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korso
Kunst/Kultur |
Das
Informationsmagazin
der Steiermark
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09/2003
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Wilhelm Hengstler hat mit fare eine griechische Novelle vorgelegt,
die vom Werdegang des Kochs Iannis bis zu dessen solitärer Perfektion
erzählt. In Anklängen an den Mythos um Dionysos führt ein Leben
nahezu synästhetischen Genusses an die Meisterschaft der Kochkunst,
die schließlich in die Auflösung des Protagonisten mündet. „Wer
alles weiß, muss sterben“, lautet eine Kinderweisheit und Hengstler
führt vor, wie jemand frühzeitig den Gipfel seiner Kunst erreicht,
von dem aus kein Weg mehr weiter führt. Ein anregender Text um gastrosophische
und körperliche Leidenschaft – über die Passion des Kochens, die
an ihrem Garpunkt in Leid übergeht.
Wilhelm Hengstler: fare. Verlag
Droschl 2003.
Am 29. September, um 20.00 Uhr, liest Wilhelm Hengstler im Literaturhaus
Graz aus fare.
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Europa
Nostra Award 2002 für die Grazer HNO-Klinik |
Für die Restaurierung und Adaptierung des bedeutenden
Jugendstil-Komplexes der Grazer HNO-Klinik sowie die dabei gelungene
Integration eines modernen hochwertigen Zubaues erhielten die
KAGes als Bauherr und Architekt DI Ernst Giselbrecht
den hochkarätigen europäischen Architekturpreis „Europa Nostra
Award“, der seit 25 Jahren jährlich für die Bewahrung und die
Rettung wertvollen kulturellen Erbes vergeben wird. 1999 ging
diese Auszeichnung ebenfalls nach Österreich, und zwar für die
Restaurierung des Palais Esterhazy in Wien.
Bei der Verleihung des Preises wurde der HNO-Renovierungsbau
als Leistung zur Wiederbelebung des kulturellen Lebensraumes Europa
gewürdigt. Otto von der Gablentz, Exekutiv-Präsident von
Europa Nostra bezeichnete die ausgezeichneten Gebäude als sichtbaren
und greifbaren Ausdruck einer gemeinsamen europäischen Kultur
in ihrer regionalen Mannigfaltigkeit. Die KAGes fühlt sich bei
der Planung und Umsetzung ihrer vielen Bauprojekte neben der Funktionalität
und Wirtschaftlichkeit in hohem Maß baukünstlerischen Aspekten
verpflichtet, u.a. deshalb, weil sich qualitätsvolle Spitalsarchitektur
erwiesenermaßen auf das Patienten- und Personalwohl positiv auswirkt.
Die neue Grazer HNO-Klinik wurde mit einem Gesamtaufwand
von knapp 24 Mio. Euro nach einer Bauzeit von 20 Monaten im Jahr
2000 in Betrieb genommen. Der vollständig mit weißen Aluminiumplatten
verkleidete Neubau mit seinen hoch spezialisierten Funktionsräumen,
Operationssälen etc. kommuniziert in harmonischer Anbindung mit
der Jugendstilfassade des bestehenden Klinikgebäudes, in dem die
Bettenstationen, Büros und Hörsäle untergebracht sind.
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Gerhard
Roth im KürWies |
Die Kulturinitiative Kürbis Wies bringt am 3. 10. um 20.15 im Rathauskeller
Wies eine Lesung mit einem der wichtigsten österreichischen Gegenwartsschriftsteller:
Gerhard Roth wird aus seinem neuem Roman „Der Strom“ lesen.
Musikalisch umrahmt wird der Abend von Peter N. Gruber, dem
ehemaligen Bassisten der Gruppe Opus.
Kartenreservierungen: 03465 - 70 38
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Architekturszene Graz
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Grazland – 100% Stadt:
Ausstellung zum Themenschwerpunkt europe.cc changing cities/Stadtentwicklung,
bis 19.12. 03
An der klippe.herwig illmaier.
Präsentation des Werkes des tödlich verunglückten Architekten, bis
30. 9., Finissage: 25. 9., 20.00
Beide Ausstellungen sind im Haus der Architektur,
Engelgasse 3 - 5, Mo-Fr 10.00 bis 18.00 zu sehen.
Punkt 7 – 30 Minuten Architektur aus Graz:
eine Vortragsreihe im wohn² Center der Steiermärkischen im
Grazer Rathaus, jeweils Donnerstags um 19.00, mit der Möglichkeit
zu Gesprächen mit Grazer Architekten
Junge Grazer Archiktekturinitiativen
Vom 27. 9. bis 25. 10. wird durch ein breit gefächertes Programm
von Workshops, Theater- und Videovorführungen bis zum 24-Stunden-Event
Einblick in die vielfältigen Aktivitäten der jungen Architekturszene
wie „Frische Fische“, * GGG *, k’box, no_lab etc. geboten.
Ort: Architektur Stage, Belgiergasse 6,
Di – So 12.00 bis 18.00, Do bis 20.00
Info: www.jgai.info
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Welcome to the Arthouse Der Countdown läuft:
In wenigen Tagen wird das Kunsthaus Graz eröffnet bzw. „eingetönt“.
Klanginstallationen populärer Künstler werden die ersten wahnehmungsbereiten
Besucher begrüßen.
< Intendant Peter Pakesch zeichnet für die
Eröffnungs-Ausstellung („Wahrnehmung“) verantwortlich
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Mehr als einfach nur Töne …
Als eine Art Kontrastprogramm zum vorangegangen Baustellenlärm wird
das Kunsthaus Graz durch ein „Eintönen“ am 27. und 28. September
2003 eröffnet werden. Als drastischer Gegensatz zu den „Klängen“
der aufwändigen Bauarbeiten wird sich den ersten Gästen ein Klangspektakel
ganz besonderer Art darbieten: Max Neuhaus wartet bereits
mit einem abgesteckten Klangfeld rund um das Kunsthaus, Heinrich
Lüber begrüßt die Besucher mit einer Klangperformance im Erdgeschoss,
Peter Ablinger kreierte einen akustischen Farbfächer, Winfried
Ritschs Computersystem kann Räume ausmessen und daraus Musik
entwickeln und schließlich wartet der Grazer Komponist Günter
Meinhart mit einer Musikdarbietung am Südtirolerplatz auf.
