korso ÖkolandSteiermark
Das Informationsmagazin 
der Steiermark
 
05/2003
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NOEST: Erneuerbare Energie aus einer Hand

 

Wer Fragen zur erneuerbaren Energie hat, sei’s, dass er/sie wissen will, wie so ein Pelletskessel oder ein Vakuumkollektor wirklich funktionieren, wo man diese Dinge bekommt, wie sie einsetzbar sind, wie sie gefördert werden, was ihr ökologischer Nutzen ist und mit welchen brandneuen Forschungsergebnissen die angewandte Wissenschaft aufwarten kann, der/die kann dies jetzt mit einem Mausklick in Erfahrung bringen: Auf Initiative von LR DI Leopold Schöggl haben die Experten des Joanneum Research eine Wissensdatenbank ins Internet gestellt, die keine Wünsche offen lässt (NOEST steht für Netzwerk Ökoenergie Steiermark). Sie wendet sich an den Häuslbauer ebenso wie an Studierende oder Lehrer, die aktualisierte Informationen für ihren Unterricht benötigen.
Was das ist, wie’s funktioniert, was Sie davon haben und wo Sie’s bekommen können > erfahren Sie unter http://wissen.noest.or.at

Das Ziel, so Schöggl, ist die verstärkte Nutzung von erneuerbarer Energie und die Steigerung der Effizienz der Energienutzung. NOEST besteht aus einer operativen Einheit (NOEST-Zentrum, http://zentrum.noest.or.at) und der Datenbank NOEST-Wissen (http://wissen.noest.or.at), in der Informationen zur Ökoenergie bereitgestellt werden. NOEST-Zentrum ist bei der FA13A – Fachstelle für Energie unter der Leitung des Landesenergiebeauftragten DI Wolfgang Jilek angesiedelt; Anlaufstelle für Projektwerber ist der Landesenergieverein, dessen Geschäftsführer Gerhard Ulz das Projekt vor allem auch deswegen lobt, weil es „in Richtung einer Bedarfsplanung für den Bereich der erneuerbaren Energie geht.“

Das Wissensmanagement des Joanneum Research schließlich ist die Garantie dafür, so der Chef des Instituts für Energieforschung, Univ.-Prof. Dr. Josef Spitzer, dass auch aktuelle internationale Forschungsergebnisse rasch in die Wissensdatenbank einfließen. Weitere intendierte Funktionen der NOEST-Sites sind Transfer zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung, die Kooperation zwischen Verwaltung und Wirtschaft und die Vernetzung der „local players“.

 

Steirische Gas-Wärme GmbH: Aus zwei ESTAG-Töchtern wird eine

 

Die bisherigen ESTAG-Tochterunternehmen Steirische Ferngas GmbH und Steirische Fernwärme GmbH (STEFE) werden ihre Leistungen künftig gemeinsam unter dem Namen Steirische Gas-Wärme GmbH anbieten. Wie nur ganz wenige steirische Unternehmen der Energieversorgungsbranche ist die Steirische Ferngas bereits in den 80er Jahren den damals völlig unkonventionellen Weg der Energiesparberatung gegangen. In Zusammenarbeit mit der Geräteindustrie forcierte man etwa konsequent den Umstieg auf verbrauchsarme Brennwert-Kesselanlagen. In Kooperationen mit Wohnbauträgern setzte die Steirische Ferngas Maßstäbe im kombinierten Einsatz verschiedener Energieträger.

Drei Vorstände werden die Geschicke der Steirischen Gas-Wärme in nächster Zukunft lenken (v.l.n.r.) < DI Peter Köberl (bisher Ferngas), Günter Dörflinger, der ehemalige Gesundheitslandesrat und der Franzose DI Dominique Bayen, Vertreter der ESTAG-Mutterkonzern-Beteiligten EdF (Electricité de France)

Daneben nutzte und vermarktete man europaweit zahlreiche Cross-Selling-Möglichkeiten, die sich aus dem technischen Umgang mit dem Energieträger Erdgas ergeben: Pipelinetechnologie-Dienstleistungen, Leckaufspürtechnik u.dgl. mehr. Ab dem Jahr 2000 forcierte die Ferngas ihr Business-to-business-Angebot “Energie-Komplettdienstleistung” bzw. Contracting: Planung, Errichtung, Betrieb und Wartung von Heizungsanlagen für Fremdbetriebe. Durch Zusammenlegung der slowenischen Gasgesellschaft Slovenski Plinovodi mit der Adrialpin Laibach (38%-Beteiligung der Ferngas) Anfang 2001 gelangte der steirische Energieversorger zu einer Reihe zusätzlicher Versorgungskonzessionen. In der Slowakei wurde unter Beteiligung der Steirischen Ferngas die Thermoservice s.r.o. gegründet, ein Unternehmen, das sich als Wärme-Contracting-Spezialist profilieren konnte.

Auch die 1995 aus der STEWEAG hervorgegangene Steirische Fernwärme GmbH (STEFE) hat sich vom klassischen Wärmelieferanten konsequent zum umfassenden Energiedienstleister entwickelt. Durch schon Mitte der 90er Jahre initiierte Projekte in Tschechien, der Slowakei und Ungarn ist die STEFE hier trotz starken Mitbewerbs zum bekanntesten Kooperationspartner am Wärmesektor avanciert und verzeichnet etwa die Hälfte des Gesamtumsatzes außerhalb Österreichs.

