|
|
korso
ÖkolandSteiermark |
Das
Informationsmagazin
für die Steiermark
|
02/2004
|
|
|
................................................................................................................................................. |
|
|
Feinstaub – es bleibt dabei: Weiterhusten
|
Unzufrieden zeigen sich die Grünen mit den vom Land verordneten
Maßnahmen gegen die Feinstaub-Belastung (Tempo 30, zusätzliche
Busspuren in Graz): „Das Paket, das Landesrat Seitinger vorgestellt
hat, bringt maximal fünf Prozent Feinstaubreduktion. Die Werte
liegen im Winter aber fast jeden Tag über den Grenzwerten, derzeit
fast beim Doppelten des gesetzlich erlaubten Wertes. Diese Untätigkeit
gefährdet die Gesundheit der SteirerInnen“, sorgt sich Umweltsprecherin
Labg. Edith Zitz; die Grazer Klubobfrau Sigi Binder
fordert einmal mehr eine Initiative des Landes für den Bau einer
S-Bahn.
Labg. Edith Zitz (re) und die Grazer Klubobfrau Sigi Binder
(li):
Grüne fordern wirksamere Maßnahmen gegen den Feinstaub
In der Tat wurde der Grenzwert im Jänner 2004 an drei der sechs
Messstellen in Don Bosco im Jänner bloß an 8 Tagen nicht überschritten,
in Graz Mitte und Graz Süd ist die Situation nahezu identisch.
Deutlich zeigt sich auch an der Immissions-Verlaufskurve der Zusammenhang
mit dem Straßenverkehr: Bis zum 7. Jänner, dem Ende der Weihnachtsferien,
blieben alle Messstellen deutlich unter dem Grenzwert.
Der von der Stadt Graz beschlossene Maßnahmenkatalog findet
geteilte Zustimmung: „Feinstaub Koordinator“ HR Dr. Manfred
Rupprecht würdigt ihn als „ausgewogen“, DI Gottfried Weißmann
von der ARGE Luft-Lärm hält ihn für „überhaupt nicht für eine
wirksame Reduktion der Feinstaub-Belastung im Raum Graz geeignet.“
Weder mit Information noch mit Wetterprognosen noch durch freiwilligen
Auto-Verzicht sei eine massive Reduktion zu erwarten. Die Erhöhung
der GVB-Tarife werde hingegen zusätzliche negative Auswirkungen
haben.
|
|
|
Neue
Betriebe im Klimabündnis |
Seit 2000 werden Unternehmen, die sich besonders um den Klimaschutz
verdient gemacht haben – sprich: ihre CO2-Emissionen durch verschiedene
Maßnahmen deutlich gesenkt haben – vom Klimabündnis Steiermark ausgezeichnet.
Am 26. Februar werden im Rahmen einer Feierstunde im Landhaus wieder
einige Betriebe mit nachhaltiger Betriebs-Philosophie ins Klimabündnis
aufgenommen.
Mag. Brigitte Schicho vom Klimabündnis Steiermark, die das Projekt
betreut: „Den strengen Kriterien konnten bis jetzt 14 Betriebe genügen,
heuer werden zumindest 10 dazukommen.“ Vom großen Industriebetrieb
wie der VAE Eisenbahnsysteme Zeltweg oder der VA Tech Weiz über
die Baugenossenschaft neue heimat – dem allerersten Klimabündnisbetrieb
– bis hin zu kleinen Ein-Mann-Betrieben spannt sich der Bogen der
Unternehmen, die ihre wirtschaftliche Aktivitäten auch nach den
Kriterien der Nachhaltigkeit ausrichten. Aber: Niemand kann sich
auf den einmal errungenen Lorbeeren ausruhen: Nach zwei Jahren gibt’s
eine Evaluierung durch einen externen Berater.
