korso Kunst/Kultur
Das Informationsmagazin 
der Steiermark
 
Dez. 2002
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Macbeth, Barbaren und Dilettanten Der steirisc[:her:]bst geht erstmals in die Verlängerung

 

Einer der Höhepunkte des steirisc[:her:]bst, sowohl musikalisch als auch durch Inszenierung und Bühnenbild von Achim Freier, war zweifellos Salvatore Sciarrinos Oper Macbeth. Was zuerst als irgendwie gemalte, raffiniert billige Bühne wirkte - ein aus überdimensionierten Büroklammern gemalter Gang in Zentralperspektive - wurde zu einem verrätselten Zauberraum, in dem Sänger seitlich aus Kammern kippten, wie Fledermäuse von der Decke hingen oder waagrecht aus der Wand ragten. Diese Überwindung der Schwerkraft entsprach der Statik der Macht, die durch eine unerbittliche Choreografie der Sänger, allesamt sinistre Erscheinungen und Verwandte des blutsaugerischen Max Schreck, noch betont wurde.

Sciarrinos Musik vermittelte die latente Angst der handelnden Personen, nächstes Opfer einer Generationenschlacht zu werden, seines Lebens nie mehr sicher sein zu können und korrelierte so mit den reduzierten Gesten der Darsteller. Musiktheater wie zur Einstimmung auf das Symposion.

Barbaren, Kampfvokabel der Gegenwart
Die Aktualität des Themas „Barbaren“ ergibt sich aus den Begriffsnachbarn „Schurken“ bzw. „Schurkenstaaten“. Das griechische bárbaros ist identisch mit dem altindischen barbara-h, stammelnd, und bezeichnet ursprünglich den Ausländer, der mit griechischer Sprache und Gesittung nicht vertraut war. Das Barbarische in und außerhalb kulturisierter Gesellschaften auszumachen war Anliegen des von Theo Steiner in Zusammenarbeit mit der Universität Graz organisierten Symposions. Dass die Diskrepanz, ein hohes Maß an Kultur zu erlangen, dennoch aber andere Menschen gnadenlos zu vernichten, nur eine scheinbare ist, führte neben anderen Svetlana Slapcak vor, die sich 1987 für die Freilassung eines albanischen Gewissensgefangenen eingesetzt hatte und deshalb ihren Posten am Institut für Literatur und Kunst in Belgrad verlor. 1992 musste Slapcak nach öffentlichen Angriffen aufgrund ihrer fehlenden slowenischen Staatszugehörigkeit auch ihre Stelle an der Universität Laibach aufgeben.

Die Soziologin Gabriele Klein (Hamburg) machte klar, dass es sich bei Barbaren um einen wissenschaftlich unbrauchbaren, weil allzu changierenden Begriff handelte. Elisabeth Lists (Graz) Rekurs auf Rufins vor 10 Jahren erschienenes Buch Das Reich und die neuen Barbaren war mit der Betonung der konkreten, menschlichen Lebensbedingungen „der Barbaren“ zwar anrührend, aber der Begriff des Limes zwischen „Norden“ und „Süden“ ist für das gleichfalls angezogene Phänomen des Terrorismus weniger brauchbar. Ein Blick über eine historische Grenzlinie wie ihn etwa Hobsbawm in seinem Essay Barbarei. Ein Leitfaden hinsichtlich der - ohnehin paradox anmutenden - Verrohung moderner Kriege versucht, fand sich auch im völkerrechtlich orientierten Referat von Georg Sommerauer nicht. Mit Ausnahme von Karl Kaser (Balkanforschung, Graz) schienen alle Vortragenden kaum jemals konkreten Kontakt mit Barbaren gehabt zu haben. Kenner barbarischer Länder, wie Kapuczinsky oder Ignatieff, wären da eine Bereicherung gewesen.

Klaus Theweleit, Soziologe in Freiburg, schließlich las unter dem Titel Playstation Cordoba. Yugoslavia. Afghanistan etc. Ein Kriegsmodell Passagen aus seinem neuen Band Der Knall. Die Playstation bezeichnet den Simulator militärischer Strategen in Weiterführung von Feldherrenhügel und Sandkastenmodell. In seiner brillanten Recherche zeigt Theweleit ein Spielmodell der „erpressten Loyalitäten“, nämlich Minoritäten innerhalb von Majoritätsgesellschaften anzustiften, ihre jeweils kulturelle Autonomie letztlich mit Gewalt zu behaupten. Strukturen der Annexion, vom Cordoba des 12. Jahrhunderts über den Balkankrieg und die Afghanistanproblematik während sowjetischer und amerikanischer Invasion bis zur „manichäischen“ Konstruktion einer „Achse des Bösen“, lassen sich demselben Schema zuordnen. In seiner Studie nähert sich Theweleit den Katastrophen einer saturierten Unterhaltungsindustrie Hollywoods an, die in Filmen wie Independence Day (1996) oder Armageddon (1998) die chauvinistischen Identitätszentren des Weichbildes USA durch so gut wie alles nicht Amerikanische getroffen sieht. Retrospektiv erscheinen die Stills der Filmfiktion wie austauschbar mit den Bildern des Terroranschlags vom 11. September.

Dilettanten, interdisziplinär, und das Plagiat
Mit Ausstellung, Workshops und Symposion wurde im Forum Stadtpark das Thema Dilettanten nach einem Konzept von Orhan Kipcak behandelt. Als unbeabsichtigt interdisziplinär – oder vielleicht in thematischer Zusammenarbeit mit den Zuständigen für Terminkoordination im steirisc[:her:]bst - erwies sich vor allem die Überschneidung mit den Barbaren im Wallzentrum, welche ein gleichermaßen interessiertes Publikum vor die Entscheidung für Fritz Ostermayer oder Klaus Theweleit stellte. Schon zuvor hatte man ja zwangsläufig die Wahl zwischen einem Poetry Slam im Rahmen der Dilettanten oder einer Leseperformance der Grazer Autorenversammlung in Mürzzuschlag, wobei Letzterer unverdient das Schicksal der Peripherie zuteil wurde.

Dilettanten aber: Der Begriff bezeichnet ursprünglich den Kunstliebhaber, der, wie vom Soziologen Christian Fleck ausgeführt, durchaus Kompetenz beanspruchen durfte, wenngleich Lizenz oder Verbriefung nicht vorhanden waren, sofern Mäzenatentum und die dafür erforderlichen Mittel nicht anstelle der Lizenz genüg(t)en. Stella Rollig, vormals Bundeskuratorin für bildende Kunst, beschrieb Dilettantismus als zwingende Voraussetzung der Avantgarde und Jackson Pollock beispielhaft für die Figur des Dilettanten, dem exidentiell eine neue Maltechnik zufällt. Keine Erwähnung fand Marcel Duchamp, der Anartist schlechthin und Mitbegründer einer Moderne trotz oder durch Verweigerung des Manifests.

Mit verführerischer Unschuldsmine ging der Kurator Paolo Bianchi in medias res, der sein Langzeitprojekt LKW, LebensKunstWerk, anhand einer von ihm besorgten Ausstellung im OK Zentrum für Gegenwartskunst, Linz, verteidigte. Dabei erwies sich etwa ein Projekt der Künstlergruppe Calc als nicht eben progressive, wenngleich engagierte Form von Konzeptkunst. Die von Bianchi beanspruchte Verbindung von Leben und Kunst tritt als vertrautes Prinzip kuratorischer Arbeit unter neuem Titel auf, jedenfalls vergleichbar mit der, schon von der Biennale in Venedig bekannten, Arbeitsweise der Gruppe Wochenklausur.

Den launigen Höhepunkt des Symposiums besorgte der Altmeister und Universaldilettant Timm Ulrichs, in der Ausstellung vertreten durch Fundbüro. Galerie der Objets Trouves. In seinem Referat interpretierte er das eigene LebensKunstWerk (© Bianchi) und echauffierte sich zugleich über die ebenfalls ausgestellten Arbeiten der Gruppe Monochrom, die er des Plagiats an Eigenem bezichtigte. Rechtfertigungen seitens des Monochrom-Vertreters Johannes Grenzfurtner wurden von Ulrichs in der Manier einer Künstlerautorität abgeschmettert. Resümee: Die Kunst mag langweilen, aber die Kunst ist ohne Harm.

Was kommt? Der Herbst ist nicht zu Ende. Die Latenten Utopien    sind noch bis März 2003 im Landesmuseum Joanneum zu sehen. Mit Spannung darf die Eröffnung des angekündigten Akustikphänomens Hans-List-Halle am 9. Jänner erwartet werden. Gegeben wird Beat Furrers Begehren unter Regie und Choreographie von Reinhild Hoffmann im Bühnenbild von Zaha Hadid. Für den Herbst 2003 kündigte Peter Oswald bereits Produktionen von Olga Neuwirth und, nomen est omen, Das Theater der Wiederholungen von Bernhard Lang an.

Willi Hengstler / Wenzel Mracek

 

 

 

Der gefährliche Blick zurück

 

Schon im herbst 2001 konnte das Grazer Publikum Beat Furrers „Begehren“ erleben – damals allerdings in der konzertanten Fassung. In der szenischen Umsetzung durch Reinhild Hoffmann wird „Begehren“ nun gleichzeitig das Kulturjahr 2003 und die Helmut-List-Halle eröffnen. Für das Bühnenbild konnte Star-Architektin Zaha Hadid verpflichtet werden.

Die Oper als Residuum und Konzentrat feudalen Kulturverständnisses steht letztendlich immer auch als Mittel der Abgrenzung gegenüber egalitärer verstandenen Kunstformen – oft weniger in der Intention des Produzenten als in der Rezeptionshaltung ihrer Konsumenten. Da mag es letztendlich doch ein wenig symbolhaft sein, dass gerade eine Oper am Beginn des Kulturjahres 2003 steht … auch wenn Furrer konsequent den Weg ihrer Erneuerung gegangen ist und das Genre im Licht gegenwärtiger Erfahrungen neu reflektiert.

Furrer folgt dem Orpheus-Mythos, im Mittelpunkt seiner Betrachtung steht der „verbotene Blick“, „diese eine und einzige falsche Bewegung mit bekanntermaßen fatalen Folgen“ (Wolfgang Hofer) – das Begehren des antiken Sängers endet schlussendlich in verdoppelter Einsamkeit.

Begehren >   Musiktheater in zehn Szenen von Beat Furrer nach Texten von Cesare Pavese,
Günter Eich, Hermann Broch, Ovid und Vergil.
Musikalische Leitung: Beat Furrer
Regie und Choreografie: Reinhild Hoffmann
Bühnenbild: Zaha Hadid.

Das Auftragswerk des steirischen herbstes hat am 9. 1. 2003 in der Helmut-List-Halle Premiere | weitere Aufführungen:
10., 11., 17., 18. 1. 2003 um jeweils 20 Uhr

Rasche Reservierung unter Tel. (0316)81 60 70 ist ratsam!
Infos unter eben dieser Nummer + unter info@steirischerbst.at und unter www.steirischerbst.at

KORSO-LeserInnen dürfen auch auf Glück hoffen:
Wir verlosen in Zusammenarbeit mit dem steirischen herbst 3 x 2 Karten für „Begehren“ beim KORSO-Kulturquiz!

