Enorme Verwaltungsvereinfachungen
bringt die Zusammenführung von Katastermappe, Grundstücksverzeichnis
und Koordinatendatenbank zu einem verknüpften digitalen Datenbestand,
der auf einer einzigen CD Platz findet. Anfang Dezember 2003 wurde
das Jahrhundertwerk an LH Waltraud Klasnic übergeben.
Die Vorteile der Digitalisierung
liegen auf der Hand: Da die Katastermappe die wichtigste Entscheidungsgrundlage
für alle öffentlichen und privaten Planungen darstellt, profitieren
von der Effizienzsteigerung durch die Digitalisierung nicht nur
Land und Gemeinden, sondern auch Grundeigentümer und Unternehmen
– teure Verzögerungen durch umständliche manuelle Datenerhebung
sollen nicht mehr vorkommen. Auch für den Zivilschutz ergeben sich
Vorteile: Die digitale Evidenz von 300.000 Wohnadressen erlaubt
es, Einsatzorte auch bei mangelhaften Angaben rasch aufzufinden.
LH Klasnic nimmt die Steiermark-CD entgegen
(li) Landesbaudirektor Hasewend, (re) Architektenkammer-Präsident
Nussmüller
Gute Zusammenarbeit zwischen
Land und Ziviltechnikern
Die digitale Katastermappe (DKM) ist
finanziell gesehen ein Gemeinschaftsprodukt des Landes und des Bundesamtes
für das Eich- und Vermessungswesen; die Umsetzung lag jeweils zur
Hälfte in den Händen der Fachkräfte des Bundesamtes und in jenen
steirischer Ziviltechniker. Der Präsident der Kammer der Architekten
und Ingenieurkonsulenten, Arch DI Werner Nussmüller, lobt die Kooperationsbereitschaft
des Landes: „Durch die hervorragende Zusammenarbeit zwischen Land
und Ziviltechnikern wurden 50 Arbeitsplätze im privaten Bereich
gesichert.“ Damit wurde allerdings nur ein Teil jener Jobs aufgefangen,
die im öffentlichen Sektor durch die digitalisierungsbedingte Effizienzsteigerung
verloren gingen – allein im Bundesamt für Vermessungswesen wurden
im Projektzeitraum zwischen 1998 und 2003 30% der MitarbeiterInnen
eingespart, für den Landesbereich beziffert Landesbaudirektor DI
Gunther Hasewend das Reduktionspotenzial auf 130 Arbeitsplätze.
Eingespart wurde auch bei den
Kosten: Die Endabrechnung weist um 2 Mio Euro weniger aus als der
Voranschlag. Von den mehr als 14 Mio Euro Gesamtkosten berappt das
Land 6,58 Mio, der Bund 7,67 Mio. Pro Grundstück fielen Kosten von
13,80 Mio an. Der nicht dem Datenschutz unterliegende Teil der Datensammlung
ist im Internet unter www.gis.steiermark.at frei zugänglich.
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