korso Wirtschaft / Arbeit / Bildung
Das Informationsmagazin 
der Steiermark
 
06/2003
   
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Offensive gegen den Pflegefachkräfte-Mangel Rund 10.000 Personen werden in der Steiermark stationär gepflegt, weitere 8000 in ihrem eigenen Zuhause. Diese Zahlen werden aufgrund der immer höheren Lebenserwartung weiter steigen. Das Arbeitskräfte-Angebot kann den zunehmenden Bedarf nicht mehr decken: Schon jetzt fehlen in der Steiermark 250 Pflegefachkräfte.

 

Eine bedarfsgerechte Implacement-Stiftung, die auf Initiative von Landesrat Dr. Kurt Flecker gemeinsam mit ExpertInnen, dem bfi und dem AMS eingerichtet wurde, soll diesem Mangel entgegenwirken und gleichzeitig einen Beitrag zur Eindämmung der Arbeitslosigkeit leisten.

Soziallandesrat Kurt Flecker > fördert die Implacement-Stiftung für Pflegefachkräfte und drängt auf Abschluss eines Kollektivvertrages für den Pflege-Bereich.

Die neue Implacement-Stiftung steht aus verständlichen Gründen nur für den Pflegeberuf geeigneten Personen offen. „Das Land zahlt 3600 Euro für die Ausbildung eines/einer Stiftungsteilnehmer/in; zusätzlich werden 100 Euro für ein Diagnoseverfahren bereitgestellt, das gewährleistet, dass nur jene BewerberInnen diese Laufbahn einschlagen, die auch wirklich dafür geeignet sind“, betont Soziallandesrat Flecker. Insgesamt wird das Land Steiermark 700.000 Euro auf zwei Jahre verteilt für diese arbeitsmarktpolitische Maßnahme ausgeben.

Nicht nur für Arbeitslose
Der stellvertretende Geschäftsführer des Arbeitsmarktservice Steiermark, Mag. Karl-Heinz Snobe, betont die Bedeutung des Gesundheits- und Pflegebereichs für den Arbeitsmarkt: „Das ist einer der wenigen Wirtschaftssektoren, der noch neue Arbeitsplätze schafft – von 2001 auf 2002 stieg die Zahl der Stellen in diesem Bereich um 2,3%, bis 2030 wird eine Zunahme um 40% vorausgesagt.“ 2001 wurden dem AMS 813 offene Stellen im Gesundheits- und Pflegebereich gemeldet, davon konnte mangels qualifizierter BewerberInnen nur die Hälfte besetzt werden. Mit der Implacement-Stiftung, so hofft auch Snobe, soll dieser Bedarf nun gedeckt werden; die Unterstützung des AMS für die Stiftung besteht in der Weiterbezahlung des Arbeitslosengeldes bzw. bei Personen ohne Arbeitslosen-Status – die Stiftung wendet sich auch an Arbeitsuchende und WiedereinsteigerInnen – in der Deckung des Lebensunterhalts sowie in der Finanzierung des Diagnose-Verfahrens. Zusätzlich wird ein geringfügiger Zuschlag zum Arbeitslosengeld von 36,-- Euro pro Monat bezahlt.

AMS-Vize Karl-Heinz Snobe > „Im Gesundheits- und Pflegebereich wird der Arbeitskräftebedarf bis 2030 um 40% steigen.“

Bedarfsgerechte Qualifikation
Bis zu 200 Personen werden die 1600-stündige Ausbildung zum/zur PflegehelferIn absolvieren, ein kleiner Teil auch die kürzere Ausbildung zum/zur HeimhelferIn; ein Männeranteil von zumindest 10% wird angestrebt. Für bfi-Chef Alfred Strassegger, dessen Institution die Schulung inhaltlich und organisatorisch managt, liegt der innovative Zugang der Implacement-Stiftung vor allem in der optimalen Abstimmung der Lehrinhalte mit den Bedürfnissen der Arbeitgeber, was letztendlich auch den TeilnehmerInnen zugute käme: „Bei einem ähnlichen Kurs, der gerade in die Endphase geht, haben alle 20 TeilnehmerInnen schon jetzt eine fixe Jobzusage. Deswegen ist auch die Drop-out-Rate extrem niedrig.“ 67 private steirische Pflegeheime haben schon ihren Bedarf angemeldet; die zukünftigen Arbeitgeber der „Stiftlinge“ leisten auch einen finanziellen Beitrag zu den Stiftungsmaßnahmen.

