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korso
Kunst/Kultur |
Das
Informationsmagazin
der Steiermark |
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„Wieviel Konkurrenz
verträgt Kunst?“ Herbert Nichols-Schweiger
zu GATS und Kulturpolitik |
Im Rahmen der Vortragsreihe der WIST (Wirtschaftshilfe für
Studierende) Steiermark im Veranstaltungssaal des Studierendenwohnhauses
in der Grazer Moserhofgasse (moxx) hielt Herbert Nichols-Schweiger,
Programmleiter der Steirischen Gesellschaft für Kulturpolitik
(GKP), einen kritischen Vortrag unter dem Titel Wieviel Konkurrenz
verträgt Kunst? Zwischen GATS und Events bläst ein scharfer
Wind.
In unserer angeblich totalen Mediengesellschaft, leitet Herbert
Nichols-Schweiger ein, gelingt es doch, gewisse Vorhaben im Schatten
leben zu lassen. Je unklarer solche Absichten in der öffentlichen
Diskussion bleiben sollen, desto mehr Einfluss sollen sie auf die
Lebensverhältnisse der durch sie belasteten Menschen erlangen.
Ein Phänomen dieser Art ist GATS (General Agreement on Trade
in Services) in der Fortsetzung von GAT, dem allgemeinen Zoll- und
Handelsabkommen aus dem Jahr 1995, dem Österreich mit weiteren
143 Mitgliedsstaaten der Welthandelsorganisation beigetreten ist.
GATS dagegen zielt auf den totalen Wettbewerb in allen Lebensbereichen.
Nach Renato Ruggiero, dem ehemaligen WTO-Generaldirektor, sollen
in GATS völlig neue Sektoren einbezogen werden, die zuvor noch
nie als Gegenstand der Handelspolitik verstanden worden waren, darunter
Wasser, Bildung, Gesundheit Energie und Kultur. In Europa wurden
diese Bereiche bisher als öffentliche Angelegenheiten betrachtet,
deren Erhaltung und Entwicklung aus Mitteln der öffentlichen
Hand gewährleistet werden, unter den wirtschaftspolitischen
Auspizien von GATS drohen sie nun einem fatalen Wandel zu erliegen.
Die EU-Dienstleistungsrichtlinie, in einer ersten Version nach dem
letzten EU-Gipfel zur Überarbeitung zwar noch zurückgestellt,
ist im Sinn obiger Einleitung nur kurz im öffentlichen Meinungsbildungsprozess
aufgeblitzt. Ziel dieser Richtlinie ist die Erbringung von Dienstleistungen
auf dem Lohn- und Rechtsniveau des Herkunftslandes des Dienstleisters
und davon währen auch Kunst- und Kultur als GATS-Sektoren betroffen.
Am Ende dieses einmal eingeleiteten Nivellierungsprozesses stünde
das schwächste aller derzeitigen Lohn- und Rechtsniveaus.
Merkmal demokratischer Gesellschaften ist unter anderem die kulturelle
Pluralität, die nicht durch die wirtschaftliche Verwertungslogik
eines freien Marktes sicherzustellen ist. Mit GATS würde die
Verantwortung wichtiger Sektoren des öffentlichen Lebens gänzlich
privatisiert. Die Zurückdrängung öffentlicher Interessen
nivelliert und beeinträchtigt die Grundlagen eines kulturell
vielfältigen Gemeinwesens, die kulturellen Voraussetzungen
und die Entwicklung avancierter Kunst würden mit Maßstäben
der Markttauglichkeit gemessen werden.
Standesgemäßer Zeitvertreib
Weil sie mit den anderen Dienstleistungssektoren schwer vergleichbar
ist, scheint die Handhabe von Kunst und Kultur in diesem Komplex
zunächst eine Nebenrolle zu spielen. In den „geheim geführten
Verhandlungen“, so Nichols-Schweiger, wurden Sektoren wie
Film, Musik, Architektur, Radio und Fernsehen definiert, für
die in weiterführenden Gesprächen Ministerien und Interessenvertretungen
der Wirtschaft (!) zuständig sind, deren kulturpolitische Kompetenz
– abgesehen von Liebhaberei als wörtliche Übersetzung
der Passion des Dilettanten – naturgemäß wenig
ausgeprägt ist. „Viel mehr als standesgemäßer
Zeitvertreib auf ansprechendem Niveau wird außerhalb der Metropolen
davon nur selten erwartet.“ Der Schritt zum ökonomisch
opportunen Event ist naheliegend ein kleiner. Verwaltungstechnisch
bezeichnend jedenfalls sind die wirtschaftlich orientierten Kategorisierungen
unter GATS, beispielsweise für Fotografie als Business Service.
Österreich und speziell die Steiermark machen sich, stellt
Nichols Schweiger fest, jetzt schon - und erst unter den Anforderungen
von GATS - das Leben schwer genug. Im beschriebenen ökonomischen
Zwangsverlauf, stellt er daher die Frage, wie viel Konkurrenz Kunst
und Kultur vertragen. Als öffentliche Sache, ist von der Politik
mehr als Repräsentation gegenüber Kunst und Kultur gefordert.
In einem weltweit beispiellosen Einebnungsprozess bilden Kultur
und die Kunst letzte Möglichkeiten für individuelle Kreativität
und sind Versuchsanordnungen für das Neue. (Zu wünschen
wären Entwicklungsbedingungen für Kunst, wie sie vergleichsweise
naturwissenschaftlicher Grundlagenforschung in einigen Ländern
zur Verfügung stehen. Diese Vorstufen unter Experimentalbedingungen
sind per se nicht markttauglich und werden von der öffentlicher
Hand oder durch Pools finanziert, ein Modell des Kunstsponsorings,
für das die österreichischen Wirtschaftstreibenden bis
dato nicht zu gewinnen sind.) Qualitativ sind progressive Entwicklungen
in der Kunst nicht mit demokratischen Methoden zu bewerten, aber
ihrer Ausübung und ihren Ergebnissen ist demokratischer Zugang
zu sichern.
Der künstlerischen Produktionskraft steht in Europa ein Machtdreieck
von emotional starker, aber ökonomisch mäßiger Regulationskraft
des Publikums, die umso stärkere Macht öffentlicher Subventionsgeber
und sponsernder Lobbies und die Abhängigkeit hinsichtlich öffentlicher
Präsenz von Medien gegenüber. In diesem nicht nur ökonomisch
unregelmäßigen Dreieck werden Finanzierung und Legitimation
künstlerischer Prozesse gesteuert. Der Einfluss dieser demnächst
als Dienstleistungen bezeichneten künstlerischen Äußerungen
auf die Wahrnehmung von Wirklichkeiten oder im weitesten Sinn Kulturerfahrung
ist vom gegenwärtigen Standpunkt andeutungsweise auszumachen:
Im ungewohnt lange schon stagnierenden Wirtschaftswachstum des dritten
Jahrtausends wird nach dem Schlagwort der „belebenden Konkurrenz“
noch immer ein nicht näher definierter Erfolg erwartet. Der
Kunststaatsekretär spricht undifferenziert von zukunftsweisender
„Industrial Art“ (was frappant, wenn auch wahrscheinlich
unbeabsichtigt, an Adornos und Horkheimers „Kulturindustrie“
erinnert), für das disparate Verständnis der Bedingungen
für Kunstentwicklung und Markttauglichkeit steht die Gründung
der Kulturservice GmbH in der Steiermark.
Hardware ohne Software
Wenn Neues für die Kunst gebaut wird, muss kurze Zeit später
das Betriebsbudget zusammengestrichen werden, weil es aus Inkompetenz
nicht oder nur schlecht geplant wurde. So waren die Betriebskosten
für das Kunsthaus Graz im Jahr 2003 noch unbekannt, ebenso,
wie sie aufgebracht werden sollen. Das Ziel aller Investitionen,
unter Verschleifung der Positionen Standortsicherung und/oder Tourismus,
sind die großen Namen und die große Zahl – Quote
steht synonym für Qualität. Für Entwicklung und Betreuung
von junger Kunst bleiben keine Ressourcen, also muss nach jeweils
wenigen Jahren wieder ein Ausweg aus der Orientierungskrise gefunden
werden. „Die Manager dieser Konkurrenzmaschinerie vergessen
leider auch oft auf die örtliche Software zur teuer eingekauften
Hardware.“ Davon ist nicht alleine die Infrastruktur in solchen
Regionen betroffen, mit ihr sind es auch Arbeitskräfte und
damit die Methoden, die Größenordnungen und Qualitäten
in diesen Gemeinwesen. Betreffend die öffentliche Darstellung
haben die Chefs der Medienhäuser aus diesen Umständen
ihre ökonomisch praktischen Schlüsse gezogen: Der ORF
etwa hat in allen Bundesländerstudios die Produktionsabteilungen
für Literatur und Hörspiel eingestellt, die Nachkommen
der einstigen Literaturhauptstadt Graz müssen sich in die Zentrale
nach Wien durchdienen, der Bildungsauftrag des öffentlich rechtlichen
Mediums wird auf einem der Argumentation gerade noch genügenden
Maß erhalten. „Dazu passt die schlecht getarnte Presseförderung
des Falter durch die 2004 gegründete Kulturservice GmbH. Dass
eine Wiener Stadtzeitung auf den hiesigen Medienmarkt gelockt wurde,
hat, wenig überraschend, den nachfolgenden Gerechtigkeitsausgleich
der Konkurrenten auf den Plan gerufen: Eines der Vehikel, die das
bewerkstelligen sollen nennt sich Vereinsakademie.“ Die Werbepakete
von Medien für von ihnen ausgewählte Kulturangebote, euphemistisch
als Medienpartnerschaften bezeichnet, entsprechen den von Lenkungsausschüssen
früherer Sozialpartnerschaften herbeigeführten Verzerrungen.
Die große Ratlosigkeit
Die Zentralisten bunkern sich weiter ein, was seit geraumer Zeit
auch an der Verteilungspolitik zwischen Bundeshauptstadt und Ländern
durch das Kulturstaatsekretariat im Bundeskanzleramt erkennbar wurde:
Seit 2000 hat das Bundeskunstbudget zweistellige Prozente verloren,
es gibt kein Konzept für Bundesförderungen, schon gar
nicht ein föderal erarbeitetes. Zusätzlich zu den vier
Bundestheatern und den acht Bundesmuseen bleiben aus dem Kunstbudget
des Bundes-Kunst-Kanzlers 71 Prozent in der Bundeshauptstadt! Die
Herkunft der für die Kulturpolitik verantwortlichen Minister
und Beamten ist der bürokratische und ökonomische Alltag,
jedenfalls kein kultureller, daher fehlen die Kenntnisse von Inhalten
und Werkzeugen und damit der sachlich autorisierte Zugang. Beispiele
für die Folgen eines so gemanagten Kulturbetriebes findet Nichols-Schweiger
auch in der jüngeren Grazer Vergangenheit: In einem Interview
für Die Zeit räsoniert Ingo Metzmacher, Dirigent eines
Konzertes der Wiener Philharmoniker im Programm des Kulturhauptstadtjahres
2003 und Generalmusikdirektor an der Staatsoper Hamburg: „Mir
schlägt in der Kulturpolitik nur noch eine große Ratlosigkeit
entgegen. Die Politiker wissen nicht mehr, wohin der Weg gehen soll
und auf Ratlosigkeit kann ich meine Arbeit nicht aufbauen.“
Wer glaubt, Metzmachers Probleme seien nicht unsere, der irrt: Nach
ähnlichen Erfahrungen während des Kulturhauptstadtjahres
löste sein Grazer Kollege Philippe Jordan seinen Vertrag mit
den Bühnen, deren Intendantin warf ein halbes Jahr zuvor das
Handtuch. Sie wurde zur Entwicklung eines respektablen Hauses nach
Graz geholt und bei Amtsantritt mit einem verordneten Sparkurs überrascht.
Kaum war das Jubeljahr 2003 vorbei, kürzte ein anderer Intendant
seine Vertragsdauer beim Steirischen Herbst. (Nichols-Schweigers
Bestandsaufnahme ist noch um den vorzeitigen Abgang des Schauspielhaus-Direktors
Matthias Fontheim zu ergänzen.) Es braucht wenig Phantasie,
um die Situation Kulturschaffender am Ende der Tafel des Kulturbudgets
einzuschätzen, die erfahren müssen, dass öffentliche
Investitionen oder finanzielle Beteiligungen auch in besseren, als
in heutigen Wirtschaftsphasen begrenzt sind. Trotzdem scheint PolitikerInnen
nicht so wichtig zu sein, in welch schwierigen Fährnissen Kunst
und Kultur unter all diesen Unwägbarkeiten sind, dagegen wissen
sie ihre eigene Imageaufwertung durch Kultur und deren Institutionen
zu schätzen und machen die Kultur zur Chefsache – in
der österreichischen Bundesregierung bereits in der dritten
Legislaturperiode en suite, in der steiermärkischen Landesregierung
zum zweiten Mal, 1991 bis 1995 unter Krainer, wenn man will sogar
bis 2000 mit Schachner und wieder seit April 2003 mit Klasnic.
„Eineinhalb Jahrzehnte sollten eigentlich zu der Einsicht
führen, dass der Chefsitz für Budgetverschiebungen allein
nicht ausreicht.“ Wer diesen Job wirklich ernst nehmen will,
postuliert Nichols-Schweiger, muss sich neben allen Kenntnissen
auch die notwendige Zeit für Gespräche und die daraus
folgenden Entscheidungen nehmen. Die Kultur einer Stadt, einer Region,
gibt einem Land weithin sichtbare und lange anhaltende Konturen.
Trotz ihrer Anfälligkeit für kulturelles Gepränge
ist das politische Establishment nicht sehr weit davon entfernt,
der Kunst, den Künstler-Innen und den kulturellen Institutionen
unter der geistigen Armut eines globalen Verbrauchermarkts und im
Nebel der Massenmedien den Restsauerstoff zu entziehen. Dieser Sauerstoff
steht nicht nur für den finanziellen Aufwand, vielmehr sind
die Fähigkeiten verlangt, Vorgänge zu erkennen, zu verstehen,
einzuordnen, mit den Betroffenen und infolge mit den WählerInnen
zu kommunizieren. Die Phrase vom Ermöglichen und der touristisch
motivierte Einsatz von Marketing sind zu wenig, viel mehr als verkappte
Presseförderung kommt dabei selten heraus. Fördern und
Ermöglichen muss durch wertorientierten und gesellschaftskritischen
Diskurs geleistet werden und das, erinnert Nichols-Schweiger, war
die Stärke des nach wie vor gefeierten Hanns Koren –
bis 1970 Landeskulturreferent, bis 1976 Präsident des von ihm
gegründeten Steirischen Herbstes, Initiator des Trigon-Gedankens
und der Steirischen Akademie. Er hätte es verdient, als Maßstab
und nicht als rhetorische Erinnerungsmedaille glänzen zu dürfen.
Die Autorin Marlene Streeruwitz wird mit ihrer Analyse für
die nächste Zukunft wohl recht behalten: „Die Kultur
ist aus einem Nest gefallen, das mehr aus Vernachlässigung
und Unverständnis gebastelt war, als aus einem Willen, Kultur
haben zu wollen.“
Den nächsten Vortrag der WIST-Reihe hält Dr. Wolfgang
Messner zum Thema Aufgaben kommunaler Wirtschaftspolitik
unter dem Titel Global denken – lokal handeln
am 2. Juni um 18.30 Uhr im moxx in der Moserhofgasse 34, siehe auch
www.wist.vc-graz.ac.at
– Wenzel Mracek –
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Der Fehler als Konzept
– reMI im Forum-Gespräch |
Renate Oblak (geb. 1972 in Villach) und Michael
Pinter (geb. 1969 in Graz) sind seit 1997 reMI. Als Pinter
im selben Jahr die Produktion eines Videos in Auftrag nahm, kaufte
Oblak einen Videorechner, der jedoch in der digitalen Erfassung
des Videomaterials massive Bild-Ton-Fehler produzierte. Nachdem
Pinter schon zuvor in seinen bis dahin analogen Produktionen mit
Fehlern als konstituierenden Elementen gearbeitet hatte, wurde das
zufällig zustande gekommene Produkt akzeptiert und der Fehler,
sagt Pinter, „zieht sich seither als reMI durch unsere Arbeit“.
In der Forum Stadtpark-Reihe Die letzten 3 Jahre von ... sprachen
reMI über den Schwerpunkt ihrer Arbeiten: Sound-, Video- und
Computerkunst, die vielfach auf Partituren, Texten, akustischen
Samples und found footage basiert und manchmal in Zusammenarbeit
mit anderen Künstlern und Komponisten wie Bernhard Lang entsteht.
Mit ihm entwickelte man – als Werkbeispiel vorgeführt
– unter Verwendung von Texten des Schriftstellers Christian
Loidl Teufel_Eintritt im Jahr 2001, ein bild- und soundintensives
Sample, das sich wie die meisten Arbeiten von reMI einer sprachlichen
Beschreibung entzieht.
Für die internationale Relevanz der Medienkünstler steht
bezeichnenderweise das kaum zu überblickende Werkverzeichnis
http://remi.mur.at, darin eine Unmenge an Festivalbeteiligungen
und Live Performances wie im damals neu eröffneten Ständehaus
Düsseldorf, wo ihnen eine 20 x 22 Meter große Leinwand
mit entsprechender Soundanlage zur Verfügung gestellt wurde.
Zur Eröffnung der Düsseldorfer Nacht der Museen gelang
es reMi, mit ihrer akustisch und optisch fulminanten Darbietung
einen anfänglich mit tausend BesucherInnen gefüllten Saal
innerhalb der ersten sieben Minuten leer zu spielen.
Die Videoarbeiten sind von ornamentalem Charakter, von Loops und
Perpetuationen auf Bild- und Tonebene, bestimmt, wobei Kulminationen
oder Höhepunkte innerhalb des einzelnen Werks bewusst vermieden
werden. Nach allfälligen Recherchen und dem Sammeln verwendbaren
Materials folgt der Schnitt dem ein Konzept zwar zugrunde liegt,
aber: „Wir arbeiten immer mit einer Grauzone von etwa 30 Prozent,
die vom Zufall bestimmt ist.“
Die Arbeiten von reMi werden von drei europäischen Verlagen
publiziert. Als Konzept für ein künftiges – mehr
oder weniger – Langzeitprojekt haben Oblak und Pinter die
Idee der Sterbenden Labtops entwickelt: Anstatt wie bisher DVDs
oder Videobänder ihrer Arbeiten in diversen Formaten an Festivals
zu schicken, sollte es vielleicht einmal nur mehr ein einziger Labtop
sein, der in einer Tour von Festival zu Festival gereicht wird bis
schließlich die Hardware, oder was auch immer, kaputt geht,
ein „unendlicher Film“ (Oblak), ausgesetzt einem Belastungstest
unter Bedingungen der Kunst.
