korso Kunst/Kultur/2003
Das Informationsmagazin 
der Steiermark
 
juli 2002
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5 Jahre KORSO: Feine Feier!      

Vor genau fünf Jahren – im Juli 1997 – ist die erste Ausgabe des steirischen Monatsmagazins KORSO erschienen. Das KORSO-Team bat aus diesem Anlass am 27. Juni zu einem exklusiven ereignis / event / événement ins Stern Royal – und über 150 geladene Gäste erlebten einen launig-souveränen Jörg Martin Willnauer und ein fulminantes Berndt-Luef-Duo unter den beeindruckenden Zeit-Installationen von Jani Schwob. KORSO-Herausgeber Christian Stenner anlässlich des Jubiläums:
„Auch wenn’s für kleine und mittlere Medien immer schwieriger wird – am Ziel, das wir uns 1997 gesetzt haben, halten wir weiter fest: Engagierte, unaufgeregte Berichterstattung mit starkem regionalen Schwerpunkt statt Szenetratsch und Schlagzeilengefuchtel. Den Wegfall der ohnehin spärlichen Presseförderung und die Verdoppelung der Post-Zustelltarife müssen wir seit heuer durch steigende Abonnenten-Zahlen und erhöhte Werbeeinnahmen kompensieren. Ich bin optimistisch, dass uns dies gelingen wird – auch in der Steiermark gibt es eine Marktnische für ein Medium, das auf Qualität setzt und sich an gesellschaftlich und kulturell relevante Themen orientiert.“

 

 

 

  Sinnlicher Kunst-Genuss in der neu eröffneten kunst.wirt.schaft
Gesamterlebnis kunst.wirt.schaft: (li) Eva Cadia, (re) Andrea Jaufer 

Am 28.6. präsentierten drei kunstfertige Grazerinnen ein Galeriekonzept, das auf sehr sinnliche Weise den neuen Anforderungen der Kunstvermittlung Rechnung tragen soll. In einem Gesamterlebnisraum in der Elisabethstraße 14 werden Kunstwerke nicht nur ausgestellt, sondern auch vor Ort in einer integrierten Kunstwerkstätte produziert. Die gezeigten Ausstellungsstücke – Schmuck, Bilder, Stühle, Geschirr und Besteck, etc. – sind selbstverständlich käuflich erwerbbar. Der angrenzende Gastraum im Flair italienischer Renaissance ist Drehscheibe und Plattform für KünstlerInnen, die neue Kontakte und Absatzmöglichkeiten suchen und im stilvollen Ambiente der kunst.wirt.schaft den passenden Rahmen für interessante Unterhaltungen und künstlerischen Austausch finden. Die beiden Initiatorinnen Eva Cadia (Goldschmiedin) und Andrea Jaufer (ehem. Bühnenbilderin) haben die Projektidee von Rudolfine Well realisiert und für Kunstschaffende und Kunstinteressierte einen Ort der Begegnung geschaffen, der durch ein ebenso kreativ-kulinarisches Angebot in eine echte kunst.wirt.schaft verwandelt wird. Die Gasträume, die ähnlich einem Bühnenbild Teil dieses Gesamt-Kunstwerk-Konzeptes sind, können auch für Abendessen und kleine Feiern gebucht werden. az

kunst.wirt.schaft > Elisabethstraße 14 > 8010 Graz > Öffnungszeiten: Mi-Fr, 14 bis 20 Uhr und nach Vereinbarung: 0316/325 225 kunst.wirt.schaft@utanet.at

 

 

 

Kabarett: Jetzt auch in Stift Rein Was kommt dabei heraus, wenn ein Kabarettist ein Kabarett-Event auf die Beine stellt? Das Ergebnis kann beim Reiner Kabarettfestival begutachtet werden, das Christian Jabornig nicht nur organisiert, sondern auch durch seine Mitwirkung bereichert.

 

Veranstaltungsabende sind der 19. 7. („Vier auf einen Streich“ – Bunter Kabarett-Abend mit Mario Bernold, Christian Jabornig, Gerald Muthsam und Robert Mohor), der 20. 7. („Jetzt noch Groebner“ – Solokabarett mit Severin Groebner), der 26. 7. (Martin Kosch und Stefan Haider mit www.jesus.comm) und der 27. 7. („Best of O. Lendl“).

Die Veranstaltungen finden bei schönem Wetter open air vor der Stiftstaverne Rein statt – sonst in deren Saal.
Karten unter: 0699/119 54 148 oder an der Abendkasse

 

 

 

  CLIO-Stadtrundgänge im Sommer Clio – Verein für Geschichts- und Bildungsarbeit führt im Sommer eine Reihe von Rundgängen zu besonderen Aspekten des Grazer Lebens durch.

