korso ÖkolandSteiermark
Das Informationsmagazin 
für die Steiermark
 
03/2005
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    Holzcluster setzt Akzente im Marketing


Der steirische Holzcluster und die Marketingplattform proHolz haben es sich zum Ziel gesetzt, den Holzverbrauch in In- und Ausland anzukurbeln, die Wertschöpfungskette in diesem Sektor zu verlängern und Holz als modernen und umweltfreundlichen Hightech-Werkstoff zu positionieren. Anlässlich des 2. Steirischen Holzstammtisches präsentierten ProHolz Obmann DI Heinz Gach, LK-Vizepräsidentin Lisl Leitner, Franz Mayr-Melnhof und Sappi Gratkorn GF Dr. Dieter Radner ihre Marketing-Strategien für das Jahr 2005.„Die Forstwirtschaft ist einer unserer wichtigsten Wirtschaftsfaktoren und dieses Stärkefeld gilt es noch besser zu nutzen“, betonte Elisabeth Leitner bei der Pressekonferenz. Die Landwirtschaftskammer will die Waldbesitzer zu vermehrter Bewirtschaftung brachliegender Potenziale anzuregen, denn von den 8 Mio Festmetern Zuwachs in den steirischen Wäldern werden zurzeit nur etwa 5 Mio FM verwertet. Durch eine gemeinsame Vermarktungsinitiative bzw. verbesserten Maschineneinsatz soll der österreichische Import von Sägerundholz in den kommenden fünf Jahren von 3 Mio FM um die Hälfte reduziert werden. „Große Chancen eröffnen sich in Zukunft bei der Bioenergie“, hob Leitner hervor. Eine Verdreifachung der Anzahl der jährlich neu installierten Holzfeuerungsanlagen sowie Biomassenahwärmeanlagen wird notwendig sein, um die Vorgaben des Kyoto-Zieles einhalten zu können.

Franz Mayr-Melnhof, LK-Vizepräs. Lisl Leitner, ProHolz Obm. DI Heinz Gach und Sappi-GF Dr. Dieter Radner präsentieren gemeinsame Marketing-Strategien

DI Heinz Gach, der neu gewählte Obmann der proHolz, stellte eine Reihe von Aktivitäten vor, die dem Holzabsatz auf die Sprünge helfen sollen. Ein zentraler Punkt in der Strategie ist die „Holzbaucharta“, die dazu beitragen soll, den Holzanteil im steirischen Hausbau auf rund 20 % zu steigern. Ein wichtiges Anliegen ist die Erschließung der relativ unterentwickelten Märkte im Südosten Europas, z.B. soll durch gezielte Informationen und Holzfachberatung der Absatz in Slowenien, Kroatien und Italien verdoppelt werden. Der Ausbau des Kompetenzzentrums Industrie (KIND), Waldspiele für Schüler und der Holzbaupreis 2005 sind nur einige der weiteren Aktivitäten dieses Jahres.
Infos: www.proholz-stmk.at

ProHolz Steiermark bietet zusätzlich für alle Interessierten ein Praxis-Seminar zum „Ökologischen Bauen mit Holz“ an, das die Vorzüge des Werkstoffes beim Hausbau aufzeigen soll. Unter Anleitung von Holzbauexperten kann man Theorie und Praxis des Holzbaus, wie Bauphysik, Statik etc., erlernen. Beim Bau eines Modellhauses wird das Wissen in die Praxis umgesetzt. Damit ist der ambitionierte Heimwerker in der Lage An- und Umbauten oder sogar ein ganzes Holzhaus – mit Hilfe eines Zimmermeisters und größtmöglicher Eigenleistung zu realisieren.

Termin: 30. 3. bis 1.4.2005 | Ort: Forstliche Ausbildungsstätte Pichl, 8662 Mitterdorf/Mürztal
Kosten: 180 Euro / Studenten: 70 Euro | Anmeldung und Infos: Tel. 03858-2201 | www.fastpichl.at

 

 

  Zurück in die Zukunft ohne Gentechnik – ein Ausweg aus dem Irrweg?