– Wenzel Mracek –
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Weitschawar / Bajcsa-Vár. Eine
steirische Festung in Ungarn |
Die Festung Weitschawar in Ungarn stellt ein einzigartiges Denkmal
steirischer Geschichte dar. Eine Ausstellung in der Ur- und Frühgeschichtlichen
Sammlung des Landesmuseum Joanneum gibt einen lebendigen Einblick
in den Garnisonsalltag der steirischen Mannschaften vor über
400 Jahren.
Angesichts der drohenden Türkengefahr wurde 1577 von den innerösterreichischen
Ländern ein neues Grenzverteidigungskonzept ausgearbeitet.
Dabei übernahmen die Steirer den Bau von vier Wehranlagen zwischen
der ungarischen Festung Kanizsa und der Mur; Mittelpunkt dieser
Hauptmannschaft sollte Weitschawar (ungarisch: „Bajcsa-Vár“)
werden. Die Bautätigkeiten für die Festung begannen am
8. September 1578. Die Festung ist im wahrsten Sinne des Wortes
auf Sand gebaut und musste ständig ausgebessert werden musste.
Nach 1600 wurde sie wieder aufgegeben. Heute ist der Festungshügel
fast zur Gänze verschwunden.
Siegelring aus Silber; Großer, ovaler Ring mit Siegel
im Negativ auf der Schauseite (Grabung 2000)
Nach der Wiederentdeckung der ehemaligen steirischen Festung im
Jahr 1994 begannen mit großzügiger finanzieller Unterstützung
des Landes Steiermark intensive Rettungsgrabungen. Tausende Fundstücke
beleuchten nahezu jedes Detail des damaligen Lebens. Die Exponate
der Ausstellung in Graz, wie z.B. Keramik, Werkzeuge und Gegenstände
des täglichen Bedarfs (z.B. eine Taschensonnenuhr aus Deutschland),
geben einen lebendigen, bunten Einblick in den Garnisonsalltag.
Die Ausstellung entstand in einer Zusammenarbeit mit dem Zalaegerszeegi
Göcseji Múzeum.
Ur- und Frühgeschichtliche Sammlung im Schloss Eggenberg,
Eggenberger Allee 90, 8020 Graz
Öffnungszeiten: 04.05. – 01.11.2005, Di – So 9
– 16 Uhr. Informationen zur Ausstellung unter Tel. 0316/583264-9572
und www.museum-joanneum.at
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Museumsakademie Joanneum |
In Österreich bestehen ungefähr 1400 Institutionen, die
als Museum geführt werden. Bisher aber war es in Österreich
nicht möglich, eine fachspezifische Ausbildung in Museologie
zu belegen. Das Landesmuseum Joanneum steht derzeit im Begriff der
Gründung eines Kompetenzzentrums für Museologie und Kunst
als österreichweit einzigartige Ausbildungsstätte im museologischen
Bereich. Für eine Etablierungsphase innerhalb der nächsten
drei Jahre stellt der steiermärkische Zukunftsfonds insgesamt
300.000 Euro zur Verfügung, dazu kommen Bundesmittel in der
Höhe von 450.000 Euro. Unter Leitung des Kunsthistorikers und
Museologen Dr. Gottfried Fliedl, wissenschaftlicher
Mitarbeit von Dr. Bettina Habsburg-Lothringen und
Veranstaltungsorganisation durch Dr. Monika Holzer-Kernbichler
wird die Museumsakademie Joanneum, eingebunden in ein internationales
Netzwerk, einen Rahmen für innovative Formen museologischer
Aus- und Weiterbildung bieten, Forschung und Dokumentation betreiben
und als Plattform museologisch-theoretischer Diskurse fungieren.
Peter Pakesch, Gottfried Fliedl und Wolfgang Muchitsch (v. l.)stellten
Museumsakademie Joanneum vor
Konzipiert als interinstitutionelle Kooperation zwischen Forschungs-
und Bildungseinrichtungen wie der TU und der Universität Graz
ist der Studiengang „Exhibition and Museum Studies“
an der Fachhochschule Joanneum in Vorbereitung. Bereits ausgeschrieben
dagegen ist die Teilnahme an der Internationalen Sommerakademie
für Museologie von 13. bis 20. August 2005 im Schloss Retzhof
bei Leibnitz mit Anmeldeschluss am 20. Mai. Aufgenommen werden 25
BewerberInnen, die Teilnahmekosten betragen 1080 Euro bzw. 790 Euro
für Studierende.
Weitere Informationen unter www.museumsakademie-joanneum.
– wm –
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„Nächstes Jahr
ist auch noch ein Tag“, sagt die Oma von Markus Redl |
Marmor und Bronze gelten als klassische Materialien der Bildhauerei.
Markus Redl, 1977 in Klosterneuburg geboren, „verschwendet“
– wie Kurator Günther Holler-Schuster keineswegs
despektierlich anmerkt – diese klassischen Werkstoffe der
Kunstgeschichte im Sinn einer Wiedereinführung in den Kontext
der Kunst, nachdem die Avantgarden eine Absentierung von traditionellen
Mitteln und Inhalten der Kunst vorzunehmen versuchten. In einem
subversiven Akt der Verweigerung und der Hinterfragung von Sinnzusammenhängen
impliziert Redl mit seinen skulpturalen Arbeiten eine Profanisierung
des Werks, getragen von Humor und Ironie bis zur Absurdität.
Scheinbar banale Themen stehen in starkem Kontrast zum arbeitsintensiven
Prozess der Steinbildhauerei, den Redl folgendermaßen beschreibt:
„Grenzen zwischen Anliegen und Aufwand verschwinden im Vorgang
der Arbeit an der Steinskulptur, die nicht nur etwas Banales zeigt,
sondern auch nichts anderes vorgibt, als banal zu sein. Das Banale
am Banalen ist trügerisch, da es das Besondere mit sich bringt.“
Der Absolvent der Universität für Angewandte
Kunst (u. a. bei Ingeborg Strobl und Erwin Wurm) unterwandert beispielsweise
ein der Tradition verhaftetes Prinzip, Sentenzen oder historische
Denkwürdigkeiten – aber vor allem die Frage nach dem
Ansehen des Sprechers – als Inschriften durch edles Material
zu transportieren, wenn auf poliertem Marmor nicht eben erhellende
Weisheiten wie „Wenn es im Bett nicht klappt, klappt es nirgendwo!“
in Bezug zu Peter Sloterdijks umstrittenen Essay „Regeln für
den Menschenpark“ (1999) stehen. Warum sollte witzig nicht
als bezeichnende Kategorie in die Kunstrezeption eingehen, wenn
der Witz gut ist?
Die Arbeiten von Markus Redl sind noch bis zum
16. Mai im Studio und im Hof der Neuen Galerie zu sehen.
Informationen unter www.neuegalerie.at
– Wenzel Mracek –
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Zwischen Tradition und Erneuerung
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Das Werk von Rudolf Szyszkowitz |
Die Ausstellung des Werks von Rudolf Szyszkowitz
(1905 – 1976) zu Ehren seines 100. Geburtstages in der Neuen
Galerie bildet eine repräsentative Übersicht vielschichtiger
Themen in den Medien Ölmalerei, Aquarell, Zeichnung und Druckgrafik
und verweist in Beispielen von Entwürfen und Reproduktionen
auch auf die in Architektur eingebundene Glasmalerei seit den 50er-Jahren.
Blick aus dem Atelier, 1961, Öl/Leinwand, 81,7 x 104,5
cm
Rudolf Szyszkowitz wurde in Kärnten geboren, wuchs in Dalmatien
auf und kam 1915 nach Graz. Er schloss sich – wie neben anderen
auch Otto Mauer – der reformkatholischen Jugendbewegung Bund
Neuland an, dessen Gedankengut sein Leben begleiten sollte und vor
allem Form und Inhalte des Frühwerks bestimmte. Nach den Studien
der Bildhauerei an der Grazer Kunstgewerbeschule bei Wilhelm Gösser
und der Malerei bei Karl Sterrer und Rudolf Bacher an der Akademie
der bildenden Künste in Wien wurde er 1935 als Professor zum
Aufbau einer Meisterschule an die Grazer Kunstgewerbeschule berufen,
die er bis 1967 leitete. Von 1964 bis 1972 lehrte er als Nachfolger
Oskar Kokoschkas an der Sommerakademie in Salzburg.
Kuratorin Gudrun Danzer gelingt mit dieser chronologisch
angelegten Schau des Œvres ein wichtiger Überblick von
einer ersten Werkphase symbolischer Figurenkompositionen aus dem
franziskanisch-urchristlichen Gedankengut der Jugendbewegung, die
stilistisch noch von Karl Sterrer beinflusst sind, über die
zunehmende Annäherung an expressionistische Malweisen in von
vielen Reisen und Wanderungen in Frankreich, Deutschland, Italien
und den österreichischen Alpen getragenen Landschaftsbildern,
die zu den wichtigsten des österreichischen Expressionismus
der Zwischenkriegszeit zählen.
Die Aufnahme in die Reichskammer der bildenden Künste, Voraussetzung
für die Ausübung künstlerischer Tätigkeit und
Berechtigung zur Teilnahme an Ausstellungen, erfolgte nach langer
Prüfung erst im Jahr 1941 mit der Beurteilung B als mittlere
Stufe von drei. Im Unterricht an der Kunstgewerbeschule vermittelte
Rudolf Szyszkowitz seinen Schülern aber weiterhin seine expressionistische
Haltung, nachdem der Expressionismus schon seit 1934 als „entartet“
galt.
Unabdingbar in der Malerei blieb für Szyszkowitz auch nach
dem Zweiten Weltkrieg und in der Zeit einer Neuorientierung durch
die internationale Moderne die Wiedererkennbarkeit im Natur- und
Menschenbild. Ab 1950 verfestigte er die expressionistisch bewegten
Formen und baute seine Kompositionen aus geometrisierend abstrakten
Elementen auf, die ihren Niederschlag nun in Ölbildern und
Entwürfen für Glasfenster fanden, nachdem sich die katholische
Kirche infolge des Zweiten Vatikanischen Konzils gegenüber
der Moderne zu öffnen begann.
Zur Ausstellung ist ein 96 Seiten umfassendes Begleitbuch mit
36 Farbtafeln erschienen (ISBN 3-902241-07-1). Ein Katalog mit Texten
von Matthias Boeckl, Kerstin Braun, Gudrun Danzer, Elisabeth Fiedler,
Peter Peer u.a. und einem vollständigen Werkverzeichnis wird
im Herbst im Böhlau Verlag, Wien, erscheinen. Die Ausstellung
Rudolf Szyszkowitz (1905 bis 1976) – Zwischen Tradition und
Erneuerung ist bis zum 5. Juni in der Neuen Galerie in Graz zu sehen.
Informationen unter www.neuegalerie.at
– Wenzel Mracek –
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Galerie Kunst & Handel |
Schwerpunkt der ausgestellten Arbeiten der in der Einspinnergasse
2 in Graz ist die nationale und internationale Kunst der zweiten
Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der Wiener Aktionismus mit Günter
BRUS, Otto MUEHL, Hermann NITSCH, Rudolf SCHWARZKOGLER
ist in der Galerie genauso stark vertreten wie die Art Brut mit
Johann Hauser. Außerdem werden bei monatlichen Ausstellungen
Werke von Aduatz, Attersee, Gasteiger, Gironcoli, Immendorf, Kippenberger,
Lassnig, Moschik, Oberhuber, Rainer, Reinisch, Schilling, Schlick,
West, Wurm - um nur einige zu nennen - präsentiert.
Die neu adaptierten Räumlichkeiten im Palais Trauttmansdorff
in der Bürgergasse 5 bieten weiters Platz für zusätzliche
Ausstellungen.
Ausstellung mit Martina Höfler & Brendan Kronheim vom
02.06. - 25.06.05
VERNISSAGE: Donnerstag, 02. Juni, 19.00 Uhr
Informationen unter Tel. 0316/810098 und www.kunstundhandel.com
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Der Architekt Louis I. Kahn –
Kinomatineen im KIZ |
Als der Architekt Luis I. Kahn 1974 auf der Herrentoilette der New
Yorker Penn Station einem Herzinfarkt erlag, war sein Leben jenseits
seiner Bauten und seiner Kunst in einem kaum mehr nachvollziehbaren
Chaos versunken. Kahn war bankrott, hatte seine Adresse in seinem
Personalausweis unkenntlich gemacht und hinterließ –
wie sich bei seinem Begräbnis herausstellen sollte –
neben seiner Ehefrau und einer Tochter, zwei weitere Kinder aus
langjährigen Affären.
Luis I. Kahn wird von Architekturhistorikern als einer der wichtigsten
Architekten der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts angesehen.
1947 begann er eine Karriere als Professor an der Yale University
of Pennsylvania, wo er bis zum Ende seines Leben blieb und eine
ganze Generation von jungen Architekten beeinflusste. Auf einer
Reise durch Griechenland, Ägypten und Italien entdeckte Kahn,
dass der Glas- und Stahlästhetik der Moderne das Monumentale
und Mysteriöse fehlte, das er in den antiken Bauwerken fand.
Er war bereits über 50, als er eine Reihe Aufträge wie
die Yale Art Gallery (1951-53) und das Trenton Bathhouse (1954-59)
annahm. An Gebäuden wie den Richards Medical Towers (1957-62)
und seinem Meisterwerk, dem Salk Institute für Biological Studies
(1959-67), entwickelte er kontinuierlich seinen persönlichen
Stil und fusionierte die Ideen und Ideale der Renaissance mit modernster
Bautechnik. Finanziell aber konnte Kahn mit seinen Bauten nicht
reüssieren und schließlich konzentrierte er all seine
Energie und die verbliebenen Geldmittel in seine größten
und ehrgeizigsten Projekte: Das Indian Institute of Management in
Ahmedabad, Indien (1962-74), und den monumentalen Capital Complex
in Dhaka, Bangladesh, der 1962 begonnen und erst nach Kahns Tod
fertig gestellt wurde.
Der 1962 geborene Sohn Nathaniel Kahn, Theaterregisseur und Dokumentarfilmer,
begibt sich in der 2003 entstandenen Dokumentation My Architect
– A Son’s Journey auf die Suche nach der Biografie seines
Vaters. Über die Reisen zu dessen Bauwerken trifft er Menschen,
die über die Architektur oder persönliche Beziehung mit
seinem Vater verbunden waren, darunter Philip Johnson, Frank O.
Gehry oder den ehemaligen Bürgermeister von Jerusalem, Teddy
Kolleg, zu Gesprächen. Der Film My Architect wurde neben zahlreichen
Auszeichnungen 2004 für den Oscar nominiert.
In Zusammenarbeit mit der steirischen Architekturplattform www.gat.st
und dem Haus der Architektur zeigt das Grazer Augartenkino KIZ noch
in zwei Matineen jeweils am Sonntag, dem 22. und 29. Mai, ab 11.00
Uhr My Architect – A Son’s Journey von Nathaniel Kahn,
am 22. mit einer Einführung in das Werk Louis I. Kahns von
Architekt DI Peter Hellweger unter dem Titel Sidesteps
und am 29. mit einer Einführung von Univ. Prof. Architekt DI
Volker Giencke unter dem Titel Architektur &
Emotionen.
Weitere Informationen unter www.gat.st
– wm –
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Hamlet für Kids im
Next Liberty < Hamlet und Ophelia bemühen
sich redlich – aber der König will die Warnung nicht verstehen
… |
Den Shakespeareschen Stoff hat der schwedische Schriftsteller Torsten
Letser schon 1982 im „Kleinen Prinzen von Dänemark“
verarbeitet und aus dem spröden Klassiker ein blitzgescheites
Stück für Kinder geschaffen, ohne das Original dabei zu
verleugnen. Michael Schilhan zeichnet für
die aktuelle Inszenierung im Grazer Next Liberty verantwortlich.
Das Schauspiel, mit dem Hamlet im Original seinem Onkel Claudius
dessen Untat vor Augen führt, wird im „Kleinen Prinzen“
zur Puppenspiel-Aufführung, mit der Hamlet und Ophelia den
bereits heimgekehrten König vor dem erst bevorstehenden Giftanschlag
warnen wollen, dessen Planung der Königssohn belauscht hat.
Allein, der König – der wie so viele Väter nicht
die Zeit findet, seinem Sohn zuzuhören, weil er zu sehr mit
Regierungsgeschäften und Kriegführen beschäftigt
ist – begreift trotzdem nicht, in welcher Gefahr er schwebt.
Und so reißt als Deus ex Machina der philosophische Bär,
den Dänemarks König seinem Sohn aus dem norwegischen Feldzug
mitgebracht hat und dem Hamlet bereits die Freiheit versprochen
hatte, den Giftpokal an sich und opfert sein Leben nicht nur für
den König, sondern auch für eine friedlichere Zukunft,
die durch Hamlet und Ophelia verkörpert wird: Wenn er einmal
König sein wird, verspricht Hamlet, wird er sich selbst entlassen,
dann darf das Volk regieren – und mit der Vernichtung der
Waffen fangen die beiden schon mal an.
Der Run um Macht, Geld und Ruhm aus der Perspektive des Kindes
gesehen – das lässt auch die erwachsenenen Begleitpersonen
der kleinen ZuseherInnen nicht unberührt …
Nächste Aufführungen:
Do., 12. 5., 10:00 - 11:30 und 16.00 bis 17.30
Di., 24. 5., 10:00 - 11:30
Mi., 25. 5., 10:00 - 11:30
Mi., 25. 5., 16:00 - 17:30
Mi., 1.6., 10:00 - 11:30
Sa., 4. 6., 15:00 - 16:30
Di., 7. 6., 10:00 - 11:30
Di., 7. 6., 16:00 - 17:30
Do., 16. 6., 10:00 - 11:30
Next Liberty, Kaiser-Josef-Platz 10 | Karten, Infos: (0316)
8000 | www.theater-graz.com
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Das Alphorn ist keine Schweizer
Erfindung |
Nicht nur
in der Schweiz, sondern überall dort, wo Hirten die Aufgabe
hatten, auf Vieh zu achten, überall dort gab und gibt es Gebrauchsinstrumente,
um das Vieh anzulocken und zu lenken. Mit diesen Instrumenten verständigten
sich Hirten aber nicht nur mit Tieren, sondern auch mit Kollegen
– es wurde damit musiziert, gewarnt, gerufen und mitunter
wurden lebensnotwendige Signale gegeben. Den aus Holz, Rinde und
Horn hergestellten Instrumenten konnten ursprünglich nur einfache
Naturtöne entlockt werden. Im Laufe der Geschichte perfektionierte
sich die Herstellung bis zur heutigen Verwendung als Blasinstrumente.