 

Architektur aus Graz nach der „Grazer Schule“
Ein Generationswechsel bei den Grazer ArchitektInnen hat frischen Wind in die Szene und eine ganz neue Auffassung von Architektur nach Graz gebracht. Mit Blick nach Mailand, London oder in die Schweiz tritt diese vielleicht weniger originär, aber dafür umso weltstädtischer auf. Der Rundgang führt zu Wohnbauten, Designerläden und Bars. Mittwoch, 31. Juli 2002, 17.15 Leitung: DI Karin Tschavgova (Architekturkritikerin, Graz) Treffpunkt: Am Eisernen Tor bei der Mariensäule

Die Stadtflora: Nur die Harten kommen durch – oder doch nicht?
Die Stadt ist ein kosmopolitischer Bereich. Hier kommen Menschen aus den verschiedensten Teilen der Welt zusammen, die sich mehr oder minder gut an das Stadtleben gewöhnen. Ähnlich verhält es sich auch bei den Pflanzen, die ebenfalls aus allen Teilen der Welt stammen und versuchen, sich an die Grazer Verhältnisse anzupassen. Ein Rundgang über die „fremde Flora“ und die Geschichten ihres Heimischwerdens.
Samstag, 24. August 2002, 15.00 Leitung: Pramod Harvey (Botaniker, Graz) Treffpunkt: Am Eisernen Tor bei der Mariensäule

Spuren jüdischen Lebens in Graz – Ein Rundgang vom Mittelalter in die Neuzeit
Bereits im Mittelalter waren die Grazer Juden wiederholt Vertreibungen ausgesetzt. Erst nach einer jahrhundertelang andauernden „Judensperre“ kam es ab Mitte des 19. Jahrhunderts wieder zu einem Aufschwung jüdischer Kultur in Graz. Unser Rundgang führt in das Graz des Mittelalters und der Neuzeit, in die Zeiten des Aufschwungs und der kulturellen Blüte jüdischen Lebens. Gleichzeitig folgen wir den Spuren der Vertreibungen, der Ermordung und des Neubeginns nach 1945.
Samstag, 31. August 2002, 15.00 Leitung: Mag. Joachim Hainzl (Sozialhistoriker, Graz) Treffpunkt: Grazer Burg, beim Jüdischen Grabstein

 

 

 

Gehört die Stadt denEliten ... fragte die Grüne Akademie im Rahmen ihrer Veranstaltungsreihe „Wem gehört die Stadt“ den Grazer „Stadtsoziologen“ Karl Albrecht Kubinzky.

(Bild: Kubinzky: Eliten erhalten sich hauptsächlich dadurch, dass sie sich gegenseitig ins System hineinwählen)

 

Kommunale Eliten – so Kubinzky – sind Personennetzwerke, die sich hauptsächlich dadurch erhalten, dass ihre Knoten (Personen) sich selbst gegenseitig „in dieses Netzwerk hineinwählen“. Macht, Ansehen, Nützlichkeit, Wichtigkeit sind Dimensionen, die in unterschiedlichem Mischungsverhältnis die kommunale Eliten bedeuten, aber auch jenen Mix aus VertreterInnen des ökonomischen und des politischen Sektors darstellen, in dessen Zusammenspiel so leicht und unspektakulär Entscheidungen getroffen und durchgesetzt werden. Insoferne gehört die Stadt den Eliten. In der Fremdzuschreibung durch „das Volk“ gibt es wesentlich zwei immer wirksame Definitionen: neben dem Empfinden der Rechtmäßigkeit des „gewählten Vertreters im System gewählter Vertreter“ ist auch die authentische Dimension, der direkte Personenbezug von Bedeutung, in welchem jedem Elitenmitglied die Fähigkeit zur Bewältigung seiner/ihrer Aufgaben zu- oder abgesprochen wird. In jedem Fall sind kommunale auch lokale Eliten, die man im Anlassfall mit demokratischen Mitteln zur Verantwortung ziehen kann, auch wenn sie fallweise Entscheidungen durchsetzen, die anderswo getroffen werden. Solange diese Entscheidungen transparent, kritisierbar von lokalen Elite-Mitgliedern verantwortet, getragen bzw. „gepuffert“ werden, kann man noch von „Kommunalpolitik“ sprechen, einer Variante, die der direkten Exekution von in der Ferne getroffenen Entscheidungen über die Mittel einer anonymen Verwaltung, der Repression von Polizei und Militär vorzuziehen ist.