Neu im Klimabündnis sind ab 26. 2. 2004:
- die Landwirtschaftskammer Leibnitz (u.a. Einbau einer Hackschnitzelheizung
geplant)
- der Bauhof Weiz (Umstieg auf Öko-Strom, EMAS-Betrieb, Verkehrs-Bewusstseinsbildung
im Betrieb)
- die Eine Welt Handel AG Leoben (Handel mit Fairtrade-Produkten,
Beheizung des Standortes mit industrieller Abwärme)
- die Feistritzwerke STEWEAG Gleisdorf (mit einer Vielzahl an
Maßnahmen, siehe den ausführlicheren Beitrag auf dieser Seite)
- der Rauchfangkehrerbetrieb Harald Haidler in Irdning (Biomasse
für Raumwärme, Fahrgemeinschaften)
- das Keramikatelier Ilse Kurz in Hausmannstätten (Biomasse, Ökostrom,
Recycling, Wohnbeihilfen für Wohnung am Arbeitsort)
- Marko Weiz (Optimierung der Heizmischanlage, umweltfreundliche
Beschaffung, Belegschaftsbus)
- STENUM GesmbH Graz (Ökostrom, Verbreitung von Umweltschutz-Know-how,
Möglichkeit von Telearbeit)
- Sto GesmbH Neuseiersberg (ökologische Dämmsysteme, Transfair-Produkte,
Förderung des Fahrradverkehrs
|
|
|
Feistritzwerke-STEWEAG: Auszeichnung für nachhaltige Energie-Wirtschaft
|
Als erstes österreichisches Energieunternehmen mit Netzbetrieb und
Stromhandel wurden die Feistritzwerke-STEWEAG als Klimabündnisbetrieb
ausgezeichnet. „Damit wurde unser Engagement in den Bereichen der
Sonnenenergienutzung, der Sonnenstromerzeugung, des Energiemanagments,
der Kraft-/Wärmekopplung und der umweltbewussten Öffentlichkeitsarbeit
anerkannt“, freut sich Feistritzwerke-Direktor Ing. Walter Schiefer.
Mag. Brigitte Schicho, Klimabündnis Steiermark,
übereichte an Feistritzwerke-Direktor Ing. Walter Schiefer (rechts)
und Ing. Karl Hierzer die Urkunde für den Klimabündnisbetrieb
Das Unternehmen, das 67 MitarbeiterInnen beschäftigt, hat seit
jeher auf Nachhaltigkeit gesetzt: Der Feistritzwerke-Strom kommt
aus umweltfreundlichen Kleinwasser- und aus Sonnenkraftwerken; die
KundInnen werden eingehend über Energiespar- und Energiemanagement-Systeme
informiert; in Kürze wird die erste österreichische Umwelttankstelle
eröffnet, wo pures Pflanzenöl getankt werden kann, die Heizung des
Betriebsgebäudes erfolgt über ein Blockheizkraftwerk, das ebenfalls
mit Pflanzenöl befeuert wird, und der Warmwasserbedarf wird natürlich
über Solarkollektoren gedeckt.
Besonderen Wert legt man bei den Feistritzwerken-STEWEAG auf engagierte
Öffentlichkeitsarbeit im Sinne der Nachhaltigkeit. Schiefer: „Im
Energiepark auf unserem Betriebsgelände in Gleisdorf oder auf der
,Straße der Solarenergie‘, die durch die Gleisdorfer Innenstadt
führt, erleben die Menschen hautnah die vielen Möglichkeiten der
Sonnenenergienutzung; mit künstlerisch gestalteten Sonnenkraftwerken
versuchen wir sie für den Einsatz Erneuerbarer Energie zu begeistern.“
Das ambitionierte Ziel: Die Oststeiermark soll, was die Energieerzeugung
betrifft, zu einem regionalen Umweltkompetenzzentrum werden.
|
|
|
AK:
Kraftwerk Voitsberg III darf nicht sterben! |
In einer von der steirischen Arbeiterkammer in Auftrag gegebenen
Untersuchung wird der für 2006 beschlossenen Stilllegung des Kohlekraftwerks
Voitsberg III (Verbund) eine deutliche Absage erteilt. Studienverfasser
Dr. Peter Schenk merkt an, dass hier einer Investition von
seinerzeit 4,5 Mrd Schilling in der halben Standzeit der Garaus
gemacht werden soll. Vergleichbare Kraftwerke werden, so Schenk,
in anderen Ländern bis zu 45 Jahre lang betrieben, intervallmäßige
technische Erneuerungen vorausgesetzt.
Die Arbeiterkammer zitiert Experten, nach deren Einschätzung im
gesamten EU-Raum bis zum Jahr 2020 Kapazitäten von etwa eintausend
Kraftwerken in der Größenordnung des Blocks Voitsberg III benötigt
werden. Verlegt man sich bei der Beschaffung der Energie ausschließlich
auf Handelsgeschäfte, könnte es leicht zu einer Krise der Energieversorgung
der steirischen Industrie kommen.
