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korso
Wirtschaft / Arbeit / Bildung |
Das
Informationsmagazin
der Steiermark
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07/2004
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Im
Trend: Mehr arbeiten ums gleiche GeldMit seinem
Vorschlag einer Verlängerung der Wochenarbeitszeit („eine Stunde mehr,
das wär’ doch schon was“) hat der neue Präsident der Industriellenvereinigung,
Frantschach-Chef Veit Sorger, eine Debatte nach Österreich getragen,
die in Deutschland schon länger geführt wird und dort auch erste Auswirkungen
hat. |
Erst kürzlich hatte sich der Siemens-Konzern mit den Arbeitnehmervertretern
der IG Metall auf die Verlängerung der wöchentlichen Arbeitszeit
in zwei Handy-Werken in Nordrhein-Westfalen um immerhin ein Siebentel
– von 35 auf 40 Stunden – geeinigt, und zwar ohne Lohnausgleich.
Statt Weihnachts- und Urlaubsgeld wird es nur mehr eine erfolgsabhängige
Jahreszahlung geben. Damit sinken die Arbeitskosten um 30% und
die Fertigungskosten auf jenes Niveau, das sie derzeit in Ungarn
ausmachen – dorthin wollte der Konzern nämlich einen Teil der
betroffenen Werke verlagern. Der Umzug ist nun – zumindest für
die nächsten zwei Jahre – abgesagt. So lange garantiert Siemens
nämlich den Bestand der beiden Fabriken in Deutschland. Im öffentlichen
Dienst haben einige deutsche Länder bereits eine Arbeitszeitverlängerung
auf 41 bis 42 Stunden durchgeführt.
Eine Woche weniger Urlaub tut niemandem weh
Damit ist aber keineswegs das Ende der Fahnenstange erreicht:
Anton F. Börner, der Präsident des Bundesverbandes des
deutschen Groß- und Außenhandels, der schon mal aus Furcht vor
einem Einbruch der Exporte in die USA dem deutschen Kanzler eine
Teilnahme am Irak-Krieg dringend empfahl, konstatiert im Gespräch
mit der „Welt“: „Eine Woche Urlaub weniger tut niemandem weh.“
In Österreich forderte Böhler-Uddeholm-Chef Claus Raidl bei einem
Vortrag in Salzburg ebenfalls längere Arbeitszeiten, die Einführung
niedrigerer Lohngruppen und die staatliche Unterstützung von Niedriglöhnen
und wandte sich gegen die „verlogene Politik“, die „Bildungsoffensiven“
als Mittel gegen Arbeitslosigkeit ansehe. Und beim „Summernight
Symposium“ von Roland Berger Strategy Consultants im Wiener Palais
Schwarzenberg betonten Lufthansa-Vorstandsvorsitzender Wolfgang
Mayrhuber und Lothar Späth, Vorsitzender des Aufsichtsrats
der Jenoptik AG, dass der einzige Weg für Europas Wachstums-Krise
über „mehr Arbeit für das gleiche Geld“ führe.
„Nur in Ausnahmefällen mehr als 12 Stunden am Tag.“
Etwas differenzierter äußert sich der Geschäftsführer der steirischen
Industriellenvereinigung, Dr. Thomas Krautzer. Der Grund
für die derzeitige Debatte sei in der Tatsache zu suchen, dass
es in den letzten drei, vier Jahren zu „massiven Verschiebungen
in den internationalen Märkten“ gekommen sei – sowohl durch den
Prozess der Osterweiterung als auch durch veränderte Marktauftritte
der „asiatischen Riesen“, die sich überraschend schnell von Rohstofflieferanten
zu Endfertigern gemausert hätten. Er sieht in der Forderung nach
mehr Arbeit ums gleiche Geld „nur einen Teil“ einer Gegenstrategie
– mindestens ebenso wichtig sei etwa die Erhöhung des Anteils
für Forschung und Entwicklung am Bruttoinlandsprodukt von derzeit
1,92% auf 4 – 5% wie in den skandinavischen Ländern. Vorrangig
sei zudem eine Erhöhung der Durchrechnungszeit für Mehrarbeit
von derzeit 13 Wochen (die allerdings durch Betriebsvereinbarungen
ausgedehnt werden kann) auf ein Jahr. Was die tägliche maximale
Arbeitszeit betreffe, so sei es „wohl nur in Ausnahmefällen sinnvoll,
wenn länger als 12 Stunden gearbeitet wird.“ Zudem solle die Arbeitszeitverlängerung
nicht auf gesetzlichem Weg, sondern durch betriebliche Vereinbarungen
eingeführt werden.
IV-Steiermark Geschäftsführer Dr. Thomas Krautzer >
Arbeitszeitverlängerung soll durch betriebliche Vereinbarungen
eingeführt werden; AK-Volkswirt Mag. Karl Snieder > Arbeitszeitverlängerung
führt in eine Spirale nach unten
Arbeitszeit und Wettbewerbsfähigkeit sind in hohem Maß entkoppelt
Glaubt man den Wirtschaftsfunktionären, so führt kein Weg an einer
Anhebung der Arbeitszeit vorbei, wenn die Wettbewerbsfähigkeit
erhalten bleiben soll. Dem widersprechen aber die im „World Competitiveness
Report“ des World Economic Forum – im Übrigen eines der wichtigsten
Feindbilder der Globalisierungskritiker – dokumentierten Ergebnisse
des vom WEF berechneten Wettbewerbs-Rankings der Industriestaaten.
Judith Vorbach vom ISW (Institut für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften)
in Linz interpretiert die darin genannten Zahlen: „Das Argument,
dass eine Arbeitszeiterhöhung automatisch zu mehr Wettbewerbsfähigkeit
führen würde, erscheint nach einem Blick auf die Fakten äußerst
fragwürdig. Finnland ist laut World Competitiveness Report 2003
bis 2004 das wettbewerbsfähigste Land der Welt und erreicht dies
mit relativ wenig Arbeitsstunden (1.708 Stunden p.a.; 8. Rang
innerhalb der EU-Staaten). Auch Schweden und Dänemark, die den
USA auf Rang 3 und 4 folgen, kombinieren diese Spitzenplätze mit
ausgewogenen Arbeitszeiten (1.720 Stunden p.a. in Schweden; 1.650
Stunden p.a. in Dänemark). Mehr Freizeit als in Dänemark findet
sich in Europa nur in Westdeutschland und in Frankreich. Dem hingegen
liegt Griechenland, wo in Arbeitsstunden ausgedrückt europaweit
am meisten gearbeitet wird (1.840 Stunden p.a.), im Wettbewerbsbericht
auf dem im europäischen Vergleich relativ schwachen 31. Rang.“
Arbeitszeit und Wettbewerbsfähigkeit scheinen somit in hohem
Maß entkoppelt zu sein. Entscheidender sind Technologie-Einsatz,
Rationalisierungsgrad und Flexibilität der Produktion.
Ein Angriff auf die Freihandelsideologie
Für den Leiter der volkswirtschaftlichen Abteilung der steirischen
Arbeiterkammer, Mag. Karl Snieder, wird mit der Forderung
nach Arbeitszeitverlängerung „die Freihandelsidee konterkariert“:
Diese fuße schließlich auf dem Grundsatz, dass der Wettbewerb
international über die Produktivität geführt werde und auf diesem
Weg Wohlstandsgewinne erzielbar seien. Snieder: „Wenn man auf
eines dieser konstitutiven Elemente der Globalisierung – nämlich
das Streben nach Produktivitätssteigerungen – verzichten will,
dann wird die Freihandelsidee damit generell in Frage gestellt;
dann muss man aber auch über deren anderen Elemente – den freien
Waren-, Dienstleistungs- und Kapitalverkehr – nachdenken.“ Die
Motive, die hinter der Forderung nach einer Arbeitszeitverlängerung
stünden, seien denkbar niedrige: „Es kann dabei nur um kurzfristige
Gewinnmaximierung, um Windfall-Profits auf Kosten der Arbeitnehmer
gehen, die ohne Anstrengung in Forschung und Entwicklung erzielt
werden sollen“ – längerfristig würde eine solche Strategie zur
Erhöhung der Arbeitslosigkeit, Senkung der Produktivität, zu einem
Nachfrageausfall durch die erhöhte Arbeitslosigkeit, zu einem
negativen Effekt auf das Wirtschaftswachstum und damit zu einer
Spirale nach unten führen.
Internationales Lohn-Dumping als Wettbewerbsstrategie?
Dr. Hartmut Seifert vom DGB-nahen Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen
Institut in der Hans-Böckler-Stiftung (WSI) skizziert die Folgen
einer Arbeitszeitverlängerung so: Wenn die Preise trotz gesenkter
Lohnstückkosten gleich blieben, dann stünde einer erhöhten Produktionsmenge
eine gleich bleibende Inlandsnachfrage gegenüber, die Absatzerwartung
der Unternehmen würde sich reduzieren – was sich sehr rasch in
einer Reduktion der Beschäftigung niederschlagen würde. Würden
hingegen die Kostenvorteile, welche die Unternehmen durch die
Arbeitszeitverlängerung ohne Lohnausgleich lukrieren, an die Konsumenten
weitergegeben – woran Seifert angesichts teilweise kartellierter
Märkte zweifelt –, dann würde die Nachfrage sich dennoch – weil
nicht mit einer sinkenden Sparquote zu rechnen sei – nicht im
gleichen Ausmaß erhöhen wie die Produktionsmöglichkeiten, der
Effekt wäre also ähnlich – wenn auch schwächer – wie im ersten
Fall. Bei den Exporten wäre aufgrund der verbesserten preislichen
Wettbewerbssituation mit einer gewissen Nachfrage-Steigerung zu
rechnen, aber: „Unsicher ist, wie die Wettbewerber auf die verbesserte
preisliche Wettbewerbssituation der heimischen Unternehmen reagieren
werden. Nicht auszuschließen ist, dass sie ihre Währungen gegenüber
dem Euro abwerten oder, wo dies nicht möglich ist, ebenfalls versuchen,
die Arbeitskosten zu senken. Arbeitszeitverlängerungen ohne Lohnausgleich
in Deutschland würden dann in Europa einen Prozess des Lohndumpings
einleiten.“
Ein solches wäre allerdings bestens geeignet, den europäischen
Einigungsgedanken nachhaltig zu diskreditieren.
cs
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Work-Life-Balance
durch Väterkarenz |
Wenn in der Wirtschaft etwas durchgesetzt werden soll, dann heißt
das Zauberwort Nutzen oder anders ausgedrückt: „Was bringts?“ Immer
dann, wenn es um den Versuch eines harmonischen Zusammenspiels von
Leben und (Lohn-)arbeit geht, wird die Problematik des Nützlichkeitsfetischismus
besonders deutlich. So auch bei der Veranstaltung für die steirische
Wirtschaft „work-life-balance+väterkarenz“ von Landesrätin für Frauen-
und Familienangelegenheiten Mag. Kristina Edlinger-Ploder
in Kooperation mit Wirtschafts-Landesrat DDr. Gerald Schöpfer.
Mit dabei waren Ridi Steibl, Initiatorin von „Taten statt
Worte“, sowie PraktikerInnen aus der Wirtschaft, wie Roland Kummer
vom BBRZ (Berufliches Bildungs- und Rehabilitationszentrum Kapfenberg),
derzeit in Väterkarenz, Dr. Ingrid Kuster, Rechtsservice der Wirtschaftskammer
Steiermark, Dr. Werner Lanthaler, Vorstand für Finanzen und Personal,
Intercell AG, Wien, Dr. Friedrich Santner, Geschäftsführer, Anton
Paar GmbH, Graz, Komm.Rat Wolfgang Sauer, Feinkost und Partydienst
Sauer, Graz, Dr. Ernestine Strobl, Geschäftsstellenleiterin, BBRZ
Kapfenberg.
Gibt es Leben innerhalb der Erwerbsgesellschaft?
Ob der Versuch, den UnternehmerInnen über Optimierung der Arbeitsbedingungen
ein Thema wie Väterkarenz schmackhaft zu machen, gelingen wird,
steht in den Sternen. Die Argumentationsbasis dafür lieferen Zahlen,
Fakten und das, was unterm Strich rauskommen kann. Dadurch, dass
schlicht und einfach „Leben“ als Rechtfertigung für Väterkarenz
nicht ausreicht, gewinnt man den Eindruck, dass es Leben innerhalb
der Erwerbsarbeit nicht gibt. „Spannung und Entspannung sind nach
den neuesten Studien Schwestern“, so die Moderatorin der Veranstaltung,
Johanna Zugmann, Ressortleiterin „Karriere“ des „Standard“. „Life-work-balance“
heißt das Schlagwort und verweist auf ein schwieriges, wenn nicht
gar aussichtsloses Unterfangen, denn Ende April 2004 lag der männliche
Anteil aller Kinder- und KarenzgeldbezieherInnen in der Steiermark
bei mageren 2% (Österreich 2,3%).
Die fehlende Harmonie zwischen Leben und Arbeit zeigt sich auch
in der sinkenden Geburtenrate, so dass allgemein von einem „Gebärstreik“
in den Industrieländern gesprochen wird. In Deutschland haben über
40% der Akademikerinnen keine Kinder, erwähnt Dipl.-Päd. Katrin
Peplinski von der Abteilung für Personal und Bildung der Viktoria
Versicherung in Düsseldorf in ihrem Vortrag über den betriebswirtschaftlichen
Nutzen, wenn private Bedürfnisse der MitarbeiterInnen berücksichtigt
werden. Angebote wie Teilzeitarbeit, flexible Arbeitszeiten, Telearbeit,
Einführung eines Sabbatjahres und Umwandlung der Sonderzahlung in
Freizeit erhöhen die Motivation, verringern die Fehlzeiten und sorgen
für geringere Fluktuation.
Soft-skills der Karenz-Väter steigern die Produktivität und
haben betriebswirtschaftlichen Nutzen
Psycho-analytiker Mag. Dr. Erich Lohner vom Ludwig Boltzmann Institut
für Werteforschung stellt die These „bessere Väter sind bessere
Mitarbeiter“ in den Mittelpunkt seines Referates. 54% der österreichischen
Männer wären bereit zur Väterkarenz, in Europa gäbe es ein Nord-Süd-Gefälle.
Als hinderlich sehen sie jedoch Einkommensverluste, Angst um Karriere
und eine familienfeindliche Wirtschaft. Männer, die Väterkarenzzeit
hinter sich haben, verfügen über so genannte soft skills, wie Teamfähigkeit,
Verhandlungskompetenz, konstruktive Durchsetzungsfähigkeit und Verantwortungsbereitschaft.
Dadurch steigert sich die Produktivität und sorgt für größere Arbeitszufriedenheit,
so Lohner.
Im Anschluss folgte ein Interview von Johanna Zugmann mit Kristina
Edlinger-Ploder. Väterkarenz sei ein politisches Thema wegen der
demografischen Entwicklung und weil Frauen Wünsche formulieren,
die bislang nur Männer äußerten. Wirtschaftslandesrat Gerald Schöpfer
sieht in Väterkarenz eine Anhebung der Effektivität für Unternehmen.
Die Veranstaltung endete mit einer Podiumsdiskussion mit den PraktikerInnen
aus der Wirtschaft.
Gerlinde Knaus
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Neustart
für die Stadtwerke |
Die Grazer Stadtwerke konnten das abgelaufene Geschäftsjahr 2003
mit einem befriedigenden Ergebnis abschließen: Die Erlöse aus der
Geschäftstätigkeit wurden fast durchwegs verbessert, jedoch ist
aufgrund bilanzieller Sondermaßnahmen (Abwertung des 49-%-Anteiles
an der „Energie Graz“ im Ausmaß von 23 Mio) das EGT 2003 noch
negativ ausgefallen. Ohne diese notwendige Maßnahme würde das EGT
2003 aufgrund von Ergebnisverbesserungen mit 7,8 Mio um rund
17,2 Mio über dem EGT des Vorjahres (minus 9,4 Mio.) liegen, wobei
ein beträchtlicher Teil dieser Ergebnisverbesserung aus dem Finanzergebnis
resultiert. Für die kommenden Jahre werden aus der Energie Graz
aber wieder gute Erträge erwartet.
Die Vorstände Wolfgang Malik >
< und Wolfgang Messner präsentieren das Strategiepapier für einen
„erfolgreichen Neustart“.