Dieter Kordik

 

 

KIZ: Kino-Highlights im Kinosommer 2002
Highlights von Woody Allen, Jim Jarmusch, Aki Kaurismäki und vielen anderen – Klassiker und Filme zum Wiedersehen

 

Das Augartenkino bietet heuer, nachdem der Kinosommer letztes Jahr wegen Renovierungsarbeiten ausfallen musste, 80 Filme in bester Soundqualität und neuem originalem Bildformat. Zahlreiche Filme sind in Originalfassung mit Untertiteln zu sehen. Von Komödien bis zu großen Liebesgeschichten ist alles dabei, was das Herz eines Cinephilen sich wünschen kann. Der Kinosommer, der bis 16. August dauern wird, bietet ein täglich wechselndes Programm.

Von Woody Allen gibt es neben Klassikern wie „Manhattan“ und „Der Stadtneurotiker“ auch weniger bekannte Filme wie „Love and Death“, „Shadows and Fog“ oder „Innenleben“. Von Jim Jarmusch sind neben den Kult-Klassikern „Down by Law“ und „Stranger than Paradise“ ein Film aus seinen cineastischen Anfängen „Permanent Vacation“ und sein Meisterwerk „Dead Man“ mit Johnny Depp und dem Sound von Neil Young zu sehen. Von Aki Kaurismäki zeigt das KIZ „Ariel“, „Juha“, „La vie de bohème“ und „Wolken ziehen vorüber“. Neben Hollywood-Klassikern wie „Casablanca“ oder „High Noon“ werden auch zahlreiche Filme von Regisseuren wie Robert Altman, Joel Coen, Martin Scorsese, Ridley Scott u.a. zu sehen sein.

Und natürlich werden im KIZ-Kinosommer viele europäische und außereuropäische Filme gezeigt: „La stanza del mio figlio“ von Nanni Moretti, „Festen“ von Thomas Vinterberg, „Yi yi“ von Edward Yang, „Underground“ von Emir Kusturica, „Der Geschmack der Kirsche“ von Abbas Kiarostami, „Die Ewigkeit und ein Tag“ von Theo Angelopoulos und viele weitere. Ebenso zu sehen sein werden Filme von Jean-Luc Godard und Pier Paolo Pasolini. Die österreichischen Beiträge sind „Nordrand“ von Barbara Albert und „Komm süßer Tod“ von Wolfgang Murnberger.

Das genaue Programm kann per E-Mail unter [ngri@eunet.at] angefordert werden!

 

 

 

Die Kunst geht auf die Strada Das Grazer Straßentheaterfestival La Strada feiert heuer (wie KORSO) seinen fünften Geburtstag – mit einem spannenderen und opulenteren Programm als je zuvor.


Zum Festival-Auftakt am 26. Juli läuft eine schräge, poetische Parade vom Künstlerhaus im Stadtpark bis zur Grazer Oper, dort wird ein Heißluftballon zum Rednerpult. Für das Foyer des Schauspielhauses wurde ein neuer Programmpunkt erfunden: „Open Stage“ heißt die Reihe, in der Bühnen-, Straßenkünstler und Musikanten in Clubatmosphäre jeweils ab 22.00 pointierte Kurzauftritte absolvieren; dazu gibt’s lukullische Genüsse. Die Herkunftsorte der auftretenden Compagnies bewegen sich zwischen Österreich und Australien, Russland und Spanien, geboten wird alles von der Akrobatik bis zum Bewegungstheater, vom Straßenslapstick bis zum Figurenspiel.

Das Programm 2002 soll zudem, so die Organisatoren, sehr musikalisch ausfallen. Und die Traditionsspielstätte TaO! ist ganz und gar Frauensache! Als Draufgabe hält der australische „Puppenzauberer“ Neville Tranter einen Workshop für Figurentheater ab, Anmeldungen sind – wegen der knappen Plätze – möglichst rasch unter 0316 – 69 55 80 erbeten.

La Strada Internationales Festival für Straßen- und Puppentheater: 26. Juli bis 3. August 2002, Graz. 20 Gruppen, 100 Veranstaltungen.
La Strada Nightline „Open Stage“: 27. Juli bis 2. August 2002, jeweils um 22.00 Uhr im Foyer des Schauspielhauses

Infos und Karten: Graz Tourismus 0316/8075 – 12
Programm: www.lastrada.at

 

 

 

Baustellencafé im „Thienfeld“


Im zum Kunsthausensemble gehörenden mariahilferplatzseitig gelegenen Palais Thienfeld in Graz residiert seit 19. Juni das „Baustellencafé“. Initiator und Kunsthaus AG-Aufsichtsratvorsitzender Stadtrat Dr. Gerhard Rüsch sieht diese temporäre Einrichtung als „Veranstaltungsort und Treffpunkt von Kulturinteressierten und -schaffenden während der Kunsthaus-Bauphase, als Kristallisationskern im werdenden Kulturbezirk“. Das Kulturhausbaustellencafé wird auch als „niederschwelliger Veranstaltungsort für die Grazer Szene“ fungieren, Kunstverein, Rotor, Werkstadt Graz und andere sollen das Baustellencafé als Publikumsschnittstelle nutzen. Ab 12. Juli sollen hier verschiedene Kulturbaudokumentationen der facelifting-Ausstellung präsentiert werden. Der Kulturverein Vipers tritt als Betreiber dieses auf jeden Fall bis zum Frühjahr 2003 bewirtschafteten Kulturetablissements auf.

