korso Kunst/Kultur
Das Informationsmagazin 
der Steiermark
 
04/2004
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  Saisonstart im Österreichischen Freilichtmuseum Stübing Mit 1. April lädt das Österreichische Freilichtmuseum wiederum zu einem idyllischen Spaziergang durch die Hauslandschaften Österreichs.


Nach dem noch späten Schnee der letzten Wochen erblüht das Museumstal nunmehr in neuer Pracht. Auch das jüngste Objekt des Museums, ein Getreidekasten aus dem burgenländischen Eisenhüttl, konnte rechtzeitig fertig gestellt werden. Darüber hinaus wurden einige bisher nicht zugängliche Räume geöffnet und funktionsgerecht eingerichtet, sodass es auch 2004 wieder neue Entdeckungen in diesem Bild einer entschwundenen Zeit zu erforschen gilt.

Über Sonderausstellungen und Veranstaltungen informiert Sie auch www.freilichtmuseum.at
Geöffnet vom 1. April – 31. Oktober | Montag geschlossen (außer an Feiertagen!) | 9.00 - 17.00 Uhr (Einlass bis 16 Uhr) | T 03124 53700

 

 

 

  „Hoch von Camus an bis zu GamsbArt Sturm“


Eine recht ungewöhnliche Initiative – und vielleicht basisdemokratische Intervention in Kulturpolitik – setzt der „Ball- und Bühnenkünstler“ Jan-Pieter Martens. Der umtriebige Profifußballer und Musiker bittet steirische Kulturschaffende, Statements zu Person und Arbeit von Dr. Heimo Steps an seine, Martens’, Adresse zu senden. Die solcherart im Entstehen begriffene Meritensammlung soll in Form einer Petition am 13. April der steiermärkischen Kulturreferentin, LH Waltraud Klasnic, überreicht werden.

Heimo Steps’ und Jan-Pieter Martens’ Kultur-Kick

Steps, Leiter der Evaluierungskommission in Sachen Kulturförderung und derzeit mit dem Entwurf eines Kulturförderungsgesetzes betraut, hat sich in der Vergangenheit als kompetenter Vermittler zwischen Kulturschaffenden und Kulturpolitik erwiesen. Der Wermutstropfen, der nach Jan-Pieter Martens’ Ansicht das Engagement des Dr. Steps erschwert, ist das Fehlen einer offiziellen Agenda als Ombudsmann für steirische Kulturpolitik, der im Auftrag des Landes zwischen den Kulturschaffenden und der Kulturabteilung vermittelt. Dieser Meinung schließen sich inzwischen an die hundert Künstler, Schriftsteller, Musiker und Kulturarbeiter, darunter Wolfgang Bauer, Ernst Binder, Josef Klammer, Alfred Kolleritsch oder Peter Weibel mit ihren Statements an. Das bisher 35 Seiten umfassende und im Wachsen begriffene Konvolut soll die Kulturreferentin von der Notwendigkeit eines Kultur-Ombudsmannes in der Person von Heimo Steps überzeugen. Waltraud Klasnic hat inzwischen versprochen, in einem ersten Schritt ihre Haltung in Form eines jeweils „persönlichen Briefes“ (Martens) an jeden Unterzeichner und Wortspender kund zu tun. Das Eingangszitat stammt übrigens von Manfred Wolff-Plottegg: Die erste Zeile seiner Neudichtung der Landeshymne ist besagtem Konvolut entnommen und bezieht sich auf die Tatsache, dass Steps über Camus dissertiert und über Jahre die ÖVP-Kulturdivision GamsbArt geleitet hatte.

Wenzel Mracek

 

 

 

Karlheinz Miklin & Quinteto Argentina
< Doesn’t cry for Argentina: Karlheinz Miklin


Ein exquisiter Leckerbissen für Freunde argentinischer Musik wird am 17. April im Kulturhaus St. Ulrich im Greith verabreicht. Der Spitzensaxophonist Karlheinz Miklin, der seit 20 Jahren in Südamerika und Europa auftritt, befindet sich mit seinem Quinteto Argentina auf Jubiläumstour. Auf dem Programm steht seine neue Komposition „Aniversario – Sketches from Illyro-Argentina“ und ihm zur Seite u.a. der wohl berühmteste Trompeter Argentiniens, Gustavo Bergalli, sowie der anerkannte Gitarrist Marcelo Mayor.

Kulturhaus St. Ulrich im Greith | 17. April | 20 Uhr | Karten: 03465-20200

 

 

 

  Music-Events im Veilchen


Am 17. April (21 Uhr) präsentiert Herr Werner (*radio nostalgie*) Gustostückerln der 20er bis 50er Jahre aus seiner Schellacksammlung, dazu spannt Berndt Luef’s Esquisse den Bogen vom Swing der 20er Jahre zum Jazz der Gegenwart.

