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 |  | korso 
            Kunst/Kultur/2003 | Das 
              Informationsmagazin der Steiermark
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              sept. 
              2002 |   
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          |  |  | Kunstbörse Steiermark weiter 
              auf Erfolgskurs Während NASDAQ, Dow Jones 
              und Co in den Keller rasseln, verzeichnet die „Kunstbörse Steiermark“ 
              ein ungetrübtes Hoch. |   
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                 Mit-Initiatorin Luise Kloos kann eine äußerst 
                positive Bilanz der im Frühjahr 2002 gestarteten Kultur-Internet-Plattform 
                präsentieren: „Mittlerweile haben sich schon mehr als 180 KünstlerInnen 
                für eine Eintragung in der Internetplattform entschieden; durch 
                unsere Kooperation mit der Kulturvermittlung Steiermark können 
                wir jetzt auch Videogeräte und Ausstellungsutensilien wie Rahmen 
                kostenlos vermitteln.“ Dem Ziel, Kunst und Wirtschaft zum Nutzen 
                beider Seiten zusammenzuführen, sind die Kunstbörse-BetreiberInnen 
                im Juni 2002 einen weiteren Schritt näher gekommen: Im Rahmen 
                einer Präsentation vor dem Management Club haben sich Firmen und 
                Wirtschaftstreibende bereit erklärt, ihre Unternehmen für Ausstellungen 
                zu öffnen. Dies bedeutet für die KünstlerInnen eine Erweiterung 
                ihrer Ausstellungsmöglichkeiten, die Erschließung neuen Zielpublikums 
                und finanzieller Ressourcen durch den Verkauf von Bildern und 
                Kunstgegenständen. Besondere Unterstützung von Seiten der Kulturpolitik 
                gibt es auch weiterhin in der Person der Abgeordneten Andrea Wolfmayr. 
                Für sie ist die Kunstbörse die Antwort auf eines der zentralen 
                Probleme regionaler Kulturschaffender – nämlich, sich auf einem 
                immer unüberschaubareren Markt grenzüberschreitend präsentieren 
                zu können – und das zum Nulltarif.  Neues Projekt von Christiane Kada und Luise 
                KloosDie beiden Kunstbörse-InitiatorInnen Christiane Kada und 
                Luise Kloos können auf ein weiteres erfolgreiches Projekt 
                verweisen: Unter dem Titel „Gemeindekreativzentrum in Eibiswald“ 
                wurde im Rahmen des Projektes „Mittelpunkt Mensch“, welches im 
                Frühjahr von Landeshauptmann Waltraud Klasnic ins Leben gerufen, 
                eine neue Form der Kulturpräsentation gestartet. Zielsetzung dieses 
                Projektes ist es, in Gemeinden mit gewandelten strukturellen Bedingungen 
                Pilotprojekte zu entwickeln, die auf soziale, kulturelle und infrastrukturelle 
                Bedürfnisse der Region eingehen. Die Marktgemeinde Eibiswald hat 
                diese Anregung als erste aufgenommen und im Kulturzentrum „Lerchhaus“ 
                ein Pilotprojekt mit einem Gemeindekreativzentrum gestartet, um 
                neue Ideen für Kultur, Tourismus und Wirtschaft in diese ländliche 
                Region zu bringen.
  Alle Vereine der Region sollen hier ein Zuhause 
                für ihre Aktivitäten finden; alle Generationen – Kinder, Jugendliche, 
                Senioren – sollen hier kulturelle Kommunikation pflegen können. 
                Veranstaltungen in Form von Ausstellungen, Konzerten, Theateraufführungen 
                werden das Haus beleben und den kulturellen Jahreslauf der Gemeinde 
                und der Region bestimmen. Auch das Tourismusbüro hat hier seinen 
                Standort gefunden, die Kooperation zwischen Kultur und Tourismus 
                wird in Eibiswald als äußerst fruchtbringend empfunden. Zur Eröffnung des Lerchhauses werden Arbeiten 
                des Fotografen und Weinbauern Manfred Willmann unter dem Titel 
                „Das Land“ (aus dem gleichnamigen Fotoband) gezeigt. Thema: die 
                südweststeirische Landschaft mit ihren Häusern, Menschen und Tieren 
                – eine kritische Bestandsaufnahme durch mehrere Jahrzehnte.  Manfred Willmann:   „Das Land“ – Farbfotografien 1981 – 1993 Lerchhaus in Eibiswald, 
                15. August bis 3. November 2002 Mittwoch bis Sonntag 10-12 und 15-17 Uhr | Tel. 03466/43 256
 
 In Kooperation mit der Marktgemeinde Eibiswald werden folgende 
                Preise unter www.korso.at verlost:
 3 Eintrittsgutscheine für das Lerchhaus, dazu Bücher und Objekte 
                mit lokalgeschichtlichem Bezug
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          |  |  | 15 Jahre 
            forum stadtpark theater – und eine Zäsur (Bild) Ernst M. Binder, Irmi Horn und Werner Wolf: 
            Neue Zusammenarbeit forum stadtpark theater und Museum der 
            Wahrnehmung
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          |    Eine erfolgreiche Bilanz zieht das forum stadtpark 
              theater rückblickend auf die letzten fünfzehn Jahre, welche nicht 
              weniger als 58 Produktionen, 47 Autoren, 38 Uraufführungen und 9 
              österreichische Erstaufführungen auf dem Programm hatten. Aber das 
              ist nicht alles: Nach dem Burgtheater verzeichnet das forum stadtpark 
              theater die meisten außerregionalen Einladungen! Und: Die im Vorjahr 
              aufgenommene Projekt-Reihe monologe wird fortgesetzt – auf dem Spielplan 
              stehen vielversprechende Uraufführungen. Was allerdings nicht beibehalten 
              wird, ist der Spielort. Aufgrund schwer wiegender Differenzen mit 
              der Leitung des forum stadtpark zieht es Forum-Theater-Chef Ernst 
              M. Binder vor, in Hinkunft im MUWA – Museum der Wahrnehmung zu spielen.  Grenzüberschreitende BilanzerfolgeTheaterarbeit vom Feinsten spielte sich 15 Jahre lang unter der 
              künstlerischen Leitung von Ernst M. Binder und Irmi Horn 
              in Graz ab, die am 2. September im Pressegespräch Bilanz zogen. 