Baustellencafé: Mariahilferplatz 2, 8020 Graz, Öffnungszeiten: 16.00 bis 20.00 Uhr (Montag geschlossen)

 

 

 

  "steiermarken"

 

Eine neue Veranstaltungsreihe der Grünen Akademie (Titel: „steiermarken“) führt zu „Orten mit Geschichte und Geschichten“. Am 13. Juli geht die Fahrt nach Schloss Aichberg und soll zum „Staunen an der Welt“ verführen – so der Titel der dort stattfindenden Ausstellung von Erika Thümmel. Im Spätsommer – von 31. August bis zum ersten September – werden weibliche Expeditionsteilnehmerinnen die Rax besteigen und dabei der Geschichte der Eroberung der Berge durch die Frauen nachgehen. Am 28. September geht's nach Schloss Lind am Neumarkter Sattel, wo Aramis im „anderen Heimatmuseum“ die alpenländische Identität hinterfragt.

Nähere Informationen: Grüne Akademie, Tel. (0316) 82 25 57 | www.gruene-akademie.at

 

 

 

Hintergündig- Gegenständliches
im Feuerwehrmuseum

 

Zwei Ausstellungen steirischer KünstlerInnen sind in diesem Sommer im Steirischen Feuerwehrmuseum Groß St. Florian zu sehen: Bis 21. Juli Skulpturen und Zeichnungen der in Wien lebenden Grazerin Hortensia Fussy, danach – von 3. August bis 1. September – Tuschgrafiken des Weststeirers Heinz Zach. Hortensia Fussys Menschen-Darstellungen – ob grafisch oder bildhauerisch – könnten in ihrer Gegenständlichkeit beim ersten Hinsehen für traditionalistisch gelten – sie sind es bei genauerer Betrachtung nicht oder besser: nicht nur. Kubismus, Dadaismus, verschiedene ethnische Einflüsse sind unter der Oberfläche zu verspüren.

Auch bei Heinz Zach, dessen Landschaftsdarstellungen an die Schule von Barbizon oder an Casper David Friedrich erinnern, fördert der zweite Blick neben der gegenständlichen eine weitere Dimension zu Tage: Kalligrafisch gestaltete vegetabile Strukturen durchziehen die Darstellung – eine holistische Grundhaltung wird sichtbar: Alles ist mit allem verbunden, alles fließt.

Steirisches Feuerwehrmuseum, 8522 Groß-St. Florian, Tel.: 03464/88 20, Fax: 03464/88 36
Mail: st.feuerwehrmuseum @aon.at | www.feuerwehrmuseum.at

Öffnungszeiten: Mittwoch bis Samstag 9.00 – 12.00 und 13.00 bis 17.00, Sonntag und Feiertag 11.00 bis 17.00

 

 

 

  Schauspielhaus: September-Premieren

 

Arthur Schnitzlers „Das weite Land“ – das Stück um Doppelmoral und letal endende Affären der bürgerlichen Gesellschaft – hat in einer Inszenierung von Matthias Fontheim am 27. September Premiere; Josep M. Benet i Jornets „Slips“ – ein grelles Spiel um eine Mutter, die ihren Sohn partout nicht verlassen will – auch nachdem er sie ermordet hat – feiert seine deutschsprachige Uraufführung in einer Inszenierung von Robert Schmidt am Tag darauf auf der Probebühne. Am 29. September schließlich werden Eve Enslers „Vagina-Monologe“ wieder aufgenommen.

Karten-Telefon: (0316) 8000, Fax: 0316/8008-15656 | tickets@heater-graz.com | www.theater-graz.com

 

 

 

Eisenerz: Jugend plant Gedenkstätte für jüdische Todesmarsch-Opfer

 

Im April 1945 wurden Jüdinnen und Juden aus Ungarn, die dort Zwangsarbeit verrichten mussten, nach Mauthausen getrieben. Eine der Routen führte über den Präbichl. Der Volkssturm – das letzte Aufgebot zur „Verteidigung der Heimat“ – richtete dort ein Massaker unter den Erschöpften an und erschoss 200 Frauen und Männer, die dann am Leopold-Steiner-See verscharrt wurden.