Jan Edler, realities:united, Berliner Designer, hat die gesamte
„Osthaut“ des Kunsthauses durch die Installation zahlreicher Lichtringe
in einen Bildschirm verwandelt – in die sogenannte BIX-Medienfassade.
Joanneum-Intendant Peter Pakesch sieht das Eröffnungsspektakel
als „Zeichen der Wahrnehmung“, ab 25. Oktober ist die – von ihm
kuratierte – Eröffnungs-Ausstellung unter dem Titel „Einbildung“
zu sehen. „Thema ist die Wahrnehmung, unser Wissen um sie und die
Bedingungen, denen sie unterliegt – am Anfang steht der Betrachter!“
Camera Austria bleibt sich treu
Mit der Eröffnung des Kunsthauses wird auch Camera Austria eine
neue Heimat finden. „Eine unglaubliche Möglichkeit für den internationalen
Austausch“, so Christine Frisinghelli, Camera Austria, „Unser Projekttitel
heißt „keep in touch“, das bedeutet, dass wir für das neue Haus
nicht extra etwas erfinden mussten, sondern unsere Herkunft besonders
stark betonen.“ „Keep in Touch – der soziale Gebrauch von Bildern“
zeigt „Positionen japanischer Fotografie“. Die exzentrische Ausstellung
wird von 4. 10. – 2. 11. zu sehen sein.
Christine Frisinghellis >
Camera Austria zeigt ab 4. Oktober „Positionen japanischer Fotografie“
im Kunsthaus
Staccato-Führungen
Der Eintritt für das Eröffnungswochenende des Kunsthauses Graz erfolgt
mit Zeitkarten, welche ab 22. 9. 03 am Mariahilferplatz 2 beim 03
Info, oder in der Herrengasse 16 (03 Shop), kostenlos ausgegeben
werden bzw. ab 26. 9. bei der Ticketausgabe direkt beim Kunsthaus
Graz – solange der Vorrat reicht. Die erlebnisreichen Führungen
starten alle 5 Minuten und dauern rund 40 Minuten. cw
Weitere Infos unter www.graz03.at
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Grazer Kultur
im Jahr 2004 – ein offener Raum?Graz hat sich
im Kulturhauptstadtjahr mit einer Überfülle von Kulturprojekten ein
beachtliches und jedenfalls internationales Renommee geschaffen. Im
letzten Viertel dieses Ausnahmejahres geht nun die Euphorie in die
spät einsetzende Diskussion über, wie sich Nachhaltigkeit aus 2003-Projekten
für die nächsten Jahre erzielen lässt. |
Kulturstadtrat Christian Buchmann leitete
nun ein mit nur sieben Wochen denkbar knapp anberaumtes Procedere
ein, aus dem schließlich ein verbindliches Grazer Kulturentwicklungskonzept
resultieren soll. Dazu beauftragte Buchmann eine Linzer Consultingagentur
mit der Erstellung eines Verfahrens zur Themen- und Projektfindung,
das mit seiner Auftaktveranstaltung Open Space im Literaturhaus
auf keineswegs ungeteilte Zustimmung bei den 120 geladenen Grazer
Kultur- und Kunstschaffenden stieß. Die von Vertretern der Agentur
im Stil eines Verkaufsförderungsseminars moderierte Zusammenkunft
drohte nach nur wenigen Minuten in ein Debakel umzuschlagen.
Kulturstadtrat Christian Buchmann >

Das Konzept, in dieser ersten Sitzung ein aus zehn
Personen bestehendes Expertenteam zu delegieren, das an drei weiteren
Tagen zur Septembermitte in Zusammenarbeit mit den Consultern an
der Ausarbeitung von Kulturkonzepten arbeiten soll, stieß zunächst
auf wenig Gegenliebe, zumal deren Arbeit mit € 36.000.- honoriert
wird, während von den zu ernennenden Experten ehrenamtliche Arbeit
als „basisdemokratische Bürgerpflicht“ (Joanneumsdirektor Peter
Pakesch) eingefordert wurde. Dazu kommt, dass die Termine für
weitere Meetings für 15., 24. und 29. September festgesetzt sind
und so mit Eröffnung und Programm des Steirischen Herbst kollidieren,
was ebenfalls nicht im Sinn der zum Teil ins Herbstprogramm involvierten
Experten sein kann. In einem folgenden Grazer Kulturdialog am 1.
und 2. Oktober sollen zukunftsträchtige Strategien – oder auch schon
Programmschwerpunkte – fixiert werden. Stadtrat Buchmann drängt
auf rasche Entscheidungen hinsichtlich der Budgetverhandlungen für
2004 im November dieses Jahres, um den „Rückenwind des Kulturhauptstadtjahres
zu nutzen“. Er selbst schlug zu Beginn der Veranstaltung einen Literaturschwerpunkt
2004 vor, dem die freie Künstlerszene naturgemäß skeptisch gegenübersteht.
Angesichts der geringen noch verbleibenden Zeit, ein Grazer Kulturkonzept
zu entwickeln, bleibt nun wohl kein anderer Ausweg, als dem Vorschlag
des Kulturbeauftragten des Bischofs, Harald Baloch, zu folgen
und die Arbeit aufzunehmen, allerdings „mit einer hohen Dosis von
Misstrauen“.
Wenzel Mracek
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Willnauer
spielt Kreisler |
Gereift an den Erfolgen seiner eigenen Chansons interpretiert
Jörg-Martin Willnauer nun die Werke eines seiner ganz großen
Kollegen: Im Mittelpunkt seines neuen Programms steht das Opus
Georg Kreislers. Dem Altmeister gefällt’s: „Natürlich können,
ja, sollten Sie die Texte aktualisieren, auch verösterreichern,
wo nötig. Wenn Sie irgendetwas brauchen, ich bin gerne behilflich
…“ beschied er Willnauer jüngst.
