korso Wissenschaft & Forschung
Das Informationsmagazin 
der Steiermark
 
07/2005
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    „Halbzeit“- Sommergespräch mit TU-Rektor Hans Sünkel Der Rektor der TU-Graz, Univ.Prof. Hans Sünkel, gab in einem „Sommergespräch“ zum Semesterausklang einen Ausblick auf die zweite Hälfte seiner Amtszeit.


Die TU Graz begegnet nach dem Einschnitt durch das Universitätsgesetz 2002 finanziellen Engpässen mit einem verstärkten Ausbau der Drittmittel-Aktivitäten, die 2004 insgesamt 24 Mio Euro ausmachten. Als weitere Wege, Gelder zu lukrieren, sieht Sünkel den Ausbau von Fundraising-Aktivitäten sowie die Servicestelle für „Intellectual Property Rights.

Sünkel > „Die TU Graz ist fest entschlossen, den Weg der Exzellenz zu beschreiten.“

Auf der ganzen Linie geglückt sieht Sünkel die Organisationsreform an der TU Graz, die seit 2004 sieben Fakultäten mit insgesamt 104 Instituten zählt: „Um die Flexibilität zu gewährleisten, wurden kleine Organisationseinheiten gewählt – ein Angebot, das durchwegs positiv aufgenommen wurde“, freut sich Sünkel. Mit „NAWI Graz“ wurde im Vorjahr mit der Karl-Franzens-Universität eine österreichweit einzigartige Kooperation für naturwissenschaftliche Forschung und Lehre geschaffen. Mit Skepsis sieht Sünkel daher die Bestrebungen, die Elite-Uni „AIAST“ mit „frischem Geld“ aus dem Boden zu stampfen, wo doch in „der Vernetzung der bestehenden Strukturen bereits viel bessere Voraussetzungen für die Schaffung von Weltklasse“ gegeben sind.

– js –

 

 

  FH Joanneum – Navigationshilfe Wissensbilanz


Die FH JOANNEUM hat als erste steirische Hochschule eine Wissensbilanz vorgelegt. Der Bericht beinhaltet Kenndaten zum Human-, Struktur- und Beziehungskapital und dient zur Überprüfung, ob die strategischen Ziele erreicht werden. „Es ist ein Report, der das Potenzial eines wissensorientierten Unternehmens darstellt, indem er das Know-how und die Wissensziele abbildet“, führt Projektleiter Martin Sammer aus. „Dass die FH JOANNEUM als erste steirische Hochschule eine Wissensbilanz vorgelegt hat, ist ein deutliches Zeichen, dass sich die FH JOANNEUM nicht mit den Erfolgen der ersten zehn Jahre zufrieden gibt“, sagt Landesrätin Kristina Edlinger-Ploder. „Die Wissensbilanz lässt für Studierende, Mitarbeiter und vor allem für bestehende und künftige Partner der FH JOANNEUM deutliche Einblicke in das Potenzial des Unternehmens zu.“ Von Landesseite ist geplant, vor allem die respektable F&E-Kapazität der FH JOANNEUM weiter auszubauen.

Infos: http://www.fh-joanneum.at/fhj/material/publikationen/wb0304B.pdf

 

 

  Forschungsnetzwerk BioNanoNet „mutiert“ zur GmbH


Die öffentliche Diskussion um die Einsatzmöglichkeiten von Nanotechnologie in der Humanmedizin der Zukunft ist heute von teilweise noch äußerst utopisch scheinenden Visionen geprägt. Dennoch dringt diese Schlüsseltechnologie verstärkt in die medizinische Realität vor, wo sie bisher ungeahnte Potenziale für neue Methoden in Diagnostik und Therapie eröffnet. Die Nanopartikel sind etwa 1000 Mal kleiner als rote Blutkörperchen und können daher z.B. im Blutkreislauf mitschwimmen oder in Körperzellen eindringen. Die Nanotechnologie hat daher eine zentrale Aufgabe in der Entwicklung neuer Wirkstoffe, denn durch Nanopartikel sollen die Substanzen dorthin gelangen, wo sie wirken sollen, z.B. in von Krebs angegriffenem Gewebe.

Vor vier Jahren wurde die ARGE BioNanoNet von mehreren im Pharmabereich tätigen Firmen sowie sieben universitären und zwei außeruniversitärer Forschungseinrichtungen als Plattform gegründet, um durch die Zusammenarbeit der insgesamt 16 Partner aus Industrie und Forschung einen Großteil der Wertschöpfungskette für die Medikamentenentwicklung abzudecken. Dieses nationale Forschungsnetzwerk soll nun unter Führung der Joanneum Research in eine gemeinsame Gesellschaft überführt werden.

Die „BioNanoNet GmbH“ soll nach dem Willen der vorerst sieben Gesellschafter zur Entwicklung von Therapie- und Diagnosestrategien dienen. In dem Konsortium sind neben der Joanneum Research, die 51 Prozent an der Gesellschaft hält, die medizinischen Universitäten von Graz, Innsbruck und Wien, die Unis Graz und Innsbruck, die Österreichische Akademie der Wissenschaften sowie die Grazer Biotech-Firma PiChem vertreten. LH-Stv. DI Leopold Schöggl sieht damit erfolgreich eine Wirtschaftsförderung „neuen Stils“ auf den Weg gebracht, die der Forschung und Entwicklung im Lande zugute kommt und damit auch den Interessen kleiner und mittlerer Unternehmen dient, die nur geringe finanzielle Mittel in diesen Bereich investieren können.

