korso ÖkolandSteiermark
Das Informationsmagazin 
für die Steiermark
 
07/2003
.................................................................................................................................................
Ökoprofit – intelligentes Produkt aus Graz Als Ende der 80er Jahre die GrazerInnen unter einer Smogdecke schmachtete, startete das Umweltamt des Magistrats Graz eine Kampagne zur umfassenden Verminderung der Schadstoffemissionen. Vom Leiter des Umweltamtes Karl Niederl „erfunden“ und vom Umweltreferenten Peter Weinmeister politisch getragen, weitete sich das Projekt schnell über die reine Emissionsvermeidung aus und wurde für nachhaltiges und ökologisches Dienstleisten und Produzieren schlechthin definiert.

 

Der Name „Ökoprofit“ sollte andeuten, dass ökologisches Handeln auch wirtschaftlich profitabel ist. 1993 startete man mit der Auditierung, die ersten Gewerbe- und Industriebetriebe wurden für Programme zur Umstellung auf ökologisches, nachhaltiges und Ressourcen schonendes Produzieren und Wirtschaften gewonnen, wobei der Nachweis der Umsetzung mit dem Ökoprofit-Zertifikat bestätigt wurde. Diese Bemühungen der Stadt Graz um Nachhaltigkeit zog internationale Aufmerksamkeit nach sich, das „kommunale Patent“ Ökoprofit konnte weltweit vermarktet werden, europäische Städte setzten auf das entsprechende Handlungswissen „made in Graz“. Etwa 70.000 Euro lukriert die Stadt Graz heute jährlich bereits an Lizenzgebühren, die durch den In- und ausländischen Einsatz des Ökoprofit-Patents anfallen.

Initiierte altspeiseölbefeuertes Blockheizkraftwerk: < Ökoservice-Geschäftsführer Christian Krizanic

Allein im Jahr 2002 wurden 524 Maßnahmen in 49 Grazer Betrieben umgesetzt. Insgesamt knapp 25.000 MitarbeiterInnen waren davon betroffen. Etwa 1300 Tonnen nicht gefährlicher und mehr als 93 Tonnen gefährlicher Abfälle konnten so vermieden werden. Die Einsparung an elektrischer Energie belief sich auf knapp 5000 MWh, der Wasserverbrauch minderte sich um über 471.000 Kubikmeter. Der Anfall an Altöl verringerte sich um 120 Tonnen, die Einsparungen an Erdgas betrugen 1,32 Mio m3, jene an Erdölprodukten 523.000 Liter.

Ökoprofit-Leitbetriebe
59 Grazer Betriebe wurden am 20. Juni für Öko-Aktivitäten im Jahr 2002 auf der Grazer Murinsel durch Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl, Vizebürgermeister Walter Ferk und den Leiter des Umweltamts Dr. Karl Niederl ausgezeichnet. Seit dem Jahre 1993 konnte das Umweltteam von Ford-Jagersberger mit Werkstättenleiter Josef Huber in jedem einzelnen Auszeichnungs-Jahr den begehrten Ökoprofit-Preis erhalten. „Wir freuen uns außerordentlich über die heurige Auszeichnung, sind wir doch der einzige Kfz-Händler in Graz, der von Anfang an den Ökoprofit-Gedanken aufgegriffen hat und tatsächlich jedes Jahr für entsprechende Umweltmaßnahmen ausgezeichnet wurde“, betont Marketingleiter Peter Jagersberger. „Außerdem ist es schön zu sehen, dass immer mehr Betriebe aus der Branche unserem Beispiel folgen wollen.“

Der „graz.03.car“ von Ford-Jagersberger > anlässlich des Kulturhauptstadtjahres kreiert, trägt auch das Ökoprofit-Logo

Die Ökobilanz von Ford Jagersberger lässt sich herzeigen: So konnte beispielsweise der Ölverbrauch drastisch reduziert werden, weiters wurden über 97% an gefährlichen Lösemitteln eingespart. Auch beim Stromverbrauch konnte durch ökologisches Handeln eine deutliche Reduktion erzielt werden. Rund 280.000,-- Euro ließ sich der Grazer Ford-Händler sein Umweltengagement seit 1993 kosten. Jagersberger konnte als einziges Unternehmen der Kfz-Branche heuer nicht nur den Ökoprofitpreis 2002, sondern auch den Ökoprofit-Award 2002 entgegennehmen. „Als Unternehmen in der Kfz-Branche sind wir uns unserer ökologischen Verantwortung bewusst, der Lohn für unsere Bemühungen sind Einsparungen im Energie- und Entsorgungsbereich und natürlich diese Auszeichnungen“, so Peter Jagersberger.

Der Feinkosthandels- und Gastronomiebetrieb Delikatessen Frankowitsch
in der Stempfergasse 2 wurde erstmals vor allem wegen zahlreicher Energiesparmaßnahmen mit dem Ökoprofit-Zertifikat ausgezeichnet. So wird beispielsweise die Abwärme betrieblicher Kühlanlagen teilweise zur Erwärmung der Frischluft für den Buffet-Bereich verwendet. Über Umstellung auf effiziente Geschirrspülmaschinen und entsprechende Dosiereinrichtungen konnte eine Reduktion der Reinigungsmittelmengen erreicht werden.

Die Kammer für Arbeiter und Angestellte für Steiermark zählt ebenfalls zu den Mitgliedern im Klub Ökoprofit. In sechs Jahren wurden hier über 170 Maßnahmen betreffend Ökologisierung des Bürobetriebs gesetzt. In Zusammenarbeit mit der HTL in Gösting (BULME) errichtete der Kommunaldienstleister Ökoservice GmbH ein Blockheizkraftwerk, das ausschließlich mit Altspeiseöl betrieben wird. Der Block erzeugt 120 kW elektrisch und 180 kW thermisch. Der chemisch nicht weiter behandelte Kraftstoff (keine zusätzliche energieaufwändige Fraktionierung!) dient nicht nur als Energieträger sondern auch als Medium für den Pufferspeicher und als Schmiermittel.

Die Öko-Aktivitäten der Entsorgungsfirma Saubermacher Dienstleistungs AG reichen von der Erarbeitung einer ausgeklügelten Logistik (optimierte Routenplanung) und der damit einhergehenden Reduzierung der Transportwege über die Minimierung des Reinigungs- und Waschmitteleinsatzes bis zur Verwendung von 140.000 Liter Biodiesel im firmeneigenen Fuhrpark und der damit vollzogenen Einsparung von 346 t CO2 und 90 t SOx.

Vorurteilen über mangelndes Engagement von MitarbeiterInnen im öffentlichen Sektor können die Angestellten der Wirtschaftsbetriebe der Stadt Graz nun die Ökoprofit-Auszeichnung ihres Unternehmens entgegenhalten: Durch die Verwendung von Murwasser zur Straßenreinigung konnte in der ersten Projektphase eine Einsparung von 10.000 Kubikmetern Trinkwasser erzielt werden – und das ist nur eine einer ganzen Reihe von Maßnahmen zum schonenden Einsatz von Ressourcen. – dk –

Mehr Infos: Magistrat Graz | Umweltamt | Kaiserfeldgasse 1, 8010 Graz | T (0 316) 872–43 41 | M oekoprofit@stadt.graz.at

 

 

Ökoservice – Kommunaldienstleister mit Schwerpunkt Nachhaltigkeit

 

Bekannt geworden ist der im Jahr 1994 gegründete Dienstleistungsbetrieb „Ökoservice Graz GmbH“ vor allem durch das Häckselservice und die Mehrwegbecherinitiative: Auf Großveranstaltungen müssen Getränke in unzerbrechlichen Gefäßen ausgeschenkt werden. Üblicherweise kamen hier meist Wegwerfbecher zum Einsatz. Für Graz hat Ökoservice im Jahr 2000 dagegen ein Mehrweg-Miet-System für Pfand-Trinkbecher entwickelt, wobei Polypropylen-Gefäße verwendet werden, deren Lebensdauer jeweils etwa 200 Einsätze beträgt. Die nach Gebrauch verunreinigten Trinkbecher werden von Ökoservice gewaschen, thermisch desinfiziert und den Veranstaltern in versiegelten Transportkisten rückgeliefert.

Über Förderungen des Landes Steiermark (FA 19D), des Grazer Umweltamtes und des Wirtschaftshofs konnte eine Ressourcen und Energie schonende Waschanlage errichtet und eingesetzt werden, die mit geringstmöglicher Waschmitteldosierung, Wärmerückgewinnung und elektrischer Energie aus einem Altspeiseöl-Blockheizkraftwerk arbeitet. Nach Ende ihrer Standzeit werden die Becher fachgerecht granuliert und zu Kunststoffprodukten weiterverarbeitet. Viele große Steirische Gastrobetriebe (u.a. die Kantine im Arnold-Schwarzenegger-Stadion) setzen seither auf den Ökoservice-Mehrwegbecherdienst.

Geschirrmobil – die ökologische Alternative
Zusätzlich zum Mehrwegbechersystem wird ab 1998 das „Geschirrmobil“ angeboten. In der Stadt Graz finden jährlich über 500 Veranstaltungen statt, bei denen große Mengen an Einweggschirr anfallen. In der in einem Kfz-Anhänger untergebrachten Waschanlage können Teller, Besteckgarnituren und Gläser gereinigt werden. Die Kapazität des Geschirrmobils umfasst Veranstaltungen mit bis zu 5000 BesucherInnen. Das System beinhaltet eine Grundausstattung von 200 großen und kleinen Tellern, Gabeln und Messern und ist erweiterbar. Das Geschirrmobil wird entweder vom Kunden selbst abgeholt oder gegen Zustellpauschale von Ökoservice zugestellt. Am Veranstaltungsort müssen Wasser- und Starkstromanschluss sowie Kanal vorhanden sein. Je nach Größe der Veranstaltung wird auch ohne mobile Waschanlage verliehen.

Altspeiseölsammlung
Ein weiteres Kerngeschäft von Ökoservice ist die Sammlung von etwa 160.000 Litern Altspeiseöl pro Jahr. Für die Grazer Gastronomen gibt es spezielle 20-Liter-Behälter, die vom Ökoservice in 14-Tages-Intervallen kostenlos abgeholt werden. Neben dem Betrieb des Ökoservice-eigenen Blockheizkraftwerks am Betriebsgelände in der Grazer Asperngasse seit April 2003, das mit Altspeiseöl und -fett betrieben wird, wird der Energieträger ausschließlich an die Firma SEEG in Mureck geliefert, deren Raffinadeprodukt Biodiesel u.a. in einer Reihe von Öko-Drive-Autobussen der GVB zum Einsatz kommt.

Über weitere Dienstleistungen wie Häckselservice und Gartendienste, Abfallberatung, Elektroschrott-Recycling u. dgl. informiert:
Ökoservice GmbH | Gemeinnützige Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft | Asperngasse 16, 8020 Graz
T 0316–58 66 70–0 | M office@oekoservice.at | www.oekoservice.at

 

 

Das Jahrzehnt des Passivhauses (2)
Kaum vorstellbar aber wahr: Passivhäuser kommen mit 80% weniger Heizenergie aus als Neubauten nach den österreichischen Baugesetzgebungen. Der Name „Passivhaus“ verweist auf die passive (gerätelose) Nutzung der vorhandenen Wärme von innen und außen, d.h. genutzt wird die Sonneneinstrahlung durch die Fenster ebenso wie die Wärmeenergie, die die BewohnerInnen selbst und die im Haus betriebenen elektrischen Geräte produzieren.

Das Passivhaus kommt also auch im Winter ohne übliches Heizsystem aus, die Behaglichkeit wird erreicht über das ausgeklügelte Lüftungssystem, das über die Rückgewinnung der Wärme aus der Abluft die Energie „im Haus hält“ und beispielsweise über eine Kleinstwärmepumpe, die vorgewärmte Zuluft auf „Wohntemperatur“ anhebt.


Der Baustandard „Passivhaus“ ist über verschiedene Technologien, Bauweisen, Bauformen, mit unterschiedlichen Materialien zu erreichen: in Massivbauweise ebenso wie in Leichtbauweise. Als wesentliche Konstruktionsmerkmale nennt der steirische Passivhaus-Experte Baumeister Ing. Heribert Hegedys die Reduktion der Wärmefluchtwege ins Dach und ins Fundament und der „Problemzonen“ Kellerabgang, Leitungsführungen, Fensteranschluss und Kamin. Zu den wichtigsten Details bei Passivhäusern gehört die Vermeidung von Wärmebrücken über durch die thermische Gebäudehülle hindurch reichende Wärme leitende Teile des tragenden Skeletts.

Aufgrund des optimalen Volumen-Oberflächen-Verhältnisses wäre ein Passivhaus am einfachsten über die Kugelform zu erreichen (bei gegebenem Volumen geringstmögliche Wärmeverlustaußenfläche). Die technisch realistischen Formen für Nullenergiehäuser sind also der Würfel und der kompakte Quader, architektonische Verspieltheiten sind durchaus möglich, erhöhen aber den zusätzlichen technischen Aufwand und die Kosten, über Mehrdämmung und zusätzliche konstruktive Details den Passivhaus-Normenergieverbrauchswert von 15 kWh pro Quadratmeter Wohnfläche und Jahr zu erreichen bzw. zu unterschreiten. Viele Baustoff- bzw. Bauteilhersteller setzen bereits auf die zukunftsfähige Passivhaus-Technologie und bieten entsprechend geeignete und geprüfte Materialien und Bauelemente an. So konnte in den letzten Jahren etwa eine Reihe revolutionärer Dämm-Materialien und -Techniken entwickelt werden, insbesondere auf dem Gebiet der nachwachsenden Rohstoffe.

Ist beim Regelhaus die Undichtheit der Fenster geradezu erwünscht, um auch bei geschlossenen Flügeln einen Luftwechsel zu erreichen, benötigt das Passivhaus dichte Fenster und Außentüren, um den im „Winterbetrieb“ erwünschten kontrollierten Luftwechsel nicht zu stören. Auch hier werden bereits eine Reihe spezieller Fenstertypen angeboten, die etwa über einen Kunststoffrandverbund des Isolierglases und einen besonders wärmedämmenden Stock- und Flügelaufbau den Wärmeverlust über den Stockfalz minimieren. Die Fenster­sprossen – sofern unvermeidbar – sollten beim Passivhaus nach Möglichkeit nicht glasteilend ausgeführt sondern aufs Glas aufgeklebt sein, da an der Materialgrenze immer höherer Transmissionswärmeverlust entsteht.

Bei 150 m² Nutzfläche beziffert Hegedys die Mehrkosten des Passivhauses gegenüber dem Regelhaus mit Eur 20.000,-. Durch Wegfall der Investition für die Zentralheizung vermindert sich dieser Betrag um etwa Eur 7000,-, bleiben also rund Eur 13.000,- an effektiven Mehrkosten für ein Passivhaus gegenüber dem Regelhaus bzw. dem solaren Niedrigenergiehaus.

Bedeutsam und wenig bekannt ist, dass sich viele Objekte aus dem Bestand von Bauwerken aus den 50er-, 60er- und 70er-Jahren ohne übertriebenen Aufwand in Passivhäuser umbauen lassen. Während der charakteristische weitläufige Bungalow sich schlecht bis überhaupt nicht für den Umbau eignet, ist das klassische Arbeiter-Einfamilienhaus der 50-er- und 60-er-Jahre geradezu prädestiniert, im 21. Jahrhundert in ein Passivhaus umgebaut zu werden. Voraussetzungen sind: klarer Umriss des Objekts und ausgeprägte Südlage, um über Fassadenumbau die nötige passive Solarwärmegewinnung sicherzustellen und die unvermeidbaren Wärmeableitungen des Altbestandes zu kompensieren.

Auch die in den 70er-Jahren von der steiermärkischen Landesregierung geförderten zweigeschoßigen Häuser sind häufig leicht in Passivhäuser umzubauen. Die Passivhaus-Technologie beschränkt sich nicht auf Anwendungsmöglichkeiten bei Einfamilienhäusern, im verdichteten Flachbau und auf Geschoßwohnbauten. In Weiz wurde vor zwei Jahren der erste mehrgeschossige Gewerbebau Mitteleuropas auf Passivhausstandard errichtet. Im Holz-Skelett-Bau sind 1400 m² an Bürofläche vermietet. Bei nur geringfügig höheren Errichtungskosten betragen die laufenden Betriebskosten ein Fünftel eines derartigen Objekts herkömmlicher Bauweise.

Die Steiermark ist gegenwärtig das Schluss­licht unter den Bundesländern, was das Erkennen der Förderungswürdigkeit der Passivhausbauweise anbelangt. Dabei braucht das Passivhaus die Förderung weniger für den Bauherrn, weil das gewaltige Energieeinsparpotenzial die Investition rasch amortisiert. Wohl aber wäre eine Investitionsförderung bezüglich der Verbesserung regionaler Energiesparbilanzen mehr als angebracht. Frei nach dem Philosophen Immanuel Kant formuliert, gehörte eine entsprechende Einbeziehung der Passivhaustechnologie in Fördermodelle wohl zu so etwas wie den „Prolegomena einer jeden zukünftigen Umwelt- und Energiepolitik, die mit Glaubwürdigkeit wird auftreten können“.

Dieter Kordik

Infos:
Haus der Baubiologie | Conrad-von-Hötzendorf-Straße 72, 8010 Graz
T (0 316) 47 53 63 | haus-der-baubiologie@aon.at | www.gesundeswohnen.at

IG Passivhaus Steiermark-Burgenland | Am Ökopark 6, 8230 Hartberg
T (0 3332) 66 495 | stmk@igpassivhaus.at

Weizer Energie Innovationszentrum GmbH | Franz-Pichler-Strasse 30, 8160 Weiz
T (0 3172) 603 | office@w-e-i-z.com www.w-e-i-z.com

 

 

  AEVG: Immer effizienter, immer ökologischer

 

Dass die Abfallentsorger und -verwerter der Grazer AEVG die Ökoprofit-Auszeichnung erhalten haben, ist Ergebnis einer konsequent an der ökologischen Verantwortung eines öffentlichen Unternehmens orientierten Unternehmenspolitik.

AEVG-Geschäftsführer DI Walter Sattler > setzt auf nachhaltige Modernisierung aller Unternehmensabläufe

AEVG-Geschäftsführer DI Walter Sattler bringt’s auf den Punkt: „Nach der Erfüllung der EMAS-Richtlinien und der ISO-9002-Zertifizierung war die Teilnahme an der Ökoprofit-Initiative des Umweltamtes für uns als Grazer Unternehmen ein logischer Schritt.“ Bei allen Zertifizierungen sei die nachhaltige Modernisierung der Abläufe im Unternehmen im Vordergrund gestanden, das gelte auch für die nun angestrebte ISO-14000-Richtlinie. Das Ökoprofit-Ziel hat die AEVG durch eine Verbesserung der internen Sortiertätigkeit erreicht: Dadurch ergab sich eine Verringerung der Deponiemengen um 325t und gleichzeitig eine Erhöhung der Verwertungsquote. Die Gesamteinsparungssumme beträgt über 50.000 Euro. Möglich wurde dies durch ein gut institutionalisiertes betriebliches Vorschlagswesen. Sattler: „Die Mitarbeiter aller Unternehmensebenen werden mit einbezogen, wenn’s darum geht, mögliche Effizienzsteigerungen zu besprechen.“ Weitere Schritte sind schon in Vorbereitung: Das bestehende Heizungssystem wird auf seine Energieeffizienz gecheckt und die Dachflächen der Betriebsgebäude sollen daraufhin überprüft werden, ob sie für die Montage von Solarkollektoren geeignet sind.

Als Unternehmen im Eigentum der öffentlichen Hand sieht sich die AEVG auch dazu verpflichtet, Aufklärung zu betreiben. AEVG-Öffentlichkeitsarbeiter Mag. Ralf de Roja: „Im kommenden Schuljahr werden sämtliche Volksschulklassen der Stadt Graz von uns Schulhefte erhalten, auf deren Umschlaginnenseiten die Grundzüge der Mülltrennung in kindgerechter Form erläutert werden.“

Auch die Grazer Gartenbesitzer werden in Kürze von einem neuen Service der AEVG profitieren können: Der Kompost, der bei der Biomüll-Verwertung anfällt, kann zum Anerkennungspreis von 5 Cent pro Kilo am Privatanlieferplatz in der Sturzgasse abgeholt werden. Der Clou: Die leeren Kompost-Säcke können mit Grünschnitt befüllt werden und werden kostenfrei gleichzeitig mit der Leerung der Biotonne entsorgt.

AEVG | Sturzgasse 8, 8020 Graz | Tel. (0316) 29 66 00 | www.aevg.at

 

 

<Advertorial> UHP GmbH: Klärschlammentwässerung mit neuester Dekantertechnologie

 

Seit 1995 liefert die Grazer Firma UHP GmbH in Zusammenarbeit mit der schwedischen Firma Noxon Klärschlammentwässerungseinrichtungen für Kommunal- und Industriekläranlagen in Österreich. Die Anforderungen an eine moderne Schlammentwässerungsanlage sind bekanntlich hohe Auslauftrockengehalte bei möglichst geringem Energie- und Polymereinsatz sowie größtmöglicher Automatisierungsgrad der Gesamtanlage.

UHP-Noxon-Schlammentwässerungsanlage > im Klärwerk Söding bei Graz

Die Dekantertechnologie von Noxon/UHP erfüllt diese Anforderungen bestens und bietet darüber hinaus den Vorteil, über mehrere Rotor- und Antriebskonstruktionstypen für unterschiedlichste Schlammbeschaffenheit die jeweils richtige Maschine bereitstellen zu können.

Mobile Forschungsanlage
Mit einer dem letzten Stand der Technik entsprechenden mobilen, firmeneigenen Dekanteranlage werden laufend Versuche und Probeentwässerungen vor Ort durchgeführt. Die daraus resultierenden Erkenntnisse finden in der firmeninternen Entwicklung ihren Niederschlag. Die Noxon/UHP -Schlammentwässerungsanlagen haben einen sehr hohen Automatisierungsgrad und erlauben einen 24-Stunden-Betrieb – ohne ständige Personalüberwachung.

Fernwartung
Hervorstechend ist auch die Möglichkeit, vom UHP-Büro in Graz über entsprechende Datenleitungen direkt in die jeweilige Anlagensteuerung einzugreifen. Dadurch können Programmumstellungen rasch vorgenommen werden, was besonders in der Inbetriebnahmephase oder bei Serviceeinsätzen von großem Vorteil ist. Kundenzufriedenheit und Betriebssicherheit hat bei UHP einen sehr hohen Stellenwert, daher ist eine Zertifizierung nach GWT und ISO 9001 obligatorisch. UHP hat bisher an die 50 Schlammentwässerungsanlagen österreichweit geliefert und montiert. Geschäftsführer Richard Kohlbacher ist zuversichtlich, mit dieser Technologie die Marktführerschaft der UHP in der kommunalen Klärschlamm-Entwässerung in Österreich weiter auszubauen.

UHP Umweltanlagen Handels- & Planungs-GmbH | Weinitzenstraße1, A-8045 Graz | T 0316–69 44 79 | F 0316–69 44 79–4 | M office@uhp.at

 

 


<Advertorial>
Meilenstein sinnvoller Abfallverwertung

 

In der neuen ThermoTeam-Anlage des Zementwerkes der Perlmooser-Lafarge AG in Retznei werden energiereiche Abfälle aufbereitet und als qualitativ hochwertiger Alternativbrennstoff eingesetzt. Die Versorgung mit geeignetem Rohmaterial gewährleistet die Saubermacher Dienstleistungs AG.

Ziel ist es, über Einsatz der ASB-Anlage (ASB = aufbereiteter Substitutbrennstoff) mittelfristig auf fossile Energieträger zu verzichten und damit einen wichtigen Beitrag zur Reduktion der CO2-Emissionen zu leisten. ASB senkt darüberhinaus die Energiekosten und sichert damit Wettberbsfähigkeit, Standort und über 100 Arbeitsplätze.

GD Mag. Peter Orisich, Lafarge Perlmooser AG > < und KR Hans Roth, Chef der Saubermacher AG sind sich einig: Mit der ASB-Anlage wurde eine innovative Verwertung geschaffen, die der Zementindustrie eine gleichermaßen ökologische wie ökonomisch sinnvolle Brennstofflösung bietet, einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung des Deponievolumens leistet und einen Impuls zur Sicherung regionaler Arbeitsplätze bietet.

Investition in die Zukunft
Ab Inkrafttreten der Deponieverordnung 2004 dürfen wiederverwertbare Materialien nicht mehr deponiert werden. Mit der Realisierung der ASB-Anlage – in die insgesamt rund zehn Mio Euro investiert wurden – stellt Lafarge Perlmooser die Verbrennungskapazitäten seiner Zementwerke zur Verfügung und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Entlastung der steirischen Deponien. Die Saubermacher Dienstleistungs AG liefert den Brennstoff: Vorsortierte Abfallstoffe und heizwertreiche Fraktionen aus Gewerbe- und Industrieabfällen werden zu einem qualitätsgesicherten Ersatzenergieträger verarbeitet.