10 Täter wurden in einem britischen Militärgerichtsverfahren zum Tod verurteilt. Auf Initiative der „Displaced Persons“ in Palästina wurde 1948 ein Friedhof am See errichtet. Die Idee, nun auch ein Denkmal zur Erinnerung an die jüdischen Opfer des Todesmarsches zu errichten, gründet auf einem einstimmigen Eisenerzer Gemeinderatsbeschluss. Ein überparteiliches Personenkomitee unter der moderativen und zeitgeschichtlichen Begleitung durch die ARGE Jugend gegen Gewalt und Rassismus entwickelte die Realisierung dieses GR-Beschlusses als Jugendprojektwettbewerb unter Eisenerzer SchülerInnen, die sich über mehrere Monate hinweg intensiv mit der Thematik befassten. Am Wettbewerb beteiligten sich das BORG, die HAK und die Hauptschule I und II aus Eisenerz.

„Die Beteiligung wie auch die Qualität der 14 abgegebenen Entwürfe für die Errichtung eines würdevollen Gedenkzeichens an die jüdischen Opfer des Todesmarsches können sich sehen lassen“, resümierten die beiden Eisenerzer Vizebürgermeister Gerhard Freiinger und Gerhard Niederhofer. Das Ranking der drei besten Exponate fiel der Jury deshalb auch nicht leicht. Siegerprojekt wurde schließlich die Skulptur „Davidstern auf Granitblock“ der Hauptschule I Eisenerz. Alle 14 Exponate werden im Eisenerzer Stadtmuseum sowie in der Synagoge in Graz im Herbst der Öffentlichkeit präsentiert. Sie bilden auch die Grundlage der Konferenz „Neue Formen des Erinnerns und Gedenkens“, die im Herbst in Eisenerz stattfinden wird.

ARGE Jugend gegen Gewalt und Rassismus eröffnet obersteirische Regionalstelle
Neben Graz verfügt die ARGE nun über ein zweites Standbein in der Obersteiermark: Eine finanzielle Förderung aus dem Ressort von Soziallandesrat Kurt Flecker sowie der Stadtgemeinde Bruck/Mur unter Bürgermeister Bernd Rosenberger ermöglicht es der ARGE, eine Regionalstelle in Bruck zu eröffnen. Ab sofort stehen der Obersteiermark die Leistungen der ARGE in der gewaltpräventiven und antirassistischen Jugend- und Bildungsarbeit zur Verfügung. Gleichzeitig erfolgt der Startschuss für die Stiftung eines obersteirischen Jugendprojektfonds, der innovative, visionäre Projekte obersteirischer Jugendlicher zu den Themen „Gewalt, Aggression, Rassismus, Migration und Menschenrechte“ unterstützt.

Romana Scheiblmaier

Infos: ARGE Jugend gegen Gewalt und Rassismus, Jakob-Redtenbachergasse 11/1, 8010 Graz
Tel. 0316/877-2907, Fax: 0316/877-5839 | Mail: arge_jugend@argejugend.at | www.argejugend.at

 

 

 

Steirische Kulturinitiative 2002
(Bild: steirische-kulturinitiative-Vorstände Karl-Heinz Herper (li), Herbert Nichols-Schweiger (re):
Ein Plädoyer für die „freie Szene“)

 

In der Phase allgemeiner Ökonomisierung will die steirische kulturinitiative über die Förderung einer Reihe bemerkenswerter Projekte der freien Szene ihrer Funktion als kritische Wegbegleiterin beim Aufspüren neuer Trends nachkommen. „Gemessen an ihren unterschiedlichen Produktionsbedingungen gehen von der nichtoffiziellen Kultur(produktion) ungleich stärkere Impulse aus als von der mit Finanzen, Personal und Räumen gut ausgestatteten Staats- bzw. Länderkultur“ (ski-Programmverantwortlicher Herbert Nichols-Schweiger). Die freie Szene beschäftigt gegenwärtig immerhin etwa 300 Kulturschaffende und MitarbeiterInnen, was selbstverständlich einen arbeitsmarktpolitischen Faktor bedeutet.

Konkret trägt die ski die Idee einer modularen Kunstuniversität in die Öffentlichkeit, in der die Angebote aller in der Steiermark ansässigen einschlägigen Institutionen logistisch verknüpft und mit Lehr- und Ausbildungsplänen ausgestattet werden sollen. Als Vorzeigeprojekt dient dabei das von der Steirischen Gesellschaft für Kulturpolitik in Auftrag gegebene und am 15. Juni in Eisenerz uraufgeführte Stück „die Orangenpflücker“, durch welches ein Anstoß zur Aufarbeitung der Verbrechen im Zwangsarbeitslager am steirischen Erzberg und der Erschießung von 200 ungarischen Jüdinnen und Juden durch den Volkssturm am Präbichl in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs gegeben werden soll.