Das seit 1998 bestehende Zulassungs- und Anbaumoratorium für gentechnisch veränderte Organismen (GVO) in der EU wurde bekanntlich Mitte 2004 de facto aufgehoben – inzwischen sind bereits wieder Neuzulassungen von Seiten der EU-Kommission erfolgt. Seitdem wächst nicht nur unter kritischen Konsumenten und Landwirten die Besorgnis, dass Genmais und -soja auch hierzulande in naher Zukunft freigesetzt werden könnten.

Gentechnikkonferenz „Strategien für das 21. Jahrhundert“ im Umgang mit den Risiken einer „Grünen Bio-technologie“ standen im Mittelpunkt der vom Forum Lebenswerte Zukunft in Zusammenarbeit mit dem ÖSF (Ökosozialen Forum) am 10. Februar veranstalteten Konferenz „Zukunft ohne Gentechnik“. Ein deutlicher Indikator für die brennende Aktualität des Themas war der Zustrom von zahlreichen Interessierten aller Altersgruppen und Bevölkerungsschichten. Im „Weißen Saal“ und den angrenzenden Räumlichkeiten in der Grazer Burg drängten sich zu Beginn der Veranstaltung mindestens 600 Zuhörer.

Bedroht durch GVOs: Die Nahrungsmittelproduktion in der Dritten Welt

Der Initiator der Tagung, Manfred Grössler, machte in seinem einleitenden Statement deutlich, dass Gentechnik keine Antwort auf die Probleme der Gegenwart sein kann: „Angesichts einer agrarischen Überproduktion – alleine 25% des Wiener Hausmülls besteht aus unverdorbenen Lebensmitteln – ist ihr Einsatz in der Landwirtschaft nicht nur überflüssig, sonder auch höchst gefährlich. Die Auswirkungen hoch allergener Substanzen aus genmanipulierten Pflanzen auf den menschlichen Organismus sind bislang noch viel zu wenig erforscht und stellen eine tickende Zeitbombe dar.“ Auch die von den Gentechnik-Konzernen gepriesenen Vorzüge ihrer Kreationen gegenüber konventionellem Saatgut stellen sich oft als Chimäre heraus: Der Verbrauch an Spritzmitteln ist in den USA seit 1998 um mehr als 13% gestiegen und die Verluste amerikanischer Farmer aus dem Anbau von Bt-Mais belaufen sich seit 1996 auf mehrere 100 Mio US-Dollar. Noch viel dramatischer ist das Schicksal zehntausender indischer Kleinbauern, die in den letzten Jahren durch massive Ernteausfälle beim Anbau von Bt-Baumwolle in den Ruin getrieben wurden. Die Ausweitung des Anbaus gentechnisch veränderter Kulturen nimmt weltweit ungeachtet dieser „Begleiterscheinungen“ unter dem sanften Druck der Biotechnologie-Konzerne weiterhin ungehemmt zu (im Jahr 2004 auf etwa 81 Mio Hektar). Zurzeit konzentrieren sich jedoch noch fast 96% der Anbauflächen auf nur fünf Staaten – USA, Argentinien, Kanada, Brasilien und China, innerhalb der EU werden vorerst nur in Rumänien und Spanien nennenswerte Flächen an „Gen“soja kultiviert.

Politik in der Pflicht
Unter den im Steirischen Landtag vertretenen Parteien herrscht ein Konsens über die grundsätzliche Ablehnung der Gentechnik. Ein Prüfstein für ihre Prinzipienfestigkeit wird der Beschluss eines Gentechnik-Vorsorgegesetzes sein, der noch im ersten Halbjahr 2005 erfolgen soll. Der seit September 2004 vorliegende Entwurf ist jedenfalls nicht so konsequent wie jener von Oberösterreich, das schon im Herbst 2002 ein generelles Gentechnik-Verbot in Pflanzenbau und Tierzucht ins Auge gefasst hat. Nach einer Ablehnung dieses Entwurfs durch die EU-Kommission wird mit Spannung eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes im April erwartet.

