korso ÖkolandSteiermark
Das Informationsmagazin 
für die Steiermark
 
09/2005
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    Zuerst pflegen, dann fällen?


Anfang August hat sich die „Unabhängige Plattform Stadtpark“ konstituiert“. Im Rahmen einer Pressekonferenz präsentierten die Vertreter des Zusammenschlusses aller großen Naturschutzorganisationen ihren Forderungskatalog.

Vereint in der Unabhängigen Plattform Stadtpark: Franz Wolkinger, Kurt Pinter, Eva Klepp-Afritsch, Alois Oswald sowie Wolfgang Wagner und Wolfgang Klepp

Die neue „Unabhängige Plattform Stadtpark“ verlangt u.a. fachmännische Baumpflege der Stadtparkbäume und eine Baumschutzverordnung nach dem Motto: „Pflegen statt Sägen!“ Diese Forderungen scheinen bereits gefruchtet zu haben. Denn: Die Stadt Graz hat kürzlich in einer mehrtägigen Aktion einen großen Teil der Baumpflegemaßnahmen in der Montclair- und Dubvrovnik-Allee abgeschlossen. Dies hätte die Situation der Alleen grundlegend verändert, meint Wolfgang Wagner von der Plattform. „Das sehr gewichtige Gefahrenargument fällt nun weg.“ An den Fällungsplänen festzuhalten wäre deshalb absurd, meint Wagner: „Das hieße ja, pflegen und dann kurz danach doch fällen.“

Der Plattform Stadtpark gehören u.a. die großen Naturschutzorganisationen, wie der Österreichische Alpenverein, die Naturfreunde, der Naturschutzbund und Grazer Persönlichkeiten, wie Baumexperte Franz Wolkinger, Ex-Umweltanwalt Alois Oswald, der Arzt Kurt Pinter, der ehemalige Leiter der Liegenschaftsabteilung des Landes, Wolfgang Klepp und der Künstler Günter Waldorf an. Gefällt werden sollten nur jene Bäume, die „wirklich“ krank sind, heißt es einhellig von Seiten der Plattform. Sollten die Fällungen der größtenteils gesunden Bäume behördlich bewilligt werden, werde die Plattform zu massiveren Mitteln greifen, kündigt Eva Klepp-Afritsch in der Pressekonferenz an. Die Initiierung einer Volksbefragung und eine Beschwerde bei der EU-Kommission seien nicht ausgeschlossen.

Gerlinde Knaus

 

  Steiermärkische mit „neuem“ Logo in die Zukunft


Die Steiermärkische Bank und Sparkassen AG setzt nach eineinhalb Jahrzehnten wieder auf das rot-blaue Logo und damit das einheitliche Filialen-Outfit der Sparkassen-Gruppe. Als letzte der 59 österreichischen Sparkassen schwenkt die Steiermärkische in das einheitliche Corporate Design ein, das für die gemeinsamen Werbemaßnahmen und das Image der Gruppe in Zukunft positive Impulse bringen soll. Der grüne Schriftzug und das Logo mit dem charakteristischen „Igelkopf“ gehören damit bald endgültig der Vergangenheit an.

Vorstand Dr. Gerhard Fabisch setzt für den Werbeauftritt der Steiermärkischen auf das neue Logo

Die Einführung des individuellen Steiermärkische Logos im Jahr 1992 hatte damals durchaus seine guten Gründe, wie Vorstandsvorsitzender Dr. Gerhard Fabisch betont: „Graz war zu diesem Zeitpunkt „Sparkassen-Hochburg“ mit insgesamt fünf verschiedenen Sparkassen, die getrennt voneinander agierten. Durch die Fusion von Steiermärkische Bank und Steiermärkische Sparkasse sollte durch ein neues Logo eine klar abgegrenzte Identität erreicht werden.“ Gleichzeitig wollte man sich zu diesem Zeitpunkt bewusst von den anderen Sparkassen auf dem heiß umkämpften Markt unterscheiden. Als 1997 die Erste Bank mit der Giro-Credit fusionierte, wurde am Sparkassensektor ein Strukturbereinigungsprozess eingeleitet, der dazu führte, dass schließlich auch die regionalen Sparkassen das einheitliche „blaue Erscheinungsbild“ der Erste Bank übernahmen. Einige dieser Regionalsparkassen wurden in den vergangenen Jahren von der Steiermärkischen übernommen. Seitdem wurde im Auftreten nach außen auch das „rote s“ sukzessive verstärkt mit dem alten schwarz-grünen kombiniert.

Der Hauptgrund dafür, dass das alte Logo nun gänzlich aufgegeben wird, liegt in der sinnvollen Nutzung der gemeinsamen Werbelinie der gesamten Sparkassengruppe, in die 10 Prozent des Werbebudgets fließen. „Das neue Logo bedeutet jedoch weder eine Änderung der Rechtsform noch der Beteiligungsverhältnisse“, so Fabisch. Die beträchtlichen Kosten von rund vier Millionen Euro für die Umstellung, die bis zum Jahresende abgeschlossen sein soll, sollen durch den effizienteren Werbeauftritt in den überregionalen Medien, vor allem im Fernsehen, ausgeglichen werden.

Josef Schiffer

 

 

  Österreichs größtes Biomasse-Kraftwerk angelaufen


Im Juni wurde bei Leoben das weltweit größte Biomasse-Kraftwerk seiner Art eröffnet. Das von der Steirischen Gas-Wärme, einer Tochter der Energie Steiermark, gemeinsam mit Mayr-Melnhof und Holzindustrie Leitinger in Leoben verwirklichte Projekt stellt einen wahren Meilenstein in der ökologischen Energieversorgung dar. Das 20 Mio Euro teure „Öko-Energie“-Kraftwerk spart jährlich über 90.000 Tonnen CO2-Emissionen ein.

