05/2002
 

„Ich sehe mich als Gewerkschafterin für Frauen“

Die Stadt Graz bekommt eine neue Frauenbeauftragte: Daniela Jauk, Sozialarbeiterin und Studentin der Soziologie wird Nachfolgerin von Doris Kirschner.

Jauk, Jahrgang 74, kann bereits auf einige Erfolge zurückblicken: für das Frauendokumentationszentrum hat sie die Zeitschrift „Dokumenta“ mitaufgebaut und eine Ausbildung zur SeniorInnenanimation für Berufswiedereinsteigerinnen entwickelt. Im Verein Mafalda hat sie in den letzten vier Jahren Seminare zur Berufsorientierung abgehalten und Ausbildungskonzeptionen für neue Berufe für Mädchen wie etwa den Pilotversuch Mediendesign entwickelt und durch Betriebskontakte Lehrstellen geschaffen.

„Ich sehe mich als Gewerkschafterin für Frauen, als eine Art Motor für einen zielgerichteten Blick auf Frauenfragen“ erklärt Jauk. Damit städtische Strukturen in Zukunft frauenfreundlicher gestaltet werden, will sie vor allem Sensibilisierungsarbeit bei öffentlichen Stellen und in relevanten Unternehmen machen und dabei gezielt neue Medien nutzen. Ihre Vision ist ein „Grazer Frauenportal“ im Internet, um die „Dank der engagierten Frauenstadträtin Tatjana Kaltenbeck gut vernetzte Landschaft von Fraueninitiativen in Graz“ weiter zu entwickeln.

Kontakte zu Frauenbeauftragten anderer Länder will sie verstärkt nutzen, um – als Beitrag zum Gender Mainstreaming – auf frauenspezifische Fragestellungen aufmerksam zu machen. „Wichtig ist mir, Frauen zu motivieren, die sich in der Frauenbewegung bisher nicht wiedergefunden haben. Vor allem jüngere Frauen sehen oft nicht, dass es immer noch viel Ungerechtigkeit gibt. Es gilt, den Blick zu schärfen, gerade in Zeiten, wo die Eigenständigkeit von Frauen wieder abgebaut wird!“

Kontakt: frauenbeauftragte@stadt.graz.at

 


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