Ab 2004 wird die Anlage in Retznei voraussichtlich 40.000 Tonnen ASB jährlich produzieren – ab 2005 soll die Menge auf 50.000 Tonnen erhöht werden. Damit wird schon im ersten Jahr ein Einsparungspotenzial von 24.000 Tonnen Kohle erwartet! Die Lafarge-Gruppe hat sich im Rahmen der Umweltschutz-Partnerschaft mit dem WWF verpflichtet, bis 2010 die Kohlendioxid-Emissionen ihrer Zementwerke um 20% zu reduzieren.

Ergänzt wird dieses Umweltprogramm durch gezielte Umweltschutz-Investitionen in allen Unternehmensbereichen, wie z.B. Installierung einer Chlor-Bypass-Anlage, Verbesserung der Filteranlage, Lager- und Dosiereinrichtungen, Lärmschutzmaßnahmen u.v.m. Zusätzliche Investitionen in Adaption der Prozesstechnik garantieren einen optimalen Einsatz des Ersatzbrennstoffes.

 

 

  Klärschlammbehandlung 2004

 

Nach der so genannten Deponieverordnung, die mit 01.01.2004 in Kraft tritt, dürfen Abfälle künftig nicht mehr unbehandelt deponiert werden – der auf Deponien ausgebrachte Abfall darf maximal 5% an organischen Anteilen enthalten. Ausnahmen gelten nur für Müll, der in mechanisch-biologischen Anlagen vorbehandelt wurde und einen Heizwert von weniger als 6600 kJoule hat. Alles andere muss entweder recycelt oder verbrannt werden. Dies hat auch Auswirkungen auf den Reststoff Klärschlamm, der als „Produkt“ kommunaler Abwasserreinigung in den jeweiligen mechanischen, den biologischen und den chemischen Reinigungsstufen der Klärwerke vom Abwasser ausfällt.

Die Masse anfallenden Klärschlamms ist vorrangig abhängig von der Anzahl der angeschlossenen Einwohnerwerte (EW) und kann nicht durch vorgeschaltete Maßnahmen („Müllvermeidung“) kurzfristig reduziert werden. 80% der Österreicher sind an öffentliche Kanalnetze angeschlossen, die bundesweit jährlich anfallende Menge an Klärschlamm-Trockenmasse beträgt 240.000 Tonnen (Steiermark: 23.800 Tonnen). Gegenwärtig werden 15 % davon direkt landwirtschaftlich verwertet (Steiermark: 23%), 35% werden über die Schienen Kompostierung, Vererdung und Landschaftsbau verwertet, die restlichen 50% werden entweder deponiert (Steiermark: 32%) oder verbrannt (Steiermark: 9%). Diese Daten wurden auf einer Fach-Enquete der Steiermärkischen Landesregierung am 17. Juni veröffentlicht.

Kein anderer Reststoff unterliegt einem derart massiven und komplexen System ineinandergreifender Gesetze und Verordnungen, die den Umgang mit Klärschlamm regeln. Über einem Regelwerk aus sieben Bundes- und Landesgesetzen steht die novellierte EU-Rahmenrichtlinie aus dem Jahre 1999, die eine Klärschlammbewirtschaftung nach „agronomischen Interesse“ forciert.

Etwa 7000 Tonnen Trockensubstanz an Klärschlamm stehen in der Steiermark ab nächstem Jahr zur Disposition. Neben ausführlichen Referaten etwa über Maßnahmen bezüglich toxischer Frachten im Klärschlamm und der Festsetzung künftiger Grenzwerte, wurden auf der Veranstaltung auch innovative Schlammbehandlungs-Technologien präsentiert. So betreibt die steirische Gemeinde Wies seit Herbst 2002 eine biologische Klärschlammvererdungsanlage für 5000 Einwohnergleichwerte. Etwa 4400 Kubikmeter Nass-Schlamm werden jährlich auf drei Trockenbeete mit Schilfbepflanzung ausgebracht (Flächenbedarf: 7000 m2). Dem Schlamm wird durch Sickerwasserrückführung und über die Schilfpflanzen das Wasser entzogen, die Abfallmenge dadurch auf 5% des Ausgangsvolumens reduziert. Nach sechs bis zehn Jahren können die Beete geräumt und die über biologische Zersetzung entstandene Erde einer Vermarktung zugeführt werden (Landschaftsbau). – ko –