Aber der Widerspruch gegen eine zentralistisch agierende EU-Bürokratie nimmt zu: Die von OÖ und der Toskana initiierte „Allianz der gentechnikfreien Regionen“ ist mittlerweile auf zwanzig Mitglieder angewachsen. Agrar- und Umweltlandesrat Johann Seitinger unterzeichnete anlässlich der 3. Konferenz der EU-Regionen gegen Gentechnik in Florenz den Beitritt der Steiermark zu diesem Bündnis.

Gentechnikfreiheit im Handel
Ein erklärtes Ziel der Konferenz war die gemeinsame Diskussion von Maßnahmen, um den Verkauf von gentechnisch veränderten Lebensmitteln im österreichischen Handel weiterhin auszuschließen bzw. deren Einfuhr zu unterbinden. Die anwesenden Vertreter der großen Supermarktketten bzw. Fleisch verarbeitenden Betriebe betonten durchwegs ihre Bereitschaft zum Verzicht auf jegliche Gentechnik-Produkte in den Verkaufsregalen. Das entspricht zwar dem Willen der österreichischen Konsumenten, die mit einer Ablehnungsquote von über 59% an der europäischen Spitze der Genskeptiker stehen, aber „im Zweifelsfall sei auch hierzulande der Preis ausschlaggebend für Konsumentscheidungen“, wie DI Martin Gressl von der AMA-Marketing betonte. Eine weitere Schwachstelle liegt in der Kennzeichnung der Produkte: Seit dem 18. April 2004 müssen zwar alle Produkte, die gentechnisch veränderte Bestandteile enthalten, gekennzeichnet werden. Ausgenommen von der Kennzeichnungspflicht sind jedoch tierische Produkte wie Milch, Fleisch oder Eier von Tieren, an die gentechnisch veränderte Futtermittel verfüttert wurden. Und dies passiert auch in Österreich inzwischen im großen Stil, von den etwa 550.000 Tonnen importierten Sojaschrotes stammen schätzungsweise 40% aus GVO-Anbau. Eine Wahlmöglichkeit besteht selbst für den Landwirt kaum mehr, da importierter Soja häufig aus Haftungsgründen pauschal als gentechnisch verändert deklariert wird.

Professor Anton Moser warnt vor Freisetzung von gentechnisch veränderten Pflanzen ohne Langzeitstudien

Ethik in der Wissenschaft
Der Gentechnikexperte Prof. Dr. Anton Moser wies im Gespräch mit KORSO im Anschluss an die Veranstaltung auf die enge Verschränkung von wissenschaftlichen und ethischen Fragen hin, die seiner Ansicht nach in der Gegenwart viel zu wenig berücksichtigt wird. Moser sieht den gravierenden Denkfehler der Gentechnikforscher darin, dass „man Gene als simple Legosteine betrachtet und nicht als in Wechselwirkung mit ihrem Umfeld stehende Teile eines Organismus.“ Eine einzige Modifikation an einem Gen bewirkt circa 38.000 Änderungen in den benachbarten Proteinstrukturen. Die Folgen jedes Eingriffs sind wegen der unzähligen Querverbindungen unabschätzbar, denn wir stehen erst am Anfang der „Second Generation“ der Genforschung. „Es ist daher unverantwortlich, GVOs ohne sorgfältige Langzeitversuche in die Natur freizusetzen“, mahnt Moser. Er fordert eine stärkere Einbindung der Gesellschaft in die Entscheidungsfindung und hat als ersten Schritt mit den Initiatoren der Plattform eine Petition zur Verschärfung des Gentechnik-Vorsorgegesetzes beim Steirischen Landtag eingebracht.