Kontakt: steirische kulturinitiative, Herbert Nichols-Schweiger, Postfach 160, 8011 Graz | Tel. 0699/11160 832 | Mail: herbert.schweiger@stmk.gv.at

 

 

 

  Bürgerwehr antwortet nicht

 

Keine Reaktion hat die FP-Bürgerwehr bis Redaktionsschluss auf das unten im Faksimile abgedruckte Schreiben gezeigt. Wir müssen daraus schließen: Die wahren Probleme der GrazerInnen interessieren die Wehr nur peripher – das Herumlaufen mit schmucken Käppis dient offenbar ohnehin nur dem Selbstschutz: Wer geht, fährt nicht, und wer nicht fährt, kann auch beim Fahren nicht betrunken erwischt werden.


Ing. Hansjörg Will
Johannesweg 10
8043 Graz

An den
Obmann der Grazer Bürgerwehr
Herrn Alexander Lozinzek
Rathaus, 8010 Graz                                                                                                     Graz, den 11.Juni 2002



Sehr geehrter Herr Gemeinderat!

Mit großem Interesse und Sympathie verfolgen meine Gattin und ich die Entwicklung der Grazer Bürgerwehr.
Trotz der jüngsten Ereignisse hoffen wir, dass Sie Ihren Kampf für Sicherheit und Ordnung fortsetzen.

Diesbezüglich möchten wir Sie auf etwas aufmerksam machen, was uns schon lange ärgert:
immer wieder beobachten wir, dass die Altpapiercontainer nicht ordnungsgemäß gefüllt werden!
Da finden sich im Altpapier Plastiksackerl, Holz, Metallteile und sogar Biomüll!

Auch in den anderen Containern schauts nicht besser aus! Meine Gattin und ich haben schon einen Übeltäter ausgeforscht
und auf sein asoziales Verhalten angesprochen, aber lediglich eine Antwort bekommen, die ich hier nicht wiederholen möchte.

Wir registrieren auch Leute von auswärts, die sich an den Containern zu schaffen machen und bei uns ihren Müll ablagern.
Auch wird oft mitten in der Nacht Altglas eingeworfen! Von Nachbarn und Freunden hören wir, dass es in ganz Graz so zugeht.

Sehr geehrter Herr Gemeinderat! Könnten Sie die Bürgerwehr auf diesem Bereich einschulen und dafür sorgen, dass das aufhört?
Mit Stichproben und fallweise nächtlichen Patrouillen müsste man diese leidige Angelegenheit doch endlich in den Griff bekommen!

Wir und auch unsere Nachbarn wären Ihnen dafür sehr dankbar.

Mit freundlichen Grüßen, Hansjörg Will eh.

 

 

 

Eintritt frei zu einem Feuerwerk an Classics!
Jung, kreativ, live und on screen präsentiert sich das Klassik-Film-Festival Classics in the City, das heuer im Zeichen des großen Komponisten Ludwig van Beethoven steht.


Als sommerlicher Kulturfixpunkt der steirischen Landeshauptstadt geht Classics in the City mittlerweile zum 6. Mal über die Bühne des Landhaushofes. Mit insgesamt mehr als 140 einzelnen Programmpunkten: über 50 Live-Konzerte, 62 Klassik-Filme, 7 Classics Live-Concerts, Kids’ Classics-, Young Classics-, Experimental Classics, Blasmusikkonzerte, Jugendbands und 37 Film-Besonderheiten des ORF-Steiermark – wird Graz an 60 Spielabenden zur Open-Space-Music-Hall für echte Klassik-Fans und solche, die es werden wollen. Wie Initiator Dr. Ernesto Schobesberger betont und im Programmangebot auch dokumentiert, wird dem jugendlichen Publikum besonderes Augenmerk geschenkt. Aktiv, indem etwa drei Viertel der Live-Konzerte von jungen Künstlern bestritten werden und die abendliche Moderation von der 7. Klasse der Schroedinger-Schule im Rahmen eines Projektes übernommen wird. Mit Musical-Projektionen und animierten Opern-Kurzfassungen soll dem Klassik-Publikum von morgen schon heute Geschmack auf „mehr“ gemacht werden.

Abgerundet wird das attraktive (Gratis-) Programmangebot mit einem speziellen Gastronomie-Service im Zeughaushof, sodass dem Motto „Sich wohlfühlen in der Stadt“ auch auf kulinarischer Ebene Rechnung getragen wird. Das vom Land Steiermark und der Stadt Graz geförderte Festival wird von Kulturgenießern über die Landesgrenzen hinaus mit Begeisterung angenommen und als erfolgreiches Projekt seitens der Verantwortlichen als „zukunftssicher“ bewertet und fortgeführt. az

Dauer: bis Sonntag, 1. September 2002 | Programm-Infos unter: www.classicsinthecity.at

 

 

 

Kultursommer in Gleisdorf Wer meint, dass sich Kulturgenuss im Großraum Graz zwangsläufig auf die Landeshauptstadt beschränken muss, irrt gewaltig: rund um Graz blüht das Kulturleben ebenso vielfältig wie im städtischen Raum – und der Gleisdorfer Kultursommer ist dafür Beispiel gebend.

