04 / 2002
  Wiedergeburt eines Flusses

Mit technischer Unterstützung von JOANNEUM RESEARCH präsentiert der ORF Steiermark die Mur von ihrer besten Seite.
 

In der Qualität von Universum-Dokumentationen haben Günter Schilhan (Regie) und Erhard Seidl (Kamera) gemeinsam mit Computerexperten des Instituts für Digitale Bildverarbeitung der JOANNEUM RESEARCH die steirische Lebensader prächtig in Szene gesetzt. Und wer die Ausstrahlung zu Ostern verpasst hat, kann sich freuen: "Die Mur – Wiedergeburt eines Flusses" ist auf Video beim ORF-Kundendienst zu haben!
Der Film zeigt den 444 km langen Lebenslauf des Flusses, vom Ursprung in den Hohen Tauern in Salzburg bis zur Einmündung in die Drau an der kroatisch-ungarischen Grenze. In einem Rückblick wird die historische Bedeutung des steirischen Hauptflusses aufgezeigt. Der zweitlängste Fluss Österreichs, zählte über Jahrzehnte zu den schmutzigsten Fließgewässern Europas. Anfang der 80er Jahre wies die Mur auf mehreren Teilstrecken die schlechteste Gewässergüte auf und stand kurz vor der Verödung. 1985 wurde nach großem Druck aus der Bevölkerung das Mursanierungs-Programm beschlossen. Mehr als 200 Millionen Euro wurden in die kommunale und industrielle Abwasserreinigung investiert.
Die bisher aufwendigste Sanierung eines österreichischen Flusses hat alle Erwartungen übertroffen. Die Mur weist heute die bestmögliche Gewässergüte eines Flusses dieser Größe auf, die Zahl der Fischarten ist so hoch wie nie zuvor.
Die Dokumentation beeindruckt nicht nur durch wunderschöne Naturaufnahmen, sondern auch durch aufwendige Animationen, die den Flusslauf in einer dreidimensionalen virtuellen Landschaft zeigen. Hier waren die Fernerkundungsspezialisten von JOANNEUM RESEARCH gefordert: Denn für eine dreidimensionale Darstellung der Erdoberfläche ist es erforderlich, ein digitales Geländemodell (DGM) mit einem Satellitenbild zu „überziehen“. Voraussetzung für dieses dreidimensionale Modell ist die exakte geometrische Übereinstimmung zwischen den Satellitenbilddaten und dem DGM sowie eine entsprechende Naturfarbendarstellung um eine eindruckvolle Darstellung realisieren zu können. Für eine eindrucksvolle visuelle Landschaftsdarstellung werden Kameraposition und Aufnahmewinkel ausgewählt und ein fotografisches Abbild der Erdoberfläche berechnet. 
Für die Herstellung eines virtuellen Fluges werden im Computer der Flugpfad, der Kameraaufnahmewinkel und die Flughöhe festgelegt. Abhängig von der geplanten Dauer sind einige tausend Einzelbilder zu berechnen, die in weiterer Folge zu einem "Film" kombiniert werden. Ausgehend von einer Bildwiederholfrequenz von 30 Bildern pro Sekunde sind 1800 Einzelbildern für eine Animation von einer Minute zu berechnen, was entsprechend leistungsfähige Computer erfordert.
 

Animationen bedürfen leistungsfähiger Computer: Für eine dreidimensionale Darstellung der Erdoberfläche muss ein digitales Geländemodell mit einem Satellitenbild  „überzogen“ werden. Das ermöglicht eindrucksvolle Landschaftsdarstellungen, die heute in Dokumentationen, aber auch im touristischen Bereich verwendet werden.
 
APRIL-AUSGABE
WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG