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korso
ÖkolandSteiermark |
Das
Informationsmagazin
für die Steiermark
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10/2003
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Kraftwerk fiftyfifty: Energiesparen
an steirischen Schulen
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Insgesamt 14 steirische Schulen beteiligten sich während der
vergangenen drei Jahre an einem Pilotprojekt, das die großen Energieeinsparpotenziale
in öffentlichen Gebäuden aufzeigen sollte. Dabei handelt es sich
um ein Anreizmodell, bei dem die Hälfte des Betrages der eingesparten
Energiekosten zur freien Verfügung an die Schule zurückflossen.
Das Projekt ist wesentlich gekennzeichnet durch Maßnahmen geringer
Kosten: nicht bauliche Adaption der Gebäude (Fenstertausch, Heizungsoptimierung,
Dämmung) sondern Verhaltensänderung der NutzerInnen sollten hier
den Einspareffekt erzeugen.
Zur Durchführung wurden in den einzelnen Schulen Projektteams
aus SchülerInnen, LehrerInnen und SchulwartInnen gebildet, die
aus einer allgemeinen, vom Verein ecowatt erstellten Arbeitsunterlage
die für ihre Schule geeignetsten Maßnahmen auszuwählen hatten.
In der ersten Projektphase im Jahr 2001 konnten auf diese Weise
sechs Schulen insgesamt etwa 80 MWh an Energie einsparen. Im zweiten
Projektabschnitt, der im Juli dieses Jahre zu Ende ging, haben
sieben Schulen ihren Energieeinsatz um rund 225 MWh reduziert.
Die Bonusbeträge waren teilweise beachtlich, eine Schule konnte
sich sogar mehr als 3000 Euro gutschreiben. Die Erfahrungen und
Ergebnisse des Pilotprojekts fiftyfifty dienen nunmehr als Grundlage
für ein weiterführendes Projekt-Tool, das Gebäudenutzern die eigenständige
Durchführung derartiger Revisionen ermöglichen soll.
Anfang Oktober wurde im Bildungszentrum Raiffeisenhof zu diesem
Zweck ein Workshop für Gemeinden abgehalten, der auch Informationen
über weiterführende Maßnahmen für Energieeinsparung in öffentlichen
Gebäuden (etwa Contracting) beinhaltete. Viele steirische Bezirks-
und Regionalstädte, darunter Mürzzuschlag, Kapfenberg, Gleisdorf
und Voitsberg, haben inzwischen bereits Interesse an der Durchführung
derartiger Projekte bekundet.
Projektpartner:
Energiebeauftragter des Landes Steiermark DI Wolfgang Jilek
Energieberatungsstelle Steiermark
Landesenergieverein Gerhard Ulz
Landesschulrat Steiermark
Interuniversitäres Forschungszentrum IFZ
Bundesimmobiliengesellschaft
Weiterführende Informationen:
ecowatt Verein zur Nutzung regenerativer Energien,
Grabenstraße 16/3, 8010 Graz
T (0 316) 677 054 | M office@ecowatt.at
| www.ecowatt.at
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EU:
Interesse für Umweltknowhow aus Graz
< EU-Kommissar David Byrne (li) Dr. Johannes
Fresner (STENUM) |
Am 26. 9. 2003 fand in Cork eine Konferenz zum Thema „Nachhaltigkeit
in der Lebensmittelindustrie“ statt. In Anwesenheit von EU-Komissar
David Byrne (zuständig für Lebensmittel und Gesundheit) wurden
Fortschritte bei der Entwicklung regionaler Marken, der Qualitätssteigerung
von Lebensmitteln und dem Umweltschutz in der Lebensmittelindustrie
präsentiert. Dr. Johannes Fresner von der Grazer Unternehmensberatung
STENUM war eingeladen, die Erfahrungen der Firma bei der Reduktion
von Abfällen, Abwasser und Energieverbrauch von österreichischen
Lebensmittelbetrieben zu präsentieren. Man zeigte sich sehr beeindruckt
von den praktischen österreichischen Erfahrungen. Im Oktober wird
eine EU-Delegation Graz besuchen, um die Übertragbarkeit der Erfahrungen
zu studieren.
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Wasserliberalisierung wenig praktikabel
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Organisiert vom Weizer Umweltreferat und dem Interuniversitären
Forschungszentrum Graz gab es beim heurigen Fest der Energie in
Weiz wieder großes Publikumsinteresse. Nach der Eröffnung durch
LH-Stellvertreter DI Leopold Schöggl diskutierten zum Thema
„Der Ausverkauf des Wassers - Sitzen wir bald auf dem Trockenen?“
Susanne Bauer von der AK, der Weizer Bürgermeister Helmut
Kienreich, Othmar Kranz von der Steweag, Hans Zojer
(Joanneum Research) sowie Wolfgang Zerobin (Wiener Wasserwerke).