 

Freitagsmusik
Die Swinging Fridays bringen jeweils ein (kostenloses) Live-Konzert – Open air in der Gleisdorfer Innenstadt oder in einem Lokal:


12. Juli, Kirchtavern: Shennanigans | 19. Juli, Wahnsinnsbeisl: Joe Cocker Revival Band | 2. August, Hauptplatz: Beislband |
9. August, Hauptplatz: Peko lo Mania | 16. August, Hauptplatz: Hans Theessink und John Sass | 23. August, Foyer Stadtsaal: Börst’ Roadhouse Club | 30. August, Café Mützerl: New Country | 6. September, Rossini: Eric Clapton Offstream
Alle Veranstaltungen beginnen um 20 Uhr.

La Strada in Gleisdorf
Das traditionelle Grazer Straßentheaterfestival expandiert: fünf Aufführungen finden am 3. und 4. August am Gleisdorfer Hauptplatz statt.


Samstag, 3. August, 10.00 und 19.30: Ente gut – alles gut – ein 2 CV auf Abwegen. Das deutsch/französische Scharlatan-Theater ist umwerfend-absurd komisch – und bezieht ahnungslose PassantInnen spontan in die Performance mit ein. | Sonntag, 4. August, 11.00 und 17.00 Vom Fischer und seiner Frau. Das österreichische Puppentheater Tabula Rasa bringt das alte Märchen der Gebrüder Grimm über die menschliche Gier – die letztendlich alles zerstört. | Sonntag, 4. August, 18.00 The Field. Die Gruppe “Strange Fruit” zählt zu den international renommiertesten Straßentheaterensembles. „The Field“ ist ein poetisches Himmelsballett auf 4,5 Meter hohen Fiberglasstangen – die acht Tänzer und Akrobaten vollführen einen traumhaft-surrealen Tanz von ungeahnter Schönheit.

(Bild: Puppentheater Tabula Rasa)

  Herbert Brandl, die Zweite Der zweite Teil der großen Brandl-Retrospektive in der Neuen Galerie bezieht sich auf die Schaffensperiode von Beginn der 80er Jahre bis heute

 

Die Kuratoren Günther Holler-Schuster und Peter Weibel weisen mit dieser Werkschau gleichzeitig auch auf die wichtige Funktion der Neuen Galerie bei der Promotion der österreichischen Malerei der frühen 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts hin: Brandl zählte ebenso wie Schmalix, Danner oder Damisch zu jenen KünstlerInnen, die ihren internationalen Durchbruch der Galerie unter deren damaligem Leiter Wilfried Skreiner zumindest mit verdanken.

Die Ausstellung ist noch bis 25. August zu sehen. Öffnungszeiten: Di-So 10.00 bis 18.00, Do 10.00 bis 20.00.
Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum, Sackstraße 16, 8010 Graz | Tel. (0316) 82 91 55 | Mail: neuegalerie@stmk.gv.at | www.neuegalerie.at

 

 

Kulturtischler baten zu Tisch Unter diesem Motto präsentierten sich heuer zum zweiten Mal 12 steirische TischlerInnen mit innovativen Möbelstücken und einem vielfältigen Kulturprogramm im Foyer des Schauspielhauses. Rund um den „Kulturtisch“ des Tischlers Daniel Börner gab es eine Woche lang die Holzwerke der Kulturtischler und ein vielfältiges Kulturprogramm zu bewundern. Die 12 Meistertischler haben jede/r für sich ein besonderes Angebot für anspruchsvolle KundInnen.

 

Tischlerei Feldbaumer (Graz): Norbert Feldbaumer führt den traditionellen Familienbetrieb und ist einer der Motoren der Kulturtischler. Einen besonderen Ruf hat sich Feldbaumer durch seine Restaurierungsarbeiten erworben – Kirchen und das bischöfliche Ordinariat sind Stammkunden des Unternehmens. Dem Tischlereibetrieb ist die Galerie Feldbaumer angeschlossen – mittlerweile fixer Bestandteil des Grazer Kulturlebens.

Daniel Börner (Graz): Sein Motto „Wer auf dem Holzweg ist, liegt nicht immer falsch“. Seine Arbeiten umfassen Sonderanfertigungen im Massivholzbereich, Planung, Produktentwicklung mit Prototypenbau und Restaurierung. Sein Grundsatz: „Sinn für Qualität“.

