korso Wissenschaft & Forschung
Das Informationsmagazin 
der Steiermark
 
02/2005
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  Joanneum Research: Ein Herz für den „kleinen Mann“


Ein „Herz für den kleinen Mann“ (und manchmal auch für die kleine Frau): Was manche Politiker nur vortäuschen, hat der steirische Braintrust Joanneum Research nun tatsächlich anzubieten.

Spenderherzen sind schwer verfügbar; jährlich gibt es weltweit nur etwa 3100 bis 3200 davon, was zu langen Wartezeiten bei Transplantationen führt. Mechanische Herzen herkömmlicher Bauart sind nur außerhalb des Körpers einsetzbar und fesseln die PatientInnen ans Krankenbett. Eine Lösung dafür besteht darin, Kunstherz und Versorgungseinheit zu entkoppeln, ersteres in den Körper einzusetzen und zweitere portabel zu gestalten. Das Problem: Kunstherzen müssen flexibel sein und werden daher üblicherweise aus Kunststoff gefertigt; dieser führt aber oft zu Abstoßungsreaktionen durch das Körpergewebe. Eine Gegenmaßnahme wäre die Beschichtung des Kunstherzens mit Titan, auf das der Körper bekanntlich kaum reagiert; herkömmliche Methoden der Bedampfung verlangen allerdings Temperaturen, welche die Trägersubstanz zerstören würden.

Höchste Auszeichnungen
Das Laserzentrum Leoben der Joanneum Research hat ein Verfahren entwickelt, das dank Lasertechnologie eine Bedampfung bei Zimmertemperaturen ermöglicht: Bei der Pulsed Laser Deposition (PLD) wird die Beschichtungssubstanz in einer Vakuumkammer durch gepulste Laserstrahlen in Dampf umgewandelt, der sich in einer hauchdünnen Schicht an der Oberfläche des zu beschichtenden Materials niederschlägt. Dieses Verfahren erlaubt die Beschichtung des für die Kunstherzen verwendeten Kunststoffs mit Titan bzw. Titannitrid und wurde von Joanneum Research gemeinsam mit der Polnischen Herzchirurgischen Stiftung und der Polnischen Akademie der Wissenschaften zum Patent angemeldet. Dr. Jürgen Lackner von JR: „Im Gegensatz zu Titan-Herzen, die über 6000 Euro kosten, liegen unsere beschichteten Kunststoff-Herzen mit 1300 Euro wesentlich günstiger. Entsprechend unserer Kooperation mit den beiden polnischen Institutionen haben wir die Entwicklung eines Kunstherzens angestrebt, das auch für PatientInnen in den Ländern des Ostens erschwinglich ist.“ DI Elmar Brandstätter, der Leiter des Laserzentrums: „Wenn alle Tests erfolgreich verlaufen, werden wir auch die ersten paar tausend Herzen selbst herstellen und die Anlage für eine industrielle Produktion optimieren.“

Dass die Joanneum Research bei der Brüsseler Innovationsmesse EUREKA 2004 für das Kunstherz-Patent mit höchsten internationalen Preisen ausgezeichnet wurde, freut nicht nur das WissenschafterInnen-Team, sondern auch Forschungs-Landesrat DI Leopold Schöggl und JR-Geschäftsführer Mag. Eduard Müller, der darin auch einen Erfolg des unternehmensintern umgesetzten Patent-Anreizsystems sieht.

– cs –

 

  Grazer Technik am Titan


Wolken aus Methan und Regen aus Flüssiggas; Hügelketten und Flusstäler; Vulkane, die Wasser-eis und Ammoniak speien: Der Saturnmond Titan erscheint völlig fremd und seltsam vertraut zugleich. Die Mission der europäischen Sonde „Huygens“ ist ein voller Erfolg: Nach einer Reise von sieben Jahren und 3,5 Milliarden Kilometern ist die Sonde am 14. Jänner wie geplant auf Titan gelandet. Die Aufnahmen zeigen eine Welt, die noch nie zuvor ein Mensch gesehen hat.

Ein schwarzer Kasten voll mit High-Tech aus Graz analysiert die Atmosphäre des Saturnmondes Titan. Die Anforderungen an die elektronischen Komponenten und an die Zuverlässigkeit der Software waren wegen der langen Flugzeit von sieben Jahren besonders hoch.

Was Univ.-Prof. Dr. Otto Koudelka vom Institut für Angewandte Systemtechnik der JOANNEUM RESEARCH natürlich freut. Denn an Bord befindet sich ein kleiner unscheinbarer schwarzer Kasten namens ACP (Aerosol Collector and Pyrolyser), der klaglos funktioniert. „Dieses Instrument sammelt die Teilchen und Tröpfchen der Titan-Atmosphäre, die dann mit einem Massenspektrometer chemisch analysiert werden. Der österreichische Anteil, die Elektronik des Instruments, wurde von JOANNEUM RESEARCH entwickelt und von Austrian Aerospace in Wien gebaut.“

Keineswegs die erste Grazer Entwicklung, die ihre Tauglichkeit im Weltraum bereits bewiesen hat. Ist doch das Institut für Angewandte Systemtechnik der JOANNEUM RESEARCH auf die Entwicklung weltraumtauglicher Hard- und Software spezialisiert.