Premiere: am 14. Oktober 2003, 20 Uhr, Theatercafé Graz
| T 82 53 65
Weitere Vorstellungen bis 25. Oktober (außer Sonntag & Montag)
Info: www.willnauer.at
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Christoph Wedenig ist „Hocknstad“
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Und damit ist Wedenig einer Gruppe von 240.000 statistisch erfassten
Österreichern zugeordnet, denen die Teilnahme an vom AMS geförderten
Kursen im Schreiben von Bewerbungen droht, was ihn aus jener Statistik
wieder entlassen wird. Das ist dem Exilgrazer mit Wohnsitz in Wien
und ehemaligem Human Recources Manager kein unbekanntes Procedere,
nur: Diesmal hat’s ihn selbst getroffen! 
Christoph Wedenig aber, unverzagt, macht sich über das System und
sich selbst lustig und daraus ein Kabarettprogramm mit Sprechvortrag,
Gesang, Tanz und Videoclips. „Meine Geburtsstadt ist Kulturhauptstadt
– und die hat mich verdient!“ http://christophwedenig.shows.it
„Hocknstad“ in Graz am 9. und 11. Oktober um 20.00 Uhr
im „Stockwerk“, Jakominiplatz 18
Kartenvorverkauf: „Die Eintrittskarte“, Mondscheingasse 4
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Neueröffnung:
galerie remixx
bilder_bücher_fotos der moderne im kunst=raum |
„Als Initiator der Ausstellung „Moderne in dunkler Zeit“ und als
Mitwirkender der Ausstellung „Meisterwerke der steirischen Moderne“
liegen mir die in diesen Ausstellungen gezeigten Künstlerinnen und
Künstler am Herzen. Aber ganz besonders reizte mich immer die Avantgarde,
ihr Mut zum Risiko …“ Günter Eisenhut
Palais Trauttmansdorff | Bürgergasse 5, 8010 Graz | T 0664
31 12 169 | www.galerie-remixx.at
| office@galerie-remixx.at
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Crossover
Uganda - Österreich |
Das von „Kulturen in Bewegung“ initiierte Kulturaustauschprojekt
zwischen Österreich und Uganda – das Kreativensemble The Big5
aus Uganda und die steirische Gruppe Deishovida – geht auf
Österreichtournee. Den Rahmen von herkömmlichen Crossover-Projekten
sprengend zeigen The Big5 und Deishovida, dass die Musik Afrikas
weit mehr ist als nur Rhythmus, Trommeln und Gesang. Aus gegenseitiger
Inspiriation entstanden Neukompositionen mit Endingidi (Harfe) und
Amadinnda (Xylophon), musikalische Grenzüberschreitungen zwischen
Kontinenten, Zeitton und Wurzeln.
In Graz: 13. 10. | 20.00 im Münzgraben-Studentenheim
Info: 01/713 35 94 | www.kultureninbewegung.org
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The Sound
of Kürbis |
Im Kommunikationszentrum Die Brücke singen und klingen ab Herbst
die Kürbisse genauer gesagt: Totally Gourdgeous – bestehend
aus vier der renommiertesten australischen Songwriter, welche sich
zu einer bizarren Band formiert haben, in der alle Instrumente aus
Kürbissen gemacht sind. Seit ihrem Debut vor vier Jahren beim Woodford-Folk-Festival
sind die vier Australier die Erfolgsband auf allen Festivals in
Australien und Neuseeland. Allen SteirerInnen sei empfohlen dieses
einzigartige und organische Musikerlebnis nicht zu versäumen!
Doch damit nicht genug: mit Sean Keane & Band - The Voice
of Ireland - kommt einer der bekanntesten irischen Sänger zu Besuch
in Die Brücke. Kritiker versuchten ihn sowohl dem klassischen Folk
als auch dem Blues- oder Country-Bereich zuzuordnen, er selbst sieht
sich als Interpret guter Lieder. Sein Programm umfasst neben altem
irischen Liedgut auch für ihn komponierte Songs der besten irischen
Liedermacher und „ins Irische“ arrangierte Klassiker der Pop-Musik.

SEAN KEANE & BAND: 3. 10. 2003, 20 Uhr
TOTALLY GOURDGEOUS: 23.10.2003, 20 Uhr
Kommunikationszentrum Die Brücke | Grabenstraße 39a Graz |
Infos 316/67 22 48
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Black Jack
- Franzobels biografischer Monolog zu Jack Unterweger |
Inspiriert von Astrid Wagners Buch „Jack Unterweger – Ein
Mörder für alle Fälle“ hat der österreichische Autor Franzobel das
Theaterstück „Black Jack“ rund um den Fall Unterweger geschrieben,
das bei den diesjährigen Festwochen Gmunden seine Uraufführung feierte.
Nach mehreren Aufführungen in Wien wird es nun im Grazer Café Stockwerk
gespielt. Termine: 16. bis 20. 9., 23. bis 27. 9. und 30. 9. bis
4.10., jeweils um 21.00.
Rudi Widerhofer (re) ist Jack Unterweger, Lothar Lässer der
„Kärntner Volldepp“
im von Ernst M. Binder inszenierten Franzobel-Stück „Black Jack“
Jack Unterweger, in neun Mordfällen an Prostituierten schuldig
gesprochen, erhängte sich kurz nach dem Schuldspruch in seiner Zelle.
Er war bereits Mitte der siebziger Jahre im Gefängnis zum Schriftsteller
avanciert. Astrid Wagner hat den „Fall Unterweger“ persönlich miterlebt
und greift in ihrem Buch die Dynamik einer Allianz von Justiz, Exekutive
und sensationsgierigen Massenmedien auf. In einem schrillen Monolog
zeigt Franzobel Unterweger auf den wichtigsten Stationen seiner
Biografie.
Ernst M. Binder inszenierte das Stück mit Rudi Widerhofer
als Jack Unterweger und Lothar Lässer als Kärntner Volldepp.
Kartenvorbestellungen: 0316/26 22 42 oder drama@gmx.com
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CLIO-Rahmenprogramm
zur Ausstellung „Berg der Erinnerungen“ Graz 2003 |
„Ein Berg voller Erinnerungen“ ist das Thema der Diskussion am
Mittwoch, dem 24. September, ab 19.30 im Palais Thienfeld, Mariahilferstr.