Am 23. April (22 Uhr) ist Irradiation in Gestalt von Patricia Enigl zu erleben: komplexe Rhythmusstrukturen, digitale Störgeräusche und wummernde Subbässe formen sich zu einem einzigartigen Groove.

Am 24. April steigt ab 22 Uhr die Abschlussparty der „Aktuellen Kunst in Graz“ mit den DJs Martin Kleiner, Dietmar Lehner und Lena aus Linz sowie Uli + Mimu.

Veilchen | Forum Stadtpark | Infos: (316) 82 77 34 16 | post@dasveilchen.net

 

 

 

  Griechischer Frühling


„Eine subtile Komödie über die Traditionen und die jüngste Geschichte Griechenlands, facettenreich und intelligent“ nennt das Tipp-Magazin Berlin das 1999 entstandene „Frühlingstreffen“ (I earini synaxis ton agrofylakon) des griechischen Regisseurs Dimos Avdeliodis. Vier Feldhüter (eine Art Landpolizei) „verbraucht“ die kleine Gemeinde Tholopotami auf Chios in kurzer Zeit: Den ersten, weil er zu zaghaft, den zweiten, weil er zu draufgängerisch ist, den dritten wegen seiner Gutmütigkeit und den vierten, weil er sich in die Diebin der Feldfrüchte verliebt. Was sich zu Beginn als eine poetische Schilderung auch in Griechenland bereits der Vergangenheit angehörigen Landlebens begreifen lässt, erweist sich bald als Allegorie auf den langsamen Wandel des Landes über die verschlafenen 50er Jahre, die Zeit der Militärdiktatur, den Rückkehr zur Demokratie bis hin zur Jetztzeit.

Nach Ostern im KIZ - Kino im Augarten | Friedrichgasse 24 | 8010 Graz | 316 82 11 86 | ngri@eunet.at

 

 

 

  Brettl & Jause im Lorenzhof


„Hinter uns die SINGflut” am 7. Mai heißt soviel wie Vocal-Kabarett kombiniert mit Volksmusik von den Vierkantern, die a cappella gnadenlos die Beatles bis hin zu den Comedian Harmonists persiflieren. Am 8. Mai trifft in „Veitstanz mit Gimpel & Gekle“ der junge Satiriker Gekle auf das kabarettistische Urgestein Gloggi & Schicho:

Literatur und Kabarett im Duett | jeweils um 19 Uhr | Lorenzhof | Weinitzen bei Graz, Niederschöcklstrasse 35
Karten: 03132-2033 | www.lorenzhof.at

 

 

 

  Schauspielhaus: Neuproduktionen am laufenden Band


Die Spielzeit 2004/05 wird auch am Schauspielhaus eine Fülle an Premieren bringen. Zu Beginn der Spielzeit wartet die Grazer Leit-Bühne mit einer Riesenportion Heuchelei und Scheinheiligkeit auf:
Am 24. 9. gibt Regisseur Tobias Lenel mit Molières „Tartuffe“ den Startschuss zum Auftakt der neuen Spielsaison. Der abgründigen Komödie folgt gleich am Tag danach eine österreichische Erstaufführung unter der Leitung von Cornelia Crombholz – populär durch ihre erfolgreichen Schwab-Inszenierungen. Crombholz bringt „Die sexuellen Neurosen unserer Eltern“ auf die Probebühne, welche mit Sicherheit Tabus aufbrechen werden.

Am 26. 9. wird Theatermusiker Till Löffler mit einem Abend voller Musik aufwarten: „John … about Lennon“ – fördert die bislang im Dunkeln gebliebenen Lieder der Beatles ans Licht.

Galotti, Love hurts und „streifen“
Einen Ausschnitt aus Gerhild Steinbuchs „streifen“ konnte das Grazer Schauspielpublikum schon in der Nacht der Autoren schnuppern – das Stück der jungen Autorin wird am 30. 10. zur Gänze gebracht. Von Intendant Matthias Fontheim höchstpersönlich inszeniert wird diese Koproduktion mit dem steirischen herbst und Uni-T wohl eine der herausragenden Produktionen der Saison sein.

Ebenso spannend wird eine weitere Koproduktion, nämlich mit den Festwochen Gmunden: „Extremotions – Love Hurts“, ein Tanzstück von Darrel Toulon, hat seine Premiere am 14. 11.

Weitere Highlights im November: „Frühere Verhältnisse“ unter der Regie von Gottfried Breitfuß und „Emilia Galotti“, inszeniert vom Jungregisseur Gian Manuel Rau, welcher nun in Graz sein Debüt gibt. Nicht zu vergessen „Der nackte Wahnsinn“ – dieser wird am 17.12. erstmals zu sehen sein.

