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korso
Wirtschaft / Arbeit / Bildung |
Das
Informationsmagazin
der Steiermark
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04/2005
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Gentechnik:
Jetzt vorsorgen! |
Weil die EU-Kommission ihre Vorstellungen von Marktliberalismus
in allen Bereichen durchgesetzt hat, dürfen nun auch in Österreich
gentechnisch veränderte Pflanzen angebaut werden –
einzige Bedingung: Sie müssen ein Zulassungsverfahren in
einem Land der EU durchlaufen haben. Dennoch verfügen in
Österreich die Bundesländer aufgrund der föderalen
Verfassung über – beschränkte – Möglichkeiten,
Freisetzungen von GVOs (gentechnisch veränderten Organismen)
zu verhindern: Die Union akzeptiert begründete Einschränkungen
– in welchem Ausmaß, wird in Kürze ein Urteil
des Europäischen Gerichtshofes zeigen. In der Steiermark
wird noch um ein Gentechnik-Vorsorgegesetz gerungen – am
12. April befasst sich wieder ein Unterausschuss des Landtages
damit.
Wie weit ist die EU bereit, die Sorgen verunsicherter BürgerInnen
ernst zu nehmen? Die Lackmusprobe dafür ist bereits im Gange:
Vor dem EuGH wird gerade über das oberösterreichische
Gentechnik-Vorsorgegesetz verhandelt, mit dem der oberösterreichische
Landtag das gesamte Bundesland zur gentechnikfreien Zone erklärt
hatte und das prompt von der EU-Kommission abgeschmettert worden
war. Die Bundesländer Salzburg und Kärnten verfügen
bereits über ein Gentechnik-Vorsorgegesetz, das die Gnade
der EU-Gewaltigen gefunden hat; Wien, Niederösterreich, Tirol
und das Burgenland haben bereits Gesetze beschlossen, die noch
genehmigt werden müssen. In der Steiermark wird noch heftig
debattiert.
Verärgert über die Länge der Diskussionen zeigt
sich die sozialdemokratische Landwirtschaftssprecherin
Monika Kaufmann: „Wir haben schon vor mehr als
einem Jahr einen Entwurf für ein Vorsorgegesetz vorgelegt,
dennoch ist bis jetzt nichts weitergegangen.“ Drei Eckpunkte
müsse ein zu beschließendes Vorsorge-Gesetz erfüllen,
verlangt Kaufmann: „Jede Auspflanzung gentechnisch veränderter
Pflanzen muss durch die Landesregierung bewilligt werden, eine
Freisetzung darf nur unter Nachweis des Abschlusses einer Haftpflichtversicherung
erfolgen, wobei bei eventuellen Schäden Beweislastumkehr
gelten muss; und schließlich muss ein Gentechnik-Buch geführt
werden, das alle Daten über Freisetzungen enthält und
allen Interessierten öffentlich zugänglich ist.“
Wenn alle geschützten Landschaftsteile der Steiermark –
zum Beispiel alle Landschaftsschutzgebiete, alle Natura-2000-Gebiete
und alle Europaschutzgebiete – gentechnikfrei gehalten würden,
dann wären das bereits 50% der Fläche des Bundeslandes.