Alphorn und Hirtenhorn in Europa, Ausstellungsansichten
Hornähnliche Instrumente waren und sind weit über den
alpinen Raum hinaus in vielen Kulturen verbreitet. Dass das Alphorn
keine Schweizer Erfindung ist, begründet der Schweizer Musikforscher
Karl Nef 1931 so: „Das Alphorn gilt heute als schweizerisches
Instrument. Das ist aber nur insofern richtig, als es bei uns noch
viel gespielt wird und weit verbreitet ist. Es dürfte vielmehr
eine Art musikalischen Urwerkzeuges sein“. Außerdem
hätten musikliebende Naturvölker unabhängig voneinander
aus Baumteilen trompetenartige Blasinstrumente hergestellt.
Das und noch viel mehr wird in der von Mag. Günther
Wurzer, Kustos für Volkskunde am Landesmuseum Kärnten,
kuratierten Sonderausstellung „Alphorn und Wurzhorn in Europa“
im Landschaftsmuseum im Schloss Trautenfels vermittelt, viele Instrumente
können bestaunt aber auch ausprobiert und deren Klänge
gehört werden:
WORKSHOPS mit dem Alphornexperten Franz Schüssele am 19. und
20. Mai 2005 ( jeweils um 12 und um 14 Uhr). Dauer: 50 Minuten
CONCERTO ALPHORNISSIMO in Musik und Wort. Vom Alp- und Naturhorn
bis zum Didgeridoo | Donnerstag, 19.5.2005, 19.30 Uhr, Schloss Trautenfels
CONCERTO CURIOSO Vergessene Musikinstrumente, die die Welt nicht
braucht | Freitag, 20.5.2005, 19.30 Uhr, Schloss Trautenfels
Weitere Informationen:
Landschaftmuseum im Schloss Trautenfels, 8951 Trautenfels 1
Ausstellungsdauer: bis 31.10.2005
Öffnungszeiten: täglich 9:00 – 17:00 Uhr | T 03682/22233
post@museumtrautenfels.at
| www.museum-trautenfels.at
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Kuratorin für Volkskunde am Landesmuseum
Joanneum |
Ab 1. Juli 2005 werden die volkskundlichen Sonderausstellungen im
Volkskundemuseum Graz, in Schloss Stainz und in Schloss Trautenfels
von Dr. Eva Kreissl betreut.
Die im Rheinland geborene Volkskundlerin und Kunsthistorikerin lebt
seit 1978 in Österreich. Als freie Kuratorin hat sie zahlreiche
kulturhistorische Ausstellungen, u. a. die Oberösterreichische
Landesausstellung 2002 und naturwissenschaftliche Dauerpräsentationen
für österreichische Nationalparks organisiert sowie kleine
Museen, wie das Karl Heinrich Waggerl-Haus in Wagrain oder das Museumsdorf
Trattenbach, eingerichtet. Im Landschaftsmuseum im Schloss Trautenfels
des Landesmuseums Joanneum arbeitete sie im Team der Ausstellung
„Auf der Alm...“ - aufgrund des großen Erfolges
wurde die vorjährige Ausstellung verlängert und ist als
Sonderausstellung 2005 noch bis 31. Okt. 2005 zu besichtigen. Derzeit
bereitet Dr.in Kreissl im Schloss Trautenfels die Sonderausstellung
2006 zum Thema „Masken“ vor.
Als Kuratorin für Volkskunde ist Dr. Eva Kreissl die Erschließung
neuer BesucherInnenschichten, vor allem junge BesucherInnen, ein
besonderes Anliegen.
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Wer war Anna Plochl wirklich? |
Es gibt unzählige Anekdoten und Geschichten über Erzherzog
Johann und Anna Plochl, die, teilweise romantisiert, nur wenig mit
der historischen Person Anna Plochl zu tun haben. Renate Basch-Ritter
zeichnet in ihrem Buch mit Hilfe von zuverlässigen Quellen
wie Briefen, Dokumenten oder Tagebüchern der beiden Eheleute
und mit vielen Bildern illustriert das Leben der in Bad Aussee geborenen
Frau an der Seite des Erzherzogs nach. So entsteht keine trockene
Biografie – sondern ein lebendiges und facettenreiches Bild
der Anna Plochl. Die Autorin beschreibt Orte, die für das prominente
Paar von Bedeutung waren derart packend, dass man auch Lust darauf
bekommt, diese Stätten in Raume des heutigen Bad Aussee zu
besuchen, um sich nach der Lektüre des Buches selber auf Anna
Plochls Spuren zu begeben. Die Autorin, der Gegend persönlich
verbunden, weist auf zahlreiche Kleinigkeiten hin, die dem nicht
ortskundigen Besucher sonst verborgen bleiben.
Ein aufschlussreiches und unterhaltsames Buch für alle, die
an der Geschichte der Steiermark Interesse haben.
Renate Basch-Ritter: Anna Plochl. Die Frau an der Seite
Erzherzog Johanns.
Ca. 220 Seiten, 100 Farb- und SW-Abb., Euro 24,90
Akademische Druck- u. Verlagsanstalt Graz. ISBN 3-201-01845-7
KORSO verlost in Kooperation mit ADEVA zehn Exemplare des besprochenen
Buches im KORSO-Kulturquiz!
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„Wo keine Steiermark,
da kein Österreich“ |
Nach dem Ende der nationalsozialistischen Herrschaft wurde in der
Steiermark eine – für die Entwicklung eines neuen Österreichbewusstseins
notwendige – eigenständige Kulturpolitik betrieben, in
der nach der „Überdosis“ an Politik während
der nationalsozialistischen Herrschaft der unpolitische Begriff
der „Heimat“ im Mittelpunkt stand.
Schnappschüsse aus der Nachkriegszeit zeigt das Bild-
und Tonarchiv
Das Bild- und Tonarchiv zeigt aus diesem Anlass im „Gedankenjahr
2005“ Bilder der steirischen Identitätskonstruktion aus
seiner Sammlung, der zeitliche Rahmen reicht von 1945 bis 1959.
Die mit Texten dargestellte Entwicklung einer vermeintlichen Normalisierung
des alltäglichen Lebens reicht vom kurzen Schock des Jahres
1945 – dem Auffinden von über 140 Leichen der in den
letzten Wochen in der SS-Kaserne und am Feliferhof Ermordeten –
und der ersten Demonstration im Juni 1945 bis zum Erzherzog Johann-Gedenkjahr
1959. Die Fotos zeigen, wie in heimatpflegerischen Vereinen und
Institutionen unter aktiver Beteiligung der steiermärkischen
Landesregierung und mit Unterstützung der Briten verklärend
das „Steirische“ beschworen und Erzherzog Johann zum
Prototyp des steirischen Menschen stilisiert wurde.
Die unmittelbare Zeit vor 1945 bleibt ausgeblendet, das Zeitlose,
das „Steirische“ überdeckt – wie der Gestalter
der Ausstellung – Dieter A. Binder – meint, mit dem
Bild des Wiederaufbaus die Frage nach dem steirischen Anteil an
der Nazizeit.
– hh –
Ausstellung bis 26. Oktober 2005: Museumsgebäude
Neutorgasse 45, 8010 Graz, Di-So 10-18 Uhr, Do 10-20 Uhr
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Narren und Visionäre
– mit einer Prise Salz |
Die diesjährige steirische Landesausstellung inszeniert den
„Mythos Ausseerland“ und bietet breiten Raum für
Assoziationen aller Art, verraten der Direktor der Landesausstellungs-GesmbH,
Bertram Mayer, und deren gesamtwissenschaftlicher
Berater Prof. Bernhard Pelzl.
Drei Ausstellungsorte – Bad Aussee, Altaussee und Grundlsee
– werden von der diesjährigen Landesausstellung bespielt.
Vor allem in Bad Aussee im alten Kurmittelhaus und im Futurium wird
ein sehr breiter Zugang zum Ausstellungsthema geboten, die Ausstellungsmacher
spielen hier mit der Dialektik des Themas in Form „einer Annäherung
an den schmalen Grat zwischen Genie und Wahnsinn“ (Pelzl).
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Pelzl, Mayer: Landesausstellungs-Hirn Prof. Bernhard Pelzl, Direktor
Bertram Mayer: Für die Landesausstellung den Mythos Ausseerland
nutzbar gemacht
Die Narren treten nicht nur in Form der berühmten Ausseer
Faschingsnarren auf; ein wichtiger Teil der Ausstellung ist dem
aus Aussee gebürtigen Josef Fröhlich gewidmet, der bei
August dem Starken in Dresden im 18. Jahrhundert Karriere als Hofnarr
machte.
Dann: Die Visionäre. Mayer: „Ins Ausseerland kamen
so viele große Geister auf Urlaub, dass eine umfassende Darstellung
den Rahmen einer Landesausstellung sprengen würde.“ So
hat man sich auf sechs beschränkt, der berühmteste darunter
ist wohl Sigmund Freud.
Zeitgenössischen steirischen „Visionären“
ist ein Ausstellungsteil gewidmet, der von Prof. Richard Kriesche
gestaltet wurde. Bunt gemischt und vielleicht ihrer Nachbarschaft
nicht immer ganz froh finden sich hier die Sozialvisionäre
Karlheinz Böhm und Franz Küberl, der Auto-Visionär
Frank Stronach, der Bildungsausgaben-Reduktions-Visionär Arnold
Schwarzenegger und andere. Vision im Sinne des Geschauten bietet
auch eine Ausstellung von Bildern, welche sich mit der Landschaft
des Ausseerlandes auseinander setzen.
Die Nähe zwischen Narretei und Vision wird in Bad Aussee
anschaulich ins Bild gesetzt: Zwei Ausgänge stehen den AusstellungsbesucherInnen
offen – einer mit der Aufschrift „Narr“, ein zweiter
mit dem Signum „Visionär“. Mayer: „Es gilt,
sich zu entscheiden …“ Tertium non datur, zumindest
in der Ausstellung nicht.
Science-Fiction-Visionen und Wasser als Lebens-Mittel. „In
Altaussee wenden wir uns im Besonderen an die Jugend, nicht ohne
den Hintergedanken, damit auch viele Erwachsene leichter erreichen
zu können“, sagt Pelzl. Im Zentrum steht hier eine im
Steinberghaus eingerichtete Bibliothek mit Werken berühmter
Science-Fiction-Autoren von Jules Verne über George Orwell
bis Aldous Huxley – die technischen Visionen dieser Schriftsteller
werden mit der Realität verglichen. Ein „Robozoo“
schließt den Altausseer Ausstellungsteil, in den auch die
neu inszenierten „Salzwelten“ einbezogen sind.
In Grundlsee schließlich steht das Wasser im Mittelpunkt –
auch als Lebens-Mittel. Dort sollen die BesucherInnen auch an ein
Anliegen des Visionärs Böhm erinnert werden: Sauberes
Wasser für alle Menschen dieser Erde zur Verfügung zu
stellen.
Pelzl: „Letzten Endes haben wir uns für die Ausstellung
den Mythos Ausseerland zunutze gemacht“. Und: Die Ausstellung
sei wesentlich stärker von Inszenierungen und Stimmungen geprägt
als von Exponaten.
Alle drei Ausstellungsorte sind täglich von 09.00 bis 18.00
geöffnet, Erwachsenenkarten für alle drei Ausstellungsorte
kosten EUR 13,50, die Familienkarte mit Familienpaß EUR 26,-
www.la2005.steiermark.at
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Out of Styria |
Die art position 2005 in der Ottakringer
Brauerei zeigt vom 10. bis 18. Juni 2005
einen Überblick über aktuelle Entwicklungen auf dem Gebiet
der jungen bildenden Kunst in Österreich. Über 60 signifikante
VertreterInnen der heimischen jungen Kunstszene präsentieren
rund 200 Arbeiten, darunter auch Eva Beierheimer, Wendelin
Pessl und Gerald Zahn aus der Steiermark.
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Die Alte Grazer Universität als
neues Veranstaltungs- und Pressezentrum |
Bereits vor der Absiedelung des Landesarchivs im Jahr 1999 wurden
Überlegungen angestellt, das Gebäude der Alten Grazer
Universität am Freiheitsplatz zu einem Veranstaltungszentrum
für das Land zu adaptieren.
Den im folgenden Jahr ausgeschriebenen Wettbewerb
konnte Architekt Alfred Bramberger für sich
entscheiden. Es folgten erste Planungen und umfangreiche bauhistorische
Untersuchungen des in den Jahren 1607 bis 1609 erbauten Gebäudes,
das zuerst als Universität mit Aula und Theater, ab 1781 als
öffentliche Bibliothek und zuletzt als Steirisches Landesarchiv
gedient hatte.
Der neue Veranstaltungssaal, vormals Aula
der Alten Universität
Im Jahr 2002 ging das Objekt vom Land in das Eigentum
der Landes-immobiliengesellschaft LIG über, diese übernahm
damit auch die Kostenschätzung und bautechnische Betreuung
des Hauses. Das Investitionsvolumen bis zur vor kurzem erfolgten
Eröffnung als Veranstaltungszentrum betrug 10 Mio Euro, wovon
8,5 Mio als Baukosten anfielen und die restlichen 1,5 Mio für
Restaurierung und technische Einbauten aufgewendet wurden.
Neben den Büroräumen des Landespressedienstes
beherbergt die Alte Universität nun einen Presse- und Medienraum,
der neben landeseigenen Nutzungen auch zur Anmietung zur Verfügung
steht und mit neuester Präsentationstechnik ausgestattet ist.
Architekt Bramberger merkt in diesem Zusammenhang an, dass alle
Neueinbauten im unter Denkmalschutz stehenden Gebäude absolut
reversibel sind und entsprechend zukünftigen Auflagen oder
Nutzungsanforderungen jederzeit abgebaut werden können.
Landeskonservator Dr. Friedrich Bouvier hält
das Ergebnis der Revitalisierung „im Großen und Ganzen
für großartig“, mit einigen Details ist er allerdings
unzufrieden: „Vor allem die Portallösung entspricht nicht
den Vorgaben des Denkmalschutzes, die Großzügigkeit des
ursprünglichen Portals ist durch Nirostawinkel schwer beeinträchtigt;
ich werde auf Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes
drängen.“ Die geplante Nutzung als Veranstaltungszentrum
sei bei entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen durchaus denkmalschutzverträglich.
Nach Beschlussfassung der Landeregierung und des
Landtages soll die Alte Universität für Veranstaltungen
des Landes als Entlastung von Schloss Eggenberg und zur Schonung
der dortigen Bausubstanz verwendet werden. Zudem soll das Objekt
aber für private und Firmenveranstaltungen, Tagungen, Präsentationen,
Konzerte und Feierlichkeiten vermietet werden. Die hierfür
adaptierte Aula hat ein Fassungsvermögen von 640 Personen bzw.
340 bei gesetztem Essen.
– wm/cs –
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Rettung der Allerheiligenkirche in
Eggenberg |
Die Allerheiligenkirche der Pfarre Graz-Hl. Schutzengel in Eggenberg,
am Fuß des Gaisberges gelegen, wurde im Jahr 1423 von Peter
Ritter von Graden im damaligen Payrdorf als Schlosskapelle errichtet.
Vom Schloss selbst blieb nichts mehr erhalten, die Kapelle wurde
um 1690 im Stil des Barock umgebaut und um Seitenkapellen vergrößert.
Das Langhaus wurde angehoben und mit einem Tonnengewölbe gedeckt,
dessen erhaltene Stuckdekoration Joseph Antonio Serenio zugeschrieben
wird. Eine letzte Renovierung erfolgte 1930, als die Allerheiligenkirche
als provisorische Pfarrkirche der Pfarre Schutzengel diente.
Akute Feuchtigkeitsschäden machen nun eine Generalrenovierung
unabdingbar, wofür ein Komitee „Rettet die Allerheiligenkirche“
unter Projektleiterin Brigitte Nußmüller gegründet
wurde. Die Renovierung in Koordination mit Landeskonservator Dr.
Friedrich Bouvier wird nach Plänen von Architekt
Kuno Kopf vorgenommen, nach denen zur Austrocknung
der gesamte Außenputz entfernt werden musste, die Dacheindeckung
und Regenwasserableitungen erneuert werden und Dränagen entlang
den Fundamenten gelegt werden. Das Fußbodenniveau wird um
40 bis 50 cm gesenkt, um so die früheren Raumproportionen stärker
zu betonen. Im Verlauf der Grabungsarbeiten wurde im Bereich des
Presbyteriums im Chor das Fundament des gotischen Altares freigelegt,
das nach Fertigstellung der Renovierungsarbeiten durch verglaste
Sichtschlitze im Boden den Blick auf Bauschichten und ursprünglich
gotisches Bodenniveau ermöglichen soll. Zudem ist die Installierung
einer Umluftheizung geplant. Die in den Jahren 1775 bis 1785 in
der Werkstätte Matthäus Mauracher in Salzburg erbaute
Orgel ist schwer in Mitleidenschaft gezogen und wird von Orgelbaumeister
Christian Krenn instandgesetzt.
Die Kosten der Renovierung werden auf 200.000 Euro geschätzt,
die teilweise aus Eigenmitteln, Benefizaktionen und Spenden aufgebracht
werden, Subventionen in Höhe von 40.000 Euro wurden in Aussicht
gestellt. Ein Spendenkonto ist bei der Steiermärkischen Sparkasse
unter dem Kennwort „Rettet die Allerheiligenkirche“
eingerichtet, Kontonummer 800-783060, Bankleitzahl 20 815.
– Wenzel Mracek –
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Der neue Karmeliterplatz |
Die Bauarbeiten für den Karmeliterplatz sind weitgehend abgeschlossen.
Grundlage für die Umgestaltung war eine von der Stadt Graz
im Frühjahr 2002 gestartete Einwohnerumfrage. Als störende
Faktoren wurden die parkenden Autos und der Durchzugsverkehr sowie
der damit verbundene Verkehrslärm genannt. Auch die Platzgestaltung
des alten Karmeliterplatzes wurde negativ beurteilt. Ganz vorne
auf der Wunschliste dagegen standen Grünflächen mit Bäumen,
Brunnen und Ruhebänken.
Das nach einem Wettbewerb nun realisierte Projekt
stammt von Architekt DI Norbert Müller. Die
Gesamtfläche des Platzes beträgt rund 5.000 m2, wovon
etwa 3.000 m2 mit großformatigen Betonplatten ausgeführt
wurden. 36 Bäume wurden gesetzt und ein 12 x 12 Meter großes
Wasserbecken mit Fontänen installiert. Die Baukosten für
den neuen Platz betragen 1,32 Mio. Euro. Künftig ist der Karmeliterplatz
Fußgängerzone – ausgenommen GVB, Radfahrer und
ein zeitlich begrenzter Ladeverkehr sowie Zufahrt für Taxis.
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GBG saniert Palais Thienfeld |
Die Grazer Bau- und Grünlandsicherungs GmbH revitalisiert als
Immobilien- und Bauherrenunternehmen im Auftrag der Stadt Graz das
Palais Thienfeld in der Mariahilferstraße 2 in Graz und wird
mit den zukünftigen Mietern, dem Verein Haus der Architektur,
dem Grazer Kunstverein und dem Landesmuseum Joanneum entscheidend
zur Erweiterung des „Kunstclusters“ beitragen. Es wird
in den nächsten Wochen ein Architektenwettbewerb gestartet,
mit den Sanierungsarbeiten soll noch heuer begonnen werden und Mitte
2007 soll das Projekt abgeschlossen sein. Die Projektkosten werden
rund 2,3 Millionen Euro betragen.
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hugo keiper: garstige
lieder |
objektivitätsgebot II
lyrik muss präzise sein wie ein schuss päng
credo, neoliberal
gewerkschaft pfui scherm auf raus
bildung pfui scherm auf raus
gesundheit pfui scherm auf raus
altersversorgung pfui scherm auf raus
besitzstandswahrer pfui scherm auf raus
kehraus reissaus
seid umarmt verelendung verwüstung barbarei
älternrat 2005
schüssle nicht herum begehrer nicht deines nächsten uni,
schule und kultur
dass du mir die leute nicht verkholst
mit gott sollst du nicht haidern kample keinen unsinn meide grasseres
gebaren
jandle keine bösen sprüche blair nicht durch die gegend
und pass gut auf dass du dein leben nicht verbushst!
sozialpolitik neu I
mit augenmass gut vernünftig so gut
so unsäglich gut wir wissen ja schon wir kennens zur genüge
im reichsten land der eu
sozialpolitik neu II
an der kasse stau
gesenkter blick fahrige finger klauben münzen zu klein das
geld
zurück das fleisch zurück der kaffee
die ungeduld wächst schultern zucken augenbrauen heben sich
einseitig
neu boniert geduckt den blick gewendet stiehlt sie sich davon, die
alte
keine augenmaß keine vernunft nicht gut
estag
landesmutti landesmami magna mata stürie
bist so liab bist so siass so volla güate alle liabn dich
nua da geahad (deas itz auch schwea hat) dea
liabt dich nimmamea
Hugo Keiper, geboren 1955 in Graz; Studium der Anglistik
und Germanistik in Graz und Oxford; Lehramt und Doktorat; Assistenzprofessor
für englische Literatur an der Karl-Franzens-Universität
Graz; Begann meine Laufbahn als "Quartalslyriker". Das
politische Elend der letzten Jahre hat mir, wie ich glaube, den
Weg zu jener lakonischen Knappheit und Genauigkeit des Ausdrucks
gewiesen, die mir schon lange vorschwebt.
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Saftige Töne –
Maipfeiferlschnitzen im Freilichtmuseum Stübing |
Der Monat Mai hebt nicht nur Käfer, Andachten und Bäume,
sondern auch Pfeiferln in ihrer Bedeutung. Wenn das Frühjahr
den Saftstrom der Vegetation wieder voll in Gang gesetzt hat und
sich die Rinde leicht vom Holzteil trennen lässt, ist die Zeit
für dieses pfiffige Instrument gekommen. Man weiß auch,
bald ist es wieder vorbei – umso lustvoller ist das Spiel
mit den klaren, hohen, schrillen und pfeifenden Tönen. Gesteigert
wird das Erlebnis durch die besondere Umgebung im Österreichischen
Freilichtmuseum. Eine Spezialführung – das Kursthema
findet besondere Berücksichtigung - schlägt die Brücke
zu jahrhundertealten Traditionen.
Maipfeiferlschnitzen im Österreichischen Freilichtmuseum,
Stübing bei Graz, am Samstag, 21. Mai 2005, 10 –
15 Uhr, mit den Maipfeiferlmeistern Karl Felber, Herbert
Krienzer. Für Erwachsene und Kinder ab 10, im Preis (24 Euro)
sind Material und Museumsführung inbegriffen.
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Gemeinsam einsam – Somersault
ab 20. Mai im KIZ |
Die 16-jährige Heidi (Abbie Cornish) lebt zusammen mit ihrer
Mutter und deren Freund in einer australischen Kleinstadt. Eigentlich
sucht sie nach Liebe und emotionaler Geborgenheit, findet aber nur
kurzlebige sexuelle Abenteuer, die sie nicht glücklicher machen.
Nach einem heftigen Streit mit ihrer Mutter verschwindet
Heidi von zuhause und taucht in einem Wintersportort in den Snowy
Mountains südlich von Canberra unter. Sich dort zu verstecken
ist ihr Befreiungsschlag – endlich niemand, dem sie Rechenschaft
ablegen muss, niemand, der ihr sagt, wann sie zuhause sein muss,
niemand, der sie noch für ein kleines Mädchen hält.
Ihre neue Freiheit genießt sie anfangs ausgiebig und sehr
freizügig in den Bars der Stadt.
Auf ihren Streifzügen begegnet Heidi Joe (Sam
Worthington), dem Sohn eines reichen Farmers aus der Gegend. Anfangs
unbeeindruckt von dem wesentlich jüngeren Mädchen, fühlt
er sich im Lauf der Zeit immer stärker zu ihr hingezogen. Sich
wirklich in sie zu verlieben, verbietet er sich aber. Zu sehr könnte
eine Beziehung mit dem fremden „Flittchen“ seiner Zukunft
in der kleinen Stadt im Wege stehen.
Verletzt durch Joes zurückweisendes Verhalten,
sucht Heidi nachts Trost bei einigen Männern und noch mehr
Drinks. Am darauf folgenden Morgen muss sie sich eingestehen, dass
auch sie die Gefühle anderer Menschen verletzt hat. Und noch
mehr: dass es einen großen Unterschied zwischen Liebe und
Sex gibt; dass die wichtigen Dinge im Leben eben doch Familie und
Freundschaft sind - und die wahre Liebe.
Somersault in der Regie von Cate Shortland mit
Abbie Cornish und Sam Worthington, Australien 2004, 106 Minuten,
Farbe, 35 mm, DTS Digital.
Ab 20. Mai im KIZ Augartenkino, Friedrichgasse 24, 8010 Graz, T
0316/82 11 86
KORSO verlost in Kooperation mit dem Kino im Augarten
5 x 2 KIZ-Eintrittskarten beim KORSO-Kulturquiz!
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KORSO
zum Gedankenjahr 2005 |
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KORSO setzt seine Reihe zum „Gedankenjahr
2005“ mit einem weiteren Artikel des Grazer Historikers Heimo
Halbrainer über den steirischen Widerstandskämpfer Sepp
Filz fort. |
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Nic Wenky und die erste Ausstellung im Jahr 1945
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In den letzten Stunden der nationalsozialistischen Herrschaft hatten
sich in Graz die Ereignisse überschlagen. Während die
„Tagespost“ am 7. Mai 1945 noch Durchhalteparolen verkündete
und von erfolgreichen Abwehrkämpfen berichtete, floh der steirische
Gauleiter Sigfried Uiberreither aus Graz, trafen sich in Eggenberg
jene Männer, die wenig später die neue Grazer Stadt- und
die steiermärkische Landesregierung bilden sollten und verhinderten
Widerstandskämpfer der „Steirischen Kampfgemeinschaft“,
dass die Grazer Murbrücken gesprengt wurden.
Unter ihnen war der Werksarbeiter Ditto Pölzl,
der in den folgenden Wochen und Monaten für den Aufbau eines
parteiungebundenen Gewerkschaftsbundes in der Steiermark mitverantwortlich
sein sollte und ab dem 9. Mai Landesrat für Schule und Kultur
war.
Um das kulturelle Leben wieder in Gang zu bringen, rief Pölzl
die steirischen Künstler, die nicht Mitglieder der NSDAP gewesen
waren, auf, sich zu melden. So kam es, dass der aus dem Widerstandskreis
um Karl Drews kommende Josef Michl-Bernhard erster
provisorischer Intendant für das Opernhaus wurde. Nur eine
Woche nach dem Ende der NS-Herrschaft konnten am 13. Mai die Tageszeitungen
vermelden, dass die Städtischen Bühnen den Spielbetrieb
wieder aufgenommen hatten. Nur wenige Tage später hieß
es, „die bildenden Künstler sammeln sich“. Verantwortlich
dafür war der 1940 wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“
verurteilte Maler Nic Wenky.
Nic Wenky, Maler, 1893 Pecs - 1946 Graz
Der 1893 geborene Wenky hatte in der ersten Republik als Geschäftsführer
einer Holz- und Metallwarenlackiererei gearbeitet und nebenbei an
der Grazer Landeskunstschule und an der Akademie in Wien studiert.
In den 1920er Jahren machte er sich einen Namen als Landschaftsmaler,
wirkte bei einer Reihe von Ausstellungen mit und errang erste Preise.
Als die Nationalsozialisten 1938 die Macht in Österreich übernahmen,
wurde er gegen sie innerhalb des kommunistischen Widerstands aktiv
und im Zuge der ersten großen Verhaftungswelle im Februar
1939 verhaftet. Der Volksgerichtshof warf ihm Vorbereitung zum Hochverrat
vor. Das Urteil lautete 1940 auf zwei Jahre Kerker. Nach der Entlassung
aus der Haft kehrte er wieder in den Lackiererei-Betrieb zurück
und arbeitete weiter illegal innerhalb der KPÖ.
Im Mai 1945 war Wenky in der Weststeiermark, wohin er geflohen
war, um der Einrückung zum Volkssturm zu entgehen. Nach Graz
zurückgekehrt schrieb er in seiner neuen Funktion als Leiter
der Kunststelle des Landes die ehemaligen Sekretäre der steirischen
Künstlerverbände an und bat um Berichte, wer von den Künstlern
noch am Leben sei und wer bei der kommenden Ausstellung, die einen
möglichst großen Querschnitt steirischer Kunst bieten
sollte, mitwirken könne. Gleichzeitig rief er in der Zeitung
auf, wie der Grazer Maler Paul Schmidtbauer berichtete,
„dass sich alle Künstler der Steiermark in der Landhausgasse
7 zu melden hätten. Dort war im 2. Stock eine Kunststelle errichtet
worden, und unter der Leitung des Malers und Widerstandskämpfers
Nic Wenky wurden sämtliche künstlerisch tätigen Personen
aufgenommen.“
Daneben bereitete Nic Wenky die Gründung des „Zentralverbands
der Bildenden Künstler Steiermarks“ vor, der als Dachverband
für die „Sezession“, den „Kunstverein“,
die „Genossenschaft der Bildenden Künstler“ und
die „Obersteirische Künstler-Vereinigung“ das Ausstellungswesen
organisieren sollte. Das erste Ergebnis dieser Zusammenarbeit war,
dass bereits am 22. September 1945 die Ausstellung „Steirische
Kunst“ in Graz eröffnet wurde, die unter dem Ehrenschutz
der englischen Militärregierung und der steirischen Landesregierung
stand. Zu sehen waren 180 Bilder von KünstlerInnen, die –
wie die Verantwortlichen der Ausstellung Eduard Matras, Schmidtbauer
und Wenky betonten – „wegen ihrer treuen und aufrechten
Gesinnung zu Österreich unterdrückt“ worden waren.
Diese Bemühung Wenkys unmittelbar nach der Befreiung vom Nationalsozialismus
erste Schritte zu setzen, um den „nationalsozialistischen
Schutt“ wegzuräumen und in der Kunst wieder dort anzuknüpfen,
wo 1934 bzw. 1938 der künstlerische Bruch erfolgt war, kann
nicht hoch genug geschätzt werden, auch wenn es noch einige
Zeit dauern sollte, bis der Abstand zur Moderne kleiner wurde.
Er selbst sollte dies nicht mehr erleben. Wenky starb überraschend
im Juni 1946, gerade als die nächste Ausstellung des Zentralverbands
im Joanneum gezeigt wurde.
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Der Tod ist ein Meister
aus Steiermark In engem Zusammenhang mit
einem Jugendprojekt der ARGE Jugend gegen Gewalt und Rassismus entstand
ein Buch über den Todesmarsch der ungarischen Juden auf der
Eisenstraße über den Präbichl. |
Als am 7. April zum 60. Jahrestag des vom
Eisenerzer Volkssturm verübten Massenmordes an ungarischen
Juden zeitgleich in Eisenerz und Steyr Buch und Video „Spurensuche
Todesmarsch Eisenstraße 1945“ präsentiert wurde,
war dies letztendlich mit das Resultat eines beispielhaften Aufarbeitungsprozesses:
Schon im Oktober 2000 hatten die Gemeinde Eisenerz, das ehrenamtliche
Eisenerzer Personenkomitee und die ARGE Jugend gegen Gewalt und
Rassismus ein mehrjähriges Gedenkprojekt zur Erinnerung an
die über 200 jüdischen Opfer des Todesmarsches vom April
1945 gestartet. Am 17.6.2004 erfolgte schließlich die Mahnmalsenthüllung
auf der Passhöhe des Präbichls. „Damit begann eine
neue Phase im Gedenkprojekt, welches von Beginn an die Auswirkungen
des „Damals im Jetzt“ reflektierte“, erinnert
sich ARGE-Geschäftsführer Christian Ehetreiber, der die
starke Unterstützung betont, die das Projekt durch die Gemeinde
Eisenerz, alle Stadtparteien und insbesondere durch Bürgermeister
Gerhard Freiinger und Vizebürgermeister Gerhard
Niederhofer genoss; die Präsentation wurde von LH
Waltraud Klasnic und Soziallandesrat Kurt
Flecker gefördert.
Gerhard Freiinger, Christian Ehetreiber und Heimo Halbrainer
bei der Buchpräsentation „Todesmarsch Eisenstraße
1945“ am 07.04.05 im Eisenerzer Stadtmuseum
Der Gedenkprozess wird positiv aufgenommen
Die Buchpublikation präzisiert ausgehend vom „exemplarischen
Fallbeispiel Todesmarsch“ den zeitgeschichtlichen Aspekt des
NS-Terrors im regionalgeschichtlichen Kontext. Einige Beiträge
liefern allgemeine Hinweise zum Thema „menschliches Handeln
in totalitären Kontexten“. Nicht zuletzt wird im Buch
der gesamte Eisenerzer Gedenkprozess von 2000 bis 2005 dokumentiert.
Eleonore Lappin und Heimo Halbrainer
geben Einblicke in die historischen Geschehnisse und in die juristische
Behandlung des Todesmarsches nach 1945. Peter Strasser und
Egon Leitner fokussieren überzeitliche Aspekte
des menschlichen Handelns unter Zwangsbedingungen. Hans
Georg Zilian schließlich liefert einen ideologiekritischen
Essay über „Erinnern“. Besonders wichtig war es
den Herausgebern, betont Ehetreiber, die vielen nachgewiesenen Beispiele
von menschlichem Handeln in finsteren Zeiten zu porträtieren:
von den couragierten Hilfeleistungen einzelner bis zur Verweigerung
von Erschießungsbefehlen.
Kranzniederlegung am 60. Jahrestag des Todesmarsches am Präbichl
(Karl-Heinz Herper, Horst Lattinger, Christian Ehetreiber, Gerhard
Freiinger, Helmut Edelmayr, Gerhard Niederhofer, Christine Holzweber
und Samuel Stuhlpfarrer)
Das Video – gedreht von Jugendgruppen des
BG/BRG Leoben I, der HS Trofaiach, der BHAK Eisenerz und der HLW
Weyer – dokumentiert die öffentliche Resonanz auf das
Todesmarschdenkmal mittels Interviews auf öffentlichen Plätzen
entlang der Eisenstraße. Es beweist: Der Gedenkprozess wie
auch das Mahnmal werden von der überwiegenden Mehrheit aller
Befragten positiv aufgenommen – für Ehetreiber „ein
Erfolg der langfristigen, partizipativen Beschäftigung mit
diesem hoch sensiblen Thema.“
ARGE Jugend gegen Gewalt und Rassismus
Soeben erschienen: Heimo Halbrainer und Christian Ehetreiber (Hrsg.):
Todesmarsch Eisenstraße 1945. Terror, Handlungsspielräume,
Erinnerung:
Menschliches Handeln unter Zwangsbedingungen.
Graz: CLIO 2005. (Euro 22,--)
www.argejugend.at
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Karmeliterplatz 2, 8010 Graz | Grabenfeldstrasse 12a, 8600 Bruck
an der Mur
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Filme „Wider das
Verdrängen und Vergessen“ |
Während das österreichische Mainstream-Kino nach 1945
den Opfermythos bebilderte und eine heimatliche Traumwelt projizierte,
sind in Österreich nur wenige Filme über Opfer und Täter
des Nationalsozialismus.
Der „crew8020 filmclub“
zeigt im Mai noch drei Film- und Diskussionsmodelle, die „kinoki
– Verein für audiovisuelle Selbstbestimmung“ zum
„Gedankenjahr“ 2005 zusammengestellt hat und die sich
auf Themen konzentrieren, die nicht in das audiovisuelle Gedächtnis
der Republik eingegangen sind. Es werden wor allem Filme präsentiert,
die in den letzten Jahren wider das Vergessen und Verdrängen
entstanden sind. An diesen Abenden stehen ReferentInnen zur Verfügung,
um die Filme zu kommentieren und Diskussionen in Gang zu bringen:
Do, 12. Mai 2005, 21 Uhr, jeweils im Veilchen/Forum
Stadtpark
Referent: Thomas Schautzer (Kustos am Persmanhof)
Film: Andri 1924-1944 von Andrina Mracnikar, A 2003, 19 min.
Do, 19. Mai 2005, 21 Uhr
Vorfilm: schwarz auf weiss - die rückseite der bilder von
Klub Zwei (Simone Bader & Jo Schmeiser), A/GB 2003,
5min.
Hauptfilm: Things. Places.Years. von Klub Zwei
(Simone Bader & Jo Schmeiser), A/GB 2004, 70 min., engl. OF
mit deutschen Untertiteln.
