damit sie durch ihre Arbeit keinen körperlichen
oder seelischen Schaden nehmen. Vor allem im Bereich der Mobilen
Dienste sind Angehörige als „PflegepartnerInnen“
ernst zu nehmen, ihre Kompetenzen und Erfahrungen aktiv in den Pflege-
und Betreuungsprozess einzubinden.“
Infos und kostenfreier Bezug: T 0316/ 8960 |
office@stmk.volkshilfe.at
| www.zuhausepflegen.at
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Prävention
von Gewalt gegen Kinder |
Anfang Juni präsentierten sich die sieben steirischen Kinderschutzzentren
erstmalig gemeinsam mit dem Ziel den Kinderschutzgedanken in die
Öffentlichkeit zu tragen, denn: Gewalt ist keine Privatsache!
Um die Arbeit der Zentren auch weiterhin gewährleisten zu
können, wurden Kriterien aufgestellt, die nun als einheitlicher
Maßstab für alle diese Einrichtungen in der Steiermark
gelten. Das Credo von Soziallandesrat Dr. Kurt Flecker
lautet, dass bei Gewalt innerhalb der Familie die Gesellschaft nicht
wegschauen darf: „Am schwächsten sind Kinder, weil sie
keine Lobby haben!“ Umso wichtiger sei es, ihnen aktive Unterstützung
anzubieten und professionell für sie da zu sein, wie es die
Kinderschutzzentren tun. Geprügelte Kinder laufen hohe Gefahr,
später selbst mit Prügeln zu reagieren. Die MitarbeiterInnen
der Kinderschutzzentren versuchen den Familien gewaltfreie Wege
aufzuzeigen, um die Spirale der Gewalt zu durchbrechen.
– cw –
SORGENTELEFON: 0800 201 440 | Infos: www.kinderschutz-zentrum.at
| graz@kinderschutz-zentrum.at
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Die
Besten der Besten für die Kleinsten und Schwächsten |
20 Jahre integrative Betreuung von verhaltensauffälligen Kindern
durch BeratungslehrerInnen war der Anlass, um über die Bedürfnisse
von Kindern in schwierigen Situationen und die Möglichkeiten
sinnvoller Hilfestellungen nachzudenken.
Keine Vorzeigekinder
Inge Grabenbauer, Direktorin des Zentrums für
Verhaltenspädagogik – Ellen-Key-Schule, beschrieb die
Bandbreite der Probleme, die Kinder darin hindern, ein angepasstes
Sozialverhalten an den Tag zu legen, von vernachlässigten,
missbrauchten, suizidgefährdeten bis zu in Scheidungskriegen
hin- und hergerissenen Kindern: „Unsere Schützlinge sind
keine Vorzeigekinder.“ Die Aufgaben der mobilen Beratungslehrer
umfassen neben der Arbeit mit den Kindern auch die interdisziplinäre
Kooperation mit den infrage kommenden helfenden Institutionen.
Für Landesschulinspektor Herbert Buchebner
sind die – neu eingeführten – verhaltenspädagogischen
StützlehrerInnen eine Möglichkeit, verhaltensschwierige
Kinder im schulischen Bereich in einem Betreuungsnetz aufzufangen.
„Wir dürfen nicht von den Schwierigkeiten ausgehen, die
ein Kind macht, sondern von denen, die es hat“, macht er deutlich,
wer im Zentrum der Bemühungen zu stehen hat.
Mehr StützlehrerInnen
Nachdem Landesschulratspräsident HR Dr. Horst Lattinger
dem österreichischen Bildungssystem zumindest im Unterstützungssystem
besonders Bedürftiger einen Nachholbedarf attestiert, wird
er von Landesrätin Kristina Edlinger-Ploder
dahingehend beruhigt, dass die durch die sinkenden Schülerzahlen
freiwerdenden Lehrerposten zum Teil für verhaltenspädagogische
Stützlehrer umgeschichtet werden.
