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korso
Wirtschaft / Arbeit / Bildung |
Das
Informationsmagazin
der Steiermark |
12/2005 |
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Zwei
schwächelnde Währungen als zerknitterte Visitenkarten der
Blöcke“ |
Der deutsche Wirtschaftsjournalist, ehemalige PDS-Bundestagsabgeordnete
und Friedensaktivist Winfried Wolf rückte bei einem Vortrag
in Graz über die Konkurrenz zwischen den USA und Europa –
die sich unter anderem im Verhältnis ihrer Währungen
widerspiegelt – einige als allzu selbstverständlich
hingenommene Binsenweisheiten zurecht.
Es sei absurd, so Wolf, von einem „Sturz des Euro“
zu sprechen, den viele Wirtschaftsanalytiker in den letzten Wochen
konstatiert hatten: Der Euro sei in den letzten sieben Jahren
gegenüber dem Dollar um 30% gestiegen. In Wirklichkeit gebe
es nur „zwei schwächelnde Währungen, sozusagen
die zerknitterten Visitenkarten des jeweiligen wirtschaftlichen
Blocks“.
Die 2000 zuerst vom European Round Table of Industrialists formulierte
Lissabon-Strategie sieht vor, dass die EU bis 2010 zum „profitabelsten
Sektor der Weltwirtschaft“ heranwachsen sollte, in den letzten
zwei Jahren hätten aber die USA ein merkbares Wachstum zu
verzeichnen gehabt, während die EU bei einem Wachstum von
einem Prozent jährlich stagnierte. Hauptmotor der Weltwirtschaft
war China, dessen Export allein im letzten Jahr um 35% gestiegen
sei. Umgekehrt machten steigende Ausfuhren nach China im Jahr
2004 ein Viertel des deutschen Exportwachstums aus.
Die US-Wirtschaft ist auf den Weltmärkten kaum mehr
konkurrenzfähig.
Das Wachstum der USA sei aber defizitgeneriert, betonte Wolf:
„Das Defizit der stärksten Weltmacht betrug 2005 520
Mrd Dollar, das sind 7% des BIP. Der Internationale Währungsfonds
interveniert in Dritt-Welt-Ländern, wenn deren Defizit die
5-Prozent-Marke überschreitet.“ Die industrielle Auszehrung
der USA schreite voran, die US-Unternehmen seien auf dem Weltmarkt
kaum mehr konkurrenzfähig, was sich auch in einem starken
Anstieg des Handelsbilanzdefizits niederschlage – von 600
Mrd Dollar 2004 auf 710 Mrd Dollar 2005. Die US-Währung wird
hauptsächlich durch Anleihenkäufe asiatischer Länder
gestützt, die solcherart ihre eigene Währung im Verhältnis
zum Dollar niedrig halten, dadurch den Export ankurbeln und gleichzeitig
die US-amerikanischen KonsumentInnen importfähig halten.
Löst der Euro den Dollar ab?
Angesichts der schwachen US-Wirtschaft bei gleichzeitiger Überbewertung
des Dollars Situation sei es an sich wahrscheinlich, dass der
Euro den Dollar als weltweite Leitwährung ablösen werde,
meint Wolf. Die Situation sei ähnlich wie nach dem Ersten
Weltkrieg, als der Dollar dem britischen Pfund als Leitwährung
folgte. Dennoch sprächen vier Gründe dafür, dass
eine solche Ablösung nur in der Folge und um den Preis großer
ökonomischer und sozialer Erschütterungen vonstatten
gehen würde: Zunächst habe auch der Übergang vom
Pfund auf den Dollar drei Jahrzehnte gedauert; zum Zweiten habe
der Dollar damals aufgrund der gleichzeitigen politischen und
wirtschaftlichen Stärke der USA eine reale Alternative dargestellt;
in der EU formten aber nur 12 von 25 Ländern die Eurozone,
es gebe mit wenigen Ausnahmen – BP, Unilever, Aventis, EADS
– keine europäischen, sondern nur nationale Konzerne;
die Wachstumsraten in Europa seien unterschiedlich, es gebe keine
gemeinsame Wirtschafts- und Finanzpolitik, und die europäischen
Länder schafften es nicht, ihre eigenen strengen Stabilitätskriterien
einzuhalten. Zum Dritten hatten alle früheren Leitwährungen
den Goldstandard als Stabilitätsmerkmal – der Dollar
hatte ihn zumindest zu Beginn; der Euro nie.
Aufrüstung zur Durchsetzung wirtschaftlicher Interessen
Der vierte und wichtigste Grund sei aber der, dass die EU im Gegensatz
zu den USA „noch keine globale Militärmacht sei“
und daher ihre wirtschaftlichen Interessen noch nicht im erforderlichen
Ausmaß militärisch zur Geltung bringen könne.
Genau hier setze aber die Politik der EU deutliche Akzente: Zum
Beispiel mit dem Bau des Eurofighters und des Kampfhubschraubers
NH 90, oder der Verankerung der europäschen Rüstungsagentur
in der europäischen Verfassung bei gleichzeitiger konstitutioneller
Verpflichtung der EU-Mitgliedstaaten zur Aufrüstung. Wolfs
Fazit: Friedensbewegte dürften nicht dabei haltmachen, die
USA zu denunzieren, sie müssten auch ein wachsames Auge auf
die europäische Politik haben.
Christian Stenner
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Wirtschaftsförderung soll Innovation anspornen |
Innovation als Schlüssel für den wirtschaftlichen Aufschwung
steht ganz oben auf der Agenda von Wirtschafts- und Finanzlandesrat
Dr. Christian Buchmann, der die Schwerpunkte des neu geschmiedeten
Schlüsselressorts präsentierte. Als „Europameister
der Ideen“ soll die Steiermark weiterhin durch die Entwicklung
neuer Produkte und Dienstleistungen den Standort stärken.
Partner
in der „Winterbauoffensive“: Landesinnungsmeister Ing.
Hans-Werner Frömmel, Wirtschaftslandesrat Dr. Christian Buchmann
und Josef Muchitsch, Vorsitzender der Gewerkschaft Bau/Holz (von
links)
Gute Wirtschaftsdaten
Die Arbeit seiner Vorgänger lobt Buchmann: „Wir sind
von unseren Wirtschaftsdaten her ganz gut aufgestellt, was sich
sowohl in einer Zunahme der Beschäftigung von 1,4 %, solidem
Wachstum und einem Spitzenwert in der F&E-Quote von 3,7 %
niederschlägt.“
Die Steiermark schneidet aufgrund dieser Faktoren bei der Bewertung
durch die Rating-Agentur Standard & Poor’s gut ab. In
ihrer Kreditwürdigkeit erreicht die Steiermark, die seit 2001
von S&P geratet wird, mit AA+ wieder die zweithöchste Wertungsstufe.
Positiv wird die relativ geringe Verschuldung und die hohe Diversifikation
gesehen, weniger zufrieden stellend ist der Kostendruck durch das
Gesundheitswesen und die sinkende Bevölkerungszahl.
Förderung von Innovation
Landesrat Buchmann will sich in der Wirtschaftsförderung in
Zukunft auf innovative Bereiche konzentrieren: „Es geht darum,
den Industriestandort zu forcieren bzw. unsere attraktive Headquarterqualität
für internationale Unternehmen zu erhalten. Bei der jüngsten
Vergabe von Förderungen wurden unter anderem acht F&E Projekte
steirischer Leitbetriebe unterstützt, die insgesamt 28,9 Mio.
Euro investieren und damit neben einer technologischen Weiterentwicklung
ihrer Unternehmen für eine weitere Erhöhung der steirischen
F&E-Quote sorgen, erklärt Buchmann: „Ich freue mich
über diese Entwicklung, weil es mir ein zentrales Anliegen
ist, in der Steiermark ein Klima für Innovation und gute Ideen
zu schaffen.“ Eine zentrale Rolle im Konzept Buchmanns spielen
die Cluster, so der Humantechnologie-Cluster, der im November in
Düsseldorf präsentiert wurde. Das ehrgeizige Ziel: Die
Zahl von 6.000 Beschäftigten (in ca. 120 Betrieben) soll bis
2015 verdoppelt werden.
Beim Projekt Spielberg will Buchmann einen „Masterpan“
umsetzen: „Spielberg neu findet auf jeden Fall statt.“
Eine Gruppe von Experten soll sich um die Akquirierung fehlender
Grundstücke kümmern: „Es gibt ermutigende Signale,
dass weitere Interessenten für den Standort gewonnen werden
können.“ Der Spatenstich soll frühestens 2007 erfolgen.
„Winterbauoffensive“ für innovative Projekte
Um der abgeschwächten Aktivität der Bauwirtschaft in den
Wintermonaten gegenzusteuern, fördert das Wirtschaftsressort
seit 1996 Bauprojekte durch die „Winterbauoffensive“.
In diesem Jahr stellt Buchmanns Ressort 1 Mio. Euro für die
Winterbauoffensive zur Verfügung. Diese ist als Mehrfachstrategie
ausgelegt: „Die Fördermaßnahme schafft Arbeitsplätze,
sie stärkt den Wirtschaftsstandort Steiermark, setzt Investitionsanreize
und – darauf lege ich besonderen Wert – setzt nun auch
einen Focus auf den Innovationsgrad der eingereichten Projekte.“
Landesinnungsmeister KR Ing. Hans-Werner Frömmel zeigte sich
erfreut, dass es möglich war, die Winterbauoffensive trotz
der Regierungsneubildung kurzfristig sicherzustellen. Josef Muchitsch,
Vorsitzender der Gewerkschaft Bau/Holz, begrüßte ebenfalls
die Weiterführung der Initiative ebenfalls: „In Zeiten
angespannter Budgets ist das keine Selbstverständlichkeit.“
Dadurch kann die hohe Arbeitslosigkeit in diesem Sektor während
der Wintermonate abgefedert werden, denn ca. 750 Arbeitsplätze
werden durch diese Maßnahme abgesichert. Das Land Steiermark
hat bislang 31,8 Millionen Euro in die „Winterbauoffensive“
investiert, 500 Projekte (mit einem Gesamtbauvolumen von 335 Millionen
Euro) wurden realisiert und dadurch in den letzten zehn Jahren ein
Bauvolumen von insgesamt 335 Millionen Euro ausgelöst.
– js –
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Gas-Kombikraftwerk
Mellach Beim Reden kommen die Leut’
zusammen Die VERBUND-Austrian Thermal
Power GmbH & Co KG (ATP) mit Sitz in Graz plant auf dem Kraftwerksgelände
in Mellach die Errichtung eines hochmodernen Gas-Kombikraftwerkes. |
Schon bei der Planung des umweltfreundlichen, mit schwefel- und
staubfreiem Erdgas betriebenen Gas-Kombikraftwerkes (je eine Gas-
und Dampfturbine kombiniert) legt die ATP großen Wert auf
eine offene und transparente Vorgehensweise. Ganz nach dem steirischen
Motto: Beim Reden kommen die Leut’ zusammen.
So wird das neue Gas-Kombikraftwerk in Mellach aussehen. (Fotomontage)
Die ATP hat lange vor dem im Umweltverträglichkeitsgesetz (UVP-G)
vorgesehenen Zeitraum freiwillig mit der umfassenden Information
und Einbindung der Bevölkerung begonnen. In den Standortgemeinden
Mellach und Weitendorf sowie in den Anrainergemeinden Werndorf,
Stocking und Wildon wurden die Gemeindeverantwortlichen sowie weitere
Entscheidungsträger und vor allem die AnrainerInnen informiert.
Die GDK-Projektleitung hat in bisher zwei Gemeindeforen das Projekt
erörtert und es konnten alle offenen Fragen diskutiert werden.
Aber nicht nur in den Gemeindeforen kann sich die Bevölkerung
informieren. Im Fernheizkraftwerk Mellach wurde
ein Bürger-Informationsbüro eingerichtet, das jeden Montag
von 15.00 bis 19.00 Uhr für BesucherInnen offen steht
und wo es auch ein anschauliches Modell des Gas-Kombikraftwerkes
zu sehen gibt. Für besonders „Eilige“ bietet die
ATP auch eine Gratis-Hotline: 0800 244 130. Die
ATP ladet Sie ein, das Informationsangebot zu nutzen!
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Ins
AMS Voitsberg – via ,ServiceLine‘ |
Seit Anfang November wird – neben den bereits seit Mai 2005
eingebundenen Geschäftsstellen Leibnitz, Gleisdorf und Graz
– zusätzlich auch die Regionalgeschäftsstelle Voitsberg
des AMS über den Telefonchannel „ServiceLine“ des
Arbeitsmarktservice Steiermark erreicht. Über 70% aller eingehenden
Anrufe beim AMS Voitsberg können nun bereits auf dieser Ebene
enderledigt werden. Das bedeutet eine erhebliche Entlastung der
Vor-Ort-BeraterInnen in der regionalen Geschäftsstelle und
weniger Unterbrechungen der persönlichen Beratungsgespräche.
Arbeitsmarktservice-Landesgeschäftsführer Karl Heinz
Snobe freut
sich über den Ausbau des AMS-Telefon-Servicechannels
Der so genannte „Servicelevel“ liegt bei 77%, d.h.
dass knapp acht von zehn Anrufen beim AMS Voitsberg innerhalb von
nur 30 Sekunden entgegengenommen und bearbeitet werden.
Die ServiceLine beschäftigt zurzeit insgesamt 20 AMS-MitarbeiterInnen.
Jeder einzelne Arbeitsplatz verfügt über die komplette
AMS-EDV-Anbindung. Das ServiceLine-Office befindet sich im 6. Stock
der AMS-Landeszentrale in der Grazer Babenbergerstraße 33.
Im Endausbau werden hier bis zu 55 MitarbeiterInnen das Telefonservice
für alle 18 steirischen AMS-Regionalgeschäftsstellen übernehmen.
AMS-Steiermark-Geschäftsführer Karl Heinz Snobe: „Die
Einrichtung der ServiceLine erforderte keine Aufstockung des Personals
beim AMS Steiermark. Alle MitarbeiterInnen wurden aus einzelnen
regionalen Geschäftsstellen bzw. aus der Landesgeschäftsstelle
rekrutiert. Es handelt sich durchwegs um erfahrene AMS-BeraterInnen
und -FachreferentInnen, die sich für diese Aufgabe einer entsprechenden
Zusatzausbildung unterzogen haben.“
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Werbe-Offensive
für Einzelhandel |
Unter dem Motto „Mein Kaufmann – mein Freund“
steht eine soeben gestartete Image-Offensive der Sparte Lebensmittelhandel
der WK Steiermark, die über mehrere Jahre laufen soll. In der
Kommunikation nach außen steht neben den Vorzügen des
Einkaufs in der unmittelbaren Wohn- oder Arbeitsumgebung vor allem
das wichtigste Unterscheidungsmerkmal zum Mitbewerb im Zentrum:
Die persönliche Beziehung zum Kunden. Erreicht wird dies mit
einer regionalen und überregionalen Werblinie, die dieses Unterscheidungsmerkmal
auf das Wesentliche reduziert und mit einer Portion Humor auf den
Punkt bringt. Als Aufhänger dienen persönliche Anreden,
wie sie im anonymen Großmarkt unbekannt sind. Der innovative
Ansatz: Alle steirischen Lebensmittelhändler erhalten die Möglichkeit,
sich mit ihrem Geschäft in die Kampagne „einzuklinken“
und so von Dynamik, Synergieeffekten und Wiedererkennbarkeit zu
profitieren.
Auftaktveranstaltung im ORF-Zentrum Graz:
(v.l.n.r.) Gremialgeschäftsführer Mag. Günther Knittelfelder,
Race-Across-America-Sieger Wolfgang Fasching, WK-Gremialobmann KR
Wolfgang Sauer
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Der
Vogel ist gelandet! |
Der Ausbau des Terminals am Flughafen Graz wurde termingerecht beendet.
Der Flughafen hat damit einen großen Schritt in die Zukunft
gemacht.
