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korso
ÖkolandSteiermark |
Das
Informationsmagazin
der Steiermark
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sept.
2002
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Gewässerschutz: Naturschutzbund fordert Umdenken Die
Steiermark blieb vom Hochwasser der vergangenen Wochen weitestgehend
verschont. ExpertInnen warnen aber davor, sich bequem zurückzulehnen.
Die Ursachen für die Hochwasserkatastrophen sind nicht nur im globalen
Klimawandel zu suchen. Der Naturschutzbund weist seit Jahren auf die
Gefahren intensiver Landschaftsregulierung hin. |
Überregulierte Flüsse und Bäche haben zu wenig Platz, sie können
das Hochwasser nicht mehr im Bett abführen. Durch die Zerstörung
und Einengung natürlicher Aulandschaften und Moore und die Trockenlegung
von Feuchtwiesen gehen wichtige Gebiete für die Speicherung des
Wassers verloren. Auen an der Feistritz oder der Sulm, die einstmals
den ganzen Talboden umfassten, sind heute auf 5 Meter breite Steilufer
mit ein bis zwei Baumreihen eingegrenzt.
Entscheidend für die Wasser-Aufnahmefähigkeit des Bodens sind
der Humusgehalt und die Bodendichte. Intensive Land- und Forstwirtschaft
wie z.B. bodenverdichtende Fichtenmonokulturen reduzieren die
Humusschicht und somit die Speicherfähigkeit. Auch Steiläcker
leiten das Oberflächenwasser zu rasch ab, auf versiegelten Plätzen
(jüngstes Beispiel: der neu gestaltete Grazer Hauptplatz) kann
das Regenwasser nicht ins Erdreich abfließen. All diese Maßnahmen
bewirken, dass das Wasser oberirdisch abfließt und nicht mehr
ins Grundwasser eindringen kann. So kommt es zur paradoxen Situation,
dass trotz Jahrtausendhochwasser unzählige Brunnen trocken sind.
(li)
Josefbach – ein Wildbach! – unmittelbar vor dem Mündungsbereich
in den Mariatroster Bach; stark verbaut.
(Foto: Naturschutzbund/Lang)
Mag. Franz Horvath vom Naturschutzbund Steiermark ortet
eine seit Jahrzehnten praktizierte „wasserfeindliche Gesinnung.
Jeder ist bemüht, Wasser von seinem Grundstück so rasch wie möglich
abzuleiten, durch Drainagerohre, Versiegelungen etc. Während der
Landwirtschaft jährlich 100 Millionen Euro zur Verfügung stehen,
muss der auf den Erhalt der Feuchtgebiete ausgerichtete Naturschutz
mit 3 Millionen auskommen. Unsere mangelhafte Gewässergesinnung
braucht ein radikales Umdenken!“ Der Naturschutzbund fordert neben
dem Erhalt aller Feuchtgebiete (Moore sind in der Steiermark nicht
geschützt) durch das Verbot weiterer Drainagierungen, Entwässerungsgräben
und Bach-Verrohrungen auch eine strengere Bestrafung der Umweltsünder.
Gewässernahe Bereiche von Gebäuden freihalten
Zudem werden Industrieanlagen und private Wohnhäuser viel zu nahe
an die Gewässerränder gebaut. Ablagerungen und Verklausungen können
bei starken Regenfällen dann Überschwemmungen der ufernahen Gebiete
bewirken, wenn das Wasser sich Bahn bricht. „Überschwemmungen
hat es immer gegeben – aber vor 50 Jahren füllten sie noch traditionell
kaum bewohnte und häufig überflutete Talbereiche“, so Horvath.
Der Naturschutzbund wünscht sich deshalb weitreichendere Kompetenzen
für die Raumordnung. Nicht nur sollten gewässernahe Bereiche zukünftig
von Wohngebäuden und Industrieanlagen freigehalten, sondern bereits
bestehende Gebäude abgelöst werden. Auch in Graz liegen mehr als
tausend Wohnobjekte in der Hochwasserzone, im Falle eines Hochwassers
wäre etwa der gesamte Ortskern von Andritz nördlich der Straßenbahnschleife
gefährdet.
Naturnaher Bachverlauf des Mariatroster Baches im Bereich
der Neusitzstraße (re):
Vor dem Erwerb eines Grundstückes oder dem Kauf eines Hauses empfiehlt
es sich daher, im Gemeindeamt Einsicht in den Flächenwidmungsplan
zu nehmen. Daraus ist ersichtlich, ob ein Grundstück im Katastrophen-Hochwasserabflussbereich
eines Gewässers liegt. Auch in Rutschhängen ist der Bau eines
Hauses nicht empfehlenswert. Kompost- und Holzablagerungen in
Ufernähe und Eingriffe an Bachläufe auf privaten Grundstücken
in Eigenregie sollte man besser unterlassen. Hier empfiehlt es
sich vorher den Rat des zuständigen Wassermeisters bei der Baubezirksleitung
einzuholen.
Romana Scheiblmaier
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NOEST:
Nachhaltige Strukturen für die steirische Ökoenergie (Bild
li) Neue Rahmenbedingungen für die Erzeugung von Energie aus gewerblich
und landwirtschaftlich gewonnenem Gärgas werden über die im Rahmen
des NOEST gestartete Biogasoffensive entwickelt. |
Zur Konsolidierung und zwecks weiterem Ausbau der
steirischen Ökoenergiewirtschaft hat die Landesregierung einen nächsten
politischen Schritt gesetzt: Das „Netzwerk Öko-Energie Steiermark“
(NOEST) baut auf den zahlreich vorhandenen, bereits erarbeiteten
Einzelstrukturen, auf Unternehmen und spezifischen Wissenvorräten
auf, wobei in diesem Projekt nun die gesamtsteirische Ökoenergieszene
in Bestand und Entwicklung auch zahlenmäßig erfasst und dargestellt
werden soll. Das Netzwerk Ökoenergie wird aber vor allem auch eine
leistungsfähige „Benutzerschnittstelle“ bieten, d.h. eine Servicestelle
für Projektanbahnung, Projektwerber-Beratung und vor allem eine
differenzierte Kommunikationsplattform sowohl zwischen Wirtschaft
und Forschung als auch zum Zweck der Vernetzung der „lokalen Marktteilnehmer“
der steirischen Ökoenergie.
NOEST wird eine dynamische Wissensdatenbank zur
Verfügung stellen, in der sowohl Information über die spezifischen
Energieträger-Bereiche Wasserkraft, Windkraft, Biomasse, Sonnenstrahlung,
Geothermie, als auch über deren technische und wirtschaftliche Verwertbarkeit
abrufbar sein wird: Technologie, Potenziale (und deren Grenzen),
Wirtschaftlichkeit, realisierte Projekte, Adressen, Gesetze, Förderungen,
Partnerbörse u.dgl. Träger und projektausführende Institutionen
des NOEST sind neben der Steiermärkischen Landesregierung (Ressort
Verkehr, Umweltschutz, Raumordnung, Energie) mit dem Referat des
Landesenergiebeauftragten DI Wolfgang Jilek und dem Landesenergieverein
(Gerhard Ulz) vor allem das Joanneum Research und die lokalen Energieagenturen
in der Steiermark.
Grundlage für das NOEST stellen auch die bisherigen
Ergebnisse der Arbeit des Projekts ECO & CO dar, das die Vernetzung
der einschlägigen steirischen Betriebe und Institutionen mit dem
Ziel eines Aufbaus einer steirischen „Wertschöpfungskette Ökotechnik“
zum Ziel hat.
Vor ähnlichen Aufgaben sieht der Geschäftsführer
des Landesenergievereins, Gerhard Ulz, das Projekt NOEST.
Die steirische Wertschöpfungskette Ökoenergie soll geschlossen werden:
Das bedeutet u.a.
- Weiterentwicklung und Ausbau der Biomasse-Fernwärme-Technologie
- Entwicklung und Produktion von „Heizkesseln
kleiner Leistung“
- Entwicklung von Generatoren für Windkraftwerke
- Energie aus Trinkwasser (Nutzung der
Potenziale in den Druckminderungsstufen der Wasserwerke) u.dgl.
Als konkrete Projekte des NOEST liegt bereits der
„Planungsleitfaden Windkraftanlagen“ vor, ein vom Landesenergieverein
erstelltes Nachschlagwerk für die Errichtung von Windkraftanlagen
in der Steiermark, das für Planer, Betreiber, Investoren und beteiligte
Behörden gleichermaßen als verbindliche Informationsgrundlage dienen
soll.
Zum zweiten wird mit der „steirischen Biogasoffensive“
ein einheitlicher Rahmen für Entwicklung, Planung, Errichtung und
Betrieb von Gärgas-Kraftwerken geschaffen. Gerade das Thema Biogas
stellt einen multiplen, höchst komplexen Sachbereich dar, bei dem
es vor allem auch auf kontinuierliche Grundstoffbereitstellung und
-zusammensetzung ankommt. Aus diesen Gründen stellt der Bereich
Biogas für Landesenergieverein-Geschäftsführer Ulz keine reine landwirtschaftliche
Technologie dar.