Immer mehr Kinder in Grenzsituationen
Univ.-Prof. Dr. Johann Götschl vom Institut
für Philosophie der Uni Graz hielt unter dem Titel „Kinder
in Grenzsituationen als Herausforderung an Gesellschaft und Politik“
ein Grundsatzreferat über die Positionierung der Bildung in
der Wertepyramide unserer Gesellschaft. Wenn Erziehung und Bildung
aus dem Zentrum der Bemühungen und der Wertschätzung an
den Rand gerät, werden die Auswirkungen nicht lange auf sich
warten lassen. Unsere Gesellschaft muss sich als eine dauernd lernende
begreifen, um mit den exponentiell verlaufenden Veränderungen
einigermaßen Schritt halten zu können. Ein Ausrasten
auf einem vermeintlichen Kulturniveau hat ein sofortiges Absinken
der Fähigkeit, auf Veränderungen zu reagieren, zur Folge.
Die Zahl von Kindern, die sich in Grenzsituationen befinden, nimmt
ständig zu, der Schutzraum, den diese Kinder benötigen,
wird größer als je zuvor, die Anforderungen, den Bedürfnissen
dieser Kinder gerecht zu werden, werden immer komplexer.
Lehrer brauchen integrative Kompetenz
Kann eine im herkömmlichen Sinn geführte Schule, können
die im traditioneller Manier ausgebildeten Lehrer dieser Herausforderung
begegnen?
Götschl beurteilt die politische Prioritätensetzung unser
Bildungswesen betreffend als grundlegend falsch. Es wird nicht damit
getan sein, der immer größer werdenden Zahl von Kindern
mit abweichendem Verhalten eine entsprechend wachsende Zahl von
Stützlehrern an die Seite zu stellen, sondern diese Kinder
sind Indikatoren dafür, wie es um das soziale Klima unserer
Gesellschaft steht. Längst ist bekannt, dass neben kognitiven
Bildungszielen die kommunikativen, sozialen und emotionalen Fähigkeiten
im gleichen Ausmaß für eine erfolgreiche Erziehung und
Bildung erforderlich sind. Künftigen Lehrern müsste dringend
eine solchermaßen integrative Kompetenz vermittelt werden,
sie müssten ihren Schülern durch offene Kommunikation
Anstöße für kreatives und forscherisches Denken
ermöglichen. Und diese Herangehensweise ans Lernen muss schon
am Anfang des Bildungsweges geschehen. „Die besten der besten
Lehrer müssen für die jüngsten und – in ihren
Bedürfnissen – komplexesten Kinder eingesetzt werden“,
fordert Götschl vehement einen Paradigmenwechsel in der Bildungspolitik.
Die Rolle der Erziehung und Bildung muss wieder ins Zentrum der
Interessen unserer Gesellschaft rücken, nicht zuletzt auch
durch eine entsprechende Dotierung.
Gertrud Muckenhuber
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Tuberkulosegefahr
nicht vernachlässigen! |
Mehr als 2.800 Personen werden jährlich vom Grazer Gesundheitsamt
mittels eines Lungenröntgens auf Tuberkulose (TBC) untersucht.
Die dafür notwendige Röntgenanlage war mehr als 15 Jahre
im Einsatz und wurde nun durch ein neues Gerät ersetzt. Es
wird davor gewarnt, die Tuberkulosegefahr zu unterschätzen,
da aufgrund zunehmender Mobilität und Migration TBC auch in
Industrieländern wieder zunimmt und die Sterblichkeitsrate
ohne Behandlung bei 50% liegt.
In der Beratungsstelle des Gesundheitsamtes stehen für Untersuchungen
sowie die Betreuung von PatientInnen ein Lungenfacharzt sowie SozialarbeiterInnen
von Montag bis Freitag von 8.00 – 12.00 Uhr und am Donnerstag
von 15.00 bis 17.30 Uhr zur Verfügung.
Kontakt: Kaiserfeldgasse 12, Graz | T 0316/872-3246
und 3244
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Sozialbericht
2003/2004 – Armut nimmt zu Soziallandesrat
Dr. Kurt Flecker hat Ende Juni den Sozialbericht 2003/2004 für
die Steiermark präsentiert. |
Bittere Bilanz: Rund 160.000 Steirer sind von Armut
bedroht, 70.000 Menschen leben bereits in akuter Armut. Am stärksten
gefährdete Gruppen sind AlleinerzieherInnen, Pensionisten und
kinderreiche Familien. Einen der Hauptgründe für diese
negative Entwicklung ortet Flecker eindeutig „in einer starken
Zunahme 'atypischer’ Beschäftigungsverhältnisse“.