Das neue Biomasse-KWK-Kraftwerk bei Leoben – weltweit das größte dieser Art

Regionale Energieversorgung
Die Anlage, die täglich mit über 1.000 Schüttraummeter Rinde befeuert wird, produziert bis zu 200 GWh Wärme pro Jahr für die Holztrocknungs-Anlage der Mayr-Melnhof-Gruppe und die Holzindustrie Leitinger. Die Menge entspricht rund einem Viertel des Wärmebedarfes der Landeshauptstadt Graz. Zusätzlich werden in Leoben künftig rund 36 GWh Ökostrom im Jahr erzeugt, das entspricht dem Bedarf von mehr als 10.000 Haushalten. Insgesamt werden bei der Erzeugung von Wärme und Strom so jährlich etwa 26 Mio Liter Heizöl eingespart. „Das Projekt ist für uns ein Modellfall einer zukunftsweisenden Ökoenergie-Partnerschaft mit der Industrie“, erklärt der Vorstandssprecher der Energie Steiermark, Karl-Franz Maier, „daher haben wir mehr als ein Viertel unserer Investitionen von 2004 in das Kraftwerk gesteckt.“

Zukunftsweisende Technologie
Das Kraftwerk ist in zweierlei Hinsicht bemerkenswert: Einerseits ist Leoben mit seiner einzigartigen Bündelung von Brennstoffanfall, Kraftwerk und Wärmenutzung in einem Umkreis von 100 Metern nebst einem großteils bestehenden Fernwärmenetz der ideale Standort für eine derartige Anlage. Zum anderen beeindruckt auch Fachleute die Realisierung der größten biomassebefeuerten KWK-Anlage auf Basis ORC-Prozess (Organic Rankine Cycle) mit einer elektrischen Gesamtleistung von 4,5 Megawatt.

Peter Köberl, Vorstandssprecher der Steirischen Gas-Wärme, der das Projekt federführend initiiert hat, erklärt: „Mit der Nutzung regionaler Rohstoffe leisten wir einen wesentlichen wirtschaftlichen Beitrag zur Stärkung der regionalen Wirtschaft in Leoben.“
Nach einer kurzen Bauzeit von nur sechs Monaten konnte schon Mitte Dezember 2004 der erste Kessel in Leistungsbetrieb gehen. „Möglich wurde dieser reibungslose Ablauf eines solchen Projektes durch die exakte Planung und vorbildliche Koordination sämtlicher Partner vor Ort“, betont BKL-Geschäftsführerin Mag. Anneliese Hemmer.

– js –

 

 

  Der „Solarkalkulator“ hilft hellen Köpfen sparen


Angesichts der scheinbar unaufhaltsam steigenden Preise für fossile Heizstoffe stellt sich für viele Hausbesitzer die bange Frage nach kostengünstigen und umweltfreundlichen Alternativen. Eine der wichtigsten davon ist zweifellos die Sonnenenergie: Wer bis jetzt der Meinung war, dass der Energieertrag durch die Sonneneinstrahlung in Österreich zu gering ist, wird durch die moderne Solartechnik eines Besseren belehrt: Die Sonne strahlt binnen drei Stunden (!) die gleiche Menge Energie auf die Erde, die jährlich von der Menschheit verbraucht wird. Schon mehr als 180.000 Haushalte (entspricht 15% der Einfamilienhäuser) setzen inzwischen hierzulande bereits auf eine thermische Solaranlage, die Hälfte der vorhandenen Kollektorfläche dient auch der teilsolaren Raumheizung.

Gemeinsam stark in Sachen Solarförderung: AEE GF Ing. Ewald Selvicka, Ing. Wolfram Sacherer, Ing. Peter Wagner, LR Johann Seitinger, Ing. Christian Fink (AEE) und DI Boris Papousek, GF der Grazer Energieagentur

„Sparen mit Solar“
Einen verstärkten Anreiz, auf erneuerbare Energien umzusteigen, bietet nun das Land Steiermark: Mit der Informationskampagne „Spar mit Solar“ will Umweltlandesrat Johann Seitinger die Öffentlichkeit darauf aufmerksam machen, dass „der Einsatz von Sonnenenergie nicht nur umweltschonend, sondern auch ein zukunftweisender Schritt in Richtung Klimaschutz ist, und damit auch ein wesentlicher Beitrag zur Reduktion der Feinstaubbelastung“. Seitinger fordert die Steirerinnen und Steirer auf, die aktuellen Förderprogramme des Landes zum Anlass zu nehmen, vermehrt auf Sonnenenergie umzusteigen: „Der Einstieg macht sich mehr denn je bezahlt. Das Land hat die Förderungen für die Solarenergie um bis zu 150% angehoben. Viele Gemeinden sind diesem Beispiel gefolgt, damit ist Solarenergie auch für Einzelhaushalte äußerst lukrativ geworden.“ Seitinger freut sich über den Durchbruch der neuen Technologie: „Bereits 35.000 steirische Familien mit 400.000 m2 Solarkollektoren nutzen die Sonnenenergie. Ich hoffe, dass durch die Informationskampagne bei den Steirerinnen und Steirern eine weitere Bewusstseinsbildung in Hinblick auf den Klimawandel stattfindet. Der Anteil der Erneuerbaren Energie in der Steiermark liegt jetzt bereits bei 30%. Knapp ein Drittel der eingesetzten Energie ist somit umweltneutral und trägt dem Kyoto-Ziel Rechnung. Bis zum Jahr 2010 wird ein Anteil von 50% angestrebt.“

Schnelle Berechnung
Ein eigens entwickelter Solarkalkulator bietet die Möglichkeit, die jährlichen Einsparung an Energiekosten und die benötigte Kollektorfläche für eine Solaranlage ganz einfach selbst zu errechnen und gibt einen Überblick über die Solarförderungen. Eine umfangreiche Infobroschüre gibt Hausbesitzern zusätzlich Auskunft über alle Fragen zum Thema „Solar“.