Kontakte:
Steiermärkische Landesregierung/Ressort Verkehr, Umweltschutz,
Raumordnung, Energie | Herrengasse 16, 8010 Graz, 0316/877 2245
Energiebeauftragter des Landes Steiermark | Burggasse 9/II,
8010 Graz, Tel. 0316/877 45 54
Landesenergieverein | Burggasse 9/II, 8010 Graz, Tel. 0316/
877 33 89
LEA-Lokale Energieagentur Oststeiermark | Ing. Karl Puchas,
Dörfl 2, 8330 Kornberg, Tel. 0 3152 / 77 76, 83 80-11
Link:
Netzwerk Öko-Energie Steiermark (NOEST)
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Steirische Wohnbauförderung wird ökologisch
Die Neuordnung der steirischen Wohnbauförderung
leistet einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Kyoto-Ziele.
(Bild li) Landesrat Hermann Schützenhöfer
freut sich über den einstimmigen Beschluss der neuen ökologisch
orientierten Wohnbauförderung
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Ab 1. September 2002 wird auch in der Steiermark (wie etwa schon
seit längerer Zeit in Vorarlberg) eine nach ökologischen Kriterien
ausgerichtete Wohnbau-Politik umgesetzt: Bei der Wohnhaus-Sanierung
wurden die maximalen förderbaren Kosten für die Durchführung von
energiesparenden Maßnahmen wie Wärmedämmung, Fenstersanierung, Heizungsumstellung,
Solaranlagen, Regenwassernutzung, Photovoltaik, Mauertrockenlegung
etc. von EUR 25.435,— auf EUR 40.000,— erhöht. Die Eigenheimförderung
(für eine Jungfamilie: EUR 43.605,—) wird wie bisher personenbezogen
gewährt, allerdings soll durch bestimmte Mindesterfordernisse eine
effiziente Energieeinsparung erreicht werden: So wird in Hinkunft
die Bestätigung über die Durchführung einer bautechnischen Energieberatung
durch eine amtlich anerkannte Energieberatungsstelle nötig sein,
der Raumwärmebedarf darf nicht mehr als 60 kWh je Quadratmeter und
Jahr betragen, und die Verwendung einer Heizanlage mit fossilen
Brennstoffen soll grundsätzlich ausgeschlossen werden. Neben der
Basisförderung werden weitere Zuschläge für alternative Heizsysteme
und zusätzliche energiesparende Maßnahmen wie Solaranlagen, Brauchwasser-Wärmepumpen,
teilsolare Heizungen etc. gewährt. Für Niedrigenergiehäuser (max.
50 kWh Heizbedarf pro Quadratmeter und Jahr) wird ein Zuschlag von
EUR 10.901,—, für Superniedrigenergiehäuser (max. 50 kWh Heizbedarf
pro Quadratmeter und Jahr) sogar von EUR 15.000,— gewährt.
Der zuständige Landesrat Hermann Schützenhöfer ist stolz
auf den einstimmigen Regierungsbeschluss über die neuen Richtlinien:
„Mit diesen Förderungsänderungen in der Wohnbauförderung wird ein
Meilenstein im Bereich des Klimaschutzes in der Steiermark gesetzt.
Mit der damit verbundenen Energieeinsparung und Verringerung der
CO2-Emissionen werden die Betriebskosten wesentlich gesenkt, gleichzeitig
wird ein wichtiger Umweltbeitrag geleistet.“
Christian Stenner
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Neue
Märkte für Solartechnologie |
Vom 16. bis 19. Oktober findet in Gleisdorf zum sechsten
Mal das Symposion zur Solarenenergienutzung statt.
Themen: Neue Märkte, Markteinführungsprogramme
- Komponentenentwicklung
- Kombianlagen Raumheizung-Warmwasser
- solare Nahwärme
- solares Kühlen
- solares Bauen
- Photovoltaik
Info und Anmeldung: AEE INTEC – Institut für nachhaltige
Technologien, Feldgasse 19, 8200 Gleisdorf, Tel. 0 31 12 / 58 86-27
Mail: r.stranzl@aee.at
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neue
heimat: „Wendepunkt Gratkorn“ |
Mit dem Projekt Wendepunkt Gratkorn setzt die steirische
Wohnbaugesellschaft neue heimat ihre klimabündniskonforme Produkt-
und Dienstleistungslinie fort. Das Mehrfamilienobjekt umfasst 27
Wohnungen, Tiefgarage und gemeinschaftliche Nebenräume. Durch den
Einsatz modernster Technologie und Energiesparmethoden konnten die
Heizkosten um 70 % gegenüber vergleichbaren Objekten gesenkt werden.
Das neue-heimat-Niedrigenergiehauskonzept bringt eine Energiekennzahl
von 30 kWh/m2a! Nach der ersten Heizperiode freuen sich die Bewohner
darüber, dass die Anlage den Berechnungen entsprechend funktioniert.
Info: neue heimat – Gemeinnützige Wohnungs-
und Siedlungsgesellschaft mbH, Wastiangasse 7, 8010 Graz, www.neueheimat.wbge.at
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Bio-Fest in Graz!
13. und 14. 9. 2002
Beginn: Freitag 9.00 Uhr/Tummelplatz
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