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korso
ÖkolandSteiermark |
Das
Informationsmagazin
für die Steiermark
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06/2003
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Das Jahrzehnt des Passivhauses
Schon Ende der 80er-Jahre wurden in der Steiermark
die ersten Prototypen von Einfamilienwohnbauten errichtet, deren
Energiekennzahl um mehr als eine Zehnerpotenz unter jener der in
herkömmlicher Bauweise ausgelegten Gebäude lag. Gegenwärtig dürften
in ganz Österreich bereits über 400 derartige Objekte in Verwendung
stehen. KORSO beschreibt in dieser und der folgenden Ausgabe, welche
Technik, welcher Aufwand und welche Kosten mit Errichtung und Betrieb
solcher als Passiv- oder Null-energiehäuser bezeichneten „Wohnsysteme“
verbunden sind.
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Zur Geschichte des Energiesparens in Gebäuden:
Althäuser ohne besondere Dämm-Maßnahmen weisen einen jährlichen
durchschnittlichen Heizenergiebedarf von etwa 250 Kilowattstunden
pro Quadratmeter Geschoßfläche auf. Die Kennzahl eines nach der
steirischen Bauordnung errichteten Einfamilienhauses beträgt ca.
100-120 kWh/m2 im Jahr. Im Jahr 1995 wurde in der Steiermark,
gleichzeitig mit der Einführung des neuen Baugesetzes, eine Zusatzförderung
zur allgemeinen Wohnbauförderung eingeführt, wobei Objekte mit
einer Kennzahl unter 65 kWh/m2 mit 50.000 Schilling gefördert
wurden. Diese so genannte Niedrigenergiehausförderung wurde im
Jahr 2002 novelliert und als zweistufiges Modell angelegt, die
Grenzkennzahl auf 60 kWh/m2.a bzw. 40 kWh/m2.a gesenkt, die Förderprämie
gleichzeitig auf bis zu 10.900,00 Euro angehoben. Passivhäuser
nach den heutigen Stand der Technik mit einer Kennzahl von bis
zu 15 kWh/m2.a wären daher die eigentlichen Favoriten bei der
Förderwürdigkeit.
Was ist ein Passivhaus?
Im Passivhaus kommt ein Prinzip zur Anwendung, das Vieh haltende
Bauern seit je her kennen und nutzen: Ein Stall voller Tiere muß
nicht beheizt werden, weil die Lebewesen die notwendige Raumwärme
selbst produzieren. PferdeliebhaberInnen wissen, wie warm ein
Stall mit zehn Rössern im Winter ist und wie wohl sich die Weberknechte
hier fühlen, wenn sie ihre Fäden spinnen.
„Masse = Energie“
Zehn Pferde freuen sich über 130 m2 „Wohnfläche“ und bringen insgesamt
fünf Tonnen Lebendgewicht auf die Waage, eine fünfköpfige Familie
gerade einmal das Äquivalent eines halben Pferdes. Deswegen wird
mit relativ geringem technischen Aufwand der Wirkungsgrad der
„Eigenversorgungsanlage“ im Passivhaus verbessert:
Lüftungswärmerückgewinnung
Eines der bestimmenden Merkmale des Passivhauses ist die statt
einer zentralen Heizung zum Einsatz kommende so genannte Lüftungswärmerückgewinnung.
Die Wärmeenergie der verbrauchten Raumluft (sie stammt aus sämtlichen
internen Energiequellen, wie Lebewesen, Haushaltsgeräten, Lampen
etc.) wird nicht ungenutzt wieder nach außen abgegeben sondern
über Wärmetauscher an die zugeführte Frischluft übertragen. Dies
wird über einen kontrollierten, permanenten und zugfreien Luftwechsel
erreicht, der ein gut abgedichtetes Bauwerk voraussetzt. Der (definierte)
Luftmengenwechsel eines Passivhauses darf bei einem Prüfwert von
50 Pascal Über- bzw. Unterdruck im Gebäudeinnern pro Stunde nicht
mehr als die Hälfte des Gesamtluftvolumens betragen. Im Vergleich
dazu weist ein herkömmliches Gebäude einen unkontrollierten, fünf-
bis zehnfachen, leckbedingten Wechsel des Luftvolumens pro Stunde
auf.
Eine grundlegende physikalische Forderung an ein derartiges Gebäude
ist jene nach dem richtigen Verhältnis von Raumvolumen zur Oberfläche.