Die langjährige Vorreiterrolle der heimischen Solarindustrie sowie das hohe Know-how der Installationsbetriebe sieht Landesinnungsmeister Ing. Peter Wagner als solide Basis für einen weiteren Aufschwung der Solarenergie, der von den Installateuren als Kooperationspartner auf breiter Basis mitgetragen wird. Ing. Wolfram Sacherer, stv. Vorstandsobmann Wohnbaugruppe ENNSTAL – NEUE HEIMAT, ist insbesondere über den zusätzlichen finanziellen Anreiz durch die neue Landesförderung bei Mehrfamilienhäusern erfreut – schließlich ist die NEUE HEIMAT der erste österreichische Bauträger, der im Geschosswohnbau Solaranlagen als Ausführungsstandard integriert hat.

– js –

 

Informationen zur Solarförderung in der Steiermark:
Der Solarkalkulator und die Infobroschüre „Spar mit Solar“ liegen ab 5. September 2005 bei allen Gemeinden sowie bei vielen Installateuren in der Steiermark auf. Diese können aber auch kostenlos bei der Solarwärme Info-Hotline der AEE INTEC 03112/58 86 12 (Montag bis Freitag von 8:30 bis 12:00 Uhr) bestellt werden. Dort bekommt man auch eine kostenlose Solarberatung durch Experten. Daneben werden folgende Beratungstermine in der Steiermark angeboten:

Gleisdorf: Jeden ersten Donnerstag im Monat, ab 17.30 h, GH Zöller, Fürstenfelderstr. 5, Gleisdorf
Stainz: Jeden ersten Freitag im Monat, 19.00 h, Gasthof Schloßtoni, Pichling 166
Langenwang: Jeden ersten Mittwoch im Monat, 19.00 h, GH Schlamp Raststation Schwöbingerhof, Schwöbing 52

Weitere Infos im Internet: www.aee-intec.at | office@aee.at

Solarförderung Steiermark:

•Sockelbetrag: 300 €, plus 50 € pro m2 Kollektorfläche, maximal 2.000 €
•Bei Heizungseinbindung mit mind. 15 m2 Kollektorfläche erhöht sich der Sockelbetrag auf 500 €
•Mindestkollektorfläche 5 m2, Förderung des Landes an Gemeindeförderung gebunden 
•Nähere Infos unter: http://www.lebensressort.steiermark.at
•Viele steirische Gemeinden gewähren für die Nutzung erneuerbarer Energieträger, u.a. Solaranlagen, einen Zuschuss.

Ihre Gemeinde finden sie unter: http://www.lev.at/ | Menü  „Förderungen“ in oberer Leiste | „Gemeindeförderungen“ im linken Menü

Beispiele:
Beispiel 1: Solaranlage zur Heizungsunterstützung
16 m² Kollektorfläche, 1.500 l Speicher im Einfamilien- oder Reihenhaus werden in der Steiermark mit 1.300 Euro von Seiten des Landes gefördert. Zusätzlich sind bis zu 2.920,- Euro als Sonderausgaben von der Einkommenssteuer absetzbar. In fast allen Gemeinden gibt es zusätzliche Förderungen.
Insgesamt werden dadurch ca. 30% der Investitionssumme abgedeckt. Die jährlichen Einsparungen gegenüber Strom oder fossilen Energieträgern betragen zusätzlich 315 bis 480 Euro.

Beispiel 2: Solaranlage zur Warmwasseraufbereitung
6 m² Kollektorfläche, 300 l Speicher im Einfamilien- oder Reihenhaus werden in der Steiermark mit 1.300 Euro von Seiten des Landes gefördert. Auch hier gewähren die Gemeinden in der Regel zusätzliche Förderungen! Diese Anlagen sind als Sonderausgabe von der Einkommenssteuer absetzbar. Insgesamt werden dadurch werden ca. 30% der Investitionssumme abgedeckt. Die jährlichen Einsparungen gegenüber Strom oder fossilen Energieträgern betragen zusätzlich 158 bis 240 Euro.



  Steirischer Verkehrsverbund zog 2004er-Bilanz


Im Jahr 1994, dem Gründungsjahr der StVG (Steirische Verkehrsverbund GmbH) waren es gerade einmal 40 Verkehrsunternehmen, die auf 260 Destinationen Fahrgäste in der Steiermark zum einheitlichen „Verbundtarif“ beförderten. 1997 kam es mit der Einrichtung des „Regionalbus Aichfeld“ zu einer ersten namhaften Erweiterung. Heute bedienen knapp 60 Verkehrsunternehmen auf 500 Verbindungen die Mobilitätsbedürfnisse der SteirerInnen.

2004 konnte vor allem bei den beförderten Personen ein Zuwachs verzeichnet werden. Mit einem Plus von 1,83% stiegen die Fahrten zum Verbundtarif im vergangenen Jahr auf 65,25 Mio Geschäftsfälle. Die Einnahmen aus Fahrscheinverkäufen erhöhten sich gegenüber 2003 nochmals um 1,73 Mio Euro. Die vertraglich definierten Posten wurden mit 8,68 Mio vom Bund und 12,56 Mio vom Land Steiermark sowie mit 4,55 Mio von der Stadt Graz finanziert.

Bei einer Umfrage erklärten sich immerhin 30% der Verbund-NutzerInnen als „überzeugte Kunden“, der Anteil der „enttäuschten Kunden“ sank von fast 20% 2003 auf 10% 2004.

 

 

  Bäuerlicher Herbstreigen


Zum ersten Mal wird heuer die Veranstaltungsreihe „Bäuerlicher Herbstreigen“ an vielen verschiedenen Orten in der gesamten Steiermark stattfinden. Bis 26. Oktober 2005 kann auf über 40 Festen in der gesamten Steiermark bäuerliche Tradition und ländliche Kultur hautnah erlebt und (wieder-)entdeckt werden. Das Angebot reicht von zahlreichen Hoffesten über Schau- und Wettkochen bäuerlicher Spezialitäten bis hin zum traditionellen Almabtrieb und Erntedankfesten. „Mit dieser Initiative wollen wir auf die Leistungen der Bäuerinnen in der Bewahrung traditionellen Brauchtums hinweisen“, erklärte Landesbäuerin Kathi Zechner.

Steirische Bäuerinnen backen nicht nur köstliches Brot, sondern bewahren auch ländliches Brauchtum

„Wir erwarten uns einen großen Besucheransturm in- und ausländischer Gäste. Denn bei diesen Festen können die Besucher ursprüngliches, bäuerliches Brauchtum unverfälscht erleben und gleichzeitig traditionelle und regionaltypische Speisen der Bäuerinnen kennen lernen“, sagte Gerhard Wlodkowski, Präsident der steirischen Landwirtschaftskammer.

Steiermark-Tourismus-Chef Georg Bliem betonte die Bedeutung dieser Tatsache für den Fremdenverkehr, insbesondere beim Urlaub am Bauernhof: „Eine der großen Stärken der Steiermark ist ihre kulinarische Vielfalt und Qualität. Daher sind Veranstaltungen, wie sie Bäuerinnen mit dem Herbstreigen anbieten, sehr wichtig. Denn so wird das Genussland Steiermark mit allen Sinnen erlebbar.“

Infos/Programm: maria.leszlhumer@lk-stmk.at | www.baeuerinnen.at | stmk.agrarnet.info

 

 

Die „Kleinen“ sollen groß rauskommen


Wenn die Steiermark auch in erster Linie für ihre großen Industriebetriebe bekannt ist, gemessen an der Unternehmenszahl ist sie ein Land der Kleinunternehmen. Mit über 35.000 Betrieben ist die Gruppe der Kleinunternehmen in diesem Bundesland in den letzten Jahren kräftig gewachsen – mitt­lerweile sind 98 Prozent der Firmen Kleinbetriebe mit weniger als 50 Mitarbeitern, dabei beschäftigen sie mehr als die Hälfte der Arbeitnehmer und sind für über ein Viertel der steirischen Wertschöpfung verantwortlich.

Mag. Patricia Theißl von der SFG, Wirtschaftslandsrat Dr. Gerald Schöpfer und Steiermärkische Vorstand Mag. Franz Kerber bringen Bewegung für Kleinunternehmen

Insgesamt sind 13% aller österreichischen Kleinunternehmen in der Steiermark angesiedelt. „Obwohl sie der wichtigste Arbeitgeber hierzulande sind, werden sie immer noch unterschätzt“, erklärte Wirtschaftslandsrat Dr. Gerald Schöpfer anlässlich des Starts der Kampagne für die steirischen Kleinunternehmen. Dabei sind sie in Krisen oft stabiler als große Konzerne und entlassen ihre Arbeitskräfte nicht so schnell.

Die Aktion „Wir bewegen was“ wurde von der Steirischen Wirtschaftsförderung (SFG) in Zusammenarbeit mit mehreren Partnern ins Leben gerufen. Durch die Medienkampagne soll die steirische Bevölkerung über die tragende Rolle kleiner Unternehmen für die steirische Wirtschaft informiert werden. „Den Kleinunternehmen soll damit auch eine Plattform zur Präsentation ihrer Leistungen geboten werden“, so Mag. Patricia Theißl. Als besondere Zuckerln locken ein Breitbandangebot von Inode für Kleinunternehmer (bis Ende September) sowie günstige Schaltungen in den großen steirischen Tageszeitungen.
Unterstützt wird die Aktion auch von der Steiermärkischen Sparkasse, die eine verbesserte Bewusstseinsbildung in ihrer primären Zielgruppe, den Kleinunternehmern, erreichen will: zum Beispiel über die Basel-II-Richtlinie, die in zwei Jahren in Kraft tritt und auf EU-Ebene neue Eigenmittelunterlegungsvorschriften für Kreditinstitute vorschreibt. „Wir müssen unsere Kunden aus dem KU-Bereich darüber informieren, das Basel II auch seine positive Wirkungen hat“, unterstreicht Steiermärkische Vorstandsdirektor Mag. Franz Kerber.

– js –

 

 

  Solar-Synergieprojekt von AEVG & GasWärme


Knapp 6000 Quadratmeter an zusätzlicher Solarkollektorfläche werden im kommenden Jahr Gleichwerte von etwa 3000 Grazer Haushalten mit Wärmeenergie versorgen. Bei der Produktion von jährlich 2500 Megawattstunden Energie können dabei gleichzeitig 400 Tonnen an CO2-Ausstoß eingespart werden. Die Technik der Anlage kommt von der Grazer Firma S.O.L.I.D., die Montage erfolgt auf den Gebäudeanlagen der AEVG in der Sturzgasse und dem angrenzenden Fernheizkraftwerk der Steirischen GasWärme GmbH, die auch als die kommerzielle Verwerterin des Energie-Produkts aus dieser bislang größten Solaranlage Mitteleuropas auftritt.

Bei der Vertragsunterzeichnung über das Solar-Kooperationsprojekt AEVG-StGW am 26.07. in der Sturzgasse: Franz Radovic, Fa. S.O.L.I.D.; AEVG-GF DI Walter Sattler; Ing. Harald Kaufmann, GF Fa. Nahwärme; Landesrat Johann Seitinger; StGW-Vorstände Günter Dörflinger und DI Peter Köberl

AEVG-Geschäftsführer DI Walter Sattler betonte bei der Vertragsunterzeichnung Ende Juli die „umfassende Umweltausrichtung“ seines Unternehmens: „Alle unsere Sammelfahrzeuge haben Partikelfilter.“ Bei, wie im Fall AEVG und StGW, in Umweltfragen gleich ausgerichteten Betrieben sei „eine derartige Kooperation fast zwingend, noch dazu, wo wir uns in unmittelbarer Nachbarschaft befinden.“

Die Estag-Tochter Steirische GasWärme GmbH ist sozusagen der Vorreiter eines New Deal in Fragen der Energiebereitstellung in Österreich. Schon vor 20 Jahren „verkaufte“ die StGW-Rechtsvorgängerin, die Steirische Ferngas, zusammen mit ihren Energieprodukten auch immer das zugehörige Einsparwissen bzw. die entsprechende Einspar-Technologie, eine Praxis, die beim Mitbewerb in der Energieversorgerbranche lange auf Unverständnis gestoßen ist. Für StGW-Vorstand DI Peter Köberl ist die Kooperation ein weiterer Schritt im Dienste des Klimaschutzes, zusätzliche Projekte, wie beispielsweise eine Solaranlage für das Grazer Jugendgästehaus, befänden sich bereits im Stadium der Planung.

Landesrat Johann Seitinger verwies als Vertreter des Landes Steiermark, dem Fördergeber des Projekts (Gesamtkosten: 1,5 Mio Euro, Förderung 300.000 Euro), darauf, dass – rechnerisch gesehen – bereits 35.000 Haushalte in der Steiermark die Sonnenenergie nutzten und bekundete die politische Absicht, die heimische Kollektorfläche innerhalb der kommenden fünf Jahre zu verdoppeln.

Das Land Steiermark hat erst vor kurzem die Förderungen für Solartechnologie stark angehoben. Bis zu 30% der Investitionskosten für Kollektorflächen können damit abgedeckt werden. Nach und nach sollte der Anteil der Erneuerbaren am Gesamtenergieaufkommen der Steiermark von derzeit 30% bis zum Jahr 2010 auf 50% angehoben werden.

– ko –

 


  Gratisrücknahme von Elektroschrott durch Kommunen


Die Elektroaltgeräteverordnung ist seit 13. August in Kraft. Durch die EU-Altgeräterichtlinie ist es nun den Bürgern möglich, ihren Elektroschrott kostenlos bei den Sammelzentren der österreichischen Städte und Gemeinden abzugeben.

„In Österreich gibt es derzeit 1500 kommunale Altstoffsammelzentren. Durch diese europaweit einzigartige Dichte ist eine bequeme Entsorgung eigentlich überall gegeben“, erklärte dazu Städtebund-Abfallexperte Christian Pilz. Man rechnet mit einem Sammelaufkommen von bis zu 80.000 Tonnen jährlich. Die EU-Vorgaben schreiben eine jährliche Sammelmenge von 4 kg pro Einwohner vor. Diese Sammelmenge dürfte leicht erreicht werden. Dadurch entstehen Städten und Gemeinden insgesamt etwa 5 Mio Euro an Mehrkosten, so Pilz.

Die Kühlschrankpickerl behalten ihre Gültigkeit und geleistete Entsorgungsbeiträge können beim Umweltforum Haushalt zurückgefordert werden.
T 0810-144 166 oder www.ufh.at

Folgende Geräte werden von den kommunalen Altstoffsammelzentren in Zukunft kostenlos entgegengenommen:
Großgeräte (z.B. Waschmaschinen), Kühlgeräte, Bildschirmgeräte, Kleingeräte (z.B. Mixer) sowie Leuchtstoffröhren.

Infos: wolfgang.hassler@staedtebund.gv.at | www.staedtebund.at

 

 

  Zukunft der Almwirtschaft: Marktfähigkeit sichern

Die österreichische Almwirtschaft steht vor einem Wendepunkt in ihrer Entwicklung: Die Grünlandwirtschaft wandert in Gunstlagen ab; die Almen „verwalden“. Die Tierhaltung im Bergland geht zurück, denn 5000 Bauern schließen jährlich ihre Betriebe. Daher trafen sich Experten, unter ihnen Landesrat Johann Seitinger, zur Almwirtschaftstagung 2005.

Allgemeiner Tenor der Veranstaltung: Die bereits gesetzten Schritte zur Erhaltung der Marktfähigkeit der österreichischen Almwirtschaft waren durchaus erfolgreich. Aber es gibt noch viele Forderungen umzusetzen, darunter z.B. Investitionen in Wildbachverbauung und in Schutzwälder. Die Förderungsinstrumente der Ausgleichszulage der ÖPUL (Förderung umweltfreundlicher Produktionsmethoden) sind weiterhin unverzichtbar.

Die österreichische Almenlandschaft stellt 50 Prozent des Erholungsraumes für die Österreicher dar. Hier gilt es, Möglichkeiten der Kooperation zwischen den Gemeinden und Regionen stärker zu nutzen. Für den intensiver werdenden Tourismus in den Almregionen ist auch die Abwasserentsorgung von großer Bedeutung. Hand in Hand damit soll die Weiterentwicklung der alpinen National- und Naturparks gehen. So könnte die Erhaltung der landwirtschaftlichen Strukturen im Almenbereich, das Verständnis für die Zusammenhänge im Lebensraum der Almen, sowie deren touristische und wirtschaftliche Nutzung verbunden werden.

 

Sommerregen-Feeling für Warm- und Kaltduscher


Beim Grazer Bäderspezialisten Odörfer weiß man: Die morgendliche Dusche kann entscheidend dafür sein, wie man sich den ganzen Tag lang fühlt. „Raindance“, die völlig neu entwickelte Handbrause von „Hansgrohe“, bringt Sommerregen-Feeling ins Badezimmer: Eine spezielle Technik sorgt für Luft-Wasser-Verwirbelung, die dem Zusammenspiel von Wasser und Luft in Stromschnellen nachempfunden wurde. Durch eine Öffnung wird Luft angesaugt und mit Wasser vermischt, die runden, prallen Tropfen fühlen sich auf der Haut an wie ein perlender Regenschauer. „Ein völlig neues Duschgefühl“ staunten selbst die Odörfer-ExpertInnen, die es sich nicht nehmen ließen, „Raindance“ selbst zu testen.