Nächtens in magisches Licht getaucht:
Der neue Terminal des Flughafens Graz ist hoch funktional, architektonisches
Highlight und auch als Veranstaltungsort geeignet
Graz, am 30.11.2005: „Wir haben es geschafft!“ erklärt
Mag. Gerhard Widmann, Geschäftsführer des Flughafen Graz
glücklich. „Fast zweieinhalb Jahre hat die Terminalbaustelle
unser tägliches Leben begleitet, nun können wir unseren
Passagieren ein modernes, übersichtliches, serviceorientiertes
Terminal bieten!“
Der Flughafen Graz präsentiert sich mit einer offenen, Lichtdurchfluteten
Halle, die sich gerade aufgrund dieser Offenheit durch große
Übersichtlichkeit auszeichnet. Alte und neue Bausubstanz wurden
zu einer interessanten architektonische Einheit verbunden, die alleine
schon durch ihre Form besticht. Mit diesem Terminal, das 1,5 Millionen
Passagiere pro Jahr (nahezu 900.000 waren es im vergangenen Jahr)
fassen kann, wurde für die Zukunft gebaut.
„Wir sind sehr stolz auf unseren Flughafen“, meinen
die beiden Vorstandsdirektoren Mag. Dr. Wolfgang Messner und DI
Wolfgang Malik der Grazer Stadtwerke AG, Eigentümerin des Flughafen
Graz seit Dezember 2004. „Es wurde nicht nur ein kundenorientiertes
und dabei gleichzeitig ästhetisches Bauwerk geschaffen. Dieses
Gebäude ist der Schritt in die Zukunft – für die
Zukunft.“
Das neue Terminal ist Ergebnis eines EU-weiten Wettbewerbs
Seit der Planung des bestehenden Terminalgebäudes im Jahre
1990 haben sich die Fluggastzahlen mehr als verdoppelt. Wurden 1990
rd. 335.000 Passagiere abgefertigt, so waren es 2000 bereits mehr
als 750.000 Passagiere, eine Zahl auf die die bestehende Fluggasthalle
ausgelegt wurde. Seit dem EU-Beitritt Österreichs waren die
internationalen Sicherheitsstandards zu erfüllen, z.B. die
ordnungsgemäße Trennung der Passagiere (Schengen und
Non-Schengen) im Abflug- und Ankunftsbereich.
Entschieden hat man sich für das nun fertig gestellte Gebäude
im Rahmen eines zweistufigen EU-weiten Generalplanerwettbewerbs.
Unter 39 eingereichten Beiträgen wurde das Projekt des Generalplaner-Teams
der Architekten Pittino&Ortner aus Deutschlandsberg ausgewählt.
Der Baubeginn erfolgte im August 2003, die Arbeiten wurden plan-
und termingemäß beendet.
Die wesentliche Idee des Gebäudes besteht in einer flügelartigen
Ausformulierung des Daches im Bereich des Obergeschosses. Insgesamt
erhält dadurch das Fluggastgebäude eine neue Charakteristik.
Durch diese sehr freie geometrische Organisation des Obergeschosses
steigert sich die Attraktivität des Flughafens als eines Ortes,
der auch für gesellschaftliche Veranstaltungen geeignet ist.
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Lohnwucherer
prellte Telefonistin < AK-Präsident
Walter Rotschädl |
Ein Lohnwucherer muss sich demnächst auf Betreiben
der Arbeiterkammer vor dem Arbeitsgericht verantworten. Er hatte
einer Angestellten nur 3,72 Euro in der Stunde gezahlt.
„Das nenne ich eine sittenwidrige Lohnwucherei“, nimmt
sich AK-Präsident Walter Rotschädl kein Blatt vor den
Mund. Es geht um einen extremen Fall von kollektivvertraglicher
Unterzahlung, der auf dem Tisch der Grazer AK-Rechtberatung gelandet
war.
Ein halbes Jahr lang hatte eine 42-jährige Grazerin bei einer
Handelsfirma 16 Stunden pro Woche als Telefonistin gearbeitet. Zur
AK-Rechtsberatung war die Frau gekommen, weil auf ihrer Endabrechnung
etwas mit den Urlaubstagen nicht stimmte. „Meine Mitarbeiterin
konnte es gar nicht fassen“, erzählt Dr. Wolfgang Nagelschmied,
Leiter der AK-Rechtsberatung. „Zuerst dachte sie, der angegebene
Bruttolohn von 258 Euro werde wöchentlich gezahlt, aber das
war der gesamte Lohn für einen Monat.“ Umgerechnet ergibt
sich ein Brutto-Stundenlohn von 3,72 Euro. „Laut Kollektivvertrag
müssen es brutto mindestens 8,82 Euro sein. Der Chef hat also
weniger als die Hälfte gezahlt“, ärgert sich der
AK-Jurist. Die AK-Experten vermuten, dass die Firma den Lohn ganz
bewusst unter der Geringfügigkeitsgrenze angesetzt hat, um
sich die Sozialabgaben zu ersparen.