2/1 zwischen dem Historiker und Ausstellungskurator Dr. Karl
Stocker, der Kulturvermittlerin Ilse Wieser, der WOMENT-Initiatorin
Mag. Bettina Behr und dem Arzt und Zeitzeugen der jüngeren
Lokalgeschichte Dr. Hans-Peter Meister.
Am Freitag, dem 26. September wird Clio-Historiker Mag. Heimo
Halbrainer über das „Erinnern im öffentlichen Raum von Graz. Geschichte
auf Stein und Eisen“ referieren. (Treffpunkt: 16.00, Hauptplatz/Rathaus)
Nähere Informationen und weiteres Programm unter T 0699/103
904 53 | www.clio-graz.net
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Neuerscheinung:
„Feindbild Jude“ Zur Geschichte des Antisemitismus |
Eleonore Lappin, Heiko Heinisch, Dieter A. Binder und Heinz P.
Wassermann beleuchten aus unterschiedlichen Perspektiven den Antisemitismus
von der Antike bis zur Gegenwart. ISBN 3-9500971-3-9 | 116 Seiten
| 9, Euro
Bestellungen: CLIO, Großgrabenweg 8, 8010 Graz | Fax 0316
/ 82 28 83-12 | M clio@gewi.kfunigraz.ac.at
KORSO verlost in Kooperation mit CLIO drei Exemplare des Buches
beim KORSO-Kulturquiz!
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K.I.S. –
Konzerte im Stadtparkpavillon |
Nach der erfolgreichen Konzertserie im Vorjahr, zu der mehr als
2000 ZuhörerInnen zum Stadtparkpavillon kamen, wurde auch im heurigen
Sommer wieder eine Serie von Promenadenkonzerten im renovierten
Musikpavillon begonnen. Das Programm wird einerseits von jungen,
aber bereits erfahrenen MusikerInnen, andererseits von qualitativ
hochwertigen, professionellen Ensembles getragen. Die Eintritte
sind frei.
Am Samstag, dem 27. 9. ab 15.00 wird Klassik geboten. Das Ensemble
„Die Propheten: Five Trombones and Drums“ spielen Transkriptionen
und Medleys der „Hits“ von Bach, Mozart, Richard Strauss und Verdi.
Am Sonntag, dem 28. 9. ab 11.00 steht Jazz am Programm. „7 come
11“ spielt neben traditionellen Jazz vor allem cubop und eigens
in Auftrag gegebene Kompositionen von Christoph Wundrak und
Isidor Leitinger.
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Europas Jazz 2003
Polish Jazz Week
20. bis 24. Oktober 03 | JAZZ M59
| Münzgrabenstraße 59, Graz | Beginn je 20.00 Uhr
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20. Okt. 03: Piotr Wojtasik Quartet
Piotr Wojtasik - trumpet | Zbigniew Namyslowski - sax | Adam Kowalewski
- bass | Jarek Kochan - drums
21. Okt. 03: Alchemik
Grzegorz Piotrowski - soprano + tenorsax | Jrzy Malek - trumpet
| Marcin Masecki - piano | Marcin Murawski - bass | Robert Luty
- drums
22. Okt. 03: Oles/Trzaska/Oles-Mirko Muzik
Mikolaj Trzaska - soprano- + altosax, bassclarinet | Marcin Oles
- double bass | Bartlomiej Oles - drums
23. Okt. 03: Kuba Stankiewicz – Chopin Songbook 
Inga Lewandowska - vocal | Grzegorz Nagorski - trombone | Kuba Stankiewicz
- piano | Jacek Niedziela - bass | Lukasz Zyta - drums
<
Urzula Dudziak & Band (zum 60. Geburtstag!)
Urszula Dudziak - vocal | Tomek Krawczyk - guitar | Jan Smoczynski
- keyboards | Krzysztof Pacan - bass | Sebastian Frankiewicz - drums
24. Okt. 03: Motion Trio
Janusz Wojtarowski - accordion | Marcin Galazyn - acc | Pawel Baranek
- acc
Jazzposter-Exhibition by Stanislaw Ceirowski
im STOCKWERK, Jakominiplatz 18 | Eröffnung am 20.10. um 18.00 |
Programmänderungen vorbehalten!
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KuKuK – Theater
für junges Publikum |
Unter dem Motto „Von Klein auf Lust auf Kunst“ bietet das Mezzanintheater
mit dem Theaterfestival KuKuK in 10 steirischen Gemeinden professionelles
Theater für junges Publikum. Auf dem Programm stehen: „Frau Finster“,
die nachts Gespenster sieht, „Janski der Affe“, der seinen Zoowärter
an der Nase herumführt, „der schräge Vogel“, der eine seltsame Flugmaschine
baut, und „Sisi“, eine integrative Jugendtheaterproduktion über
die kleinen und großen Probleme eines Ballbesuches.
Frau Finster >
<
Sisi
Eröffnet wird das Festival am So, 19. 10. um 15.00 in der Veranstaltungshalle
Lieboch mit „Janski der Affe“.
Weitere Aufführungstermine und -orte erfahren Sie unter der Infohotline
0664/2417668 oder unter www.mezzanintheater.at
KORSO
verlost in Kooperation mit dem Mezzanintheater 4 Freikarten für
das Festival!
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Die Königin
der Türen |
Die Macht und die Frauen und die Ohnmacht. Eine Schlüsselgeschichte
zur Frage: Warum sind 99% aller Staatspräsidenten Männer? In gewohnt
ungewöhnlicher Bearbeitung durch das Mezzanintheater. Unter der
Regie von Annette Scheibler spielen sich Martina Kolbinger-Reiner,
Gertrude Riegler, Anna Schuster und Pauline Reiner
in Gesprächen, Interviews und Gedanken von Freundinnen durch eine
große alte Wohnung.
Aufführungstermine:
1., 2., 8., 9., 15., 16., 22. und 23. Oktober, jeweils um 20.00
im Stern Royal, Karmeliterplatz 1
KORSO
verlost in Kooperation mit dem Mezzanintheater vier Eintrittskarten!
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Österreichisches
Kulturgut zum Greifen nahe!