 

 

 

Abderrahamane Bouguermouh – ein Leben auf der Flucht Der algerisch-kabylische Autor und Filmemacher Abderrahamane Bouguermouh hat seinen zweijährigen Aufenthalt in Graz als „writer in residence“ im Rahmen des I.H.A.G.-Projektes „Stadt der Zuflucht“ im künstlerischen Sinne erfolgreich beendet. Sein neues Buch „Anzaâ oder Die Erinnerung“ gibt beeindruckende Einblicke in das literarische Schaffen des Künstlers und dessen Leben. Aufgrund seines unnachgiebigen Kampfes für seine Muttersprache Tamazight wird er von der algerischen Regierung ebenso wie von Fundamentalisten verfolgt. Für KORSO sprach Claudia Windisch mit Abderrahamane Bouguermou.

 

Sie setzen sich sehr für die Kultur der Berber ein und kamen dadurch immer wieder mit der algerischen Staatsgewalt und den islamischen Fundamentalisten in Konflikt – trotzdem haben Sie sich in Ihrer Arbeit nicht beirren lassen. Was sind Ihre Anliegen und was wollen Sie den Menschen vermitteln?

Ich kämpfe für die Identität der Berber, aber auch für eine Demokratie in Algerien. Dieser Kampf ist noch lange nicht vorbei. Vor allem die Anerkennung unserer Muttersprache Tamazight als zweite Nationalsprache ist mir ein wichtiges Anliegen.

Welche Besonderheiten verbinden Sie mit der Berberkultur bzw. wie würden Sie einem Laien die Wesentlichkeiten Ihrer Herkunftskultur erklären?

Die Berber sind die Ureinwohner von Algerien und haben das Schicksal erlitten, immer wieder überfallen und eingenommen worden zu sein. Angefangen hat es mit den Ägyptern, dann folgten die Phönizier, Römer, Griechen, Türken usw. Die Berberkultur hat eine uralte Tradition und war einst eine der größten Hochkulturen. Nachweisbar ist sie 10.000 Jahre alt, denn man fand in verschiedenen Regionen Algeriens Schriftwerke und Felszeichnungen, welche auf unsere Kultur hinweisen. Die Berberkultur hat eine eigene Schrift, welche 4000 Jahre alt ist und eine eigene Sprache, welche verschiedene Berberdialekte umfasst. Inzwischen sind wir nicht nur zum Feindbild der Fundamentalisten geworden, sondern auch der Regierung.

Abderrahamane Bouguermouh >  „In Graz habe ich einen Platz gefunden, wo ich keine Angst haben muss, verfolgt zu werden.“

 

Sie haben drei Attentate in Algerien und Frankreich überlebt – woher nehmen Sie die Kraft zum „Weitermachen“?

Ich habe ein ganzes Volk hinter mir stehen, welches mich und meine Mitstreiter anspornt. Es liegt nicht in meiner Natur Angst zu haben. Ich trage jedoch immer versteckt eine Arsenpille mit mir, damit ich mich im Notfall selbst töten kann, denn ich habe zwar keine Angst vor dem Tod, aber große Angst vor der grausamen Art der Ermordung, wie sie in Algerien üblich ist: Den zum Tode Verurteilten wird die Kehle durchgeschnitten.

Was bedeutet Ihnen das Wort Heimat? Verbinden Sie damit Algerien, Frankreich oder auch Graz? Haben Sie in Graz ein „Stückchen Heimat“ gefunden?

Ich fühle mich heimatlos. In Graz habe ich einen Platz gefunden, wo ich keine Angst haben muss, verfolgt zu werden. Dadurch kann ich hier in Ruhe arbeiten und das ist mir sehr wichtig. Außerdem fand ich hier Freunde und habe die Möglichkeit mich kulturell auszutauschen. Ich habe hier in Graz viel gehört, gesehen und gelernt, doch vor allem bekam ich die Möglichkeit den Menschen Informationen über meine Kultur weiterzugeben. Denn: Außer in Frankreich weiß in Europa kaum jemand etwas Genaueres über die Berber.

Das 1997 in Kraft getretene Arabisierungsgesetz gegen Ihre Sprache und Kultur hat aus Ihrem Blickwinkel welche Entwicklung genommen?

Nach dem Inkrafttreten dieses Arabisierungsgesetz gab es natürlich viele Proteste. Die Regierung wurde inzwischen so stark unter Druck gesetzt, dass der Präsident versprach die Berberkultur und -sprache anzuerkennen. Dies wurde aber weder in der Verfassung noch in Gesetzen festgehalten. Nun verlangen die Berber nicht nur die Anerkennung ihrer Sprache neben dem Arabischen, sondern auch die Publikation von landesweiten Medien in der Berbersprache – und sie fordern inzwischen vor allem die Autonomie, wollen aber weiterhin im Staatenverbund mit Algerien bleiben.

Wie erlebt Ihre Familie Ihre engagierte Arbeit für die Berberkultur, die immer wieder große Gefahr auf Sie zieht?