              „Mit Christian Pölzl übernahm ich Ende der 80er Jahre das 
              Theaterreferat und wir bauten gemeinsam das forum stadtpark theater 
              in schwierigen Zeiten auf. Neben zahlreichen Einladungen zu den 
              renommiertesten Festivals im deutschsprachigen Raum entstanden erfolgreiche 
              Koproduktionen mit über 15 Theatern in Österreich, Deutschland und 
              Slowenien“, so Binder. Die Uraufführung von Franz Weinzettls „Zwischen 
              Nacht und Tag“ wurde erst vergangene Saison mit einer Prämie des 
              Unterrichtsministeriums ausgezeichnet. „Bei uns wird die Intention 
              der Autoren in den Mittelpunkt gestellt“, so Binder, „diese werden 
              bei uns ernst genommen.“ Das Hauptaugenmerk der letzten Jahre lag 
              vor allem auf elitären Texten zeitgenössischer deutschsprachiger 
              AutorInnen.
 Mit der kommenden Theatersaison wird die im Vorjahr 
              aufgenommene Projekt-Reihe monologe fortgesetzt. Gestartet wird 
              am 18. September im MUWA Graz (Museum der Wahrnehmung) mit einer 
              Uraufführung von Elfriede Jelineks „Körper und Frau“ in der Inszenierung 
              von Binder, welcher sich über die erstmalige Zusammenarbeit mit 
              dem MUWA sehr erfreut zeigt. Werner Wolf, Museum der Wahrnehmung: 
              „Ich bin auch sehr glücklich über diese Zusammenarbeit. Unser Haus 
              ist sehr konkret und still, ein Ort der Selbstbegegnung und Selbstwahrnehmung 
              – Kunst und Kultur haben hier viel Raum“. Die jetzige Leitung des 
              forum habe, so Binder, wenig Sensibilität gegenüber den Bedürfnissen 
              der Theatermacher gezeigt – daher habe sich die Notwendigkeit ergeben, 
              den Spielort zu wechseln. Kommende UraufführungenDer Monolog „Körper und Frau“, gespielt von Juliane Werner, 
              zeigt mit undiszipliniert sarkastischer Selbstironie die Schwierigkeit 
              weiblicher Selbstdefinition im Zwiespalt zwischen Lustobjekt, Projektionsfläche 
              und überzogener Schönheitsideale. Weitere vielversprechende Uraufführungen 
              stehen auf dem Theaterprogramm 2002/03: „Monogam“ von I. A. M. Horn, 
              „Black Jack“ von Franzobel, „Versuch über den geglückten Tag“, ein 
              Spaziergang mit Peter Handke und viele weitere Gustostücke.
 Gute Texte – schlechtes Budget„Trotz hochkarätiger Autoren ist das vorhandene Budget äußerst dürftig,“ 
              so Binder. Das forum stadtpark theater rechnet allerdings aufgrund 
              langjähriger Erfahrung mit voller Auslastung zumindest bei den Aufführungen 
              von Stücken bekannter Autoren.
  Claudia Windisch Kartenreservierungen unter 0316/26 22 42 oder forumtheater@mur.at 
              Weitere Informationen unter http://forumstadtparktheater.mur.at
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          |  |  | The 
            Must: Eine Schau über Statussymbole, Kleidervorschriften und Eitelkeiten 
            am LM Joanneum Die Kulturhistorische Sammlung 
            am Landesmuseum Joanneum (Neutorgasse 45) eröffnet am 12. September 
            eine Ausstellung zum Thema „Statussymbole“. |   
          | (Bild oben) Herzogshut, steirisch, Anfang 15. Jh. (LM Joanneum, 
              Kulturhistorische Sammlung)
 Für Konzept und Gestaltung zeichnet Dr. Eva Marko, die Leiterin 
              der Kulturhistorischen Sammlung des LM Joanneum, verantwortlich. 
              Dr. Marko: „Ein Katalogbeitrag zur Geschichte des Schuhs – im Speziellen 
              der rote Absatz des Stöckelschuhs von König Ludwig XIV. – hat mich 
              auf die Idee dieses Ausstellungsthemas gebracht.“ Die Kuratorin legt großen Wert darauf, dass die Ausstellung kritisch, 
              aber auch humorvoll betrachtet wird:  (Bild li) Doc-Martens-Schuhe, Entwurf 1960 (LM Joanneum, 
              Kulturhistorische Sammlung)   >>>  Statussymbole 
              hat es immer und in jeder Gesellschaft gegeben. Früher durch Verbote 
              und Vorschriften genau geregelt, heute vielschichtig und diffizil 
              bestimmt, kennzeichnen und ordnen Statussymbole das Leben der Mitglieder 
              eines sozialen Systems. Öffentlich zur Schau gestellt verschaffen 
              sie ihrem Träger soziales Prestige und bestimmen seine Stellung 
              innerhalb der gesellschaftlichen Hierarchie. Und so begegnen einander 
              in der Ausstellung Uniform und Designermode, Herzogshut und Kangol-Schirmkappe, 
              Birkenstock-Sandale und Doc-Martens-Schuhe, Gucci-Hundehalsband 
              und Rolexuhr. In der Ausstellung werden etwa 100 Objekte gezeigt, jedes für sich 
              erzählt eine interessante Geschichte – also eine Ausstellung, für 
              die man sich Zeit nehmen sollte: Darunter so exquisite Exponate, 
              wie z.B. eine „Jakobinermütze“, eine Leihgabe des Musée de la Mode 
              in Paris, die bisher noch nie gezeigt wurde oder eine Knabenrüstung 
              von Ferdinand Karl, Erzherzog von Österreich (1628-1662) aus der 
              Hofjagd- und Rüstkammer des Kunsthistorischen Museums in Wien. 13. September 2002 bis 16. März 2003 Landesmuseum Joanneum, 
              Kulturhistorische Sammlung, Neutorgasse 45, 8010 GrazTel. 0316/8017-9780 | Fax: 0316/8017-9849 | Mail: a21-khs@stmk.gv.at 
              | Web: www.museum-joanneum.at
 13. September – 24. Oktober 2002, Di-So/10-17 Uhr
 25. Oktober 2002 – 16. März 2003, Di-So/10-18 Uhr, Do 10-20 Uhr
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          |  |  | Ernst Fuchs 
            im Steirischen Feuerwehrmuseum in Groß-St. Florian (Bild) 
            Ernst Fuchs persönlich wird bei der Eröffnung der Ausstellung im Feuerwehrmuseum 
            anwesend sein |   
          |   Professor Ernst Fuchs, Begründer und prominentestes 
              Mitglied der „Wiener Schule des Phantastischen Realismus“ wird von 
              21. September bis 10. November 2002 mit einer Ausstellung im Steirischen 
              Feuerwehrmuseum vertreten sein. Zu Recht wird Ernst Fuchs bei vielen 
              internationalen Ausstellungen als einer der großen Meister des 20. 