Die Sozialpolitik steht vor der Herausforderung, die negativen Auswirkungen
auf dem Arbeitsmarkt zu mildern: „Armut lässt sich nicht
im freien Markt regeln!“ Ohne soziale Transferleistungen wären
etwa 42% der steirischen Bevölkerung armutsgefährdet.
Eine wichtige Schiene der Sozialpolitik soll die Reintegration
in den Arbeitsprozess bilden: Das nach finnischem Vorbild in drei
Bezirken durchgeführte Pilotprojekt IDA hat sich als wirksame
Maßnahme erwiesen, die Langzeitarbeitslose und Sozialhilfeempfänger
wieder dauerhaft in Beschäftigungsverhältnissen zu verankern.
– js –
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bfi-Ausbildungszentrum
für Gesundheitsberufe |
Über Um- und Ausbau der Räumlichkeiten des bfi-Standortes
in der Grazer Mariengasse 24 verfügen Graz und die Steiermark
über ein modernes Ausbildungszentrum für Gesundheitsberufe.
„Hier werden zur Zeit über 500 Personen ausgebildet,
bis zum Jahresende soll die Zahl auf 1000 steigen“, sagt die
Leiterin der Schulungseinrichtung, Heidi Reinprecht.
Im Jahre 1989 begann das bfi Graz & Umgebung mit Ausbildungen
im Gesundheits- und Pflegebereich. Damals waren Ausbildungen für
HeilmasseurInnen- und HeilbademeisterInnnen sowie Maßnahmen
für PflegehelferInnen beziehungsweise Aufschulungen von Krankenhaus-StationsgehilfenInnen
zum/r PflegehelferIn bereits nachgefragt. Im Jahr 1994 erfolgte
die Einrichtung eines Ausbildungsangebotes zum/r HeimhelferIn. Über
konsequente „Marktbeobachtung“ konnte sich das bfi inzwischen
zum größten steirischen Bildungsanbieter im Gesundheitsbereich
entwickeln.
bfi Steiermark, Mariengasse 24, 8020 Graz, T
(0 316) 7270, www.bfi-stmk.at
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Family
at Work Waltraud Klasnic und Kristina Edlinger-Ploder
unterstützen Familienfreundlichkeit in heimischen Unternehmen
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Sie möchten sich von Ihren Mitbewerbern abheben? Schon einmal
darüber nachgedacht, dass familienbewusste Personalpolitik
einen strategischen Wettbewerbsfaktor für Ihren Betrieb darstellt?
Durch familienfreundliche Arbeitszeitmodelle, Beratungsangebote
für werdende Eltern, Wiedereinstiegsprogramme für frisch
gebackene Mütter, Aus-, Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten
in der Karenzzeit, Vergabe kleinerer Arbeitspakete an Eltern während
der Familienpause, Telearbeit oder dem Angebot betrieblicher Kinderbetreuung
bzw. Betreuungskooperationen ist Ihnen die Steigerung Ihrer Wettbewerbsfähigkeit
gewiss.
Warum? Familienorientierte Unternehmen beschäftigen MitarbeiterInnen
mit einem hohen Maß an Motivation und Zufriedenheit, sind
mit weniger Fehlzeiten und Krankenstandsmeldungen konfrontiert,
haben kürzere Abwesenheitszeiten der Beschäftigen nach
dem Mutterschutz und freuen sich über ein allgemein verbessertes
Unternehmensimage.
Mit ihrer Initiative „Family at Work“ möchten
Landesrätin Kristina Edlinger-Ploder und Landeshauptmann Waltraud
Klasnic diesem Umstand Rechnung tragen und die steirischen UnternehmerInnen
dazu bringen, die Familienpolitik in ihren Betrieben zu überdenken.
Dazu wurden eine Homepage und eine Hotline eingerichtet, unter denen
sich interessierte steirische Unternehmen über Lösungsvorschläge
und Förderungsmöglichkeiten informieren können. Auch
haben die Betriebe Gelegenheit, ihre Anliegen und Erfordernisse
zur Umsetzung familienfreundlicher Unternehmensstrukturen anzubringen.