 

 

  Umweltschutzbericht 2004: stolze Bilanz, blinde Flecken


„Die Steiermark hat in allen wichtigen Bereichen bedeutsame Fortschritte erreicht und kann mit Recht behaupten, ein Vorzeigeland in Sachen Umweltschutz zu sein“, mit diesen Worten stellte Umweltlandesrat Johann Seitinger den mittlerweile 20. Umweltschutzbericht des Landes für das Jahr 2004 vor. Auf knapp 450 Seiten (und damit fast 100 mehr als im Vorjahr!) werden mittels detaillierter Berichte, Statistiken und Grafiken die Themengebiete Wasser, Abfall, Lärm, Naturschutz usw. überaus ausführlich dargestellt und geplante sowie erfolgreich abgeschlossene Maßnahmen erläutert.

Stolz auf die Bilanz des Umweltressorts: HR Dr. Alfred Langer, Landesrat Seitinger, HR Dr. Hannes Zebinger, HR DI Johann Wiedner

Vorbildliche Abfallentsorgung
In vielen Bereichen ist die grüne Mark punkto Umweltschutz seit Jahren „europaweit vorbildlich unterwegs“, erklärte Seitinger. So werden in der Steiermark mehr als 90% des Abfalls streng getrennt und gesammelt, die erzielte Recyclingquote bei über 60% – Werte von denen andere europäische Länder noch meilenweit entfernt sind, wie etwa Großbritannien, das von 10 auf einen 25%-Anteil kommen möchte. Nur beiläufig im Bericht gestreift ist die seit 13.8.2005 gültige EU-Elektroschrott-Richtlinie, die die kostenlose Rücknahme von Altgeräten von Privathaushalten vorsieht und in Kooperation mit der Sozialwirtschaft viele wichtige Transitarbeitsplätze schaffen kann.

Problemkind Nitrat
In der Abwasserentsorgung liegt die Steiermark mit einer Anschlussquote von 90% im europäischen Spitzenfeld. Im Jahr 2004 wurden 100 Mio Euro in die Errichtung und Sanierung von Kanalisationen und Abwasserreinigungsanlagen investiert. Bisher noch unversorgte ländliche Gebiete sollen durch Fördermaßnahmen für Biokläranlagen in den nächsten Jahren lückenlos aufgeschlossen werden.

Widerspruch gegen eine allzu rosige Sicht auf die Grundwassersituation regt sich jedoch von Seiten der Grünen, die wiederholt die extremen Überschreitungen der Nitratwerte in Gebieten der Süd- und Südoststeiermark kritisierten. „Die Belastung durch Gülle- und Düngerausbringung in den Bezirken Leibnitz, Radkersburg und Feldbach ist gravierend – von den Messwerten her ein Rückfall in die achtziger Jahre!“, mahnt die Umweltsprecherin der Grünen Mag. Edith Zitz, „die Auswirkungen dieser Nitratkonzentrationen können für die Gesundheit insbesondere von Kleinkindern verheerende Folgen haben.“ Sie fordert daher unter anderem eine strikte Durchführung der Kontrollen, wie sie im Wasserrecht vorgesehen sind, und eine konsequente Beratung der Landwirte.

Licht und Schatten
Auf dem Energiesektor und beim Klimaschutz kann Seitinger auf erfreuliche Entwicklungen verweisen: Vor allem für den Solarenergiesektor sind dank der heuer in Kraft getretenen Verdoppelung der Landesförderungen starke Zuwachsraten zu erwarten. Schon jetzt nutzen bereits mehr als 35.000 steirische Familien Sonnenkraft mit einer Kollektorenfläche von etwa 400.000 m2. Der Gesamtanteil der erneuerbaren Energie in der Steiermark liegt bei 30% (mehr als zwei Drittel davon entfallen auf die Wasserkraft) und dieser soll in Verfolgung der Kyoto-Ziele bis 2010 gar auf 50% angehoben werden – ein ehrgeiziges Vorhaben, dessen Erfüllung angesichts des stetig steigenden Energiehungers der Wirtschaft (Stichwort Stromimporte) in Frage gestellt wird.

Das „Programm zur Feinstaubreduktion“, das in den Worten Seitingers „einmal mehr eine Vorreiterrolle der Steiermark in Sachen Umweltpolitik“ begründet und über 60 verschiedene Maßnahmen auflistet, wird von Seiten der Grünen ebenfalls ausgesprochen skeptisch beurteilt. Zitz konkretisiert ihre Zweifel: „Es handelt sich hier in Wahrheit um kein kohärentes Feinstaubpaket, sondern nur um Ad-hoc-Aktionen. Diese sind außerdem völlig unzureichend budgetiert. In dieser brisanten Frage zählen Taten, nicht Worte – denn umgesetzt wurden von den 61 vorgeschlagenen bis heute erst mickrige drei Maßnahmen.“

Josef Schiffer

 

 

  Umweltbericht 2004: KAGes-Spitäler sind umweltfreundlich


Seit 1999 genießt der der Umweltschutz höchste Priorität in den Spitälern der KAGes. Die Umweltkoordinatoren der Standortteams treffen sich deshalb mehrmals im Jahr im KAGes-Umweltforum zum Erfahrungsaustausch. Positiver Nebeneffekt dabei ist der ökonomische Einspareffekt. Die steirischen Krankenhäuser verbrauchten deutlich weniger Wasser und produzieren weniger Müll, nur der Stromverbrauch stieg an, lautet die erfreuliche Bilanz des Umweltberichts 2004.

Ein wesentlicher Eckpfeiler des unternehmerischen Umweltschutzes ist der ökologische Einkauf. Mit der Ausschreibung der Reinigungsmittel 2004 konnte die KAGes dabei viel beachtete Impulse setzen. Erstmals wurden explizit umweltrelevante Produktkriterien vorgegeben. Auch im Krankenhausbau bemüht man sich um nachhaltige Verbesserungen. In Zukunft soll auf PVC, Lösungsmittel und Tropenholz zugunsten von umweltfreundlichen Materialien verzichtet werden.