              Jahrhunderts bezeichnet. Mythos, Magie und das Übernatürliche sind 
              für den Kopf der „Wiener Schule des Phantastischen Realismus“ Hauptimpulse 
              und Hauptmotive seines Schaffens. Die Ausstellung spannt einen einmaligen 
              Bogen von Werken des erst 15-Jährigen noch vor seiner Aufnahme an 
              der Akademie über seine „Ikonen“ der 50er- und Monumentalwerke der 
              70er- und 80er-Jahre bis hin zu Hauptwerken aus der jüngsten Zeit. Zusätzlich sind Teile seines graphischen Werkes 
              sowie Kleinplastiken und Mosaike zu sehen, die auch käuflich zu 
              erwerben sind. In dieser Ausstellung werden auch Bilder, die zu 
              seinen Lieblingswerken zählen, zu sehen sein. Es handelt sich hierbei 
              zum Teil um großformatige Ölbilder, die bis jetzt nur in der Ernst 
              Fuchs Privatstiftung in Wien ausgestellt wurden und mehrere erst 
              in den letzten Jahren in seinem Atelier in Monte Carlo entstandene 
              Hauptwerke mit vorwiegend mystischem Charakter. Diese Werke wurden 
              bis jetzt erst einmal in einer Ausstellung in Moskau gezeigt und 
              sind dem breiten Publikum in Österreich gänzlich unbekannt. Sie 
              beschäftigen sich mit einer für Fuchs ungewöhnlichen und neuen Farbwelt. 
              Darüber hinaus werden auch zum ersten Mal in Österreich einige unverkäufliche 
              Originale aus dem Privatbesitz der Familie zu sehen sein. Den Schwerpunkt 
              bei der Druckgrafik bilden als Unikat kolorierte Lithographien und 
              Radierungen, die farbenprächtige Mädchenporträts und leuchtende 
              Blütenkaskaden zeigen.  Das Steirische Feuerwehrmuseum wurde 1995 in der 
              Marktgemeinde Groß-St. Florian eröffnet. Es zeigt eine ständige 
              Sammlung zu Geschichte und Entwicklung des Feuerwehrwesens in der 
              Steiermark. Durch die Ausstellungen „Rot in der russischen Kunst“ 
              (1999), Ikona (2001) und weitere Kunstausstellungen renommierter 
              heimischer und internationaler Künstler wurde das Feuerwehrmuseum 
              einem breiten Publikum bekannt. Die Vernissage findet in Anwesenheit des Künstlers 
              am Freitag, dem 20. September 2002, um 19.00 im Feuerwehrmuseum 
              statt.  Kontakt: Steirisches Feuerwehrmuseum 8522 
              Groß-St. Florian | 21. September bis 3. November 2002 | Mi bis Sa, 
              9 bis 12 und 13 bis 17 Uhr, Sonn- und feiertags, 11 bis 17 Uhr | 
              Tel. 03464/88 20 | Fax: 03464/88 36 | Mail: st.feuerwehrmuseum@aon.at     |   
          |  |  | Billy Wilder 
            Comedy Festival im KIZ Augartenkino |   
          |   1961 hatte Billy Wilder Pech: Seine Ost-West-Komödie 
              „One, two, three“ fiel mit Bomben und Granaten durch. Das Publikum 
              konnte angesichts des Baus der Berliner Mauer nicht wirklich über 
              die rasanten Witze lachen, die Wilder aus der Konfrontation zweier 
              Gesellschaftssysteme gewann. Dreißig Jahre später avancierte „One, 
              two, three“ zum deutschen Kult-Lachfilm.  „Napoleon hat versagt, Hitler hat versagt, Coca 
              Cola wird es schaffen“, prophezeit die Hauptfigur des Films, der 
              Chef der Westberliner Coca-Cola-Filiale MacNamara (James Cagney). 
              Im besetzten Berlin der Nachkriegzeit treffen kadavergehorsame Deutsche 
              mit trüber politischer Vergangenheit auf amerikanische Karrieretypen 
              und korrupte russische Volkskommissare. Die Story: Das MacNamara 
              anvertraute Töchterchen eines stramm antikommunistischen amerikanischen 
              Managers verliebt sich in einen ebenso fanatischen ostdeutschen 
              Jungkommunisten und wird von ihm schwanger ... die einzige Chance 
              MacNamaras besteht darin, den hoffnungsvollen Schwiegersohn einer 
              Gehirnwäsche zu unterziehen und diesen im Ruck-Zuck-Verfahren zum 
              Kapitalismus-Fan umzuerziehen – was letztendlich auch gelingt. One, two, three   und eine ganze Reihe weiterer Erfolge des jüngst verstorbenen 
              Austro-Amerikaners sind ab 27. September 2002 beim Billy-Wilder-Comedy-Festival 
              im KIZ Augartenkino, Friedrichgasse 24, 8010 Graz zu sehen. Genaue Programm-Infos unter ngri@eunet.at 
              oder unter Tel. (0316) 82 11 86 | KORSO verlost in Kooperation mit 
              dem KIZ-Augartenkino 5 x 2 Eintrittskarten beim KORSO Kulturquiz 
              unter www.korso.at     |   
          |  |  | Das Denkmal 
            Dobl dräut Ein leichtes Gruseln wird den BesucherInnen 
            nicht erspart bleiben: Wo heute seichte Hits dödeln, dröhnten dereinst 
            die Worte des GRÖFAZ durch die Sendeanlagen. Der Sender Dobl präsentiert 
            sich am 22. September – dem Europäischen Tag des Denkmalschutzes – 
            als technisches Denkmal mit historisch bedeutsamem Background. |   
          | (Bild/Dobl: Sender mit U-Boot-Antrieb)
 Während des Hitler-Faschismus war die ehemalige Sendestation „Alpen“ 
              ein wichtiges Instrument der nationalsozialistischen Propaganda-Maschinerie 
              und als solches gegen (nahezu) alle Eventualitäten gerüstet: „Ein 
              gewaltiger U-Boot-Diesel als Notstromgenerator sollte die Energieversorgung 
              des Senders gewährleisten, die Kavernen, aus denen er gespeist wurde, 
              fassten Treibstoff für zwei Jahre ununterbrochenen Betriebs“, erläutert 
              Landeskonservator HR Friedrich Bouvier. Der Sender wurde 
              vor 15 Jahren unter Denkmalschutz gestellt: Von insgesamt 59 ähnlichen 
              großen Mittelwellen-Sendern ist er der einzige, der bis heute – 
              inklusive aller technischen Anlagen – zur Gänze überdauert hat. 