Neues Strategiekonzept
Ein neu erarbeitetes Strategiekonzept markiert die geplante Wende
hin zum kommunalen Gesamtdienstleister. Die Vorstände Wolfgang
Messner und Wolfgang Malik setzen auf eine konsequente
Ausweitung des Angebotsspektrums: „Unsere Zukunft hängt vom Erfolg
laufender interner Reformen, dem Aufbau neuer Geschäftsbereiche
im Konzern und der Übernahme weiterer Geschäftsfelder ab, die unser
Kerngeschäft sinnvoll ergänzen.“ Wichtig sei in diesem Zusammenhang
die Veranlagungsoptimierung des Verkaufserlöses der Energiesparten
in Höhe von 300 Mio und die Reduktion der Abgänge bei GVB und
Freizeitbetrieben. Zahlreiche Übernahmeprojekte stehen kurz vor
dem erfolgreichen Abschluss (Flughafen Graz, in der Abfall- und
Abwasserwirtschaft sowie der Medienfabrik). Gemeinsames Fazit der
beiden Vorstände: „Unser Neustart ist gelungen.“
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„Fast Forward Award“ verliehen
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Das Tec Center Lebring war die Bühne, steirische und slowenische
Hightech-Firmen die Stars im Rampenlicht: Vor 300 Gästen aus Politik,
Wirtschaft, Wissenschaft und Medien wurde der diesjährige „Fast
Forward Award“, der steirische Technologiepreis, verliehen. Neben
den vier „klassischen“ Auszeichnungen gab es heuer erstmals Sonderpreise
für Lebensmitteltechnologie und für Nachbarschaftsprojekte zwischen
slowenischen und steirischen Firmen. Höhepunkt des Abends: die Nominierung
der Firma AVL List als steirischer Vertreter beim Österreichischen
Staatspreis für Innovation.
Veranstaltet von der Steirischen Wirtschaftsförderung SFG und dem
Internet-Provider Inode, werden 70.000 Euro an Preisgeld an die
innovativsten Firmen ausgeschüttet.
Die erfolgreichsten Innovationen 2004 sind:
In der Kategorie Kleinst-unternehmen: pro aqua Diamant-elektroden
Produktion, IPUS Industrie- Produktions- & Umwelttechnisches Service
(Kategorie Kleinbetriebe), EFKON (Mittlere Unternehmen) und AVL
List in der Kategorie Großbetriebe.
Sonderpreise gingen an:
Feldbacher Konserven mit dem Projekt Steirer Kren, Lactoprot – Alpenländische
Milchindustrie mit dem Projekt Spaltung von Milchzucker und TECOS
mit dem Projekt Förderung der Industrie.
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Kinder
wünschen, Eltern zahlen? |
„Neben einem Markennamen hat sicherlich jedes Kind auch einen Vornamen.“
Der Vortrag von Dr. Christiane Feil, Autorin des Buches, „Kinder,
Geld und Konsum. Die Kommerzialisierung der Kindheit“ im Wallzentrum
Graz begann mit einem kleinen Scherz am Rande über den Titel „Trägt
ihr Kind einen Markennamen?“ und endete mit einer hitzigen Debatte
über Problemlösungen. Einige Diskutanten äußerten ihren Unmut, weil
wieder einmal alles bei den Eltern bzw. Müttern und Kindern hängen
bliebe, wenn es darum ginge, die Konsequenzen, die aus dem Ökonomischen
resultieren, zu tragen. Die vorläufige Antwort heißt Geld- und Konsumerziehung.
Christiane Feil: „Aus ökonomischer Sicht sind Kinder nutzlose
Geschöpfe“.
Die Soziologin Christiane Feil ist wissenschaftliche Mitarbeiterin
am Deutschen Jugendinstitut München; zum Vortrag eingeladen hatten
das Kinderbüro Graz, die Kinder- und Jugendanwaltschaft Steiermark
und die Karl-Franzens-Universität Graz. Im Anschluss sprach Gerlinde
Knaus für KORSO mit der Referentin.
Frau Feil, zeigt sich das Problem der Kommerzialisierung der
Kinder an Marken?
Ich möchte das Problem nicht an Marken aufhängen. No-name-Produkte
z. B. von Hofer sind für Kinder bis zwölf auch Marken. Da geht es
eher darum, was schön ist, was schmeckt und was gefällt. Das Problem
ist, dass es Konsumdruck durch Medien und Internet gibt und dass
sich das Marketing auch schon der ganz kleinen Kinder bemächtigt
hat.
Neil Postman hat seinerzeit das Verschwinden der Kindheit
konstatiert. Sind aus Kindern durch die von der Wirtschaft gesteuerte
Fixierung auf die Warenwelt kleine Erwachsene geworden?
Nein, Kindheit verschwindet nicht. Marketingstrategien machen
zwar keine Unterschiede zwischen Erwachsenen und Kindern, allerdings
müssen Erwachsene auf die Bedürfnisse der Kinder eingehen, sonst
kaufen sie nichts. Kinder werden zu Zielgruppen. Darüber hinaus
kommt es zur Vorverlagerung jugendkultureller Stile ins Kindesalter.
Welchen Stellenwert haben Kinder in der Gesellschaft aus wirtschaftlicher
Sicht?
Aus ökonomisch Sicht sind Kinder nutzlose Geschöpfe. Kinder haben
Minderheitenstatus, weil sie keinen gesellschaftlichen Beitrag leisten.
Welche Kindheitsbilder haben wir heute?
Kindheit ist eine Vorstellung von dem, wie Kindheit sein soll.
Die Bildungsreform der 60er-Jahre hat die Erziehung der Kinder zur
Selbstständigkeit durchgesetzt. Kinder werden nicht nur als eigenständige
Wesen wahrgenommen, sondern sie sollen sich auch am Markt frei bewegen
können. Das Taschengeld sah man als pädagogische Maßnahme und zielte
darauf ab, dass Kinder den Umgang mit Geld erlernen. Die Ausstattung
der Kinder mit Geld brachte aber auch mit sich, dass Kinder von
der Wirtschaft als Zielgruppe ins Visier genommen wurden. Heute
gibt es verschiedene Sichtweisen. U. a. wollen PädagogInnen und
Eltern die Kinder vor den Auswirkungen der ökonomischen Abhängigkeiten
schützen. Seit den 70er-Jahren entwerfen Medien negative Kindheitsbilder
mit Schlagzeilen wie „Konsumschlacht im Kinderzimmer“ etc. Darin
steckt immer Kritik an Kindern und eine versteckte Kritik an Eltern.
Andere wiederum unterstützen die Kinder als eigene, unabhängige
Bevölkerungsgruppe darin, dass sie mit Geld ausgestattet werden.
Kindheit verschwindet nicht, sondern das Bild der Kindheit
scheint im Wandel zu sein. Wodurch kam es zur kommerziellen Kinderkultur?
Das Problem sind nicht die Kinder, sondern die rasant veränderten
Lebenswelten. Wir sind alle in einer Konsumwelt aufgewachsen. Durch
die Industrialisierung kam es zur Monetarisierung der Lebenswelt.
Außerdem kam es zur Pädagogisierung von Kindheit. Eine Auswirkung
der Erziehung zur Selbstständigkeit bzw. zur Autonomie der Kinder
war, dass Kinder zur Marketingzielgruppe wurden.
Dazu kam es u. a. durch Privatisierung des Rundfunks und durch
Finanzierung des Kinderfernsehens durch Werbung und Merchandisierung.
Mit den Figuren aus dem Fernsehen wurde Lizenzhandel betrieben,
das heißt die Rechte wurden verkauft. Begonnen hat es bei uns mit
„Käpt‘n Blaubär“ und mit der Sendung mit der Maus. Dazu kommt noch
die Werbung. Es gibt eine Studie darüber, dass Kinder im Vorschulalter
Werbung von den Inhalten der Sendung nicht unterscheiden können.
Deshalb hat man die Werbeunterbrechung z. B. im RTL-Toyclub verboten.
Welchen Anteil hat das Internet?
Neben der Kommunikation gibt es auch die Interaktion mit Kindern
im Internet. Das Problem ist, dass es im Internet Online-Shops gibt,
wo Kinder nicht nur beworben werden, sondern wo sie auch direkt
kaufen können. Der Weg führt über die Eltern. Man muss den Kindern
klar machen, worum es hier geht. Ein Riesenproblem sind beispielsweise
die Klingeltöne, für die bis zu 4 E verlangt werden. In Deutschland
sind Jugendliche bis 18 nicht kreditfähig. Anders in Österreich,
wo Kinder zwischen 14 und 18 unter bestimmten Voraussetzungen auf
Raten kaufen dürfen.