Bauer sprach sich eindeutig gegen eine Liberalisierung im Bereich
des Wassers aus: Österreich habe eine gute Versorgungsqualität,
eine Privatisierung wäre teurer für die Endkunden. Auch Othmar Kranz
räumte ein, dass eine Wassermarktliberalisierung analog zum liberalisierten
Strommarkt nicht sehr wahrscheinlich sei. Schon aus hygienischen
Gründen seien lange Wassertransportleitungen nicht praktikabel.
Der Weizer Umweltreferent Mag. Oswin Donnerer betonte abschließend:
„Die UNO hat 2003 als Jahr des Wassers ausgerufen. Mit dem heurigen
Fest der Energie wollten wir daher Bewusstsein für die Bedeutung
des Süßwassers schärfen. Sauberes Wasser ist Voraussetzung für das
Funktionieren der Ökosysteme und für die Gesundheit des Menschen.“
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NOEST:
Förderaktion für nachhaltige Stromerzeugung
< Der Landesenergiebeauftragte DI Wolfgang
Jilek (l.) und LHStv. DI Leopold Schöggl erklären die steirische Ökostromprojekt-Förderung
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Bis 15. Dezember läuft die Einreichfrist für die diesjährigen Förderaktion
aus dem steirischen Ökostromfonds, aus dem ab sofort bis zum Jahr
2007 jährlich eine Mio Euro für zukunftsträchtige Technologien der
Gewinnung elektrischer Energie aus Biogas und Biomasse (Kraft-Wärme-Kopplung)
zur Verfügung stehen. Forschungsstellen, Anlagenhersteller und -planer
können mit bis zu 100 Prozent Finanzierung für ihre als förderwürdig
erkannte Projekte bzw. Projektabschnitte rechnen. Einreichstelle
ist das Kommunikationsportal NOEST (Netzwerk Ökoenergie Steiermark)
der Fachabteilung 13a der Steiermärkischen Landesregierung.
Hauptkriterien für die Zuerkennung einer Förderung ist der Innovationsgrad
der eingesetzten Technologie hinsichtlich des effizienten Energieeinsatzes
und der zu erwartenden Umweltentlastung, bzw. Reduktion der CO2-Emission.
Kriterien sind jedoch auch arbeitsmarkt- und beschäftigungspolitische
Faktoren und Aspekte der sozialen Akzeptanz der Projekte, heißt
es im Ausschreibungstext.
Dem komplexen Thema Biogas gilt die ganze Liebe des steirischen
Forschungsreferenten LHStv. Leopold Schöggl: Hier sollen
in kurzer Zeit ebensolche Wachstumspotenziale realisiert werden,
wie das in jüngerer Vergangenheit bei den kleinen, lokalen Fernwärmenetzen
gelungen ist, von denen es steiermarkweit mittlerweile 200 Einheiten
gibt.
Während nach Inkrafttreten des ELWOG in der Steiermark zunächst
die Windkraft die ersten bedeutenderen Ökostrom-Kontingente lieferte
(Oberzeiring u.a.), will Schöggl nun das Argument der durchgehenden
regionalen Wertschöpfungskette zum Tragen bringen. Biomasse- und
Biogasenergietechnologie sind genuin steirische Stärken, sowohl
was die Aufbringung des Energieträgers als auch die Entwicklung
und Bereitstellung der erforderlichen Technologien der Umsetzung
betrifft. Während bei der Stromgewinnung aus Windkraft vielfach
„importierte“ Technik zum Einsatz kommt, hat sich in der Steiermark,
aufgrund des reichlichen Vorhandenseins des Energieträgers Biomasse
(und auch vorangegangener Förderpolitik) eine Vielzahl an einschlägiger
Entwicklungskapazität und an Betrieben angesiedelt, die ihr Know-how
bereits europaweit anbieten.
Wichtige Vorarbeiten an einer Konsolidierung dieses „Anbieterstandortes
Steiermark“ für Ökoenergietechnik leistete das im Jahre 1999 gestartete
Projekt ECO & CO, das eine Bündelung und Fokussierung des anfänglich
noch verstreuten einschlägigen Wissens in unserem Bundesland vorantrieb.