 

 

  Europäische Tagung zur Nachhaltigkeit


Die Steiermark ist in den letzten Jahren ins Zentrum eines aktiven Zukunftsraums gerückt. Zehn europäische Regionen haben sich mit der Steiermark zur EU-Zukunftsregion Adria–Alpe–Pannonia zusammengeschlossen, um sich zu einem Wirtschafts- und Kulturraum entwickeln. Dabei erheben sich auch Fragen nach einem verantwortunglichem wirtschaftlichem Handeln für soziale Gerechtigkeit und ökologische Verträglichkeit.

Die Tagung Europa Forum 2021 global - lokal stellt den Global Marshall Plan vor und schafft in einer Reihe von fundierten Vorträgen Orientierung für die Zukunft, u.a. mit Dr. Franz Josef Radermacher, DI Josef Riegler, Dr. Friedrich Schmidt-Bleek und Dr. Franz Küberl.

Zeit: Donnerstag, 15. September 2005
Ort: Minoritensaal Graz
Infos: Ökologische Landentwicklung | T 0 3332/62922 | www.oele.steiermark.at

 

 

  Herbstfest StromAUfwärts


In einer wunderbaren Aulandschaft, der Enzelsdorfer Au, kann man sich über den Widerstand gegen die geplante 380 KV-Leitung informieren. Weiters stellen sich die Menschen der Region mit ihren Spezialitäten und Fähigkeiten vor. Es werden natürlich zubereitete Schmankerl kredenzt, bäuerliche Erzeugnisse und ländliches Handwerk präsentiert, umrahmt von Musik (2 Chöre, Volksmusik, Steirischer Blues) und Streichelzoo.

Anreise per Pkw über Mellach, Gratis Bus-Pendeldienst von Graz (Jakominiplatz und Dietrichsteinplatz) ab 13.45 Uhr im Stundentakt.

Zeit: Samstag, 24. September, ab 14 Uhr | Ort: Enzelsdorfer Au

Eintritt: Freiwillige Spende, die der Bürgerinitiative gegen die 380kV – Leitung zu Gute kommt.
Infos: www:mostwaerts.com

 

 

  Symposium "Erneuerbare Energie" oder „Stromdrehscheibe“ Österreich


Die Ölpreise steigen und in unseren Nachbarländern sollen weitere Atomkraftwerke gegen den Widerstand der Bevölkerung gebaut werden. Die Energieversorgung der Zukunft muss jedoch angesichts dieser Herausforderungen auf den intelligenten Einsatz regionaler Rohstoffe setzen.

Symposium der Bürgerinitiative gegen die 380-kV-Leitung in der Firma KWB mit Vorträgen von Dr. Dieter Hornbachner, Mag. Erwin Mayer, Greenpeace, Dr. August Raggam, DI Peter Schenk, Walter Promitzer und Josef Stubenschrott zu den Gefahren von Atomstrom, den wirtschaftlichen Hintergründen der 380-kV Leitung und den Perspektiven erneuerbarer Energien.

Zeit: Samstag, 17.September 2005, ab 10 Uhr | Ort: Trainingszentrum der Firma KWB in St. Margarethen/Raab

 

 

  Gemeinsam ins Solarzeitalter


Die Jugend & Familiengästehäuser und die Steirische Gas-Wärme präsentieren Vorzeigeprojekt mit der größten Solaranlage für einen Beherbergungsbetrieb in der Steiermark.

Günter Dörflinger von der der Steirischen Gas-Wärme und Gerhard Wendl, GF der Jugendgästehäuser sind „solaraktiv“

Mit der Umstellung der Heizanlage von Heizöl auf Fernwärme sowie der Vergrößerung der Solarfläche am Dach des Jugendhotels & Jugendgästehauses Graz wird ein wichtiger Schritt zur Schadstoffreduktion in Graz gesetzt. Die Sonnenkollektorfläche soll bis zum Spätherbst von 60 auf 200 m2 wachsen. Dadurch werden jährlich 152.000 kg CO2-Emissionen eingespart. Die Investitionssumme von 127.000 Euro wird über ein Contracting-Modell (Drittfinanzierung von Energiesparmaßnahmen verbunden mit Anlagenwartung) abbezahlt.

Zusammen mit dem Bau des „City Adventure Centers“ gemeinsam mit WIKI stellt dies eine große Aufwertung des Jugendhotels in Graz dar. „Damit wollen wir unseren speziellen Beitrag für eine gesündere Zukunft der Jugend, der wir uns verpflichtet fühlen, leisten“, erklärt Gerhard Wendl, Geschäftsführer der Jugend & Familiengästehäuser.

„Im Sinne einer gesunden Umwelt freuen wir uns, dass wir hier mit der Umstellung auf Fernwärme einen weiteren deutlichen Beitrag zur Schadstoffeinsparung leisten können“, verweist Vorstandsdirektor Günter Dörflinger auf das Engagement der Steirischen Gas-Wärme auf dem Bereich erneuerbarer Energien.

Als universeller Energiedienstleister übernimmt die Steirische Gas-Wärme künftig auch die Versorgung der gesamten Anlage mit Fernwärme. Durch die Erweiterung der bestehenden Solaranlage und die zusätzliche Installation einer Photovoltaikanlage werden in Zukunft 80% des Warmwasserbedarfs und 18% des Heizbedarfs durch die Sonne gedeckt.

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  Steirischer Klimaschutz setzt auf moderne Holzheizungen


Die verheerenden, durch außergewöhnlich starke Unwetter ausgelösten Katastrophen der vergangenen Wochen haben einmal mehr drastisch die Gefahren vor Augen geführt, welche der globale Klimawandel mit sich bringt. Eine jüngst veröffentlichte Zwischenbilanz der Österreichischen Hagelversicherung hat für das Jahr 2005 eine weitere Zunahme der witterungsbedingten Schäden in Österreich festgestellt. Die Klimawissenschaften gehen inzwischen einhellig davon aus, dass das 21. Jahrhundert durch eine Erwärmung der Erdatmosphäre bisher ungekannten Ausmaßes geprägt sein wird. Die mittels Computer simulierten Szenarien reichen dabei von zwei bis fünf Grad Temperaturzunahme im globalen Schnitt; im Vergleich dazu betrug die Zunahme zwischen 1860 und 2000 gerade einmal 0,6 Grad. Die Folgen dieser Entwicklung für das Weltklima sind noch unabsehbar.