Do, 26. Mai 2005, 21 Uhr, Referenten: Eva Simmler
und Thomas Korschil (FilmemacherInnen)
Vorfilm: tito-material von Elke Groen, A 1998,
6 min
Hauptfilm: Artikel 7 – Unser Recht! von Eva Simmler und Thomas
Korschil, A/SLO 2005, 83 min.
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Plakate des XX. Jahrhunderts bei remixx |
In Fortsetzung seiner thematischen Ausstellungen zeigt Günter
Eisenhut in seiner Galerie remixx im Palais
Trauttmansdorff, Bürgergasse 5 in Graz, Plakate des XX. Jahrhunderts.
Plakate schreiben nach Theodor W. Adorno auf einer
historisch unbewussten Ebene Kulturgeschichtegeschichte, die besten
Plakatgestalter dagegen setzen Plakate sehr bewusst als Träger
ideologischer Haltungen in den gesellschaftlichen Diskurs und gestalten
damit diese Dokumente der Kulturgeschichte(n). Bauhausmeister Laszlo
Moholy-Nagy betrachtete das grafische Design als das wichtigste
Feld der Moderne.
Viktor Slama: „gegen Bürgerkrieg…“
1932, Druck: Vorwärts, Wien, 98x68 cm
Der Avantgarde der Zwischenkriegszeit galt die
Plakatgestaltung als der Kunst mehr als ebenbürtiges Genre.
In der Ausstellung sind Gelegenheitsarbeiten bekannter Künstler
wie Axl Leskoschek und professioneller Werbegrafiker
von Joseph Binder, Hanns Wagula, Franz Krausz u.a.
bis Herms Fritz zu sehen. Neben Originalplakaten
und Unikaten Originalentwürfe, werden Gouache, Collage und
Fotos gezeigt, darunter besonders seltene Beispiele der Agitpropkunst
- politische Plakate, deren Besitz während des Ständestaates
und des Nationalsozialismus als Beweis gegnerischer Gesinnung galt,
die - versteckt - nur in ganz wenigen Exemplaren erhalten blieben
wie Viktor Slamas „gegen Bürgerkrieg
…“ aus dem Jahr 1932.
Informationen unter Tel. 0664 31 12 169
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Zeitzeuginnen-Aufruf „Die Trümmerfrauen
von Graz zwischen 1945 und 1955“ |
Die ARGE Jugend gegen Gewalt und Rassismus
möchte den Wissens- und Erfahrungsschatz von ZeitzeugInnen
mittels eines generationsübergreifenden Dialoges zwischen steirischen
Jugendlichen und Senioren für die Nachwelt sicherstellen und
führt zu diesem Zweck bereits seit drei Jahren das Projekt
„Jugendliche im Dialog mit ZeitzeugInnen und HistorikerInnen
über die Erste und Zweite Republik“ – Videoedition
zur Sicherung des steirischen ZeitzeugInnenschatzes durch.
Für dieses Projekt führen Jugendliche
unter der Leitung von HistorikerInnen intensive Einzel- und Gruppengespräche
mit ZeitzeugInnen. Die Interviews werden auf Videobändern archiviert
und stehen Schulen, Gemeinden und Bildungseinrichtungen für
den Geschichteunterricht und für die politische Bildung zur
Verfügung.
Auf Wunsch von Stadträtin Tatjana
Kaltenbeck-Michl wurde die ARGE Jugend gegen Gewalt und
Rassismus aus Anlass des mehrfachen Gedenkjahres 2005 mit dem Videoprojekt
„Die Trümmerfrauen „der Steiermark“ zwischen
1945 und 1955“ beauftragt. Die „Trümmerfrauen“
wurden zum Symbol für den Aufbauwillen und für die Überlebenskraft
in der Nachkriegszeit. Die Trümmerbeseitigung garantierte den
Frauen neben einem geringfügigen Lohn auch höhere Lebensmittelrationen.
Doch diese harte Arbeit war nicht nur körperlich anstrengend,
sondern auch mit hoher Gefahr verbunden: Diese Frauen haben viel
zum Wiederaufbau beigetragen, dafür aber lange Zeit wenig gesellschaftliche
Anerkennung bekommen.
Die ARGE Jugend gegen Gewalt und Rassismus ist
auf der Suche nach Zeitzeuginnen aus dem Grazer und dem steirischen
Raum, die zum Thema „Trümmerfrauen“ für Interviews
zur Verfügung stehen und bittet alle interessierten Damen,
sich unter folgender Adresse zu melden:
ARGE Jugend gegen Gewalt und Rassismus,
Mag. Bettina Ramp, Karmeliterplatz 2, 8010 Graz
T 0316/877-4058 | Fax 0316/877-5839 | bettina.ramp@argejugend.at
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Der heilige Engelbert im Gesäuse
Um dem, was als historische Wahrheit gelten könnte, nahe zu kommen,
sind oft hunderte Seiten starke Wälzer erforderlich. Manchmal
allerdings kann auch eine schlichte Statue einiges dazu beitragen. |
Die, von der hier die Rede sein soll, steht im Gesäuse. Direkt
neben der Bundesstraße. Und das kam so: Während dieses
enge Talstück der Enns zwischen Admont und Hieflau mit der
Bahn bereits ab 1872 befahrbar war, wurde die Straße erst
in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts fertig gestellt. Bis
auf wenige Ausnahmen in Handarbeit und ohne Maschineneinsatz. Bewusste
Wirtschaftspolitik damals, verkauft als Maßnahme zur Beschäftigung
der Arbeitslosen.
Heiligenstatue an der Gesäusestraße: Aus Engelbert
dem Kleinen ward Klemens, der Milde.
„75% der Bevölkerung dürften der Regierung
ablehnend gegenüberstehen.“
Zum Beispiel wurde das Abtragungsmaterial händisch und mit
Pferden abtransportiert, Beton für Brücken und Durchlässe
ausschließlich mit der Hand gemischt, wurden Bohrlöcher
mit Meißeln und Handschlögeln hergestellt. Blut, Schweiß
und Tränen. Bestätigt die Chronik des Gendarmeriepostens
Admont.
Auch in anderer Hinsicht:
„31. Oktober 1933: In Gstatterboden kam es zu Ausschreitungen
der beim Gesäusestraßenbau beschäftigten Arbeiterschaft,
weil ein Mann entlassen wurde. Die Arbeiterschaft demonstrierte
abends vor der Baukanzlei. Der Großteil der Arbeiterschaft
wurde entlassen. Die Rädelsführer wurden dem Gerichte
zur Anzeige gebracht.
24. Juli 1934: Sechs Arbeiter des Gesäusestraßenbaues
wurden wegen kommunistischer Betätigung dem Anhaltelager Messendorf
bei Graz überstellt.
21. August 1935: Beim freiwilligen Arbeitsdienst des Gesäusestraßenbaues
ist es infolge der Entlassung von zwei Arbeitern zu einer allgemeinen
Arbeitsniederlegung gekommen. Es wurden darauf zehn Arbeiter entlassen.
24. November 1935: Im Gesäuse wurden zwei Arbeiter wegen
Propaganda für die Kommunistische Partei festgenommen.“
Der Gendarmeriechronist gab am Ende des Jahres 1936 übrigens
eine interessante Beurteilung der Stimmungslage der Bevölkerung
ab: „75% der Bevölkerung, im besonderen die so genannte
Intelligenz und die Arbeiter, dürften der Regierung in ihrem
Bestreben ablehnend gegenüberstehen. Die einen aus nationalen
Erwägungen, die Arbeiter infolge ihrer immer mehr zunehmenden
Notlage und ihrer Rechtlosigkeit, die sie den Unternehmern ausliefert.
Die Bauernschaft verhält sich passiv, die Beamtenschaft teilnahmslos.
Personen, welche offen für die Regierung eintreten und sich
zu ihr bekennen, sind sehr wenige, dennoch dürften ungefähr
25% der Bevölkerung zur Regierung stehen.“ – Liegt
es nicht auf der Hand, dass der Gendarmerie-chronist damit auch
die heutigen Rechtfertiger des Austrofaschismus widerlegt, die unbeirrt
vom diesem als Rettungsversuch vor dem Hitlerfaschismus phantasieren?
Aus Engelbert ward Klemens
Am 1.Juni 1936 fand an der Abzweigung von der Gesäusestraße
ins Johnsbachtal die Eröffnungsfeier für die neue Straße
statt. Im Zentrum stand dabei die Einweihung der Statue des heiligen
Engelbert. Nicht Christophorus, der heutzutage kirchlicherseits
zuständig ist für die Autofahrer. Engelbert musste es
sein. Zum Ruhme des beim erfolglosen Putsch der österreichischen
Nazis im Juli 1934 ermordeten Bundeskanzlers des austrofaschistischen
Regimes Engelbert Dollfuß.
Im Zuge des deutschen Einmarsches und der nationalsozialistischen
Machtübernahme im März 1938 konnte sie natürlich
nicht stehen bleiben. Sie wurde nach Admont, Sitz des gleichnamigen
Benediktinerstifts, gebracht. Ins Haus eines Lehrers des Stiftsgymnasiums.
Dort blieb sie bis 1960. In diesem Jahr wurde die Gesäusestraße
im Bereich der Abzweigung nach Johnsbach verlegt, begradigt und
erneuert. Das war die Gelegenheit, die Statue wieder ans Licht der
Öffentlichkeit zu bringen.
Nun hatte damals das Stift einen in vieler Hinsicht innovativen
Abt. Koloman Holzinger, dem alteingesessene Heimische die Vaterschaft
eines berühmten Österreichers nachsagen. Dieser hatte
eine Idee. Man möge den Heiligen „Klemens“ nennen.
Der hätte dieselben Insignien wie der heilige Engelbert, sei
zuständig für Holzarbeiter (und Bergleute) und passe daher
gut für die dominierende Holzwirtschaft der Gegend. Und des
Stifts. Und erinnere nicht an Dollfuß.
Man tat wie geheißen. So steht die Statue seit damals bis
heute wieder dort. Allerdings stellte der Kölner Erzbischof
Frings bei einem Besuch in den 70-er Jahren fest, dass die Attribute
der Statue nur dem heiligen Engelbert zuzuordnen seien. Das wisse
er deshalb, weil dieser Erzbischof von Köln und somit sein
Vorgänger gewesen sei, der 1225 von seinem Neffen, dem Klostervogt
in Essen, erschlagen wurde. Der Statue tat das keinen Abbruch. In
dem vor mehr als zehn Jahren erschienenen „heimatgeschichtlichen
Lesebuch“ der Marktgemeinde Admont wird über den Gesäusestraßenbau
zwar nichts von den unterdrückten Rebellionen und Widerstandsakten,
die hier vom Gendarmeriechronisten zitiert wurden, berichtet. Wohl
aber heißt es darin über die Heiligenfigur: „Da
die Statue keine Beschriftung trägt, kann nun jedermann selbst
entscheiden, welchen Namen er dem Heiligen zuordnen will.“
„Das ist der Dunst, der über Österreich liegt“,
schrieb Robert Menasse kürzlich in einem ähnlichen Zusammenhang.
Im Gesäuse hat dieser Dunst die Form einer Statue.
– Karl Wimmler –
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Die Neue Steiermark: Die jüngsten
60 Jahre |
"Wir wollen mit dieser Ausstellung bewusst innehalten und der
Geschichte gedenken – und gleichzeitig nach vorne in die Zukunft
sehen“, sagt LH Waltraud Klasnic anlässlich des Previews
der Ausstellung „Die neue Steiermark. Unser Weg 1945 bis 2005.“
In der Tat spannt die Schau einen weiten Bogen vom Ende des Zweiten
Weltkrieges und des NS-Regimes über Besatzungszeit, Wiederaufbau,
Wiedererlangung der Souveränität und justizielle Aufarbeitung
der NS-Zeit, über den Alltag der sechziger und siebziger Jahre,
Lebensbereiche wie Sport, Bildung und Kultur bis hin zu den jüngsten
Errungenschaften der Industrie und Wissenschaft – inklusive
„alternativer“ Entwicklungsmöglichkeiten im Verkehrs-
und Energiebereich.
Dr. Elisabeth Schöggl-Ernst, LH Waltraud Klasnic und
Dr. Josef Riegler beim Ausstellungs-Preview
Besondere Bedeutung wird dem Zustandekommen des Staatsvertrages
zugemessen, was mit mehreren Exponaten illustriert wird –
unter anderem mit einer Menükarte vom Galadiner, das anlässlich
seiner Unterzeichnung gegeben wurde, auf der auch alle Unterzeichner
unterfertigt haben, und mit einem Notizzettel des damaligen Raab-Sekretärs
Ludwig Steiner, auf den er angesichts des günstigen Verlaufes
der Staatsvertragsverhandlungen die Worte kritzelte: „Österreich
wird frei“ – eine Vorwegnahme des viel zitierten „Österreich
ist frei“ Leopold Figls.
Jahrzehnte steirischen Lebensgefühls
Dieser „Staatsvertrag“ wird auch an den anderen 12 steirischen
Ausstellungsorten zu sehen sein, wo vom Wandel des Frauenbildes
(Bad Aussee) über den Wintersport (Haus im Ennstal) bis hin
zur Holzbearbeitung (St.Ruprecht/Murau) jeweils ein Thema vertiefend
dargestellt wird – natürlich ebenfalls mit Bezug auf
die Geschichte der letzten 60 Jahre.
Besonderes Augenmerk wurde, so die wissenschaftliche Leiterin
der Ausstellung, Elisabeth Schöggl-Ernst,
auf die Darstellung des alltäglichen Lebens gelegt –
verdeutlicht durch eine Küche aus den Fünfzigern, über
ein Wohnzimmer der 70er Jahre und mit Kleidern aus mehreren Jahrzehnten
gefüllte Schränke bis hin zur „diachronen Speisekammer“,
in der alle „klassischen“ Lebensmittel-Marken der letzten
Jahrzehnte vertreten sind. Spannend die Behandlung der Flüchtlingsthematik,
zumal Schöggl-Ernst dabei auf bisher unentdecktes Material
zurückgreifen konnte.
Begleitband
Zur Ausstellung erscheint ein umfassender Begleitband, ein „Lesebuch
zur Thematik“ (O-Ton Herausgeber und Landesarchiv-Leiter Dr.
Josef Riegler). Das über 580 Seiten umfassende
Buch bietet auf durchaus allgemein verständliche Weise und
in 18 thematischen Abschnitten einen Überblick über die
jüngsten 60 Jahre der Steiermark und ist im Landesarchiv und
im Buchhandel um 29,-- Euro erhältlich.
Die Ausstellung im Landesarchiv am Grazer Karmeliterplatz ist von
7. Mai bis 26. Oktober täglich von 10.00 bis 18.00 geöffnet,
letzter Einlass ist um 17.00. Eintritt: 5,- | ermäßigte
Karten: 3,- | Familienkarte mit Familienpass: 4,-
Infos: www.2005.steiermark.at
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Clio –Verein
für Geschichts- und Bildungsarbeit lädt am Donnerstag,
12. Mai, 19.00 Uhr, zu Vorträgen von Heimo Halbrainer, Bettina
Ramp, Maria Cäsar zum Thema Verfolgung und Widerstand
im Nationalsozialismus ins Grazer Stadtmuseum, Sackstraße
18.
Am Mittwoch, 18. Mai, 19.00 Uhr referiert der Historiker Wolfgang
Neugebauer
„Der Wille zum aufrechten Gang“ – Entnazifizierung
und Wiedereingliederung der Nationalsozialisten ebenfalls
im Stadtmuseum.
Bei querstadtein Stadterkundungen wird ein Rückblick
in den „Jüdischen Altag in der Zwischenkriegszeit“
geworfen.
Am Samstag, 21. Mai, um 16.00 Uhr, mit dem Historiker Gerald Lamprecht.
Treffpunkt: vor der Synagoge, David Herzog Platz 1.
Donnerstag, 2. Juni, um 19.00 Uhr in das Grazer Stadtmuseum, Sackstraße
18, zu einem Vortrag des Zeithistorikers Gerald Lamprecht zum Thema
Neubeginn. Die jüdische Gemeinde in der Steiermark
nach dem Holocaust.
Durch Das literarische Graz nach 1945 – LiteratInnen
in Graz führt in einem Rundgang die Germanistin Mirella
Kuchling am Samstag, 4. Juni, ab 16.00 Uhr mit Treffpunkt Tummelplatz.
Die Historikerin Elisabeth Schöggl-Ernst führt am Donnerstag,
9. Juni, ab 16.00 Uhr durch die Ausstellung „Die neue
Steiermark“ – Unser Weg 1945–2005 im
Steirmärkischen Landesarchiv, Karmeliterplatz 3, Graz.
Kontakt & Information unter Tel. 0316/89075915 | Sa/So: 0699/10
39 04 53 und www.clio-graz.net
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„Die Coloristen“ |
Vor einigen Jahren fand sich eine Gruppe von KünstlerInnen
in Gleisdorf zum gemeinsamen Malen zusammen. Heuer stellen sie im
Rahmen einer Vernissage erstmals ihre Werke aus. Vernissage am 11.
Mai um 19.00 Uhr im Gebäude Feistritzwerke-Steweag,
Gleisdorf Gartengasse. Am 20. Mai um 19.30 im forumKLOSTER:
Eröffnung der Ausstellung Farbenrausch - 10 Jahre Malwerkstatt.
Die 16 KünstlerInnen der Gleisdorfer „Malwerkstatt“
zeigen in einer Ausstellung einen Bilderbogen ihres künstlerischen
Könnens. Geöffnet am 21. Mai von 10.00 bis 19.00 Uhr und
am 22. Mai von 10:00 bis 20:00 Uhr.
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ZULM (VIII)
Fortsetzung von Willi Hengstlers Indien-Krimi „Zulm“ |
Was bisher geschah: Shankar Nath, halb Inder, halb Österreicher
ist von dem Handelsdelegierten Max Neuhold dem Industriellen Lala
aus Mumbai empfohlen worden. Dieser engagiert Shankar, damit er
einem österreichischen Maler namens Ogrisegg nachforscht, der
1938 vor den Nationalsozialisten geflohen ist und in Indien Karriere
gemacht hat. Die Recherchen führen Shankar nach Pune zu Pater
Sechser, der Ogrisegg im Internierungslager kennen gelernt hat.
Auf der Rückreise nach Mumbai wird Sahnkar von Gudrun, der
Frau seines väterlichen Freundes Josef Flunger, angerufen,
die ihm mitteilt, dass dieser in der südindischen Ruinenstadt
Hampi, schwer gestürzt ist. Shankar übernimmt die Reisegruppe,
zu der auch Mayer gehört, für den verunglückten Josef.