Mythos Pferd – Zauber der Lipizzaner | bis 26.
Oktober 2003 in Piber/Köflach |
Noch bis 26. Oktober 2003 haben Sie die Möglichkeit, dem Mythos
Pferd im weltberühmten Bundesgestüt Piber auf die Spur zu kommen!
Neben der kulturhistorischen Ausstellung im Barockschloss und
dem neu gestalteten Erlebnisbereich im Gestüt wartet das Rahmenprogramm
in Piber auch im September und Oktober mit zusätzlichen Highlights:
Am 20. und am 21. 9. findet jeweils eine Gestütspräsentation statt,
einmal garniert mit einer Polodemonstration, das andere Mal mit
einem Auszug aus dem Gala-Programm der Spanischen Hofreitschule.
Und im Oktober geht’s zügig weiter: Am 4.10. zeigt das Gestüt noch
einmal, was es zu bieten hat, unterstützt von einer Kindervoltigiergruppe.
Vom 18.-19.10. findet das „Wochenende der Islandpferde“ statt und
last but not least folgt die Schlussfeier der Landesausstellung
am 26. Oktober. Nicht zu vergessen die kulinarischen Köstlichkeiten
rund um Kernöl und Schilcher in der wunderschönen Weststeiermark
…
Informationen: www.mythospferd.com
| T 03144/71666
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Ragazzi |
MNOZIL BRASS: RAGAZZI | 30.09.2003 | Beginn: 20.00 Uhr | Orpheum
Graz 
Thomas GANSCH | Robert ROTHER | Wolfgang SOHM | Gerhard FÜSSL |
Leonhard PAUL | Sebastian FUCHSBERGER | Wilfried BRANDSTÖTTER
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„Die Gesetze des Vaters“ Eine Ausstellung,
ein Theaterstück und ein Kongress beschäftigen sich im Oktober mit
einem historischen Vater-Sohn-Konflikt mit tragischem Ausgang.
< Otto Gross (1877-1920): Grazer,
brillanter Psychoanalytiker mit Einfluss auf Freud und Jung, drogenabhängig,
vom Vater entmündigt, als Anarchist von der offiziellen Geschichtsschreibung
mit dem Vergessen bestraft
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Die Ausstellung
„Die Gesetze des Vaters“ dokumentiert eine grenzüberschreitende
Diskussion zwischen Kriminalistik, Anarchismus, Psychoanalyse und
Literatur. Im Mittelpunkt steht das Grazer Vater-Sohn-Paar Hans
und Otto Gross: Der Vater, Hans Gross, prominenter Reformer des
Strafrechts, dessen kriminal-psychologische Arbeiten die Psychoanalytiker
diskutierten. Er beeinflusste unter anderem Franz Kafka. Der Sohn,
Otto Gross, Arzt, Psychopathologe und revolutionärer Psychoanalytiker,
Kollege, Patient und Schüler von Freud und Jung sowie Freund Kafkas
propagierte die sexuelle Revolution, den Drogenrausch und das Matriarchat.
Die Gewalt innerhalb der Familie, der Gesellschaft und des Staates
sah er in der Figur des Vaters verfestigt. Ein beispielhafter Konflikt
zwischen Vater und Sohn, zwei Lebenshaltungen, zwei ideologischen
Welten und zwei Menschenbildern.
Eröffnung: 4. 10. 2003, 10.00 Uhr | Dauer: 5. 10. 2003
- 29. 02. 2004 | stadtMUSEUMgraz
Parallel dazu werden die „Die Gesetze des Vaters“ in einem eigens
produzierten Dokumentarstück des WERKRAUMtheaters verhandelt.
Der „Fall Otto Gross“ – als Fallstudie und Chronik vom Scheitern
einer faszinierenden Existenz – vermittelt tiefe Einblicke in Thematik
und Hintergründe der Ausstellung.
Premiere: 15. 10. 2003, 20.00 Uhr | weitere Aufführungen: 17,
18., 19., 21., 22., 23., 24.10.2003, jeweils 20.00 Uhr LUV-Halle,
Grottenhofstrasse 11, 8053 Graz
Parallel zur Ausstellung hält die Internationale Otto-Gross-Gesellschaft
im Robert Stolz-Museum/Kulturstock 1 und in der Karl-Franzens-Universität
in Graz ihren 4. Kongress ab. 24. – 26.10.2003, Robert-Stolz-Museum,
Mehlplatz 1/I
Infos: www.graz03.at
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Theater-Premieren
plus Grande Finale im Schauspielhaus Graz |
Erotisch bis abgründig präsentiert sich der steirische Theaterherbst
2003 am Schauspielhaus Graz.
Nach der erfolgreichen Inszenierung von Elfriede Jelineks
„Der Tod und das Mädchen II“ im letzten Herbst kehrt Marc von
Henning mit einer Uraufführung ans Schauspielhaus Graz zurück.
In DIE KUNST DES HUNGERNS nach Motiven von Franz Kafka dreht sich
alles darum sich dem Leben und seinen Genüssen zu verweigern, es
auf ein einziges Ziel auszurichten und einzuschränken. Marc von
Hennings Inszenierung dieses verweigernden Lebensentwurfs zeigt
Figuren wie sie sich an der Welt und an sich selbst abarbeiten.
Wünsche, Phantasien und Träume sind die ständigen Begleiter auf
Marc von Hennings Forschungsreise in die Tiefen der Besessenheit.
Premiere: 3. Oktober 2003, 19.30 Uhr, Schauspielhaus Graz
DIE KUNST DES HUNGERNS > 
Wer – Hand auf’s Herz – schon mal einen verstohlenen Blick in eine
Peep-Show, eine Strip-Bar oder ein Bordell riskieren wollte könnte
seine schlimmsten Ahnungen und geheimsten Wünsche wahr werden lassen.
Sobald sich der geraffte Vorhang zu der erotischen Revue HEISSE
HERZEN - HERRENABEND MIT DAMENWAHL hebt, verwandelt sich das Schauspielhaus
in ein Bordell unerfüllter Sehnsüchte: im Parkett wirbelt ein Ball
einsamer Herzen, auf den Rängen lechzen die Voyeure, und die Logen
dienen als chambres separées für heimliche Rendezvous, während die
Bühne unter lauter aufreizenden Darbietungen nur so ächzt und stöhnt:
Heiße Herzen singen ihre liderlichsten Lieder, verraten ihre intimsten
Geheimnisse, vollführen ihre schlüpfrigsten Kunststücke und gehen
bis zum Äußersten – alles nur aus lauter Lust an der Liebe. Hausregisseur
Robert Schmidt schöpft aus dem Vollen des Grazer Schauspielensembles
und fördert dabei ungeahnte Talente ins Rampenlicht.
Premiere: 24. Oktober 2003, 19.30 Uhr, Schauspielhaus Graz
Im „Club der Vögel“ choreographiert Catherine Guerin acht
Frauen in einem Tanzstück über die Femme Fatale, den Film und das
Fliegen. THE BIRDS CLUB frei nach Hitchcocks „Die Vögel“ skizziert
das Klischee der tödlichen Frau als ein schillerndes, unsterbliches
Bild.
Premiere: 19. Oktober 2002, 20.00 Uhr, Probebühne ...
und zum letzten Mal zeigt die OFFENE ZWEIERBEZIEHUNG was es heißt
sich mit aller Leidenschaft in offenen Beziehungskarussells zu drehen
und nur auf der Bühne aussteigen zu können: am 9. 10. 2003 bei der
letzten Vorstellung des Erfolgstücks von Dario Fo.
Infos & alle Termine:
www.theater-graz.com
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Christine
S. Prantauer in der Neuen Galerie |
Wahrnehmung von Wirklichkeiten, Konstruktion derselben, die suggestive
Vermittlung von scheinbar objektiven Berichten sind seit Jahren
Themen, mit denen sich die Tiroler Medienkünstlerin Christine S.
Prantauer auseinandersetzt. Zu ihrer Arbeit und Bildsprache führen
Überlegungen zu Fragen des Realismus, der Realität und der Manipulation,
zu sozialen Aspekten, zur stetig voranschreitenden Verkürzung von
Distanzen in Raum und Zeit und die daraus sich ergebende Suche nach
geeigneten Repräsentationsformen. Nach ihrer Ausbildung zur akademischen
Malerin wandte sie sich, im Wissen um die ständige Beschleunigung
von Produktion und Kommunikation seit Beginn der technischen Revolution,
der medialen Bildsprache zu.
Zu sehen in der Neuen Galerie Graz – Studio, Sackstraße 16 | von
21. 9. – 31. 10. 2003 | Di-So 10-18 Uhr | Do 10-20 Uhr
Infos: www.neuegalerie.at
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Vorhang auf
für junge ArchitektInnen! |
Im Rahmen der gleichnamigen Veranstaltung stellt die Fakultät für
Architektur und Raumplanung der TU Wien 30 Entwürfe und acht Diplomarbeiten
aus den Studienjahren 2001 bis 2003 vor. Ziel dieses zum dritten
Mal stattfindenden Ausstellungsprojekts ist es, den AbsolventInnen
Unterstützung beim Berufsstart zu geben und die Arbeit innerhalb
des Architekturstudiums an der TU Wien einem breiteren Publikum
vorzustellen.

Zwei Fachjurys wählten aus insgesamt 160 Entwurfs- und theoretischen
Arbeiten die ausgestellten Exponate aus. Unter den Juroren befinden
sich neben Lehrenden der TU-Wien auch Gast-Juror Peter Cook,
Architekt des Grazer Kunsthauses und Professor an der Bartlett School
of Architecture in London.
Ausstellung archidiploma2003: 30. 9. 03 (Vernissage) bis
11. 10. 2003 im „project open space“, Kunsthalle Wien, Karlsplatz,
1040 Wien.
Info: Dekanat der Fakultät für Architektur und Raumplanung,
Karlsplatz 13, 1040 Wien | T 01/588 01-25001
M E250@tuwien.ac.at
| http://arch.tuwien.ac.at
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steirischer
herbst 2003 – erste Highlights Zu den ersten
Premieren des diesjährigen herbstes gehören das Auftragswerk „(wilde)
– der mann mit den traurigen augen“ am 20. 9., die Uraufführungen
von „der falschen Geschichte“ am 3.10., vom „theater der wiederholungen“,
einer Koproduktion mit der Opéra National de Paris, am 4. 10. und
von „sudelküche seelenruh“ am 8. 10. in der mürzwerkstatt. |
Der Robert-Walser-Preis- und Rauriser Literaturpreisträger Klaus
Händl beschreibt in seinem Stück „(wilde) – der mann mit den
traurigen augen“ die Heimreise von Gunter, dem Arzt, vom Einsatz
in einem Krisengebiet ins scheinbar Friedliche, Heimatliche. Während
eines Zwischenstopps in einer menschenentleerten Stadt wird er mit
dem Kippen einer erwarteten Idylle ins Ungewisse, Ungreifbare konfrontiert.
In der Koproduktion mit schauspielhannover führte Sebastian Nübling
Regie. Aufgeführt wird das Stück noch am 21., 25., 26., 27. und
28. 9. um 20.00 im Orpheum Graz.
„(wilde) – der mann mit den traurigen augen“ > 
Beim „Theater der Wiederholungen“ handelt es sich um ein Musiktheater
in drei Erzählungen von Bernhard Lang, die jeweils im 18., 19. und
20. Jahrhundert angesiedelt sind. Der erste Teil, basierend auf
Texten von de Sade und Huysmans, behandelt die Ideologie
des Absolutismus, die Absage an jede Form von sozialem und solidarischem
Denken. Im zweiten Akt wird der Traum von Amerika als freie, humanere
Welt verglichen mit der Vorstellung einer Auswanderung in den Weltenraum,
der Bewusstseinserweiterung durch Drogen etc. in den 60ern. Textvorbilder
stammen von William S. Burroughs („the place of dead roads“).
In der dritten Erzählung werden Prozessakten von Nürnberg und Augenzeugenberichte
aus Konzentrationslagern verwendet, um die Rückkehr zu Menschenverachtung
und Gewalt zu veranschaulichen.