Weil der Firmenbesitzer auf ein Interventionsschreiben der AK
nur antwortete, die Entlohnung sei richtig gewesen, muss er sich
nun vor dem Arbeits- und Sozialgericht verantworten. Die AK klagte
im Namen der Grazerin das ausstehende Entgelt in der Höhe von
rund 2500 Euro ein, dazu kommt für den Unternehmer –
sollte die AK den Fall gewinnen – die Nachzahlung der Sozialabgaben.
AK-Präsident Walter Rotschädl: „Das ist ein extremer,
aber kein Einzelfall. Immer wieder strengt die AK Gerichtsverfahren
an, um steirischen Beschäftigten den ihnen zustehenden Lohn
zu sichern.“ Bei 80 Prozent der 1750 gerichtlichen Streitsachen
im Vorjahr ging es um das laufende Entgelt, bei 70 Prozent um die
Sonderzahlungen (Weihnachts- und Urlaubsgeld) und bei 25 Prozent
um die Überstunden.
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„Eine
Gemeinde kann noch aufspringen!“ |
Unter diesem Motto lädt die ARGE Jugend Gemeinden ein, das
letzte Zeitfenster für die Jugend-Wanderausstellung „Die
vielen Gesichter der Arbeit“ zu nutzen. Diese zeigt rund 150
Bilder, die steirische Jugendliche in Unternehmen der Holzindustrie,
der Metall verarbeitenden Industrie und des Frisörgewerbes
gemacht haben. Die Ausstellung kann im Zeitraum zwischen 9.1.2006
und 31.1.2006 für zwei oder drei Wochen entlehnt werden.
Infos: christian.ehetreiber@argejugend.at
oder Tel. 0316/877-4058
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MURPARK
– Europaweit bestes Verkehrskonzept |
Im Rahmen der Partnerschaft zwischen SPAR und der Stadt Graz wurde
eine einzigartige und zukunftweisende Verkehrslösung unter
Einbindung des öffentlichen Verkehrs für das Einkaufszentrum
MURPARK Graz erarbeitet.
In der Kategorie „Bestes Shoppingcenter an einem Verkehrsknotenpunkt“
errang der MURPARK Graz im Finale den hervorragenden zweiten Platz
der „MAPIC-Retail Future Projekt Awards“ der renommierten
Fachzeitschrift „Plaza“. Somit hat der MURPARK bereits
vor Fertigstellung 2007 weltweite Anerkennung geerntet.
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„Reden
wir über’s Geld“ ... der Wirtschaftskammer |
Ein Seminar über „Fachgruppen-Budgets, die Finanzierung
der Wirtschaftskammer und andere Seltsamkeiten“ halten die
Grüne Wirtschaft und die Grüne Akademie am Donnerstag,
dem 17. Dezember ab 18.00 in der Grünen Akademie, Paulustorgasse
3/I, Graz ab. Es referieren der grüne Wirtschaftskammer-Rat
DI Hannes Hernler und eine Budgetexpertin.
Anmeldung: 0316-225166 oder gw.stmk@gruenzeug.at
| Online-Anmeldung: http://www.gruenzeug.at/home.dws?xxnode=1084
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Advent,
Weihnacht und Silvester in der Therme Nova Köflach |
Eine von Graz aus schnell erreichbare „Oase in der Wüste
der Hektik und Turbulenz“ ist die Köflacher Therme. Im
Advent gibt‘s einen Chill-Out-Schwerpunkt mit Weihnachts-Goodies
wie „innovativ und kreativ gewürzten Bäckereien
aus der Cross-Culture-Küche“. An den Adventsamstagen
werden spezielle Weihnachtsmenüs offeriert, und am Heiligen
Abend wird’s spannend: Das Weihnachtsbuffet steht unter dem
kulinarisch überraschenden Motto „Punsch, Heu und Fichte“.