 

 

  Entfesselte Wissenschaft und Elite-Uni
„Ein stratifiziertes System wie in den USA wird europäische Wirklichkeit“


Die Wissenschaft ist nicht mehr das, was sie war, und Anpassungen an gesellschaftliche Realitäten sind dringend notwendig. Zum Beispiel der Aufbau einer kleinen Elite-Uni in Österreich. Laut Helga Nowotny. Die Wissenschaftsphilosophin und -forscherin, emeritierte Professorin an der ETH Zürich, die dem European Research Advisory Board vorsitzt und seit Anfang des Jahres am Wissenschaftszentrum in Wien tätig ist, sprach im ersten von sechs „ScienceTalks“ in der Neuen Galerie in Graz am 13. Jänner 2005 über „Wissenschaft und Öffentlichkeit“.

Helga Novotny mit „Science Talks“-Veranstalter Christian Eigner

Wissenschaft neu denken
Wissenschaft sei heute zwar nach wie vor Forschung und Expertise, aber kein Programm des Weltbildes mehr. Die Gesellschaft sollte früher im Sinn eines rationalen Weltbildes geformt, verwissenschaftlicht werden. Mittlerweile beginne die Gesellschaft selbst aber Einfluss auf die Wissenschaft zu nehmen, sagt Nowotny und erklärt die Gründe für diesen Wandel: „Der Staat kann heute die inzwischen hoch entwickelte Forschung nicht mehr im notwendigen Maße fördern, wir brauchen Forschungsförderungsmittel, die von der Industrie kommen, und damit verändert sich der öffentliche Charakter von Wissenschaft.“

Wissenschaft muss sich der Öffentlichkeit verstärkt präsentieren, um Forschungsgelder zu rechtfertigen – so verlangen es die Geldgeber –, und wird von der zunehmend besser informierten Masse dort kritisiert, wo die Menschen Angst vor den Folgen der in die Realität umgesetzten Forschungsergebnisse haben. „Die Demokratisierungsbewegung macht auch vor der Wissenschaft nicht Halt.“ Nowotny erzählt in diesem Zusammenhang von einem Vorschlag eines Londoner Think tanks, dass die Bevölkerung sogar in Entscheidungen über Forschungsprioritäten miteinbezogen werden möge.

Kampf für die Freiheit der Wissenschaft
Die Freiheit der Wissenschaft, die eine unverzichtbare Voraussetzung für ihre Kreativität, für Innovationen ist, scheint durch mögliche Diktate durch Gesellschaft und Wirtschaft gefährdet zu sein, außer man sieht wie Novotny in diesem Wandel, dass Unis nun verstärkt mit außeruniversitären Einrichtungen zusammenarbeiten und eine „Ausbreitung der Orte der Wissensproduktion“ stattfindet, eine Chance: Der hohe Bildungsstand der Bevölkerung führt dazu, dass u.a. an den neuen Orten der Wissensproduktion ständig neues Wissen produziert wird. Denn der moderne Mensch, der Computer-anwender, also der „User“ nimmt und verändert Wissen ständig. Raum für Innovationen wird geschaffen. Und obwohl die Industrie zwar keine zeitlich uneingeschränkten Forschungsprojekte finanziere, habe sie schon lange erkannt, dass die Wissenschaft ihren Freiraum brauche, und mache keine Vorgaben – und falls eine unlautere Einflussnahme erfolge, „muss der Rechtsweg beschritten und für die Freiheit der Wissenschaft gekämpft werden.“

Geisteswissenschaften nicht unterschätzen
Den Bedenken der GeisteswissenschafterInnen, den so genannten Orchideenfächern werde „der Geldhahn abgedreht“, begegnet Nowotny mit dem Hinweis, „die Geisteswissenschaft hat eine enorme wirtschaftliche Funktion, die nicht gesehen wird – der Kulturbetrieb lebt von ihr“, die WissenschafterInnen würden sich allerdings selbst ins Off stellen, wenn sie ihre anerzogene Einzelforscher-Mentalität nicht ablegen und zusammen an europarelevanten Forschungsprojekten arbeiten sowie Kriterien, nach denen sie gefördert werden wollen, vorlegen würden. Sie müssten als Gruppe in der Öffentlichkeit Stellung nehmen.

Wissenschaft kann von der Kunst lernen
Und wie man an die Öffentlichkeit geht und Stellung nimmt oder einen von Uneindeutigkeiten und Schwierigkeiten geprägten Prozess erklärt, anstatt – wie es in Naturwissenschaft und Technik üblich war – nur fertige Ergebnisse präsentieren zu wollen (oder zu müssen), könne die Wissenschaft von der Kunst lernen. „Kunst und Wissenschaft sind beide Formen von Kreativität. Die Wissenschafter kommunizieren nur untereinander, Künstler haben immer mit einer breiteren Öffentlichkeit kommunizieren müssen“, erklärt Nowotny und schlägt vor, die Wissenschaft möge in ihrer Öffentlichkeitsarbeit nicht mehr nur „eindeutig“ sein, sondern der Komplexität der Prozesse Ausdruck verleihen, indem sie sich die Kunst als Vorbild nimmt, die mit Uneindeutigkeiten, mit Interpretationsmöglichkeiten spielt und Reaktionen provozieren will. Nur so könne die Kommunikation zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit gelingen. Denn „wir brauchen eine Gesellschaft, die forschungsfreundlicher ist, und eine Wissenschaft, die gesellschaftsfreundlicher ist.“

Österreichische Unis müssen den internationalen Wettbewerb ernst nehmen
Auf die Frage, wie denn dieser Zustand der gelingenden Kommunikation konkret aussehen könnte, wie sie die Zukunft der Unis sehen würde, meint Novotny, dass notwendige spezialisierte Unis, die sich zusammenschließen, von der Bevölkerung nicht angenommen würden, die an ihrer lokalen Uni ein möglichst vielfältiges Angebot wünscht und nicht reisen will. Allerdings könnten die Unis im internationalen Wettbewerb dann nicht mehr bestehen. Deshalb und weil die Zahl der Studenten in naturwissenschaftlichen und technischen Fächern zurückgeht und ein Defizit zu befürchten ist, kann sich Nowotny eine „kleine Eliteuni in Österreich vorstellen.“ Die Entwicklung eines stratifizierten Ausbildungssystems wie in den USA hält sie für sehr wahrscheinlich – die Grundlagenforschung müsse auf alle Fälle vom Staat finanziert werden, die weitere Ausbildung erfolge dann in verschiedenen Stufen, die man hinaufklettern könne. Und die Forschung müsse sich natürlich den „anderen Orten der Wissensproduktion“ sowie der Gesellschaft öffnen und kooperieren.

– Christine Maitz –

 

 

  Klartext für Betriebsanleitungen: Studierende der Uni Graz ausgezeichnet


Technisch raffinierte Autos von heute bieten ein ungekanntes Maß an Komfort, Fahrspaß und Sicherheit. Doch je raffinierter ein Modell, umso komplexer ist seine Betriebsanleitung. Alternative Wege zeigte kürzlich ein Team von fünf Studierenden der Uni Graz im Rahmen eines von Daimler Chrysler ausgeschriebenen Wettbewerbs auf.

Unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Susanne Göpferich vom Institut für Theoretische und Angewandte Translationswissenschaft (ITAT) erarbeiteten sie Konzepte, wie man das Benutzerhandbuch der Mercedes-Benz E-Klasse „tunen“ könnte: Das heißt verständlicher und übersichtlicher strukturieren – und wurden für Ihre Arbeit mit einem ersten Preis in Höhe von 7.500 Euro belohnt. Vom Unternehmen gefordert war eine Optimierung des bestehenden Benutzerhandbuchs, von der Umschlaggestaltung bis hin zur Behandlung von Spezialthemen wie Multifunktionslenkrad und Fahrsysteme (Tempomat, Speedtronic etc.). Die Teilnahme am DaimlerChrysler-Wettbewerb ist nur eines der Projekte, das vom im Februar 2003 am ITAT gegründeten „Labor für Kommunikation und Dokumentation“, kurz „LabCom.Doc“ abgewickelt wurde. Die Einrichtung bietet in Kooperationen den Firmen Know-how, die Zusammenarbeit mit den Unternehmen trägt wiederum zur Praxisnähe des Studiums bei.

LabCom.Doc führt daneben auch Analysen von Dokumenten, praktische Benutzertests, Beratungen und Mitarbeiterschulungen durch.
Infos zum LabCom.Doc: www.susanne-goepferich.de/lab_com_doc.html

 

 

Internet-Experten verraten ihr Erfolgsgeheimnis


Von 10. bis 11. März 2005 findet im steirischen Bad Gleichenberg der erste Internetkongress statt: Macher anerkannter Internetportale und Homepages verraten das Geheimnis ihres Erfolges und präsentieren die neuesten Internet-Marketingtrends. „Von den Besten lernen“, so das Motto des Internetkongresses, der zwei Tage lang zu Einblicken in erfolgreiches Internet-Marketing einlädt. „Denn gerade jetzt, wo der große Hype vorbei ist, heißt es, sich mit seinen Internet-Strategien einzigartig zu positionieren und von der Masse abzuheben“, so die Initiatoren Bernhard Fink vom Eventteam und der langjährige Internet-Experte Gernot Haberfellner. Details finden Sie unter www.internetkongress.at

 

 

  „Young Professionals“: Lehrlinge managen ihre Gesundheit


Gesundheit bedeutet Lebensqualität und gesteigerte Motivation; wer sich gesund hält und sich wohl fühlt, ist leistungsfähiger. Kein Wunder, dass immer mehr Unternehmen ihre MitarbeiterInnen durch betriebliche Gesundheitsförderung unterstützen. Bei Siemens Transportation Systems in Graz hat dazu ein zweijähriges Pilotprojekt speziell für Lehrlinge begonnen.

Gesundheitsförderung macht auch Spaß: Beim „Spinnennetz“ üben die Lehrlinge Kooperation und Führung und leiten bei der Auftaktveranstaltung zum Projektbeginn auch LAbg. Kurt Gennaro und STS-Geschäftsführer Andreas Gerstenmayer an.

Mit der Gesundheit und dem Gesundheitsbewusstsein der meisten Jugendlichen steht’s bekanntlich nicht zum Besten – besonders schlecht schneiden dabei Lehrlinge ab. Der Grund: Gesundheitsprobleme aller Art entstehen häufig durch sozialen Stress, dem Lehrlinge in doppelter Hinsicht ausgesetzt sind. Michaela Strapatsas, GF der Organisationsberatung Diversity Consult und für die Konzeption von „Young Professionals“ verantwortlich: „Neben dem altersbedingten rasanten Veränderungsprozess sind Lehrlinge durch den Übergang von der Schule in die Arbeitswelt zusätzlichem Stress ausgesetzt.“

Empowerment: Die eigene Gesundheit managen LR Wolfgang Erlitz: Unterstützung für „Young Professionals“
Mit finanzieller Unterstützung durch den Fonds Gesundes Österreich und durch Landesrat Mag. Wolfgang Erlitz soll „Young Professionals“ bei Siemens TS für mehr Wohlbefinden und ein bewussteres Gesundheitsverhalten sorgen. Besonderes Augenmerk, so Strapatsas, wird darauf gelegt, dass die über 40 Lehrlinge befähigt werden, ihre eigene Gesundheit selbst zu managen. Erreicht wird das durch Gruppen zum Erfahrungsaustausch, inhaltliche Seminare und Qualitätszirkel zur Gesundheitsförderung, die allesamt im Betrieb und mit dessen Unterstützung abgehalten werden. Neben den Jugendlichen sind daher Ausbildner und verschiedene Multiplikatoren des Unternehmens wie etwa die Sicherheitsfachkraft eingebunden. GF DI Andreas Gerstenmayer von Siemens Transportation Systems: „Mit diesem Projekt wollen wir Gesundheitsförderung in die Lehrausbildung und darüber hinaus ins Unternehmen integrieren.“

Konkrete Ergebnisse durch Partizipation
Von den Lehrlingen selbst werden Verbesserungsvorschläge ausgearbeitet, deren Umsetzbarkeit dann in den Qualitätszirkeln überprüft wird. Strapatsas: „Obwohl wir gerade erst begonnen haben, konnten wir bereits erste konkrete Ergebnisse erzielen, wie etwa die Aufstellung eines Wasserspenders in der Lehrwerkstätte.“ Weitere Vorschläge der Jugendlichen beziehen sich beispielsweise auf die Arbeitsplatzgestaltung, gesunde Ernährung und den Wunsch nach einem gemeinsamen Betriebssport. Ein „heißer“ Diskussionspunkt ist das Rauchen – immerhin würden die meisten der rauchenden Lehrlinge ihr Laster gerne aufgeben. Auch dafür wird es ein maßgeschneidertes Unterstützungsangebot geben.

Steirische Plattform zur Lehrlingsgesundheit:
Basierend auf den betriebsinternen Ergebnissen des Projektes wird für AusbildnerInnen und Berufsschulen ein Handbuch zur Gesundheitsförderung erarbeitet. Um für das wichtige Thema der Lehrlingsgesundheit eine breite Basis zu schaffen, wurde in Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern überdies eine steirische Plattform zur Lehrlingsgesundheit ins Leben gerufen. Denn, wie LAbg. Kurt Gennaro, Mitglied dieser Plattform, betont, steht außer Zweifel, „dass die Gesundheit der Lehrlinge in allen Unternehmen, denen sie anvertraut sind, zu einem Thema werden muss. Daher wünsche ich mir, dass diese Initiative von allen Seiten mitgetragen wird.“

 

 

  Lust und Liebe – Steirische „Comining Out-Broschüre“ bekommt Europa-Preis


Acht junge Menschen aus Graz aus dem Umfeld der „Rosalila PantherInnen – Schwullesbische ARGE Steiermark“ wurden für ihre Coming-out-Hilfe gleich zweifach ausgezeichnet. Sie bekamen für die Broschüre „Wir l(i)eben“ sowie für die Gestaltung der Homepage www.comingout.cc in Paris den „EUROPIZE“ für eines der zwölf besten Jugendprojekte verliehen. Daneben erhielten sie von Jugendstaatssekretärin Ursula Haubner eine Auszeichnung für eines der besten neun österreichischen Jugendprojekte. Die Coming-out-Broschüre ist in Österreich ein Novum. „Wir sind hier verglichen mit anderen Ländern weit hinten“, bemerkt der sozial- und berufspädagogische Jugendtrainer Marko Scherngell, zugleich Koordinator des Projektes. Neueren Studien zufolge sei das durchschnittliche Coming-out-Alter im vergangenen Jahrzehnt um ca. 15 Jahre gesunken. 15, 16jährige treten heute sehr selbstbewusst auf, was die sexuelle Orientierung betrifft.

Die „EUROPIZE“-PreisträgerInnen Andreas Walzl, Marko Scherngell, Patrick Antal, Stefanie Swatek

Aber das ist bei weitem nicht die Regel: Viele Jugendliche brauchen Hilfe, um mit ihrer Homosexualität klar zu kommen. Marko Scherngell: „Bevor es zum Coming-out kommt, sollte man mit sich ganz sicher sein und wissen, was auf einen zukommt. Nur, wenn man damit umgehen kann, soll man sich outen. Der Prozess erfordert viel Mut und kann sich über Jahre hinziehen.“ Die österreichische Coming-out-Info steht im Internet als Beratungs- und Diskussionsplattform zur Verfügung; die Broschüre wird in Jugendzentren aufgelegt. In einem nächsten Schritt sollen Materialien an höhere Schulen verschickt werden, man will auch verstärkt JugendarbeiterInnen, LehrerInnen und Eltern mit Informationen zum Coming-out-Projekt erreichen. Info: www.comingout.