              Am Tag des Denkmalschutzes sollen sowohl der Diesel-Generator als 
              auch die Röhren-Sendeanlage selbst in Betrieb genommen werden.  Bedenken über die denkmalschützerische Aufwertung eines NS-Reliktes 
              teilt Bouvier in Bezug auf den Sender Dobl ebenso wenig wie in Bezug 
              auf die Halle 11 der Grazer Messe (siehe auch in dieser KORSO-Ausgabe): 
              „Die Sendeanlagen wurden ja über Jahrzehnte hindurch weiter genützt 
              – zunächst durch BBC und später durch den ORF. Geschichte darf nicht 
              verdrängt werden, sie muss dokumentiert bleiben.“  Dobl, Antenne-Sendestudio, 22. 9. 2002, ab 9.45 – Eröffnung 
              des Denkmaltages |  Besichtigungen des Sendegebäudes, Rahmenprogramm, 
              Kinderprogramm     |   
          |  |  | Eröffnung 
            des neuen Stadtsaals in Gleisdorf Am 21. September 
            2002 wird in Gleisdorf im ehemaligen Kloster ein neues Veranstaltungszentrum 
            mit dem Namen  „forum kloster“ eröffnet. |   
          | Ein Tag der offenen Tür soll den Besuchern die Möglichkeit geben, 
              das neue Zentrum mit all seinen Aktivitäten kennen zu lernen. Das 
              ehemalige Dominikanerkloster wird sich nach den Umbauarbeiten für 
              den Besucher im neuen Glanz präsentieren. Aber auch die Wurzeln 
              des Hauses bleiben erhalten, so wurde in der alten Außenmauer, welches 
              jetzt eine Innenwand des neuen Stadtsaales bildet, die Heiligenfigur 
              belassen. Das Rahmenprogramm der Eröffnung bietet einige kulturelle 
              Highlights: Eine Fotoausstellung von Staatspreisträger Hans Majer, 
              Lesungen von Andrea Wolfmayr, Andrea Seidl und Edith Knotz-Gutmann, 
              Live-Konzerte von Jugendbands. Dazu gibt’s einen Stand der Biobauern, 
              einen Infostand der Stadtapotheke (Bachblüten, Nordic Walking, Fett-Messung,…), 
              Feng Shui, Stahlarbeiten aus einem Workshop des Künstlers Manfred 
              Gutmann, Führungen durch den „Garten der Kräuter und Heilpflanzen“ 
              und eine Duftorgel. Speziell für Kinder eine Hupfburg, Spiele-Animation 
              mit dem Eltern-Kind-Zentrum und Fahrten mit Solarfahrzeugen.
 
 Stadtsaal Gleisdorf, 21. September 2002 um 20:00 Uhr – Eröffnungsshow 
              und Einlagen von der Stadtkapelle Gleisdorf, dem Johann-Joseph-Fux-Chor 
              und der Tanzschule Eichler. Nach der Eröffnung: Tanz im Stadtsaal, 
              DJ im Keller     |   
          |  |  | Die österreichische 
            und die englische Seele aus der Sicht des Soziologen |   
          | Bereits im Jahr 2000 veröffentlichten die beiden Sozialwissenschafter 
              Helmut Kuzmics (Graz) und Roland Axtmann (Aberdeen) ihre vergleichende 
              Analyse des englischen und des österreichischen „Nationalcharakters” 
              bzw. der Unterschiedlichkeiten in den Zivilisationsprozessen der 
              beiden Nationen zwischen 1700 und 1900. Aufbauend auf Norbert Elias’ 
              prozessanalytischer Methode erarbeiten die Autoren ein umfassendes 
              und wissenschaftlich wohlfundiertes Bild von etwas, was wir im Alltagsdiskurs 
              „Mentalität” nennen.
 Nach Elias besitzt die menschliche Gattung die Fähigkeit, Langsicht 
              zu entwickeln: Menschen können sich aufgrund ihres Gedächtniswerkzeugs 
              in Gedanken und mit Hilfe von Symbolen vom „Zwang des Augenblicks”, 
              ihren Affekten und Emotionen distanzieren und z.B. über vergangene 
              oder zukünftige Ereignisse reflektieren. Aus dieser Triebökonomie 
              („Affektmodellierung” bei Elias) ergibt sich eine Hauptschnittstelle 
              zwischen Individuellem und Sozialem und eine Bedingung für das Prozessieren 
              von Zivilisation: „Humanisierung war selbstverständlich nicht nur 
              eine Angelegenheit rationalen Selbstinteresses der Ober- und Mittelklassen, 
              sondern spielte sich auch – und vielleicht vorwiegend – in einer 
              Änderung der Gefühlslage ab. Das Aufbrechen der Affektpanzerung 
              angesichts des Elends anderer liegt diesem Zivilisationsschub zugrunde.”  Gestützt durch reichhaltiges Material aus der Literatur (Defoe, 
              Dickens, Brontë, Grillparzer, Nestroy, Herzmanovsky-Orlando, Roth 
              u.v.a.) führen Axtmann/Kuzmics vor, warum es in England zum „Gentlemankanon”, 
              in Österreich jedoch zum „Beamtenkodex” gekommen ist, warum sich 
              in Österreich ein Klima aus „Servilität, Apathie, Zynismus und Ambivalenz 
              gehorsamer Rebellen” herausgebildet hat, „stolze Distanz” jedoch 
              ein Kennzeichen von Autoritätsbeziehungen der „englischen Seele” 
              darstellt, warum „Markt” die Hauptquelle von zum Selbstzwang führenden 
              Fremdzwängen auf der Insel bildet(e), „Staat” dieselbe für Österreich. Dieter Kordik  Helmut Kuzmics, Roland Axtmann: „Autorität, Staat und Nationalcharakter 
              – Der Zivilisationsprozess in Österreich und England 1700 - 1900”, 
              ein Beitrag zur historischen Soziologie der Staatsbildung, Verlag 
              Leske + Budrich, Opladen 2000; 430 Seiten, broschur.  KORSO verlost in Kooperation mit Verlag und Autoren drei Exemplare 
              des Buches „Staat, Autorität und Nationalcharakter“ beim KORSO Kulturquiz 
              unter www.korso.at!     |   
          |  |  | Von Leoben 
            über die Mongolei nach Japan (Bild li) Bildnis eines Schauspielers der 
            Edo-Epoche
 |   
          |   Ethnologische Ausstellungen sind eines der neuen Markenzeichen 
              der Gerade-noch-Stahl-Metropole der Obersteiermark. Bis 3. November 
              läuft noch die „Dschingis-Khan“-Schau in der Leobner Kunsthalle; 
              die nächste Großausstellung wird unter dem Titel „Geisha und Samurai 
              – Liebe und Tod im Japan der Shogune“ wieder ein Thema aus dem asiatischen 
              Kulturkreis aufgreifen. Ab 3. April 2003 werden in der Kunsthalle 
              außergewöhnliche Leihgaben aus österreichischen und internationalen 
              Museen zu sehen sein – von Samurai-Kriegsgerätschaften über Musikinstrumente 
              bis hin zu den Utensilien der traditionellen Tee-Zeremonie. Organisiert 
              wird die Ausstellung von der Stadt Leoben in Kooperation mit dem 
              Kunsthistorischen Museum Wien.     |   
          |  |  | Die Zukunft 
            des Joanneums |   
          |   Peter Pakesch und Wolfgang Muchitsch geben Auskunft. Mit 
              1. Jänner 2003 beginnt die neue Ära des Landesmuseums Joanneum – 
              ab diesem Tag existiert die ehrwürdige steirische Kulturinstitution 
              als ausgegliederte GesmbH und die beiden neu bestellten Leiter – 
              Peter Pakesch für den Kunst- und Wolfgang Muchitsch für den wissenschaftlichen 
              Bereich treten ihr Amt an. Bei einer Veranstaltung der Akademie 
              Graz werden sie im Gespräch mit Frido Hütter ihre Konzepte und Visionen 
              präsentieren – und in Dialog mit allen Interessierten treten. Wer 
              also wissen möchte, welche Rolle die Neue Galerie noch neben dem 
              Kunsthaus spielen kann und wie’s um dessen Funktion und Programm 
              steht, wen interessiert, was aus dem Landes-Bild- und -Tonarchiv 
              werden soll und wie’s um die Finanzierung der vielfältigen Aufgaben 
              vor dem Hintergrund von Ausgliederung und Sparpolitik steht, kommt 
              am Montag, dem 23. September um 19.30 ins Kulturzentrum bei den 
              Minoriten am Grazer Mariahilferplatz.     |   
          |  |  | Herbstlich-innovative 
            Musik (Bild li) Koehne Quartett: Für seine Autumn 
            Concerts holt Berndt Luef MusikerInnen, die in keine gängigen Schubladen 
            passen
 |   
          |   Zum zehnten Mal veranstaltet Berndt Luef die „Autumn Concerts“ 
              im Forum Stadtpark – „damit sind sie mit Sicherheit eine der am 
              längsten existierenden Konzertreihen mit einem absoluten „low budget“, 
              weiß der Grazer Jazzer.  Das Besondere an den Autumn Concerts ist zweifelsohne die Auswahl 
              der Mitwirkenden: Luef sucht für die Herbstkonzerte Musiker aus, 
              die sich zwischen neuer E-Musik, frei improvisierter Musik und Jazz 
              bewegen, die sich nicht in eine der gängigen Markt-Schubladen einordnen 
              lassen und es dadurch schwer haben, ihre Projekte zu präsentieren. Am Dienstag, dem 24. 9. 2002 spielt das Studio Percussion 
              „Dunkle Musik“ – am Programm stehen Werke von Salvatore Sciarrino, 
              Hans-Joachim Hespos, Iannis Xenakis und Robert HP Platz. Beefolk 
              bringen bei ihrem Auftritt am Mittwoch, dem 26. 9. 2002 eine kompakte 
              Mixtur aus Piazzola-Tangos, isländischen Traditionals, balkanesken 
              Hochgeschwindigkeitsthemen und langsam dahingleitenden Melodien. 
              Am Donnerstag, dem 26. 9. 2002 spielt das international bekannte 
              Koehne-Quartett Werke von Nancy van de Vate, Gerhard Prasent, 
              Maximilian Kreuz, Francis Burt, Gerd Kühr und Kurt Anton Hueber. 