In Bijapur erfährt Shankar, dass Josef gestorben ist, und dessen
letzte Worte „Golkonda, Golkonda. Braille“ führen
ihn nach Hyderabad. Im Fort von Golkonda wird Shankar von zwei Unbekannten
zusammengeschlagen, entdeckt aber auch eine Tafel mit Brailleschrift.
Die Spur führt ihn weiter zu dem Hausfotografen des Nizams
von Hyderabad
- Nachricht von Manhoman Singh, sagte Anil, der
Fotograf lebt in Mandu. Aber du sollst vorsichtig sein. Ich fühlte
mich wie in einem Kriminalroman, dessen Autor mit seiner eigenen
Geschichte nicht zurechtkam. Lösungen bestanden darin, zwei
neue Rätsel aufgedrängt zu bekommen, um von einem befreit
zu werden. Ich fasste meinen ersten, eigenen Entschluss. - Sie brauchen
meinen historischen Quatsch nicht, sagte ich zu Mayer, der gerade
zwei Diener, die seine Koffer schleppten, durch die Empfangshalle
dirigierte. Und seien wir ehrlich: Sie und Anil kommen viel besser
miteinander zurecht.
Er nahm meinen Vorschlag mit geradezu unhöflicher Bereitwilligkeit
auf. - Und Sie stoßen beim Taj Mahal wieder zu uns? fragte
er.
- Im Morgengrauen, genau in einer Woche. Soonoo stand in der Lobby,
starr, wie einem erotischen Fries entflohen. Ich zögerte, aber
sie ergriff das Wort.
- Mr. Lala ist tot. Ich war vollkommen verwirrt, Soonoo dagegen
wirkte erstaunlich unbeteiligt. - Das tut mir leid. - Es kann Ihnen
nicht mehr leid tun als uns. Aber wir werden nun wohl auf Ihre weiteren
Dienste verzichten müssen.
Mandu: Die verfallenen Paläste der
Stadt inmitten von grünen Feldern dienten für viel berühmtere
Mogulbauten als Vorbild.
Während meiner Dienste für Lala war ein
Mann neben mir erstochen, anschließend eine unbekannte Anzahl
Menschen verbrannt und schließlich mein Freund Josef ums Leben
gekommen – und noch wusste niemand, ob durch Unfall oder Mord.
Ich sah ihr nach, wie sie draußen ihren unheimlichen BMW bestieg.
Es ist immer wieder verblüffend, wie mühelos sich die
Reichen von uns Armen trennen.
Ich mietete eine 500er Royal Enfield und fuhr Richtung
Westen nach Mandu? Die immer gleichen Erinnerungen an die Geschehnisse
der letzten Wochen begleiteten mich. Kilometer um Kilometer nahm
ich mir vor, das, was hinter den Erinnerungen lag, zu erkennen.
Ich war auf dem World Social Forum in Mumbai mit Drogen betäubt
und später von Mayer in ein Spiegelkabinett des Argwohns gelockt
worden. Und wie zum Beweis, dass es sich nicht um meine private
Paranoia handelte, hatten mich zwei Schmalspurschläger in Golkonda
zusammengeschlagen. Welche Bedeutung hatte das alles?
Aber im entscheidenden Moment erlosch meine Aufmerksamkeit, immer
aufs Neue wurde derselbe Film eingelegt und wieder von vorn abgespult.
Und erst wenn die Bilder sich längst wiederholten, erinnerte
ich mich wieder des vergessenen Vorsatzes. In Mandu, der Geisterstadt,
hatten sich selbst die Hunde aus der kühleren Straßenmitte
fortgestohlen. Am Empfang der Mughal Lodge am Seeufer arbeiteten
nur Kinder, die mir das Anmeldeformular aushändigten, meinen
Bungalow zeigten und mich später mit Idli, Coconut Chutney
und Cola verköstigten.
Mandu war wie sonst nur das Indien der Miniaturen:
süß und lieblich, nicht rau und laut, heiß und
staubig, wie ich es kannte. Die verfallenen Paläste der Stadt
inmitten von grünen Feldern hatten mit ihrer einfachen Eleganz
für viel berühmtere Mogulbauten als Vorbild gedient. Nachdem
alle Fragen nach Omar Abdullah ohne Antwort blieben, schlenderte
ich die schmale Terrasse des Schiffpalastes entlang, der seinem
Erbauer Ghiyat Sha als Harem und Quartier für eine tausendköpfige
Amazonengarde gedient hatte. Im Schatten des Devils Tree zwischen
der berühmten Jami Mashid und dem Aufgang zu den Ruinen der
Madrasa schmiedete ein Tribal-Paar seine Schmuckstücke. Es
gibt Menschen, bei deren Eintreten alle verstummen. Bei der Geburt
dieser Frau war vermutlich die Welt selbst einen Augenblick verstummt.
Ich hasste mich für die Untertänigkeit, gehorchte aber
ihrer unmerklichen Handbewegung.
- Shankar Nath, sagte ich in einem tollkühnen Versuch die Initiative
zu ergreifen. - Ich weiß. - Und mit wem habe ich das Vergnügen,
fragte ich, frech vor Verlegenheit. - Sheila Lala. - Soonoos Schwester?
- Ihre Mutter. - Ich begreife nicht, sagte ich. - Das, Mr. Nath,
sagte sie, ist ihre gefährlichste Eigenschaft: Nichts zu begreifen.
Sheila Lalas Landcruiser hielt vor einem Haveli
am Seeufer, weiter drüben war die Moghul Lodge zu sehen. Mrs.
Lala ließ mich allein in der Halle stehen. Ich durchmusterte
den Bücherschrank und stieß auf eine Gesamtausgabe von
Jules Verne. „Der Kurier des Zaren“ hatte da, wo der
Kurier geblendet wird, vom häufigen Lesen abgegriffene Seiten.
Plötzlich fühlte ich die Anwesenheit des Paares, das oben
auf der Galerie stand. - Meine teure Freundin liest mir gelegentlich
vor, sagte eine Männerstimme und lachte ein Ray-Charles-Lachen.
Der Blinde, den Mrs. Lala die Treppe herabführte, war noch
größer und schlanker als sie. Er trug Pyjamas, eine mit
weißen Stickereien geschmückte Kurta, die Kappe eines
Nawaz und einen weißen Stock. Das einzig Dunkle an ihm war
die schwere Sonnenbrille. Das elegante Paar rief sonderbarerweise
das Bild von Soonoo in mir wach. Mrs. Lala klatschte in die Hände
und es überraschte mich nicht, als eines der Kinder aus der
Lodge Tee brachte.
- Sie haben einen langen Weg hinter sich, sagte
Omar Abdullah, er soll nicht vergeblich gewesen sein. Er lachte
wieder dieses Ray-Charles-Lachen, aber es stammte aus einer bösen
Vergangenheit und nicht wie bei dem Soulsänger aus einem gelungenen
Leben. - Warum ich? fragte ich. - Ihre Hartnäckigkeit hat uns
überzeugt, sagte Mrs. Lala. Ich glaubte ihr kein Wort. Omar
Abdullah beugte sich vor und nahm seine Schale. - Nehrus Operation
Polo, begann er, nimmt nicht besonders viel Platz in den Geschichtsbüchern
ein. - Ich weiß, sagte ich, 200.000 Muslims wurden 1947 massakriert,
als der vom Nazim ausgerufene Staat Hyderabad eliminiert wurde …
aber ist das unsere Geschichte? Er lachte dieses gewöhnungsbedürftige
Lachen. - Ich riet dem Nizam einige Jahre zuvor den Deutschen etwas
Schmuck, Perlen und Rohdiamanten als Rückversicherung zu schicken.
- Die nahmen den Nizam mit seinen 300 Rolls Royce möglicherweise
nicht ganz ernst, sagte ich. Omar Abdullah lachte wieder. - Ihre
so genannten Agenten waren zwei Bergsteiger. Keiner von uns hatte
eine Ahnung von der Abwicklung solche Transaktionen. - Man ersuchte
Mr. Lala um Hilfe, sagte Sheila Lala. - Was hat ein Parsi-Erbe mit
einem halb verrückten Mogulherrscher zu tun? fragte ich. -
Lala war gern gesehener Gast des Nizams, erläuterte der blinde
Fotograf, so ergab sich seine Hilfe ganz natürlich.
Bei dem Wort „natürlich“ gab
sich Mrs. Lala einen Ruck und stand auf. Wieder folgte ich ihr,
diesmal zu den Kommoden an der Wand. - Natürlich! sagte sie,
alles natürlich! Und während sie eine Lade aufzog, sagte
sie noch einmal: Das Natürlichste von der Welt! Das durchscheinende
Seidenpapier war eine passende Inszenierung für die Serie von
Fotografien, die sie mir nun wie im Fieber vorlegte. Alle zeigten
denselben jungen Mann, der mit Hilfe wechselnder Partnerinnen das
Kamasutra als eine keuschere Version der unbefleckten Empfängnis
erscheinen ließ. - Mit diesen Argumenten war es nicht schwer
meinen Mann zu überreden, sagte Mrs. Lala. Niemals hätte
ich ihren Mann in diesem Sexsüchtigen erkannt. Ich war Mr.
Lala allerdings auch nur einmal begegnet, kurz nachdem man ihm den
Brustkorb aufgebrochen hatte, um sein Herz zu reparieren. Mrs. Lala
ging zur Sitzgarnitur zurück und goss sich Tee ein. Der blinde
Fotograf brauchte den Stock nicht, um die Halle zu durchqueren und
andere Laden zu öffnen. Diese Bilder waren weniger virtuos,
weil Omar Abdullah einen Selbstauslöser benutzt hatte. Was
immer er und Mrs. Lala angestellt hatten, um in Form zu bleiben
– Zoroaster, Sex, ein gesunder Bund mit der Hölle –
es hatte geklappt. - Kennt Soonoo ihren Vater? Sein Ray-Charles-Lächeln
war echter als das von Ray selbst. - Nicht einmal Mr. Lala.
Aber er ahnt etwas, dachte ich, und das war vielleicht der Grund,
weshalb Soonoo um ihr Erbe gefürchtet hatte.
- Und was geschah mit dem Nazi-Schatz? fragte
ich. - Mr. Lala gelang der Umtausch in Dollar, aber die zwei Bergsteiger
saßen mittlerweile in einem Internierungslager der Briten.
Und nachdem mein Rat zum Untergang des Nizams geführt hatte,
gab es Wichtigeres. Mr. Lala deponierte es schließlich dort,
wo alle Leute Geld deponieren: in der Schweiz. - Und was ist jetzt
mit dem Geld? - Er behauptet, dass der Schlüssel zu diesem
Geld verloren ist.
Ich leerte meine Tasse und schickte mich an zu gehen. - Überhaupt
jetzt, nachdem Mr. Lala verstorben ist, sagte ich mit einer Verbeugung.
- Mein Mann ist keineswegs verstorben, sagte Mrs. Lala, wie kommen
Sie darauf? - Ihre Tochter hat gestern morgen als Nachfolgerin des
Verstorbenen auf meine Dienste verzichtet. - Die Selbstlosigkeit,
mit der Sie Ihrem Auftrag nachkommen, ist bewundernswert. Entschuldigen
sie uns, aber wir sind jetzt sehr erschöpft. Omar Abdullah
entließ mich.
Bevor ich Mandu verließ, ging ich noch in
einen dieser gelben FAX/ISDN-Schuppen um zu telefonieren. Max wollte
mich sofort treffen, aber ich musste ja erst nach Delhi. Ich schlug
die Teestube des Oxford Bookshop im Statesmansbuilding vor, aber
er hatte am nächsten Tag in Noida zu tun und bestand auf einem
Thailänder im „Wave“ – eine der neuen Shopping
Malls in Delhi, die ich noch nicht kannte.
Die Jungs am Pass hatten ihren Laster wieder flott
gemacht und die 35 Kilometer zurück nach Indore passierte nichts
besonderes, außer dass mich ein Toyota Pickup mit schwarz
verspiegelten Scheiben anfuhr. Nach der dritten Attacke kürzte
ich einige Kehren durch den Dschungel ab und kam unten bei einem
Elefanten–Vorrang-Schild heraus. Der Pickup tauchte genau
in dem Moment auf, als ein Elefant aus dem Holzfällercamp auf
die Straße trabte. Der indische Elefant ist an sich ein gutes
Stück kleiner als der Afrikanische, aber dieser war glücklicherweise
eine Ausnahme. Ich gab Gas und raste zwischen den schwingenden Beinen
hindurch. Im Rückspiegel sah ich den Pickup bremsen und bremsen,
bevor er sich überschlug und auf dem Dach vor dem Elefanten
hielt.
Das Wave entspricht mit seinen offenen Galerien
und den wabenförmigen Lift ziemlich genau der Vorstellung,
die sich ein Inder von einem amerikanischen Shopping Center macht.
Der Blick sechs Stockwerke hinab auf den schwarzen Boden, in den
eine helle Welle geschwungener Fliesen eingelassen war, machte mich
tatsächlich ein wenig seekrank. Max trug seinen üblichen,
blauen Konfirmandenanzug und sein Haar war fettig. Am Abend mit
Max auszugehen war nicht ungünstig, weil sich dann alle Moskitos
wie in einer mobilen Dornenkrone um seinen Kopf scharten und seine
Begleiter unbehelligt ließen. Er reichte mir die Hand, aber
ich schaffte es nicht sie zu ergreifen. Die zwei Männer kamen
aus dem Nirgendwo, fassten Max an beiden Armen und einem Oberschenkel
und hievten ihn ohne weiteres über das Geländer. Man glaubt
immer, dass ein Stürzender schreit und schreit, bis der Aufprall
seinen Schrei beendet. Das Gegenteil ist der Fall. Kaum einer, der
stürzt, schreit. Aber der Aufschlag ist dafür sehr deutlich
zu hören. Und anschließend natürlich die Schreie
derer, die die Sauerei abkriegen. Das alles würde gleich geschehen,
aber einstweilen umklammerte ich in Todesangst das Geländer.
Vielleicht wollten sich die beiden vor großem Publikum nicht
auf ein längeres Gezerre einlassen; vielleicht stand ich heute
gerade nicht auf ihrem Programm. Jedenfalls marschierten sie an
mir vorbei und ich sah jetzt, dass die Leute zu mir heraufschauten
und dass die Beine von Max noch zuckten.
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AKTUELLE AUSSTELLUNGEN |
Ausstellung LÄNDERZIRKEL ÖSTERREICH im Interkulturellen
Café und Begegnungszentrum Auschlößl,
Friedrichgasse 36, 8010 Graz: Arbeiten des BG/BRG &
MG Dreihackengasse Graz zum Thema Fremd in Graz. Eröffnung
am 10. Mai um 19.00 Uhr, Ausstellungsdauer: 11. Mai bis 6. Juni,
Mo - Sa 10 bis 24 Uhr. Informationen unter Tel. 0316 813368
Die Revolution sind wir. La révolution, c‘est
nous. „Kunst” setzt sich durch. „L‘Art“
s‘impose.
Eröffnung am Mittwoch 11. 5., 17.00 Uhr. Festakt
„Knödelessen” von 17 bis 22 Uhr statt. kunst.wirt.schaft,
Elisabethstrasse 14, 8010 Graz, T 0316 / 325225. Die Ausstellung integrator/inn/en
ist vom 11. 05. bis 11. 06. während der Öffnungzeiten Mi
- Fr, 14 bis 20 Uhr und nach Vereinbarung zu besichtigen. Teilnehmernnen:
DIVANOVA & Karl Grünling & anita.a.mörth & Erwin
Posarnig, integrator/inn/en. http://artistprotectionsystem.net/
und KUNST://ABSEITS VOM NETZ http://kavn.mur.at
ART & ROSES im kunstGarten, Payer-Weyprecht-Str.
27, 8020 Graz, eröffnet am 20. Mai um 18.30
Uhr mit Objekten und Installationen von Anthony Cragg, Ian
Hamilton Finlay Jakob Gasteiger und Markus Redl.
Informationen unter http://kunstGarten.mur.at
SOME STORIES - Konstruktionen von Weiblichkeit im Orient
wird am
Freitag, 20. Mai um 19.30 Uhr in den Minoritengalerien
im Priesterseminar, Bürgergasse in Graz, eröffnet. In dieser
Videoausstellung kommen Künstlerinnen mit ihren individuellen
Erzählungen von Weiblichkeit zu Wort. Teilnehmende Künstlerinnen:
Lara Baladi, Mona Hatoum, Diana El Jeiroudi, Gülsün
Karamustafa, Amal Kenawy, Shirin Neshat, Nura (anonyme Künstlerin
/ anonymous artist ), Zineb Sedira. Informationen
unter www.minoritenkulturgraz.at
Anlässlich seines 65. Geburtstages zeigt das
Greith-Haus, 8544 St. Ulrich im Greith, eine Sommerausstellung mit
Arbeiten von Franz Ringel. Eröffnung am Freitag,
3. Juni, um 20.00 Uhr. Berndt Luef spielt
mit seinem Trio auf. Informationen unter T 3465/20200 und www.laubdorf.at
Chikaku. Zeit und Erinnerung in Japan
ist eine Ausstelung von Kunsthaus Graz und Camera
Austria in Zusammenarbeit mit The Japan Foundation
und wird am 04. Juni im Grazer
Kunsthaus um 11 Uhr eröffnet. Die Ausstellung dauert
bis zum 11. September.
Mit der Ausstellung Passengers von Andrea Ressi,
der Trägerin
des Grazer Kunstförderungspreises 2003, starten die Ärztekammer
Steiermark und das Kulturressort der Stadt Graz eine neue
Kooperation, deren Nutznießer junge bildende Künstlerinnen
und Künstler sind. Ärztekammer Kunstraum „KZWEI9“
(Kaiserfeldgasse 29, Graz). Wochentags von 8.30 bis 13 Uhr, donnerstags
auch von 15 bis 19 Uhr. Bis 30. Juni. Informationen unter Tel. 0316/
80 44 45 und www.aekstmk.or.at
KIA-Ausstellungseröffnung „atravesar“.
atravesar heißt eine Ausstellung mit Skulpturen, Objekten und
Computergrafik von Heidi Inffeld und Grafik von Norman
Alexander Inffeld im Grazer Beschaffungsamt, Grazbachgasse
39, 8010 Graz. Noch bis Mitte Mai 2005, Montag bis Freitag, von 9
bis 15 Uhr, und nach Vereinbarung (0316/872-5300) zu sehen.