Meine Familie lebt in Algerien und versucht mich nicht dazu zu bewegen mein Engagement aufzugeben, denn sie weiß, dass mich das umbringen würde. Ich habe mich der Sache der Berber verschrieben und mein Leben dieser Aufgabe gewidmet. Ich versuche zwar Familie und Politik zu trennen, aber meine Kinder haben natürlich Angst, denn sie leben in Algerien. Meine Tochter wurde mehrmals bedroht, verfolgt und erpresst um meinen Aufenthaltsort ausfindig zu machen. Meine Frau ist eine bekannte Radiosprecherin und kann sich offiziell nicht für die Berberkultur einsetzen. Sie bat mich vor längerer Zeit mit der Sache aufzuhören, da sie Angst um mein Leben hatte, doch ich erwiderte ihr: „Lass mich nicht wählen zwischen dir und meinem Kampf für die Kabylei, du weißt, ich würde mich für die Kabylei entscheiden.“

KORSO verlost drei vom Autor signierte Ausgaben des in Graz entstandenen Bandes „Anzaâ oder Die Erinnerung“ in Kooperation mit dem Autor und der Steirischen Verlagsgesellschaft beim KORSO-Kulturquiz!

 

 

 

Europäisches Fremdsprachenzentrum: Neues Programm, neue Leitung Europaratsinstitution brachte 2002 mehr als 700 ExpertInnen zu 60 Veranstaltungen nach Graz.

 

Knapp vor seinem Abschied aus der Politik konnte der scheidende Bürgermeister Alfred Stingl den neuen Leiter einer Institution begrüßen, für deren Ansiedlung in der steirischen Landeshauptstadt er sich ganz besonders eingesetzt hat: Das European Centre for Modern Languages am Nikolaiplatz 4 – getragen von 33 Mitgliedstaaten des Europarates – verfolgt seit 1995 die Verbreitung und Implementierung von modernen Konzepten des Fremdsprachenunterrichts für ein mehrsprachiges, interkulturelles Europa.

Während Stingl bedauerte, dass die Bedeutung des EFZ für Österreich noch immer unterschätzt werde, streute dessen neuer Chef, der Brite Adrian Butler, den GrazerInnen Rosen: Die steirische Landeshauptstadt sei „ein Netzwerkknoten des neuen Europa“. Und Dr. Dagmar Heindler, die Vorsitzende des internationalen Vorstands des EFZ, unterstrich, dass Graz in Expertenkreisen „inzwischen als Synonym für sprachenpolitische Arbeit“ gelte.

Programmdirektor Josef Huber (li) und EFZ-Leiter Adrian Butler (re) bei dessen Antrittspressekonferenz mit Bgm. Alfred Stingl, Vorstandsvorsitzender Dagmar Heindler und der Geschäftsführerin des Trägervereins, Ursula Newby.

Programmziel: soziale Kohäsion
Butler übernimmt die Leitung im letzten Jahr des ersten mehrjährigen Arbeitsprogrammes des Zentrums, rund 25 Projekte befinden sich in der Abschlussphase, allein 2002 nahmen über 700 internationale ExpertInnen an 60 Veranstaltungen – Workshops, Seminaren, Konferenzen – des EFZ teil. 2003 wird das Programm mit einer Abschlusskonferenz beendet, zu der hochrangige SprachexpertInnen, VertreterInnen des Europarats und der Europäischen Kommission erwartet werden; bei einer Projektmesse sollen die Aktivitäten des ECML zudem einem breiteren Publikum vorgestellt werden.

Programmdirektor Josef Huber erläuterte den Schwerpunkt des nächsten Arbeitsprogrammes: Es wird sich mit der Weiterentwicklung intensiven Sprachenlehrens und -lernens im Hinblick auf den nötigen sozialen Zusammenhalt in den europäischen Gesellschaften beschäftigen. Huber: „Wir wollen damit folgende Frage beantworten: Wie können wir die Menschen mit den sprachlichen und sozialen Fähigkeiten ausstatten, die sie in die Lage versetzen, in der heutigen sprachlich, kulturell und sozial vielfältigen Gesellschaft erfolgreich miteinander zu kommunizieren?“ Letztendlich gehe es um die Aufrechterhaltung und Förderung der sozialen Kohäsion. Der Europarat suche diesbezüglich auch die Zusammenarbeit mit den Institutionen der Europäischen Union – etwa bei Projekten, die den Sprachbedarf von MigrantInnen am Arbeitsplatz zum Inhalt haben.

Christian Stenner

 

 

 

Nonverbale Kultur contra Lärmkultur Mit Pantomime, Kabarett und Kleinkunst bietet der Verein AFW (Arbeitsgemeinschaft zur Förderung von Wahrnehmungsbehinderten) eine eigene Kulturschiene für hörbehinderte Menschen im neu eröffneten Veranstaltungs- und Ausbildungszentrum McBEE Studio in Graz-Eggenberg.


Das von Experten aus dem Bereich, Technik, Kunst und Medien betreute Vorzeigeprojekt setzt bewußt auf nonverbale Kulturveranstaltungen im Gegenzug zur gängigen Lärmkultur. Bei Vorstellungen und Seminaren (Pantomime, Akustik, Lichttechnik) soll speziell konzipiertes Mobiliar über Körperschall oder eine akustische Wand ungewöhnliche Kunsteindrücke vermitteln. Verantwortlich für die künstlerische Leitung ist McBEE, mit bürgerlichem Namen Sabine Wallner, die als Pantomimin und Künstlerin bereits in Italien, der Schweiz und Deutschland große Erfolge mit zahlreichen Soloprogrammen verzeichnen kann. Als selbst Betroffene kennt sie die Welt der Hörbehinderten und möchte mit dem gleichnamigen McBEE-Kulturprojekt neue kreative Wege eines Miteinanders von Behinderten und Nichtbehinderten beschreiten. 

McBEE-Studio | Eggenberger Allee 22c | 8020 Graz | 0316/58 14 17 | Fax 0316/57 54 22 | mcbee@surfeu.at

 

 

Beethovens Zehnte

 

Das Theater StuhlGang hat sich auf Theaterproduktionen spezialisiert, bei denen Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam auftreten – diesmal geht’s um die Begegnung mit einem der größten Komponisten der Menschheit, der selbst Opfer einer Behinderung wurde, um Ludwig van Beethoven. Die „synfonisch-theatralische Begegnung“ ist sowohl für hörendes als auch für nicht hörendes Publikum gedacht.