Kaufmann drängt auf raschen Beschluss des Gesetzes, denn:
„Nach der herrschenden Rechtslage könnte jederzeit
ein Landwirt gentechnisch veränderte Pflanzen anbauen, ohne
dass auch nur jemand davon erfährt.“
Ähnlich die grüne Umweltsprecherin Edith Zitz:
Zusätzlich will sie auch die Parteienstellung von Umweltorganisationen
und des Umweltanwaltes in den Bewilligungs- und Anhörungsverfahren
verfahren. Der Begriff „gentechnikfreie Steiermark“
solle – ähnlich wie in Oberösterreich –
ins Gesetz. Der zentrale Hebel für ein gentechnikfreies Österreich
liege aber beim Bund: „Die Förderungen aus dem Österreichischen
Programm für Umweltgerechte Landwirtschaft, dem ÖPUL,
müssen an die Bedingung geknüpft werden, dass keine
gentechnisch veränderten Pflanzen ausgesät werden –
die davon betroffenen Betriebe bewirtschaften immerhin 90% der
landwirtschaftlichen Nutzfläche.“
Auch sein Ziel sei es, die Steiermark letztendlich als gentechnikfreie
Zone auszuweisen, bekräftigt Umwelt- und Agrarlandesrat Johann
Seitinger: „Wir erwarten mit großem Interesse
die Entscheidung des EuGH betreffend Oberösterreich.“
Er sei in dieser Frage „ganz klar positioniert“, nicht
zuletzt habe er ja im Namen der Steiermark bei der Konferenz der
EU-Regionen gegen Gentechnik die Allianz der gentechnikfreien
Regionen mit unterzeichnet. „Ich will, dass das Gentechnik-Vorsorgegesetz
noch vor dem Sommer beschlossen wird, und ich verspreche, dass
wir dabei jeden Spielraum nützen werden, den die EU-Rahmengesetzgebung
uns lässt.“ Darüber hinausgehend will Seitinger
„eine Allianz zwischen Lebensmittelhandel, Landwirtschaft
und Konsumenten herstellen“ – nur wenn diese einig
seien, werde die Ächtung der Gentechnik Bestand haben. Die
von der Opposition als Alibi-Aktion kritisierte „Taferl-Initiative“
– Bauern, die freiwillig auf Gentechnik verzichten, sollen
dies durch einschlägig beschriftete gelbe Tafeln auf ihren
Feldern kundtun – sei in diesem Zusammenhang zu sehen: „Wenn
viele diese Tafeln anbringen, entsteht gesellschaftlicher Druck
auf potenzielle Gentechnik-Anwender.“
Eine Plattform aus „Forum Lebenswerte Zukunft“, Ökosozialem
Forum, „Ärzten für eine gesunde Umwelt, Naturschutzbund
Steiermark und Bioernte Austria, vertreten durch die Umweltärztin
Eva Maria Wendler und den Biotechnologen und
Universitätsprofessor Anton Moser, hat insgesamt
15 Vorschläge zu einer Verbesserung bzw. Verschärfung
des vorliegenden Entwurfes eine steirischen Gentechnik-Vorsorgegesetzes
als Petition an Landtagspräsident Reinhold Purr
gerichtet. „Bis jetzt hat es null Reaktion gegeben“,
ärgert sich Plattform-Aktivist Manfred Grössler.
Die Gentechnik-Gegner verlangen unter anderem die Übernahme
der Haftung für Schäden durch die Saatgut produzierenden
Unternehmen und nicht durch die Bauern, Sicherheitsabstände
von 25 bis 100 Kilometern (so weit können Pollen nämlich
nachweislich durch den Wind getrieben werden) und die Behandlung
und Entsorgung eventueller GVO-Abfälle als gefährliche
Abfälle, für deren fachgerechte Beseitigung die Produzenten
– also die Saatgut-Firmen – sorgen müssten. Darüber
hinaus sollten die bei der Freisetzung von gentechnisch veränderten
Pflanzen einzuhaltenden Vorsichtsmaßnahmen, die laut Gesetzesentwurf
auf dem Verordnungsweg geregelt werden sollen, direkt ins Gesetz
übernommen und genauer definiert werden. Vor allem müsse
aber der Anbieter von gentechnisch verändertem Saatgut für
alle Folgeschäden haften - das entspreche der üblichen
Regelung der Produkthaftung.