Familien-Landesrätin Edlinger-Ploder zu ihrer neuen Kampagne:
„Familienfreundliches Agieren liegt im Eigeninteresse der
Betriebe. Glückliche Mitarbeiter steigern die Effizienz eines
Betriebes und damit natürlich auch seine Wettbewerbsfähigkeit.
Mit „Family at Work“ möchten wir das den Unternehmen
begreiflich machen und sie in ihren Bestrebungen fördern.“
Informationen unter www.familyatwork.at
oder 0800 600 800
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Kinderbüro
dehnt seine Tätigkeit auf die ganze Steiermark aus |
In Kooperation mit Landesrätin Kristina Edlinger-Ploder
erweitert das Kinderbüro, das fast den Einsparungen der Stadt
Graz zum Opfer gefallen wäre, seinen Tätigkeitsbereich
nun auf die ganze Steiermark. Seine Aufgabe ist es, Kinderfreundlichkeit
vor allem in den Städten auszubauen und durchzusetzen. Als
zentrale Bereiche nennt LRin Edlinger-Ploder dabei Stadt- und Verkehrsplanung,
Wohnbau, Schule und Wirtschaft.
Auf NGO-Ebene wird das Kinderbüro von dreißig Organisationen
unterstützt, die in der Kinder- und Jugendarbeit tätig
sind. Geschäftsführer Mag. Bernhard Seidler: „Wir
sind froh, dass nun die Schwierigkeiten ein gutes Ende gefunden
haben – und werden alles daran setzen, die Steiermark zum
kinderfreundlichsten Bundesland Österreichs zu machen.“
Das Klima mit der Stadt Graz sei trotz aller nun überwundenen
Probleme gut, längerfristig wolle man auch mehrere weitere
Büros in der Steiermark errichten, um überall präsent
zu sein.
www.kinderbuero.at
| T 0316 / 833 666
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Steirische
Spitals-Reformen Je nach Interessenlage des/der
Betroffenen kommen Reformen im Spitalswesen immer entweder „zu
spät“ (wenn’s z.B. um dringende Kapazitätsanpassungen
geht) – oder sie sind zu fürchten (weil vom Sparzwang diktiert).
Die steirische Gesundheitspolitik versucht einen dritten Weg. |
„Gegen das Schüren von Ängsten“ wendet sich
der steirische Gesundheitslandesrat Mag. Wolfgang Erlitz:
Schon beim allerersten Reformschritt, der Gründung des Spitalsverbundes
Judenburg – Knittelfeld im Jahr 1997, hätten ÖVP
und FPÖ trotz gemeinsamer Beschlüsse in der Landesregierung
das Heraufdämmern von Todesgefahren für die Bevölkerung
wegen drohender Spitälerschließungen beschworen. Erlitz:
„Heute ist dieser Spitalsverbund längst umgesetzt und
statt jeweils einer Allgemeinchirurgie und einer Allgemeinmedizin
in Judenburg und Knittelfeld sowie einer Gynäkologie in Judenburg
stehen den Menschen in der Region für den Bedarfsfall eine
Allgemeinchirurgie und eine medizinische Abteilung sowie eine Unfallchirurgie
und eine Neurologie und weiterhin die Gynäkologie zur Verfügung.“
In weiterer Folge wurden dann die Spitalsverbünde Leoben –
Eisenerz und Mürzzuschlag – Mariazell geschaffen.
Gesundheitslandesrat Mag. Wolfgang Erlitz:
„Spitalsreform
soll allen Zugang zum medizinischen Fortschritt sichern“
Aktuell, so Erlitz, stehen nun an den Spitalsstandorten
Voitsberg, Mürzzuschlag, Bruck, Fürstenfeld und Feldbach
Reformen bevor: Voitsberg wird künftig direkt mit dem UKH-Graz
und der Chirurgischen Universitätsklinik kooperieren, „wovon
sowohl die Patienten wie auch die Ärzteausbildung profitieren
werden.“ Zusätzlich können älteren Menschen
der Region und ihre Angehörigen künftig auf eine Remobilisationsabteilung
in ihrem Heimatspital zählen, die ihnen helfen soll, nach Operationen
oder schweren Erkrankungen im wahrsten Sinn wieder auf die Füße
zu kommen.