Die Premiere findet am 18. Jänner statt, weitere Aufführungen folgen am 25., 26., 31. Jänner und am 1., 2., 3., 7. und 8. Februar jweils um 20.00 Uhr.
Der Aufführungsort steht noch nicht fest, kann aber unter Tel. 0699/107 58 902 erfragt werden.
Karten-Reservierungen unter 0699/107 06 807

KORSO verlost in Zusammenarbeit mit dem Theater StuhlGang 3 x 2 Eintrittskarten für „Beethovens Zehnte“ beim KORSO-Kulturquiz!

 

 

 

Literatur als Spekulationsobjekt

 

„Ein ironisches Spiel mit Literatur und ihrer Vermarktbarkeit in Zeiten des globalen Turbokapitalismus“ nannte der ORF-Treffpunkt Kultur das Projekt www.literaturboerse.com des Feuilletonmagazins „Schreibkraft“ im steirischen herbst 2001. Nun ist im Wiener Triton-Verlag die Nachlese zu den wilden Wochen der Spekulation erschienen, während welcher der Server der Literaturbörse aufgrund der Intensität der Transaktionen zweimal abstürzte. Was als ironisches Hindeuten auf das Vordringen des (Finanz)Marktes in alle Lebensbereiche gedacht war, wurde von einigen gar als Affirmation neoliberaler Ideen verstanden …

Hannes Luxbacher, Andreas R. Peternell, Werner Schandor (Hg.): Big Business Literatur – Reflexionen über den Marktwert der Literatur. Wien, Triton Verlag 2002, ISBN 3-85486-139-7, 144 Seiten, 17 Euro

KORSO verlost in Kooperation mit dem Triton-Verlag und der Schreibkraft-Redaktion 3 Exemplare des Bandes beim KORSO-Kulturquiz!

 

 

 

Interkulturell die Festtage zählen

 

... kann man das ganze Jahr 2003 lang mit dem Kalender „Gleich und anders“, der von Andrea Scheer von der Religionspädagogischen Akademie mit Kindern der VS Graz Puntigam gestaltet und vom Friedensbüro Graz herausgebracht wurde. Dr. Karl Kumpfmüller vom Friedensbüro: „Den Anlass für das Kalenderprojekt bildet die Vorbereitung auf das vom Grazer Friedensbüro initiierte Projekt „Interreligiöses Europa“ im Rahmen von Graz 2003 – Kulturhauptstadt Europas, bei dem Leitlinien für das kulturelle und religiöse Zusammenleben in europäischen Städten erarbeitet werden.“

Der Kalender wird in mehreren Grazer Buchhandlungen angeboten werden (Preis: Euro 10,- / Stück)
Für nähere Information bzw. Bestellung größerer Mengen wenden Sie sich bitte ans Friedensbüro Graz | Kontaktperson: Heidi Bassin | Tel. 872–2181

 

 

 

Sprache und Grenze

 

Bei den 9. Grazer Gesprächen am 15. November wurde das Thema „Sprache und Grenze“ mit dem Untertitel „über die Vorteile einer babylonischen Sprachverwirrung“ erörtert. Im Gemeinderatssitzungssaal referierten der aktuelle Stadtschreiber von Graz, Prof. Dr. Dzevad Karahasan, Univ.-Prof. Dr. Jan Sokol, Dekan der Humanwissenschaftlichen Fakultät Prag und Mitunterzeichner der Charta 77, und Prof. Dr. Rudolf Haller, ehm. Professor für Philosophie der Universität Graz.

Während Prof. Haller der interessierten Zuhörerschaft fast eine Wittgenstein-Vorlesung hielt, versuchte Prof. Sokol eindringlich zu erklären, wie positiv sich sprachliche Vielfalt auf kulturelle Leistungen auswirken kann. Gerade jenen Gebieten, wo auf engem geografischen Raum mehrere Sprachen – friedlich – koexistieren, bescheinigte er größten Output an Kreativität über die Jahrhunderte hinweg. Als Beispiel erwähnte er das historische Österreich unter Maria Theresia. „Als sie zu ihrem Volk zu sprechen wollte, musste sie feststellen, dass sie das in sieben verschiedenen Sprachen tun musste, um verstanden zu werden.“ Allerdings machte Prof. Sokol auch klar, wie wichtig die erste, die Muttersprache ist, den „in ihr entwickelt sich das Denken“. Die Struktur der Muttersprache wirkt wesentlich strukturierend auf die Begriffsbildung und die Art zu denken. Auf die Frage aus dem Publikum, ob es denn nicht besser wäre, so wie „die Franzosen“ mehr auf die Reinheit der deutschen Sprache zu achten, meinte Sokol: „Das haben wir – Gott sei Dank – hinter uns.“ gm

 

 

 

KIZ im Dezember: Innenschau

 

Zwei cineastische Highlights, die sich auf unaufdringliche Weise mit dem menschlichen Innenleben beschäftigen, zeigt das KIZ Kino im Augarten im Dezember: „Martha … Martha“ von Sandrine Veysset Preisträger des Preises der internationalen Filmkritik in Cannes 2001 (ab 20.12.) und „Ich liebe das Rauschen des Meeres“ von Mimmo Calopresti (ab 27. Jänner). < Martha … Martha (Sandrine Veysset)