Je verspielter und architektonisch aufwendiger diese gestaltet
ist, desto schwieriger wird es, die entsprechend geringen Energieverbrauchswerte
zu erreichen, aus dem einfachen physikalischen Grund, dass dadurch
die Wärmeverlustflächen (Außenflächen) im Verhältnis zum „Energieinhalt“
(Volumen) zu groß werden. Diese Überlegung muss am Anfang jeder
Planung eines derartigen Objekts stehen und hat entscheidende
Auswirkungen auf die Kosten. Der simple Würfel bringt den prinzipiellen
Vorteil, einfach weil hier die Außenfläche bezogen aufs Volumen
aus geometrischen Gründen gering ist.
Dämmung und Behaglichkeit
Nicht anders als bei herkömmlichen Energiespar-häusern ist die
Dämmung der Außenhaut einer der wichtigsten Faktoren, ohne den
die entsprechenden Werte nicht zu erreichen sind. Die Technologie
rund um die Wärmedämmung der Gebäudehülle hat in den letzten Jahren
große Fortschritte gemacht. Neben der Sicherung der globalen Bedeutung
der Energiebilanz eines Gebäudes ist die Wärmedämmung aber auch
Grundbedingung für eines der wichtigsten und nachgefragtesten
Qualitätsmerkmale eines Wohnobjekts: die Behaglichkeit. Behaglichkeit
wird vor allem dann empfunden, wenn der Strahlungsenergieaustausch
zwischen Wand und BewohnernIn gering ist, d.h. wenn die Wandtemperatur
ungefähr der Raumtemperatur entspricht.
Der massenweise Umstieg auf Passivhäuser würde einen gewaltigen
Einfluss auf die regionalen Energiebilanzen nach sich ziehen.
Eine Vielzahl bestehender Gebäude lässt sich ohne übertriebenen
Aufwand zu Null-Energiehäusern umgestalten. Den Forderungen nach
problematischen Hochspannungsleitungen und Band-stromimporten
könnte eine noch klarere Abfuhr erteilt werden. Die zögerliche
Annäherung der Politik ans Thema verstärkt den Verdacht auf schwere
Geiselhaft, in der sich die Governments gegenüber überregionalen
Interessenssyndikaten zu befinden scheinen. Im Juli-KORSO gibt’s
einen zweiten Beitrag zum Thema Passivhaus mit technischen Details
zu Bauweise und Ausstattung.
Dieter Kordik
Mehr Info:
Haus der Baubiologie | Conrad von Hötzendorfstrasse 72 | Graz
| T (0 316) 47-53-63
M haus-der-baubiologie@aon.at
| www.gesundeswohnen.at
IG Passivhaus Steiermark-Burgenland | Am Ökopark 6 | 8230 Hartberg
| T 0 33 32/66 495 | M stmk@igpassivhaus.at
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Lafnitz:
Ein Fluss wird zur Brücke |
Von der Quelle bis zur Mündung sollen die Lebensräume der Lafnitz
auf einer Strecke von 130 km renaturiert und aufgewertet werden.
Besonderheit des Naturschutzprojektes ist die Vernetzung zwischen
der Steiermark, Burgenland und Ungarn. Zahlreiche Einzelmaßnahmen
sollen die Lafnitz zum europäischen Modellfluss schlechthin machen
und die kulturelle Begegnung mit unserem Nachbarland fördern.
In vier Jahren zum Modellfluss
Die wild lebenden Pflanzen und Tiere rund um die Lafnitz dürfen
sich freuen: Die Steiermark plant in Kooperation mit Burgenland
und Ungarn ein grenzüberschreitendes „LIFE-Natur-Projekt“, in dessen
Rahmen der Fluss von der Quelle im Wechselmassiv bis hin zur Mündung
in die Raab renaturiert werden soll. Mit Unterstützung der Politik
und durch EU-Gelder will der Projektträger „Weideverein Ramsargebiet
Lafnitztal“ die Lafnitz in vier Jahren zum europäischen Modellfluss
entwickeln.
Kulturbrücke statt Grenzfluss
DI Wolfgang Pelikan vom Amt der burgenländischen Landesregierung:
„Die Lafnitz ist zu 80% naturbelassen und nur zu 20% durch Regulierungsmaßnahmen
verändert, dadurch blieben die vielfältigen Lebensräume von seltenen
Pflanzen und Tieren erhalten.“ In und rund um die Lafnitz tummeln
sich Eisvögel, Bläulinge, Störche, Fischotter, Bauchunken u.v.m.