Kollektivvertrag wird angestrebt
Soziallandesrat Flecker weiß allerdings, dass mit der Implacement-Stiftung allein nur ein Teil der Gründe für den Fachkräftemangel im Pflegebereich behoben werden kann: Allzu schwer wiegt die Tatsache, dass im privaten Bereich die Löhne für diese schwere und verantwortungsvolle Arbeit noch immer sehr niedrig sind und qualifizierte Kräfte daher in die öffentlichen Spitäler drängen. Auf gemeinsame Initiative der SozialreferentInnen aller Bundesländer soll nun ein bundesweit einheitliches, hoch qualifizierendes modulares Ausbildungssystem eingeführt werden und damit auch ein Imagegewinn für den Pflege-Beruf erzielt werden. Der Sozialreferent drängt aber auch auf den Abschluss eines Kollektivvertrages und will die Erhöhung der Tagsatzobergrenzen für die Pflegeheime vom Zustandekommen eines solchen abhängig machen. Flecker: „Die Ausbeutung von Arbeitskräften im Pflegebereich muss verhindert werden.“ Letztendlich sei dies auch eine wichtige Voraussetzung für die Hebung des Standards in der Pflege.

Informationen zur Implacement-Stiftung „Pflegefachkräfte“ gibt’s bei den Geschäftsstellen des Arbeitsmarktservice Steiermark.

Christian Stenner

 

 

 

Durchbruch in die Selbständigkeit Gründungsboom in der Steiermark: Im vergangenen Jahr wurden 20% aller neuen Unternehmen in der Steiermark von Arbeitslosen gegründet – mit nachhaltigem Erfolg. Das UnternehmensGründungsProgramm (UPG) des Arbeitsmarktservice Steiermark hat inzwischen über 1.000 ehemaligen Arbeitslosen durch Beratung, Planung und Ausbildung den Weg in die Selbstständigkeit geöffnet. Voraussetzungen: Eine dynamische Persönlichkeit und eine gute Projektidee!

 

Nachhaltige Gründungserfolge
Eine positive Bilanz zieht das Arbeitsmarktservice bei der Förderung von Unternehmensgründungen: 776 neue UnternehmerInnen und rund 1.000 neue Arbeitsplätze können verzeichnet werden. Der Gründungsboom scheint ungebrochen, allein in der Steiermark wurden im Jahr 2002 15% aller neuen österreichischen Unternehmen gründet – fast 20% davon von ehemals Arbeitslosen, unterstützt durch das UGP. Dr. Helfried Faschingbauer, Landesgeschäftsführer AMS Steiermark, zeigt sich darüber erfreut: „Wir sind stolz darauf, so vielen Arbeitslosen den Weg in die Selbstständigkeit geöffnet zu haben. Pro Gründung werden 1,3 Arbeitsplätze geschaffen und besonders erfreulich ist: 90% aller im UGP gegründeten Unternehmen existieren auch noch nach den kritischen ersten drei Jahren.“

AMS-Chef Helfried Faschingbauer > „Pro Gründung werden 1,3 Arbeitsplätze geschaffen“

 