              Den Abschluss am Samstag, dem 28.09. bildet das forum-eigene Jazztett 
              Forum Graz mit „Deviation XII“ – der letzten „Abweichung“ der 
              gleichnamigen dreijährigen Reihe. Alle Veranstaltungen finden im Forum Stadtpark Graz, Stadtpark 
              1, statt und beginnen jeweils um 20.00 | Tel. (0316) 82 77 34Mail: forum@mur.at
     |   
          |  |  | Erlebnistag 
            Stübing: Ausflug in die Volkskultur |   
          |   Der „Erlebnistag“, der traditionellerweise am letzten Sonntag im 
              September stattfindet, führt seit nunmehr 14 Jahren alljährlich 
              rund 6.500 Besucher nach Stübing, die bei einer erholsamen Wanderung 
              durch das Museumstal an diesem Tag bei jedem Hof auf Tiere, Handwerk, 
              Musik oder kulinarische Köstlichkeiten treffen. Über 250 freiwillige 
              Mitarbeiter lassen diese Benefizveranstaltung zugunsten der gemeinnützigen 
              Stiftung Österreichisches Freilichtmuseum zu einem unvergleichlichen 
              Fest der lebendigen Volkskultur werden. In einem unvergleichlichen 
              Ambiente – über 90 originale bäuerliche Bauten liegen harmonisch 
              eingebettet in einem Waldtal mit Wiesen, Weiden, Feldern und prächtig 
              blühenden Gärten – werden die BesucherInnen von zahlreichen Musik- 
              und Gesangsgruppen von Hof zu Hof geleitet. An diesem Tag werden 
              ausschließlich traditionelle Stücke gespielt. Rund 30 verschiedene 
              Handwerke und Arbeitstechniken rund um den Bauernhof können dabei 
              nicht nur beobachtet, sondern auch aktiv erfahren werden.  Erlebnistag 29. September 2002 – Programm:10:00 Erntedankgottesdienst
 11:00 Eggen mit dem Pferd
 12:00 Trachtenschau
 13:00 Getreidedreschen mit „Druschkrapfen“
 14:00 Volkstanzen und -singen
 14:00 Käsebereitung nach traditioneller Art
 15:30 Getreidedreschen mit „Druschkrapfen“
 
  Dazu: Tiere vom Bauernhof präsentiert vom Verein zur Erhaltung 
              gefährdeter Haustierrassen, alles rund um die Permakultur, Märchenerzählungen 
              und -spiele mit „Gschallerpopperln”, Zwirnknopferzeugung, Sterzkochen, 
              Blaudruckerei, Wollfärben, Holzspielzeug-Erzeugung  Information:Österreichisches Freilichtmuseum, A-8114 Stübing bei Graz, Tel. 
              03124/53 700 | Mail: service@freilichtmuseum.at 
              | Web: www.freilichtmuseum.at
     |   
          |  |  | Österreich 
            im Spiegel seiner Schilder |   
          |   Jörg-Martin Willnauer hat neben seiner Tätigkeit als Kabarettist 
              ein solides zweites Standbein entwickelt: Das des Foto-Humoristen, 
              der ja in Österreich, wo schmallippig-fanatischer Neoliberalismus 
              und die üppigen Überreste der Habsburger-Bürokratie aufeinander 
              treffen, eine besonders reichhaltige Motivlage vorfindet. Nach einer 
              ersten Bestandsaufnahme in der Grünen Mark hat sich JMW nun in der 
              gesamten Republik umgetan: „,Mein Erstling ,Die Steiermark in Wort 
              und Schild‘ war der logische Vorgänger von ,Österreich in Wort und 
              Schild‘, so wie Waldi der logische Vorgänger von Klesti war“, resümiert 
              Willnauer die Entwicklungslinie seines fotoliterarischen Schaffens. 
              Seinem Motto „Kabarett lebt nicht von Übertreibungen, sondern von 
              Beobachtung“ hat Willnauer jedenfalls mühelos die Treue halten können: 
              Die fotorealistische Betrachtung der alpenländischen Schilderwelt 
              ist Realsatire pur. Christian Stenner  Jörg-Martin Willnauer: Österreich in Wort und Schild | 
              Ein kabarettistischer Streifzug durch die Alpenrepublik – Fotos 
              und Satiren vom Feinsten | Graz: Edition Gutenberg der steirischen 
              Verlagsgesellschaft 2002, 140 Seiten, EUR 19,90.  KORSO verlost in Zusammenarbeit mit der Steirischen Verlagsgesellschaft 
              4 Exemplare des Buches „Österreich in Wort und Schild“ im Rahmen 
              des KORSO Kulturquiz unter www.korso.at     |   
          |  |  | Dr. Hrddlestone 
            meets Sweet Hitchhiker |   
          |   „Es ist nach wie vor Aufgabe der Kunst, dem gesamten Dasein individuelle 
              Rechtfertigung zu geben. Insoferne ist auch der Comic Flucht in 
              die Kombination – wie alle gängigen Surrealismen. Das zu erreichende 
              Musterbild bleibt die Mona Lisa, weil sie zeitlos zwischen Typus 
              und Individuum liegt, also zwischen Wiederholbarkeit und Tod“. So 
              erklärt der Bildhauer und Philosoph Erwin Michenthaler seinen 
              Hang zur Herstellung von Bildgeschichten.   Eine 
              Auswahl hintergründig-erhellender und illustrierter Dialoge ist 
              im Ortweinstandl am Ortweinplatz 1a, 8010 Graz, zu besichtigen.     |   
          |  |  | Die schwarzen 
            Aquarelle des Anton Herzl |   
          |   Mit einer selbst erarbeiteten Technik erzeugt der Attersee-Schüler 
              Anton Herzl Strukturen auf schwarzem Papier und entwickelt so eine 
              Formenwelt, die dem Informel nahe kommt. Die dabei entstehenden 
              Figuren erinnern an bio-, ja anthropomorphe Körper und werden vom 
              Künstler mit Darstellungen aus Wissenschaftsmagazinen und Zeitgeistdarstellungen 
              konfrontiert – das Absolute der Malerei wird durch die populären 
              Massenmedien relativiert. Wissenschaft, Kunst und Unterhaltungen 
              treffen so auf dem Plakatkarton zusammen, das Informelle wird solcherart 
              zum Ausgangspunkt einer durchaus konkreten Erzählung – oder zumindest 
              zum Impuls für eine mögliche Erzählung.Die von Christa Steinle kuratierte Ausstellung ist bis 13. Oktober 
              im Studio der Neuen Galerie
  Sackstraße 16, A-8010 Graz zu sehen. Öffnungszeiten: Di-So 10.00 bis 18.00, Do 10.00 bis 20.00 | Tel. 