Bündelung der Akteure
Die BioNanoNet GmbH bündelt Unternehmen und Wissenschaftler aus den Fachdisziplinen Chemie, Biologie, Pharmazie etc., die unter thematischen Schwerpunkten zusammenarbeiten. „Vor allem die enge Zusammenarbeit der Grundlagenforscher mit Medizinern stellt eine der Stärken unseres Netzwerkes dar“, erklärt Dr. Frank Sinner von der Joanneum Resaerch, der gemeinsam mit Dr. Fritz Andreae von PiChem die Geschäftsführung der BioNanoNet GmbH übernehmen wird. „Das Netzwerk soll mit der Bündelung der Akteure unser gemeinsames Stärkefeld weiter ausbauen. Durch die Aufnahme neuer Partner soll sich das Forschungsnetzwerk rasch über die steirischen Grenzen hinaus entwickeln“, ergänzt Dr. Andreae.
Neben den beiden Bereichen Frühdiagnostik und Tissue Engineering (Gewebeersatz) steht derzeit die Entwicklung intelligenter Medikamente, die ihre Wirkstoffe direkt in den erkrankten Körperpartien freigeben, im Vordergrund der Forschungsaktivitäten, erläutert Dr. Thomas Pieber von der Joanneum Research. Das über fünf Jahre laufende und mit 1,8 Mio Euro dotierte Netzwerkprojekt „Nanohealth“ verfolgt das Ziel, orale Medikamente zu entwickeln, mit deren Hilfe an chronischen Erkrankungen leidende Menschen, wie Diabetiker, auf die oft mehrmals täglich fällige Spritze verzichten können.

Josef Schiffer

 

  Uni Graz baut ein „Haus der Wissenschaft“


35.000 BesucherInnen haben bereits das „Zeitgeschichtelabor“ in der Elisabethstraße 27 besucht. Die Karl-Franzens-Universität Graz baut das „Labor“ nun mit Unterstützung durch die Stadt Graz und das Land Steiermark zu einem „Haus der Wissenschaft“ aus. Das erste Zentrum Österreichs dieser Art präsentiert ab kommendem Oktober Forschung und ForscherInnen in multi-medialen Ausstellungen für ein breites Publikum.

Stefan Riesenfellner und Ingrid Spörk leiten das „Haus der Wissenschaft“

„Als überfakultärer und überuniversitärer Leistungsbereich ist das, Haus der Wissenschaft’ künftig für die multimediale und zeitgemäße Präsentation von Forschung und Wissenschaft im Rahmen spannender Ausstellungen und Aktivitäten unserer Universitäten zuständig und soll dazu beitragen, den Wissenschaftsstandort Graz zu stärken und für alle erfahrbar zu machen“, sagt Rektor Alfred Gutschelhofer.

Erste Ausstellungen werden die Leistungen der Nobelpreisträger, die in Graz gewirkt haben, ins Licht rücken, aber auch die Zusammenhänge mit aktuellen Forschungen in Graz deutlich machen, der erste Teil der Nobelpreisträger-Ausstellung ist Erwin Schrödinger und Viktor Hess gewidmet. Die Ausstellungen, die später als Dauer-Ausstellung zusammengefasst werden („Universität virtuell“), sollen neben aktuellen Präsentationen („Universität aktuell“) in Zukunft das Potenzial der Grazer Universitäten an die Öffentlichkeit bringen. „Wir sind ein Haus, das offen für die gesamte Bevölkerung ist“, sagt Dr. Stefan Riesenfellner, der die Institution gemeinsam mit ao.Univ.-Prof. Dr. Ingrid Spörk leitet und die Ausstellungen mit FachkollegInnen erarbeitet. Rahmenprogramme und Spezialführungen für verschiedene Zielgruppen – unter anderem für SchülerInnen sollen dazu beitragen, diesen Anspruch zu erfüllen.

 

 

  SPIN: Datenbank über Innovative Sprachenprojekte


Das in Graz beheimatete Österreichische SprachenKompetenzZentrum hat im Rahmen des Projektes SPIN (SprachenInnovationsNetzwerk) eine Datenbank aufgebaut, über die innovative Sprachenprojekte via Internet abgerufen werden können. Diese Initiative der Leiterin des ÖSZ, MinRätin Dagmar Heindler, und des Landesschulrats-Präsidenten Horst Lattinger richtet sich vor allem an LehrerInnen, die nach neuen, praxisorientierten Möglichkeiten für den Sprachunterrricht suchen. Darüber hinaus beraten die SPIN-Expertinnen auch LehrerInnen, die selbst ein innovatives Sprachen-Projekt starten möchten.

www.sprachen.ac.at/spin | Tel. (0316) 82 41 50 (Mag. Lisa Jantscher)

 

 