Vizepräsidentin Lisl Leitner und Kammeramtsdirektor Dr. Heinz Kopetz: „Umstieg auf Holzheizungen schont nicht nur Umwelt und Brieftasche, sondern schafft auch viele Arbeitsplätze“.

Holz als Energieträger der Zukunft
Rasches Handeln ist daher das Gebot der Stunde. Der steirische Umweltlandesrat Johann Seitinger präsentierte im August sein Programm zur effektiven und schnellen Forcierung von Klimaschutzmaßnahmen. „Es gilt sowohl auf die bereits eingetretenen Veränderungen zu reagieren und zum anderen Maßnahmen zur Verlangsamung und Umkehr des Klimawandels zu setzen“, fordert Seitinger.

Dabei zielen seine Vorschläge in erster Linie auf eine verstärkte Nutzung der Biomasse aus den heimischen Wäldern. Um eine gesicherte Versorgung mit dem Brennstoff Holz muss man sich hierzulande nämlich keine Sorgen machen – auch der steirische Wald hat ein riesiges, bisher ungenütztes Biomasse-Potenzial. „Nur knapp zwei Drittel des Holzuwachses werden tatsächlich genutzt, so haben sich in den letzten Jahren19 Mio Festmeter an Reserven angesammelt“, betont die Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer, Lisl Leitner.

Künftig soll es nicht nur im Eigenheim-, sondern auch im Geschosswohnbau verbesserte finanzielle Anreize für den Einsatz erneuerbarer Energie geben bzw. sollen „diese überhaupt nur mehr gefördert werden, sofern sie mit Biomasse beheizt sind“. Der konkrete Vorschlag, die Landesmittel für die Wohnbauförderung von Siedlungshäusern an die Wärmeversorgung aus erneuerbarer Energie zu binden, soll laut Seitinger noch im kommenden Herbst im Landtag beschlossen werden.

Sparen als Anreiz
Die Preisanstiege der fossilen Brennstoffe Öl und Erdgas in der jüngsten Vergangenheit verursachen sowohl im privaten als auch im öffentlichen Bereich gewaltige finanzielle Mehrbelastungen. Mit weiteren Teuerungswellen ist zu rechnen, so Kammeramtsdirektor Dr. Heinz Kopetz: „Die Produktion ist in einigen wichtigen Erdöl produzierenden Ländern bereits rückläufig, gleichzeitig steigt die Nachfrage nicht nur in den westlichen Ländern, sondern auch massiv in China, Indien und anderen Schwellenländern.“

Hackschnitzel und die aus Holzspänen hergestellten Pellets und stellen langfristig die einzige kostengünstige Alternative bei gleichzeitig sehr hohem Heizkomfort dar, „aber die Entsorgungskosten für die alten Öltanks und die höheren Anschaffungskosten für moderne Holzheizungsanlagen erschweren den Familien in vielen Fällen den Umstieg“, erklärt Dr. Horst Jauschnegg, Energieexperte der Landwirtschaftskammer.

Investitionsförderung in Höhe von 40 Prozent
Hackschnitzel und Pellets sind von den Betriebskosten her den fossilen Brennstoffen schon seit einiger Zeit deutlich überlegen: Die Kosten zur Beheizung eines normalen Einfamilienhauses liegen jährlich bei 833 bzw. 1056 Euro gegenüber 1400 Euro beim Verfeuern von Erdgas und mehr als 1800 Euro bei Heizöl extraleicht. Noch wesentlich besser sieht die Bilanz für die derzeit boomenden Niedrigenergiehäuser aus – die jährlichen Energiekosten sinken dann auf etwa ein Drittel gegenüber herkömmlichen Wohnhäusern. „Der Umstieg auf saubere und komfortable Holzheizungen ist daher nicht nur für die Schonung unserer Umwelt, sondern auch für die finanzielle Entlastung der Haushalte sowie die Schaffung neuer Arbeitsplätze ein zukunftsweisender Weg“, erklärt Leitner.

Eine großzügige Anhebung der Investitionszuschüsse soll die Umstellung auf moderne Holzheizungen beschleunigen: Umweltlandesrat Seitinger hat dem Bund – „von Seiten des Ministeriums gibt es schon positive Signale“ – ein mehrjähriges Investitions- und Beschäftigungsprogramm vorgelegt. Dieses sieht eine Anhebung der Förderung aus Mitteln der öffentlichen Hand für Neuinstallationen von 25 auf 40 Prozent vor. Bei einer geplanten Umstellung von etwa 60.000 Haushalten würde so ein Investitionsvolumen von 700 Mio Euro ausgelöst, was nicht nur kräftige Impulse für die Beschäftigung (plus 3.100 Arbeitsplätze), sondern auch eine Senkung der CO2-Emissionen um 426.000 Tonnen in der Steiermark mit sich bringen würde – ein großer Schritt in Richtung der Erfüllung der Kyoto-Ziele.

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ÖGUT-Umweltpreise 2005
Die Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik schreibt zum 20. Mal die Umweltpreise aus, die in diesem Jubiläumsjahr eine besonders hohe Dotierung erhalten. Der ÖGUT-Umweltpreis 2005 wird in den Kategorien Frauen in der Umwelttechnik, innovative und nachhaltige Projekte im Bereich Partizipation, Umwelttechnikexportland Österreich, Umweltschutz und -technologie in Mittel-, Ost- und Südosteuropa und Nachhaltige Kommune vergeben.

Einreichfrist ist jeweils der 8. Oktober 2005
Info: T (43) 1/315 63 93-11 | dagmar-edinger@oegut.at | www.oegut.at/themen/upreis/index.html