– cw –

 

 

 

  Willnauer spielt Kreisler


Nach einer erfolgreichen Serie im Grazer Theatercafé , die von Publikum und Presse äußerst positiv aufgenommen wurde, sowie Gastspielen in Wien, Salzburg und beim Greißler ums Eck spielt Jörg-Martin Willnauer sein musikalisches Solo nun im Festsaal der Heilandskirche am Grazer Kaiser-Josef-Markt: Montag, 26. 4. 2004, 20 Uhr (am Tag nach dem Ferrero:Fischer-Duell)

Karten unter: 0316-83 39 48 | weitere Infos unter www.willnauer.at

 

 

 

Die verlorenen Kinder des Olymp


Das WERKRAUMtheater bringt ab 5. Mai eine Neufassung des absurd-clownesken Theaterstücks „Die Kinder des Olymp“, das bereits im Jahr 2000 uraufgeführt wurde. In der Figur des Clowns Pierrot wurde die alltägliche Bedrohung des Menschen durch selbsterzeugte Systeme und Normen thematisiert. Angesichts des aktuell immer näher rückenden Terrors wurde nun diese Neuarbeitung realisiert. Blanche & Noir, alias Pierrot & Weißclown, längst vergessen, ins Leben geworfen, getragen von der Sehnsucht nach Freiheit und einem glücklichen Leben, finden entgegen der ihnen verordneten bürgerlichen Matrix zu ihrer Bestimmung.

Kristallwerk | Victor-Franz Straße 9, 8051 Graz | Zeit: 4. (Premiere), 5., 6., 7. und 8. Mai jeweils 20.00 Uhr
Karten unter: (0316) 31 90 70 | office@werkraumtheater.at

 

 

 

  Sri Lanka-Klänge in Wies


Musiker aus Sri Lanka, die zum ersten Mal in Europa gastieren, bieten am 23. April im Theater im Kürbis klassische Sitar- und Tabla-Musik dar. Passend dazu gibt es ein kleines srilankesisches Buffet (The Markarts) und eine Verkostung von asiatischen Weinen (Gregor F. Waltl).

Theater im Kürbis | Wies, Unterer Markt 24 | Freitag, 23. April 2004 | 20.30 Uhr | Tickets unter: 03465-7038

 

 

 

 

„Der AugenBlick des Sehens“


Das Steirische Feuerwehrmuseum zeigt ab 2. April Werke von Heinz M. Fischer. Der Grazer Publizist, FH-Medienlehrgangs-Leiter und Geschäftsführer des Presseclubs liefert nun auch eine öffentliche Talentprobe als Fotokünstler – und die ausgestellten Werke verraten, dass Fischer schon langjährige Erfahrung im lichtbildnerischen Metier aufweisen kann. Die im Feuerwehrmuseum ausgestellten Werke haben als Kontrapunkt zu einer Zeit beschleunigter Kommunikation das Unscheinbare und Unspektakuläre zum Thema. Momenteindrücke erzählen Geschichten ohne Anfang und Ende, Fragmente, die Stoff zur Kontemplation bieten. Während seine früheren Arbeiten im Zeichen klassischer Schwarz-Weiß-Fotografie standen, zeigt diese Ausstellung erstmals Farbfotografien.

Steirisches Feuerwehrmuseum | Marktstrasse 1, 8522 Groß-St. Florian | bis 31. Mai 2004 | Di–So, 10–17 Uhr
Infos: 03464-8820 | www.feuerwehrmuseum.at

 

 

 

  Andreas Vitasek im Orpheum


Am 17. April ist Andreas Vitasek wieder einmal im Orpheum zu Gast. In seinem neuen Programm „Doppelgänger“ beschäftigen den 47-jährigen Schauspieler in „einer halben Doppelkonference“ eine Vielzahl brennender Themen: der Mensch im Zeitalter seiner Reproduzierbarkeit, bewusstseinsbildende Drogen, sich selbst erfüllende Prophezeiungen etc. Der Kabarettist erzählt aus seinem Leben, u.a. von seinem Doppelgänger „Vitásek“ (der seinem Original jedoch nicht besonders herzlich zugetan ist) und spinnt das Motiv anhand von Beispielen wie Komissar Rex und Jörg Haider weiter aus.