– cc –

 

 

  Bundespräsident Heinz Fischer besucht Integrationsverein „Zebra“


Bundespräsident Dr. Heinz Fischer folgte bei seinem jüngsten Graz-Besuch einer Einladung des Integrations-Vereines „Zebra“. Heinz Fischer wurde von Edith Glanzer und Wolfgang Gulis durch die Räume des Zentrums am Schönaugürtel 29 geführt und von den ExpertInnen und Fachkräften über ihre Arbeit und die hierzulande zu bewältigenden Probleme der MigrantInnen, AsylwerberInnen und Flüchtlinge informiert.

Bundespräsident Heinz Fischer mit „Zebra“-Geschäftsführerin Mag. Edith Glanzer (li) beim Rundgang durch das Zentrum

Nach den ersten formellen Minuten entstand rasch ein sehr herzliches Gesprächsklima und der Bundespräsident nahm sich Zeit, auch mit den Betroffenen zu sprechen. Durch seine ehrliche Anteilnahme an den Schicksalen der Menschen gelang es ihm rasch, eine ungezwungene und offene Gesprächsatmosphäre herbeizuführen. Man überreichte ihm ein Zebra-T-Shirt mit einer Karikatur von Tex Rubinowitz, das im Zuge der Benefiz Aktion „Prominente zeichnen Zebras“ entstanden ist. Zum Abschluss übergab das Zebra-Team Fischer ein Grundsatzpapier, worin der Vorschlag gemacht wird, ein eigenes Ministerium für Migrations-, Asyl- und Einwanderungsfragen einzurichten. Das Thema Migration dürfe nicht auf die Sicherheitsdebatte reduziert werden, man müsse sich um die Menschen kümmern, die durch Folter und andere Formen politischer Gewalt traumatisiert wurden.

Info: T (0316) 83 56 30 – 0 | www.zebra.or.at

 

 

  Krank an Leib und Seele Bei der ersten Grazer psychiatrisch-psychosomatischen Tagung (20. bis 22.1.2005) wurden die Probleme der Psychosomatik fachübergreifend und integrativ diskutiert.


Dass der Körper die Fähigkeit besitzt, Leid in Form von Krankheit auszudrücken, ist eine längst akzeptierte Erkenntnis. Aber trotzdem sind noch viele Fragen offen: Welche neuroendokrinologischen, immunologischen oder vegetativen Mechanismen übertragen Emotionen wie Ängste oder Trauer in die Funktion und die Struktur der Gewebe des Körpers? Für welche Typen von Erkrankungen sind diese psychosomatischen Einflüsse besonders bedeutsam? Welche sozialen Faktoren verursachen psychosomatische Krankheiten? Diese und eine Reihe anderer Fragen wurden bei der ersten Grazer psychiatrisch-psychosomatischen Tagung vom 20. bis 22. 1. 2005 diskutiert, an der rund 300 ÄrztInnen unterschiedlicher Fachrichtungen und ca. 100 Angehörige anderer medizinischer Berufe teilnahmen. Für KORSO sprach Mag. Gerlinde Knaus am Rande der Tagung mit Veranstalter Univ.-Prof Dr. Rainer Danzinger, dem Leiter der Sigmund-Freud-Klinik in Graz.

Univ.-Prof. Rainer Danzinger >

„Psychosomatik in bestehende Strukturen einbinden“

Sind Sie mit dem Verlauf der Tagung zufrieden?

Etwa 400 TeilnehmerInnen, davon 70% ÄrztInnen, verzeichneten die Veranstalter bei der ersten Grazer psychiatrisch-psychosomatischen Tagung in der Seifenfabrik. Etwa 30% der Anwesenden kamen aus anderen Bundesländern. Die Compliance war überraschend gut. Die Leute waren sehr interessiert – wie man an der Teilnahme an den Workshops gesehen hat. Der von uns gewünschte Dialog der Psychiater und Kollegen aus anderen Fachdisziplinen ist in Gang gekommen.

Was erwartet man sich von diesem interdisziplinären Dialog?

Mit der Schaffung einer Plattform für einen interdisziplinären Dialog wollen wir gemeinsame Lösungen für viele offene Fragen in dem psychosomatischen Fragenbereich erarbeiten. Zum Beispiel ist uns die vernetzte Versorgung sehr wichtig. D. h. die Tagung hat auch ein versorgungspolitisches Ziel. Wir wollen die Psychosomatik in bestehende Strukturen einbinden, verstärkt mit PatientInnen mehr vor Ort arbeiten und sie nicht etwa in Kurkliniken bringen.

Welche Bedeutung hat die Psychosomatik in der Medizin?