Und zu Silvester darf bis in den frühen Morgen Salsa getanzt
werden …
Infos: 03144 / 70 200-0 | www.thermenovakoeflach.com
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„Unternehmensberatung
Industriellenvereinigung“ sieht Sparpotenziale im Landesbudget |
Im Rahmen einer Analyse des Landesbudgets nahm die IV vor allem die
Bereiche Gesundheit, Soziales und Verwaltung – allerdings nicht
die Wirtschaftsförderung – unter die Lupe. Anhand einer
Bundesländer-Vergleichs-Studie von Univ.-Prof. Gerhard Lehner
wurde das Bundesland Oberösterreich als Best-Practice-Beispiel
herangezogen und der Steiermark gegenüber gestellt. Bis zu 231
Millionen Euro könnte die Steiermark jährlich sparen, so
die Conclusio von Jochen Pildner-Steinburg, Präsident der Industriellenvereinigung
Steiermark. Das größte Einsparungspotenzial wird im Gesundheitswesen
gesehen. Kein Geld von den Gemeinden fürs Gesundheitswesen
„Die Steiermark ist das einzige Bundesland, in dem die Gemeinden
keine Finanzierungsbeiträge zu den Krankenanstalten leisten.
In Oberösterreich zahlen die Gemeinden rund 129 Euro je Einwohner
als Sprengelbeitrag an das Land. Auf die Steiermark umgelegt würde
das eine Entlastung des Landeshaushaltes von rund 152 Millionen
Euro darstellen“, meint Pildner-Steinburg. Das sei auch der
Grund für das schlechte Abschneiden im Ländervergleich,
so das Resümee: Im Jahr 2003 gab die Steiermark für ihre
Krankenanstalten netto 336,66 Millionen Euro aus, auf den einzelnen
Einwohner gerechnet bedeutet das rund 285 Euro. Der Österreichschnitt
liegt bei 232 Euro.
Beamtenpensionen im Visier
Auch in der Verwaltung sollte der Gürtel laut IV etwas enger
geschnallt werden. Obwohl die Verwaltungsausgaben pro Einwohner
nur knapp über dem Bundesländerschnitt liegen, sieht die
Industrie in diesem Bereich ein Einsparungspotenzial von rund 45
Millionen Euro. Allein 16 Millionen Euro könnten durch eine
Umstrukturierung der Bezirkshauptmannschaften lukriert werden, heißt
es von Seiten der IV. Der Großteil der Verwaltungsausgaben
entfällt aber auf das Personal. Vor allem im Bereich der Pensionen
gab es von den Jahren 2000 bis 2003 einen Anstieg von über
11 Millionen Euro.
Sparen auch im Sozialbereich?
„Im Sozialbereich zeigt sich die Steiermark nicht nur gegenüber
den Empfängern generös, sondern insbesondere gegenüber
Dritten“, ist Dr. Thomas Krautzer, Geschäftsführer
der IV, überzeugt. Auch in diesem Bereich seien die Gemeinden
die Nutznießer, weil sie im Vergleich zu anderen Bundesländern
einen viel geringeren prozentuellen Anteil der Kosten übernehmen.
Der Vergleich mit Oberösterreich zeige ein Einsparungspotenzial
von 34 Millionen Euro.
Verbesserungsvorschläge
Auch einige Lösungsansätze schlägt die Industrie
der steirischen Landesregierung vor. Neben der Beteiligung der Gemeinden
an den Kosten des Gesundheitswesens soll eine Effizienzsteigerung
im Gesundheitsbereich stattfinden. Im Sozialbereich solle der Deckungsgrad
gesteigert werden und ein Normausgabensystem statt Abdeckungsmodellen
eingeführt werden. Bei den Gemeinden soll zum Beispiel im Bereich
EDV oder bei Wirtschaftshöfen mehr Wert auf Kooperationen gelegt
werden. „Wir sind in der glücklichen Lage keine Politiker
zu sein“, ergänzt Krautzer, die Verbesserungsvorschläge
basierten auf Erfahrungen, wie man in Betrieben an diese Sachen
herangehe.
– mp –
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