Orpheum | Orpheumgasse 8, 8020 Graz | Tickets: (0316) 71 34 73-90 14 | karten-orpheum@theatergraz.com | www.orpheumgraz.com

 

 

 

„Der Gedanke des Todes ist unannehmbar“
Anna und Bernhard Blume, aus der Serie „Prinzip Grausamkeit”


Unter diesem Motto steht die Ausstellung des deutschen Künstlerehepaares Anna und Bernhard Blume, die sich in ihren Bildern aus der Serie „Prinzip Grausamkeit“ mit der Frage nach dem Sinn auseinandersetzen. Die beiden radikalen Metaphysikkritiker kombinieren ihre schrillen, ins Groteske verbogenen Porträts mit provokativen Sentenzen des französischen Philosophen Clément Rosset und einem bunten Sammelsurium von Plastikobjekten aus Gartenbau- und Heimwerkermärkten. Die Bilder destruieren und demontieren „sowohl den Mythos des Portraits wie die darin tradierte Ideologie identischer Personalität“.

Kulturzentrum bei den Minoriten | Mariahilferplatz 3/II. Stock, 8020 Graz | 2. April bis 15. Mai | Mo–Fr 10–18, Sa 10–16 Uhr
Infos: (0316) 71 11 33-29 | www.minoriten.austro.net

 

 

 

  Vom Kosen der Aprikosen


Wohl kaum eine Textgattung ist den herrschenden Zeiterscheinungen so fremd wie die Lyrik; jedes bisschen Pathos, das die Form zwangsläufig mit sich bringt, scheint heute schon zu viel. Lichtungen-Autor Helwig Brunner entgeht mit seinem neuen Gedichtband „grazer partituren“ dieser Falle, indem er im Titel die Grenzen der Gattung hin zur Musik überschreitet und so eine neue Rezeptionshaltung erzeugt. Jede getragene (manchmal auch ein wenig manierierte) Formulierung kann so als Klang begriffen werden – und nicht als poetische Empfindsamkeit fernab der Verwerfungen der Gegenwart. Und so macht’s tatsächlich Vergnügen, Brunners Lyrik zu lesen – Gedichte, welche sich auf sechs Zeilen der conditio humana widmen (unter Verwendung des Kunstgriffes, sie an Grazer Lokalitäten zu verorten), Beziehungslyrik, die – je nachdem – buchstäblich in einem Akkord oder einer Dissonanz endet, Aphorismen über das Scheitern und schließlich, das Konzept auf die Spitze treibend, rokokohafte Klangfiguren wie im „Kosen der Aprikosen“ …

Helwig Brunner: Grazer Partituren. Gedichte. Graz: SteirischeVerlagsgesellschaft 2004,109 Seiten >
KORSO verlost in Kooperation mit der Steirischen Verlagsgesellschaft drei Exemplare des Buches beim KORSO-Kulturquiz!

 

 

 

Voice Factory in der Brücke


Eine Pflichtveranstaltung für alle Freunde des a capella steigt am 16. April um 20:00 in der „Brücke“: Die fünf Sänger der Voice Factory beschränken sich aber in ihrem Programm nicht auf die bloße Imitation von Instrumenten, sondern bieten vokale Interpretationen aller Musikrichtungen auf höchstem Niveau. Das Repertoire der fünf Steirer erstreckt sich von Evergreens über Spirituals, Pop-Klassikern, Remakes, Cover-Versions und Superhits bis hin zu originellen Eigenkompositionen.

Brücke | Grabenstraße 39a | Infos/Karten: (0 316) 67 22 48 | office@bruecke-graz.at

 

 

 

Eine Liebe in Briefen


Eve Slatner liest mit Stephan Wolf-Schönburg aus ihrem Stück „Der große Tag“, das auf der wahren Geschichte der Operettensängerin Marianne Golz beruht. Als sie im Prager Pankraz-Gefängnis im Jahr 1943 auf ihre Hinrichtung wartet – ihrem jüdischen Mann war die Flucht ins Exil geglückt –, gelingt es ihr, einen Brief in den Männertrakt zu schmuggeln: „Wer ihn erhält und mir antwortet, der soll mein letzter Liebhaber werden.“ Ihr antwortete der ebenfalls dem Tod geweihte junge Tscheche Richard Macha. Teile dieses berührenden Briefwechsels, der sich über mehrere Monate erstreckte und durch den sich die beiden Menschen gegenseitig Liebe und Trost spendeten, blieben erhalten. Lücken in der Korrespondenz wurden von Eve Slatner aus Kenntnis der Zeit und der psychologischen Umstände gefühlvoll rekonstruiert.

