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korso
ÖkolandSteiermark |
Das
Informationsmagazin
der Steiermark
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04/2003
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Gesund bauen heißt behaglich
wohnen
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Bmst. Ing Heribert Hegedys ist einer der führenden Fachleute für
Baubiologie
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Nachhaltig
bauen und bewusst behaglich wohnen sind zwei Trends, die nicht
nur mehr Lebensqualität für die Nutzer versprechen, sondern auch
auf vielfältige Art die Umwelt entlasten. KORSO sprach mit Baumeister
Heribert Hegedys vom Haus der Baubiologie über die aktuelle Bewusstseinsänderung
bei den Häuslbauern und darüber, welche Möglichkeiten neue Technologien
und Werkstoffe bieten.
Gesund und nachhaltig Bauen
muss nicht das Gleiche bedeuten …
Nein, gesundes Bauen mit Blickrichtung auf das Wohlbefinden
der Bewohner umfasst nicht automatisch auch Bedachtnahme auf die
Stoff-Ökologie. Daran wird leider noch selten gedacht, auch wenn
sich die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien bei der
Baustoffwahl mit rund einem Prozent der Gesamtbaukosten niederschlägt.
Leider gibt es da noch zu wenig politisches Interesse und daher
auch keine gesetzlichen Vorschriften. Andererseits wird derzeit
im Land Steiermark von der Abteilung für Abfall- und Stoffflusswirtschaft
wichtige Vorarbeit geleistet. Nachhaltigkeit kann aber auch Flexibilität
heißen: Wir sehen, dass keine Generation in dem Ambiente leben
will, in dem ihre Eltern gelebt haben – die leichte Adaptierbarkeit
eines Baus, die Möglichkeit eines unaufwändigen Umbaus wird somit
auch eine Frage der Nachhaltigkeit.
Bedeutet gesundes Bauen, dass
man sich zwangsläufig für den Baustoff Holz entscheiden muss?
Nein, zwangsläufig ist das nicht. In vielen Fällen ist die Mischbauweise
ideal: Ein gemauerter Kern mit dem Infrastruktur- und dem Sanitärbereich,
der auch die notwendigen Speichermassen beinhaltet. Dazu behagliche
Wohnbereiche aus Leichtbaustoffen für die Außenwände wie z.B.
Holz und/oder sonstigen nachwachsenden Rohstoffen wie Stroh, Hanf,
Flachs.
Wie sieht’s mit der Ästhetik
aus? Beim Anblick von „Bio-Häusern“ im postalpinen Kitsch-Stil
gewinnt man den Eindruck, dass gesunde Bauweise oft mit Mut zur
Hässlichkeit gepaart ist …
Da herrscht oft ein gewaltiges Missverständnis: Gesundes Wohnen
heißt auch permanentes Wohlfühlen, und dazu gehören auch ästhetische
Kriterien. Ebenso übrigens wie Baukosten, die man sich leisten
kann – wenn sich jemand beim Bauen finanziell übernimmt, kann
er sich im neu errichteten Haus schwer wohl fühlen. Ästhetisch
problematische Bauwerke sind oft darauf zurückzuführen, dass für
die Planung kein Profi herangezogen wird.
Wie sieht es mit neuen Technologien
im Bereich des gesunden Wohnens aus – welche Trends sind hier
festzustellen?
Allen Trends gemeinsam ist, dass sie die Förderung von Behaglichkeit
zum Ziel haben. So spielt bei der Wärmedämmung zunehmend nicht
nur die Energiebilanz eine Rolle, sondern auch die damit erzielte
Erhöhung der Oberflächentemperatur der Umgebungsflächen, weil
dadurch Luftströmungen reduziert werden. Entsprechend verdrängen
die Strahlungswärme-Heizungen die bisher hauptsächlich verwendeten
Konvektorheizsysteme. Im Trend liegen Raumwärmerückgewinnungsanlagen,
die den Zusatzvorteil haben, dass Sporen und sonstige Schadstoffe
aus der Luft herausgefiltert werden. Noch wenig verbreitet ist
das echte Passivhaus ohne Zentralheizungsanlage – obwohl es inzwischen
technologisch ausgereift ist, fehlt den KundInnen noch ein wenig
der Mut zu diesem Schritt.
Ist das nicht auch eine Kostenfrage?
Eben nicht, ein Haus, das alle Energiespar-Stückerln spielt
und über eine automatische Lüftung und ein behagliches Heizsystem
verfügt, ist teurer als ein Passivhaus.