Über die Sanierung der Luftqualität im Lienzer Talboden durch Inbetriebnahme eines High-Tech-Biomasse-Solarenergie-Fernheizsystems (Stadtwärme Lienz GmbH) im Jahr 2001 konnte STEFE den Ruf als einer der innovativsten europäischen Wärmedienstleister weiter festigen.

Dieter Kordik

 

 

  Schutz in einer Welt des Lärms Historischen Schätzungen und Vergleichen zufolge kann man davon ausgehen, dass das allgemeine Lärmniveau heutzutage etwa siebenmal höher liegt als noch vor hundert Jahren. Niemals in der Geschichte der Menschheit hat es ein vergleichbares akustisches Belastungsniveau gegeben. Die Etymologie des Wortes Lärm verweist ins Militärische: „All’ arme!“ bedeutet „zu den Waffen!“. Wenn – nach einem alten Sprichwort – „Klappern zum Handwerk“ gehört, könnte man beklagen, dass wir heute mitunter Kriegslärm ausgesetzt sind, ohne Krieg zu haben.

 

Noch immer gilt Lärm- und Geräuschentwicklung – verglichen mit anderen Umweltbelastungen – als wenig vermeidenswürdig. Die Schäden, die akustische Emissionen verursachen, sind für Mensch und Volkswirtschaften jedoch nachhaltig und fatal. So sind etwa Menschen in verkehrsreichen Gegenden einem um 30 % höheren Herzinfarktrisiko ausgesetzt.

Lärmkrankheit
„Vierzig Prozent der ÖsterreicherInnen fühlen sich durch Lärm belästigt“, publiziert der Verkehrsklub Österreich (VCÖ) in der aktuellen Ausgabe seiner Zeitung. Die „Lärmkrankheit“ ist als medizinischen Syndrom wissenschaftlich längst anerkannt und in ihren Stadien definiert, berichtet der Lärmexperte Univ.Doz.Dr. Maximilian Ledochowski.

Dabei hat ganz besondere Bedeutung, dass auch „leiser Lärm“, dem man dauerhaft ausgesetzt ist, etwa von Büromaschinen, Computern, Peripheriegeräten, Haushaltsmaschinen u.dgl. fatale Wirkung nach sich zieht und gegenüber den Fällen von akuten Folgen plötzlicher Schalltraumen (Tinnitus, Vertäubung) unterschieden werden muss. Der Lärmpegel eines im Stand laufenden Pkw in sieben Metern Abstand entspricht etwa 55 Dezibel. Diese Geräuschintensität wird in der Regel nicht mehr als Lärm empfunden und zieht über die Dauer trotzdem empfindliche und höchst nachteilige Veränderungen im menschlichen Organismus nach sich.

Lärm-Irrtümer
Zahlreiche Irrtümer im Zusammenhang mit Lärm sind wissenschaftlich längst aufgeklärt, werden aber in der Praxis eifrig weiter praktiziert. So bewirkt die Musik in Warenhäusern angeblich Umsatzsteigerungen. Tatsache ist, dass die Musikberieselung dem Personal Motivation und Gesundheit mindert (signifikantes Ansteigen der Krankenstände gegenüber einer Kontrollgruppe) und bei den in der Regel ohnehin lärmgeplagten Kunden bewirkt, das Geschäft eher zu verlassen.

Ein verbreiteter Irrtum bezieht sich auf die angebliche Adaptierbarkeit an Lärm. Auch hier wurde in Studien erhärtet, dass es keinen Gewöhnungseffekt im positiven Sinn gibt. Die Stressverarbeitung wird vielmehr in unterbewusste Schichten verlagert, die Menschen werden in psychovegetative Erschöpfungszustände getrieben, die Reizbarkeit sämtlicher Sinne steigt auf ein höheres Niveau.

Lärmsteuer
Herzinfarkt, Schlaganfall, Krebs, Epilepsie und Selbstmord sind Krankheiten, deren teilweise Verursachung heute kaum jemand, und, so Ledochowski, leider auch die wenigsten ÄrztInnen, dem Einfluss von Dauerlärm zuschreiben. Der Mediziner plädiert für eine Gesundheitsabgabe auf Lärm, ähnlich der Tabaksteuer, um eine Grundlage für die Finanzierung der Behandlung jener Folgeschäden zu schaffen, die in Zukunft zu erwarten sind.

Dieter Kordik

Infos unter: www.vcoe.at

 

 

Weiz: Duschwasser zum Nultarif

 

Der Einsatz solarer Energie in kommunalen Gebäuden der Stadtgemeinde Weiz wird um die Anlage des Fußball-Leistungszentrum erweitert. Von April bis September wird das gesamte Duschwasser solar erwärmt. Über 25 m2 Kollektorfläche und einen 2000-Liter-Pufferspeicher wird eine Wassertemperatur von 80° Celsius erreicht. Auch in den Wintermonaten sind nur geringe Mengen an Fremdenergie zur Wassererwärmung notwendig.

Der Weizer Umweltreferent Mag. Oswin Donnerer (r.) und Platzwart Franz Schwaiger „an den Solar-Paneelen“