In der Helmut-List-Halle wird das Stück nach der Premiere am 4.
10. noch am 9., 10. und 11. 10. um 20.00 aufgeführt.
KORSO
verlost in Kooperation mit dem steirischen herbst 5 x 2 Karten für
die Termine am 27. 9. und am 9. 10.
Im Anschluss an diese Aufführungen findet jeweils die Nachrede statt,
wo die KünstlerInnen Rede und Antwort stehen.
Info: www.steirischerbst.at
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Kubanischer
Exilschriftsteller in Graz |
Seit April dieses Jahres weilt der aus Havanna stammende Schriftsteller
Carlos A. Aguilera als „writer in residence“ unter Betreuung
des Kulturamtes und der Kulturvermittlung Steiermark in Graz. Der
1970 geborene Aguilera war Herausgeber der kritischen, inzwischen
eingestellten kubanische Literaturzeitschrift Diaspora(s), worin
er den KubanerInnen auch europäische und österreichische Literatur
nahebrachte (Kafka, Bernhard, Kuderna ...). 1995 in seinem Land
noch mit einem Literaturpreis ausgezeichnet, musste Aguilera die
Zeitung im Jahr 2002 auf verdeckten politischen Druck einstellen.
In der Folge verschaffte ihm ein Schriftstellerstipendium einen
einjährigen Aufenthalt in Bonn, gemeinsam mit Frau und Sohn. Seine
Wahl-Bürgerschaft in Graz ist vorerst bis März 2004 gesichert. An
eine Rückkehr in seine Heimat ist zunächst nicht zu denken.
„In Kuba beschränkt sich die Illusion darauf, das Land zu verlassen“,
beklagt der Autor im Gespräch mit KORSO-Mitarbeiterin Claudia Windisch.
Zuletzt habe er in seiner Heimat Angst davor gehabt, plötzlich „von
der Bildfläche zu verschwinden“. In Österreich fühle er sich wesentlich
freier, sagt der Schriftsteller – und doch: „Wenn man in Thomas
Bernhards Texten das Wort ,Österreich‘ durch ,Kuba‘ ersetzt, dann
gibt dies exakt die Situation in Kuba wieder“, bemerkt Aguilera
in einem APA-Interview vom Juni dieses Jahres ...
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Marilyn im
Theatermerz |
In seinem neuen „Fraktat mit Liedern“ spürt Willi Bernhart
der US-amerikanischen Sauber-Sex-Ikone nach. Sabine Ruck
– früher Ensemble-Mitglied bei THEATERmëRZ, jetzt in München lebend
– ist für die Produktion Marilyn Monroe als Gast zum THEATERmëRZ
zurückgekehrt. Ob „Marilyn“ bei THEATERmëRZ ein Musical, ein Drama,
eine Revue oder eine Tragödie ist, müssen die ZuseherInnen entscheiden.
Zwei besondere Frauen in einem besonderen Stück.
Premiere: Samstag, den 25. Oktober 2003 um 20 Uhr | weitere
Termine: 28.10., 29.10., 30.10., 31.10., 1.11. jeweils um 20 Uhr
Infos + Karten unter 0316-72 01 72 | www.theatermerz.com
| Steinfeldgasse 20, A-8020 Graz
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SUPPORT.
Die Neue Galerie als Sammlung |
Museen dienen dazu, dafür zu sorgen, dass Kunstwerke nicht verschwin-den.
Sie sind Support-Systeme. Das ist der Sinn des Sammelns. In Österreich
ist die Sammlungspolitik zerstreut. In Wien gibt es einige Schwerpunkte
wie die Kunst der 1960er Jahre im MUMOK, die österreichische Malerei
des 20. Jahrhunderts im Leopoldmuseum, neben den großen Schätzen
der Vergangenheit in der Albertina, im MAK und im Kunsthistorischen
Museum. Die Kunst des 20. Jahrhunderts ist in Österreich an keinem
Ort adäquat versammelt. Graz ist keine Metropole wie Paris oder
New York. Dennoch ist es gelungen, aus der Perspektive der Peripherie
eine Sammlungsphilosophie zu entwickeln, die von Egon Schiele
und Marcel Duchamp bis zu Günter Brus und Mario
Merz zwar kein Kontinuum der Moderne, aber punktuell und thematisch
viele der Errungenschaften der Moderne zeigt. In einer aufregenden
neuen Kombination präsentiert die Neue Galerie die Utopien, Provokationen,
Explorationen und das Wissen der Kunst des 20. Jahrhunderts.
Nachdem das Schwergewicht der Sammlungsausstellungen in den letzten
Jahren auf dem 19. und dem frühen 20. Jahrhundert lag (z.B. „Unter
freiem Himmel“ 2000, „Von Waldmüller bis Schiele“ 2001/02 oder „Natur
im Bild“ 2003), rückt nun die Zeit von 1900 bis heute ins Blickfeld.
Seit 1992 hat Peter Weibel als Kurator der Neuen Galerie
die Sammlungstätigkeit neben der Berücksichtigung heimischer Kunstproduktion
wesentlich internationalisiert. Dies war möglich durch das Engagement
der Gesellschaft der Freunde der Neuen Galerie, die - über das Ankaufsbudget
der öffentlichen Hand hinaus - zahlreiche wichtige Werke für die
Sammlung angekauft hat. Weiters wurde die Zusammenarbeit mit privaten
Sammlern, allen voran Dr. Ernst Ploil und Rudi Molacek,
die als Leihgeber und Stifter auftreten, intensiviert und dem Museum
dadurch die Möglichkeit eröffnet, verstärkt Verbindungen zwischen
dem internationalen und dem lokalen Kunstbetrieb herzustellen. Im
Bereich der Kunst nach 1960 sind als Beispiele für bedeutende Schenkungen
an das Museum Arbeiten von Henri Michaux, Fred Sandback,
Kenneth Noland, Günther Förg durch das Sammlerehepaar
Dr. Helmuth und Norli Czerny zu erwähnen, oder eine
Arbeit von Joseph Beuys durch einen deutschen Privatsammler,
wie auch herausragende Gemälde und Fotoarbeiten durch die KünstlerInnen
selbst, wie Maria Lassnig, Herbert Brandl, Erwin
Wurm.