Bei Wohnbehaglichkeit denkt
man unter anderem auch an eine Abkehr vom Spannteppich-Muff und
den elektrostatisch aufgeladenen Kunststoff-Oberflächen, die in
den vergangenen Jahrzehnten das schlechte Raumklima entscheidend
mitgeprägt haben …
Ja, der Teppichboden – nicht der echte Teppich! – ist out, leicht
wischbare Oberflächen, vor allem Holzböden, sind in. Und hier
geht man auch von der Versiegelung ab, schon mehr als 50% der
verlegten Holzfußböden sind gewachst oder geölt. Hier gilt natürlich:
Nur voll deklarierte und baubiologisch geprüfte Öle verwenden,
sonst ist die Mühe umsonst. Das Gleiche gilt für alle im Haus
verwendeten Farben und Anstriche.
Auch im Bereich der Hauswasseranlagen
gibt es neue Entwicklungen …
Ja, das betrifft besonders die Regenwassernutzung, die immer
weitere Verbreitung findet. Installateure bieten dafür jetzt professionell
ausgeführte Anlagen an. Regenwasseranlagen sind vor allem deswegen
immer beliebter, weil sie auf sinnvolle Art die Bestimmungen der
Bauvorschriften von 1995 erfüllen, die ja eine Ableitung der Dachwässer
auf fremde Gründe untersagen. Die Kosten einer Zisterne liegen
jedenfalls deutlich unter jenen eines Regenwasserkanals und nur
geringfügig über den Kosten einer Sickeranlage, die zudem nur
bei Bodeneignung errichtet werden darf.
In letzter Zeit rücken auch
die Beeinträchtigungen durch Elektrosmog und Mobilfunk stärker
ins Blickfeld all jener, die gesund bauen und wohnen wollen …
Ja, allerdings ist das Bewusstsein in Bezug auf den Mobilfunk
wieder eher rückläufig, hätten wir mehr Interessierte, so würden
wir auch Studien beauftragen. So soll etwa Lärchenharz abschirmend
gegen die Mobilfunkstrahlung wirken, und wäre dies gesichert,
könnte man es zu diesem Zweck in Anstriche mischen. Im Gegensatz
dazu interessieren sich immer mehr Menschen für die Auswirkungen
des Elektrosmogs: Hier kann durch richtige Planung viel erreicht
werden – etwa, in dem man die Küche nicht direkt an jene Schlafzimmerseite
angrenzen lässt, wo sich die Betthäupter befinden.
Wir danken für’s Gespräch!
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Öko-Zertifikat
für Bauhof Weiz
< Zertifikats-Verleihung: Umweltberaterin
Barbara Kulmer, Bgm. Helmut Kienreich, Umweltreferent Mag. Oswin Donnerer,
LR Erich Pöltl und Mag. Gelinek von der Firma Stenum |
Großer Erfolg für die Öko-Aktivitäten des Bauhofs
der Stadtgemeinde Weiz: Als erster Bauhof der Stadtgemeinde Weiz
erhält er das EMAS-Siegel vom österreichischen Umweltbundesamt.
Seit März 1995 ist die EU-Verordnung über Umweltmanagement und Ökoaudit,
kurz EMAS- oder Öko-Audit-Verordnung genannt, in Kraft. Seitdem
steigt die Zahl der offiziell eingetragenen Standorte täglich an.
Sehr schnell haben viele Unternehmen erkannt, welches Chancenpotenzial
in einer freiwilligen Professionalisierung des betrieblichen Umweltschutzes
liegt. Das langfristige Ziel: Umweltschutz aus Eigenverantwortung
statt aufgrund staatlicher Zwänge.
Umweltreferent Mag. Oswin Donnerer freut
sich über den Erfolg: „Andere reden vom Umweltschutz, wir handeln!
Was sich so einfach anhört, ist in Wirklichkeit sehr harte und zeitaufwändige
Arbeit: so mussten im Rahmen dieses Projektes sämtliche Arbeitsabläufe
im Bauhof erfasst und niedergeschrieben werden. Alle Abläufe, aber
auch Stoffe, die dabei zum Einsatz kommen, wurden von einem externen
Gutachter penibel geprüft. Des Weiteren verpflichtet sich der Bauhof
zu einer kontinuierlichen Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes
in der Zukunft. Sicherlich kein leichtes Unterfangen, wenn man bedenkt,
dass Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit auch widersprüchlich sein
können.“ Sein Dank gelte, so Donnerer, „allen MitarbeiterInnen des
Weizer Bau- und Wirtschaftshofes und vor allem auch dessen Leiter,
Ing. Manfred Leitgeb, und der Umweltberaterin Barbara
Kulmer, die alle dieses Projekt so beherzt mitgetragen haben.“
Das EMAS-Siegel sieht u.a. die Festschreibung einer betrieblichen
Umweltpolitik vor, die jeder Mitarbeiter kennen und unterstützen
soll; die Erreichung der Umweltziele und die Umsetzung des Umweltmanagementsystems
müssen regelmäßig von Auditoren überprüft werden.
