04 / 2002
 
Passivhäuser: Radikale Verringerung des Energieverbrauchs
 

 Am 14. März fand in der Wirtschaftskammer Steiermark vor zahlreich erschienenem Publikum eine von der AEE INTEC veranstaltete Tagung zumThema Passivhäuser statt.
Manuela Schein von der Plattform ÖGUT, deren Ziel es ist, Kommunikationsbarrieren im Spannungsfeld von Ökonomie und Ökologie zu überwinden, betonte in ihrem Eröffnungsreferat die zentrale umweltpolitische Bedeutung des Bau-, Wohn- und Sanierungsbereiches: "Mit der Schaffung neuer Wohnräume sind erhebliche Umweltbelastungen verbunden (ca. 50% des jährlichen Abfallaufkommens, nahezu 40% des Endenergieeinsatzes). Neue Instrumente und Konzepte, die energetische, ökologische und soziale Dimensionen des Bereiches Alt- und Neubau berücksichtigen, sind deshalb notwendig." Im Rahmen der 1999 gestarteten Programmlinie "Haus der Zukunft" versuchen ForscherInnen, ArchitektInnen und PlanerInnen innovative technische und gestalterische Lösungen für einen neuen Baustandard zu finden.

Konzept Passivhaus
Die einzelnen Elemente des Passivhauses wurden in anschließenden Referaten vorgestellt und diskutiert: Durch Verlustminimierung der lichtdurchlässigen Bauteile wird der Heizenergiebedarf im Passivhaus auf ein Minimum gesenkt, mittels innovativer Fenster kann Solarenergie gewonnen werden, im Erdreich gespeicherte Sonnenenergie wird durch Frischluftvorwärmung im Erdwärmetauscher genutzt. Abluftwärme kann durch einen Wärmetauscher zurückgewonnen werden, der Restwärmebedarf wird mittels einer Kleinstheizung (z.B. Pellets-Öfchen) gedeckt. 
Zentrale These der Veranstaltung war, dass innovative Baukonzepte wirtschaftliche Chancen bieten. Denn die radikale Verringerung des Energieverbrauches, gerechnet auf die Lebensdauer des Gebäudes, stellt energetisch und ökologisch eine entscheidende Maßnahme dar, deren Nachhaltigkeit sich durch den Einsatz stoffökologisch unbedenklicher Baumaterialien für das gesamte Gebäude weiter erhöht.


 
APRIL-AUSGABE
ÖKOLAND STEIERMARK