In 6 Monaten zum/zur UnternehmerIn
Interesse, eine dynamische Persönlichkeit und eine gute Gründungsidee sind Voraussetzungen für eine intensive Beratung und Vorbereitung durch das UnternehmensGründungsProgramm des AMS. „Vom ersten Gesprächstermin bis hin zur Gründung vergehen maximal 6 Monate“, so der externe Berater Mag. Thomas Wychodil von der bit management Beratung GmbH. „Wenn wir die Erfolgsaussichten einer Gründungsidee abgeklärt haben, starten die GründerInnen mit unternehmensrelevanten Workshops und Qualifizierungen und werden laufend von uns betreut bzw. beraten.“ Von den insgesamt 1.786 Beratungsanfragen vergangenes Jahr wurden 1.293 ins UPG aufgenommen, wobei sich schließlich 919 abgeschlossene Beratungen als realisierbar herausgestellt haben. Tatsächlich erfolgten 776 Gründungen, wobei laut Faschingbauer der Frauenanteil bei einem Drittel liegt. Als besonders wichtig in der Vorbereitungsphase der Gründung sieht Wychodil die GründerInnenworkshops, da hier neben intensivem Gedankenaustausch und einer Erweiterung der eigenen Perspektiven bereits ein Kundennetzwerk aufgebaut werde.

Das traute Heim als Startplatz
„Die Kosten dieses Programms zur Reintegration von Arbeitslosen beliefen sich bis jetzt auf 1,6 Mio Euro“, so Faschingbauer. „Zurzeit bieten wir die Möglichkeit einer Gründerbeihilfe von einem Monat.“ Eine hohe Summe an Eigenkapital ist in den meisten Fällen nicht notwendig, denn: „Wir bewegen uns nicht im intensiven Investitionsbereich“, so Wychodil. „Die meisten GründerInnen im UGP starten ihr Unternehmen von zu Hause aus, da vorzugsweise im Bereich der technischen und privaten Dienstleistungen gegründet wird.“ Eine 5- bis 6-jährige einschlägige Berufserfahrung sei allerdings notwendig.

Gründerin Eva Maria Toriser > Erfolgreich durch das Unternehmensgründungs-Programm des AMS

Vom Gründerfahrplan zur Geschäftsrealisierung
Eva Maria Toriser, Gründerin der Firma „Steirerfloh“, gelang es durch das UGP ihr Geschäft am Mariahilferplatz in Graz aufzubauen. „Bei mir ging es vorerst vor allem darum, dass ich mir das nötige Wissen aneignete und an speziellen Qualifizierungsmaßnahmen teilnehmen konnte“, so Toriser über ihre ersten Schritte zur Unternehmensgründung, „Nach einer Abklärung, inwieweit meine Geschäftsidee realisierbar sei, wurde schließlich ein Gründerfahrplan entwickelt.“ Inzwischen verkauft Toriser als selbstständige Unternehmerin Designerartikel aus dem 20. Jhdt., Geschenkartikel, Kunsthandwerk und antiquarische Bücher. Der Durchbruch von der Arbeitslosigkeit in die Selbständigkeit ist gelungen – so ganz nach dem Motto Faschingsbauers: „Schuster such dir deine Leisten!“.

Claudia Windisch

 

 

 

Mythos private Vorsorge Steht unserer öffentliches Pensionssystem wirklich vor dem Kollaps, oder kann das Umlageverfahren doch langfristig gesichert werden? Ist die geplante Drei-Säulen-Vorsorge tatsächlich billiger, sozialer und sicherer?

 

Eingeladen von AK, Grüner Akademie und den unabhängigen Lehrer-GewerkschafterInnen durchleuchtete Mag. Christian Felber, Vorstandsmitglied von ATTAC-Austria, die tagespolitischen Stehsätze über die kommende Pensionsreform.

Entzaubert den Mythos der privaten Vorsorge: Christian Felber (ATTAC) >

Schreckensszenario Alterspyramide
Die demografische Entwicklung bewegt sich auf eine Überalterung der Gesellschaft zu. Im Szenario des deutschen Pensionsexperten Bert Rürup wird bis 2030 ein Beschäftigter einen Pensionisten erhalten müssen, aber, so Felber: In der privaten Vorsorge versorgt immer ein Arbeitender einen Pensionisten – nämlich sich selbst.

