05/2002
 

Forschung: Europa will gegenüber den USA aufholen

„Mit Euros Forschung zu machen, dabei ist die EU schon ganz gut. Weniger gut ist die EU, wenn es darum geht, aus Forschung Euros zu machen.“ Mit diesem Scherz brachte Jan Dekker, Präsident der EARTO (European Association of Research and Technology Organisations), anlässlich der Jahreskonferenz 2002 in Graz die Situation der europäischen Forschungslandschaft gegenüber der USA auf den Punkt. Die EU ist bestrebt, eine Forschungsquote von 3% des BIP zu erreichen, um gegenüber den USA aufzuholen.

Die starke Tendenz der Globalisierung der Wirtschaft wird in Zukunft auch Forschung und Entwicklung entscheidend bestimmen. Angewandte Forschung ist wesentlich erfolgreicher, wenn sie sich nicht auf nationale/lokale Märkte beschränkt. Es ist somit kein Zufall, dass sich die EARTO als die europäische Vereinigung der Forschungs- und Technologieunternehmen bei der auf Einladung der JOANNEUM RESEARCH und der Austrian Cooperative Research erstmals in Österreich stattfindenden Tagung das Thema „Internationalisierung bei Forschung und Technologie“ gewählt hat. Dazu müssen auch aus österreichischer Sicht die Rahmenbedingungen stimmen: Technologieminister Ing. Mathias Reichhold kündigte bei der Pressekonferenz eine Bündelung der Forschung in Österreich an. In Abstimmung mit dem Rat für Forschung und Technologieentwicklung werde bis Jahresende ein „Masterplan für Forschung in Österreich“ vorliegen, der die zersplitterte Förderungslandschaft beseitigen und zielgerichtete Vorgangsweisen ermöglichen soll.

Landeshauptmann-Stv. DI Leopold Schöggl, der Forschungsreferent der Steiermärkischen Landesregierung, verwies auf den Mehrwert, den Forschung mit sich bringt. Er appellierte, „den Menschen und seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt aller Bemühungen zu stellen“.

 
MAI-AUSGABE WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG