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korso
Wirtschaft / Arbeit / Bildung |
Das
Informationsmagazin
der Steiermark
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02/2005
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Spielberg-Pleite:
Mängel im Drehbuch |
Der Bescheid des Umweltsenates der Republik vom 3. Dezember, mit
welchem den Berufungen der Spielberger Bürgerinitiativen gegen
das „Motorsportzentrum beim A-1-Ring“ stattgegeben wurde, hat
die Steier ins Mark getroffen – hatten sich doch an die Realisierung
des Red-Bull-Projektes Hoffnungen auf ein veritables Arbeitsplatz-Wunder
geknüpft.
Die Schuldigen waren schnell ausgemacht: „Wien“ und die Bürger-initiativen,
die mit ihrer Berufung gegen den positiven Bescheid der Landesbehörde
den Umweltsenat auf den Plan gerufen hatten. Die Sündenböcke vor
Ort haben nichts zu lachen – vom Mobbing bis hin zu ungustiösen
Drohbriefen (siehe Faksimile) reichten die Emanationen des Volkszorns.
Wirklich zu Fall gebracht haben das Projekt aber nicht die InitiativbürgerInnen,
sondern ein in den letzten Jahren in der Steiermark immer wieder
anzutreffender Mix aus Überheblichkeit und Inkompetenz.
Die Mängel wären teilweise behebbar gewesen
DI Günther Tischler ist Ingenieurkonsulent für Raumplanung und
Raumordnung in Graz. Seine Spezialität ist die Vorbereitung umweltpolitisch
heikler Projekte für die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP),
seine Kompetenz unbestritten: So hat ihn etwa die HL-AG zur Mitarbeit
an der Umweltverträglichkeitserklärung für die Koralmbahn eingeladen,
die Verbund AG für die heiß umfehdete 380-kV-Leitung beauftragt
und in jüngster Zeit konnte er Projekte wie das SPAR-Einkaufszentrum
in Graz-Liebenau erfolgreich abschließen.
„Als Unbeteiligter und im Nachhinein ist’s natürlich immer einfach,
klüger zu sein“, will Tischler seine Anmerkungen relativiert wissen.
Es fällt ihm allerdings schwer zu verhehlen, dass er bei der Einreichung
für das Projekt anders vorgegangen wäre: „Die vernichtende Stellungnahme
des Umweltbundesamtes vom 09.10.2003 wäre absolut ernst zu nehmen
gewesen – der Projektwerber hat aber die darin aufgelisteten Mängel
nicht ernst genommen.“
Wäre das überhaupt möglich gewesen? Dieter Mateschitz hat ja
nach eigenen Angaben nach dem ablehnenden Bescheid des Umweltsenats
auf eine Anpassung des Projekts an die Gesetzeslage verzichtet,
weil es dann mit der ursprünglichen „Vision“ nichts mehr zu tun
gehabt hätte. Tischler: „Ich teile Mateschitz’ Meinung nicht.
Mit einigen Kompromissen und einer flexibleren Vorgangsweise wäre
in Spielberg meines Erachtens eine gesetzeskonforme Realisierung
eines Motorsportprojekts ähnlich dem eingereichten möglich.“
Einer der sensibelsten Bereiche – nämlich die Überschreitung
der Feinstaub-Grenzwerte in der ohnehin schon hoch belasteten
Region aufgrund der in Massen im eigenen PKW anreisenden BesucherInnen
– könnte durch Ausgleichsmaßnahmen saniert werden: „Ein Vertrag
mit dem regionalen Verkehrsverbund, Shuttlebusse bei Großveranstaltungen
– da sind viele Möglichkeiten drin. Es ist ja auch möglich, nach
Schladming zum Nachtslalom einen Sonderzug zu führen – warum sollte
es hier nicht realisierbar sein?“ Großveranstaltungen müssten
zeitlich unter Umständen so geplant werden, dass sie nicht gerade
zu den ohnehin bekannten Zeiten von Inversionswetterlagen stattfänden
– und schlimmstenfalls müsste mal eine Veranstaltung abgesagt
werden – „das passiert ja auch bei Schirennen immer wieder, wenn
Nebel einfällt“. Wirkliche Schwierigkeiten ortet Tischler generell
nur bei der Offroad-Strecke: „Einen Wald mit einem Wildzaun für
Motorsportzwecke zu durchschneiden ist forstgesetzlich nicht möglich
– die Offroad-Strecke hätte entweder an einen anderen Standort
verlegt werden müssen oder man hätte darauf verzichten müssen.“
Wenn das Projekt Spielberg noch einmal – auch in abgespeckter
Form – aktuell werden sollte, dann müssten, so Tischler, vor allem
drei Punkte erfüllt sein: „In der Umweltverträglichkeitserklärung
ist das Projektvorhaben genau zu beschreiben – im Fachdeutsch:
,abzugrenzen‘. Die ungenaue Projektdefinition – weil offenbar
zum Zeitpunkt der Einreichung nicht klar war, was eigentlich alles
realisiert werden sollte – war verständlicherweise einer der wichtigsten
Gründe für die Ablehnung durch den Umweltsenat.“ Die Auswirkungen
des Projekts seien fachlich sauber, detailliert und nachvollziehbar
darzustellen. Zum zweiten sollte der Projektwerber „mit Umweltverträglichkeitserklärungen
vertraute Rechtsberater“ beiziehen – das sei im gegenständlichen
Fall offenbar nicht passiert. Und schließlich sollte der gesamte
Prozess durch ein Mediationsverfahren begleitet werden: „Die betroffenen
Anrainer müssen rechtzeitig eingebunden werden, es muss ein Dialog
geführt werden und natürlich auch ein wenig Flexibilität von Seiten
des Projektwerbers gegeben sein.“
(v.l.n.r.) Statements zur Spielberg-Pleite. LH-Stv: Franz Voves:
In Zukunft professionelle Mediation zwischen AnrainerInnen und
ProjektwerberInnen. LR Univ.-Prof. Gerald Schöpfer: In Hinkunft
darf nur mehr ein einziger Landesrat zuständig sein. Grün-GR Jürgen
WIlding, Spielberg: „Wenn alle Vorschriften eingehalten wurden,
muss ich das Projekt azeptieren.“
Mit der Red-Bull-Dose zur Verhandlung
Warum der Projektbetreiber es nicht für notwendig hielt, flexibler
zu agieren, darüber darf gemutmaßt werden. Tatsache ist, dass
die bei der Verhandlung Anwesenden „den subjektiven Eindruck gewannen,
dass eigentlich schon alles gelaufen sei“, berichtet Bürgerinitiativen-Sprecher
Karl Arbesser. Dass ein Beamter jener Rechtsabteilung des
Landes, die für die Genehmigung zuständig war, bei der Verhandlung
demonstrativ mit einer Red-Bull-Dose auftrat, passt da auch ganz
gut ins Bild. Es genügt aber auch, die verschiedenen schriftlichen
Unterlagen zu studieren, die im Lauf eines solchen Verfahrens
anfallen. So kommt etwa die Stellungnahme des Umweltbundesamtes
in der Detailfrage des Tierschutzes zu folgendem Schluss: „Schreibfehler
in den wissenschaftlichen Artnamen lassen Zweifel an der fachlichen
Fundiertheit der Angaben aufkommen.“ Oder, im endgültigen Bescheid
des Umweltsenates: „Der erstinstanzlichen Behörde dürfte von vornherein
nicht klar gewesen sein, nach welchen konkreten Vorschriften Genehmigungen
zu erteilen sind.“ Oder: „Die Beweiswürdigung und damit zusammenhängend
die rechtliche Beurteilung ist vollkommen unzureichend.“ Implizit
wird damit - auch für Laien einigermaßen nachvollziehbar – die
Landesbehörde für schlichtweg unfähig erklärt, das ihr anvertraute
Verfahren ordnungsgemäß abzuwickeln.
Offroad-Strecke im öffentlichen Interesse
Die Anhänger der Spielberg-Dolchstoßlegende behaupten, dass das
,öffentliche Interesse’ am Projektvorhaben nicht in die Beurteilung
des Umweltsenates eingeflossen sei, weil „die Wiener nicht wollen,
dass Arbeitsplätze in der Obersteiermark entstehen“. Im Bescheid
heißt es aber: „Die Berufungsbehörde verkennt nicht, dass die
von der erstinstanzlichen Behörde vorgebrachten Interessen grundsätzlich
geeignet wären, ein öffentliches Interesse zu begründen. Es ist
aber festzustellen, dass die Behörde diese Interessen weder näher
konkretisiert noch gewichtet hat, der bloße Hinweis, dass diese
Interessen grundsätzlich geeignet wären, die öffentlichen Interessen
an der Walderhaltung zu überwiegen, vermag jedoch die erforderliche
konkrete und sorgfältige Abwägung der berührten öffentlichen Interessen
keineswegs zu ersetzen.“ Es dürfte angesichts der vielfältigen
Umwelt-Belastungen in der Region Aichfeld-Murboden tatsächlich
schwer sein, ein „öffentliches Interesse“ an zusätzlichen Feinstaub-Emissionen
zu konstruieren; aber: Man kann dem Land Steiermark auch nicht
den Vorwurf machen, dass man sich diesbezüglich besonders bemüht
hätte.
Die Politik will nun Konsequenzen ziehen
LH-Stv. Mag. Franz Voves: „Gesetze sind da, um eingehalten
zu werden, wir leben glücklicherweise in einem funktionierenden
Rechtsstaat. Bei Projekten von regionaler bzw. überregionaler
Bedeutung muss eine professionelle Begleitung der Projektwerber
durch rechtzeitige Vermittlung zwischen ihnen und den AnrainerInnen
gewährleistet sein. Genau das Fehlen dieser mediativen, professionellen
Begleitung hat leider zum Aus für das Red-Bull-Projekt Spielberg
geführt.“ Wirtschaftslandesrat Univ.-Prof. Gerald Schöpfer will
schließlich die Kompetenz bei den UVP-Verfahren eindeutig verteilen.
Waren bei Spielberg verschiedenste Ressorts mitverantwortlich,
so wird es in Zukunft einen Landesrat dafür geben, dieser wird
dann gemeinsam mit den Projektwerbern die UVP abwickeln“. Auf
der „Gegenseite“ erklärt Jürgen Wilding, grüner Gemeinderat
in Spielberg und einer der Empfänger des hier abgedruckten Drohbriefs:
„Ein Motorsportzentrum ist kein grünes Projekt; wenn die gesetzlichen
Richtlinien eingehalten werden, werde ich es dennoch akzeptieren.“
cs
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Autocluster Steiermark: Netzwerken für den Strukturaufbau
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Das Aushängeschild der zeitgenössischen steirischen Industriekultur,
der AC Styria, feiert bald seinen zehnten Geburtstag. Der AC steht
für den geglückten Teil des industriellen Strukturwandels in der
Steiermark, der das Land unterm Semmering vom klassischen Schwerindustriestandort
zum internationalen High-Tech-Player am globalen Markt geformt hat.
Dass die Steiermark im vergangenen Jahr bei der Arbeitslosenquote
mit sieben Prozent zum ersten Mal seit 1957 einen Wert unter dem
Bundesdurchschnitt erreichte, ist zu einem wesentlichen Teil der
automotiven Sparte zu verdanken. Die Nachteile liegen in den „flüchtigen“
Beschäftigungsstrukturen und der Gefahr, gegen die Verlockungen
neuer „freier Produktionszonen“ Standortkompetenz zu verlieren.
Genau das will der AC nun mit einer Offensive hintanhalten.
190 AC-Mitgliedsbetriebe beschäftigen 44.000 MitarbeiterInnen.
Zum Vergleich: Im Jahr 2004 zählte unser Bundesland insgesamt durchschnittlich
441.600 Beschäftigte, gegenüber 2003 gab es hier einen Anstieg um
4000 Personen oder 0,9%. Ein wesentlicher Teil dieses Beschäftigtenzuwachses
ist den Betrieben der Automobilindustrie zuzuschreiben. Laut AC-Eigenangabe
profitiert die Steiermark im Ausmaß von etwa neun Prozent von den
rund sieben Milliarden Euro an Jahresumsatz.
Im Jubiläumsjahr verpasst sich das Wirtschaftsgebilde einen Relaunch.
Man will den Netzwerkgedanken noch stärker und auf mehreren Ebenen
nutzbar machen und damit die Nachhaltigkeit des Standorts sichern.
Unter dem Titel „Strategie 2011“ soll in der Steiermark ein umfassendes
„Center of Excellence“ für den automotiven Bereich entstehen. Aufbauend
auf dem weltweit ausgezeichneten Ruf der Steiermark in Sachen Fahrzeugtechnik
soll als Kernstück eine Automotive Academy entstehen, ein Wissens-,
Technologie- und Ausbildungsnetzwerk, eine virtuelle Universität
sozusagen, die die gewachsenen Stärkefelder aufgreift und den jeweiligen
state of the art bezüglich automotive business als Lehrinhalte anbietet.
„Auf Stärken aufsetzen“ lautet die Devise und diese sind in der
Steiermark die Bereiche Werkstoffe, Bearbeitungstechnologie, Elektronik/Sensorik,
sie liegen aber auch etwa im Design.
ko
www.acstyria.com
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Freisetzen
oder durchfüttern? Bei der dritten Veranstaltung
der Reihe „Politische Bildung und Konfrontation im Dialog“ des Forums
für politische Bildung ging’s um die Verantwortung von Wirtschaft
und Politik bei der Erhaltung von Arbeitsplätzen. |
Wirtschaftlicher Erfolg impliziert soziale Verantwortung
Aus dem Statement von Dr. Armin Kreuzthaler, Leiter des Ausbildungszentrums
von Magna Steyr, ging hervor, dass sich Unternehmen aufgrund des
Konkurrenzdrucks generell auf ihre Kernaufgaben konzentrieren müssen.
Aber: „Wirtschaftlicher Erfolg impliziert soziale Verantwortung.
Es gibt drei Einflussfaktoren für ein erfolgreiches Unternehmen.
Der offene Austausch mit allen Umwelten, die strategische Planung
im Sinne von Nachhaltigkeit und die Mitarbeiterqualifikation.“ Kreuzthaler
sprach vom großen menschlichen Bedürfnis nach Sicherheit als wesentlichem
Faktor wirtschaftlichen Erfolges. „Wenn Menschen Sicherheit haben,
sind sie gesünder und haben weniger Stress. Die Verunsicherung des
Einzelnen macht sich im Unternehmen und darüber hinaus im Konsumverhalten
bemerkbar, was sich wiederum negativ auf die Wirtschaft auswirkt.“
Bartosch, Moderator Scheibengraf, Kreuzthaler
Brutale neoliberale Realität
Die Verwobenheit der Wirtschaft mit der komplexen, sich ständig
verändernden Umwelt, die existenziellen Abhängigkeiten der Menschen
von der Lohnarbeit, zudem die Anstrengungen, Leben und bezahlte
bzw. nicht bezahlte Arbeit in ein Gleichgewicht zu bringen, verdeutlichte
Dr. Wolfgang Bartosch, Leiter der Abteilung Arbeitsrecht der Arbeiterkammer
Steiermark. Er sprach von der „brutalen neoliberalen Realität“ am
Arbeitsmarkt, wonach der Mensch, einmal zur „roten Ziffer“ geworden,
„freigesetzt“ würde. Bartosch führte Probleme im Kündigungsrecht
auf die am flexiblen Arbeitsmarkt immer häufiger werdenden kurzfristigen
Dienstverträge zurück. Außerdem kämen 95% der ArbeitnehmerInnen
erst nach erfolgter Kündigung in die AK.
Belastung der Frauen in Ehren
Bartoschs Kritik bezüglich des „früheren Pensionsantrittsalters
der Frauen trotz höherer Lebenserwartung“ verursachte ein Aufbegehren
unter den (weiblichen) Anwesenden. Die Kontroverse entstand in erster
Linie durch die undifferenzierte Alltagsmeinung von „Arbeit“. Bei
der Pensionsdebatte wird die Kategorie „unbezahlte“ Arbeit (z. B.
Betreuungsarbeit) von manchem damit befassten Experten nicht ausreichend
mitreflektiert.
For girls only
Diskutiert wurde auch die aktuelle Lehrlingssituation. Steyr Daimler
Puch bildet derzeit um die 170 Lehrlinge aus. Kreuzthaler berichtet
von seinem schwierigen Anliegen, Mädchen für eine Ausbildung in
technischen Berufen in dem beinah „reinen“ Männerbetrieb zu gewinnen.
Dafür bietet das Unternehmen immer wieder Schnuppertage „For girls
only“ an. Von den insgesamt rund 500 Bewerbungen werden rund 50
Lehrlinge im Jahr aufgenommen. Das Auswahlverfahren erfolgt nach
fünf Kriterien: Noten in Mathematik, in technischem Zeichnen und
Werken; IQ-Test mit besonderer Berücksichtigung der Ergebnisse beim
logischen Denken und bei der räumlichen Vorstellung; Sozialverhalten
und Teamfähigkeit in der Gruppenarbeit; persönliches Gespräch und
Anfertigung eines Werkstückes.
Gerlinde Knaus
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Steiermärkische weiter auf der Überholspur
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Der neue Vorstand der Steiermärkischen zeigte
sich in einer Pressekonferenz erfreut über die letzte Jahresbilanz.
Laut Bericht des Vorstands-Vorsitzenden Dr.
Gerhard Fabisch wuchs die
Bilanzsumme des Konzerns (mit 168 Geschäftsstellen und 1.726 MitarbeiterInnen)
um sechs Prozent auf e 9,8 Milliarden. Eine Steigerung von 5,9 Prozent
verbuchte man auch beim Betriebsergebnis (106,5 Millionen). Im Kommerzgeschäft
erzielte die Bank den im Branchenvergleich mit Abstand größten Zuwachs.
Die Bank- und Leasinggeschäfte in den Tochtergesellschaften in Slowenien,
Kroatien und Serbien weisen durchwegs zweistellige Wachstumsraten
auf.
gk
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Fachhochschul-Studiengänge
öffnen die Türen |
Steirische Maturantinnen und Maturanten sollten sich den 11. und
12. März sowie den 9. April rot im Kalender eintragen. An diesen
Open House-Tagen präsentieren die Fachhochschulzentren Kapfenberg,
Graz und Bad Gleichenberg der FH JOANNEUM ihr umfassendes Studienangebot.
Die FH JOANNEUM ist mit fast 2500 Studierenden in 16 Studiengängen
eine der größten Fachhochschulen Österreichs.
Das thematische Spektrum des Studienangebotes an der FH JOANNEUM
reicht von Design und Journalismus über Wirtschaft, Technik, Mobilität
und Information Engineering bis hin zum Bereich Soziales und Gesundheit.
Die FH-Studiengänge, Lehrgänge und Institute der FH JOANNEUM präsentieren
sich an den Tagen der offenen Tür im März und April mit Projektpräsentationen,
Laborführungen, Probevorlesungen, Tipps zum Aufnahmeverfahren und
bieten die Möglichkeit, sich in aller Ruhe mit Studierenden und
Lehrenden der zu unterhalten.
Die Termine im Einzelnen:
Kapfenberg: Freitag, 11. März 2005, 10:30 - 15:30 Uhr. Infotag
der Studiengänge „Industrielle Elektronik“, „Industrial Management
/ Industriewirtschaft“, „Infrastrukturwirtschaft“ und „Internettechnik
und -management“. Ort: FH JOANNEUM, Werk-VI-Straße 46, 8605 Kapfenberg
Graz: Samstag, 12. März 2005, 9:00 - 14:00 Uhr. Infotag
aller Studiengänge und Lehrgänge der FH JOANNEUM. Ort: FH JOANNEUM,
Alte Poststraße 149, 8020 Graz
Bad Gleichenberg: Samstag, 9. April 2005, 10:00 - 15:00
Uhr. Infotag des Studiengangs „Gesundheitsmanagement im Tourismus“.
Ort: FH JOANNEUM, Kaiser-Franz-Josef-Straße 418, 8344 Bad Gleichenberg
Weitere Informationen: T 0316 5453-8800 | info@fh-joanneum.at
| www.fh-joanneum.at
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alphanova-Akademie:
Recht auf (Weiter)Bildung gilt auch für Menschen
mit Lernschwierigkeiten und Beeinträchtigungen |
„Lebenslanges Lernen“, „permanente Fortbildung“, „Bereitschaft zur
Qualifizierung“: das sind inzwischen selbstverständliche Anforderungen
an alle Berufstätigen. Aber: Menschen mit Lernschwierigkeiten und
Beeinträchtigungen, die an vielen Arbeitsplätzen ihren Mann und
ihre Frau stellen, bleiben zumeist mangels passenden Angebots von
Fortbildungen ausgeschlossen. Die alphanova-Akademie bietet maßgeschneiderte
Weiterbildungen für diese Gruppe – und auch für BetreuerInnen –
an.
„Unser Ziel ist Bildung, insbesondere persönliche Weiterbildung,
für Menschen mit Beeinträchtigung und Lernschwierigkeiten zugänglicher
zu machen und in deren Alltag und Arbeit zu integrieren“, erläutert
Mag. Michaela Hedenig von der Abteilung „Betriebliches Arbeitstraining“
der alphanova-BetriebsgesmbH. Sie ist gemeinsam mit Arbeitstraining-Leiterin
Ursula Gombotz für drei nach Zielgruppen unterschiedene Ausbildungswege
der alphanova-Akademie verantwortlich.
Die Methodik der Kurse der alphanova-Akademie ist auf die Bedürfnisse
der TeilnehmerInnen abgestimmt.
Train the trainer
Für Arbeits-assistentInnen, Jobcoaches und andere Betreuungspersonen,
die sich mit den neuesten Methoden im Bereich „Weiterbildung für
Menschen mit Behinderung“ vertraut machen wollen, sind die „Workshops
für TrainerInnen“ gedacht. „In diesen Kursen geben wir unser
in mehrjähriger praktischer Arbeit und theoretischer Auseinandersetzung
erworbenes Fachwissen an KollegInnen weiter“, sagt Ursula Gombotz.
Die Lehr- und Lernmodelle wurden zum großen Teil schon 2001 im Rahmen
des EU-Projekts „jobwärts“ entwickelt, das alphanova zusammen mit
einer Reihe transnationaler Partner durchführte, und penibel evaluiert.
Das Ergebnis dieses Projekts war eine CD-ROM mit einschlägigen Lernmodulen,
die vorwiegend auf den Erwerb jener „soft skills“ abzielen, die
für junge Menschen mit Behinderung in der Phase des Übergangs von
der Schule in den Beruf besonders wichtig sind.
Soft skills für ArbeitnehmerInnen mit Behinderung
Kurse zum Erlernen dieser Fertigkeiten – vom richtigen Verhalten
beim Vorstellungsgespräch über die Beachtung der Sicherheitsvorschriften
am Arbeitsplatz bis hin zum Umgang mit Kritik und Konflikten – bieten
die beiden Trainerinnen der alphanova-Akademie auch für die Betroffenen
selbst an – unterrichtet wird in Gruppen von maximal 8 TeilnehmerInnen,
wobei immer beide Trainerinnen zur Verfügung stehen, ein Lehrgang
umfasst je nach Bedarf einen bis drei Vormittage zu jeweils vier
Stunden. „Die TeilnehmerInnen kommen zumeist über Betreuungseinrichtungen,
individuell – etwa von den Eltern – Angemeldete werden von uns in
Kleingruppen zusammengefasst“, berichtet Gombotz. „Besonders wichtig
dabei ist, dass nicht nur die Inhalte, sondern vor allem auch die
Didaktik des Kurses genau auf die spezifischen Anforderungen von
LernerInnen mit Lernschwierigkeiten und Beeinträchtigungen zugeschnitten
sind.“
Fortbildung hebt das Selbstwertgefühl
Die dritte Kurs„schiene“ der alphanova-Akademie wird Betrieben angeboten,
die Menschen mit Behinderung beschäftigen. Hedenig: „In diesen Kursen
können wir genau auf den Schulungsbedarf der Betriebe eingehen –
ob diese nun ein Telefontraining für einen Dienstnehmer mit Behinderung
benötigen oder ob man auf einen Motivationsschub durch gezieltes
Motivationstraining setzt.“ Wie alle anderen Fortbildungsangebote
der alphanova-Akademie kann auch dieses entweder bei der alphanova-BetriebsgesmbH
in der Idlhofgasse 63 in Graz oder als Call-Seminar am Unternehmens-Standort
in Anspruch genommen werden. Vier DienstnehmerInnen der Geriatrischen
Gesundheitszentren der Stadt Graz, die über einen geschützten Arbeitsplatz
verfügen, haben kürzlich einen einschlägigen Kurs im Rahmen der
alphanova-Akademie absolviert, berichtet DSA Gertraud Stocker
(GGZ). „Wir haben drei Herren des Hausservice-Dienstes und eine
Dame aus dem Küchenbereich in ein solches Fortbildungsseminar entsandt
– mit einem äußerst positiven Ergebnis: Unsere DienstnehmerInnen
haben nicht nur inhaltlichen Nutzen aus dem Kurs gezogen, ihr Selbstwertgefühl
ist durch die Fortbildung deutlich gestiegen. Ein Teilnehmer hat
mir ganz begeistert berichtet, dass dies das erste Seminar gewesen
sei, dass er in seinem Leben besucht habe.“
Informationen und Kursanmeldungen: alphanova-Akademie | T 03135
/ 56 382 -11 Caroline Pojda | http://akademie.alphanova.at
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Akademie
Graz: Das erste Halbjahr 2005 |
„Das Programm der Akademie Graz greift eine Fülle von Themen auf,
die im demokratischen Prozess der Meinungsbildung mit Zweifeln besetzt
sind“, schreibt Akademie-Präsident Emil Breisach im Vorwort zum
Programmheft 2005. Diesem Anspruch wird das Programm für das erste
Halbjahr 2005 ohne Zweifel gerecht:
Schwerpunkt Drogen-Missbrauch:
Der international renommierte Hamburger Drogen-Experte Günter
Amendt war schon im Vorjahr in Graz. Der engagierte Verfechter
einer (kontrollierten) Freigabe aller Drogen referiert am 1. März
ab 19.30 zum Thema „Immer früher, immer häufiger, immer mehr? Cannabis
und Alkopops: Eine nüchterne Analyse der Drogen-Konsumgewohnheiten
von Jugendlichen“ (kleiner Minoritensaal)
Eine erste Bilanz der Autonomie der Universitäten ziehen
die Rektoren aller fünf steirischen Hochschulen am 8. März
ab 19.00 im großen Minoritensaal.
Die „Frühlingsvorlesung“ der Akademie hält diesmal Franz
Schuh: vom 21. bis 23. März entwickelt er seinen „Versuch zur
Güte“ jeweils um 19.00 in der Minoritengalerie.
Leben wir zu lange? fragt sich und uns der Experte für demografische
Entwicklungen Rainer Münz am 4. April (Beginn: 19.30) im
kleinen Minoritensaal – und analysiert die Folgen der alternden
Gesellschaft für unser Leben.
Die sexuelle Revolution und die Kehrseite der Medaille
ist der Gegenstand von Referaten und einer Debatte zwischen Gunter
Schmidt (Hamburg) und Katharina Rutschky (Berlin), die
unterschiedlich kritische Positionen zum Gegenstand einnehmen.
In der Reihe „Vom Wert der Erfahrung“ finden Gespräche
mit ehemaligen Entscheidungsträgern und Prominenten statt - mit
dabei: der „Weltraumpapst“ Willibald Riedler (14.2.), Ex-Diözesanbischof
Bischof Johann Weber (7.3.), die glücklose Vizebürgermeisterin Ruth
Feldgrill (11.4.), der vorletzte Kleine-Zeitung-Chefredakteur Fritz
Csoklich (25.4.), Ex-Bürgermeister Alfred Stingl (9.5.), Kammersängerin
Gundula Janowitz (23.5.)und einer der ehemaligen Rektoren der Karl-Franzen-Uni,
Thomas Kenner (13.6.). Beginn: jeweils 19.30, Bildungshaus Mariatrost.
Know how – know why ist schließlich der Titel eines prominent
besetzten Symposiums, das sich mit der „Zukunft der Geisteswissenschaften“
beschäftigt und am 14.4. von 09.30 bis 21.00 im HS A der Karl-Franzens-Universität
stattfindet.
Infos: T (0316) 837985 | www.akademie-graz.at
Beratungsnetzwerk Zelzer Lenz
Veränderungsprozesse im Unternehmen (Beratung, Training,
Coaching, Supervision); betriebliche Gesundheit; erlebnisorientiertes
Lernen – nachhaltige Umsetzbarkeit – einfache im Alltag umsetzbare
Methoden
Referenzen 2003/2004:
- ÖBB (Konflikt-, Stressmanagement)
- Landesverwaltungsakademie Steiermark (Frauen)
- bfi Stmk und ISBP – Train the Trainer (Genderkompetenztrainings,
systemische Beratung, Supervison)
- Tagesmütter Steiermark (Supervision)
- Renner-Institut-Stmk (Frauen- und Rufseminare)
- Versicherung der BergarbeiterInnen – Josefhof (Teamentwicklung
im Veränderungsprozess)
- Stmk. GKK (Kommunikation für NeueinsteigerInnen)
Kontakt: T ++43(0)316(0)676453 | office@zlb.at
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Land
und AMS finanzieren Weiterqualifizierungfür Pflegekräfte
Die demografische Entwicklung verursacht einen zunehmenden Bedarf
an Pflegekräften. Um diesem gerecht zu werden, hat LR Kurt Flecker
schon vor eineinhalb Jahren eine Implacement-Stiftung zur Ausbildung
von PflegehelferInnen eingerichtet. Seit 31. Jänner gibt es nun die
Möglichkeit für Pflegehilfspersonal, sich im Rahmen einer weiterführenden
Ausbildung zu diplomierten PflegerInnen ausbilden zu lassen. |
„Die steirischen Pflegeheime suchen derzeit 120 diplomierte Pflegefachkräfte“,
berichtet Soziallandesrat Dr. Kurt Flecker. In seinem Auftrag
werden seit Ende Jänner 36 PflegehelferInnen mit mindestens zwei
Jahren Berufserfahrung zu DiplompflegerInnen aufgeschult. Die TeilnehmerInnen
sind dienstfrei gestellt, bekommen aber ihr Gehalt weiter bezahlt.
Das Land Steiermark trägt Kosten in der Höhe von E 800.000,--, über
das AMS fließen knappe 2 Mio aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds
und nationalen Kofinanzierungsmitteln in die Maßnahme; die Betriebe
leisten pro TeilnehmerIn und Monat einen Beitrag von 260 Euro.
AMS-Vizechefin Dr. Herta Kindermann-Wlasak, Landesrat Dr. Kurt
Flecker:
AMS und Land bemühen sich um die Höherqualifizierung von Pflegepersonal
Die stellvertretende steirische AMS-Chefin Dr. Herta Kindermann-Wlasak
betont die Bedeutung der Aufschulung vor allem für Dienstnehmerinnen:
„Frauen haben ja sonst kaum die Möglichkeit, im Rahmen eines Arbeitsverhältnisses
einen solchen Qualifikationssprung zu tun.“ Auch die Implacementstiftung
für Pflegehelfer wird äußerst positiv bilanziert. Schon 350 Personen
haben nach Absolvierung der vom bfi in enger Kooperation mit den
Dienstgebern durchgeführten Kurse eine Arbeit in einem Pflegeheim
antreten können, bis Ende des Jahres werden es 381 sein. Flecker
betont die Notwendigkeit der Höherqualifizierung von Pflegepersonal:
„Derzeit befinden sich fast 10.000 Personen in der Steiermark in
professioneller stationärer Pflege, der Wechsel in ein Pflegeheim
erfolgt meist sehr spät. Der erforderliche Pflegeaufwand ist daher
oft schon sehr hoch und die Anforderungen an das Pflegepersonal
sind entsprechend anspruchsvoll.“
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12.
Politische Bildungsreise der Grünen Akademie 2005
Die Türkei und Europa – eine Erkundung in
Istanbul |
Sa. 19. bis Fr. 25. März 2005
Zweifellos ist Istanbul mit seinen ca. 15 Millionen EinwohnerInnen
der „europäischste“ Teil der Türkei. Dennoch verdichten sich bereits
hier für alle sichtbar die Widersprüche des Landes. Gespräche mit
Menschenrechtsorganisationen, MinderheitenvertreterInnen, Frauenorganisationen
sowie verschiedenen politischen und religiösen Gruppierungen sollen
mehr Hintergrundwissen über die aktuelle Situation in der Türkei
vermitteln. Exkursionen und Besichtigungen helfen diese Eindrücke
verdichten, touristische Ziele stehen dabei nicht im Mittelpunkt.
Dennoch wird auch dafür etwas Zeit bleiben.
Kosten: ca. 500 Euro (Flüge Wien-Istanbul-Wien, Transfers
Graz-Wien-Graz; 6 N/F in einem Mittelklassehotel)
Reiseleitung: Heike Possert-Lachnit
Anmeldung und Infos: bildungsreisen@gruene-akademie.at
(Bitte unbedingt Name, Maildresse, Telefonnummer bekanntgeben!)
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Frühjahrsschwerpunkte
der URANIA |
„Österreich ist frei!“
Mit diesen Worten verkündete Außenminister Leopold Figl am 15. Mai
1955 die Unterzeichnung des Staatsvertrages und damit auch die Wiedergewinnung
der Souveränität und Selbstständigkeit Österreichs. Die URANIA beteiligt
sich mit einer Reihe von Veranstaltungen am 50-jährigen Jubiläum
dieses Ereignisses. Eine Foto-Ausstellung mit Arbeiten von Erich
Lessing dokumentiert den Weg zum Staatsvertrag. Parallel dazu
findet eine zeithistorische Vortragsreihe unter der wissenschaftlichen
Leitung von Univ.-Prof. Dr. Helmut Konrad statt. Im März
steht die Geschichte Österreichs im Zentrum eines zweitägigen Symposiums
und im Frühjahr wird der österreichische EU-Beitritt beleuchtet.
Weitere Frühjahrsschwerpunkte der URANIA sind die Themen
„Überleben im Alltag“ (Stressabbau, Diskussionstraining, Beschwerdemanagement,
Anti-Mobbing-Strategien, Burn-Out-Prophyla-xe …) und „Gesundheit“
(Sehtraining, Informationen zur Hormontherapie, Fasten für Gesunde,
Wohlfühlgewicht …).
Einen Beitrag zur Kommunikation mit den Menschen der neuen EU-Staaten
leistet die URANIA durch ein spezielles Sprachkurs-Angebot:
Ungarisch, Slowenisch, Tschechisch, Polnisch und Kroatisch stehen
am Programm. Die „Österreichische URANIA für Steiermark“ ist seit
85 Jahren ein fester Bestandteil der Kultur- und Bildungslandschaft
von Graz. Sie veranstaltet im Laufe eines Schuljahres über hundert
Vorträge und rund 400 Seminare und Kurse aus den Bereichen Natur-
und Geisteswissenschaften, Weiterbildung, Persönlichkeitsentwicklung,
Körper und Gesundheit, Musik und Kreativität. Dazu kommen über 300
Sprachkurse in 20 verschiedenen Sprachen, etwa 50 Exkursionen und
Bildungsreisen sowie zahlreiche Kulturveranstaltungen.
Anmeldungen und Informationen im URANIA-Sekretariat, Burggasse
4/I, 8010 Graz
T 0316-82 56 880 | Fax 0316-81 42 57 | urania@urania.at
| www.urania.at
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Bildungshaus
Schloss Retzhof erringt Umweltauszeichnung – und positioniert sich
neu |
„Der Retzhof“ – unter dieser Bezeichnung ist das „Bildungshaus des
Landes Steiermark Schloss Retzhof allen wissensdurstigen SteirerInnen
bekannt, ob sie sich nun beruflich weiterbilden oder aus privatem
Interesse gerne mal eine Bildungsveranstaltung besuchen. Die vorjährige
Landesausstellung „Die Römer“ hat ihn auch über die Grenzen der
Steiermark hinaus bekannt gemacht.
Kompetenzzentrum Süd-Ost
Die zusätzliche Bekanntheit, aber auch die durch die Landesausstellung
bedingte Pause will Landesrätin Mag. Kristina Edlinger-Ploder
nun dazu nutzen, den Retzhof als Bildungshaus im Kontext der
EU-Osterweiterung neu zu positionieren – „als Netzwerkpunkt der
Zukunftsregion Süd-Ost“. Die Zukunft soll eine klare Fokussierung
des Bildungshauses auf die Fragestellungen der grenzüberschreitenden
und interregionalen Zusammenarbeit bringen, die auf drei Säulen
ruhen soll: Auf der Entwicklung eines Kompetenzzentrums für die
grenz-überschreitende Zusammenarbeit, auf Kooperation und Networking
in den Themenbereichen „Cross-Border“ und „EU-Zukunftsregion Süd-Ost“
und – als völlig neues Angebot – auf der Einrichtung eines „Cross-Border-Services“.
Von der Dolmetschanlage bis zum mehrsprachig besetzten Veranstaltungssekretariat
soll dann alles vorhanden sein, was grenz-überschreitend tätige
Veranstalter benötigen. Weiterhin sollen eigene und Fremdveranstaltungen
im Retzhof stattfinden – aber eben mit dem Schwerpunkt der grenzüberschreitenden
und interregionalen Zusammenarbeit.
Landesrätin Mag. Kristina Edlinger-Ploder,
Retzhof-Wirtschaftsleiterin Maria Baader und Direktor Dr. Joachim
Gruber freuen sich über die Verleihung des Österreichischen Umweltzeichens
an das Bildungshaus Schloss Retzhof (Foto
Arthur)
Viel mehr als nur ein „Bereitsteller von Seminarräumlichkeiten“
In ihren Bemühungen der Neupositionierung kann sich die Landesrätin
auf eine Reihe von Aktivitäten stützen, die Retzhof-Leiter Dr. Joachim
Gruber mit seinem Team umgesetzt hat: Dazu zählen an erster
Stelle die Erlangung des Österreichischen Umweltzeichens – als erstes
öffentliches Bildungshaus Österreichs! – für die ökologische Bewirtschaftung
des Hauses und die „Grüne Küche“, die den Seminargästen geboten
wird, bis hin zur besonders flexiblen Einrichtung der Seminar- und
Ruheräume. Gruber: „Wir wollen nicht nur ein bloßer Veranstaltungsort
mit guter Infrastruktur sein, das können auch Hotels und Gasthöfe.
Ein gutes Bildungshaus soll seine, oft über Jahrzehnte gewachsene
und gereifte (Bildungs-)Philosophie spürbar werden lassen und auch
vermitteln können. Das soll uns auch in Zukunft von ‚Bereitstellern
von Seminarräumlichkeiten‘ unterscheiden.“ Dazu gehört zum Beispiel
auch die Möglichkeit, sich zwischendurch mal beim Spaziergang durch
den ausgedehnten Schlosspark mit seinen naturbelassenen Wiesenflächen
zu entspannen – denn: „Bildung heißt auch: Achtsamer Umgang mit
der Umwelt und mit sich selbst“ (Gruber). Schon jetzt gibt es eine
Reihe grenzüberschreitender Kooperationen, etwa mit einem ähnlichen
Bildungshaus in Kanevci (Prekmurje). Gruber: „Slowenien hat in den
letzten Jahren viel in solche Einrichtungen investiert; deren Angebote
haben nun einen ähnlichen Standard wie er bei uns üblich ist.“
Olivenbaum, Weinstock und Feigenbaum:
Die Bäume vor der klassizistischen Fassade des Bildungshauses wecken
Assoziationen an die klassischen griechischen Akademien.
Ab Juli wieder Vollbetrieb
Umbau und Sanierungsarbeiten schreiten trotz gewisser Beeinträchtigungen
durch den noch nicht abgeschlossenen Rückbau der Landesausstellung
voran; schon jetzt laufen wieder Seminare im kleineren Rahmen, ab
Anfang Juli wird wieder Vollbetrieb in den dann modernst ausgestatteten
Seminarräumen möglich sein. Das große Gästehaus soll Anfang März
fertig sein, insgesamt wird es Übernachtungsmöglichkeiten für 70
Personen geben – in einem Ambiente, das sich durch die außerordentliche
Atmosphäre eines ehemaligen südsteirischen Herrensitzes auszeichnet.
www.retzhof.at
| T 03452 82788-0
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Neue
exklusive Veranstaltungsräume im TPA-„Krone“-Center Im
November 2004 wurde das TPA-Krone-Center in der Grazer Münzgrabenstraße
(Ecke Brockmanngasse) eröffnet. Erbaut nach Feng-shui-Prinzipien mit
Elementen wie Schwebebrücken, Wasserfall und Wasserläufen stellt es
eine architektonische Besonderheit dar. Neben Büros bietet das Haus
top-ausgestattete Veranstaltungs- bzw. Seminarräume und mit dem Lokal
LoVin auch eine gastronomische Einrichtung der Spitzenklasse. |
Auf einer Fläche von 6.000 m2 ist Platz für mehrere Büros, die Mitte
Dezember 2004 schon nahezu alle vermietet waren. Neben der TPA Treuhand
Partner Austria GmbH, der TPA Control, dem Rechtsanwalt Dr. Wilhelm
Kubin, dem Makler & Immobilientreuhänder ASSECURA und der LoVin
(Lokal Vinothek) wird ab März 2005 die „Kronen Zeitung“ (Mediaprint)
einziehen.
Veranstaltungs- und Seminarräume stehen in Größen zwischen 35
m2 und 220 m2 zur Verfügung. Der größte Raum ist der Veranstaltungssaal
Jupiter, der Platz für bis zu 500 Personen bietet und eine 60 m2
große Bühne beinhaltet. Die Seminarräume Neptun (85 m2), Pluto (50
m2) und Mars (35 m2) sind wie der Saal Jupiter voll klimatisiert
und mit hoch funktioneller Präsentations- und Medientechnik ausgestattet.
Buchungen: T 0664-1411709 | www.tpa-krone-center.at
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Politische
Bildung frei Haus |
Das Informationszentrum der Österreichischen Gesellschaft für Politische
Bildung unterstützt Bildungseinrichtungen und ErwachsenenbildnerInnen,
die im Bereich der politischen Bildung arbeiten. Wir beschäftigen
uns mit unterschiedlichen Methoden und Vermittlungsformen und beraten
bei der Projektgestaltung oder Durchführung einer Veranstaltung.
Ab Jänner 2005 führen wir kostenlose Fortbildungsveranstaltungen
in ganz Österreich durch, die ErwachsenenbildnerInnen Lernwege,
Methoden und praktische Hinweise zur Planung und Durchführung von
Projekten der politischen Bildung näher bringen möchten. Sie können
die Veranstaltung als Fortbildungstag oder aber auch als mehrstündigen
Workshop mit einzelnen Modulen buchen.
Der Ablauf der Veranstaltung „Politische Bildung – frei Haus“ basiert
auf einer moderierten Reflexion über Zugänge zur politischen Bildung,
die zur Veranschaulichung mit interaktiven Einstiegen in unterschiedliche
Lernsituationen ergänzt wird. Je nach Bedarf kann mit den verschiedenen
Modulen - inhaltliche Vertiefung von Themenstellungen, Erarbeitung
eines Methodenpools oder professionelle Planung von Veranstaltungen
- gearbeitet werden. Sie erhalten nähere Auskünfte über die diesjährigen
Schwerpunktthemen der Österreichischen Gesellschaft für Politische
Bildung unter www.politischebildung.at , wo auch der Folder zu dieser
Veranstaltung heruntergeladen werden kann. Rufen Sie uns an oder
schicken Sie uns ein Mail, und wir entwerfen gerne ein für Sie geeignetes
individuelles Design von „Politische Bildung – frei Haus“.
Kontakt: Informationszentrum der Österreichischen Gesellschaft
für Politische Bildung, Mayerhofgasse 6/3, 1040 Wien
T 01/504 68 58 | info@politischebildung.at
| www.politischebildung.at
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Planungsbüro
Leitner darf dasLandeswappen führen „Mit viel
Liebe zum Detail lässt Baumeister Ing. Rudolf Leitner alte Bausubstanzen
in neuem Glanz erstrahlen“, erklärte Landeshauptmann Waltraud Klasnic
in ihrer Laudatio anlässlich der Überreichung der Urkunde mit dem
Recht zur Führung des Steirischen Landeswappens. |
Die Revitalisierung alter Bausubstanzen, wie etwa des Palais Wertlsperg
am Grazer Mariahilferplatz oder des Anfang Oktober 2004 neu eröffneten
Glockenspielhauses, ist in der Tat das Spezialgebiet Ing. Leitners,
der dieses Know-how auch in den Osten transferieren will. „Wir wollen
den Menschen dort zeigen, wie Revitalisierung richtig durchgeführt
wird und damit einen Beitrag zur EU-Erweiterung leisten.“
LH Waltraud Klasnic überreicht
die hohe Landesauszeichnung an Ing. Leitner in den historischen
Räumen des Glockenspielhauses.
Das Planungsbüro Leitner Planung Consulting GmbH mit Sitz in Übelbach
blickt auf eine etwa 120-jährige Familientradition im Baugewerbe
zurück: „Bereits Urgroßvater und Großvater waren Zimmerer“. 1960
kam es zur Neugründung des Betriebes durch Rudolf Leitner sen. Das
Planungsbüro Ing. Rudolf Leitner in Übelbach besteht seit 1981 und
leistet mit seinen Filialbüros in Graz auch einen Beitrag für die
Zukunft des Baugewerbes durch die Ausbildung junger Talente. Die
Geramb-Auszeichnung für landschaftsgerechtes Bauen hat das Planungsbüro
bereits verliehen bekommen. Die nun erfolgte Überreichung der Urkunde
mit dem Recht zur Führung des Steirischen Landeswappens durch Frau
Landeshauptmann Klasnic wurde in den Eventräumlichkeiten des Glockenspielhauses
gebührend gefeiert.
ds
Leitner Planung & Consulting GmbH, 8124 Übelbach, Alter Markt
70 | T 03125-2465
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EU-Verfassung:
Angst vorm Volk? In seinem Buch „Hybris. Die
endgültige Sicherung der globalen Vormachtstellung der USA“ vertritt
der US-amerikanische Linguist und Publizist Noam Chomsky die These,
dass es nicht nur in Diktaturen, sondern auch in modernen westlichen
Demokratien den herrschenden Eliten wesentlich darum gehe, das eigene
„Volk“ mittels geschickter Strategien der massenmedialen Beeinflussung
„innerhalb eng gezogener Schranken zu halten“. Sucht man nach aktuellen
Belegen für diese These – in der spezifischen österreichischen Debatte
rund um die EU-Verfassung sind sie unschwer zu finden. |
Elf Mitgliedsstaaten der Union, die insgesamt eine Mehrheit der
EU-Bevölkerung repräsentieren – darunter Frankreich, Großbritannien,
Italien, Polen, Spanien – werden den vorliegenden Verfassungsentwurf
vor der Ratifikation durch ihre Parlamente einer Volksabstimmung
unterziehen. Nicht so Österreich. Die im Nationalrat vertretenen
Parteien haben sich einhellig gegen ein solches Vorgehen ausgesprochen.
Die Weigerung der VolksvertreterInnen, die von ihnen Vertretenen
in diese Weichenstellung von globalhistorischer Dimension einzubinden,
mutet zunächst vor allem deshalb sonderbar an, weil der gesamte
bisherige Verfassungsprozess ja im Namen eines „Europa der BürgerInnen“
initiiert und vorangetrieben wurde.
EU-Verfassungs-Fans MEP Univ.-Prof. Dr. Reinhard Rack, Dr. Peter
Steyrer: Keine Einfallstore für rechte Populisten und linke Illusionisten
öffnen; Verfassungs-Skeptiker Univ.-Prof. Dr. Michael Geistlinger,
Dr. Karl Kumpfmüller: EU-Verfassung lässt keinen Platz mehr für
Neutralitätspolitik (v.l.n.r.)
Gefahr von „rechten Populisten und linken Illusionisten“?
Unterschiedlich sind die Argumente gegen die Volksabstimmung: Für
den steirischen VP-Europaparlamentarier Univ.-Prof. Reinhold Rack
wäre eine nationale Volksabstimmung über die EU vor allem geeignet
„rechten Populisten und linken Illusionisten ein Podium zu bieten“.
Wobei in Österreich gerade wegen historisch belasteter Nachbarschaften
– Stichworte Benesch-Dekrete und Avnoj-Beschlüsse – vor allem die
Gefahr einer Entgleisung der Debatte nach rechts bestehe. Bei einer
Abstimmung wäre daher „die Gefahr der europäischen Sache zu schaden
größer als die Chance die notwendige inhaltliche Debatte mit der
Bevölkerung zu führen“. Die geschlossene Ablehnungsfront der Wiener
Politik vermochten bisher auch jene renommierten Verfassungsrechtler
nicht zu irritieren, die unverdrossen darauf hinweisen, dass die
Notwendigkeit der Durchführung einer Volksabstimmung in Österreich
schon allein wegen der österreichischen Verfassungslage zwingend
geboten erscheint. Univ. Prof. Theo Öhlinger (Uni Wien) betont
die Problematik des im EU-Verfassungsentwurfes festgeschriebenen
Vorrangs des EU-Rechts vor dem nationalen Recht (Art. I-6). Dieser
„Anwendungsvorhalt“ stelle eine Gesamtänderung der österreichischen
Bundesverfassung dar, daher sei dieser Eingriff unbedingt einem
Volksentscheid zu unterziehen.
Verfassungsentwurf gibt Neutralität keinen Raum mehr
Regierung und Opposition halten einem solchen grundlegenden Bedenken
freilich entgegen, dass schon der seinerzeitige Beitrittsvertrag
einen derartigen Vorbehalt enthalten habe, die ÖsterreicherInnen
also bereits bei der Volksabstimmung des Jahres 1994 darüber abgestimmt
hätten. Dem widerspricht jedoch der Salzburger Völkerrechtler Univ.
Prof. Michael Geistlinger entschieden und präzisiert diese
Problematik noch einmal näher an der Frage der Neutralität. Während
im Beitrittsvertrag der österreichischen Neutralität Raum gegeben
worden sei, enthalte der Verfassungsentwurf nun weitergehende Bestimmungen,
die „in souveränitätsbezogener Deutung“ tatsächlich eine Zerstörung
der Neutralität darstellen (siehe auch Kasten rechts).
Hinter der Kulisse: Europa in schlechter Verfassung?
Kein Wunder, dass derlei formalrechtliche Widersprüche bei außerparlamentarischen
EU-kritischen Initiativen und bei Minderheiten innerhalb der Grünen
und der Sozialdemokratie den Verdacht nähren, dass die offiziellen
Begründungen für die Verweigerung eines Plebiszits nur vorgeschoben
seien. Tatsächlich gehe es den staatstragenden Parteien nämlich
darum, die in mehrfacher Hinsicht höchst problematischen Inhalte
des Verfassungsentwurfes ohne große öffentliche Diskussion rasch
über die Bühne zu bringen, drei Punkte stören die KritikerInnen
im Besonderen:
Der Verfassungstext schreibt eine „offene Marktwirtschaft mit freiem
Wettbewerb“ – also das neoliberale Wirtschaftsmodell – dauerhaft
als Wirtschaftssystem fest. Er bietet keine Perspektive für die
gegen das zunehmende Steuer-Dumping dringend nötige europäische
Steuerharmonisierung, weil er dafür die Zustimmung aller Mitglieder
vorsieht.