Rürups Argumentation, erläuterte Felber, geht von einer gleichbleibend niedrigen Erwerbsquote – einem äußerst unwahrscheinlichen Szenario. Gerade wegen der sinkenden Zahl von Jugendlichen werden immer mehr Frauen erwerbstätig werden, ältere Arbeitnehmer werden länger arbeiten, MigrantInnen werden als Arbeitskräfte benötigt werden. Die Erwerbsquote wird wie in vergleichbaren Ländern auf 80 bis 85% steigen. Eine Wifo-Studie, die diese Steigerung mit einbezieht, kommt zum Ergebnis, dass der momentan durchschnittliche Pensionsbeitragssatz von 23,3% nicht, wie von Rürup angekündigt, auf 31% steigen wird, sondern nur auf 25%.

Zur Abdeckung der Fehlsumme macht Felber weitere Finanzierungsvorschläge: Der wichtigste: Die Berechnung des Arbeitgeberbeitrages zur Sozialversicherung sollte nicht mehr an der Lohnsumme ansetzen, sondern an der kontinuierlich steigenden Wertschöpfung, um den Ersatz von Menschen durch Maschinen nicht auch noch durch geringere Abgaben zu belohnen.

Privatpensionen sind sicher wie Aktienkurse
Die Zeiten des Börsenbooms sind vorbei, die Aktienkurse sinken und bewegen sich auf dem Niveau des Wirtschaftswachstums, also bei 2 bis 3% Wachstum, allerdings sind sie von großen Schwankungen geprägt. Deswegen geben Banken und Versicherungen keine garantierten Renditen, die über 0% nominell hinausgehen – also ohne Inflationsabgeltung. Sie verlangen sogar dafür eine Risikoübernahme des Staates. In Österreich wurde im vergangenen Jahr wegen Aktienverfalls jede zweite Betriebspension um 8% gekürzt.

Wer kauft den Alten Aktien ab, wenn es weniger Junge gibt?
Um die angelegten Gelder in eine Pension umwandeln zu können, betonte Felber, müssen die Aktien an die nächste Generation verkauft werden. Ein großes Angebot wird einer geringeren Nachfrage gegenüberstehen und damit an Wert verlieren, die privaten Pensionen werden sinken, denn die Finanzmärkte sind auf dem Gebiet der Pensionsversicherungen besonders demografieanfällig. Und last but not least sind die Kosten der privaten Versicherer wesentlich höher als jene des Staates: Das Umlageverfahren braucht für die Verwaltung ca. 1,8% der Einlagen, private Versicherer schaffen es nicht unter 12 - 15%.

Gewinnt wenigstens der Staat?
Der Staat wird sich im Fall einer (Teil)privatisierung des öffentlichen Pensionswesen einiges von den Bundeszuschüssen an die öffentlichen Pensionskassen ersparen, das sind momentan ca. 2%. Im Gegenzug wird er aber durch Steuerbefreiungen von privater Vorsorge 3% verlieren. Außerdem: Sozialfälle fallen natürlich an den Staat zurück. Ein privatisiertes Pensionssystem produziert weit mehr Altersarmut, wie am Beispiel der USA oder Großbritanniens erkannt werden kann. Christian Felber resümierte: „Eine Harmonisierung der Pensionssystem oder die Verhinderung von Ungerechtigkeiten können mit dem Kapitaldeckungsverfahren schon gar nicht erreicht werden. Mit einer gut durchdachten Reform des Umlageverfahrens könnte aber durchaus ein langfristig finanzierbares und sozial gerechteres Vorsorgemodell geschaffen werden.“

Gertrud Muckenhuber

Nähere Informationen: www.attac-austria.org

 

 

 

Flecker: „Aus für Notstandshilfe ist unverantwortlich“ Wirtschaftsminister Martin Bartenstein hat angekündigt: Ab Sommer 2003 soll es keine Notstandshilfe mehr geben. Wer keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld mehr hat, soll ab diesem Zeitpunkt nur mehr Sozialhilfe erhalten. Das bedeutet: Keine Pensionsversicherung und in vielen Fällen Pflicht zur Rückerstattung der empfangenen Leistungen.