  Joanneum Research: Positive Jahresbilanz mit holländischem Partner TNO


Seit gut einem Jahr ist die niederländische Forschungsgesellschaft TNO (die zweitgrößte derartige Institution in Europa) mit zehn Prozent an der in Landeseigentum stehenden Joanneum Research gesellschaftsrechtlich beteiligt. Die 1932 gegründete TNO, Netherlands Organisation für Applied Scientific Research, ist eine unabhängige niederländische Forschungsorganisation, in der Auftragsforschung für die Verbesserung der Innovationskraft von Wirtschaft und Verwaltung tätig ist. Mit 5.000 Mitarbeitern in fünf Hauptgeschäftsfeldern und mehr als 50 Spin-Off-Unternehmen erwirtschaftete TNO 2004 ein Umsatz von insgesamt 556 Millionen Euro. Die JR betreibt mit über 380 Mitarbeitern für ihre Kunden außeruniversitäre Forschung im Spitzenfeld Europas, im Geschäftsjahr 2003/2004 wurden dafür 30 Millionen Euro aufgewendet.

In Graz wurde eine erfogreiche Zwischenbilanz gezogen: Mag. Edmund Müller, Geschäftsführer der JOANNEUM RESEARCH), Hans Huis in‘t Veld, Vorstandsvorsitzender der TNO, Landeshauptmann-Stv. DI Leopold Schöggl, Hon.-Prof. Dr. Bernhard Pelzl, Geschäftsführer der JOANNEUM RESEARCH

Die steirische Joanneum Research hat mit „diesem strategischen Kooperationsmodell eine Arbeitsvereinbarung abgeschlossen, die weit über bisher bekannte Formen internationaler Forschungsübereinkünfte, wie Arbeitsgruppen oder Kooperationsverträge hinausführt – eine Partnerschaft auf Augenhöhe“, erklärte Dr. Bernhard Pelzl, wissenschaftlicher Leiter der Joanneum Research, aus Anlass der einjährigen Bilanz der Zusammenarbeit. Der Nutzen der Kooperation besteht v.a. darin, „die gemeinsamen Forschungspotenziale so zu bündeln und für die Stärkung der Partner in Wirtschaft und bei der öffentlichen Hand einzusetzen, damit die deren Wettbewerbsfähigkeit gefestigt und weiter erhöht wird, bringt LH-Stv. DI Leopold Schöggl das Ziel der steirisch-holländischen Kooperation auf den Punkt.

Die konkrete Ausformung der Zusammenarbeit wird auf verschiedenen Ebenen wirksam:
Zunächst hat die TNO je einen Vertreter in den Aufsichtsrat und den Wissenschaftlichen Beirat (als strategisches Beratungsorgan) der JR entsandt. Weiters wurde für die strategische Abstimmung der Forschungsportfolios der „Joint Development Fund“ in Höhe 777.000 Euro als gemeinsamer Entwicklungsfonds eingerichtet. Dieser wurde von TNO und JR in gleicher Höhe dotiert, wobei die TNO den JR-Anteil (in Form ihres Kaufpreises für den 10%-Anteil) übernommen hat. Bislang wurden neun Projekte mit einem Umfang von 423.000 Euro genehmigt, die die strategische Abstimmung der Forschungsportfolios und die Erarbeitung gemeinsamer Marketingstrategien untersuchen.

Von zentraler Bedeutung ist die Zusammenarbeit auf der Ebene von EU-Projekten. „Bisher ist die JR oft zu klein für größere Projekte gewesen, nun haben wir einen wesentlich besseren Zugang dazu und können in Zukunft unsere Potenziale besser ausschöpfen“, so Pelzl. Auch TNO-Chef Dr. Hans Huis in’t Veld sieht nur Vorteile in der Beteiligung seiner Forschungsgesellschaft an der JR: „Durch die Zusammenarbeit mit JR wird der Weg für unsere Forschungsaktivitäten in den Südosten Europas geöffnet.“

Durch die gemeinsam beantragten EU-Projekte „GMOSS“ (Satellitengestützte Sicherheits- und Überwachungssysteme), „New Media for a new Millenium“ (Produktion und Internetübertragung von personalisierten Filmdarstellungen), „Thermal Net“ (Thermische Umwandlung von Biomasse) und „Eminent“ (beschleunigte Markteinführung von alternativen Energietechnologien) wurden insgesamt Fördergelder in Höhe von rund 3,5 Mio. Euro lukriert; der Anteil der Joanneum Research daran beträgt rund 1,4 Mio. Euro.

„Unsere internationalen Erlöse wachsen dadurch stärker und werden so in sehr kurzer Zeit rund 30 Prozent erreichen“, bilanziert JR-GF Mag. Edmund Müller.

– js –

 

 

  Erweitertes Angebot an Sommerkindergärten


Steirische Eltern verlangen verstärkt nach Möglichkeiten für eine professionelle Kinderbetreuung während der Sommerferien, daher wird dieses Angebot in unserem Bundesland ständig erweitert. Zwar gibt es noch einige lokal spürbare Lücken, aber im Großen und Ganzen ist inzwischen bereits ein recht ansehnliche Zahl an entsprechenden Einrichtungen verfügbar – rund 200 Kindergärten und -häuser werden in diesem Sommer Betreuungsprogramme anbieten. Soziallandesrat Kurt Flecker hat diese erfreuliche Bilanz zum Anlass genommen, alle Gemeinden, BHs und Betreuungseinrichtungen über das bestehende Angebot zu informieren und damit die Information und Beratung der Eltern zu erleichtern.