– Josef Schiffer –

Infos zur Gentechnik im Internet:
www.proleben.at | www.genfood.at | www.ages.at | www.global2000.at | www.greenpeace.at | www.dialog-gentechnik.at

 

 

Ludwig Sik: „Öko-Cluster soll konkrete Formen annehmen“
< GF Dr. Ludwig Sik: „Die Plattform soll Strukturen und Strategien für die Formierung des Öko-Clusters anbieten.“


Seit Anfang dieses Jahres firmiert die steirische Ökotechnikplattform „Eco & Co“ offiziell unter dem zungenbrecherischen Titel „Umwelttechnik Netzwerkbetriebs GesmbH“ und steht unter neuer Leitung. Mit Dr. Ludwig Sik, dem Geschäftsführer von Eco & Co, sprach Josef Schiffer von KORSO beim Eco & Co-Firmentreffen in den kürzlich eingeweihten Büroräumen über die vor ihm liegenden Aufgaben.

Wie kam es zu Ihrer Bestellung zum neuen Geschäftsführer von Eco & Co und wodurch sind Sie für diese Aufgabe besonders prädestiniert?

Mir wurde sehr kurzfristig – Mitte Dezember – von Burkhard Kaltenbeck vom SFG (Steirische Wirtschaftsförderung) das Angebot unterbreitet, Eco & Co zu führen. Nach kurzem Überlegen – mein Vertrag als Vorstandsdirektor der Hypo Steiermark lief mit Ende des Jahres aus – entschloss ich mich diese Herausforderung anzunehmen. Meine langjährige Erfahrung als „Clusterspezialist“ hat sicher den Ausschlag dafür gegeben. Ich war von der Gründung der SFG 1991 bis 1998 als deren Geschäftsführer tätig. Damals habe ich die Notwendigkeit für die Steiermark erkannt, sich vom Grundstoffindustrie-Image zu verabschieden. Es war durch die beschleunigten Veränderungen (EU-Beitritt, Öffnung des Ostens) Zeit geworden, zukunftsträchtigere Stärkefelder zu definieren. Mitte der 90er Jahre habe ich die Idee für den „Autocluster“ geboren, die 1996 vom damaligen Landesrat Paierl aufgegriffen und mit großem Erfolg umgesetzt wurde.

Welche Rolle soll Eco & Co in Hinblick auf den geplanten steirischen Ökocluster spielen?

Von Seiten der Landespolitik gibt es die Vorgabe, die Etablierung des Ökoclusters konsequent voranzutreiben; um den Prozess zu beschleunigen, wurde auch ein adäquates Budget in Aussicht gestellt. Der potenzielle Cluster soll durch die Vernetzung der Unternehmen endlich konkrete Form annehmen. Das Ziel von Eco & Co ist es, Strukturen anzubieten und Strategien für den Cluster-Aufbau nach dem Modell der SFG zu entwerfen. Die Aufgabe unseres Teams ist darüber hinaus die Weiterbetreuung dessen, was durch das Trigon-Projekt in den letzten Jahren auf die Beine gestellt wurde. Dazu bedarf es dringend einer Nachjustierung unseres Serviceangebots für die mittlerweile über 700 Mitglieder unserer Plattform.

Welche konkreten Schritte sind im laufenden Jahr geplant?

Nach dem Bezug des neuen Objekts, das durch ein Heizungs- und Kühlsystem auf Basis Erdwärme/Tiefbohrungen höchsten ökologischen Ansprüchen Rechnung trägt, steht die Weiterführung unserer Veranstaltungen im Vordergrund, v.a. der Fast Forward Success-Reihe und der Eco & Co-Firmentreffen (Termine auf der Homepage). Besonders freut es mich, dass beim diesjährigen „Fast Forward Award“, dem größten Innovationspreis Österreichs, erstmals ein Sonderpreis auf dem Gebiet der Ökotechnologie verliehen wird. Ein zusätzlicher Impuls ist auch von der Technologiemesse TOPTEC Styria zu erwarten, die vom 8. bis 10. Juni im Messecenter Graz abgehalten wird.