Sie ist für die gesamte Medizin von großer Bedeutung. Moderne Forschungsergebnisse belegen, dass alle körperlichen Erkrankungen in ihrer Entstehung, Auslösung und Aufrechterhaltung maßgeblich durch psychosoziale Faktoren beeinflusst werden können. So haben Untersuchungen gezeigt, dass bei einem nahe stehenden Angehörigen eines Schmerzpatienten ähnliche Hirn-areale wie beim Schmerz erregt werden. Wenn ein Kind Bauchweh hat, spürt die Mutter fast das Bauchweh. Die Trennung der biologisch-somatischen von einer bio-psychosozialen Medizin ist nicht mehr aktuell.

Univ.-Prof. Gabriele Fischer >

Frauengesundheit: „Nicht nur Medizin derReproduktionsorgane“

„Frauen und Männer als PatientInnen in der Psychosomatik“ lautete der Vortrag von Univ.-Prof. Dr. Gabriele Fischer, der leitenden Oberärztin der Drogenambulanz an der Universitätsklinik für Psychiatrie am AKH Wien und Univ.-Prof. Dr. Karin Gutierrez, Fachärztin für Psychiatrie und Neurologie mit den Spezialgebieten Sucht und Frauen an der Universitätsklinik Wien. Gerlinde Knaus sprach mit Dr. Fischer.

Inwiefern unterscheiden sich Frauen als PatientInnen und auch als BehandlerInnen von Männern?

Einerseits durch biologische Unterschiede, z.B. durch unterschiedliche Prägungen im Gehirn, und andererseits durch Sozialisation. Patientinnen fühlen sich bei Ärztinnen meist besser aufgehoben, weil diese im Durchschnitt länger mit ihnen reden und weniger Medikamente verschreiben. Ärztinnen beziehen in ihre Anamnese eher den psychosozialen und ökonomischen Kontext mit ein und berücksichtigen nicht ausschließlich den biologischen Aspekt. Bei männlichen Ärzten ist es entscheidend, wie sie selber als Mann Gesundheit erleben. So sind sie auch als Ärzte leistungsorientierter und faktenbezogener und nicht so sehr auf breite Anamnese aus. Frauen sind in der Psychosomatik häufiger vertreten. Wichtig ist es, die Erfahrungen hinsichtlich des individuellen Leidens des Frau-seins einzubeziehen. Auf der Suche nach Lösungswegen spielen die sozioökomische Situation, die gesellschaftlichen Belastung etc. eine wichtige Rolle.

Können Sie Beispiele dafür aus der psychosomatischen Praxis nennen?

Obwohl bei Frauen und Männern Herz-Kreislauf-Erkrankungen die häufigste Todesursache sind, fürchten sich Frauen am meisten vor Brustkrebs. Frauenmedizin dient jedoch nicht nur der Prävention von Erkrankungen der Reproduktionsorgane. Tatsache ist, dass in der Gesundheitsvorsorge Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu wenig berücksichtigt werden. Was bezeichnend ist: Es gibt einen Zusammenhang zwischen Depression, Angststörungen und Herzerkrankungen im Hinblick auf Entstehung und Mortalität. Depressionen führen gehäuft zu Herzrhythmusstörung, diese wiederum gehäuft zum Infarkt. Deswegen ist es sehr wichtig, die Depression bei Frauen und bei Männern zu erkennen. Dies sollte wiederum unter Einbeziehung der biologischen, psychiatrischen und sozialen Faktoren geschehen. Die Unterschiede von Frauen und Männern sind auch in der Nachbehandlung sichtbar: z.B. sind in Rehabilitationszentren häufiger Männer als Frauen anzutreffen, weil Frauen meist durch die Betreuungspflichten in der Familie unentbehrlich sind.

 

 

  Spitalsärzte: Viel Arbeit, wenig Lohn & Ehre


Mit der Kampagne 365 x 24, das auf ihre 365 Tage im Jahr währende Verfügbarkeit anspielt, versuchen die steirischen Spitalsärzte ihr Bild in der Öffentlichkeit an die realen Gegebenheiten anzupassen und erheben die Forderung nach Entlastung von der Verwaltungsarbeit, um sich ihren medizinischen Aufgaben besser widmen zu können.

Ärztekammer-Präsident Dr. Dietmar Bayer: Steirische SpitalsärztInnen wollen mehr medizinisch und weniger administrativ tätig sein.

„Eine österreichweite Befragung der Ärztinnen und Ärzte in den Spitälern hat ergeben, dass sich 42 Prozent der SpitalsärztInnen durch Verwaltungsaufgaben und Administration stark belastet fühlen“, berichtet der steirische Ärztekammer-Präsident Dr. Dietmar Bayer, der selbst Spitalsarzt ist. „Drei von acht Stunden gehen für Verwaltungsaufgaben auf“.