Die Liste mit den Kindergärten und von weiteren Einrichtungen, die über den Sommer hinweg geöffnet haben, ist über das Kinderbetreuungsreferat der Fachabteilung 6B, Stempfergasse 1 u. 4, 8010 Graz | T (0316) 877-5499 bzw. über das Internet www.kinderbetreuung.steiermark.at zu beziehen.

 

 

  „Zu Hause pflegen“ geht online

Das Österreich-Magazin der Volkshilfe „Zu Hause pflegen“ ist nun im Internet unter www.zuhausepflegen.at abrufbar: Angehörige von pflegebedürftigen Personen finden hier eine umfassende und jederzeit verfügbare Informationsplattform.

LAbg. Barbara Gross, die Vorsitzende der Volkshilfe, erläutert, dass „mehr als 70% der zu pflegenden alten Menschen von Angehörigen betreut werden. Diese Arbeit ist körperlich anstrengend und psychisch belastend.“

Volkshilfe-GF Franz Ferner ist stolz darauf, dass „wir bereits in der ersten Auflage von rund 30.000 Stück bundesweit sehr viele Menschen erreicht haben“ und erklärt zum Anliegen der Zeitschrift: „Pflegende Angehörige müssen unterstützt werden, damit sie durch ihre Arbeit keinen körperlichen oder seelischen Schaden nehmen. Vor allem im Bereich der Mobilen Dienste sind Angehörige als „PflegepartnerInnen“ ernst zu nehmen, ihre Kompetenzen und Erfahrungen aktiv in den Pflege- und Betreuungsprozess einzubinden.“

Infos und kostenfreier Bezug: T 0316/ 8960 | office@stmk.volkshilfe.at | www.zuhausepflegen.at

 

  Prävention von Gewalt gegen Kinder


Anfang Juni präsentierten sich die sieben steirischen Kinderschutzzentren erstmalig gemeinsam mit dem Ziel den Kinderschutzgedanken in die Öffentlichkeit zu tragen, denn: Gewalt ist keine Privatsache!

Um die Arbeit der Zentren auch weiterhin gewährleisten zu können, wurden Kriterien aufgestellt, die nun als einheitlicher Maßstab für alle diese Einrichtungen in der Steiermark gelten. Das Credo von Soziallandesrat Dr. Kurt Flecker lautet, dass bei Gewalt innerhalb der Familie die Gesellschaft nicht wegschauen darf: „Am schwächsten sind Kinder, weil sie keine Lobby haben!“ Umso wichtiger sei es, ihnen aktive Unterstützung anzubieten und professionell für sie da zu sein, wie es die Kinderschutzzentren tun. Geprügelte Kinder laufen hohe Gefahr, später selbst mit Prügeln zu reagieren. Die MitarbeiterInnen der Kinderschutzzentren versuchen den Familien gewaltfreie Wege aufzuzeigen, um die Spirale der Gewalt zu durchbrechen.

– cw –

SORGENTELEFON: 0800 201 440 | Infos: www.kinderschutz-zentrum.at | graz@kinderschutz-zentrum.at

 

 

  Die Besten der Besten für die Kleinsten und Schwächsten


20 Jahre integrative Betreuung von verhaltensauffälligen Kindern durch BeratungslehrerInnen war der Anlass, um über die Bedürfnisse von Kindern in schwierigen Situationen und die Möglichkeiten sinnvoller Hilfestellungen nachzudenken.

Keine Vorzeigekinder
Inge Grabenbauer, Direktorin des Zentrums für Verhaltenspädagogik – Ellen-Key-Schule, beschrieb die Bandbreite der Probleme, die Kinder darin hindern, ein angepasstes Sozialverhalten an den Tag zu legen, von vernachlässigten, missbrauchten, suizidgefährdeten bis zu in Scheidungskriegen hin- und hergerissenen Kindern: „Unsere Schützlinge sind keine Vorzeigekinder.“ Die Aufgaben der mobilen Beratungslehrer umfassen neben der Arbeit mit den Kindern auch die interdisziplinäre Kooperation mit den infrage kommenden helfenden Institutionen.

Für Landesschulinspektor Herbert Buchebner sind die – neu eingeführten – verhaltenspädagogischen StützlehrerInnen eine Möglichkeit, verhaltensschwierige Kinder im schulischen Bereich in einem Betreuungsnetz aufzufangen. „Wir dürfen nicht von den Schwierigkeiten ausgehen, die ein Kind macht, sondern von denen, die es hat“, macht er deutlich, wer im Zentrum der Bemühungen zu stehen hat.

Mehr StützlehrerInnen
Nachdem Landesschulratspräsident HR Dr. Horst Lattinger dem österreichischen Bildungssystem zumindest im Unterstützungssystem besonders Bedürftiger einen Nachholbedarf attestiert, wird er von Landesrätin Kristina Edlinger-Ploder dahingehend beruhigt, dass die durch die sinkenden Schülerzahlen freiwerdenden Lehrerposten zum Teil für verhaltenspädagogische Stützlehrer umgeschichtet werden.