Die Analyse beschreibt das gesamte Energieszenario des KKW Voitsberg
und dessen Adaptionsmöglichkeiten, wobei ein Braunkohle-Steinkohle-Kombibetrieb
am sinnvollsten erscheint. Eine Betreibergruppe aus dem Bereich
der steirischen Industrie interessiert sich für die Weiterführung
von Voitsberg III unter anderen Eigentümerverhältnissen.
ko
Info: Kammer für Arbeiter & Angestellte f. Steiermark |
Hans-Resel-Gasse 8, 8020 Graz | T 05 77 99-522 (DI Johann
Pressl)
|
|
|
STENUM
GesmbH: Profis für den betrieblichen Umweltschutz |
Die Grazer Unternehmensberatung STENUM GesmbH hat mit ihrem betriebswirtschaftlichen
und ökologischen Know-how schon eine Vielzahl renommierter Unternehmen
(NÖM, AVL List, Eurostar, Wall AG u.v.a.) dabei unterstützt, schwarze
Bilanzen mit grünen Maßnahmen zu schreiben. Eine wichtige Stelle
nehmen dabei Schritte zur Reduktion des Energieverbrauchs ein, die
nicht nur der Firmenkasse, sondern auch dem Klimaschutz zugute kommen.
Dr. Johannes Fresner (re)
mit Mag. Ralf de Roja (AEVG) bei deraktuellen Arbeitsgruppe im ÖKOPROFIT-Klub
zum Thema „Elektronikschrott“.
Dass die STENUM-Crew ihre eigenen Empfehlungen sehr ernst nimmt,
zeigt, dass die strengen Aufnahmekriterien für „Betriebe im Klimabündnis“
problemlos erfüllt wurden. Dr. Johannes Fresner, bei STENUM
u.a. zuständig für Verfahrens- und Prozessoptimierung und für Zertifizierungen
nach EMAS und ISO 14001: „Wir tun auch innerhalb des eigenen Betriebes
alles, um Energie sinnvoll einzusetzen und so Kohlendioxidemissionen
zu vermeiden.“ Folgende Beispiel gebende Maßnahmen tragen – neben
anderen – dazu bei: Die Fernwärme-Heizung des STENUM-Büros verfügt
über eine außentemperaturabhängige Regelung mit Nachtabsenkung,
der konsumierte Strom kommt aus Wasserkraft, das Unternehmen stellt
seinen MitarbeiterInnen GVB- und ÖBB-Ermäßigungstickets zur Verfügung,
die bei STENUM wie bei allen international tätigen Unternehmen notwendigerweise
anfallenden Flugmeilen werden durch genaue Dienstplanung stärkstmöglich
reduziert, den MitarbeiterInnen steht ein Dienstfahrrad zur Verfügung.
Alle Bürogeräte werden mit entsprechendem Energie-Management betrieben
und bei längeren Pausen völlig vom Netz getrennt – und eine betriebliche
Energie-Buchhaltung erlaubt eine laufende Evaluierung des Verbrauchs.
Fresner: „STENUM-Kernkompetenz sind die Beratung und die Prozessbegleitung
für alle Maßnahmen des vorsorgenden integrierten Umweltschutzes,
natürlich auch für die gesamte Palette an Zertifizierungen im Umweltbereich.
Es versteht sich von selbst, dass wir nicht nur aus Gründen der
Glaubwürdigkeit, sondern auch aus voller persönlicher Überzeugung
die Anliegen des Klimaschutzes unterstützen.“
Infos: www.stenum.at
| T 0316-36 71 56-0
|
|
|
Steirische
GasWärme: ökologisch und sozial nachhaltig |
Mit der Übergabe der Spende eines ergasbetriebenen Minivans an das
von der Lebenshilfe betriebene Spezialreisebüro „FOAMA“ haben die
Steirische GasWärme GmbH und die Energie Graz zu Jahreswechsel einen
sozialen wie auch umweltrelevanten Akzent gesetzt: FOAMA
Reisen mit Assistenz ermöglicht Menschen mit Behinderung den Genuss
von Urlaub, wobei die Reisen durch Unterstützung von Begleitpersonal
so angenehm wie möglich gestaltet werden.
|
|
|
|