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Ablehnungsfront
gegen Wasser-Liberalisierung
< Foto (v.l.n.r.): LR Erich Pöltl, DI Bruno
Saurer (Abt. für Wasserwirtschaft), Ex-Stadträtin Mag. Maxie Uray-Frick,
Dir. DI Helmut Nickl (Grazer Stadtwerke – Wasser) am Weltwassertag
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Anlässlich des Weltwassertages am 22. 3. 2003 informierten Politiker
und Wasser-Experten über die zunehmende Bedeutung des Wassers weltweit
und die Qualität der heimischen Gewässer im Speziellen. Das Ergebnis
einer noch nicht veröffentlichten Studie besagt, dass neun von zehn
SteirerInnen mit der derzeitigen Wasserqualität zufrieden sind.
Eine Liberalisierung der Wasserversorgung wird jedoch von der Mehrheit
der Befragten aus Angst vor Preiserhöhungen, Qualitätsminderung
und Versorgungsunsicherheiten abgelehnt.
Landesrat Erich Pöltl dokumentierte seinen Standpunkt zur
Vermarktung heimischen Wassers mit den Worten „plus/minus/null“.
Es müsse eine Regelung getroffen werden, dass die freie Vermarktung
von Wasser nur dann erlaubt werden soll, wenn sich der Verkauf des
kostbaren Gutes nicht negativ auf das Ökosystem und auf die Landwirtschaft
auswirkt. Übereinstimmung herrschte auch in folgender Einschätzung:
Gerade weil es in Österreich noch keine Wasserliberalisierung gibt,
funktionieren Wasserwirtschaft und Gewässerschutz, bewegen sich
Wasserqualität und Versorgungssicherheit auf hohem Niveau – und
die SteirerInnen wollen, dass das auch über das „Jahr des Süßwassers“
hinaus so bleibt. amz
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KAGes trinkt Transfair-Kaffee
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Die Zentraldirektion der Steiermärkischen KrankenanstaltenGesmbH
handelt Beispiel gebend für den öffentlichen Bereich: Aus ihren
Heißgetränke-Automaten wird in Zukunft fair gehandelter Kaffee sprudeln.
Immerhin 60.000 Tassen Kaffee pro Jahr konsumieren die Mitarbeiter
der KAGes-Zentraldirektion, weiß Dr. Edgar Starz, Leiter
des KAGes-Beschaffungswesens. Dass sie dies nun mit besonders gutem
Gewissen tun können, ist auch insofern besonders erfreulich, als
die Vergabevorschriften eine Beauftragung des Bestbieters vorschreiben
– “und da zählen nur Preis und Qualität – die Produktionsbedingungen
dürfen nicht als Kriterium herangezogen werden”, betont Starz. Mit
der Grazer Firma Pendl konnte aber ein Unternehmen gefunden werden,
das bei Preis und Qualität überzeugte – und den fair gehandelten
Kaffee zum gleichen Preis anbot wie herkömmlichen.
Bemüht um die Verwendung von Transfair-Produkten im öffentlichen
Bereich:
< v.l.n.r. LR Wolfgang Erlitz, LABg. Edith Zitz, Edgar Starz
(KAGes)
Erfreut zeigt sich auch der neue Gesundheits-Landesrat Mag.
Wolfgang Erlitz: “Was wir tun konnten war Unternehmen zur Teilnahme
an der Ausschreibung einzuladen, die fair gehandelten Kaffee führen.
Gewonnen haben sie diese schon selbst.” Der Ressortchef denkt daran,
auch Anbieter steirischer Bio-Produkte stärker zur Teilnahme an
Ausschreibungen der Krankenanstalten zu motivieren.