Jüdisches Kulturzentrum Graz, David Herzog Platz 1/I. Stock gegenüber der Synagoge | Montag 3. Mai 2004 | 20 Uhr
Tickets: (0316) 720 – 433 | ewishgraz@utanet.at

 

 

 

ISOP-„Weltnacht“ bei den Minoriten
< Karandila beleben alte Roma-Musik-Traditionen


Zum 7. Mal findet heuer am 23. April die ISOP-Weltnacht als Zeichen gegen Ausgrenzung, Diskriminierung und Rassismus statt. Diesmal, betonen die VeranstalterInnen, geht es um ein zusätzliches Signal in Richtung EU: Gleichzeitig mit der Erweiterung der Union tritt ein neues, restriktiveres Asylgesetz in Kraft, werden weitere Barrieren gegen die Ärmsten der Armen errichtet. In diesem Sinn versteht sich das interkulturelle Fest als Gegenentwurf einer möglichen anderen Welt.

Höhepunkt des Abends ist der Auftritt des Karandila-Gypsy-Brass-Orchestra, einer zehnköpfigen Roma-Kapelle aus dem bulgarischen Sliven. Die Musik integriert die alten Traditionen der Hochzeitsmusik und Einflüsse des Jazz.

Weitere Highlights: Jazzig beeinflusste slowenische Volksmusik mit Aleksandra Tehovnik & Band, ein Auftritt des Theaters im Bahnhof und dramatische Inszenierung „Drei Frauen im Schatten des Krieges“ , basierend auf Texten einer bosnischen, einer serbischen und einer kroatischen Lyrikerin.

Kulturzentrum bei den Minoriten | 23. April, ab 19.30 | Kartenvorverkauf: (0316) 76 46 46

 

 

 

Das Schicksalsjahr 1934 als Schwerpunkt
< 12. Februar 1934 in Graz-Eggenberg


Im Programm des Kulturvereins Clio ist dem Jubiläumsjahr 1934 im April und Mai ein besonderer Themenschwerpunkt gewidmet:
Eine (Wander-)Ausstellung im Spiegelsaal des ÖGB beschäftigt sich ausführlich – untermalt von Filmsequenzen und Zeitzeugeninterviews – mit der Vorgeschichte der blutigen Ereignisse des Februar 1934 in der Steiermark.

Nacherlebbar werden die Ereignisse jener Zeit auf zwei Rundgängen zu den historischen Schauplätzen mit Joachim Hainzl und Heimo Halbrainer:
„Der 12. Februar 1934 bei der Fröbelschule und in Gösting“. Treffpunkt: Fröbelpark, 28. April, 18.00 Uhr und „Der 12. Februar 1934 in Graz-Eggenberg“. Treffpunkt: Esperantoplatz, 5. Mai, 18.30 Uhr.

In der Reihe „Lebensräume“ leitet der Politologe Kamdem Mou Poh à Hom zu einer Spurensuche nach dem afrikanischen Graz an. Treffpunkt: Griesplatz 13, vor Chiala´ Afriqas, 8. Mai, 15.00 Uhr.

Infos: 0699-10 39 04 53 | querstadtein@clio-graz.net

 

 

 

Remixx im Palais Trauttmansdorff zeigt Fotografie des 20. Jahrhunderts
< Eckart Schuster, Lichtpendel, 1956


Die Frage, ob Fotografie neben den klassischen Genres Malerei, Plastik und Architektur selbst Kunst und damit Teil der Kunstbetrachtung sein kann, gehörte zu den Lieblingsthemen kritischer Reflexion, noch bevor die Fotografie in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, zunächst in den USA und Frankreich, zu einem Objekt von Kunsthändlern, Sammlern und Auktionen wurde. Mit einer Erweiterung des Kunstbegriffs spätestens seit der Moderne mussten letzte Zweifel an der Tauglichkeit des Fotos als Kunstwerk schließlich ausgeräumt werden.

Wenn inzwischen auch integriert unter dem Titel Neue Medien, zeigt sich wohl immer noch der Sonderstatus der künstlerischen Fotografie in der erst jüngst – und angesichts einer fast zweihundertjährigen Geschichte denkbar spät – eingerichteten Sammlung der Wiener Albertina. Auch das Landesmuseum Joanneum mit seinem Bild- und Tonarchiv hat angekündigt, diesbezügliche Aktivitäten zu intensivieren. Vorreiterin und maßgebend für den Diskurs ist natürlich die Camera Austria, die mit Ausstellungen seit 1975 und durch die Initiativen von Manfred Willmann und Christine Frisinghelli die internationale Rezeption österreichischer Fotografie vorantreiben konnte.