1500,- Euro netto für 60 Stunden Wochenarbeitszeit
60 Stunden, so schätzen die SteirerInnen laut einer Anfang Jänner durchgeführten Studie, betrage die wöchentliche Arbeitszeit der ÄrztInnen in den steirischen Spitälern – eine Annahme, die durchaus der Realität entspricht. Vor allem bei jüngeren ÄrztInnen steht dieser Arbeitszeit ein keineswegs fürstliches Gehalt gegenüber: Das Brutto-Grundgehalt eines Turnusarztes liegt zwischen 1856 und 2077 Euro, ein Assistenzarzt verdient brutto zwischen 2154 und 2495 Euro. Das ergibt im konkreten Fall einer jungen Assistenzärztin ein Nettoeinkommen von 1500 Euro – inklusive Sondergebühren. Dr. Herwig Lindner, Obmann der Kurie der angestellten Ärztinnen und Ärzte in der steirischen Ärztekammer, verweist auf die Zusatzbelastung durch Nachtdienste, die unter der Woche 32 Stunden, bei einem Wochenend-Nachtdienst sogar 49 Stunden beträgt. Besondere Einbußen wird die Pensionsreform für die ÄrztInnen bringen. Bayer: „Das durchschnittliche Berufseintrittsalter liegt bei 29 Jahren, das ergibt 36 statt der geforderten 45 Arbeitsjahre bis zum Pensionsantrittsalter und damit einen Pensionsverlust zwischen 15 und 24 Prozent.“

Entlastung von Verwaltungsaufgaben
Die Zuständigkeit der SpitalsärztInnen für rein administrative Aufgaben bringe, so Bayer, nicht nur zusätzliche Belastungen, sondern auch qualitative Verschlechterungen der medizinischen Versorgung: Zum einen wegen der Tatsache, dass bei Visiten wegen des bürokratischen Aufwands immer weniger Zeit für Diagnose und Patientengespräch bleibe, zum anderen wegen der Gefahr von Fehlkodierungen von Diagnosen: „Es ist ein offenes Geheimnis, dass derzeit bis zu 30% der Kodierungen falsch sind – das bedeutet, dass die Administration falsche Steuerungsdaten erhält.“ Zur Entlastung der SpitalsärztInnen von den Verwaltungsaufgaben schlägt die Kammer in Anlehnung an die Praxis im deutschen Spitalswesen vor, den ÄrztInnen speziell ausgebildete medizinische Dokumentarii bzw. DokumentationsassistentInnen zur Seite zu stellen. Der Überlastung der AmbulanzärztInnen soll durch die Ermöglichung von Ärztezentren entgegengewirkt werden, die rund um die Uhr geöffnet sein sollten.

Zur Unterstützung der Ärzteforderungen ist die aktuelle Image-Kampagne „365x24“ gedacht, in deren Rahmen real existierende steirische SpitalsärztInnen auf ihre verantwortungsvolle Tätigkeit hinweisen – laut Kammer „mehr Dokumentation als Publicity“.

– cs –

 

 

  Hospiz der Geriatrie erhält Segen der Landesregierung


Die Landesregierung gab im Jänner grünes Licht für die dringend ersehnte Erneuerung der Albert-Schweitzer-Hospizstation des LKH. Der zuständige Referent Bgm-Stv. Walter Ferk sieht damit eine lange gehegte Forderung erfüllt: „Mit diesem Ja kommt eine Reihe wichtiger Projekte an diesem Standort zum Abschluss!“

Als weiterer Schritt nach der Fixierung des Landesanteils für den Neubau des Geriatrischen Krankenhauses II mit einer modernen Demenzstation und die Aufnahme des Krankenhauses in die Spitalsfinanzierung des Landes ist damit die Errichtung einer zeitgemäßen Hospizstation beschlossene Sache. Die Erneuerung der Station ist auch bitter nötig. Die Auslastung beträgt derzeit 90 bis 100 Prozent. Durchschnittlich verweilen die Patienten 3 bis 4 Wochen, 90 Prozent werden liebevoll bis zu ihrem Ableben betreut.

Den Landesräten Dr. Kurt Flecker und Mag. Wolfgang Erlitz dankte Ferk für ihren Einsatz für die Unterstützung des Projektes, das demnächst mit allen innovativen Details vorgestellt werden soll: „Es hat gezeigt, dass Stadt und Land gemeinsam gute Lösungen erreichen können, wenn sich beide Seiten bemühen!“

 

 

  yougend.st – an der Gemeindepolitik teilnehmen „Was genau ist Gemeindepolitik und was hab’ ich davon?“ Mögliche Antworten auf diese und ähnliche Fragen beinhaltet der Folder „Wählen mit 16. Du hast die Wahl“, der zusammen mit dem so genannten Beteiligungskoffer den GemeindevertreterInnen aller 541 steirischen Gemeinden zur Verfügung gestellt wird. Einerseits zur Information und andererseits als Leitfaden für Initiativen zur Jugendbeteiligung.


Einige Wochen vor den Gemeinderatswahlen ruft Landesrätin Magª Kristina Edlinger-Ploder die steirischen BürgermeisterInnen auf, Jugendliche in die Gemeindepolitik verstärkt einzubinden. Rund 80.000 Jugendliche sind bei den diesjährigen Gemeinderatswahlen zum ersten Mal wahlberechtigt. Aber: „Die Jugendlichen sind seit der letzten Befragung vor zwei Jahren noch immer nicht ausreichend über die Herabsetzung des Wahlalters informiert“, brachte die Jugendstudie 2003 arge Informationsdefizite zum Vorschein: Von den befragten Jugendlichen wussten nur 50%, dass man bei den Gemeinderatswahlen schon mit 16 Jahren wählen darf. Auch gab lediglich die Hälfte der befragten Personen an, 2005 sicher wählen zu gehen.