 

„Mittelalterliches Sozial-Verständnis“
Vom Notstandhilfebezieher zum Sozialhilfeempfänger: Dies könnte ab Sommer 2003 Wirklichkeit werden. Soziallandesrat Dr. Kurt Flecker zeigt sich darüber fassungslos: „Wer solche Ideen gebiert, fällt mit seinem sozialen Verständnis ins Mittelalter zurück.“ Denn: „Während Notstandshilfebezieher aktiv durch Schulungen, Betreuung und Qualifikationsmaßnahmen vom Arbeitsmarktservice unterstützt und letztlich vermittelt werden, bleiben Sozialhilfeempfänger von diesen Leistungen ausgeschlossen“, so Flecker. Außerdem haben Sozialhilfe-BezieherInnen keinen Anspruch auf Pensionsversicherung und müssen die empfangene Sozialhilfe im Falle von vorhandenem Eigentum oder steigendem Einkommen rückerstatten, falls die Reintegration in den Arbeitsmarkt gelungen ist. Und: Falls die Kinder eines/r Sozialhilfeempfängers/in über ausreichendes Eigentum verfügen, sind sie ebenfalls rückerstattungspflichtig.

11.000 SteirerInnen würden „ausgesteuert“
Die Abschaffung der Notstandshilfe bedeute entweder eine Reduktion der Versicherungsleistung bei gleichbleibender Höhe der Einzahlungen oder die Senkung der Lohnnebenkosten ausschließlich zu Lasten der Arbeitnehmer. Und: Allein in der Steiermark würden über 11.000 Menschen „ausgesteuert“ – mehr als ein Viertel aller Arbeitsuchenden. Gleichzeitig kämen die Landes- und Gemeindebudgets unter Druck: Während die Notstandhilfe durch Beiträge in Höhe von rund 3% des Bruttogehalts von Arbeitnehmer und -geber bezahlt wird, ist die Sozialhilfe eine Fürsorgeleistung, die zu 60% aus Landes- und zu 40% aus Gemeindemitteln bestritten wird. Flecker in Richtung der Event-Politiker in Bund, Land und Stadt: „Es ist ungerecht, das Brot zu reduzieren, damit für Spiele genug Geld bleibt.“

Claudia Windisch

 

 

 

  Volksbegehren: Atomkraft raus aus Europa! Die aktuellen Pläne der EU zeigen ein deutliches Comeback der Atomindustrie – u.a. sollen die Euratom-Kredite von 4 auf 6 Milliarden Euro aufgestockt werden. Greenpeace setzt mit dem österreichischen Anti-Atomvolksbegehren vom 10. – 17. Juni ein deutliches Zeichen Richtung Brüssel: Atomkraft raus aus Europa! Laut Umfragen fordern derzeit 71% aller befragten EU-Bürger den Atomausstieg.

 

Zurück in die 50er Jahre?
Der neue Entwurf für die europäische Verfassung sieht die 1:1-Übernahme des Euratom-Vertrages aus dem Jahre 1957 vor: Das bedeutet bis zu 29 neue Atomreaktoren im europäischen Raum und die Förderung der Atomlobby durch billige EU-Kredite. „Jetzt ist Zeit zu handeln,“ betont Bernhard Drummel, Geschäftsführer von Greenpeace, „auch rund um Österreich steht eine Vielzahl von Risikoreaktoren. Und: Der Atommüll ist noch immer ein ungelöstes Problem. Wir müssen die Risiken so schnell wie möglich runterfahren!“