Eine der im Entwurf genannten Vorsichtsmaßnahmen betrifft
die Errichtung von so genannten „Pollenbarrieren“:
Diese sollen verhindern, dass GVO-Pollen ein konventionell oder
biologisch bewirtschaftetes Feld erreichen und dass es solcherart
zur Kreuzung mit nicht gentechnisch veränderten Pflanzen
kommt - ein Risiko, das besonders für die Biolandwirtschaft
existenzgefährdend ist. Findige Bio-Landwirte wie der Kärntner
DI Volker Helldorff haben diese Möglichkeit
genützt – nicht etwa in der trügerischen Hoffnung,
diese Barrieren könnten tatsächlich den Einflug von
GVO-Pollen verhindern – sondern um Aufsehen erregende Werbung
gegen den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen zu betreiben.
Helldorff: „Die von der EU- Behörde in Aussicht gestellten
Sicherheitsabstände reichen nicht viel weiter als 20 m. Also
sollen zusätzlich Pollenbarrieren aufgestellt werden. Aber:
Niemand konnte mir sagen, wie solch eine Pollenbarriere ausschauen
soll, damit sie wirkt.“ Daraufhin erfand Helldorff in Eigenregie
die ultimative Pollenbarriere: „Ein Totenkopfsymbol soll
anzeigen, dass Lebensmittel vergiftet werden. So ein Symbol ist
auch wichtig für die Legastheniker unter den Bienen, nicht
jede kann lesen …“
– cs –
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Das Wasserstoffzeitalter hat schon begonnenStellen
Sie sich folgendes Zukunftsszenario vor: Nur mehr mit Wasserstoff
betriebene Fahrzeuge fahren durch die Straßen, kein Auto verpestet
die Luft mehr mit Schadstoffen. Diese Vision könnte bald wahr
werden: Auf dem Gelände der Technischen Universität Graz
erfolgte Ende März der Spatenstich für die 1,5 Mio Euro-Investition
„Hydrogen Center Austria“. Das erste österreichische
Forschungszentrum für Wasserstoff mit technischen Prüfständen
und einer Wasserstoffabgabestelle soll noch in diesem Sommer in
Betrieb gehen. |
Für KORSO sprach Gerlinde Knaus mit Dr. Manfred Klell,
dem Geschäftsführer der HyCentA Research (Hydrogen Center
Austria) und Mitarbeiter am Institut für Verbrennungskraftmaschinen
und Thermodynamik an der TU Graz.
Gemeinsamer Spatenstich von Wissenschaft und Politik:
Dr. Manfred Klell, LR DDr. Gerald Schöpfer, LHStv. Leopold
Schöggl, Forschungs-Staatssekretär Eduard Mainoni, TU-Rektor
Hans Sünkel
Noch heuer im Sommer soll „HyCentA“ (Hydrogen
Center Austria) in Betrieb gehen. Welche technischen Herausforderungen
gilt es zu lösen?
Der ökologische Aspekt spielt hier eine wichtige Rolle: Um
Wasserstoff als erneuerbaren Energieträger gewinnen zu können,
gibt es unterschiedliche Herstellungsverfahren, wie die Elektrolyse
und die Dampfreformierung. Beide sind vom Wirkungsgrad noch nicht
befriedigend. Der Forschungsbedarf in die Herstellungsprozesse wird
weltweit wahrgenommen und große Summen werden in diesen Bereich
investiert. In vielen Ländern wurden bereits Wasserstoff-Tankstellen
und Flotten von Experimental-Fahrzeugen in Betrieb genommen. Von
Seiten der Autohersteller, die in den nächsten Jahren mit Wasserstoff
betriebene Fahrzeuge in größeren Mengen auf den Markt
bringen wollen, besteht ebenfalls eine große Nachfrage. Es
gibt leider noch kein großtechnisches Verfahren, um Wasserstoff
regenerativ und günstig herzustellen. Die Fragen der Verteilung
und Speicherung sind noch nicht im industriellen Maßstab gelöst.
Die TU Graz kooperiert als Hauptgesellschafterin mit dem Bundesministerium,
mit dem Zukunftsfonds des Landes Steiermark und mit der Steirischen
Wirtschaftsförderung. Konzerne wie Magna, OMV und die AVL List
sind als Kooperationspartner der TU Graz ebenfalls auf den „Wasserstoff-Zug“
aufgesprungen. Allein in Europa gibt man derzeit jährlich rund
drei Milliarden Euro für die Forschung und Testreihen mit Wasserstoff
aus.
Ist die mangelnde Wirtschaftlichkeit der Hauptgrund für
den bislang zögerlichen Einsatz dieser neuen Technologie?
Wenn ein Hersteller Fahrzeuge auf den Markt bringt, die wesentlich
teuerer sind und trotzdem nicht mehr können, nimmt der Markt
diese Innovation nicht an. Das Label „wasserstoff-schadstofffrei“
auf dem Fahrzeug genügt nicht, um die Leute dazu zu bewegen
mehr dafür zu bezahlen. Es gibt noch Probleme in der praktischen
Umsetzung und der Knackpunkt ist: Man muss billigere, effiziente
Technologien entwickeln, sodass Wasserstoff konkurrenzfähig
wird. Irgendwann werden die fossilen Ressourcen ausgehen oder so
teuer sein, dass die Kosten-Nutzen-Rechnung den Einsatz von Wasserstoff
erlaubt.
Wie ist es um die Sicherheit von Wasserstoff bestellt?
Die Anlage entspricht laut Gutachten allen notwendigen Sicherheitsstandards
und verfügt über ein hochautomatisiertes elektronisches
Überwachungssystem. Wasserstoff ist im Grunde nicht gefährlicher
als jeder andere Kraftstoff.
Wie ist Ihre Vision in Bezug auf die Zukunft des Wasserstoffantriebs?
Mein persönliches Anliegen ist es, dass die Menschen auf
diesem Planeten in einer intakten und gesunden Umwelt leben können.
Dazu ist die Senkung der Schadstoffemissionen unbedingt erforderlich.
Ich habe die Vision von einer Wasserstoffwirtschaft, die bei der
Erzeugung auf einen regenerativen Kreislauf setzt und eine schadstofffreie
Nutzung ermöglicht. Keiner der in der derzeit verwendeten fossilen
oder atomaren Energieträger ist erneuerbar regenerativ und
verbrennt schadstofffrei.
Danke für das Gespräch!
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„Future
Steps“
– Konsequente Arbeit am Image der Lehre
< Landesrätin Kristina Edlinger-Ploder
mit „future steps“-Projektleiter Ludwig Kapfer und Hofrat
Dr. Walter Frisee |
In Rahmen einer Pressekonferenz zog Bildungslandesrätin Mag.
Kristina Edlinger-Ploder Bilanz über das erste
Jahr der von ihr ins Leben gerufenen Lehrlingsinitiative „future
steps“. Ausgehend von einer Befragung im Herbst 2003 waren
Wünsche und Anliegen von Lehrlingen in einem Paket von Image
verbessernden Maßnahmen umgesetzt worden, um die Akzeptanz
der Lehrberufe zu heben.
Fachkräfte von morgen
Edlinger-Ploder betont die wichtige Rolle gediegener Berufsausbildung
für Wirtschaft und Gesellschaft: „Lehrlinge sind die
Fachkräfte von Morgen, daher ist es wichtig, ihnen die beste
Ausbildung zu ermöglichen und ihnen Selbstbewusstsein einzuflößen.“
Die unter dem Titel „future steps“ laufenden Aktivitäten
sollen deshalb im heurigen Jahr nicht nur konsequent weitergeführt,
sondern auch noch in etlichen Punkten intensiviert werden.
Bereits im März 2004 wurde ein Gesamtbudget von 78 Mio. Euro
für Ausbauten bzw. die Sanierung von 22 Berufsschulen an 15
Standorten und deren Internate beschlossen. „Damit wird das
größte Investitions- und Sanierungsprogramm in Gang gesetzt,
dass es in der Steiermark jemals gegeben hat“, stellt HR Dr.
Walter Frisee, der für diesen Bereich zuständige
Beamte der Landesregierung, zufrieden fest. Das Budget für
die „future Steps“-Aktivitäten wurde ebenfalls
entsprechend von 220.000 auf 244.000 Euro aufgestockt.