NOEST Netzwerk Ökoenergie Steiermark
Das Kommunikationsportal „Netzwerk Ökoenergie Steiermark“ (NOEST)
erweitert die Ergebnisse des Projekts Eco & Co zu einem One-Stop-Shop,
wie es Schöggl ausdrückt. Hier kann über ein und dieselbe Schnittstelle
sämtliche relevante Kommunikation bezüglich einer Projektrealisation
abgewickelt werden: technologischer Wissensvorrat und -transfer,
Information über Fördermodalitäten und -bedingungen, rechtliche
Grundlagen, geeignete Projektpartner u.dgl.
Schöggl vermerkt ausdrücklich, dass beim vorliegenden Modell die
Betonung auf Innovationsförderung und weniger auf Investitionsförderung
liegt. Im Rahmen des Netzwerks Ökoenergie Steiermark (NOEST) wurden
seit April 2002 69 innovative Projekte nachhaltiger Energiegewinnung
mit insgesamt neun Mio Euro gefördert. ko
Info:
NOEST | Bernhard Puttinger | T 0316-877-4562 | M b.puttinger@noest.or.at
| www.noest.or.at
Land Steiermark, Fachabt. 13a, Umweltrecht und Energiewesen, Landhausgasse
7, 8010 Graz
Landesenergieverein Steiermark, Burggasse 9/II | T (0)316
877 3389 | M office@lev.at
| www.lev.at
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Nachhaltig
Netzwerken |
Angenommen, Sie sind Unternehmer(in), tätig im weitläufigen Bereich
Ökotechnik und täglich darum bemüht, die Balance zwischen Ihrem
Alltagsgeschäft innerhalb des Unternehmens und der notwendigen Kommunikation
nach außen zu managen. Geht man davon aus, dass rund die Hälfte
der steirischen Ökotechnik-Unternehmen Klein(st)betriebe mit bis
zu 10 Mitarbeitern sind, dann werden Sie den Erfahrungen von Eco
& Co zufolge, den Bereich Marketing/Öffentlichkeitsarbeit - eine
wichtige Basis für den geschäftlichen Erfolg-, oft dem Alltagsgeschäft
unterordnen müssen.
Gerade das - aber nicht nur das - ist einer der Ansatzpunkte für
intensive Netzwerkarbeit. Das dafür notwendige Instrumentarium wurde
in mehrjähriger Entwicklungsarbeit von Eco & Co in der Steiermark
bereits aufgebaut. Parallel zur Internetplattform www.ecoundco.at,
die als internes und öffentliches Kommunikationsmedium innerhalb
des Bereichs Ökotechnik breite Akzeptanz findet, steht in der Netzwerkarbeit
vor allem eines im Vordergrund: Persönliche Begegnung ermöglichen,
tägliches (Marketing-) Service für Plattformteilnehmer bieten, wirtschaftspolitisch
relevante Daten erfassen und pflegen. Durch gezielte PR des Netzwerks
soll diesem steirischen Stärkefeld mit mehr als 30.000 Beschäftigten
- neben bestehenden Clustern - der ihm zustehende Stellenwert ermöglicht
werden.
Das Motto „Nachhaltig Netzwerken“ steht auch im Kontext mit einer
ganzen Reihe von Veranstaltungen für steirische Ökotechnik-Unternehmen.
„Chance Nachhaltigkeit“ betitelt sich eine Sonderausstellung steirischer
Initiativen /Organisationen im Bereich Umwelt /Nachhaltigkeit am
26. Oktober 2003 in der Grazer Stadthalle im Rahmen der Gründermesse.
Der parallel dazu durchgeführte Kongress zum Thema „Nachhaltige
Unternehmensführung“ bietet jedem(r) Unternehmer(in) Gelegenheit
sich kritisch mit dem eigenen Unternehmensstil und möglichen Alternativen
auseinander zu setzen.
In Kooperation mit der Steirischen Wirtschaftsförderung startete
am 17. Oktober 2003 die Veranstaltungsreihe „Best Practice im Bereich
Ökotechnik“ im Rahmen von Fast Forward Success. Best-Practice-Unternehmen,
wie z.B. Holz Bau Weiz oder EVK-Elektronik von Kerschhaggl, nutzen
diese Möglichkeit das Unternehmen prominent zu präsentieren und
Erfahrungen auszutauschen. Workshops zum Thema Internetmarketing
für Netzwerkmitglieder finden ganzjährig statt. Firmen, die Interesse
haben, Mitglied im Netzwerk zu werden oder an den Veranstaltungen
teilzunehmen, wenden sich an das Eco & Co Netzwerkteam oder besuchen
www.ecoundco.at.
Kontakt: Dr. Sabine Marx | T 0316 407744- 0 | M
office@ecoundco.at |
www.ecoundco.at
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