Gefordert: Anti-Kernkraft-Verfassungsgesetz
Greenpeace ruft alle ÖsterreicherInnen auf, vom 10. bis 17. Juni mit ihrer Unterschrift beim Anti-Atomvolksbegehren die österreichische Bundesregierung dazu zu verpflichten, auf EU-Ebene für den europaweiten Atomausstieg einzutreten. „Ziel des Volksbegehrens ist ein Verfassungsgesetz, worin festgehalten wird, dass gegen jede Pro-Atomenergie-Entscheidung der EU in Brüssel mit einem klaren NEIN gestimmt wird“, so Drummel, „Wir haben kein Vertrauen mehr in die österreichische Bundesregierung, dass sie dies freiwillig tun wird.“

71% der EU-Bürger fordern Ausstieg
Im Auftrag von Greenpeace befragte das österreichische Marktforschungsinstitut MRN 2000 europäische Internet-Nutzer aus 15 EU-Staaten. Ergebnis: 71 Prozent aller befragten EU-Bürger fordern den Atomausstieg. Mit unserem Anti-Atomvolksbegehren wollen wir den österreichischen BürgerInnen die Möglichkeit geben, ihrer Haltung durch eine Unterschrift Ausdruck zu verleihen“, so Greenpeace-Pressesprecher Axel Grunt. „Damit soll eine Kettenreaktion in Europa ausgelöst werden und ein klares Zeichen in Richtung Brüssel gesetzt werden: Atomkraft raus aus Europa.“

Claudia Windisch

Weitere Infos unter: www.greenpeace.at/volksbegehren

 

 

 

  Beste Ergebnisse für die GRAWE im Jubiläumsjahr

 

Das Traditionsunternehmen kann auch im 175. Jahr seines Bestehens auf eine äußerst erfolgreiche Bilanz verweisen: Trotz gestiegener Schadensbelastung in der Schaden-/Unfallversicherung konnte das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit um 19,3% gegenüber dem Vorjahr und der Jahresüberschuss um 6,3% gesteigert werden. Generaldirektor Dr. Othmar Ederer verweist mit besonderem Stolz auf die solide Eigenmittelausstattung der AG: Diese erreicht mit einem Solvabilitätsgrad von 247% einen österreichischen und internationalen Spitzenwert.

Auch die Auslandsgeschäfte der GRAWE entwickeln sich höchst erfolgreich: Die Prämieneinnahmen der Auslandstöchter stiegen um 18,7% und erreichten im Jahr 2002 bereits 24,3% der Gesamteinnahmen des Konzerns. Vor allem im Bereich der Lebensversicherungen konnten die GRAWE-Töchter ihre Marktpositionen in den Staaten des ehemaligen Jugoslawien festigen und ausbauen; die GRAWE Hrvatska ist seit 1998 Marktführer in diesem Versicherungsbereich.

Ein Fest für alle …
verspricht das 175-Jahr-Jubiläumsfest der GRAWE zu werden: Am 15. Juni dirigiert um 10.00 Nikolaus Harnoncourt ein spezielles Programm aus der Gründungszeit der Versicherung, das live aus dem Grazer Congress auf den Hauptplatz übertragen wird. Ab 12.00 belebt ein Multi-Kulti-Jubiläumfest die Herrengasse und den Hauptplatz.

Info: www.grawe.at/175 | T (0316) 8037-175

 

 

 

  EU-Osterweiterung im Steiermarkdialog Im Rahmen des „Steiermark-Dialoges“ diskutierten Interessensvertreter die herandräuenden Auswirkungen des 1. Jänner 2004.

 

Dr. Helfried Faschingbauer, Chef des Arbeitsmarktservice, zeigt sich wenig optimistisch: „Die großen Segmente sicherer Arbeitsplätze werden immer kleiner werden, hingegen werden defizitäre Arbeitsplätze zunehmen und die soziale Absicherung wird schwächer werden“, so Faschingbauer. „Derzeit versuchen wir Grenzräume zu stärken, um massenweise Wanderungsbewegungen zu verhindern.“ Das vermeintliche Gegenargument von Wirtschaftskammer-Lady Dr. Claudia Weyringer stellte sich als Stützung der Argumentation Faschingbauers heraus. Denn wenn „die Slowenen mehr Angst vor der schnellen Öffnung wegen der eventuellen Abwanderung [haben] als wir vor der Verschlechterung des Arbeitsmarktes“, dann steht zu befürchten, dass beide Recht mit ihren Ängsten haben: Slowenische ArbeitnehmerInnen werden sich – verständlicherweise – die noch bestehende Lohndifferenz zunutze machen wollen.