Gemeinsame Aktivitäten mit Schülern
Um dem verbreiteten Gefühl von „Minderwertigkeit“
von Lehrlingen gegenüber Maturanten zu begegnen, soll die Lehrabschlussprüfung
durch einen feierlichen Rahmen aufgewertet werden: Der „Lehrabschlussball“
wird heuer am 15. Oktober bereits das zweite Mal über die Bühne
gehen. Gemeinsame Aktionen mit anderen Schulformen bilden überhaupt
ein zentrales Element von „future steps“. Nach den Erfahrungen
des Projektleiters Ludwig Kapfer ist die Vorstellung,
„dass die Kinder die Matura erreichen sollen“ unter
den Eltern immer noch sehr weit verbreitet. Hier setzt eine Projektreihe
an, in der Lehrlinge und Schülerinnen/Schüler zusammen
Theater machen, kochen oder handwerklich tätig sind. Die Vorjahrsteilnehmer
waren nicht nur mit Rieseneifer und Spaß bei der Sache, sondern
auch einhellig der Meinung, viel aus dem gemeinsamen Tun gelernt
zu haben. Als Konsequenz daraus wird in diesem Jahr jede Berufsschule
mit einer höheren Schule ein Projekt in Kooperation durchführen.
Der Schritt vom schulischen Leben zum Berufsdasein erfolgt oft
zu abrupt: Wochentrainings für angehende Lehrlinge sollen hier
Abhilfe schaffen. Bei diesen Erlebniscamps erfahren die jungen Menschen,
wie Teamarbeit funktioniert kann und wie rücksichtsvoller Umgang
mit den Mitmenschen ihnen selbst zugute kommen kann.
– js –
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LESERstimmen: Der Preis der jungen LeserInnen |
Bereits zum zweiten Mal organisiert der Büchereiverband Österreichs,
der Dachverband der über 2500 öffentlichen Bibliotheken
und Schulbibliotheken, mit Unterstützung des bm:bwk das größte
Lesefestival Österreichs. Seit Jahresbeginn und noch bis Mai
2005 sind 12 Autorinnen und Autoren sowie 4 Illustratorinnen quer
durch Österreich auf Lesereisen unterwegs. Sie halten in mehr
als 450 öffentlichen Bibliotheken und Schulbibliotheken Lesungen
und Workshops ab. Ziel dieser Aktion ist die Leseförderung
sowie die Förderung österreichischer Autoren und Autorinnen,
des österreichischen Verlagswesens und Buchhandels. Gleichzeitig
betonen die öffentlichen Bibliotheken und Schulbibliotheken
damit ihre Rolle als lokale Literaturveranstaltungsorte. Die Autorenlesungen
für dieses Jahr sind bereits ausgebucht.
Multitalent Stefan Karch
ist einer der Autoren der LESERstimmen-Aktion
Zusätzlich können die 1,1 Millionen LeserInnen der öffentlichen
Bibliotheken ihr Lieblingsbuch per Stimmkarte wählen. Eine
Vorjury hat 12 Bücher von österreichischen AutorInnen
und österreichis chen Verlagen hierfür ausgewählt.
In den öffentlichen Bibliotheken und Schulbibliotheken liegen
die Stimmkarten auf und stehen die Bücher zur Entlehnung zur
Verfügung. Einsendeschluss ist der 20. Mai 2005. Der mit 5.000
Euro dotierte Kinder- und Jugendliteraturpeis wird im Juni 2005
vergeben.