Neues aus der Unternehmenspraxis
Beim Firmentreffen im Impulszentrum Graz-West war nicht nur Zeit für interessante Berichte aus der Praxis, sondern auch für Diskussionen und Fachgespräche. Ing. Gerhard Agrinz referierte über die 500-KW-Biogasanlage in St. Margarethen am Moos (NÖ), die mit einem Investitionsvolumen von 2,7 Mio Euro errichtet wurde. Die erst kürzlich eröffnete Anlage läuft parallel mit aus Gülle und nachwachsenden Rohstoffen (Mais, Sudangras) gewonnenem Biogas und versorgt neben der jährlichen Erzeugung von ca. 3,8 Mio KWh elektrischen Strom 23 Objekte in der Umgebung mit Fernwärme.

Passend dazu berichtete Mag. Nikolaus Weran im Anschluss daran über eine neue Entwicklung der Ipus GmbH zur chemischen Schnellanalyse für Gülle und Gärprodukte aus Biomasse. „Nanobags“ ermöglichen den Versand von Proben mit Hilfe einer speziell entwickelten mineralischen Trägersubstanz. Diese Methode bietet nicht nur eine hygienische, sondern auch eine im Vergleich kostengünstige Methode, die für die Prozesssteuerung von Biogasanlagen oder die Ermittlung von Düngerqualitäten hilfreich sein kann.

Den an Popularität gewinnenden Trend zur „energieautarken Gemeinde“ skizzierte Ing. Leo Riebenbauer am Beispiel des Biomassekraftwerkes Kroatisch Minihof, das mit Partnerunternehmen aus der Steiermark gebaut wurde. Die KWK-Anlage versorgt etwa 100 Haushalte mit Fernwärme; mit der überschüssigen Energie beheizte Folientunnels ermöglichen den Anbau von Himbeeren auch im Winter. Das Zukunftsthema „Erzeugung von Treibstoff aus Pflanzenöl“ sorgte für eine rege Diskussion mit dem Auditorium.

Last, but not least präsentierte Dr. Heinz-Peter Wallner sein Buch „Erfolg mit der Business Agenda21“, dessen zentrale These besagt, dass „der derzeit stattfindende unaufhaltsame Wandel des Weltbildes“ neben krisenhaften Entwicklungen auch Chancen für Unternehmen mit sich bringt. Der Business-Ratgeber gibt Hilfestellungen für die weit verbreitete „Zielkrise“, indem er übersichtlich Strategie-Portfolios aufzeigt, mit deren Hilfe der Balanceakt zwischen den Bedürfnissen von Menschen, Wirtschaft und Natur gemeistert werden kann.

– js –

Infos: Umwelttechnik Netzwerkbetriebs GmbH, Impulszentrum GrazWest, Reininghausstraße 13, A-8020 Graz
T +43 / 316 / 40 77 44 | F +43 / 316 / 40 36 10 | M office@ecoundco.at | http://www.ecoundco.at | http://www.oekotechnik.at

 

 

  Fahrscheinkauf per Handy – nur Zeitkarten sind günstiger


Wer Kunde bei Mobilkom ist und hin und wieder mal mit den „Öffis“ fahren will, kann jetzt einen neuen Service in Anspruch nehmen: Das „Handy-Ticket“, das per SMS angefordert werden kann. Als „Singleticket“ kostet es 1,70 und gilt eine Stunde lang, für das Day-Ticket (Gültigkeit: 24 Stunden) bezahlt man 3,40 per paybox oder über die A-1-Handyrechnung. Der Clou: 10 Minuten vor Ablauf der Gültigkeit des Single-Tickets erhält man ein Erinnerungs-SMS, das auch noch das Upgrading auf das Day-Ticket ermöglicht. Der Bestellvorgang ist denkbar einfach: Ein SMS mit dem Kennwort „Graz“ an die Nummer 0664 660 6000 senden – und schon kommt das Ticket auf’s Handy. Zum Kennenlernen gibt’s beide Tickets bis 30.5. um 10% günstiger. Für Öffi-Aficionados und umweltbewusst Mobile sind und bleiben natürlich die Zeitkarten der GVB weiterhin wesentlich günstiger – da kostet der ganze Monat nach wie vor nur EUR 28,30, also weniger als den Gegenwert von neun „Day-Tickets“.