Immer mehr Kinder in Grenzsituationen
Univ.-Prof. Dr. Johann Götschl vom Institut für Philosophie der Uni Graz hielt unter dem Titel „Kinder in Grenzsituationen als Herausforderung an Gesellschaft und Politik“ ein Grundsatzreferat über die Positionierung der Bildung in der Wertepyramide unserer Gesellschaft. Wenn Erziehung und Bildung aus dem Zentrum der Bemühungen und der Wertschätzung an den Rand gerät, werden die Auswirkungen nicht lange auf sich warten lassen. Unsere Gesellschaft muss sich als eine dauernd lernende begreifen, um mit den exponentiell verlaufenden Veränderungen einigermaßen Schritt halten zu können. Ein Ausrasten auf einem vermeintlichen Kulturniveau hat ein sofortiges Absinken der Fähigkeit, auf Veränderungen zu reagieren, zur Folge. Die Zahl von Kindern, die sich in Grenzsituationen befinden, nimmt ständig zu, der Schutzraum, den diese Kinder benötigen, wird größer als je zuvor, die Anforderungen, den Bedürfnissen dieser Kinder gerecht zu werden, werden immer komplexer.

Lehrer brauchen integrative Kompetenz
Kann eine im herkömmlichen Sinn geführte Schule, können die im traditioneller Manier ausgebildeten Lehrer dieser Herausforderung begegnen?
Götschl beurteilt die politische Prioritätensetzung unser Bildungswesen betreffend als grundlegend falsch. Es wird nicht damit getan sein, der immer größer werdenden Zahl von Kindern mit abweichendem Verhalten eine entsprechend wachsende Zahl von Stützlehrern an die Seite zu stellen, sondern diese Kinder sind Indikatoren dafür, wie es um das soziale Klima unserer Gesellschaft steht. Längst ist bekannt, dass neben kognitiven Bildungszielen die kommunikativen, sozialen und emotionalen Fähigkeiten im gleichen Ausmaß für eine erfolgreiche Erziehung und Bildung erforderlich sind. Künftigen Lehrern müsste dringend eine solchermaßen integrative Kompetenz vermittelt werden, sie müssten ihren Schülern durch offene Kommunikation Anstöße für kreatives und forscherisches Denken ermöglichen. Und diese Herangehensweise ans Lernen muss schon am Anfang des Bildungsweges geschehen. „Die besten der besten Lehrer müssen für die jüngsten und – in ihren Bedürfnissen – komplexesten Kinder eingesetzt werden“, fordert Götschl vehement einen Paradigmenwechsel in der Bildungspolitik. Die Rolle der Erziehung und Bildung muss wieder ins Zentrum der Interessen unserer Gesellschaft rücken, nicht zuletzt auch durch eine entsprechende Dotierung.

Gertrud Muckenhuber

 

 

  Tuberkulosegefahr nicht vernachlässigen!


Mehr als 2.800 Personen werden jährlich vom Grazer Gesundheitsamt mittels eines Lungenröntgens auf Tuberkulose (TBC) untersucht. Die dafür notwendige Röntgenanlage war mehr als 15 Jahre im Einsatz und wurde nun durch ein neues Gerät ersetzt. Es wird davor gewarnt, die Tuberkulosegefahr zu unterschätzen, da aufgrund zunehmender Mobilität und Migration TBC auch in Industrieländern wieder zunimmt und die Sterblichkeitsrate ohne Behandlung bei 50% liegt.

In der Beratungsstelle des Gesundheitsamtes stehen für Untersuchungen sowie die Betreuung von PatientInnen ein Lungenfacharzt sowie SozialarbeiterInnen von Montag bis Freitag von 8.00 – 12.00 Uhr und am Donnerstag von 15.00 bis 17.30 Uhr zur Verfügung.

Kontakt: Kaiserfeldgasse 12, Graz | T 0316/872-3246 und 3244

 

 

  Sozialbericht 2003/2004 – Armut nimmt zu Soziallandesrat Dr. Kurt Flecker hat Ende Juni den Sozialbericht 2003/2004 für die Steiermark präsentiert.


Bittere Bilanz: Rund 160.000 Steirer sind von Armut bedroht, 70.000 Menschen leben bereits in akuter Armut. Am stärksten gefährdete Gruppen sind AlleinerzieherInnen, Pensionisten und kinderreiche Familien. Einen der Hauptgründe für diese negative Entwicklung ortet Flecker eindeutig „in einer starken Zunahme 'atypischer’ Beschäftigungsverhältnisse“. Die Sozialpolitik steht vor der Herausforderung, die negativen Auswirkungen auf dem Arbeitsmarkt zu mildern: „Armut lässt sich nicht im freien Markt regeln!“ Ohne soziale Transferleistungen wären etwa 42% der steirischen Bevölkerung armutsgefährdet.

Eine wichtige Schiene der Sozialpolitik soll die Reintegration in den Arbeitsprozess bilden: Das nach finnischem Vorbild in drei Bezirken durchgeführte Pilotprojekt IDA hat sich als wirksame Maßnahme erwiesen, die Langzeitarbeitslose und Sozialhilfeempfänger wieder dauerhaft in Beschäftigungsverhältnissen zu verankern.