Der Entwurf stellt weiters ein weltweites Unikum dar, weil er in
Art. I-40 die (völkerrechtswidrige) Verpflichtung aller Mitgliedstaaten
zur „schrittweisen Verbesserung ihrer militärischen Fähigkeiten“
festlegt. Innerhalb der Union wird durch die Ermöglichung einer
freiwilligen Teilnahme an einer „ständigen strukturierten militärischen
Zusammenarbeit“ ein deklariert militaristischer Block von EU-Staaten
geschaffen, der auch die Geopolitik der Union dominieren wird, fürchten
Anhänger friedlicher Konfliktlösungsstrategien. Die strikte Bindung
militärischer Einsätze in Form von UN-Mandaten an das Völkerrecht
fehlt. Eine Entscheidung über die Fragen von Krieg oder Frieden
liegt nicht in der Kompetenz des Parlamentes. Im Zusammenhang mit
der immerwährenden Neutralität Österreichs werden in diesem Bereich
auch die härtesten Unvereinbarkeiten zwischen der bestehenden nationalen
und der kommenden europäischen Verfassung gesehen. So erkennt etwa
Dr. Peter Steyrer, friedenspolitischer Sachreferent von Johannes
Voggenhuber, in der solidarischen Verpflichtung der Mitgliedsstaaten
zur gemeinsamen Terrorbekämpfung kaum Interpretationsspielräume
zur unbeschadeten Wahrung des völkerrechtlichen Kernbestandes der
Neutralität.
Dr. Karl Kumpfmüller, Friedensforscher und Leiter des Grazer
Büros für Frieden und Entwicklung, sieht die Chance auf eine gesamteuropäische,
global wirksame Friedens- und Sicherheitspolitik nach dem Muster
der etwa von Schweden betriebenen aktiven Neutralitätspolitik „in
dem Augenblick gescheitert, in dem diese Verfassung in Kraft tritt“.
Gegenargumente der Euro-OptimistInnen
Konfrontiert man die BefürworterInnen des Entwurfs mit dieser Kritik,
so erkennt man drei grundsätzliche Reaktionsmuster. Die Kritik wird
als überzogen abgetan. Eine Tendenz zur militarisierten Supermacht
und eine Aufrüstungsverpflichtung für Österreich sei „nicht gegeben“
(Michael Grossmann, Leiter des SPÖ-Europabüros in Bruck). Der Verfassungsentwurf
sei „meilenweit davon entfernt ein neoliberales Grundgerüst zu sein,
er enthält im zumindest gleichen Ausmaß christlich-soziales und
sozialdemokratisches Gedankengut“ (VP-Abg. Rack). Betont werden
die im Entwurf „überwiegend vorfindbaren positiven Elemente“ (Grossmann)
wie die Grundrechtscharta, die in den Leitlinien festgelegten sozial-
und beschäftigungspolitischen Zielsetzungen, das Bekenntnis zur
zivilen Konfliktprävention, Solidarität und gegenseitige Achtung
unter den Völkern. Anstatt die Verfassung krank zu jammern, solle
man diese Ansätze produktiv nutzen. In diesem Sinn kritisiert Voggenhuber-Mitarbeiter
Steyrer etwa jene, „die ohne hinreichende Grundlage im Text des
Entwurfes das Ende unserer Neutralität herbeireden und diese dadurch
tatsächlich gefährden, anstatt wie im Fall des jüngsten Irak-Krieges
deren verbleibenden Spielräume zu nutzen“. Mängel werden eingestanden,
diese aber in einem „Verständnis von Politik als offenes Feld der
Möglichkeiten“ (Grossmann) optimistisch als zukünftige Aufgabenfelder
deklariert.
Hoffen auf den ÖGB?
Die Zeit für die BefürworterInnen einer österreichischen Volksabstimmung
ist jedenfalls knapp. Der wahrscheinliche Termin der Ratifikation
durch das Wiener Parlament ist der 9. Mai 2005. Die einzige politisch
relevante Kraft, die diesen Termin noch kippen und den Umschwung
zugunsten einer vorherigen Volksabstimmung herbeiführen könnte,
wäre der ÖGB, dessen Beschlusslage in dieser Hinsicht auch tauglich
erscheint. In einem Positionspapier hat die Interessensvertretung
der ArbeitnehmerInnen die Vor- und Nachteile des vorliegenden Entwurfs
aufgelistet und kommt zu einem überwiegend negativen Ergebnis. Auch
einer Volksabstimmung reden die Gewerkschafter vorsichtig das Wort.
Dass sie tatsächlich ihre Muskeln in dieser Richtung spielen lassen
und der SPÖ eine entsprechende Vorgabe machen könnten, glaubt aber
niemand. Und die von einer überparteilichen Plattform im Parlament
eingebrachte, von 3.800 Personen unterstützte Petition zugunsten
eines Plebizits wird die hinter dem Verfassungsentwurf stehende
Einheitsfront der vier staatstragenden Parteien ohnehin nicht kratzen.
Durch sämtliche in Österreich angestellte Rechnungen einen Strich
machen könnten freilich vor allem die Briten. Um weiter in Downing
Street 10 wohnen zu können habe Tony Blair die Europafrage plebiszitär
instrumentalisiert, meint Verfassungsbefürworter Rack. Ein mehrheitliches
Nein der Briten zur Verfassung ist wahrscheinlich. Damit wäre das
Projekt zunächst gescheitert und die EU auf dem Stand der Verträge
von Nizza kleben geblieben. Durch die britische Hintertür könnte
dann auch hierzulande eine breitere inhaltliche Diskussion über
die Zukunft des europäischen Projekts in Gang kommen.
Franz Sölkner
Angst
vorm Volk?
EU-Verfassung, Neutralität und die Frage der
Volksabstimmung
Vortrag von und Diskussion mit
Univ.-Prof. Dr. Michael Geistlinger
(Institut für Völkerrecht, Universität Salzburg)
Moderation: Mag. Christian Stenner (KORSO)
Donnerstag, 24. Februar 2005,
19.30, HS 2303
(Meerscheinschlössl, Mozartgasse)
Veranstalter: KORSO und Steirische Friedensplattform
in Kooperation mit der Grünen Akademie
Anfang Mai soll die im EU-Parlament bereits beschlossene neue Verfassung
der Union im österreichischen Parlament ratifiziert werden. Trotz
der Tragweite dieser Entscheidung gab es bis jetzt kaum eine öffentliche
Debatte darüber. Bekannte Rechtswissenschafter wie der Wiener Universitätsprofessor
Theo Öhlinger oder sein Salzburger Kollege Michael Geistlinger argumentieren,
dass die Annahme der EU-Verfassung auch in Österreich (wie in 11
anderen EU-Staaten) einer Volksabstimmung bedürfe, zumal, so Geistlinger,
der Entwurf unter anderem keinen Spielraum für eine eigene Außenpolitik
und damit auch für die Einhaltung der österreichischen Neutralität
mehr lasse.
Geistlinger zur Unvereinbarkeit von EU-Verfassung und Neutralität:
- Art I-15 Abs 2, der die Mitgliedstaaten verpflichtet, „die
Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik der Union aktiv und vorbehaltlos
im Geiste der Loyalität und der gegenseitigen Solidarität“ zu
unterstützen und „die Rechtsakte der Union in diesem Bereich“
zu achten, geht jedenfalls deutlich über die zulässige Bindung
hinaus, der sich ein immerwährend neutraler Staat nach Völkerrecht
unterwerfen dürfte und lässt auch nicht mehr ausreichenden Raum
für eine Wahrung der so genannten Kernelemente der Neutralität
in Kriegszeiten.
- So manche Verpflichtung im Rahmen eines operativen Vorgehens
der Union zur Bekämpfung des Terrorismus nach Art III-205 oder
generell die Kompetenzen des neu geschaffenen Europäischen Amtes
für Rüstung, Forschung und militärische Fähigkeiten nach Art III-207
sprechen allerdings eine so eindeutige Sprache gegen immerwährende
Neutralität, dass von letzterer im Rahmen des EU-Verfassungsvertrages
kaum mehr verbleiben wird als Illusion und Nostalgie.