 

 

  Erfolgreicher Klimaschutz – Weiz im internationalen Spitzenfeld


Über 200 Kommunen aus 17 Ländern hatten sich mit ihren Projekten für die internationale Auszeichnung Climate Star beworben, mit der das Klimabündnis, das europäische Gemeindenetzwerk zum Klimaschutz, Erfahrungen und Erfolge dokumentieren und auf die wichtige Rolle der Städte und Gemeinden bei der Verminderung von Treibhausgas-Emissionen aufmerksam machen will. Unter den vielen Einreichungen konnte sich die Stadt Weiz behaupten und erhielt neben Städten wie Venedig, Wien, Frankfurt am Main, Münster, Stuttgart, Trier und Wuppertal aus Deutschland, Apeldoorn aus den Niederlanden sowie Szeged aus Ungarn den begehrten Climate Star! Das Klima-Bündnis als europaweites Netzwerk aus über 1200 Städten und Gemeinden sieht gerade in den Kommunen als bürgernahe Ebene mit Vorbildfunktion eine wichtige Schaltstelle, wenn es darum geht, Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren.

LR DI Josef Plank (NÖ), Prof. Stefan Schleicher (Jury), Mag. Oswin Donnerer (Weiz), Barbara Kulmer (Weiz) mit Vertretern des internationalen Klimabündnisses

Die Climate Star-Projekte konzentrieren sich vor allem auf Biomasse und Sonnenenergie. Motor für diese Entwicklung ist der zunehmende Wunsch vieler Kommunen, unabhängig zu sein von Erdgas- und Erdöllieferungen aus fernen Regionen. In Weiz versucht man dieses Ziel mit Hilfe einer Holzvergasungsanlage zu erreichen.

 

 

  Heimische Produkte sind gut für’s Klima, Bio-Produkte sind noch besser


Unter dem Motto „Halte unser Klima rein, kauf Produkte unsrer Bauern ein“ will die Österreichische Hagelversicherung in einer neuen Kampagne die Handlungsmöglichkeiten gegen die Klima-Katastrophe beim alltäglichen Einkauf bewusst machen.

Heimisch ist gut … Im Rahmen einer Veranstaltung im forumKloster in Gleisdorf wurde eine hochaktuelle Untersuchung der Uni Linz präsentiert: Die Studie von Prof. Dr. Friedrich Schneider belegt, dass, wenn nur 10% mehr regionale bäuerliche Produkte gekauft und 5% mehr erneuerbare Energien eingesetzt werden, nicht nur die Emission von Schadstoffen in die Atmosphäre wesentlich reduziert wird, sondern zusätzlich 23.000 neue Arbeitsplätze und 2,7 Mia mehr an BIP geschaffen würden.

Werben für heimische Produkte: Dr. Heinz Kopetz, LR Johann Seitinger, LK-Präs. Gerhard Wlodkowski und Dir. Dr. Kurt Weinberger (v.l.n.r.)

„Mit dieser Studie konnte erstmals wissenschaftlich zweifelsfrei nachgewiesen werden, dass kürzere Transportwege und weniger Importe einen wichtige Beitrag zum Klimaschutz sowie zur Stärkung der heimischen Wirtschaft leisten können“, betonte der Vorstandsvorsitzende Dr. Kurt Weinberger.

… biologisch noch viel besser
Eine noch wesentlich signifikantere Verbesserung der Klima-Bilanz wäre durch die Umstellung auf biologische Landwirtschaft erreichbar. Nach Berechnungen des Klimabündnis und von Bio Ernte Austria sparen Bio-Bauern durch ihren Verzicht auf chemische Düngemittel und importierte Futtermittel 60% der CO2-Emissionen pro Hektar ein. Umgekehrt belastet jedes Kilo Düngemittel durch Erzeugung und Abbau am Feld zu N2O unsere Atmosphäre mit 10 kg CO2, zum anderen importiert Österreich jährlich weit über 500.000 Tonnen Soja zur Verfütterung an Masttiere – mit entsprechenden ökologischen Auswirkungen durch Transport und immensen Flächenverbrauch in der Dritten Welt.