„Unser Ziel ist die Verbesserung der natürlichen Flussdynamik, die
Umgestaltung der Mündungsbereiche und die Herstellung eines ,durchgängigen‘
Flusses.“
Die Kosten des LIFE-Projektes betragen rund 4,2 Mio Euro, eine
Förderung von 50% durch die EU wird erhofft. Die nationale Finanzierung,
ebenfalls 50%, soll hauptsächlich von der Wasserwirtschaft und den
Gemeinden bzw. Wasserverbänden im Lafnitztal getragen werden. Der
Vizepräsident des Komitat Vas, Laszlo Beleznay, zeigt sich
über die Zusammenarbeit mit der Steiermark und dem Burgenland sehr
zufrieden. „Die bilaterale Zusammenarbeit ist gerade in dieser Zeit
von großer Wichtigkeit“, so Beleznay, „Auch ein Fluss kann eine
Brücke zwischen verschiedenen Nationen werden.“ „Global denken –
lokal handeln! Dieses Motto wird durch das LIFE-Natur-Projekt verwirklicht“,
so der burgenländische Landesrat Paul Rittsteuer. Und der
steirische Umwelt-Landesrat Erich Pöltl nennt das Projekt
einen Versöhnungsfeldzug mit der Natur auf allen Ebenen.
Claudia Windisch
Weitere Infos: www.lebensressort.at
| www.lafnitztal.info
| www.ramsar.at
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14.
Grazer Umweltfest in der Innenstadt
Samstag, 28. Juni 2003, von 09.00 - 17.00
Uhr (bei jedem Wetter!) |
Umweltanliegen sollen heuer nicht als Einzelpräsentationen deponiert,
sondern zu fünf „Elementen“ (Erde=Natur/Ernährung, Feuer/=Energie,
sowie Wasser, Luft und nachhaltige Lebensqualität= Gesundheit, Wohnen,
Mobilität etc.) zusammengefasst als kooperative Präsentation mit
einheitlichem Outfit (Kleinzelte des Umweltamtes) auf dem Hauptplatz
thematisiert werden. Die einzelnen Themenbereiche werden dann auch
im Stundentakt auf einer Bühne vor dem Rathaus moderiert.
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Niedrigenergie-
und Passivhäuser in Massivbauweise |
Mit der Entwicklung der Sonnenhäuser ist es dem
Hartberger Bauunternehmen Singer überzeugend gelungen, den
rasanten bautechnischen Entwicklungen der letzten Jahre im Bereich
der Niedrigenergie- und Passivhausbauweise Rechnung zu tragen.
Gründend auf den neuesten Erkenntnissen der Baubiologie
und -ökologie, der aktiven und passiven Sonnenergienutzung und des
Einsatzes nachwachsender Grundstoffe im Massivbau, stellen die Singer-Sonnenhäuser
eine richtungsweisende Weiterentwicklung der ökologischen Niedrigstenergie-
bzw. Passivhausbauweise dar.
Ergebnis der erfolgreichen Produktentwicklung ist
die Schaffung eines innovativen Ein- bzw. Mehrfamilienhauskonzeptes,
das absolut flexibel hinsichtlich seiner architektonischen und energetischen
Grundgestaltung ist. Ein Fertighaus in Massivbauweise, welches individuell
auf Kundenwünsche betreffend Grundriss, Innenraumgestaltung, Energiekonzept
(Biomasse, Erdwärme, Wintergarten, Sonnenkollektoren, Photovoltaik
usw.), Ausbaustufen und Ausstattungsvarianten Rücksicht nimmt!
Die vom Bauunternehmen Singer entwickelten und
bereits mehrfach realisierten Sonnenhäuser werden damit sowohl dem
Wunsch nach zukunftsfähigen Bau- und Wohnkonzepten (Energie- und
Rohstoffverbrauch, Gesundheit und Wohlbefinden) gerecht, als auch
der Forderung nach finanzieller Leistbarkeit von Niedrigenergie-
oder Passivhäusern für jedermann.
Wir beraten Sie gerne: Singer Bauges.mbH.
| Singergasse 4 | 8230 Hartberg | T 03332-62412-0 | Fax DW
39 | M office@singer-bau.at
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