Konsequenzen, die aus dem Ökonomischen resultieren, haben
leider zu allererst Eltern und Kinder zu tragen. Was kann man
tun?
Ein Vorschlag ist Geld- und Konsumerziehung. Über Geld sollte mit
Kindern unbedingt gesprochen werden. Der Anspruch der Kinder besteht
durch Partizipation am Lebensstandard der Eltern. Eltern sollten
jedoch nicht auf ihre Bedürfnisse wegen der Kinder verzichten. Sonst
passiert fatalerweise noch etwas: Kinder, deren Eltern kein Geld
haben, tragen Markenklamotten und jene sparen beispielsweise beim
Essen. Druck in der Gruppe gibt es natürlich, allerdings steckt
dahinter meist ein anderes Problem. Eine weitere Möglichkeit ist
die Taschengeldarbeit, das Übernehmen von Mitarbeitspflichten vor
allem in der Familie.
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Die
im Dunkeln sieht man nicht: Grundbildungsdefizite und ihre Folgen
Sinnvollerweise in der Pädagogischen Akademie
Eggenberg, dem Ausbildungsort zukünftiger LehrerInnen, fand – veranstaltet
von der ISOP GmbH – die Präsentation des vom Land Steiermark, dem
AMS Steiermark und der Gesellschaft für politische Bildung geförderten
Projekts „Literacy in Progress“ statt. Die Verbreitung des funktionalen
Analphabetismus, seine Folgewirkungen auf und Verschränkungen mit
anderen Lebensbereichen und der Entwurf wünschenswerter Maßnahmen
waren die Themenbereiche der Tagung. Fakten und Erkenntnisse sowie
ganzheitliche Strategien zur flächendeckenden Beseitigung von schwer
wiegenden Grundbildungsdefiziten sind im bei ISOP erhältlichen „Kursbuch
Grundbildung“ ausführlich beschrieben. |
Projektleiter Mag. Otto Rath von ISOP legte den Fokus auf
die gesellschaftliche Bedeutung des Begriffs „funktioneller Analphabetismus“.
Genügte es noch vor 50 Jahren in vielen Arbeitsbereichen einigermaßen
lesen und schreiben zu können, so gibt es gegenwärtig sogar auf
Hilfsarbeiterniveau kaum noch Tätigkeiten, die nicht Grundkenntnisse
am PC voraussetzen. Europäische Basisbildung beinhaltet über eine
gute Lese-, Schreib- und Rechenkompetenz hinausgehend Computer-Literacy
als vierte Kulturtechnik. „Mangelnde Grundbildung steht in direktem
Zusammenhang mit der Herausbildung einer neuen Underclass“, führt
Rath aus, „denn Grundbildungsmängel stehen in relevantem Zusammenhang
mit Arbeitslosigkeit, Armut und Krankheit.“ 50% der Arbeitslosen
haben gravierende Bildungsdefizite. Die Quote der Arbeitslosen ohne
Schulabschluss hat im Vergleich zum Vorjahr um 13,9% zugenommen.
Projektleiter Mag. Otto Rath (ISOP) >
Die öffentliche Hand muss die Abwärtsspirale aufhalten, die durch
Grundbildungsdefizite entsteht
Große Bildungsdefizite bei ungarischen Roma
Beispielhaft für die Grundbildungsdiskussion im europäischen Kontext
beleuchtete Peter Friss vom ungarischen Bildungsministerium
die Entwicklungen des Bildungswesens in Ungarn seit der Wende 1992.
Damals gingen in kürzester Zeit über 1 Mio. Arbeitsplätze verloren,
das Ausbildungssystem konnte trotz Reformbemühungen nicht mit den
raschen wirtschaftlichen Umstrukturierungen Schritt halten. Friss:
„Es besteht nach wie vor großer Handlungsbedarf, denn noch immer
verlassen ca. 25% der ungarischen Jugendlichen die Schule ohne Abschluss
und obwohl keine Statistiken über Minderheiten geführt werden dürfen,
ist es offensichtlich, dass vor allem Roma mit den größten Bildungsdefiziten
zu kämpfen haben.“
Peter Friss>
ungarisches Bildungsministerium: Die Volksgruppe der Roma leidet
unter einer Kombination sozialer und auf Bildungsmängel zurückzuführender
Benachteilungen
Österreich: Förderunterricht hilft wenig
Über die anhand der PISA-Studie 2000 herausgefundenen Problemfelder
des österreichischen Schulwesens referierte Mag. Christina Wallner-Paschon
vom PISA-Zentrum Salzburg. Österreich wurde ein besonders großer
Anteil an 15-Jährigen attestiert, die gravierende Mängel bei den
basalen Lesefertigkeiten Worterkennung und Leseflüssigkeit sowie
beim Verschriftlichen einfacher Sachverhalte aufweisen. Da der Wissenserwerb
in den meisten Fächern stark von einem guten Textverständnis abhängt,
wirkt sich eine geringe Lesekompetenz mehrfach negativ aus. „Der
Zusammenhang zwischen dem sozioökonomischen Status der Familie und
der Lesekompetenz der Kinder ist überall vorhanden, in Österreich
aber besonders stark ausgeprägt.“ Und: „Für Kinder, die durch ihren
familiären Background schon benachteiligt sind, leistet die Schule
nur wenig Kompensation. 94% der Kinder mit Lese- und Schreibdefiziten
bleiben trotz schulischem Förderunterricht auf demselben Level.“
Mag. Christina Wallner-Paschon >
PISA-Zentrum Salzburg: Grundbildungs-Probleme können durch differenzierte
Ressourcenzuweisung an Schulen bekämpft werden
AMS hilft
Dass die Wirtschaft von Lehrstellenanwärtern neben einer gediegenen
Grundbildung auch soziale Kompetenzen erwartet, führt Dr. Peter
Härtel, Direktor der steirischen volkswirtschaftlichen Gesellschaft
aus und fügt hinzu: „Die Bereitschaft an der eigenen Employability
zu arbeiten, muss gegeben sein, aber auch Unternehmer tragen Verantwortung
für die Weiterqualifizierung ihrer Mitarbeiter.“ Weil Menschen mit
gravierenden Bildungsdefiziten am Arbeitsmarkt kaum vermittelbar
sind, wird den Betroffenen vom Arbeitsmarktservice eine Palette
von Programmen angeboten. Diese Berufsorientierungs- und Berufsfindungsmaßnahmen
werden, so Dr. Margareta Gross vom AMS Steiermark, auch sehr gut
angenommen.
Bildung hebt die Lebenserwartung
„Benachteiligung macht krank, die Gesundheitsgewinne unserer immer
älter werdenden Gesellschaft sind ungleich verteilt“, erläutert
Mag. Karin Reis-Klingspiegl von Styria vitalis den Zusammenhang
der sozioökonomischen Determinanten Bildung, Einkommen und soziale
Position mit dem Gesundheitszustand. So haben Kinder aus einer Akademikerfamilie
verglichen mit Kindern aus einer Arbeiterfamilie eine um 6 bis 8
Jahre höhere Lebenserwartung. Die Ungleichheit von Bildung produziert
Ungleichheit im Gesundheitszustand, denn die gesundheitlichen Belastungen
im Beruf, die Inanspruchnahme von Gesundheitsvorsorge und Versorgung,
das Wissen über gesundheitsrelevantes Verhalten sind stark vom Bildungsniveau
abhängig. „Ziel ist aber die Hebung des Gesundheitszustandes der
Gesamtbevölkerung.“
Frühe Gegenmaßnahmen
Die Ergebnisse und daraus resultierenden Forderungen des Projektes
„Literacy in Progress“ fasst Mag. Otto Rath zusammen. Zu den wichtigsten
zählen wohl möglichst frühe Maßnahmen, wie z. B. das Projekt FLIeG
im Grazer Westen, ein kostenloses Open-Learning-Center vor allem
für Mütter mit Bildungsdefiziten inklusive Kinderbetreuung; weiters
Unterstützungsmaßnahmen, die Schulen befähigen, Kompensationsleistungen
zu erbringen, adaptierte Bildungsangebote für funktionelle Analphabeten
im Erwachsenenalter, damit nicht negative Schulerfahrungen reinszeniert
werden, niederschwellige Gesundheitsangebote sowie die Sensibilisierung
der Politik für diesen Problemkreis. Rath: „In der Steiermark gibt
es schon wichtige Ansätze, das Bewusstsein, dass Grundbildungsdefizite
gewaltige Folgekosten nach sich ziehen, steigt.“
Gertrud Muckenhuber
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„Systemerhaltung
allein ist zu wenig“ Seit neun Monaten ist
der Betriebswirt Alfred Gutschelhofer Rektor der Universität Graz
– der erste Rektor der Alma mater graecensis seit deren Ausgliederung
aus der unmittelbaren staatlichen Verwaltung. Mit ihm sprach Christian
Stenner über die aktuelle Neuorganisation der Universität, die nicht
ohne Brüche vonstatten geht. |
Die erste Phase der „neuen Selbständigkeit“ der Universität
ist von Protesten von Beschäftigten und Studierenden, von budgetären
Problemen und einer ersten Abspaltung – nämlich jener der Medizinuniversität
– geprägt. Kann man da die neue Konstruktion, wonach die Universitäten
„juristische Personen des öffentlichen Rechts“ sind, die „vom
Bund zu finanzieren“ sind, als geglückt bezeichnen – oder ist
das bloß der Einstieg in die Verwaltung des Mangels?