Günter Eisenhut, der sich in den letzten Jahren durch Forschungsprojekte und Ausstellungen wie Moderne in dunkler Zeit und die Mitarbeit an Meisterwerke der Steirischen Moderne als Fachmann für die Geschichte der steirischen Kunst des 20. Jahrhunderts profilieren konnte, spezialisiert sich nun mit seiner eben eröffneten Galerie remixx im Grazer Palais Trauttmansdorff auf Präsentation und Angebot österreichischer und internationaler Fotografie des XX. Jahrhunderts. Nachdem es in der Steiermark noch keine Galerie gibt, die sich intensiv diesem Thema widmet, möchte Eisenhut „hier eine Lücke schließen“, indem er eine Palette von Exponaten, beginnend mit der Wiener Fotografie der Jahrhundertwende über Werke der international agierenden Grazer Kunstfotografischen Vereinigung, neusachliche und Bauhausfotografie bis zur steirischen Autorenfotografie nach 1945, führt. Für die 20er und 30er Jahre stehen etwa Arbeiten von Robert Müller oder Franz Senkinc; die abgebildete stammt von Eckart Schuster aus dem Jahr 1956 und trägt den Titel Lichtpendel, als Direktbelichtung einer bewegten Lichtquelle.

Erich Kees und Elisabeth Kees-Kraus sind mit Arbeiten aus den 60ern vertreten. Nach Fotografien des Künstlerpaares Nestler-Rebeau stehen beispielsweise Direktbelichtungen über einen Bildschirm von Heribert Hirschmann oder digital bearbeitete Werke des Langzeitprojektes Datenstrukturen von Moschik.linger für eine „dritte Generation“ (Peter Weibel) steirischer Medienkünstler. Jüngste Bild-Text-Arbeiten in kritischer Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Werbeästhetik stammen von Dokumenta-X-Teilnehmer Edgar Honetschläger.

Wenzel Mracek

Remixx | Bürgergasse 5, 8010 Graz | Im Kunstraum des Palais Trauttmansdorff | 0316-81 93 18 oder 0664-31 12 169
Öffnungszeiten: Di bis Fr | 11.00 - 18.00 | Sa 10.00 - 13.00

 

 

 

Nachruf auf W. W. Anger
< Abschied von W.W. Anger


Ein analytischer Künstler und Systemtheoretiker
Völlig unerwartet trifft uns die Nachricht vom Tod des Grazer Künstlers W. W. Anger. 1957 als Willibald Wagner in Anger geboren, besuchte er die Grazer Ortweinschule und schloss sein Studium für Bühnenbild an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst ab. Seine in hohem Grad an Kunst- und Systemtheorie orientierten Arbeiten zeichneten sich bis zuletzt durch präzise Recherche und ebenso detailgenaue Ausführung aus.

Es wäre fahrlässig in wenigen Sätzen die Prinzipien der medienübergreifenden Arbeiten W. W. Angers zusammenfassen zu wollen, dennoch sind Schwerpunkte um Fragen der Prinzipien autarker und infolge vernetzter Systeme zu verzeichnen. Werktitel wie Module, Subsystem und Closed Circuit stehen für aufwändig ausgeführte Makrosysteme als Rauminstallationen, die auf der konsequenten Recherche um philosophische, soziologische, kommunikative oder eben systemtheoretische Phänomene beruhen. Für seine formal und technisch perfekt ausgeführten Arbeiten, denen jeweils ein weites theoretisches Konzept zugrunde liegt, wurde W. W. Anger mehrfach ausgezeichnet. Zuletzt behandelte er in hyperrealistisch geformten Plastiken – Tatsachenkörper, 2003 – Probleme um Identität und Persönlichkeit des Individuums in einer vernetzten und Machtspielen ausgesetzten Gesellschaft.

Willibald Wagner war aber auch engagierter und innovativer Lehrer für Plastisches Gestalten an der Grazer Ortweinschule. Mit W. W. Anger verliert die Steiermark und Österreich einen Protagonisten innovativer Gegenwartskunst und mit Willi Wagner – ich erlaube mir persönlich zu werden – vermisse ich einen charismatischen Freund und Diskussionspartner, den ich in seiner Person, für sein Werk und sein umfassendes Wissen ehrlich bewundert habe. – Ein schmerzvoller Abschied. Mit großem Respekt – Wenzel Mracek

 

 

 

  Zwei „Neue“ im Dienst an der Kultur Bernhard Rinner und Josef Marko stellten sich und ihre Vorhaben im Presseclub vor


Seit 1. März hat die neu eingerichtete Kultur Service GmbH (KSG) mit Mag. Bernhard Rinner einen engagierten Geschäftsführer, der im Auftrag des Landes erste Expeditionen auf für alle Betroffenen gänzlich neuem Terrain zu unternehmen sich vorgenommen hat. Der Weg des 34-Jährigen führte über eine Ausbildung zum Bariton an der Musikhochschule und ein abgeschlossenes Jus-Studium zur Leitung von Kulturreisen „von Catania bis an die Met“. Neben seiner Tätigkeit als freier Musikjournalist jobbte er bei den Salzburger Festspielen, bis ihm Intendant Gerard Mortier die Geschäftsführung eines European Art Forums in Aussicht stellte, dessen Gründung schließlich aber nicht zustande kam. Während seiner Funktion als Pressesprecher von Tourismus-Landesrat Hermann Schützenhöfer trat nun Landeshauptfrau und Kulturreferentin Waltraud Klasnic an Rinner heran, die „Choreographie“ der Vermarktung steirischer Kulturinitiativen zu übernehmen (KORSO berichtete).