              (0316) 82 91 55 | Fax 81 54 01 | Mail: neuegalerie@stmk.gv.at 
              | Web: www.neuegalerie.at
     |   
          |  |  | Expeditionsziel 
            Schloss Lind |   
          |   Weil’s auch innerhalb der eigenen Landesgrenzen immer wieder Verstecktes 
              und Neues zu entdecken gilt, organisiert die Grüne Akademie unter 
              dem Titel „steiermarken“ „Expeditionen“ zu jenen Stätten, die mehr 
              Aufmerksamkeit verdienen, als sie zur Zeit erhalten. Die nächste 
              Tour führt am 28. September zum Schloss Lind, wo gerade eine Sonderausstellung 
              zum Jahr der Berge unter dem Titel „Alpenländische Identitäten. 
              150 Jahre ideologisierte Bilder aus Österreich“ zu sehen ist. Die 
              Anreise erfolgt öffentlich, das letzte Stück des Weges wird gewandert.  Genauere Information unter info@gruene-akademie.at 
              bzw. unter 0316/82 25 57-12/Ulrich Pichler     |   
          |  |  | Bilder im 
            Retzhof (Bild li) Johann Raunikar: Stilles 
            Land um Fürstenfeld |   
          |   Zwei Ausstellungen sind derzeit im Bildungshaus Retzhof zu 
              sehen: Eine „Retrospective“ der Gruppe C-E-F- „1972 – 2002“ (noch 
              bis 23. Oktober) und fotografische Arbeiten von Johann Raunikar 
              unter dem Titel „Stilles Land um Fürstenfeld“ (Eröffnung: 
              20. September, 19.00, Ausstellungsdauer bis 31.10. 2002).  Infos: Der Retzhof, Bildungshaus des Landes Steiermark, 
              8430 Leitring bei Leibnitz, Tel. (03452) 827 88-0     |   
          |  |  | Acht Frauen 
            mit Spaß am Chanson |   
          |   Zu den Höhepunkten des dramatisch-komischen Kammerspiels 
              „8 Frauen“ gehört, wenn die Darstellerinnen die Handlung unterbrechen, 
              um zu singen. Jede der acht Frauen hat ein persönliches Lied, das 
              ihre Emotionen und ihre Einstellung zur Liebe ausdrückt – die Chansons 
              sind daher wie die Frauen: kindlich, lustig, erwachsen und melancholisch. 
              Und: „Auch wenn ihr Gesang nicht immer perfekt ist“, sagt Ozon, 
              „hat es mir am meisten Spaß gemacht, sie singend zu erleben.“  Catherine Deneuve und Fanny Ardant singen über 
              die Erfahrungen einer Frau im mittleren Alter: „A quoi sert vivre 
              libre?“ - Was bringt es, allein zu leben? - fragt sich Ardant und 
              Deneuve stellt in „Toi jamais“ fest, dass letztlich doch alle Männer 
              gleich sind. Isabelle Huppert singt nicht nur ihre melancholische 
              „Message personnel“, sondern begleitet sich selbst am Klavier; die 
              Nachwuchsstars Virginie Ledoyen und Ludivine Sagnier, die im Film 
              die Töchter mimen, singen die kindlich verspielten Lieder „Papa 
              t’es plus dans l’coup“ und „Mon amour mon ami“. Die Großmutter im 
              Film – Danielle Darrieux – zieht in ihrem Lied eine nüchterne Bilanz: 
              „Il n’y a pas d’amour heureux“. Der Text basiert auf einem Gedicht 
              von Louis Aragon: Glückliche Liebe gibt es nicht. Zusätzlich zu diesen acht Chansons enthält der bei WEA Record erschienene 
              Soundtrack 13 instrumentelle Stücke.
  Sigi Schnell Der Film „8 femmes“ startet in Graz und 
              in ganz Österreich am Freitag, dem 13. September 2002, in 
              Graz: OmU im KIZ Augartenkino und in synchronisierter Fassung im 
              Geidorf-, Schubert- und UCI-Annenhofkino. KORSO verlost drei Exemplare der CD „8 femmes“ 
              – Originalmusik zum Film beim KORSO Kulturquiz unter www.korso.at     |   
          |  |  | „Alte Ansichten“ 
            von Graz |   
          |   Zu einem Zeitpunkt, wo in Graz „Bauen passiert und von Planung 
              nicht mehr die Rede ist“ (Arch. DI Hubert Rieß) ist ein Rückblick 
              über die verschiedenen Strömungen in der Stadtentwicklung von besonderem 
              Interesse. Eine aktuelle Ausstellung im Haus der Architektur zeigt 
              Entwicklungslinien des permanenten Veränderungsprozesses Stadt am 
              Beispiel Graz nach 1945. Exemplarisch werden Schlüsselprojekte präsentiert, 
              welche die Stadt wegweisend geprägt haben oder im Fall ihrer Realisierung 
              hätten. Das „Elisabeth-hochhaus”, die „Terrassenhaussiedlung”, die 
              „Phyrnautobahn durch Eggenberg”, die Aktion „Rettet die Altstadt”, 
              „Hochhausprojekte für Jakominiplatz und Tummelplatz” u.a. sind in 
              den Kontext ihrer Zeit eingebettet. In diesem Sinn trägt die Schau 
              dazu bei, die enge Verbindung zwischen – geplantem und ungeplantem 
              – Baugeschehen und dem Agieren verschiedener Interessengruppen aufzuzeigen.  Haus der Architektur, Engelgasse 3-5, 8010 Graz, Tel. (0316) 
              323 500 0 | www.HDA-Graz.atDie Ausstellung ist noch bis 5. Dezember, Mo-Do von 10:00 - 18:00 
              Uhr und Fr 10:00 - 19:00 Uhr zu sehen.