Tischlereibetrieb Knittelfelder (Gleisdorf): „Wohnen ist für uns nicht nur ein Wort. Wir verbinden damit Individualität und Leben“. So präsentiert sich der Familienbetrieb Knittelfelder mit der Kombination aus traditionellem Tischlerhandwerk und Ideen und dem Esprit der Zukunft.

Tischlerei Schadler (Graz): Walter Schadler ist Innungsmeister der Tischler. Er will keine Möbel-Ideen aufzwingen, „sondern setzt Träume in die Realität um“. Seine Möbel wollen Oasen der Erholung in einem stresserfüllten Leben sein.

Tischlerwerkstätte Ulrich (Bad Gleichenberg): Hochwertige Möbel aus heimischen Hölzern werden in der Tischlerei Ulrich mit viel Liebe zum Detail gefertigt. Der Betrieb ist ISO-9001- und ISO-14001-zertifiziert, das Umweltmanagement-System wurde gemäß EMAS-Verordnung validiert.

Korosline – Tischlerei Koroschetz (Graz): Die Firmenphilosophie heißt: „Bis an die Grenzen des handwerklich Machbaren gehen, Schönheit erkennen und anwenden“.

Möbeltischlerei Enderle (Graz): Ein klassischer Möbeltischlereibetrieb, der seit 1898 besteht und heute in der 4. Generation arbeitet. Das Angebot reicht von Reparatur, Restaurierung bis zur Planung von Einzelmöbeln und zur Komplettlösung auch im Bürobereich. HOLZverbindung Fürstenfeld: Hinter dem originellen Firmennamen stehen drei Tischlermeister – Herbsthofer, Holper und Pfeiffer – und der Designer Kaufmann. Ihre Idee: Vier Kräfte – eine Richtung; vier Ideen – ein Plan; vier Mal Know-how – ein Produkt.

Tischlereiwerkstätte Pongratz (Groß St. Florian): Das Motto: „Innovatives Design aus Holz“. Jedes Möbel ist ein unverwechselbares Einzelstück aus ausgesuchten Materialien und mit viel Liebe zum Detail gefertigt.

August Kumpusch (Gleinstätten): Im südsteirischen Gleinstätten setzt man – im Gegensatz zu Billigimporten und Massenware – bewusst auf handwerkliches Können und Kreativität . Einzelstücke wie etwa dekorative Schauvitrinen gehören ebenso zum Angebot wie die komplette Gestaltung von Innenräumen.

Tischlerei Heschl (Graz): Der seit 1975 bestehende Betrieb bietet individuelle Lösungen jeglicher Art im Bereich Wohndesign. Der Schwerpunkt der Tischlerei liegt aber vor allem im Projekt- und Ladenbau.

Tischlerei Gross (Fehring): Der bodenständige Handwerksbetrieb wurde 1975 gegründet. Design und Qualität stehen bei der Möbelerzeugung für den Wohn- und Objektbereich im Vordergrund. Ein Schwerpunkt: „Stühle sind unsere große Leidenschaft.“

   

Daniel BÖRNER, Graz + Barbara ENDERLE, Graz + Norbert FELDBAUMER, Graz + Erich GROSS, Fehring + HOLZVERBINDUNG Fürstenfeld + HESCHL GmbH, Graz + Susanna KNITTELFELDER, Gleisdorf + Günther KOROSCHETZ, Graz + August KUMPUSCH, Gleinstätten + Rudolf PONGRATZ, Groß St. Florian + Walter SCHADLER, Graz + Anton ULRICH, Bad Gleichenberg

 

 

 

  Buchtipp:

 

Reisende in Australien
Die Geographin Ulrike Keller hat 30 Originalberichte aus vier Jahrhunderten zusammengetragen, überarbeitet und daraus ein kompaktes kulturgeschichtliches und gesellschaftspolitisches Bild des fünften Kontinents geformt. Den Anfang macht die Geschichte von Jan Carstensz’ Landung bei Cape Keerweer im Jahre 1623 - zu Wort kommt der Weltumrunder James Cook ebenso wie der Tiefseetaucher Hans Hass.
KORSO verlost in Kooperation mit dem Promedia-Verlag 5 Exemplare des Buches beim [KORSO-Kulturquiz] unter www.korso.at! 
Bildband zum Steirischen Holzbau
Fachleute urteilen übereinstimmend, dass das Niveau der Holzbauten in Österreich auch im internationalen Vergleich sehr hoch ist. Jetzt ist der erste Band einer auf sechs Bände konzipierten Reihe zum Holzbau in der Steiermark erschienen – mit wunderschönen Illustrationen, Planzeichnungen und Lagebeschreibungen zu den bedeutendsten Holzbau-Projekten der Steiermark.

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KORSO verlost in Kooperation mit proHolz Steiermark 3 Exemplare des Buches beim [KORSO-Kulturquiz] unter www.korso.at!