Das Sammlungswesen der Neuen Galerie definiert sich nicht nur in
der selektiven Verarbeitung der Angebote des Kunstmarktes, sondern
versteht sich als Positionierungsstrategie, als konzeptionelles
Mitgestalten der Kunst der Gegenwart, als Miterzeugung von Geschichtlichkeit.

Die Ausstellung SUPPORT zeigt auf ca. 1200 m² ausgewählte
Positionen der Kunst in allen Medien (Malerei, Grafik, Skulptur,
Fotografie, Video). Zeitlich wird das Schwergewicht auf die Kunst
seit den 1960er Jahren und auf die Neuerwerbungen seit 1992 gelegt.
Es wird versucht, ein neues Präsentationsmodell von Kunst zu erproben,
das sowohl Ansprüche der Moderne, wie Genealogie, Sujet, Stil usw.
verfolgt, jedoch gleichzeitig Ansprüche der Postmoderne damit vereinbart,
indem in den einzelnen Räumen korrespondierende Werke nach Themen
zusammengestellt werden. Dies erfolgt sowohl auf internationaler
als auch auf nationaler Ebene. Die Intention ist es, jeweils Interpretationsbrücken
zwischen den Werken der Vergangenheit und der Gegenwart zu schlagen.
Zeitgenössische Kunstproduktion in ihrer avanciertesten Form aktualisiert
und reinterpretiert historische Positionen, wie umgekehrt diese
Optionen zum Verständnis der Kunst der Gegenwart beitragen. Mit
seinen Sammlungsbeständen von 1800 bis zur Gegenwart ist die Stellung
der Neuen Galerie Graz als Museum in Österreich einzigartig.
Eröffnung: 20. 9. 2003 | 17 Uhr | Ausstellungsdauer: 21.
9. 2003 bis September 2004
Kurator: Peter Weibel | Co-Kuratorinnen: Christa Steinle, Gudrun
Danzer
T 0 316 82 91 55 | www.neuegalerie.at
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Nachzipf
von Jörg-Martin Willnauer
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J. Nauer: Alle Jahre wieder startet im September ein gigantisches
weltweites Zeitvernichtungsprojekt.
M. Will: Die Schule.
J. Nauer: Exakt.
M. Will: Und was hast du den Zwangsverpflichteten zum Schulbeginn
anzubieten? Trost & Hilfe, Rat & Tat?
J. Nauer: Das ist nicht meine Aufgabe.
M. Will: Willst du deine Zielgruppe enttäuschen?
J. Nauer: SchülerInnen verirren sich nur selten in meine
Veranstaltungen.
M. Will: Die Eleven stehen hier nicht zur Debatte. Deine
Zielgruppe ist die dreißig- bis vierzigjährige, getrennt lebende,
„Zeit“ und „Standard“ lesende Lehrerin. Die musst du ansprechen!
J. Nauer: OK. Ich bin aus drei Schulen rausgeflogen, zwei
Mal sitzen geblieben, ein Internat musste ich vorzeitig verlassen.
In einem Schuljahr habe ich über 50 Klassenbucheinträge provoziert.
Viele Lehrkräfte haben mich gehasst. Manche haben mich verachtet,
wenige geschätzt. Für die meisten war der Schüler Willnauer ein
Albtraum. Also, wie soll ich meine Zielgruppe trösten?
M. Will: Was hast du denn angestellt, dass man dich zwangsweise
von den hehren Stätten des Humanismus entfernt hat?
J. Nauer: Meine „Missetaten“ sprengen den Rahmen dieser
Ausgabe. Ein Rausschmiss war politisch motiviert, ein anderer erfolgte
wegen Diebstahls bzw. Hausfriedensbruchs.
M. Will: Wie das?
J. Nauer: Ich bin fast jede Stunde aufs Häusl marschiert,
weil mir so entsetzlich langweilig war. Einmal hatte die Putzfrau
beim Häuslreinigen ihren Schlüssel außen stecken lassen. Den hab
ich konfisziert. Einen Universalschlüssel. Bei der Schulparty am
Jahresende hab’ ich den Notausgang aufgesperrt und viele zahlungsunwillige
Leute gratis eingelassen. Das war am Samstag. Am Montag flog ich
raus. Mit 14.
M. Will: Und der politische Rausschmiss?
J. Nauer: Kam drei Jahre später. Meine Eltern hatten mich
in ihrer Verzweiflung in einer christlichen Anstalt mit angeschlossenem
Internat untergebracht. Jede Klasse musste morgens vor dem Unterricht
geschlossen zum Gottesdienst antreten. Wir durften nicht – wie an
staatlichen Schulen üblich – aus dem Religionsunterricht austreten.
Also hab ich ein satirisches Flugblatt verfasst und in einem Anflug
taktischer Dummheit auch selbst in der Schule verteilt. Das war’s.
M. Will: Das klingt ja alles sehr heldenhaft. Warst du
beim Militär?
Jörg Nauer: Nein, ich hab simuliert und bin als „psychisch
untauglich“ ausgemustert worden. Aber das ist eine andere Story.
M. Will: Für das Militär zu alt, für die 68er-Barrikade
zu jung. Was bleibt dir anderes übrig, als die Schulzeit heroisch
aufzublasen.
J. Nauer: Die Missetaten lassen sich belegen, aber das
war nicht das Thema. Du hast mich um Rat & Tat für diejenigen gebeten,
die in diesen Tagen die Galeere betreten müssen.
M. Will: Nach deinen Erzählungen kann ich das wohl vergessen.
J. Nauer: Nicht ganz. Den SchülerInnen darf ich einen kleinen
Trost anbieten:
M. Will: Jetzt bin ich gespannt.
J. Nauer: Die Alpträume und Suizidphantasien meiner Schulzeit
hatte ich einigen Lehrern zu verdanken. Wie ich höre, sind sie heute
stolz auf meinen Werdegang. Diesen „Pädagogen“ darf ich zurufen:
Trotz meines Aufenthalts in eurer Scheißanstalt bin ich etwas geworden!
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[Kulturkorso]
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