     |   
          |  |  | Im Sternzeichen 
            des Kürbis |   
          |   Unter dem Motto „Kultur und Genuss“stehen die diesjährigen 
              KürWiesTage  am 5. und 6. Oktober in Wies. Geboten werden eine Ausstellung 
              internationaler Kürbisfest-Plakate, Musik mit der „steirischen Soatnpress“ 
              und den Lassos Mariachis, verschiedenste kürbisbezogene Installationen, 
              Theateraufführungen und Lesungen und natürlich Kürbisgerichte und 
              Kürbisschmankerln. Genaue Programm-Information: Tourismus Wies, Tel. 03465/7038 | 
              Mail: wies@kuerbis.at     |   
          |  |  | AK: Tag der 
            offenen Tür am 27. 9. 2002 (Bild li) Kabarett-Förderpreis-Träger Mike Supancic 
            beim AK-Tag der offenen Tür
 |   
          |   Highlights der heimischen Musik- und Kabarettproduktion bilden 
              das Rahmenprogramm beim Tag der offenen Tür der steirischen 
              Arbeiterkammer.  14.00 Uhr: Electric Blues Connection - Michael Grünauer 
              und Band spielen den Blues16.00 Uhr: Leo Lukas - Die besten Nummern aus 20 Jahren Kabarett
 17.00 Uhr: Eyeland - Irisch-steirischer Folk, der in die 
              Beine und unter die Haut geht
 18.00 Uhr: Mike Supancic - Musik-Kabarett: Kehlkopfsaltos, 
              die das Wasser in die Augen treiben. Ein Querschnitt durch die Programme 
              des Obersteirers. 20.00 Uhr: Opus - Mit den Megahits Eleven, 
              Flyin’ High, Life is Live
  Weiters:Dichterlesungen im AK-Café mit Musikuntermalung, Bilder- und Fotoausstellung 
              ...
 BERATUNG & SERVICE: Im kleinen Kammersaal stehen die ExpertInnen 
              der Arbeiterkammer für Beratungen zur Verfügung.
  Freitag, 27. September 2002, 11.00 - 23.00 Uhr, Kammersäle, 
              Strauchergasse 32, 8020 Graz     |   
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 |  |  H & M Ein Gespräch zwischen Jörg 
              Nauer & Martin Will, aufgezeichnet von Jörg-Martin Willnauer
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          |   J. Nauer: Kürzlich hatte ich die Ehre, der Eröffnung des 
              neuen Grazer Modegeschäfts H & M am Eisernen Tor beizuwohnen. Ein 
              Ereignis!  M. Will: Du hast dich mit den Mode-Machos und Fetzen-Tussis 
              ums billige Gwand geprügelt? J. Nauer: Aber geh! Ich war am Abend vor der offiziellen 
              Eröffnung zur VIP-Eröffnung geladen und da ging’s kultiviert zu. 
              Viele wohlhabende und reiche Leute durften als so genannte VIPs 
              alle Klamotten zum halben Preis einkaufen.  M. Will: Der Kabarettist Jörg Nauer als VIP! Eine Lachnummer.  J. Nauer: Na und? Heute ist doch fast jede & jeder prominent. 
              Allein Graz zählt an die 240.000 Promis.  M. Will: Aber manche Promis sind eben noch prominenter 
              als die Durchschnittspromis und die dürfen dann zum halben Preis 
              einkaufen! Ich fass’ es nicht! Du hast doch nicht etwa „zugeschlagen“?  J. Nauer: Ich habe. Meine Bühnengarderobe bedarf dringend 
              der Erneuerung.  M. Will: Das darf doch nicht wahr sein! Hast Du noch nie 
              etwas von „clean clothes“ gehört?  J. Nauer: Davon gehe ich aus, dass die Halbpreisklamotten 
              frisch gewaschen sind. Oder meinst Du die ökologische Qualität der 
              Gewänder?  M. Will: Trottel! „Clean clothes“ ist eine Kampagne für 
              faire Arbeitsbedingungen weltweit.  J. Nauer: Ja und? Was hat das mit meinen Sonderangeboten 
              zu tun?  M. Will: Sehr viel! Was glaubst Du, warum die H & M-Sachen 
              so billig sind?  J. Nauer: Keine Ahnung. Vielleicht hohe Stückzahlen und 
              rationelle Produktion?  M. Will: Das sowieso. Aber die Produktionsbedingungen bei 
              H & M bzw. bei den Zulieferbetrieben sind immer wieder Anlass für 
              massive Kritik. Laut „Clean clothes“ zählen dazu Kinderarbeit, schlechte 
              oder gar keine Sicherheitsstandards in den Betrieben, extrem niedrige 
              Löhne, Sieben-Tage-Wochen, Zwangsüberstunden und sexuelle Belästigung.  J. Nauer: Woher weißt Du das? Hast Du die Produktionsstätten 
              gesehen?  M. Will: Nein. Aber im „Schwarzbuch der Markenfirmen – 
              Die Machenschaften der Weltkonzerne“ von Werner Klaus und Hans Weiss 
              finden sich diese und andere Vorwürfe. Und wenn da nichts dran wäre, 
              hätte H & M sicher geklagt.  J. Nauer: Hm, das tut mir leid. Was soll ich jetzt tun? 
              Die neuen Sachen in die Mur schmeißen? Zurückgeben? Der Caritas 
              schenken? In die „Dritte Welt“ schicken?  M. Will: Quatsch. Aber du kannst bei H & M auf faire Produktionsbedingungen 
              pochen und eine unabhängige Kontrolle derselben fordern.  J. Nauer: Du meinst, ich soll die Geschäftsführer der Filialen 
              beschimpfen? Die sind doch auch nur ein Glied in der langen Kette.  M. Will: Wie wir Konsumenten. Aber die österreichische 
              Clean-Clothes-Kampagne weiß, wie du am besten vorgehst. 200 m vom 
              H & M entfernt befindet sich das Büro der Südwind-Entwicklungspolitik. 
              Am Jakominiplatz 18. Telefon: 0316/82 11 37. Die wissen, wie der 
              Faden läuft.  J. Nauer: OK, ich werde hingehen, eine Postkarte schreiben 
              und mein schlechtes Gewissen beruhigen. Und H & M wird sofort reagieren 
              und nur noch fair produzieren. – Du bist naiv.  M. Will: Ich bin vielleicht naiv; aber wer billig einkauft 
              und die Benachteiligten ignoriert ist nicht nur naiv, sondern auch 
              unfair.  J. Nauer: Du bist und bleibst ein Moralist.  M. Will: Na und? Es gibt Schlimmeres.  J. Nauer: Die Welt ist ungerecht. Das hat schon Franz Beckenbauer 
              festgestellt.  M. Will: Willst du mich verarschen?  J. Nauer: Der „Kaiser“ hat gesagt: „Wenn Du arm bist, nimmt 
              man dir noch was weg, aber wenn du eh schon alles hast, kriegst 
              du alles geschenkt!“     |   
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