Martha führt mit ihrem Mann Reymond und ihrer kleinen Tochter Lise ein Leben unter schwierigen Bedingungen – und dennoch scheint das Glück greifbar. Doch die Gespenster der Kindheit liegen stets auf der Lauer, und so beginnt Martha sich aufzugeben: In den Abgrund, in den sie langsam abgleitet, zieht sie ihre kleine Welt mit sich …


< (Mimmo Calopresti) „Ich liebe das Rauschen des Meeres“ ist entgegen seinem sentimentalen Titel ein Stück Gesellschaftskritik – wenn auch auf stille und zurückhaltende Art. Der halbwüchsige Matteo ist unangepasst, und nur eines ist ihm klar: Er will nicht in den goldenen Käfig, den sein Vater bewohnt. Er entwickelt eine eigenartige Beziehung zu Rosario, dem verschlossenen Jungen aus dem Süden – ein Junge, der arbeitet, der noch nie in einem Fußballstadion war, der abends betet und der Matteo hilft, als dieser durchdreht und sich umbringen will. Ähnlich verschlossen ist auch Matteos Vater, der schließlich, wie die beiden Jungen, den Mut zur Revolte aufbringt und sich gegen seinen mächtigen Schwiegervater zur Wehr setzt, als er ihm bei einem Finanzbetrug helfen soll. Der Filmkritiker Ulrich von Thüna: „Silvio Orlando als Luigi ist hervorragend, und die ganz unterschiedlichen Darsteller der beiden Jungen sind höchst eindrucksvoll. Sie blicken sozusagen nach innen und lassen ganz behutsam spüren, welches Schicksal sich in ihrem Innern abspielt.“

Augartenkino KIZ | Friedrichgasse 24 | Tel. (0316) 82 11 86

KORSO verlost in Kooperation mit dem KIZ 5 x 2 Eintrittskarten für den Monat Dezember beim KORSO-Kulturquiz!

 

 

 

Kafka und Rilke im TheateRmëRZ

 

Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke und zwei „Fraktate“ über Kafkas „Die Verwandlung“ bilden die Schwerpunkte des Angebots des TheateRmëRZ im Jänner 2003.

Rilkes Erzählung vom Cornet zählt zu den bekanntesten und beliebtesten literarischen Texten des vergangenen Jahrhunderts und könnte als ein Stück früher literarischer Popkultur verstanden werden. Termine: 23., 27.und 28. 1. 2003 | Beginn: jeweils 20.00 Uhr

Gregor Samsa erwacht eines Morgens und findet sich in seinem Bett in ein ungeheures Insekt verwandelt ... Fraktat 1: der Mensch, Fraktat 2: der Käfer von Willi Bernhard nach dem Text von Franz Kafka.

Fraktat 1 – der Mensch
Termine: 24., 25. und 31. Jänner 2002 | Beginn: jeweils 20.00 Uhr

Fraktat 2 – der Käfer
Termine: 1., 7. und 8. Ferbruar 2003 | Beginn: jeweils 20.00 Uhr

TheateRmëRZ | Steinfeldgasse 20, 8020 Graz | Mail: office@theatermerz.com

KORSO verlost in Kooperation mit TheateRmëRZ 3 x 2 Karten für Aufführungen im Jänner/Februar 2003 beim KORSO-Kulturquiz!

 

 

 

  Willi Haiders Megaphon-Rezepte

 

Wenn Sie noch nie gebratenes Kangkung-Gemüse aus Thailand verkostet haben oder nicht wissen, wie lecker Pili Pili aus Kamerun schmeckt, dann werfen Sie doch einen Blick in das neue Megaphon-Kochbuch: Der steirische Edelkoch Willi Haider kocht auf und zwar nach den vier Jahreszeiten. Das Besondere an der Rezeptsammlung liegt nicht nur im kulinarischen Ausflug in Länder wie Tunesien, Brasilien, Nordafrika usw., sondern vor allem im Geheimnis, mit wenig Erfahrung und geringem Budget erlesene vegetarische Köstlichkeiten auf den Tisch zu zaubern. Mit diesem „g’schmackigen“ Kochbuch setzt die Grazer Straßenzeitung Megaphon auch ein Zeichen in Richtung Einfachheit hinsichtlich der des sorgsamen Umgangs mit unseren Nahrungsmitteln – auf exotische Produkte wird verzichtet – die Zutaten finden sie fast alle auf den heimischen Märkten. Guten Appetit!

   Willi Haiders Megaphon-Rezepte und internationale vegetarische Rezepte aus dem celery’s.
Herausgegeben vom Megaphon, EUR 16,- | ISBN 3-9501679-0-0, 160 Seiten, brosch.

KORSO verlost in Kooperation mit dem Megaphon 3 Exemplare von Willi Haiders Kochbuch beim KORSO-Kulturquiz!

 

 

 

Silvester: Gleisdorf statt Kreuzfahrt


Sind’S doch ehrlich: Wer will schon in Graz am 31. Dezember nächtens bei ohrenbetäubendem Krach im Zickzack-Kurs durch’s Punschbudenlabyrinth irren und sich vom witzig sein wollenden Gestammel hechelnder Moderatoren von Garagen-Sendeanstalten belästigen lassen, wenn er/sie statt dessen ein paar Kilometer weiter zu erschwinglichen Preisen einen leibhaftigen Präsidenten der Kabarettistenkammer bei seinen Darbietungen verfolgen kann?