Grundsätzlich ist die Tatsache, dass die Universitäten nun über
mehr Autonomie verfügen, positiv zu sehen. Die budgetären Schwierigkeiten
liegen eher an den Maastricht-Kriterien, die zum Sparen zwingen,
und an der Tatsache, dass die Bundesregierung nun rasche Umsetzungserfolge
einfordert, ohne zu beachten, dass Strukturen, die seit Maria Theresia
bestehen, nicht so einfach von einem Tag auf den anderen mit einem
Federstrich geändert werden können, zumal die Uni-MitarbeiterInnen
über hohes Demokratiebewusstsein verfügen. Ich glaube, dass man
da ein wenig mehr Augenmaß beweisen sollte; das heißt aber nicht,
dass der neuen Universitätsführung der Mut zur Innovation fehlt.
A propos Demokratiebewusstsein: Mit der neuen Verfasstheit
der Universität wurden auch die demokratischen Spielregeln geändert
– und das nicht nur, was die Reduzierung der Mitbestimmungsrechte
der Studierenden und des Mittelbaus betrifft. Letztendlich ist
jetzt auch die Kommunikation nach außen offenbar dem Rektor vorbehalten
…
Im Fall, auf den Sie anspielen, ging es um die Erstellung der
Eröffnungsbilanz der Universität. Das neue Uni-Recht ist in dieser
Thematik stark an das Handels- und Aktienrecht angelehnt, und das
setzt unternehmerisches Denken voraus. Nicht einmal in NGOs wie
der Caritas wäre es möglich, dass ein Mitarbeiter die Finanzgebarung
der Organisation in der Öffentlichkeit kritisiert.
Gilt das auch für inhaltliche Fragen, etwa für die Gestaltung
der Studienpläne? Dürfte z. B. ein Institutsvorstand, der meint,
dass er zu wenig Geld für die Erfüllung der Studienpläne bekommt,
dies wie bisher auch in der Öffentlichkeit kundtun?
Wenn man als Universität ernst genommen werden will, sollte man
aufpassen, Partikulärinteressen nicht allzu stark in die Öffentlichkeit
zu tragen. Ich denke nicht, dass man die Universität auf vernünftige
Art führen kann, wenn man 60 Pressesprecher im Hause hat, die bei
jedem Anlass die Führung in Frage stellen. Wir werden aber diesbezüglich
eine Regelung finden, vielleicht auf Fakultätsebene, die es erlaubt,
bestimmte Probleme zu kommunizieren; es muss dann aber natürlich
auch dem Rektorat möglich sein, sich zu distanzieren. Ich selbst
habe bis jetzt um des gedeihlichen Klimas willen immer geschwiegen,
wenn Angriffe vorgetragen wurden.
Rektor Alfred Gutschelhofer >
verlangt „eine Vielzahl von Ein- und Ausstiegsstellen für die universitäre
Ausbildung“ – und will sich gegen eine Ausgliederung der Lehrerausbildung
aus der Uni zur Wehr setzen
Letztere kamen vor allem von der geisteswissenschaftlichen
Fakultät …
Dabei ist die GeWi in ihrer Gesamtheit gar nicht von Einsparungen
betroffen – in Summe sind die abbaubaren Fixkosten sehr gering,
und da wir nicht wissen, wie der neue Kollektivvertrag aussehen
wird, wie die gesamtbudgetäre Situation sich entwickeln wird und
wie der neue Stellenplan gestaltet sein wird, wären solche Schritte
zur Zeit ohnehin nicht sinnvoll. Die Budgetpolitik kommt ja nicht
vom Rektor. Andererseits ist Systemerhaltung allein natürlich zu
wenig, und im Zuge der Entwicklungsplanung werden wir diskutieren
müssen, wo es wie viel Studierende gibt und in welchem Verhältnis
ihre Zahlen zu jenen der Lehrenden und Forschenden stehen. Die Strukturen
sind ja in manchen Bereichen sehr eigentümlich gewachsen: Man hat
eine Stelle geschaffen, und die hat sich zur Existenzerhaltung einen
Lehrplan gebaut. Ich bin aber auch davon überzeugt, dass die Universität
gewisse Freiräume erlauben soll – zwischen diesen Polen liegt die
Wahrheit.
In Sonntagsreden wird die Notwendigkeit möglichst breiter
Fremdsprachenkenntnisse betont, und Graz ist mit den Sprachinstituten
seiner Universität, dem Europäischen Fremdsprachenzentrum und
dem Österreichischen Sprachenkompetenzzentrum eigentlich der Sprachen-Standort
Österreichs – jetzt gibt es Diskussionen, dass Teile der Ausbildung
kostenpflichtig werden sollen ...
Zunächst: Die Sprachausbildung – ich denke hier vor allem auch
an die Romanistik, von der viele der Angriffe kommen – ist durch
ihre Qualität ein echtes Asset der Uni Graz. Wenn es die Mittel
für Anfängerkurse gibt, werden wir sie auch budgetieren. Ich halte
die finanziellen Probleme der Sprachausbildung nicht für das zentrale
budgetäre Problem der Geisteswissenschaften: Sehr viele der Schwierigkeiten
könnten durch fakultätsinterne Umschichtungen gelöst werden.
Jedenfalls werden in Hinkunft wirtschaftliche Kriterien eine
stärkere Rolle spielen als bisher. Das kann unter anderem bedeuten,
dass neue Geschäftsfelder erschlossen werden, es kann aber auch
bedeuten, dass bestimmte Bereiche abgestoßen werden. In diesem
Zusammenhang werden immer wieder die UB oder Teile davon, die
LehrerInnenausbildung – pädagogische Hochschulen sind ja schon
seit langem im Gespräch – oder der zentrale Informatikdienst –
die EDV-Abteilung – genannt …
Es gibt Bereiche, wo man sich in der Tat mittelfristig überlegen
muss, ob da nicht die Organisationsform einer GesmbH günstiger wäre
– das betrifft etwa auch die Weiterbildung –, weil die Universitäten
ja nicht vorsteuerabzugsfähig sind und damit in manchen Bereichen
auf 20% ihres Budgets verzichten müssen. Was die Universitätsbibliotheken
betrifft, so stellt sich die Frage anders: Warum müssen an einem
Standort mit fünf Universitäten derart differenzierte Bibliotheksstrukturen
existieren? Mein Vorschlag einer steirischen Wissenschaftsbibliothek
liegt weiterhin am Tisch. Hier geht es auch nicht um Ausgliederung,
sondern um den gemeinsamen Betrieb durch die Universitäten. Auch
bei den EDV-Abteilungen wären ähnliche Zusammenlegungen sinnvoll
– man könnte damit massiv bei den Lizenzgebühren sparen. Was die
Lehrerausbildung betrifft, so sehe ich die Ausgliederungsversuche
mit großer Besorgnis: Zunächst hat man die Fachhochschulen im Wesentlichen
mit der Personalkapazität der Universitäten aufgebaut und diese
gleichzeitig in den Medien als unfähig hingestellt. Dann wurde die
Medizin herausgelöst, und jetzt sollen wir dann auch noch das Lehrpersonal
für die pädagogischen Hochschulen liefern … dagegen werden wir uns
zur Wehr setzen.
Auf der Einnahmenseite könnten aber auch neue Geschäftsfelder
stehen. Ich denke da vor allem an die berufliche Weiterbildung,
ein Feld, das bisher von den Universitäten ja großzügig anderen
Institutionen überlassen wurde.