Koordination zwischen den „big players“,
den Kulturinitiativen und dem Tourismus. Rinner selbst spricht von „Koordinationsarbeit“, die er „zwischen den Kulturschaffenden“ betreiben will und von „überregionalem und wenn möglich internationalem Marketing des Vermarktbaren“. In ihrem Referat zur „Steirischen Kulturpolitik“ Anfang Februar sprach die Kulturreferentin ja von einer Kooperation zwischen Stadt Graz und Land Steiermark, die mit Vereinigten Bühnen, Joanneum, dem steirischen herbst und der Styriarte eine Kultur Service GmbH bilden sollen. Allein – so weit ist diese Konstellation offenbar noch nicht gediehen.

Bernhard Rinner und Josef Marko >   Neue Perspektiven für die steirische Kulturpolitik

Mitte März, im Presseclub, wollte Bernhard Rinner über ein zur Verfügung stehendes Budget noch keine Angaben machen. Vorerst seien monatlich Gespräche mit den Intendanten der genannten Big Player anberaumt, in denen über künftige Rollen in der KSG und einzubringende Budgetanteile verhandelt werden soll. Daneben setzt Rinner auch auf die Zusammenarbeit mit der Grazer Tourismusgesellschaft. „Begrüßen“ würde er natürlich, „wenn die Stadt Graz sich an der KSG beteiligen würde“, ein Punkt aus der Gründungsidee Klasnics und des Kulturstadtrats Christian Buchmann, der zurzeit in den Konjunktiv verschoben zu sein scheint. Vorrangige Ziele jedenfalls seien die Erstellung eines Kulturkalendariums und damit die Erfassung aller steirischen und Grazer Kulturveranstaltungen in einer Vorschau für den Zeitraum bis Ende 2005, was keinem einfachen Unterfangen gleichkommen dürfte, wie sich schon anlässlich eines Gesprächs mit der IG-Kultur unter der Leitung von Michael Petrowitsch zeigte: Vertreter vor allem der Grazer freien Theaterinitiativen verwiesen auf ihre jährlich befristete Subventionierung und damit begrenzte Planungsmöglichkeit für das Folgejahr. Mit der Herausgabe einer Gästezeitung möchte Rinner überregionale Aufmerksamkeit über ein touristisch zu nutzendes Angebot steirischer Kultur erzielen. Zudem soll eine inhaltlich detaillierte und sechs Mal pro Jahr erscheinende Kulturzeitschrift zur medialen Plattform aller Kulturschaffenden für Präsentation, Rezeption und Analyse werden.

Neuordnung der Kulturförderung vorrangig
Um verständliche Ängste der Kulturschaffenden gleich auszuräumen, hielt Bernhard Rinner fest, die KSG werde „sicher nicht“ aus dem Kulturbudget des Landes finanziert und dies bestätigte auch HR Dr. Josef Marko, ebenfalls seit 1. März Leiter der Landeskulturabteilung, beim gemeinsamen Auftritt im Presseclub. Marko gab sich eher zurückhaltend. Aktuelle Anliegen seien das neu zu verankernde Kulturförderungsgesetz, mit dessen Formulierung die Evaluierungskommission des Landes unter Leitung von Dr. Heimo Steps betraut ist. Es werde unter anderem längerfristige Förderungen ermöglichen, außerdem sollen die Begünstigten „nicht mehr zum Verbrauch per anno verpflichtet sein“, vielmehr sollen Überträge ins Folgejahr bei gleichzeitigem Neuantrag möglich werden. Für die folgenden Landesausstellungen, nach der diesjährigen um „Die Römer“, der Ausstellung 2005 in Bad Aussee und jener im Jahr 2006 in Bruck an der Mur, überlegt Josef Marko, weitere im Abstand von zwei Jahren zu veranstalten. Aus seiner Sicht begünstige dieser Modus sowohl die Vorlaufzeit, als auch die Nachnutzung bestehen bleibender Einrichtungen und Projekte. Dass dieser Ausblick nicht mit der Präferenz von LH Klasnic korreliert, die sich in besagtem Referat für die Beibehaltung des Jahresturnus ausgesprochen hat, ist für Marko vorerst kein Problem und bedarf letztlich einer politischen Entscheidung. Im Übrigen sprach sich der neue Landeskulturchef für die Erstellung eines Katalogs spezifischer Themen über die steirischen Regionen aus, der Grundlage für die inhaltliche Ausrichtung von Landesausstellungen werden könnte.