Also: Bis 23. Dezember unter 03112/2601–400 oder –420 vorbestellen. Der Eintritt kostet im Vorverkauf schlappe 15 Euro, inkl. Sonnenbuffet und Platzreservierung – im Stadtsaal mäßige 45 Euro, mit Steirerbuffet im ersten Stock preisgünstige 21 Euro. Silvester in Gleisdorf ab 21.00 Uhr im wunderschön renovierten Stadtsaal feiern, über die feinsinnigen Späße des Jörg-Martin Willnauer lachen und danach mit den Highlife in den Morgen des 1. Jänner tanzen …

 

 

 

Theater gegen Gewalt

 

Das Forum-Theater InterAct unter der Leitung von Michael Wrentschur hat diesmal ein heißes Eisen aufgegriffen: Mit „Alles Liebe, dein Dieter“ wird Gewalt in der Familie thematisiert. Gemeinsam mit dem Publikum werden Möglichkeiten gesucht, auf die gezeigten Szenen verändernd und gewaltmindernd einzuwirken.

Das Stück entstand in enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Einrichtungen aus dem Gewaltschutzbereich; mitgewirkt haben außerdem Menschen, die selbst von familiärer Gewalt betroffen waren oder sind.

Nächste Aufführungstermine: 8./ 9./ 10./ 12. 1. 2003 jeweils um 20.00 – die ersten drei Termine finden imTaO (Theater am Ortweinplatz, Ortweinplatz 1) statt – der Termin am 12. 1. in einem Gerichtssaal.

Karten und Infos unter 0316/72 09 35 | Mail: office@interact-online.org

KORSO verlost in Zusammenarbeit mit dem Forum-Theater InterAct 3 x 2 Eintrittskarten für „Alles Liebe, dein Dieter“ beim KORSO-Kulturquiz!

 

 

 

Jugoslawien: Blick zurück im Zorn

 

Der 24. März 1999 markierte das Ende der europäischen Nachkriegszeit. Mit dem Einsetzen der Bombardements gegen serbische und montenegrinische Städte durch die NATO eskalierte die Zerstörung des ehedem multinationalen und blockfreien Jugoslawien zur kriegerischen Intervention. Hannes Hofbauer zeichnet die Tragödie am Balkan nach. Sein Blick von außen, weltsystemisch und historisch fundiert, trägt dazu bei, die Nebel von Propaganda, die eine Verunsicherung in der kritischen Öffentlichkeit im Westen bewirkt haben, zu lüften und die geopolitischen Interessen der USA sowie die wirtschaftlichen der Union bloßzulegen, die den Konflikt angeheizt haben. Einen Konflikt, der – auch wenn er von lokalen Nationalisten getragen wurde – letztendlich nur vor dem Hintergrund der Destruktion der jugoslawischen Wirtschaft durch das IWF-Diktat verständlich wird. Hofbauer zeichnet auch die erschreckenden Auswirkungen des neuen Balkankrieges auf die Bewusstseinslage in den westeuropäischen Staaten nach: Hier sind ehemalige Pazifisten zu Kriegshetzern mutiert, und eine neue Generation ist auf die politische Bühne getreten, die den Krieg als Mittel der Konfliktaustragung akzeptiert hat.

Hannes Hofbauer: Balkankrieg. Zehn Jahre Zerstörung Jugoslawiens. ISBN 3-85371-179-0, 296 Seiten, br., 19,– | Wien: Promedia 2002.

KORSO verlost in Kooperation mit dem Promedia-Verlag 5 Exemplare des Buches beim KORSO-Kulturquiz!

 

 

Jahresabschluss-Doppelkonzert in der „Brücke“

 

„The Violets“ ist ein 14-köpfiges, gemischtes A-Capella-Vokalensemble. Deutsche Schlager der 20er- und 30er-Jahres gehören ebenso zum Repertoire wie Gospel und Pop- bzw. Jazz-Standards.

„Das Werkstattquartett“ präsentiert Folk aus Europa (Tarantella, Moresca, schottischer Walzer ...)

Doppelkonzert am 18. 12. 2002, 20.00 Uhr im Kommunikationszentrum „Die Brücke“ | Grabenstraße 39a, 8010 Graz
Mail: office@bruecke-graz.com | www.bruecke-graz.com

 

 

 

Steirische Kulturtischler halfen Hochwasseropfern

 

Fünf der steirischen Kulturtischlermeister – Walter Schadler, Manfred Zangl (Fa. Heschl), Norbert Feldbaumer, August Kumpusch und Anton Ulrich haben gemeinsam mit acht ihrer Mitarbeiter im niederösterreichischen Bezirk Seitenstätten 14 Familien ihr handwerkliches Geschick zur Verfügung gestellt und fachmännische Reparatur- und Renovierungsarbeiten geleistet. Organisator Norbert Feldbaumer: „Kultur ist für uns auch ein Ausdruck, wie man mit Menschen umgeht“.

Noch bis zum Jahresende läuft die Ausstellung von keramischem und textilem Design von Erika Doringer und Birgit Stavropulos in Leoben im „Wohnsinn“ in der Josef-Heißl-Straße 11 | Tel. 03842–28 880   

 

Initiative Kunsthandwerk hilft blinden Kindern

 

Helfen Sie mit! Auch heuer veranstaltet die Steirische Initiative Kunsthandwerk ihre Weihnachtsmärkte unter dem Motto: „Wir sehen, was ihr begreift“. Bei dieser Benefizaktion zugunsten des Odilieninstitutes Graz stellen Kunsthandwerker einen Teil ihrer Jahresproduktion zur Verfügung. Der Erlös aus diesem Verkauf wird zu 100 Prozent blinden Kindern zuteil. Im Vorjahr konnte von dem Geld ein spezielles Therapiebecken angekauft werden, das sowohl für die Kinder als auch für die Therapeuten eine große Erleichterung bedeutete.