Das wird eine der Leitfragen unseres Entwicklungsplanes sein; sie
spielt in die Gesamtorganisation unseres Bildungswesens hinein.
Letztendlich geht es darum, eine Vielzahl verschiedener Ein- und
Ausstiegsstellen für die universitäre Ausbildung einzurichten. Dazu
müssen zertifizierte Abschlüsse geschaffen werden, die von den Personalisten
in den Unternehmen wahrgenommen werden. Ich trete dafür ein, dass
im Bakkalaureatsstudium ein einjähriges Basismodul geschaffen wird;
dadurch produziert man weniger Dropouts, die Betroffenen haben zumindest
einen Universitätslehrgang abgeschlossen. Wer weiter studiert, soll
mit maximal 20 bis 21 Jahren in die Wirtschaft entlassen werden;
das Magisterium soll so aufgebaut sein, dass es berufsbegleitend
absolviert werden kann. Mit einem Doktoratsstudium wird sich dann
nur mehr eine Minderheit für die Forschung qualifizieren – wir brauchen
nicht so viele Forscher, wie proklamiert wird.
Gleichzeitig müssen wir flexible Möglichkeiten für die Weiterbildung
schaffen – zum Beispiel für Frauen, die ihren Wiedereinstieg ins
Berufsleben planen, ebenso wie für Menschen, die eine Sabbaticalzeit
einschieben wollen. Für die berufliche Weiterbildung würde sich
die Errichtung einer GmbH und eine Einbindung der Personalisten
der Betriebe anbieten – vor allem aber sind Lehrgänge nötig, die
in ein- und zweisemestrige Bildungswürfel gegliedert sind und deren
Zertifikate einen Wert haben.
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Lehrgang
Erwachsenenbildung und Internet |
Bereits seit Herbst 2002 bietet das Informationszentrum Politische
Bildung gemeinsam mit dem Bundesinstitut für Erwachsenenbildung
den Lehrgang „Internet und politische Bildung“ an. Im kommenden
Herbst gibt es wieder das Angebot, sich unter fachlicher Anleitung
den kritischen und verantwortungsvollen Umgang mit dem neuen Medium
anzueignen. Die Schulung in der Suche nach und der Auswertung von
Informationen und Quellen aus allen Winkeln des weltweiten Netzes
erfolgt dabei ganz praxisgerecht anhand aktueller politischer Fragestellungen,
die sich als anschaulicher Übungsstoff eignen. Der dreiteilige Lehrgang
besteht aus drei Präsenz- und zwei Onlinephasen. Die Präsenzkurse
dauern jeweils 20 Übungseinheiten, dazwischen werden Recherchen
zu (meist selbst gewählten) politischen Themen im Netz unternommen;
über eine eLearning-Plattform ist eine unmittelbare Feedback-Möglichkeit
für alle Teilnehmer gegeben.
Termine:
Basiskurs: 13.–15. 9 . 2004 | Aufbaukurs: 24.–26. 10. 2004 | Fortgeschrittenenkurs:
22.–24. 11. 2004
Anmeldung: bis 23. 8. 2004 beim Informationszentrum Politische
Bildung | T 01-504 68 58 | www.politischebildung.at
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Jugendliche
gestalten Grazer Plätze Alltagstaugliche Freiräume
für Jugendliche sind Mangelware in Graz. Das EU Projekt „teens_open_space“
hat Grazer Jugendliche aufgefordert, jene Plätze, an welchen sie sich
besonders oft aufhalten, nach ihren Vorstellungen umzuplanen. Einige
der Ideen wird die Stadt Graz umsetzen. |
Das Freiraumprojekt teens_open_space ist ein Pilotprojekt der Europäischen
Kommission zur Förderung der Jugendpartizipation im Bereich der
Stadtentwicklung und der Gestaltung des öffentlichen Raums. Nach
Begehung einiger Lieblings- und auch „Gruselplätze“ von Grazer Jugendlichen
wurden in Planungswerkstätten Modelle für jugendfreundlichere Plätze
erarbeitet. Die Entwürfe - z. B. ein neuer, begrünter Lendplatz
- wurden Ende Juni im Rathaus präsentiert und Möglichkeiten zur
Umsetzung mit Jugendstadträtin Tatjana Kaltenbeck-Michl diskutiert.
„Jugendliche brauchen ein verbindliches Mitspracherecht – nicht
nur bei Spiel- oder Sportplätzen, sondern bei allen Themen“, so
Kaltenbeck-Michl.
Mehrfachnutzung ist Luxus
Die Grazer ProjektbetreuerInnen DI Maria Baumgartner und
DI Waltraud Körndl weisen auf eines der wesentlichen Projektziele
hin: Orte sollen durch Jugendliche selbst verändert werden, da bestehende
Freiräume zu wenig alltagstauglich und kaum variabel in der Nutzung
seien, Ausstattungselemente fehlen und somit ist die Mehrfachnutzung
vieler Plätze beschränkt. Das Freiraumprojekt wird vom Institut
für angewandte Umweltbildung IFAU unter der Projektleitung von Dr.
Karin Standler, Landschaftsplanung, durchgeführt und vernetzt
insgesamt sechs Städte. Kaltenbeck-Michl: „Hätten die Jugendlichen
bereits bei der Gestaltung des Hauptplatzes mitgewirkt, wäre er
sicher ein wesentlich freundlicherer Platz – für alle!“ Ob und wie
die Ideen der Jugendlichen zur Umgestaltung einiger Grazer Plätze
nun tatsächlich realisiert werden, wird sich weisen – KORSO wird
darüber berichten.
Claudia Windisch
Weitere Infos: www.teensopenspace.at
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Personalmanager
kürten FH JOANNEUM zur Nr. 1
Das „Industriemagazin“ hat österreichische
Personalmanager befragt, wie es um das Image der österreichischen
Fachhochschul-Studiengänge bestellt ist. Die FH JOANNEUM hat dabei
überragend abgeschnitten: Insgesamt 6 Studiengänge der FH JOANNEUM
kamen unter die ersten 10 der „Industriemagazin“-Umfrage. Platz 1
ging an den Grazer Studiengang „Fahrzeugtechnik“. |
Heimische Unternehmen haben die besten Erfahrungen mit dem Grazer
FH-Studiengang „Fahrzeugtechnik“ der FH JOANNEUM. Im Ranking zweitgereiht
folgt „Medientechnik und -design“ an der FH Hagenberg, dahinter
„Automatisierungstechnik“ vom Campus 02 in Graz. Dies ging aus einer
Umfrage des „Industriemagazins“ unter den Personalmanagern der 500
größten Betriebe Österreichs und weiteren 40 Personalberatern und
-experten hervor. Abgefragt wurden persönliche oder mittelbare Erfahrungen
der Manager mit AbsolventInnen bzw. persönliche Erfahrungen mit
jenen 52 österreichischen FH-Studiengängen, die bereits Absolventen
haben. Neben Platz 1 („Fahrzeugtechnik“) gingen auch die Plätze
4, 7, 8, 9 und 10 an Studiengänge der FH JOANNEUM, nämlich an: „Schienenfahrzeugtechnik“
(Graz), „Informationsmanagement“ (Graz), „Infrastrukturwirtschaft“
(Kapfenberg), „Industriewirtschaft“ (Kapfenberg) und „Bauplanung
und Baumanagement“ (Graz). Außerdem erfreulich: Alle der 9 in der
Wertung vertretenen Studiengänge der FH JOANNEUM wurden mit Bewertungen
von 1,40 bis 1,81 (Schulnotensystem) sehr gut beurteilt.