Unter den Autoren der LESERstimmen-Aktion sind auch zwei Steirer:
Der Integrationslehrer Stefan Karch arbeitet seit
1997 freiberuflich als Autor, Illustrator und Puppenspieler, als
Referent in der Lehrerfortbildung und in der Ausbildung für
Frühförderer sowie an Leseförderprojekten der Steiermärkischen
Landesregierung und betreibt auf seinem Bauernhof in Stubenberg
er auch ein kleines Puppentheater. Unter Stefan Karchs skurrilen,
originellen Puppen, mit denen er seine Geschichten-Welten als „Fantastisches
Lesetheater“ erlebbar macht, ist auch „TrauDi“,
die Symbolfigur des steirischen Kinderrechtepreises. In seinen Buchserien
wie „Timmi Tiger“, „Die Knuddelgeschichten“
und „Nil Nautilus“ werden Themen wie Toleranz, Hilfsbereitschaft
und die Bewältigung von Ängsten Kindern ab 4 Jahren auf
liebevolle Art vermittelt. Der in Wien lebende Grazer Georg Bydlinski
schreibt Gedichte, Lieder, Erzählungen, Realistisches und Phantastisches
für Kinder und Erwachsene. Neben anderen Auszeichnungen für
seine literarische Arbeit erhielt Georg Bydlinski
2001 den Österreichischen Staatspreis für Kinderlyrik.
Unter seinen Büchern finden sich die Titel: „Weißt
du, dass die Bäume reden“ über die Weisheit der
Indianer, „Der himbeerrote Drache“ und „Der Zapperdockel
und der Wock“, eine Geschichte über das, was passiert,
wenn ein Sensibelchen auf einen groben Klotz trifft.
– gm –
Weitere Infos: www.leserstimmen.at
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Know-how
aus Graz für „Sakhalin II“ |
Im Hafen Vostochny auf der russischen Insel Sachalin wird eine Offshore-Ölbohrplattform
für die Beringsee montiert. Studierende der FH JOANNEUM und
der TU Graz gaben dem Großprojekt wesentliche Impulse.
Foto: gleitbau.com
In Zusammenarbeit der TU Graz und dem Studienbereich „Architektur
und Bauwesen“ der FH JOANNEUM mit der Firma Gleitbau wurde
ein gigantisches Projekt unterstützt. Die beiden Ölbohrplattformen
„Sakhalin II“ sollen 2006 in Betrieb genommen werden.
Die Diplomarbeit von Georg Schlögel (FH JOANNEUM)
hatte den Verfahrensablauf des Projekts zum Thema. Die Arbeit gab
den Anstoß, verschiedene Fragestellungen an die TU Graz weiterzuleiten.
In der Diplomarbeit von Peter Janach wurden aus
den von CAD-Programmen generierten geometrischen Informationen die
notwendigen Daten erzeugt, um diese komplexen Formen zu bauen. „Es
bedarf einer besonderen Fähigkeit bzw. raschen Auffassungsgabe
diese schwierigen Geometrien und Anforderungen seitens unserer speziellen
Schalungstechnik zu bewältigen“, erläutert Vinzenz
Fuchs von der Firma Gleitbau, der das Großprojekt
leitete. „Wir sind beruhigt, mit dieser Unterstützung
das Projekt mit all seinen Raffinessen so großartig gemeistert
zu haben.“
„Es ist ausgesprochen motivierend für uns, bei großen
internationalen Projekten eingebunden zu sein“, freut sich
Wolfgang Nesitka, Studiengangsleiter der FH JOANNEUM.
Ähnlich positiv äußert sich auch Otto Röschel:
„Aus dieser Zusammenarbeit hat sich ein fruchtbarer Kontakt
mit der FH JOANNEUM ergeben, der unbedingt fortgesetzt werden sollte.“
Infos: DI Anne Wagner | Tel. 0316 5453-8230 |
anne.wagner@fh-joanneum.at
| Webcam: http://www.quattrogemini.fi/sakhalin/recent.jpg
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Aus
den Briefen ROBIN HUTS aus Absurdistan
2. Brief: April 2005
Politik im Spiegel |
Politisch handeln ist wie Schreiben in Spiegelschrift. Man muss
verkehrt herum denken und sich zuerst überlegen, wie es für
die ganz draußen aussieht, was man tut bzw. zum Zeitpunkt
des Denkens einer Handlung ja erst tun wird. Die ganz draußen
– das sind die Aliens namens Wähler, die alle heiligen
Zeiten, nein nicht einmal so oft, ins Bewusstsein derer treten,
die verkehrt denken, der Politiker also.