Infos:
Steiermärkische Landesregierung | FA 19 | Stempfergasse 7 | T (0 316) 877–2026 | M fa19a@stmk.gv.at
Gemeinde Wies bei Eibiswald | T (0 34 65) 22 01 | M karl.posch@wies.steiermark.at

 

 

  Pflanzenkläranlage als Abwasser-Alternative

 

Es muss nicht immer ein teurer Kanal-Anschluss sein: Moderne Pflanzenkläranlagen arbeiten effizient und ökologisch. Das Ökologische Projekt Graz stellte kürzlich beim Pleschwirt am Pleschkogel eine Musteranlage vor, die im Rahmen des EU-Projektes SWAMP (Sustainable Water Management and Waste Water Purification in Tourism Facilities) geplant und errichtet wurde.

Pflanzenkläranlage Pleschwirt > Nachhaltige Entsorgungs-Alternative

„Für Tourismus-Betriebe in abgelegenen Gegenden stellt eine Pflanzenkläranlage eine ideale Alternative zu anderen Entsorgungsmöglichkeiten dar“, weiß DI Martin Ehrhardt vom Ökologischen Projekt Graz, einem Unternehmen, das seit mehr als zehn Jahren erfolgreich in der Entwicklung, der Planung und dem Bau von Pflanzenkläranlagen tätig ist. „Wichtig ist, dass die tatsächlich anfallenden Abwassermengen erhoben und saisonale Unterschiede berücksichtigt werden, damit die Anlage nicht überdimensioniert und damit unnötig teuer wird.“ Der Eisbacher Bürgermeister Oskar Panzenböck betonte die ökologische Effizienz von Pflanzenkläranlagen: Das gereinigte Wasser wird vor Ort wieder in den regionalen Wasserkreislauf zurückgeführt; angesichts sinkender Grundwasserstände ein sehr positiver Aspekt. Forschungs-Landesrat LH-Stv. Leopold Schöggl hob die Wichtigkeit des Projektes für das Land hervor. In den Pflanzenkläranlagen liege die Zukunft der Abwasserbehandlung für den Bereich des sanften Tourismus; damit könne auch die Abwasserentsorgung der außerhalb der Ortskerne entstehenden Beherbergungsbetriebe nachhaltig gelöst werden. Schöggl begrüßte zudem die Tatsache, dass steirisches Know-how über das EU-Projekt SWAMP in andere Länder der Union getragen werde. Acht Firmen aus Italien, Deutschland, Lettland und Österreich sind an SWAMP beteiligt, Projektziel ist die Förderung eines sorgsamen Umgangs mit Wasser und dessen nachhaltige Nutzung und Reinigung.

Neben EU-Geldern sind auch Mittel der Forschungsabteilung des Landes Steiermark und Bundesmittel in die Errichtung der Pilotanlage am Plesch geflossen.

Weitere Informationen:
Ökologisches Projekt Graz | Technisches Büro für Kulturtechnik GmbH | Raiffeisenstraße 46, A-8010 Graz
T 0316–47 25 65–22 | www.bioklaeranlagen.at oder www.swamp-eu-org

 

 

Gerian-Gebäudeprüfung

 

Sicherheit beim Kauf und Verkauf von Immobilien bietet die von Experten des Ziviltechnikernetzwerkes INGENOS entwickelte Gebäudeprüfung GERIAN. Im Rahmen einer umfassenden technischen Analyse nehmen unabhängige Fachleute jedes gewünschte Wohnobjekt unter die Lupe. Kosten der Expertise: bis zu einer Geschoßfläche von 500 m² Eur 300,– inkl. MWSt.

Info: 0676–84 44 71–216 | www.gerian.at

 

  1 Jahr Energieschaustraße

 

Rund um das traditionelle „Ross auslossn“ auf der Sommeralm wurde das einjährige Bestehen der internationalen Energie-Schaustraße gefeiert – deren Akteure setzen auf alle Formen der erneuerbaren Energie: Sonnenenergie, Wind- und Wasserkraft, Biomasse, Geothermie und Biogas. Anlässlich des Jubiläums sponserte die Fa. KWB einen nagelneuen Pelletskessel im Wert von EUR 10.900,–.
GF Erwin Stubenschrott übergab diesen gemeinsam mit Projektleiterin Mag. Sirit Kostron an den glücklichen Gewinner Peter Tiefenbach aus Koglhof.