Über die Farbe und ihre Bedeutung in der Kunst
nennt Jörg Schlick seine Ausstellung im Grazer
Künstlerhaus, Burgring 2, in der er sich auch
dem Aspekt des Austauschs mit anderen Künstlerpersönlichkeiten
wie Herbert Brandl, Dan Flavin, Heimo Zobernig, Albert Oehlen
u. a. Zu sehen bis zum 5. Juni, Informationen unter www.museum-joanneum.at
Als aktuelle Äußerung
seiner langen Auseinandersetzung mit Kontextualisierung, Verräumlichung
und Medialisieruing konzeptueller Kunst zeigt Markus Huemer
(geb. 1968 in Linz) in der Personale Meine erste gelungene
Ausstellung Positionen zu Prinzipien der Black Box im Medienturm,
Josefigasse 1 / Lendplatz in Graz. Begehungen sind noch bis zum
21. Mai möglich, Schlüsse und Erfahrungen bleiben
undatiert. Informationen unter www.medienturm.at
Von Michael Hieslmair, Nicole Pruckermayr und Marusa
Sagadin
stammt die „pneumatische Intervention“ am Portikus des
Grazer Schauspielhauses der Reihe Herz und Nerven - Kunst trifft Theater,
einer Zusammenarbeit von Schauspielhaus Graz und < rotor > Graz.
In Zusammenhang mit dem Theaterstück „Was geschah, nachdem
Nora ihren Mann verlassen hatte oder Stützen der Gesellschaften“
von Elfriede Jelinek, in der Inszenierung von Elisabeth
Gabriel, trägt die Installation denTitel „Made
in China auf dem Weg in die Freiheit“. Vom Freiheitsplatz aus
zu sehen bis zum 24. Juni, sofern das Pneuma nicht entfleucht. Informationen
unter www.theater-graz.com
und http://rotor.mur.at
Above zero ist ein Projekt der italienischen Fotografin
Mila Pavan und der Münchner Grafik-Designerin
Isabella von Buol, die sich mit Ruck- und Schlafsack
ein Jahr lang auf den Weg durch Russland machten, um das Land zu
erkunden. Das Ergebnis ist in dem Buch „above zero, Eine Reise
durch Russland“ zusammengefasst, dessen Erlös zu 100%
dem gemeinnützigen Münchner Verein „Altenhilfe Moskau“
zu Gute kommt.
Die Fotoausstellung Above zero ist bis zum 25. Mai im Spiegelfoyer
der Grazer Oper zu sehen.
Nähere Informationen zum Projekt: www.altenhilfe-moskau.de
bzw. www.abovezero.de
zu finden.
Die Ausstellung Insert coin nimmt sich des liberalisierten
Marktes als moderne “Spielhölle” an und transformiert
diese in den Kunstkontext. Im medien.KUNSTLABOR
im Kunsthaus Graz bis zum 26. Mai zu verifizieren.
In der Reihe CUMULUS_KUNST: VOR ORT
des Kulturzentrums bei den Minoriten am Grazer Mariahilferplatz
zeigt Wolfgang Buchner im Stiegenaufgang zum Minoritensaal
eine Kleine Vielfalt seiner Arbeiten von 1972 bis 2005
wie das Projekt einer Baumbank für den japanischen Schnurbaum
am Mariahilferplatz oder drei Arbeiten zur Zivilisationskritik namens
Nichtsfabriken, Vidiot und Erschütterung (Erdzwiebelclown).
Zu sehen bis zum 29. Mai, Informationen unter www.minoritenkulturgraz.at
Lightscape #1. Verena Resch, Markus und Martin
Gansberger haben für das Foyer
der Katholischen Hochschülerschaft, Leechgasse
24 in Graz, eine Sound- und Videoinstallation geschaffen, in der
Geräusche in diesem öffentlichen Raum in Videosignale
umgewandelt werden. KünstlerInnen fordern durch diesen Eingriff
mittels interaktiver Installation Besucher auf, durch Geräusche
und Gespräche spielerisch Soundbilder auf einem Turm aus Monitoren
zu erzeugen, um den umgebenden Raum so neu zu erfahren. Bis 30.
Juni
Maja Sivec zeigt Studien des menschlichen Körpers,
die geprägt
sind durch übersteigerte Posen und irreführende Bildkompositionen.
Cafe Harrach, Harrachgasse 26, 8010 Graz, täglich
9:00-24:00 Uhr. Informationen unter Tel. 0316 / 322 671
Unter dem Titel „polska rzezba = skulptur aus polen”
zeigt die Galerie tazl. Plastiken der in Polen geborenen und in
Dresden lebenden Gironcoli Schülerin Malgorzata Chodakowska.
Im allgemeinen sind die meist ein wenig mehr als überlebensgroßen
Büsten und Ganzkörperplastiken aus verschiedenen Holzarten
bemalt. Chodakowska gibt ihren Frauenplastiken keine konkreten Namen,
tituliert sie als „Stammfrauen“ und spielt somit bewusst
mit der Zweideutigkeit. Deutliche formale Einflüsse stammen
von einer Ägyptenreise der Künstlerin.
Es folgt im Ausstellungsprogamm bei tazl.: Christo & Jeanne
Claude „the gates“.
Bis Samstag, 14. Mai: „polska rzezba = skulptur aus polen“
von Malgorzata Chodakowska in der Galerie tazl., Neutorgasse 47,
8010 Graz.
Informationen unter claudia.schmid@galerietazl.at
Vojna za Slovenijo 1991 / Krieg um Slowenien 1991 - Tone Stojko-Dokumentation
der slowenischen Unabhängigkeitswerdung Die Ausstellung im
Pavelhaus / Pavlova hisa, Laafeld 34, Bad Radkersburg, zeigt die
Zeit der Unabhängigkeitsbewegung Sloweniens ab 1988 und dem
Prozess gegen die „Vierergruppe“ und endet mit der Vertreibung
der Jugoslawischen Volksarmee aus nationalslowenischem Gebiet. Ein
besonderer Teil dieser Ausstellung ist den Ereignissen im nordöstlichen
Teil Sloweniens gewidmet. Die Ausstellung ist noch bis Juni zu sehen,
Informationen unter Tel. 3476 3862 und www.pavelhaus.at
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VERANSTALTUNGEN
Literatur, Theater, Film, Musik |
Am 10., 11. und 12. Mai gastiert
im Nice Little Theatre, Luthergasse 4, 8010 Graz,
das Clownduo Simma & Riffel mit dem Stück
Prts!, eine Clownerie für Erwachsene mit Live-Musik, Tanz,
Artistik, Slapstick, Beginn um 20.00 Uhr. Am 17. und 23. Mai, anlässlich
des 200. Todestages von Friedrich Schiller, gibt es Kabale und Liebe
als szenische Lesung für zwei Schauspieler von Roland Hüve.
Nice Little Theatre, Luthergasse 4, 8010 Graz, Büro/ Kartenvorbestellung
unter Tel. 0650/7502564 und nicelittletheatreverein@gmx.at
Österreichische
Erstaufführung von Elfriede Jelineks Burgtheater
in der Inszenierung des Theater im Bahnhof: Am
10., 11., 12., 13., 15., 17. 18., 19. und 20. Mai, jeweils um 20.00
Uhr im Heimatsaal, Paulustorgasse 13a, 8010 Graz.
Informationen unter Tel. 0316/763620 und www.theater-im-bahnhof.com
AMADEUS von Peter Shaffer, in einer Inszenierung
von Cornelia Crombholz und unter musikalischer
Leitung von Sandy Lopicic hat am Freitag, 12.
Mai, um 19.30 im Grazer Schauspielhaus Premiere. Tickets
und Informationen unter www.theater-graz.com
Im Grazer Literaturhaus
präsentiert am Donnerstag, 12.05. um 19.00 Uhr
Herbert Achternbusch seinen Bildzyklus Ab nach Tibet.
Anschließend Buchpräsentation von Achternbuschs Der
Weltmeister. Es liest Andreas Silberschneider.
Informationen unter Tel. 0316/380-8370 oder 0316/380-8366 und www.literaturhaus-graz.at
Der Regisseur Alexander Mitterer inszeniert
für
das Theaterzentrum Deutschlandsberg, Neue Schmiede, Boris Vians
Die Reichsgründer oder Das Schmürz. Vorstellungen
am 13., 14., 15., 20., 21. Mai, jeweils um 20.00 Uhr. Infos und
Reservierungen unter Tel. 03462/6934 und office@theaterzentrum.at
Es war die Lerche.
Ein Heiteres Trauerspiel von Ephraim Kishon in einer Produktion
des Theater im Kürbis, Oberer Markt 3, 8551
Wies. Aufführungen noch am 13. 14. 20. und 21. Mai, jeweils
um 20.15. Informationen unter Tel. 03465 / 7038 oder www.kuerbis.at
Brettl & Jause
im Lorenzhof mit Mike Supancic
und Radio Supancic am 13., 14., und 21. Mai, jeweils
ab 19.00 Uhr. Weinitzen bei Graz, Niederschöcklstrasse 35 |
Information unter Tel. 03132/2033 oder 0664/3924425 und www.lorenzhof.at
Romeo und Julia,
ein Multimedia-Fraktat von Willi Bernhart nach
William Shakespeare.
Konzept und Idee: Willi Bernhart, Julia: Verena Weiss, Romeo: Michael
Labres am 13. und 24. Mai, um jeweils 20.00 Uhr, Steinfeldgasse
20, 8020 Graz. Außerdem spielt THEATERmëRZ im Mai noch
BACK FROM BAGDAD - Berichte aus der Vorhölle
(Lesung) und Die verwunschene Alm.
Karten und Informationen unter Tel. 0316 / 72 01 72 und www.theatermerz.com
Eine Berghütte, irgendwo an der Grenze. Der
Schmuggler hat bald genug für ein ruhiges Leben in der Stadt
ergaunert. Wenn da nicht der neue Grenzwächter wäre. Zum
Abschluss der Saison auf der b des Grazer Schauspielhauses inszeniert
Constanze Kreusch einen Alpenkrimi: DER WEIBSTEUFEL von
Karl Schönherr noch am 14. und 22. Mai, mit Beginn jeweils
20.00 Uhr. Informationen unter www.theater-graz.com
Als Abschluss der Reihe
4handschreiben lesen Joachim G. Hammer
& Fabjan Hafner am Mittwoch, 18. Mai, um 20.00 Uhr
in der Mediathek, Vorbeckgasse 12, 8020 Graz. Moderation: Heinz
Hartwig. Informationen unter Tel. 0316/76 30 51-11
Ilse, 13,
eine Präsentation der TaO! Theatergruppe tratschatella
frei nach Christine Nöstlinger im TaO! (Theater am Ortweinplatz),
Ortweinplatz 1 in Graz am 18., 19., und 20. Mai, jeweils um 19.00
Uhr. Kartenreservierungen unter Tel. 0316/84 60 94 oder tao@ortweinplatz.at
„Janis Joplin - Ein Stück Rock `n`Roll“
von Thomas Guglielmetti im Schauspielhaus
Graz mit Monique Schwitter als Janis Joplin
nur noch am Freitag, 20 Mai, und Freitag, 10. Juni. Tickets für
die letzten beiden Termine unter Tel. 0316 8000 und www.theater-graz.com
Henshin – Die Verwandlung. Butoh
inspiriert von Franz Kafka in einer Choreografie von Moe Yamamoto.
Performance von Kanazawa Butoh Kan: Moe Yamamoto, Kai Shirasaka
und Theater ASOU: Christian Heuegger, Uschi Litschauer, Gernot
Rieger, Klaus Seewald, Monika Zöhrer. Premiere am Mittwoch,
25. Mai im Kristallwerk, Victor Franz Str. 9 8051 Graz |
weitere Aufführungen von 26. bis 28. Mai, jeweils um 20.00 Uhr.
Eine Produktion der steirischenkulturinitiative. Informationen unter
Tel. (0316) 21 45 45 und www.theaterasou.at
Mit der Reihe forum.
findet. stadt bringt InterACT - Werkstatt für Theater
und Soziokultur brisante Grazer Themen auf den Hauptplatz:
Auf einer zum Rathaus ausgerichteten Bühne werden „heiße
Themen der Stadt Graz“ vom InterACT-Ensemble auf unterhaltsame,
ungewöhnliche und aktivierende Weise in Szene gesetzt. Für
das Publikum ist es möglich, zuzuschauen, Meinungen und Ansichten
kundzutun oder sogar mitzuspielen. Das erste Thema, nach einer Umfrage
mit 550 PassantInnen in Graz entwickelt, lautet: „Saubere
Luft! Feinstaubbelastung in Graz“. Am 27.05.
um 14.00, 16.30 und 19.00 Uhr und am 28.05. um 11.00
und 15.00 Uhr, jeweils am Grazer Hauptplatz. Informationen
unter Tel. 0650 720 9351
Der Oger von Veza Canetti
in einer Inszenierung des Theaters im Keller im
Rahmen des Schwerpunktes Canetti 05 hat Premiere im Grazer
Literaturhaus, Elisabethstr. 30, am 1. Juni. Weitere Aufführungen
am 3., 4. und 11. Juni, jeweils um 20.00 Uhr.
Informationen unter Tel. 0316/846190 oder 384295 und www.tik-graz.at
„Die jüdischen Kinder der
Villa Emma in Nonantola“ ist eine Ausstellung des
perplex-Verlages, die am Montag, 23. Mai um 19.30
Uhr in der Religionspädagogischen Akademie Eggenberg, Georgigasse
85, 8020 Graz, eröffnet wird. Informationen unter Tel. 0316/89
04 72
„Hans im Glück“, frei bearbeitet nach
den Gebrüdern Grimm,
zeigt das Kindermuseum Graz Frida&Fred im Grazer Augarten mit
Premiere am Freitag den 3. Juni um 16.00 Uhr. Kartenreservierungen
unter Tel. 0316/872-7700
PREISE
Förderpreis des steirischen Off - Theaters 2005
Vom 21. - 24.September 05 findet wieder das Theatertreffen der steirischen
Off-Theaterszene in Graz statt, in dessen Rahmen die beste steirische
Theaterproduktion der Saison 2004/2005 gekürt wird. Sechs steirische
OFF - Theater werden dazu eingeladen. Der
mit 7.000 Euro dotierte theaterlandPREIS wird jährlich
an die beste steirische Off - Theater - Produktion vergeben. Veranstalter
sind theaterland steiermark, das steirische Festivalnetzwerk,
in Kooperation mit dem „Anderen Theater“,
IG Freie Theater Steiermark.Finanziert
wird der Theaterpreis vom Festivalnetzwerk theaterlandsteiermark,
das aus Mitteln des Landes Steiermark und dem BKA/Bundeskanzleramt
gefördert wird.Um eine Teilnahme
am Theatertreffen können sich ausschließlich steirische,
frei arbeitende Theater aus den Genres Schauspiel, Kinder- und Jugendtheater,
Tanztheater und Performance mit Produktionen aus der Saison 2004/2005
bewerben. Die Bewerbung ist auch mit mehreren Produktionen möglich.
Bewerbungen können bis 31. Mai 2005 gerichtet werden an:
theaterland steiermark Festivalveranstaltungs GmbH.,
z.H. Peter Faßhuber, Hauptstrasse 7a, 8762 Oberzeiring.
T 03571/20043 oder 0664/8347407 | office@theaterland.at
| www.theaterland.at
Großer Österreichischer
Kinder- und Jugendliteraturpreis 2005 verliehen
Bereits zum 50. Mal wurde der große Österreichische Kinder-
und Jugendliteraturpreis verliehen und zum dritten Mal fand die
Verleihung des Preises in Gleisdorf statt. Aus insgesamt 76, durch
24 Verlage eingereichten Kinder- und Jugendbüchern des Erscheinungsjahres
2004, wurden von einer achtköpfigen Jury vier Bücher für
einen Preis ausgewählt. Der mit je 6.000 Euro pro ausgezeichnetem
Buch dotierte Kinderbuchpreis 2005 ging an: Georg Bydlinski
und Jens Rassmus für „Der Zapperdockel
und der Wock“, Karla Schneider und Stefanie
Harjes für „Die Häuser der Selma Khnopff“,
Marjaleena Lembcke und Sybille Hein für
„Ein Märchen ist ein Märchen ist ein Märchen“
und Hubert Schirneck und Melanie Kemmler für
„Flaschenpost für Papa“.
Andrzej-Dobrowolski-Kompositionspreis 2004
an Georg Friedrich Haas verliehen
Der Grazer Komponist Univ.-Prof. Mag. Georg Friedrich Haas,
nahm den „Andrzej-Dobrowolski-Kompositionspreis des Landes
Steiermark 2004“ von Landeshauptmann Waltraud Klasnic entgegen.
Dieser mit 12.000 Euro dotierte und im Zwei-Jahres-Rhythmus verliehene
Preis ist der Förderung steirischer Komponisten gewidmet, soweit
es dem Schaffen ernster Musik dient. „Ich habe das Glück
gehabt, immer wieder mit Musikern zusammen gekommen zu sein, die
meine Visionen und Ideen teilten“, meinte der Komponist.
Wandertag Museumsverband
Der alljährliche archäologische Wandertag des Museumsverbandes
Südsteiermark – Archäologie im Süden
findet heuer am 21. Mai statt. Los geht es um 14.00
Uhr beim Museumspavillon Flavia Solva, Ziel der
Wanderung ist das Tempelmuseum Frauenberg. Essen, trinken und dann
mit dem Bus zurück ins Tal. Information und Anmeldung: Mag.
Anita Heritsch, Tel. 03452/ 86 8 84
>>
Information des Freilichtmuseum Stübing: Willkommen im Tal
der Bauernhöfe
Stockwerkjazz am Jakominiplatz
18 in Graz hat sich wieder „erfangen“ (Otmar Klammer,
„… weil wir ohnehin nur Briefe aufgeben …“)
und macht weiter: Am 11. Mai mit Trevor Watts / Jamie Harris Duo
(GB), am 19. Mai mit KPD - Klammer/Puschnigg Duo (A), am 23. Mai
mit Drechsler / Steger / Transchek (A) und am 31. Mai mit dem Wolfgang
Schalk Quartet (US), jeweils ab 21 Uhr. Karten: 0316 / 83 39 48,
Reservierungen: 0316 / 82 14 33
Afro-Kurdische-Nacht
am Samstag, 14. Mai, im ISOP, Dreihackengasse 2, 8020 Graz, mit
Beginn um 21.00 Uhr. 2005, Beginn 21: Uhr. Live spielen Risgar &
Band.