Landesrätin Kristina Edlinger-Ploder setzt auf Partizipation zur Überwindung der Politikverdrossenheit bei Jugendlichen

Das Projekt „Jugendbeteiligung“ geht jedoch weit über die Gemeinderatswahlen hinaus. Der vom Land geförderte, unabhängige und überparteiliche Verein yougend.st bietet Gemeinden seit 2002 begleitende Coachings bei der Initiierung von Jugendbeteiligungsprojekten an. Die Inhalte des Beteiligungskoffers bzw. die Beteiligungsmappe „Jugend mit Wirkung“ wurden von yougend.st in Zusammenarbeit mit dem Landesjugendreferat, Fratz Graz und der Kommunalen Beratungsstelle erstellt. „Bis dato machen bereits über 100 Gemeinden von dem Angebot Gebrauch“, berichtet Magª Christine Schwetz von yougend.st. Für Edlinger-Ploder eine Bestätigung dafür, dass sich das Verhältnis von Jugendlichen zur Politik zum Besseren verändern kann: „Ich bin überzeugt, dass der allgemein konstatierten Politikverdrossenheit die Bereitschaft der Jugendlichen gegenüber steht, ihr Lebensumfeld aktiv mitzugestalten. Allerdings brauchen Jugendliche gezielte Unterstützung und Begleitung, um sich sinnvoll mit ihren Ideen einbringen zu können und nicht die Lust an der Beteiligung zu verlieren.“

– gk –

 

 

  Steirischer Elternbrief für steirische Babys


„Kinder sind nicht nur eines der größten Geschenke, die uns das Leben anvertraut – sie verändern auch von Grund auf das Leben und den Alltag ihrer Eltern. Der neue steirische Elternbrief ist zugleich wichtiges Informationsmedium und Unterstützung für alle Eltern von der Geburt bis zum 6. Lebensjahr ihres Kindes“, stellte „KinderLeben“-Initiatorin Landeshauptmann Waltraud Klasnic den neuen Elternbrief vor.

(v.l.n.r.) „KINDerLEBEN“-Koordinator Dr. Klaus Rundhammer, Univ.-Prof. Dr. Wilhelm Müller, Vorstand der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde, Landeshauptmann Waltraud Klasnic, Kornelia Müller, Leiterin des Österreichischen Hebammengremiums Steiermark, Generaldirektor Georg Doppelhofer von der Raiffeisenlandesbank Steiermark und Univ.-Prof. Dr. Michael Höllwarth, Vorstand der Universitätsklinik für Kinderchirurgie

Mit dem kostenlosen Elternbrief-Paket im Rahmen der Initiative KINDerLEBEN sollen laut Projektleiter Dr. Klaus Rundhammer „Familien bei ihrer herausfordernden und verantwortungsvollen Aufgabe unterstützt werden.“ Der Elternbrief beinhaltet die Themen Gesundheit, Entwicklung, Unterstützung, Recht und Geld. An der inhaltlichen Gestaltung beteiligten sich Kornelia Müller, Landesgeschäftsstellenleiterin des Österreichischen Hebammengremiums, Univ.-Prof. Dr. Wilhelm Müller, Vorstand der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde am LKH Graz, Univ.-Prof. Dr. Michael E. Höllwarth, Vorstand der Universitätsklinik für Kinderchirurgie und Obmann des Vereins „Große schützen Kleine“. Neben Informationen über sämtliche Leistungen des Landes, die Eltern in Anspruch nehmen können, beinhaltet der Elternbrief eine Checkliste für alle Termine, Fristen und Amtswege nach der Geburt, einen Übersichtsplan zu den sozialen Leistungen für Familien sowie Adressen und Telefonnummern von wichtigen Beratungsstellen und Tipps für die Entwicklung des Kindes von der Geburt bis zum 6. Lebensjahr. Darüber hinaus sind dem Paket Gutscheine im Wert insgesamt 100 Euro beigelegt.

Der erste steirische Elternbrief wird in einer übersichtlichen Sammelmappe geliefert, die auch Platz für die nachfolgenden Briefe bietet, die im ersten Jahr dreimal, im zweiten zweimal und dann einmal pro Jahr bis zum sechsten Lebensjahr zugesandt werden. Die Sammelmappe mit dem ersten Elternbrief kann über das Internet www.kinderleben.steiermark.at oder telefonisch unter 0316-877-2222 bezogen werden.

 

 

  Ausbildungslehrgänge für helfende Berufe beim Volksbildungswerk


Das Steirische Volksbildungswerk veranstaltet im Frühjahr 2005 vier Ausbildungslehrgänge, nämlich einen Ausbildungslehrgang zum/zur PflegehelferIn (4. April 2005 bis 4. April 2006), einen Ausbildungslehrgang zum/zur HeimhelferIn (7. April bis 11. Juni 2005), einen Kurs für Behindertensportcoaches für Trendsportarten – Modul 2 (4. März bis 16. April 2005) und schließlich einen Ausbildungslehrgang für Tanz- und Kreativpädagogik (27. Mai bis 16. Juli 2005).

Informationen: T 0316-32-10-20 oder bei DDr. Ilse Amtmann unter 0664-50 15 744