Auch Mag. Marcel Kirisits von der Arbeiterkammer fürchtet: „In den Niedriglohnbranchen wird es sehr bald zu Verdrängungseffekten kommen, da die Konkurrenz durch ausländische Beschäftige steigen wird.“ Für den Landwirtschaftsbereich erwartet Dr. Franz Maierhofer von der Landwirtschaftskammer unterschiedliche Auswirkungen: „Im Obst- und Weinbau sind positive Entwicklungen zu erwarten. In der Rinder- und Schweinezucht muss langfristig mit negativen Folgen gerechnet werden.“

Tröstliche Worte fanden HR Mag. Ludwig Rader, Leiter der FAB 3b „Europa“, der eine Diskussion über das „Wie“ der Erweiterung in Gang setzen will, im Laufe welcher die Menschen herausfinden könnten, was die Erweiterung ganz persönlich mit ihnen zu tun habe, und DI Karl Georg Doutlik, Leiter der Vertretung der Europäischen Kommission in Wien, der kühn postulierte: „Bis zum 15. Jahrhundert war die Erde eine Scheibe und bis zum 18. Jahrhundert die Demokratie ein Übel. Nun ist die Erde rund und die Demokratie verwirklicht. Die Grundrechte für alle Menschen Europas sind festgeschrieben und Frieden, Wohlstand und Sicherheit garantiert.“

Claudia Windisch

 

 

 


Mag. Gerhard Halser

Die Kapital-Lebensversicherung: Der Klassiker der privaten Vorsorge!

 

Ende der 90er schienen die Tage der klassischen Kapital-Lebensversicherung gezählt. Im Vergleich zu anderen Anlageformen wurde sie als zu starr und zu wenig ertragreich erachtet. Doch Totgesagte leben länger. Durch die mehrjährige Talfahrt der Börsen und die damit verbundenen hohen Verluste alternativer Investments erlebt sie gerade eine Renaissance.

Was beinhaltet eine klassische Lebensversicherung?
In einer Kombination aus Kapitalansammlung und Todesfall- bzw. Berufsunfähigkeitsschutz werden Alters- und Hinterbliebenenvorsorge gleichermaßen abgedeckt. Eine garantierte Kapitalleistung wird entweder zu einem festgelegten Zeitpunkt oder bei Eintritt des versicherten Ereignisses ausbezahlt. Hinzu kommen die angesammelten Gewinnbeteiligungen.

Welche Vorteile bietet eine klassische Lebensversicherung?
Wenn man in eine Lebensversicherung einbezahlt, so investiert man in ein jahrzehntelang erprobtes System. Dieses bietet eine Mindestverzinsung der eingesetzten Sparbeiträge.

Welche Nachteile sind mit einer klassischen Lebensversicherung verbunden?
Eine Lebensversicherung ist eine sehr konservative Anlage. Die hohe Sicherheit, die sie bietet, wird mit einer dementsprechend niederen Verzinsung bezahlt. Eine vorzeitige Auflösung bzw. Prämienfreistellung ist meist mit einem nicht unbeträchtlichen Verlust verbunden.

Es werden unzählige Produkte im Bereich der klassischen Lebensversicherung angeboten. Der Markt wird immer unübersichtlicher. Als Einzelner ist es sehr schwer sich zurechtzufinden. Lassen Sie sich daher von einem Experten beraten.

Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme!


Mag. Gerhard Halser
Rudolfstraße 125
A–8010 Graz
Mobil: 0676/33 70 346
Fax: 0316/30 10 244
E-Mail: gerhard.halser@gmx.at