– js /cs –

 

 

  Aus Liebe zur Stadt: Grüne Ausstellung „pro Öffis“


Die Versäumnisse der Grazer Verkehrspolitik, der Anstieg des motorisierten Individualverkehrs mit den daraus resultierenden Problemen – vor allem die Feinstaubbelastung – waren Anlass für die Grazer Grünen, eine Ausstellung zur Situation und zu möglichen Perspektiven des öffentlichen Verkehrs in Auftrag zu geben. Die Grüne Klubobfrau Sigi Binder: „Die Schau wendet sich an alle, die mit der Verkehrssituation in Graz nicht zufrieden sind und die mögliche Alternativen kennen lernen wollen. Wir wollen auch aufzeigen, wohin die Reise geht, wenn die Politik nicht reagiert.“

Grüne Klubobfrau Sigi Binder (rechts) mit Ausstellungs-Macherin Erika Thümmel: „Zürich zeigt, wie’s in Graz gehen könnte.“

Setzt sich der bisherige Trend fort, so ist bis 2015 mit einer Zunahme des motorisierten Individualverkehrs um 49% zu rechnen. Als Gegenbeispiel zu diesem Horror-szenario zeigt die Ausstellung die Situation in Zürich, die von den Grazer Grünen bei einer Fact-finding-Mission studiert wurde: Seit Inbetriebnahme der S-Bahn im Jahre 1990 ist dort die Zahl der EinpendlerInnen, die für ihre Fahrt zur Arbeit die Öffis benützen, um 87% gestiegen. Binder: „Das ist natürlich ein schlagendes Argument für unsere Forderung nach Errichtung einer Stadt-Regional-Bahn.“ Die Ausstellung ist noch bis 12. März im Foyer der FH Joanneum in der Eggenberger Allee 1 (Öffnungszeiten: 08.00 bis 17.00) zu sehen, von 24. bis 26. März und von 30. März bis 2. April im Palais Thienfeld, Mariahilferstraße 2 (Öffnungszeiten: 17.00 bis 02.00). Realisiert wurde die Schau von der Künstlerin, Restauratorin und Ausstellungsmacherin Erika Thümmel.

 

 

Biomasse – optimal eingestellt für den Klimaschutz
Der steirische LandesEnergieVerein übernimmt österreichweit das Qualitätsmanagement für Biomasse-Heizwerke.


300 größere Biomasse-Heizwerke gibt es in Österreich. Ihre Betreiber leisten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, weil sie erneuerbare Energieträger statt fossiler Brennstoffe nutzen. Umso wichtiger ist, dass die Anlagen klaglos und mit höchstem Wirkungsgrad funktionieren.

In mehreren – u.a. vom Lebensministerium beauftragten – Studien hat sich aber herausgestellt, dass zahlreiche Biomasse-Heizwerke suboptimal geplant oder ausgeführt wurden. Gerhard Ulz, Geschäftsführer des LandesEnergieVereines: „Oft wurden zum Beispiel Teilkomponenten der Heizwerke von Beginn weg für die noch lange nicht erreichte Endausbauphase des angeschlossenen Nahwärmenetzes dimensioniert; das ist natürlich unwirtschaftlich.“ Immer wieder entsprechen aber auch die Abnehmer-Anlagen – also die verwendeten Heizungssysteme – nicht dem Stand der Technik; so ist in einigen getesteten Anlagen die Differenz zwischen Vor- und Rücklauftemperatur viel zu gering, um einen optimalen Wirkungsgrad zu erzielen.

LandesEnergieVereins-Geschäftsführer Gerhard Ulz wird von Lebens-Minister Josef Pröll mit dem Qualitätsmanagement für alle neuen österreichischen Biomasse-Heizwerke beauftragt.