Am Ursprung der Entscheidung stand ein von allen vier Landtagsfraktionen
im Gefolge der ersten steirischen entwicklungspolitischen Enquete
eingebrachter Antrag, wonach 25% des einschlägigen Einkaufsvolumens
öffentlicher Einrichtungen aus fair gehandelten Produkten gedeckt
werden soll. Die grüne Landtagsabgeordnete Mag. Edith Zitz
– Mitglied der Arbeitsgruppe des Landes, welche die Möglichkeiten
des Einsatzes fair gehandelter Produkte auslotet – freut sich besonders
darüber, dass sich die KAGes-Zentraldirektion, obwohl Teil einer
ausgegliederten Gesellschaft, „dieser wichtigen Initiative des Landes
für den fairen Handel anschließt.” Zitz erwartet in Kürze einen
Beschluss über die Beschaffung fair gehandelter Produkte für den
Verpflegungsbereich der Lehrlingsheime des Landes. Und die Beschaffungsabteilung
der KAGes wird, so Dr. Starz, sich darum bemühen, das Beispiel der
Zentraldirektion auch auf andere Bereiche auszudehnen. Der Bedarf
wäre gegeben: „Allein im LKH Graz stehen 50 Kaffeeautomaten.” cs
INSERAT Kaffee und andere Heißgetränke beleben den Arbeitsalltag
und steigern die Leistungsfähigkeit. Ein Kaffeeautomat von der Grazer
Firma Pendl garantiert Genuss ohne Mühe: Wir übernehmen sämtliche
Wartungs-, Betreuungs- und Befüllarbeiten zuverlässig und zu günstigen
Preisen. Ohne Aufpreis können Sie Ihren Automaten jetzt auch mit fair
gehandeltem Kaffee befüllen lassen!
Pendl Getränke Automaten GmbH | Waltendorfer-Hauptstrasse 1, 8010
Graz | Tel. 0316/48 17 51 | Fax: DW 6
Mail: pendl.getraenkeautomaten@aon.at
| www.uhrturm.at/pendl
ÖBB: „Pohorje“ – die direkte InterCity-Verbindung
an die Adriaküste
Die Österreichischen Bundesbahnen und die Slowenischen Eisenbahnen
(SZ) leisten schon im Vorfeld der EU-Osterweiterung einen wichtigen
Betrag zur Forcierung des bilateralen öffentlichen Verkehrs. Die
obere Adriaküste – insbesondere Istrien – ist mit der neuen Zugverbindung
Pohorje von Graz aus ohne Umsteigen erreichbar. Seit einigen Wochen
profitiert die Kulturhauptstadt Graz zudem von einer weiteren direkten
InterCity-Verbindung nach Budapest.
Graz-Koper Für die neuen Verbindungen wurden auch spezielle
Preisangebote kreiert, die mit 1. Mai 2003 in Kraft treten. So etwa
das „Ausflugs-Ticket Slowenien“ und die „Zeitkarten Österreich-Slowenien“.
Besonders reizvoll ist auch die Entdeckung Sloweniens per Rad –
zum „Ausflugs-Ticket Slowenien“ gibt es eine Radkarte um nur E 4,-.
Das Ausflugs-Ticket ist an sechs aneinanderfolgenden Tagen gültig.
Für ÖBB VORTEILScard-Besitzer gibt es zu den Angeboten noch einen
besonderen Bonus. Mit der ÖBB VORTEILScard fährt man noch billiger.
Zum Beispiel kostet die Bahnfahrt nach Maribor für die Hin- und
Rückfahrt für VorteilsCardbesitzer nur E 10,40. Entspannend geht
es dann in Maribor weiter: die Bahnfahrt 2. Klasse und eine Nächtigung
mit Halbpension im „Hotel Habakuk“gibt es schon ab E 148,-.
In Koper angekommen kann Istrien bequem per Bus erreicht werden.
Im 20 Minuten-Takt gibt es Verbindungen etwa nach Piran oder Portoroz.
Das Hotel „Vile Park“ liegt in Portoroz direkt am Meer und kann
für zwei Nächte mit Frühstück ab nur E 78,- genossen werden. Bei
den Zeitkarten kann zwischen einer Wochen- und Monatskarte gewählt
werden.
„Wir setzen hier bereits Akzente in einen Wachstumsmarkt, der
in Zukunft noch stark an Bedeutung gewinnen wird“, ist Dr. Franz
Suppan, Leiter Personenverkehr Steiermark, überzeugt.
A -8020 Graz | Tel. ++43 (0)316- 93000 481 | Fax. ++43 (0) 316
93000 489 | Mail: manuela.sorian@kom.oebb.at
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