Chirurgiereform
Ziel der Reform ist die Schwerpunktbildung in den einzelnen Spitälern:
In der Chirurgie am LKH Mürzzuschlag erfolgt eine Ausrichtung
auf elektive, risikominimierte Eingriffe und Akutaufnahmen mit konservativem
Verlauf. Das LKH Bruck a. d. Mur übernimmt die Akutversorgungsfunktion
rund um die Uhr, die Abteilung für Innere Medizin wird mit
einem rheumatologischem Schwerpunkt aufgewertet. Die Chirurgie des
LKH Voitsberg wird auf elektive, risikominimierte Eingriffe ausgerichtet
und sichert die ambulante chirurgische und unfallchirurgische Versorgung
rund um die Uhr, das Universitätsklinikum Graz gewährleistet
als Kooperationsspital die qualitativ hochwertige Versorgung. Im
LKH Fürstenfeld wird ein tageschirurgisches Zentrum errichtet,
zusätzlich wird das Versorgungsangebot um eine Palliativstation
erweitert.
Schwerpunktbildung sichert Standorte
„Damit bieten wir den Menschen in diesen Regionen direkten
Zugang zum medizinischen Fortschritt“, argumentiert Erlitz.
„Im einen Fall können wir nun die Menschen nach leichten
Operationen tatsächlich noch am selben Tag oder spätestens
am nächsten Morgen nachhause entlassen, weil wir dann über
die entsprechenden Angebote verfügen, im anderen müssen
sie für ihre Rheumabehandlungen nicht mehr nach Graz „auswandern“.
„Die zukunftsorientierte Ausrichtung der Spitäler sichert
zugleich ihren langfristigen Bestand“, betonen die beiden
KAGes-Vorstände Ernst Hecke und DI Christian
Kehrer die Nachhaltigkeit der Reformen.
Herzchirurgie: Ausweitung der Kapazitäten
Herzchirurg
Univ.-Prof. Dr. Bruno Rigler: „Politik hat rasch regaiert“
Nach den Meldungen über gefährliche Engpässe bei
der Herzchirurgie gab’s eine rasche Reaktion. Der Leiter der
Grazer Herzchirurgie, Univ.-Prof. Dr. Bruno Rigler:
„Wir können derzeit nur 850 Operationen im Jahr durchführen,
nötig sind 1000; das heißt, dass jeder Notfall, der sofort
behandelt werden musste, eine noch längere Wartezeit für
alle bedeutet hat, die auf der Warteliste stehen.“ Nun seien
aber 20 zusätzliche Planposten zugesagt worden. Rigler lobt
die Politik, „die sehr rasch auf unseren Hilferuf reagiert
und die nötigen finanziellen Mittel zur Verfügung gestellt
hat.“ Nach Abschluss des Ausbaus, der mit Jahresende abgeschlossen
sein sollte, sollten die Kapazitäten für 1000 Operationen
im Jahr reichen – „das wird den tatsächlichen Bedarf
für längere Zeit decken.“
– cs –
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KAGes
Bilanz 2004: Mehr Patienten für kürzere Zeit im Spital |
Die beiden Vorstandsdirektoren der Steirischen Krankenanstaltengesellschaft,
Ernst Hecke und DI Christian Kehrer,
zeigten sich anlässlich ihrer Präsentation der Bilanz
für 2004 rundum zufrieden mit der Geschäftsentwicklung.
Bei einer Bilanzsumme von 1,14 Mrd. Euro wurden die Erträge
im vergangenen Jahr um 5,2 Prozent gesteigert. Der Betriebsaufwand,
der zu rund zwei Drittel aus Personalkosten besteht, stieg dagegen
um „moderate“ 4,4 Prozent. Der Mitarbeiterstand hat
um 1,5 Prozent auf 15.492 Personen zugenommen, davon sind zurzeit
4.226 Personen als Teilzeitkräfte tätig. Bei einer Verlustausweisung
von rund 243 Mio. Euro wurden zwei Mio. Euro weniger als geplant
an Zuschüssen gebraucht.
Vorstände DI Christian Kehrer und Ernst Hecke: „KAGes-Bilanz
2004 ist g’sund und vital“
„Die KAGes hat seit ihrer Ausgliederung
in den vergangenen zwanzig Jahren nie überzogen, trotz sehr
schwieriger Rahmenbedingungen, erklärte Hecke. Besorgniserregend
sind jedoch die Kostensteigerungen v.a. bei der Hochleistungsmedizin,
wie Kehrer ausführt: „Die Aufwendungen für die Kardiologie
- auch durch die Anwendung immer mehr höherwertiger und daher
auch teurerer Medikamente - sind in den letzten vier Jahren um 60%,
bei der Onkologie sogar um 140% gestiegen - Tendenz weiter stark
zunehmend.“
Die auch international feststellbare Entwicklung
hin zu immer kürzerer stationärer Behandlungsdauer, die
auch in den Häusern der KAGes seit vielen Jahren konsequent
angesteuert wird, drückt sich in der weiteren Reduktion der
Bettenzahl aus. Gegenüber dem Vorjahr wurde diese um weitere
120 auf 6.301 zurückgenommen. Die Zahl der stationär betreuten
Patienten stieg um 3,4 Prozent auf 263.242 an, die durchschnittliche
Verweildauer ging um 3,8 Prozent auf 6,9 Tage (1995 waren es 10,1
Tage) zurück.
Bedingt durch die Landtagswahlen muss die Kages
für 2006 zunächst mit einem Budgetprovisorium auskommen.
Kehrer wünscht sich daher für die Zukunft wieder „Fünfjahrespläne,
die eine gesicherte Investitionsplanung in Bezug auf die zahlreichen
noch anstehenden Projekte erlauben.“
Josef Schiffer
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Mehr
Patientensicherheit in steirischen Spitälern |
Mit dem sofortigen Einsatz frisch ausgebildeter „klinischen
RisikomangerInnen“ macht die KAGes einen weiteren Schritt
in Richtung erhöhter „Patientensicherheit“. Die
18 AbsolventInnen des Lehrganges sollen potenzielle Gefahrenquellen
in der Behandlung von Patienten aufzeigen und bewerten, damit entsprechende
präventive Maßnahmen gesetzt werden können, hieß
es bei einer Pressekonferenz der KAGes und des Österreichischen
Normungsinsitutes.
Dipl.-Ing. C. Kehrer, Vorstandsdirektor der KAGes
und Ing. Mag. Dr. G. Hartmann, Direktor des Österreichischen
Normungsinstitutes (ON), verwiesen auf die Regeln des ON als Basis
für diesen Lehrgang, der von Dr. B. Brühwiler, Risikoexperten
aus der Schweiz und Dr. P. Schweppe, Leiter der Rechtsabteilung
der KAGes geleistet wurde. „Risikomanagement beginnt beispielsweise
schon beim komplexen Aufnahmeprozess der PatientInnen“, erklärte
DGKS Brigitte Hahn, Pflegedirektorin des LKH Hartberg.
Primar Univ.Doz. Dr. H. Hofmann, ärztlicher
Leiter der Frauenabteilung LKH Feldbach und Vorsitzender der Vereinigung
der Primarärzte und ärztlichen Direktoren Steiermarks,
warnte hinsichtlich der Schadenersatzansprüche vor einer Amerikanisierung
des Gesundheitssystems.
Gerlinde Knaus
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Mit
„Mundwerk“ zum European Songfestival 2005 |
Im Herbst 2005 wird das European Song Festival für Menschen
mit geistiger Behinderung zum ersten Mal in Österreich stattfinden.
Die Österreich-Vorausscheidung im Orpheum konnte die Band „Mundwerk“
aus Bruck an der Mur für sich entscheiden. Die sechs Musikerinnen
und Musiker von „Mundwerk“ begeisterten mit ihrer Interpretation
des Ray-Charles-Klassikers „Hit The Road Jack“ das Publikum
und die Jury. Der Sieg bringt der Band damit die Nominierung für
das European Songfestival 2005, das am 18.11. in der Grazer Stadthalle
stattfinden wird.
Infos:
www.jaw.or.at | www.songfestival2005.at
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