Vorarbeit des LandesEnergieVereins
Unzufriedenheit bei Betreibern und Abnehmern könnte aber dem – für die Erreichung der Kyoto-Ziele unerlässlichen – Weiterausbau der Biomasse-Nutzung schaden, weiß man im Lebensministerium, zumal eine der genannten Studien zum Schluss kommt, dass nach wie vor Fehler im Rahmen der Grob- und Detailplanung auftreten und auch immer wieder bei der Ausführung vorkommen. Die Lösung heißt: Qualitätsmanagement für Biomasse-Heizwerke. Im Auftrag des Lebensministeriums und im Rahmen des Klimaschutz-Programmes klima:aktiv wird der steirische LandesEnergieVerein unter seinem Geschäftsführer Gerhard Ulz als Programm-Manager österreichweit dieses Modell umsetzen, das sich in ähnlicher Form bereits in der Schweiz bewährt hat. Für die Beauftragung des LandesEnergieVereines war unter anderem entscheidend, dass dieser bereits seit Jahren Qualitätsmanagement für Biomasse-Heizwerke in der Steiermark betreibt, unter anderem in Form von „Betreiberstammtischen“. Ulz: „Dort kommen die Betreiber zusammen und pflegen den Erfahrungsaustausch, Probleme werden angesprochen und Lösungen weitergegeben.“

Biomasse Heizwerk

Ein durchdachtes Modell
Was Ulz besonders freut: „Abseits aller kurzfristigen, auf Wahlen hin orientierten Überlegungen hat Umweltminister Pröll mit dem Qualitätsmanagement für Biomasse-Heizwerke ein Programm ins Leben gerufen, das aufgrund seiner bis 2008 projektierten Dauer Nachhaltigkeit garantiert.“ Ulz’ Aufgabe als Programmmanager wird es zunächst sein, österreichweit per Ausschreibung 10 bis 15 ZiviltechnikerInnen zu rekrutieren und auszubilden, die bei der Planung von Biomasse-Heizwerken als „Zweitplaner“ herangezogen werden. Diese fungieren als externe Gutachter, welche die Planung des beauftragten Hauptplaners kommentieren und eventuell auch mit diesem diskutieren. Die Zweitplaner werden in ständigem Kontakt mit dem Landenergieverein stehen, der auch ihre Tätigkeit evaluieren wird. Wie werden die Kosten für den Zweitplaner finanziert? „Die Kommunalkredit Austria AG und die Bundesländer werden die Biomasse-Förderungen um den notwendigen Betrag erhöhen, die Projekt-Steuerungsgruppe setzt sich ebenfalls aus Vertretern der Fördergeber zusammen.“ Bei der Zusammenstellung des ExpertInnen-Pools beschränkt man sich aus Haftungsgründen auf Ziviltechniker – das Qualitätsmanagement greift so tief in den Planungsprozess ein, dass eine Haftungsübernahme durch den Zweitplaner unumgänglich ist; Ziviltechniker sind für solche Fälle haftpflichtversichert. Die Inanspruchnahme eines Qualitätsbeauftragten wird insofern verpflichtend sein, als sie Voraussetzung für die Förderung der Anlagen durch die öffentliche Hand sein wird.

Mit der Auswahl und Betreuung der QM-Beauftragten ist die Arbeit des Qualitätsmanagers aber nicht erschöpft: Zu seinen Aufgaben zählen auch die Organisation des Schulungsprogrammes, die Organisation von Weiterbildungsveranstaltungen und die Vorbereitung einer Ausweitung des Qualitätssicherungsansatzes auf Einzelheizungen mit der Zielgruppe Installateure – alles in enger Zusammenarbeit mit dem Biomasseverband, den Landwirtschaftskammern, den Innungen, der Biomassekessel-Industrie und den Förder-Institutionen. Das Qualitätsmanagements-Programm des Lebensministeriums gilt nur für neue Anlagen – allein in der Steiermark sind davon in den nächsten Jahren 3 bis 5 zu erwarten. Gerhard Ulz: „Das Know-how, das im Rahmen dieses Projektes akkumuliert wird, möchten wir als LandesEnergieVerein aber auch zur Optimierung bestehender Projekte anbieten.“

www.lev.at | www.klimaschutz2004.at