– js –

 

  bfi-Ausbildungszentrum für Gesundheitsberufe


Über Um- und Ausbau der Räumlichkeiten des bfi-Standortes in der Grazer Mariengasse 24 verfügen Graz und die Steiermark über ein modernes Ausbildungszentrum für Gesundheitsberufe. „Hier werden zur Zeit über 500 Personen ausgebildet, bis zum Jahresende soll die Zahl auf 1000 steigen“, sagt die Leiterin der Schulungseinrichtung, Heidi Reinprecht.

Im Jahre 1989 begann das bfi Graz & Umgebung mit Ausbildungen im Gesundheits- und Pflegebereich. Damals waren Ausbildungen für HeilmasseurInnen- und HeilbademeisterInnnen sowie Maßnahmen für PflegehelferInnen beziehungsweise Aufschulungen von Krankenhaus-StationsgehilfenInnen zum/r PflegehelferIn bereits nachgefragt. Im Jahr 1994 erfolgte die Einrichtung eines Ausbildungsangebotes zum/r HeimhelferIn. Über konsequente „Marktbeobachtung“ konnte sich das bfi inzwischen zum größten steirischen Bildungsanbieter im Gesundheitsbereich entwickeln.

bfi Steiermark, Mariengasse 24, 8020 Graz, T (0 316) 7270, www.bfi-stmk.at

 

 

  Family at Work Waltraud Klasnic und Kristina Edlinger-Ploder unterstützen Familienfreundlichkeit in heimischen Unternehmen


Sie möchten sich von Ihren Mitbewerbern abheben? Schon einmal darüber nachgedacht, dass familienbewusste Personalpolitik einen strategischen Wettbewerbsfaktor für Ihren Betrieb darstellt?

Durch familienfreundliche Arbeitszeitmodelle, Beratungsangebote für werdende Eltern, Wiedereinstiegsprogramme für frisch gebackene Mütter, Aus-, Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten in der Karenzzeit, Vergabe kleinerer Arbeitspakete an Eltern während der Familienpause, Telearbeit oder dem Angebot betrieblicher Kinderbetreuung bzw. Betreuungskooperationen ist Ihnen die Steigerung Ihrer Wettbewerbsfähigkeit gewiss.

Warum? Familienorientierte Unternehmen beschäftigen MitarbeiterInnen mit einem hohen Maß an Motivation und Zufriedenheit, sind mit weniger Fehlzeiten und Krankenstandsmeldungen konfrontiert, haben kürzere Abwesenheitszeiten der Beschäftigen nach dem Mutterschutz und freuen sich über ein allgemein verbessertes Unternehmensimage.

Mit ihrer Initiative „Family at Work“ möchten Landesrätin Kristina Edlinger-Ploder und Landeshauptmann Waltraud Klasnic diesem Umstand Rechnung tragen und die steirischen UnternehmerInnen dazu bringen, die Familienpolitik in ihren Betrieben zu überdenken. Dazu wurden eine Homepage und eine Hotline eingerichtet, unter denen sich interessierte steirische Unternehmen über Lösungsvorschläge und Förderungsmöglichkeiten informieren können. Auch haben die Betriebe Gelegenheit, ihre Anliegen und Erfordernisse zur Umsetzung familienfreundlicher Unternehmensstrukturen anzubringen.

Familien-Landesrätin Edlinger-Ploder zu ihrer neuen Kampagne: „Familienfreundliches Agieren liegt im Eigeninteresse der Betriebe. Glückliche Mitarbeiter steigern die Effizienz eines Betriebes und damit natürlich auch seine Wettbewerbsfähigkeit. Mit „Family at Work“ möchten wir das den Unternehmen begreiflich machen und sie in ihren Bestrebungen fördern.“

Informationen unter www.familyatwork.at oder 0800 600 800

 


  Kinderbüro dehnt seine Tätigkeit auf die ganze Steiermark aus


In Kooperation mit Landesrätin Kristina Edlinger-Ploder erweitert das Kinderbüro, das fast den Einsparungen der Stadt Graz zum Opfer gefallen wäre, seinen Tätigkeitsbereich nun auf die ganze Steiermark. Seine Aufgabe ist es, Kinderfreundlichkeit vor allem in den Städten auszubauen und durchzusetzen. Als zentrale Bereiche nennt LRin Edlinger-Ploder dabei Stadt- und Verkehrsplanung, Wohnbau, Schule und Wirtschaft.

Auf NGO-Ebene wird das Kinderbüro von dreißig Organisationen unterstützt, die in der Kinder- und Jugendarbeit tätig sind. Geschäftsführer Mag. Bernhard Seidler: „Wir sind froh, dass nun die Schwierigkeiten ein gutes Ende gefunden haben – und werden alles daran setzen, die Steiermark zum kinderfreundlichsten Bundesland Österreichs zu machen.“ Das Klima mit der Stadt Graz sei trotz aller nun überwundenen Probleme gut, längerfristig wolle man auch mehrere weitere Büros in der Steiermark errichten, um überall präsent zu sein.

www.kinderbuero.at | T 0316 / 833 666

 

 

  Steirische Spitals-Reformen Je nach Interessenlage des/der Betroffenen kommen Reformen im Spitalswesen immer entweder „zu spät“ (wenn’s z.B. um dringende Kapazitätsanpassungen geht) – oder sie sind zu fürchten (weil vom Sparzwang diktiert). Die steirische Gesundheitspolitik versucht einen dritten Weg.