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AMS-Denkwerkstätte:
Jugend will nicht geschont,sie will gefordert werden
So wie die erste Liebe für unser Leben prägt, tun dies auch die ersten
Erfahrungen mit der Arbeitswelt. Was erfahren jungen Leute, wenn sie
sich dem „Ernst des Lebens“ stellen? Diese Frage stellte sich der
jüngste Denkwerkstätten-Workshop, ausgerichtet im Auftrag des Arbeitsmarkt-Service
vom „Büro für Sozialforschung“. Der Befund zweier deutscher Sozialwissenschafter:
Es gibt alles andere als Gutes. |
In mehreren Branchen und Ausbildungs-Modellen erfuhr Dr. Armin
Steil von der Universität Bielefeld in seiner Untersuchung,
was Lehrlinge so lernen: Ihre anfängliche Begeisterung für den Beruf
– etwa bei Forstwirten – wandelt sich bald in Frustration. Sie fühlen
sich auch bei fachlicher Kompetenz mißachtet, unterbezahlt und entwickeln
bestenfalls den Standpunkt: „Verlieren können und trotzdem weitermachen.“
Angehende Kaufleute erwerben zwar jene „Manipulations-Kompetenz“,
die es in diesem Beruf braucht, sind jedoch entsetzt über gnadenlose
firmeninternen Bräuche – „jeder gegen jeden“. Standhalten kann nur,
wer sich Stoizismus antrainiert.
Eine Lehrstelle wirkt trotz harter Arbeit Sinn stiftend
Elektroniker, die von Lehrern und Praktikern ausgebildet werden
(sollten), erfahren eine „völlige Degeneration von Arbeit“: Zwischen
resignierten Lehrern und Ausbildern, denen „jegliche Sach-Autorität“
fehlt, hin und her geschoben, empfinden sie ihr Tun als „reine Schrottproduktion“
und erleben nichts als „Gefühle von Sinnlosigkeit und Entfremdung“.
Zudem sind ihre Ausbildner „einfach nie da“. Wer die Schule endlich
hinter sich hat, aber keinen Lehrplatz findet, wird in gut gemeinte
Fortbildungsmaßnahmen gesteckt. Die jungen Leute jedoch – so Steil
– empfinden sie als „frustrierende und verlorene Zeit“.
Dr. Martina Panke – Leiterin der Zechliner Ausbildungsstätte
des Deutschen Gewerkschaftsbundes - stellte bei Malern und Anstreichern
zwar fest, daß sie sich gesellschaftlich mißachtet fühlen, mit der
Arbeit selbst aber zufrieden sind: Sie sehen die Ergebnisse ihres
Tuns und sind stolz darauf, sie sind in einem „familiären“ Gefüge
aufgehoben und können sich durch Leistung bei Kollegen Respekt verschaffen
und hocharbeiten. Bei den ABM-Maßnahmen jedoch sieht sie drastische
Mißverhältnisse: Jugendliche wollen nicht geschont, sondern gefordert
werden. Was sie aber erfahren: Langeweile und dass niemand da ist,
der Verantwortung übernimmt. Was junge Leute vor Verwahrlosung und
Sinnleere bewahren sollte, produziert sie. Die zuständige Politik
jedoch kann tun, als hätte sie etwas Nützliches getan.
Eine weitere Schizophrenie des Arbeitsmarktes: Unternehmer beklagen
lauthals den Mangel an Facharbeitern – sind aber selbst aber nicht
bereit, sie heranzubilden. „Dies spiegelt deutlich den Zustand der
Gesellschaft wider,“ meint Univ.-Doz. Dr. Hans Georg Zilian
vom Büro für Sozialforschung. „Wir wollen keine langfristigen und
verpflichtenden Verbindungen.“ Das klassische duale Ausbildungssystem
löst sich auf. Die derzeit praktizierten Modelle mit noch mehr Verschulung
sind alles andere als erfolgreich. Derzeit leiden darunter jene
Jungen, die endlich die Ärmel aufkrempeln möchten. Bald aber wir
alle.
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Tätigkeitsfelder
der Lebens- und SozialberaterInnen |
- Persönlichkeitsberatung
Psychologische Beratung zur Selbstfindung, Problemlösung, Kreativitätsförderung,
Persönlichkeitsförderung alter Menschen, Trauerbegleitung, Selbsterfahrung,
Beratung bei psychosozialen Krisen …
- Partnerschafts- und Familienberatung
Beratung zur Vertiefung von Liebesbeziehungen, Lösung von familiären
Konflikten, Scheidungsberatung, Mediation, Konfliktmanagement,
Sexualberatung …
- Erziehungsberatung
Aufgrund fundierter psychologischer Aus- und Weiterbildung haben
sich manche LebensberaterInnen auf die Beratung von Kindern und
Jugendlichen und ihren Eltern spezialisiert …
- Sozialberatung
Für jene, die in Gruppen gut auskommen wollen, Kommunikationsberatung,
Konfliktberatung, Teamberatung …
- Berufsberatung
Beratung über die den persönlichen Neigungen entsprechende Berufswahl,
Beratung bei beruflichen Problemen, Persönlichkeitscoaching, Karriereentwicklung,
Supervision ...
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Aus
den Briefen Robin Huts aus Absurdistan 1. Brief: Februar 2005 Ausverkauft
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Während ich diese Zeilen schreibe, ist gerade Opernball in Österreich
und er wird auch in mein Arbeitszimmer übertragen. Man zeigt mir
einen Finanzminister, der lachend berichtet, dass er gerade ein
paar Freunde eingeladen hat und jetzt um 200 Euro ärmer ist. Und
plötzlich verstehe ich das ganze Phänomen „Grasser“. Der junge Mann
lebt in einer Welt, in der es völlig normal ist, für eine Runde
schnell einmal 200 Euro hinzublättern. Und was die Sache noch schlimmer
macht: Dort lebt er schon seit seiner Geburt, nur dass es damals
noch Tausender waren und sie Schilling hießen.
Und nichts, aber schon gar nichts, verbindet ihn mit Menschen,
die von vier, fünf solchen Runden einen Monat lang leben müssen.
Von mir aus auch von zehn mal so viel als Familie. „Na, die werden
dann halt weniger oft fortgehen“, denkt sich wahrscheinlich unser
Finanzminister, wenn er über die Auswirkungen seiner „Reformen“
nachdenkt. Unrechtsbewusstsein wegen ein paar hunderttausend Euro
für eine Homepage? Ich glaube es dem KHG jetzt wirklich, dass er
die Aufregung nicht versteht. Und das verdankt er nur dem Opernball.
Aber nicht nur aus früh erworbener Sorglosigkeit muss sich unser
Finanzminister zurzeit noch keine Gedanken darüber machen, dass
die Koalition jener Partei, zu der er früher gehört hat und der,
für die er jetzt arbeitet, allzu bald zerbricht und er plötzlich
zwischen zwei Sesseln sitzt. ÖVP und FPÖ inszenieren zwar gerade
einen kleinen Streit darüber, ob unsere Jungmänner künftig nur noch
sechs oder doch weiterhin acht Monate zum Wehrdienst müssen, gemeinsam
beschlossene Milliardengeschäfte – und natürlich die dazugehörigen
Gegengeschäfte – schweißen schon zusammen. So wie alle anderen gemeinsamen
Pläne für unser Österreich natürlich auch.
Ob er im Fall der Fälle aber doch Zuflucht in der Steiermark finden
könnte, unser smarter Herr Finanzminister, wird man spätestens nach
der Landtagswahl im heurigen Jahr wissen: Immerhin hat das Vorjahr
unserer „sicheren Heimat“ – wie die Frau Landeshauptmann gerade
plakatiert – sicher eines gebracht: Diskussionen über viele, viele
Millionen Euro an Steuergeld und deren Verwendung. Beim Energieversorger
ESTAG oder für Förderungen für Tierpark und Schloss Herberstein
etwa. Und dann geht noch das Mega-Milliarden-Projekt des Herrn Mateschitz
im Aichfeld verloren, an das sich viele Hoffnungen dieser Region
knüpften.
Dazu kommt noch, dass es oft heißt, das alles habe mit dem Verlust
von zwei zentralen Führungsfiguren der steirischen Landespolitik
zu tun, den Landesräten Hirschmann und Paierl. Das ist fast die
Hälfte des Führungsteams der erfolgreichen steirischen ÖVP der letzten
Jahre. In dem auch die Aufgaben gut verteilt waren: „Volkstribun“
Hirschmann war jener, der dem Volk Spiele bot, die Olympiade als
Idee, Weltmeisterschaften und Grand Prix tatsächlich. Paierl war
der, der Wirtschaftspolitik machte. Eine neoliberale zwar und die
muss man nicht mögen. Aber Wirtschaftspolitik jedenfalls. Hermann
Schützenhöfer und Erich Pöltl für die Arbeitnehmer und die Bauern.
Und Waltraud Klasnic als das, was sie wirklich seit frühester Jugend
gelernt hat: Als tolle Verkäuferin. Nur: Wirtschaftskompetenz und
Brot und Spiele sind derzeit leider ausverkauft.
Wie immer mit lieben Grüßen aus Absurdistan: Ihr Robin Hut
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