„Die Attraktivität der FH JOANNEUM wird durch dieses Ergebnis
sicher noch größer“, meint die steirische Bildungslandesrätin Kristina
Edlinger-Ploder. „Die Latte für die nächsten Jahre liegt damit
sehr hoch! Ich bin aber überzeugt, dass auch in Zukunft dieses beachtliche
Niveau gehalten wird und gratuliere allen, die an diesem Erfolg
mitgearbeitet haben. Diese erfreuliche Beurteilung bestätigt unseren
Weg!“
Geschäftsführer Markus Tomaschitz ergänzt: „Das Land Steiermark
und die FH-Gemeinden Graz, Kapfenberg und Bad Gleichenberg haben
durch ihre Unterstützung schon in einer frühen Phase die Weichen
für FH-Studiengänge gestellt, in denen Qualität groß geschrieben
wird und die angewandte Forschung ein integraler Bestandteil unserer
Aktivitäten ist. Der Erfolg gehört unseren Mitarbeitern, deren Arbeit
bewirkt, dass die Qualität unseres Angebotes auch von außen wahrgenommen
wird.“
Für einzelne Studiengänge der FH JOANNEUM kann man sich noch bis
10. September 2004 bewerben.
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Zeitbombe
Jugendarbeitslosigkeit Noch besteht allgemeiner
Konsens darüber, dass die Erwerbsarbeit zu den primären konstitutiven
Merkmalen modern verfasster Gesellschaften zählt. Und das trotz aller
Veränderungen, denen diese Gesellschaften im Zuge neoliberaler Wandlungsprozesse
und Globalisierungstendenzen ausgesetzt sind. |
Die Arbeitslosenquoten gehören neben den Daten über Bruttosozialprodukte
und einigen anderen ökonomischen Parametern immer mit zu den wichtigsten
Charakteristika vergleichender Zustandsbeschreibungen von modernen
Staaten.
Mit der Verschärfung des politischen Klimas im Zuge des Abbaus
von staatlich organisierter Öffentlichkeit weltweit und in den meisten
Staaten der Gemeinschaft gerät dabei das Problem des zunehmend schwieriger
werdenden Eintritts in die Erwerbsphase überhaupt immer mehr in
den Brennpunkt.
In der Reihe Stiftingtaler Gespräche illustrierte am 16. Juni 2004,
auf Initiative der steirischen Arbeiterkammer und des ÖGB in der
Grazer Otto Möbes Akademie, der Kinderpsychiater Univ. Prof. Dr.
Max Friedrich die Gefahren, die mit einem Abhandenkommen
bzw. mit einem Vorenthalten des Labour-Force-Status als die wichtigste
Säule für die Inkulturation der nachkommenden Generation gegeben
sind.
AK-Präsident Walter Rotschädl >
< und KinderpsychiaterUniv. Prof. Dr. Max Friedrich
Bankrott am Start
4754 Jugendliche zwischen 15 und 25 Jahren waren im Mai in der Steiermark
beim AMS arbeitslos gemeldet. Die simple Vorstellung des Risikos
einer „Erkrankung durch arbeitsloses Herumhängen“ werde durch die
Wissenschaft leider mehr als bestätigt, erläutert Friedrich. Gerade
beim Eintritt in jene Lebensphase, in der ein wesentlicher Sinn-Input
stattfindet, der auch die strukturelle Grundlage für spätere Verhaltensmuster
(etwa bei Krisenbewältigung) liefert, werden die jungen Menschen
dem existenziellen Bankrott preisgegeben.
Wir müssen davon ausgehen, dass die Gefahr besteht, dass Menschen,
die am Beginn der „Vollmitgliedschaft“ in der Gesellschaft, der
Erwerbsphase, von dieser wesentlichsten Teilhabe ausgeschlossen
sind, sich in ihrem ganzem weiteren Leben problematisch verhalten.
Deswegen sind „Lehrplätze oder ordentliche Arbeit wesentlich, damit
sich Jugendliche in ihrem Suchprozess zum Erwachsenwerden hin gut
entwickeln können.“
In der Möglichkeit, gleichzeitig mit der Herstellung der ökonomischen
Voraussetzungen für die je eigene Existenz in der Arbeit auch „Vorbilder
zur Selbst-Identifikation“ bzw. „Nähe und Intimität abseits der
Eltern“ zu finden, sieht Friedrich die zentralen und unverzichtbaren
Aspekte dieser Lebensphase. In der Familie selbst fehlten zunehmend
die Voraussetzungen für das so wichtige Imitationslernen, Orientierung
innerhalb der Gleichaltrigengruppen werde daher immer wichtiger.
In der aktuellen Phase, in der die Wirtschaft dabei ist, sich
aus der Ausbildungsverantwortung zu verabschieden – nicht ohne in
einem Atemzug das Fehlen von geeignetem Fachpersonal zu beklagen
– ist die öffentliche Diskussion geprägt vom „Irrationalismus der
Null-Lösung“, von einer Tendenz, Bestehendes zu zerstören, ohne
Ersatz dafür einzurichten oder auch nur anzudenken. Das reicht etwa
vom Schlechtmachen jugendspezifischer arbeitsmarktpolitischer Programme
bis zum Ausschluss von Angehörigen der Subkulturen aus öffentlichen
Räumen, in denen immerhin noch „Restanschlussfähigkeit“ und Möglichkeit
der Kommunikation und des Austausches besteht. Die jüngsten Vertreibungen
von Angehörigen der Jugendsubkultur vom Grazer Hauptplatz sind dafür
ein trauriges Beispiel.
„Wenn die Jugendlichen auf ihrer Suche verdrossen werden, weil
sie eben aus dem Berufsleben ausgeschlossen sind und nur herumhängen,
zeigt sich das durch depressive Verstimmungen“, so Friedrich. Mädchen
neigten dann dazu, sich selbst zu verletzen oder Essstörungen zu
entwickeln, Buben lebten ihren Frust durch erhöhte Aggressivität
und Gewalt aus. Friedrich plädiert für mehr Angebote für Jugendliche,
vor allem für Schulabbrecher, die „oft die besseren Arbeiter“ sind.
Wenn das Problem Jugendarbeitslosigkeit nicht in den Griff zu bekommen
ist, droht eine zusätzliche Dimension ins akute Stadium zu treten:
Die Gefahr des Einfalls und Einflusses von Einflüsterern, die dann
auf „eine Zeit, in der jeder Arbeit hatte“ verweisen.
Gastgeber und AK-Präsident Walter Rotschädl definiert das
Thema als „einen der Hauptinhalte für die Arbeiterkammer.“ Es geht
schlicht darum, „den Jugendlichen den Erwerb von Primärvertrauen
in unsere Gesellschaft nicht zu verweigern.“
Dieter Kordik
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Steiermärkische:
Neuer Vorstand Das neue Vorstandstrio der Steiermärkischen
Sparkasse strebt eine deutliche Expansion in allen wichtigen Geschäftsbereichen
und weitere Kostensenkungen an. |
Dr. Gerhard Fabisch, Mag. Franz Kerber und Dr. Georg
Bucher sind die neue Führungsgarnitur der steiermärkischen Bank
und Sparkassen AG; Fabisch ist „Steiermärkische-Urgestein“, Kerber
war Vorstandsmitglied der Erste-Bank-/Sparkasse-Tochter Immorent
AG, Bucher kommt direkt von der 25-Prozent-Minderheitseigentümerin
der Steiermärkischen, der Erste Bank, wo er eben für die Kooperation
mit der Sparkassengruppe zuständig war.
Auf Expansionskurs:
Neuer Steiermärkische-Vorstand Franz Kerber, Gerhard Fabisch und
Georg Bucher (v.l.n.r.)
Erhöhung der Eigenkapitalrendite
Dieses Signal einer stärkeren Anbindung an die Erste Bank solle
aber nicht zur Vermutung verleiten, das steirische Traditionshaus
gebe seine Selbstständigkeit auf, betonen die Neo-Vorstände: „Entscheidungen
im Kundengeschäft oder geschäftspolitische Entscheidungen treffen
wir ausschließlich in der Steiermark.“ Durch die Kooperation mit
der Erste Bank sollten bloß Kosten senkende Synergien genutzt werden.
Mittelfristige Ziele seien die Anhebung der Eigenkapitalrendite
von 8 auf 10% (Fabisch: „Das liegt noch immer deutlich unter dem
internationalen Durchschnitt“), die Erhöhung des allgemeinen Marktanteils
in der Steiermark von 25 auf 30% und ein Zuwachs bei der Zahl der
KundInnen von 350.000 auf eine halbe Million.