„Gegen das Schüren von Ängsten“ wendet sich der steirische Gesundheitslandesrat Mag. Wolfgang Erlitz: Schon beim allerersten Reformschritt, der Gründung des Spitalsverbundes Judenburg – Knittelfeld im Jahr 1997, hätten ÖVP und FPÖ trotz gemeinsamer Beschlüsse in der Landesregierung das Heraufdämmern von Todesgefahren für die Bevölkerung wegen drohender Spitälerschließungen beschworen. Erlitz: „Heute ist dieser Spitalsverbund längst umgesetzt und statt jeweils einer Allgemeinchirurgie und einer Allgemeinmedizin in Judenburg und Knittelfeld sowie einer Gynäkologie in Judenburg stehen den Menschen in der Region für den Bedarfsfall eine Allgemeinchirurgie und eine medizinische Abteilung sowie eine Unfallchirurgie und eine Neurologie und weiterhin die Gynäkologie zur Verfügung.“ In weiterer Folge wurden dann die Spitalsverbünde Leoben – Eisenerz und Mürzzuschlag – Mariazell geschaffen.

Gesundheitslandesrat Mag. Wolfgang Erlitz: „Spitalsreform soll allen Zugang zum medizinischen Fortschritt sichern“

Aktuell, so Erlitz, stehen nun an den Spitalsstandorten Voitsberg, Mürzzuschlag, Bruck, Fürstenfeld und Feldbach Reformen bevor: Voitsberg wird künftig direkt mit dem UKH-Graz und der Chirurgischen Universitätsklinik kooperieren, „wovon sowohl die Patienten wie auch die Ärzteausbildung profitieren werden.“ Zusätzlich können älteren Menschen der Region und ihre Angehörigen künftig auf eine Remobilisationsabteilung in ihrem Heimatspital zählen, die ihnen helfen soll, nach Operationen oder schweren Erkrankungen im wahrsten Sinn wieder auf die Füße zu kommen.

Chirurgiereform
Ziel der Reform ist die Schwerpunktbildung in den einzelnen Spitälern: In der Chirurgie am LKH Mürzzuschlag erfolgt eine Ausrichtung auf elektive, risikominimierte Eingriffe und Akutaufnahmen mit konservativem Verlauf. Das LKH Bruck a. d. Mur übernimmt die Akutversorgungsfunktion rund um die Uhr, die Abteilung für Innere Medizin wird mit einem rheumatologischem Schwerpunkt aufgewertet. Die Chirurgie des LKH Voitsberg wird auf elektive, risikominimierte Eingriffe ausgerichtet und sichert die ambulante chirurgische und unfallchirurgische Versorgung rund um die Uhr, das Universitätsklinikum Graz gewährleistet als Kooperationsspital die qualitativ hochwertige Versorgung. Im LKH Fürstenfeld wird ein tageschirurgisches Zentrum errichtet, zusätzlich wird das Versorgungsangebot um eine Palliativstation erweitert.

Schwerpunktbildung sichert Standorte
„Damit bieten wir den Menschen in diesen Regionen direkten Zugang zum medizinischen Fortschritt“, argumentiert Erlitz. „Im einen Fall können wir nun die Menschen nach leichten Operationen tatsächlich noch am selben Tag oder spätestens am nächsten Morgen nachhause entlassen, weil wir dann über die entsprechenden Angebote verfügen, im anderen müssen sie für ihre Rheumabehandlungen nicht mehr nach Graz „auswandern“. „Die zukunftsorientierte Ausrichtung der Spitäler sichert zugleich ihren langfristigen Bestand“, betonen die beiden KAGes-Vorstände Ernst Hecke und DI Christian Kehrer die Nachhaltigkeit der Reformen.

Herzchirurgie: Ausweitung der Kapazitäten Herzchirurg Univ.-Prof. Dr. Bruno Rigler: „Politik hat rasch regaiert“
Nach den Meldungen über gefährliche Engpässe bei der Herzchirurgie gab’s eine rasche Reaktion. Der Leiter der Grazer Herzchirurgie, Univ.-Prof. Dr. Bruno Rigler: „Wir können derzeit nur 850 Operationen im Jahr durchführen, nötig sind 1000; das heißt, dass jeder Notfall, der sofort behandelt werden musste, eine noch längere Wartezeit für alle bedeutet hat, die auf der Warteliste stehen.“ Nun seien aber 20 zusätzliche Planposten zugesagt worden. Rigler lobt die Politik, „die sehr rasch auf unseren Hilferuf reagiert und die nötigen finanziellen Mittel zur Verfügung gestellt hat.“ Nach Abschluss des Ausbaus, der mit Jahresende abgeschlossen sein sollte, sollten die Kapazitäten für 1000 Operationen im Jahr reichen – „das wird den tatsächlichen Bedarf für längere Zeit decken.“