Tel.Fax 03455/60 67 | stahlart@aon.at

 

 

 

KORSO-Herausgeber geehrt

 

Der Herausgeber des steirischen Monatsmagazins KORSO/www.korso.at, Mag. Christian Stenner, wurde am 20. November mit der Medaille für Verdienste um den Denkmalschutz ausgezeichnet. Landeskonservator HR Dr. Friedrich Bouvier hob in seiner Laudatio hervor, dass KORSO kontinuierlich Fragen der Denkmalpflege aufgreife und mit verschiedenen gut besuchten Rundgängen einen Beitrag zur Öffentlichkeitsarbeit in diesem Bereich geleistet habe.

 

 

 

Zweijahresrhythmus für Kunstpreis


Auf Beschluss der Landesregierung wird der Förderungspreis des Landes für zeitgenössische bildende Kunst bei gleicher Dotierung ab sofort nur mehr alle zwei Jahre vergeben. Damit findet auch der Wettbewerb um diesen Preis erst wieder im Jahr 2004 statt.

Info: Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum, Sackstraße 16, 8010 Graz | Tel. (031 6) 82 91 55
Mail: post@neuegalerie.stmk.gv.at | www.neuegalerie.at

 

 

 

Der Weg ist das Ziel

 

... lautet der Titel eines von den beiden Grazer Architektinnen DI Ingrid Grubauer und DI Maria Hauser entworfenen Projektes zur Aufwertung der Reste der Grazer Renaissancefestung. Die Arbeit hat in Expertenkreisen – bei Planern und Stadterhaltern – äußerst positive Aufmerksamkeit erregt und ist noch bis 20.12. in Form eines Modells und mehrerer Schautafeln im Foyer des Bundesdenkmalamts, Schubertstraße 73, ausgestellt.

 

 

 

  Weiz zwischen zwei Buchdeckeln

 

Der im Jahre 2001 erschienene Band „Weiz – Impressionen einer Stadt“, herausgegeben von Ingo H. und Susanne Kropac, kann und will keine herkömmliche Ortsgeschichte und schon gar nicht eine vollständige „Chronik“ sein. Jene Eindrücke, die Weizerinnen und Weizer von ihrer Stadt gewonnen haben, wie auch die distanzierte Sicht von Fachleuten bilden ein Mosaik unterschiedlichster Impressionen, das in Summe ein neues und lebendiges Bild von Weiz ergibt.

Bestellung per Mail an stadtarchiv@weiz.at

KORSO verlost in Kooperation mit dem Kulturreferat der Stadt Weiz drei Exemplare des Buches beim KORSO-Kulturquiz!   

 

Steirische Personalpolitik
Ein Gespräch zwischen Jörg Nauer & Martin Will, aufgezeichnet von Jörg-Martin Willnauer

 

J.Nauer: Der Hirschmann ist stinksauer auf mich!

M.Will: Selber schuld. Wenn Du seine Kulturpolitik im KORSO angreifst, brauchst Du Dich nicht wundern.

J.Nauer: Unsinn. Medien mit einer Auflage von unter einer Million sind für unseren weltgewandten Kulturlandesrat lediglich Peanuts.

M.Will: Warum ist der Hirsch dann sauer?

J.Nauer: Weil ich geplaudert hab.

M.Will: Hast Du die hoch dotierten Sonderverträge geoutet, die die Landesregierung mit einigen Auserwählten streng geheim geschlossen hat?

J.Nauer: Nein. Der Hirschmann hat mich vor ein paar Monaten gefragt, ob ich Chef der Johann-Josef-Fux-Landesmusikschule in der Grazer Nikolaigasse werden will.

M.Will: Ja super! Gratuliere! Die Wiese ist gemäht, die Pension vergoldet!

J.Nauer: Moment! Noch sind wir nicht so weit.

M.Will: Verstehe. Die Personalvertretung hat sich quergelegt und will eine Ausschreibung des Postens.

J.Nauer: Aber geh! Laut Gesetz muss der Job nicht ausgeschrieben werden; also wird er freihändig vergeben. Dem schwarzen Absolutismus ist die Personalvertretung scheißegal.

M.Will: Hat man etwa leise Zweifel an deiner Qualifikation geäußerlt?

J.Nauer: Im Gegenteil! Man hat mir gesagt: Jörg, wir brauchen einen neuen Chef am Konservatorium und da haben wir an dich gedacht. Du bist im Ausland und im Fernsehn aufgetreten, du kannst Klavier spielen und kennst sogar die Trompete! Du bist der rechte Mann!

M.Will: Na also, dann ist doch alles klar! Ich versteh nicht, warum der Hirschmann sauer ist!?

J.Nauer: Naja, ich bin nach der frohen Botschaft ins „Don Camillo“ am Franziskanerplatz, hab ein paar Runden geschmissen und laut gesungen.

M.Will: Und am nächsten Tag stands in der Krone.

J.Nauer: Genau.

M.Will: Und die Lehrkräfte am Kons sind Sturm gelaufen, haben beim Hirsch einen Termin verlangt und einen Riesenwirbel veranstaltet.

J.Nauer: Genau.

M.Will: Und dann hat er dich angerufen und zur Sau gemacht.

J.Nauer: Genau. Du Depp!, hat er gesagt, kannst du nicht dein Maul halten! Die Wally und ich, wir haben das so gut eingefädelt für dich und du grölst da im Suff herum und jetzt haben wir die schlechte Presse!

M.Will: Mach dir nix draus. Man hat dich unter die schwarzen Fittiche genommen und wird dich nicht fallen lassen.

J.Nauer: Von wegen. Der Job ist futsch.

M.Will: Woher weißt du das?

J.Nauer: In der ORF-Kantine hab ich den Toni Maier getroffen. Er hat ein paar Runden geschmissen. Und erzählt, dass man ihm den Job versprochen hat.