Weitere Kostensenkungen erwartet Neo-Vorstand Bucher vom Ausbau
alternativer Vertriebskanäle wie Internet- und Telefonbanking, von
einer Verbesserung des Risiko-Managements und vom Konzentrationsprozess
im Sparkassenbereich, der „weiterhin voranschreiten wird.“
Expansion auch auf den Auslandsmärkten
Der Selbstdefinition der Steiermärkischen als „Retailbank mit starkem
Kommerzmuskel“ (Kerber) entsprechend will man in Zukunft noch stärker
auf die Rund-um-die-Uhr-Betreuung der KundInnen setzen: Die neue
Service-Telefonnummer 050100 wird auch außerhalb der Geschäftszeiten
erreichbar sein und zumindest bei Frequently Asked Questions ausreichende
Unterstützung bieten. Auf den Auslandsmärkten strebt man in Slowenien
– wo die Steiermärkische gemeinsam mit der Kärntner Sparkasse eine
Bank betreibt – einen Anteil von 10% an, in Kroatien will man von
10 auf 15% Marktanteil kommen. Kerber: „Wir sehen unsere Aufgabe
vor allem darin, den steirischen KMUs zu helfen, die diesen erweiterten
Heimmarkt beackern wollen und in den meisten Fällen ja die Finanzierung
für ihre Projekte mitbringen müssen.“ Immerhin ein Sechstel des
gesamten Kreditvolumens der Steiermärkischen betrifft bereits den
slowenischen und kroatischen Markt, hier wird ein jährliches Wachstum
von ca. 5% prognostiziert.
cs
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Zehn
Jahre Arbeitsmarktservice Im Jubiläumsjahr
des Arbeitsmarktservice ziehen Politik und Sozialpartner eine positive
Bilanz über das Dienstleistungsunternehmen. Mit Inkraftteten des Arbeitsmarktservicegesetzes
im Jahr 1994 begann der Auf- und Ausbau einer völlig neuen Organisation,
die internationale Vernetzung mit den europäischen Partnerorganisationen
wurde realisiert, die rigorose Ausrichtung am Bedarf der KundInnen,
den Arbeitsuchenden und den Unternehmen und die Aktivitäten in Richtung
Berufsinformation wurden ausgebaut. |
Ein modernes Dienstleistungsunternehmen
Das Arbeitsmarktservice ist als Dienstleistungsunternehmen öffentlichen
Rechts der größte Personalvermittler am österreichischen Arbeitsmarkt.
Im Rahmen der Vollbeschäftigungspolitik der Bundesregierung, im
Auftrag des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit und unter
maßgeblicher Beteiligung der Sozialpartner trägt das AMS wesentlich
zur Vermeidung und Beseitigung von Arbeitslosigkeit in Österreich
bei. Neben seiner Funktion als Dienstleistungsunternehmen für Arbeitsuchende
und Unternehmen erfüllt das AMS im Auftrag des Bundesministeriums
für Wirtschaft und Arbeit auch behördliche Aufgaben in den Bereichen
Arbeitslosenversicherung und Ausländerbeschäftigung.
Deutliche Reduktion der Dauer von Arbeitslosigkeit
Das AMS Steiermark hat in den vergangenen 10 Jahren 1,04 Mio Zugänge
in und 1,12 Mio Abgänge aus Arbeitslosigkeit bearbeitet. Die durchschnittliche
Dauer der Arbeitslosigkeit konnte von 272 Tagen im Jahr 1994 auf
127 Tage im Jahr 2003 reduziert werden. In zehn Jahren hat das steirische
AMS 663.000 Arbeitsaufnahmen vermittelt. In den 17 regionalen AMS-Geschäftsstellen
in der Steiermark arbeiten derzeit 700 MitarbeiterInnen.
AMS-Steiermark-Chef Karl Heinz Snobe >
„Das Arbeitsmarktservice ist erster Ansprechpartner in allen Fragen
rund um die Berufs- und Arbeitswelt.“
AMS-Steiermark-Geschäftsführer Mag. Karl Heinz Snobe: „Das
AMS ist erster Ansprechpartner in allen Fragen rund um die Berufs-
und Arbeitswelt, und das nicht nur in Krisensituationen. Das Arbeitsmarktservice
2004 ist vertrauensvoller Makler in allen Fragen bezüglich Berufseinstieg,
Jobwechsel und berufliche Entwicklung. Regionale Verfügbarkeit unserer
Leistungen zählt neben höchster fachlicher Kompetenz und Professionalität
zu unseren größten Stärken.“
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IMMOBILIEN-KORSO
im Juli: Wohnen und Leben im Thermenland |
Mitten im Thermenland, am Rand der Innenstadt von Fürstenfeld,
liegt die große Altbauvilla in bester, ruhiger Grünlage, die mit
310 m2 Wohnfläche genügend Platz für eine große Familie oder fürs
Arbeiten und Wohnen unter einem Dach bietet. Das einstöckige Eckhaus
mit ausbaufähigem Dachboden bietet zusätzlich zur Garage reichlich
freie Parkmöglichkeiten entlang des parkähnlichen Gartens. In fünf
Gehminuten kann man sowohl ins Zentrum als auch ins Grüne, z.B.
zum Fuß des Dreikreuzberges, gelangen. Mit dem Auto erreicht man
nach kurzer Fahrzeit die Thermen Loipersdorf, die Hundertwassertherme
Blumau und Bad Waltersdorf.
Das Haus verfügt über vier Bäder, vier Räume mit Küchenanschlüssen,
elf Zimmer, geräumige Dielen und diverse Nebenräume. Es ist fast
vollständig unterkellert, hat im Obergeschoß eine Elektronachtspeicherheizung
und zwei gut funktionierende Kachelöfen, im Untergeschoß gibt es
eine Etagenheizung, die Fernwärme führt an der Grundgrenze vorbei.
Westseitig, in den von der Straße uneinsehbaren Hof hinein, liegen
eine Veranda und eine Terrasse mit Weinlaube. Der erste Stock ist
mit massiven Fischgrätparkettböden ausgestattet. Das gesamte Grundstück
misst 1200 m². Am Haus wurden regelmäßig Instandsetzungsarbeiten
durchgeführt, die Bausubstanz ist in gutem Zustand, Modernisierungsarbeiten
werden vor allem im Erdgeschoß nötig sein.
Im Anschluss an eine Verlassenschaft wird das Haus von den Eigentümern
provisionsfrei zum Verkauf angeboten.
T 0699-12 38 67 17 oder 0676-72 61 417 | als Verhandlungsbasis
gilt 220.000,- Euro.
Pläne können über immobilien@korso.at
angefordert werden und werden Ihnen per Mail zugesandt.
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Steirische
Spezialitäten Was ist eigentlich so besonders
an der Steiermark? Was hebt sie ab vom soliden Mittelmaß? Was gibt
es an Exklusivem, Einzigartigem? |
Die Antworten auf diese Frage gehören zu den wesentlichen Überlebens-
und Erfolgsstrategien einer klein- und mittelbetrieblich dominierten
Wirtschaft wie der steirischen. Denn in einer globalisierten Wirtschaft,
in der sich Fastfood-lokale, Fabrikshallen und Forschungslabors
zwischen Nowosibirsk, New York und Neu Delhi durch eine unverwechselbare
Verwechselbarkeit auszeichnen, reicht es einfach nicht mehr, normal
zu sein. Um erfolgreich zu sein, muss man auffallen. Auf der Suche
nach Spezialitäten „Made in Styria“ stößt man – abseits der bekannten
Stärkefelder – auf eine breite Palette wirklich unverwechselbarer
Produkte – vom Weintrauben-Kernöl über Sellerie-Schokolade und Papierschnüre
bis zu Holzschuhen, Lederhosen und Lodenjankern.
Die schönsten Beispiele für „Spezialitäten aus der Steiermark“
finden sich nun in einer gleichnamigen Broschüre, die vom Land Steiermark,
FA 19D (Abfall- und Stoffflusswirtschaft), von der Wirtschaftskammer
und der steirischen Wirtschaftsförderung gemeinsam erstellt wurde.
Wirtschaftskammer-Präsident Peter Mühlbacher >
lobt die Kooperation mit dem Land bei diesem gelungenen Versuch,
steirische Unternehmer mit ihrer Arbeit und ihren Produkten „vor
den Vorhang“ zu holen. Landesrat Johann Seitinger: „Die in der Broschüre
dargestellten steirischen Handwerksbetriebe mit ihren Produkten
sind Beispiele dafür, wie Nachhaltigkeit umgesetzt und angreifbar
gemacht werden kann.“
Die Broschüre ist kostenfrei erhältlich bei der Fachabteilung Abfall-
und Stoffflusswirtschaft (FA19D), Bürgergasse 5a, 8010 Graz, bzw.
kann sie als .pdf-Datei von der Homepage der Wirtschaftsinitiative
www.oeko.at unter
der Rubrik news heruntergeladen werden.
T +43 (316) 877-8792 | M fa19d@stmk.gv.at
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