Zurzeit ist es wieder einmal so weit. Im fernen Wien hängt
das Menetekel einer Neuwahl über der unglücklichen Bundesregierung
und in der Steiermark muss heuer noch eine neue Landesregierung
her, ob’s allen passt oder nicht. Und so besinnt man sich
beidseits jener fernen fremden Wesen auf der jeweils anderen Seite
der Fernsehschirme. Die Wähler tun das eher zwangsweise. Es
bleibt ihnen einfach nicht erspart, dass die Nachrichtensprecher
und Kommentatoren sie mit den verkehrten Gedanken der Politiker
beglücken. So denkt im Bundesligapolitikmatch ein einfaches
Parteimitglied der FPÖ, er sei der einzige Mann auf dieser
Welt, der mit 60 ein Problem mit dem Älterwerden hat. Und er
glaubt, wenn er jetzt in eine neue Haut schlüpft und aus Blau
Orange macht, ist er wieder 20 Jahre jünger. Und außerdem
glaubt er noch, dass keiner auf der ganzen weiten Welt merkt, dass
hier einer seine männlichen Wechseljahre nicht derpackt. Einmal
von außen draufschauen würde sicher helfen. Doch manche
Politiker im Inneren der Fernsehschirme besinnen sich derer draußen,
wie man am Obergenossen unserer Republik merkt. Es ist anzunehmen,
dass er sich immer noch für gescheiter hält als den Rest
der Welt, aber zurzeit ist er gnädig und lässt es uns
nicht so merken. Die beiden nächsten Regierungskoalitionäre
aber beweisen gar richtig Gespür. Sowohl der Herr Professor
wie auch der Herr Ex-Mascherl haben wohl gekneißt, dass das
Barometer der öffentlichen Aufmerksamkeit steigt und sind vorerst
einmal völlig abgetaucht. Sonst müsste sich der eine fragen
lassen, wie er’s seiner eigenen Partei erklärt, dass
er mit jenen koalieren will, die das Kyoto-Abkommen ablehnen. Und
der andere müsste die sonderbaren Null- und Verhaltensdefizite
des smartesten Finanzministers seit der Kinopremiere des „Paten“
erklären, den er seiner Partei aufs Auge gedrückt hat.
Da haben es die steirischen Landespolitiker schon leichter. Zum
einen wissen sie seit geraumer Zeit, dass sie sich heuer neu wählen
lassen müssen und sind eh schon seit zwei, drei Jahren ganz
aufgeregt. Zum anderen hat neben der Landesmutti im Landesfernsehen
eh kaum wer Platz. Weil sie halt gar so fleißig am Regieren
ist, sagen die einen. Kann auch nicht sein, die anderen. Weil: Wenn
sie so fleißig regiert, wie kann es dann sein, dass sie weder
mit dem ESTAG-Skandal noch mit dem Österreichring-Debakel irgendetwas
zu tun hat?
Mit beidem etwas zu tun hat ihr schärfster Widersacher um die
Gunst der bürgerlichen Wähler: Er hat nachweislich zuerst
den Ecclestone und dann den Mateschitz auf die Steiermark aufmerksam
gemacht. In beiden Fällen weiß man aber auch nicht, wie
viel er mit dran schuld ist, dass sie wieder weg sind. Und in der
ESTAG war es ebenfalls er, der den Skandal in die Steiermark gebracht
hat. Und wie viel er damit zu tun hat, dass der schon wieder weg
ist oder schon wieder da, das weiß man auch bei diesem einfachen
ÖVP-Mitglied nicht. Und ob jetzt die Guten die Bösen sind
oder die Bösen die Bösen? Das lässt sich oft nur
noch schwer entziffern, sobald wir von der schreibenden Zunft uns
ausgelassen haben über das Genre des Spiegelschriftdenkens.
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