– cs –

 


  KAGes Bilanz 2004: Mehr Patienten für kürzere Zeit im Spital


Die beiden Vorstandsdirektoren der Steirischen Krankenanstaltengesellschaft, Ernst Hecke und DI Christian Kehrer, zeigten sich anlässlich ihrer Präsentation der Bilanz für 2004 rundum zufrieden mit der Geschäftsentwicklung. Bei einer Bilanzsumme von 1,14 Mrd. Euro wurden die Erträge im vergangenen Jahr um 5,2 Prozent gesteigert. Der Betriebsaufwand, der zu rund zwei Drittel aus Personalkosten besteht, stieg dagegen um „moderate“ 4,4 Prozent. Der Mitarbeiterstand hat um 1,5 Prozent auf 15.492 Personen zugenommen, davon sind zurzeit 4.226 Personen als Teilzeitkräfte tätig. Bei einer Verlustausweisung von rund 243 Mio. Euro wurden zwei Mio. Euro weniger als geplant an Zuschüssen gebraucht.

Vorstände DI Christian Kehrer und Ernst Hecke: „KAGes-Bilanz 2004 ist g’sund und vital“

„Die KAGes hat seit ihrer Ausgliederung in den vergangenen zwanzig Jahren nie überzogen, trotz sehr schwieriger Rahmenbedingungen, erklärte Hecke. Besorgniserregend sind jedoch die Kostensteigerungen v.a. bei der Hochleistungsmedizin, wie Kehrer ausführt: „Die Aufwendungen für die Kardiologie - auch durch die Anwendung immer mehr höherwertiger und daher auch teurerer Medikamente - sind in den letzten vier Jahren um 60%, bei der Onkologie sogar um 140% gestiegen - Tendenz weiter stark zunehmend.“

Die auch international feststellbare Entwicklung hin zu immer kürzerer stationärer Behandlungsdauer, die auch in den Häusern der KAGes seit vielen Jahren konsequent angesteuert wird, drückt sich in der weiteren Reduktion der Bettenzahl aus. Gegenüber dem Vorjahr wurde diese um weitere 120 auf 6.301 zurückgenommen. Die Zahl der stationär betreuten Patienten stieg um 3,4 Prozent auf 263.242 an, die durchschnittliche Verweildauer ging um 3,8 Prozent auf 6,9 Tage (1995 waren es 10,1 Tage) zurück.

Bedingt durch die Landtagswahlen muss die Kages für 2006 zunächst mit einem Budgetprovisorium auskommen. Kehrer wünscht sich daher für die Zukunft wieder „Fünfjahrespläne, die eine gesicherte Investitionsplanung in Bezug auf die zahlreichen noch anstehenden Projekte erlauben.“

Josef Schiffer

 

 

  Mehr Patientensicherheit in steirischen Spitälern


Mit dem sofortigen Einsatz frisch ausgebildeter „klinischen RisikomangerInnen“ macht die KAGes einen weiteren Schritt in Richtung erhöhter „Patientensicherheit“. Die 18 AbsolventInnen des Lehrganges sollen potenzielle Gefahrenquellen in der Behandlung von Patienten aufzeigen und bewerten, damit entsprechende präventive Maßnahmen gesetzt werden können, hieß es bei einer Pressekonferenz der KAGes und des Österreichischen Normungsinsitutes.

Dipl.-Ing. C. Kehrer, Vorstandsdirektor der KAGes und Ing. Mag. Dr. G. Hartmann, Direktor des Österreichischen Normungsinstitutes (ON), verwiesen auf die Regeln des ON als Basis für diesen Lehrgang, der von Dr. B. Brühwiler, Risikoexperten aus der Schweiz und Dr. P. Schweppe, Leiter der Rechtsabteilung der KAGes geleistet wurde. „Risikomanagement beginnt beispielsweise schon beim komplexen Aufnahmeprozess der PatientInnen“, erklärte DGKS Brigitte Hahn, Pflegedirektorin des LKH Hartberg. Primar Univ.Doz. Dr. H. Hofmann, ärztlicher Leiter der Frauenabteilung LKH Feldbach und Vorsitzender der Vereinigung der Primarärzte und ärztlichen Direktoren Steiermarks, warnte hinsichtlich der Schadenersatzansprüche vor einer Amerikanisierung des Gesundheitssystems.

Gerlinde Knaus

 

 

  Mit „Mundwerk“ zum European Songfestival 2005


Im Herbst 2005 wird das European Song Festival für Menschen mit geistiger Behinderung zum ersten Mal in Österreich stattfinden. Die Österreich-Vorausscheidung im Orpheum konnte die Band „Mundwerk“ aus Bruck an der Mur für sich entscheiden. Die sechs Musikerinnen und Musiker von „Mundwerk“ begeisterten mit ihrer Interpretation des Ray-Charles-Klassikers „Hit The Road Jack“ das Publikum und die Jury. Der Sieg bringt der Band damit die Nominierung für das European Songfestival 2005, das am 18.11. in der Grazer Stadthalle stattfinden wird.

Infos: www.jaw.or.at | www.song­festival2005.at