Zu einem kulturellen und spirituellen Großereignis
lädt die Pfarre Graz-St. Andrä in der
Pfingstnacht, 14. Mai, ein. Der bekannte steirische Musiker und
Komponist Prof. Dr. Franz Zebinger hat ein Pfingstoratorium
speziell für diese Pfarre komponiert, die in ihrer Internationalität
und ihren Bemühungen um Integration in hohem Maß den
Geist von Pfingsten widerspiegelt. Der Text stammt von Andrea
Wolfmayr. Beginn um 20.00 Uhr. Kartenvorverkauf: Pfarrbüro
St. Andrä (Kernstockgasse 9, Tel. 0316/ 71 19 18), Kircheneck
(Herrengasse 23, Tel. 81 15 28) und Zentralkartenbüro (Herrengasse
7, Tel. 83 02 55).
Borderline im Explosiv,
Schützgasse
16, 8020 Graz, am Montag, 16. 05. mit den Bands:. STOCKYARD STOICS
(USA); BEATBRATS (A) und OUTSMARTED (A) ab 20.00 Uhr. Informationen
unter Tel. 0676/347 80 28
Herwig Gradischnig & Oliver Kent
sind am Mittwoch, dem 18.05., in der Musikschule, Feldbach. Die
beiden Hans Koller-Preisträger präsentieren ihr 2003 als
CD eingespieltes Programm Day – Dream & Beyond.
Maria Serrano gastiert im
Grazer Orpheum mit FlamenTango am Donnerstag, 19. 05., um 20.00
Uhr. Tags darauf, am 20.05. um 20.00 Uhr, folgt No TE VA GUSTAR.
Informationen unter www.theater-graz.com
und www.notevagustar.com
Schattenklänge mit
Petra Stump und Heinz-Peter Linshalm, Klarinetten, mit Werken von
Helmut Lachenmann, Bertl Mütter , Daniel de la Cuesta und Beat
Furrer. Am Freitag, 20.Mai, um 20.00 Uhr in der Mariahilferkirche,
Mariahilferplatz 3, 8020 Graz. Informationen und Karten u.a. im
Zentralkartenbüro oder unter Tel. 01/2185262 und www.openmusic.at
| Für diese Veranstaltung verlost KORSO in Kooperation mit
open music 3x2 Eintrittskarten im KORSO-Kulturquiz!
ISOP-Weltnacht 2005, GRENZENLOS,
am Freitag,
20. Mai im Volkshaus, Lagergasse 98a, 8020 Graz. Livemusik von Dobrek
Bistro, weiters im Programm: Die braven Buben - Balkandisco! Lesung
mit Birgit Doll; Theatergruppe DAS KUNST; Lesung mit Texten von
Kelly Achi; Musik mit Pascal Lopongo und Mixed Music. Die Einnahmen
kommen der Unterstützung von Flüchtlingen und ZuwanderInnen
bei der Eingliederung in den Arbeitsmarkt zugute.
Karten: 15.- (Vorverkauf 11.-) | Vorverkauf: ISOP, Dreihackengasse
2, 8020 Graz, Tel. 0316/76 46 46 | Informationen unter www.isop.at
Premiere der Metamorphosen
von Tanz Graz am Samstag, 21. Mai, um 20.00 Uhr im Next Liberty, Opernring
in Graz.
Informationen unter www.theater-graz.com
Im Rahmen des 11. Deutschlandsberger Klavierfrühlings
konzertieren am Sonntag, dem 22. 05., um 18.00 Uhr in der Musikschule
Deutschlandsberg das Altenberg Trio und am Samstag,
dem 28. 05. ab 18.00 Uhr Herbert Schuch.
Kim-pop.org
bringen am 22. Mai Herwig Baumgartner (A) und am 29. Unfair (A,
bruckmayr, jade, strohmann) im ppc, Naubaugasse 6, 8020 Graz.
Die «SOULY NIGHT» Konzertserie
mit Leo Kysèla im Club-Keller des Grazer
Café Pro&St in der Rechbauerstraße
geht weiter! Nach zwei überaus erquickenden Monaten an jedem
Donnerstag, und nach der bedauerlichen Unterbrechung der Konzertreihe
seitens der Behörde, startetn die «Club Serie»
im Mai neu: und zwar: Jeweils am Montag vom 23. Mai bis zum 4. Juli.
Informationen unter http://
www.soul.at
Konzert mit
Mo’Some Big Noise, Mooving grooves, sounds &
bodies against HIV/Aids, am Dienstag, 24. Mai, um 20.00 Uhr im M59,
Münzgrabenstraße 59. Eine Veranstaltung des Afro-Asiatisches
Institut Graz und kulturen in bewegung/vidc, Steirische AIDS-Hilfe,
KHG.
Informationen unter T 0316/324434
Das Steirische Volksliedwerk
veranstaltet
am 4. und 5. Juni den Steirischen Geigentag im Gasthaus Martinelli,
Auf der Leber, Graz-Stattegg. Informationen unter Tel. 0316 / 877
2386 und www.steirisches-volksliedwerk.at
Lorenz Raab mit „Bleu“
gastiert am Dienstag, 7. Juni um 20.00 Uhr im Europasaal
Weiz. Der junge österreichische Trompeter Lorenz Raab
wurde im letzten Jahr mit dem bedeutendsten österreichischen
Jazzpreis, dem „Hans Koller Preis“, ausgezeichnet. Der
Solo Trompeter im Orchester der Wiener Volksoper arbeitet immer
wieder an eigenen kreativen Jazzprojekten und zählt zweifellos
zu den interessantesten österreichischen Jazz Musikern.
Konzertinfo unter Tel. 0664/9213098 | www.bleu.at
und www.lorenzraab.at
KORSO verlost in Zusammenarbeit mit KUKUK
zwei Konzertkarten beim KORSO-Kulturquiz!
Soundportal in concert:
Die Soundportal Konzert Highlights im Mai und Anfang Juni:
Do. 12.5.2005 im Arcadium: live club mit NEW IDEA SOCIETY (US) +
support.
Do., 19.5.2005 im ppc: Moneybrother (SWE) + Tigertunes (DK)
Sa., 21.5.2005 im ppc: Sugarplum Fairy (SWE)
Mi., 1.6.2005 im ppc: Christoph & Lollo
Beginn jeweils um 20:00 Uhr
Arcadium – Griesgasse 25, 8020 Graz / ppc - Neubaugasse 6,
8020 Graz
Weitere Infos und Soundportal News: www.soundportal.at
Frühlingsfest im Volkskundemuseum
mit
buntem Programm für Groß und Klein. Am Donnerstag, 19.
Mai, ab 15 Uhr im Volkskundemuseum, Paulustorgasse 11 - 13a, Graz.
Informationen unter Tel. 0676 / 74 36 357
Das Meer im Zimmer. Von Tintenschnecken
und Muscheltieren. Nautilus und Venusmuschel, Purpurschnecke
und Tritonshörner: Die Molluskensammlung des Landesmuseum Joanneum
ist in ihrem Umfang und ihrer Schönheit außergewöhnlich
und zeigt sich in dieser Ausstellung in ihrer historischen Dimension
als auch gegenwärtigen Präsenz. „Mollusken“
sind Weichtiere, also Muscheln, Schnecken, Tintenfische u.ä.,
und in der Zoologischen Abteilung des Landesmuseum Joanneum in einer
reichhaltigen Sammlung vorhanden. Eröffnung am Donnerstag,
12. Mai um 19.00 Uhr, im Landesmuseum Joanneum, Raubergasse 10.
Informationen unter Tel. 0316/8017-9760 und www.museum-joanneum.at
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GELESENES & ERLESENES |
Kochen mit dem Sparstrumpf
Das neue, von der Caritas-Zeitschrift MEGAPHON herausgegebene Kochbuch
Willi Haiders will eines sicherlich nicht: So tun, als ob’s
ohnehin kein Problem wäre, mit der finanziellen Ausstattung
eines/r Sozialhilfeempfängers/- empfängerin täglich
Gerichte der Haute Cuisine auf den wackligen Küchentisch aus
der Sperrmüllsammlung zu zaubern. Und es wendet sich (angesichts
seines Preises, der jenem von sieben Haiderschen Menüvorschlägen,
also einer Woche „Armenküche“, entspricht) wohl
auch nicht primär an die steigende Zahl der von Armut Betroffenen,
sondern versteht sich, wie’s Ute Baumhackl so treffend formuliert
hat, als Verweis auf den Skandal der Armut – und weil man
diese Botschaft, „nicht ewig wiederholen kann, ohne seine
Leser zu ermüden, wurde sie in Krautrouladen gewickelt, in
Eierspeisen gebacken und in Breinwürste gestopft.“
Willi Haider: Sparstrumpf und Kochhaube. Megaphon-Rezepte
aus den feinsten Winkeln der Steiermark und den buntesten Ecken
der Welt.
Graz: Megaphon / Caritas 2005, ISBN 3-9501679-2-7, EUR 16,-
Stadt-Theater als soziokulturelle Intervention
Wie ist es mit Hilfe von theaterpädagogischen Methoden möglich,
Formen städtischer Gewalt bewusst zu machen und zu neuen Handlungs-
und Teilhabemöglichkeiten im öffentlichen Raum anzuregen?
Aus praktischem und politischem Interesse bearbeitete der Grazer
Soziologe und Theaterpädagoge Michael Wrentschur, vielseitig
und vor allem engagiert als Leiter von InterACT – Werkstatt
für Theater und Soziokultur, diese Fragen in seiner umfassenden
Publikation Theaterpädagogische Wege in den öffentlichen
Raum. Er kommt zu dem Schluss, dass theaterpädagogische Zugänge
spezifische städtische Gewalt- und Machtverhältnisse nicht
alleine ins öffentliche Bewusstsein rücken können,
sondern durch neue Sichtweisen, Spiel- und Handlungsräume der
Umgang mit Stadt und ihren Gewaltstrukturen letztlich zu mehr Lebensqualität
und vermehrter Beteiligung am urbanen Leben führen kann. So
gibt Wrentschur in seiner Studie auch Anregungen für die Entwicklung
einer partizipativen und soziokulturellen Stadtentwicklung und richtet
sich mit dem vorliegenden Buch vor allem an Interessierte aus der
Theaterarbeit und Theaterpädagogik, Soziokultur, Stadtteil-
und Gemeinwesenarbeit sowie der Stadtentwicklung und –planung.
Michael Wrentschur: Theaterpädagogische Wege in den öffentlichen
Raum. Zwischen struktureller Gewalt und lebendiger Beteiligung.
Stuttgart 2004 (ibidem), ISBN 3-89821-381-1, EUR 29,90
Impressionen aus Graz
Seit 1. Dezember 1999 zählt das Zentrum der steirischen Landeshauptstadt
Graz zum UNESCO Weltkulturerbe. Viele der sorgfältig komponierten
Fotos von Gery Wolf spiegeln mediterranes Flair und Gemütlichkeit
wider. Highlights zeitgenössischer Kultur(Events), revitalisiert
Historisches wie das „Gemalte Haus“ oder das „Tanzende
Steirerpaar“ des Glockenspiels sowie Charakteristisches wie
die Doppelwendeltreppe in der Grazer Burg und die Dachlandschaft
im Stadtkern sowie viele reizvolle Winkel und Details stehen im
Mittelpunkt – kurze, prägnante Texte von Gertrude Celedin
und Wiltrud Resch erklären, wo sich die/der BetrachterIn gerade
befindet. Einleitung und Bildtexte in Deutsch, Englisch und Italienisch
weisen daraufhin, dass vorrangig TouristInnen angesprochen werden.
Interessant ist das in der Akademischen Druck- und Verlagsanstalt
Graz/Austria erschienene Buch jedoch für alle, die die Grazer
Altstadt (neu) entdecken möchten.
Impressionen aus GRAZ. Fotos von Gery Wolf, Text
von Gertrude Celedin und Wiltraud Resch.
96 Seiten mit ca. 90 Farbabbildungen. ISBN 3-201-01836-8, Euro 14,90
jahrbuch.architektur.HDA.graz.
Als jährliche Publikation zum Architekturschaffen in der Steiermark
aber auch zu internationalen Projekten mit Bezug zur Steiermark,
präsentiert das Haus der Architektur, Graz, am 17. September
die erste Ausgabe seines jahrbuch.architektur.HDA.graz 04/05 als
erstes österreichisches Jahrbuch der Architektur.
Nachdem sich Einzelpublikationen zu Architekturprojekten, wie sie
in den letzten Jahren vom HDA immer wieder veröffentlicht wurden,
als langfristig zu kostenaufwändig erwiesen, konzipierte man
nun die periodische Publikation als Übersicht qualitätvollen
Architekturschaffens und realisierter Projekte steirischer Architekten
in Form des Jahrbuches, das sowohl Architekturinteressierten und
Bauherren als auch Politikern eine Informationsplattform bieten
soll.
Über das HDA und www.gat.st waren alle steirischen Architekten
aufgerufen, Dokumentationen aus dem vergangenen Jahr einzureichen,
aus denen eine Jury (Peter Blundell Jones, Patricia Zacek und Andrej
Hrausky) an die 20 Projekte auswählt, die in das 150 bis 200
Seiten starke Konvolut eingehen sollen. In weiterer Folge werden
auf Basis der Jahrbücher und im Abstand von drei Jahren jeweils
ein Katalog im Schuber, verbunden mit einer Wanderausstellung als
„Leistungsschau“ der steirischen Architekturszene erstellt.
In einer Auflage von 3000 Stück ist das jahrbuch.architektur.HDA.graz
04/05 ab Oktober 2005 im Handel erhältlich.
Subskriptionspreis bis zum 15 September: Euro 21,90, dann Euro 28.90
Bestellungen werden unter office@hda-graz.at
entgegengenommen | weitere Informationen unter www.HDA-Graz.at
Buchpräsentation
„Jugoslawien: Politische Ökonomie einer Desintegration“
mit Dr. Rudy Weißenbacher
Moderation: Dr. Carolin Leutloff-Grandits
Donnerstag, 19. Mai 2005, 19.00
HS 2304, Meerscheinschlössl, Mozartgasse 3, 8010 Graz
Auf Einladung des Instituts für Südosteuropäische
Geschichte der Universität Graz, der Zeitschrift Ost-West-Gegeninformationen
und des Magazins KORSO
In seinem 2005 bei Promedia erschienenen Buch beschreibt Weißenbacher
anhand einer Fülle von Quellenmaterial die Desintegration Jugoslawiens
als Folge der sozialen Destabilisierung durch IWF-Austeritätsprogramme
und politischer Intervention durch Staaten wie Deutschland und Österreich.
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Der Stellvertreter des Papstes
Interview mit dem Stellvertreter
des Papstes im Himmel
Nachdem der neue Papst ein KORSO-Interview mit dem evangelischen
Pfarrerssohn Jörg-Martin Willnauer kurzfristig abgesagt hatte,
sprach Willnauer mit dem Stellvertreter des Papstes. |
Jörg-Martin: Herr Jesus, es heißt, dass du die Erde
und insbesondere den Vatikan trotz zahlloser Verpflichtungen in
anderen Galaxien aufmerksam betrachtest. Wie sieht man den neuen
Papst aus himmlischer Perspektive?
Jesus: Solon, der ungeniert meinen Vater zitiert, sagt: de mortuis
nihil, nisi bene.
Jörg-Martin: Laut « Kleiner Zeitung »
hat Ratzinger innig darum gebetet, nicht zum Papst gewählt
zu werden. Stimmt das?
Jesus: Hütet euch vor den Schriftgelehrten! Sie gehen gern
in langen Gewändern umher, lieben es, wenn man sie auf den
Straßen und Plätzen grüßt und wollen in
der Kirche die vordersten Sitze haben. Sie bringen die Witwen
um ihre Häuser und verrichten in ihrer Scheinheiligkeit lange
Gebete. Aber um so härter wird das Urteil sein, das sie erwartet.
Jörg-Martin: Du inkarnierst seit einigen Generationen nebenbei
als Dalai Lama. Wie beurteilst du den Fundamentalismus in den
Weltreligionen.
Jesus: Wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden.
Jörg-Martin: Johannes Paul II war extrem progressiv, wenn
er nichts ändern konnte. Dort wo er die Macht gehabt hätte,
etwas zu ändern, war er erzkonservativ. Wird der Vatikan
diese Taktik auch unter Benedikt XVI. verfolgen?
Jesus: Es wird eine Zeit kommen, da wird kein Stein auf dem
anderen bleiben.
Jörg-Martin: In den USA gehen ganze Diözesen in Konkurs,
weil Tausende von katholischen Priestern Kinder, Jugendliche und
Abhängige sexuell missbraucht hatten. Was soll die Kirche
tun?
Jesus: Die Wahrheit wird euch frei machen
Jörg-Martin: Und was ist mit den vielen Lesben und Schwulen,
die in den Kirchen arbeiten?
Jesus: Gott ist die Liebe.
Jörg-Martin: Der Vatikan hat in vielen Jahrhunderten ein
Vermögen angehäuft. Vieles davon ist durch unchristliche
Weise in den Besitz des Vatikan gekommen. Insider bezeichnen den
Vatikan sogar als das größte Franchise-Unternehmen
der Welt. Wie soll die Kirche mit ihrem materiellen Reichtum umgehen?
Jesus: Verkauft eure Habe und gebt den Erlös den Armen!
Denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz.
Jörg-Martin: Wird Benedikt XVI Priesterinnen zulassen?
Jesus: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.
Jörg-Martin: Entschuldige, aber stammt dieses Zitat nicht
von Gorbatschow?
Jesus: Urbi oder orbi, Woyti oder Gorbi; – was glaubst
du, wer diesen Satz Gorbatschow in den Mund gelegt hat?
Jörg-Martin: Der Vatikan verbietet den Gebrauch von Kondomen
und trägt dadurch auch zur Verbreitung von AIDS in Afrika
bei. Ist das christlich?
Jesus: Weh euch Gesetzeslehrern! Ihr ladet den Menschen Lasten
auf, die sie kaum tragen können, selbst aber rührt ihr
keinen Finger dafür!
Jörg-Martin: Endzeitpropheten machen ein Vermögen
mit der Angst der Menschen vor dem Weltuntergang. Kannst Du uns
einen Tipp geben?
Jesus: Nur mein Vater weiß die Stunde ...
Jörg-Martin: Könntest Du ihn mal kurz fragen, es interessiert
mich rein persönlich und ich würde es auch niemandem
weitersa ...
Jesus: ... mein Vater ist nicht zu sprechen.
Jörg-Martin: Sollte Nietzsche doch recht gehabt haben?
Jesus: Mein Vater hat gerade eine anstrengende 6-Tage-Woche
hinter sich. Er ruht und will nicht gestört werden.
Jörg-Martin: 6-Tage-Woche? Wie soll ich das verstehen?
Jesus: Er hat eine neue Schöpfung herausgebracht. Die alte
geht ihm auf die Nerven.
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