Wenzel Mracek

 

 

 

  Literaturhaus im April


Am 14. April findet im Literaturhaus Graz die Premiere des von Gogo Nachtmann neuinszenierten Stücks „Zimmerschlacht“ von Martin Walser statt. Im Mittelpunkt dieses 1967 veröffentlichten Dramas mit dem Untertitel „Übungsstück für ein Ehepaar“ steht ein Paar, das sich nach Jahrzehnten scheinharmonischen Zusammenlebens Ausbrüchen von Hassliebe und gegenseitigen Verletzungen hingibt, und schließlich doch erkennen muss, dass es aufeinander angewiesen ist.

Zimmerschlacht: 14. (Prem.), 16., 17., 18., 19., 20., 21., 23., 24., 29., 30. April jeweils 19.30 Uhr
Literaturhaus | Elisabethstrasse 30, 8010 Graz | Karten: (0316) 380-8360 | literaturhaus@uni-graz.at

Frido Hütter spricht am 28. April in der Reihe LeserIn des Monats mit Erika Pluhar über Nuala O’Faolains Erzählungen „Ein alter Traum von Liebe“ und „Nur nicht unsichtbar werden“.

 

 

 

  „Architektur ist alles, was Sie nicht für Architektur halten“


6. Internationaler Medien- und Architekturpreis verliehen
Seit ihrer Gründung 1993 folgt die Medien und Architekturbiennale Graz (sic) dem Leitsatz „Architecture is all what you think it is not“, durch den der Blick auf zukunftsorientierte Möglichkeiten und Medien beziehungsweise auf Schnittstellen gelenkt werden soll, die eine theoretische Erweiterung und Übersetzung des Genres Architektur im Bereich der bildenden Kunst ermöglichen, speziell in den neuen Medien.

Zentrales Anliegen der Organisatoren um Kuratorin Charlotte Pöchhacker ist es, mit der Medien- und Architekturbiennale einen Dialog zwischen Kunst, Architektur, Gesellschaft und Wissenschaft zu initiieren und voranzutreiben um solcherart „Zonen unvorhersehbarer Verbindungen zwischen den Disziplinen zu eröffnen“. Schon im Dezember vergangenen Jahres, mit Beginn dieses sechsten Bienniums, fand unter dem Titel T.S.V.P. Kunst und Architektur im Dialog ein Symposium statt, in dessen Rahmen 160 Beiträge von Künstlern, Theoretikern, Architekten und Literaten vorgestellt wurden. T.S.V.P steht für eine 1962 von Francoise Le Lionnais in einer Veranstaltung der französischen OuLiPo-Gruppe ausgeführten Performance, in der ein beidseitig mit „Tournez S’il Vous Plaît“ beschriebenes Blatt Papier unter den Teilnehmern weiter gereicht wurde. Das Motto T.S.V.P. machen sich die Veranstalter nun für eine kursorische Vernetzung verschiedenster Veranstaltungen und medialer Präsentationen um den Begriff Architektur im gegenwärtigen Biennium zu eigen.

Knut Asdam, Filter City >

Zum international ausgeschriebenen Medien und Architektur Preis waren 1628 audiovisuelle Arbeiten aus 53 Ländern eingereicht worden, aus denen 25 in den Wettbewerb aufgenommen wurden. Die Jury – Charlotte Pöchhacker, Tom Van Vliet (Direktor World Wide Video Festival, Amsterdam) und Kai Vöckler (Architekturtheoretiker und Kurator, Berlin) – wählte vier Preisträger und bedachte zwei weitere Beiträge mit lobender Anerkennung. Die Verleihung fand im Grazer Kunsthaus statt: Den Preis des Landes Steiermark, verbunden mit einer Ausstellung von Arbeiten des Künstlers, erhielt der Norweger Knut Asdam für seinen Film Filter City, der die Beziehung zweier junger Frauen zueinander und zu ihrer großstädtischen Umwelt, den Verschneidungen von sozialem und architektonischem Raum, zeigt. Der Preis der Stadt Graz ging an den Österreicher Karl-Heinz Klopf, der mit By Way of Display mikrourbane Strukturen am Beispiel des Handels mit Betelnüssen in Taipeh dokumentiert. Heinz Emigholz aus Deutschland wurde für Goff in der Wüste, eine filmische Analyse der organischen Architekturen des Amerikaners Bruce Goff (1904-1982), mit dem Preis der Kammer der Architekten und Ingenieurskonsulenten für Steiermark und Kärnten bedacht und schließlich ging der Preis der Jury an den Brasilianer Eder Santos für seinen faszinierenden und die Möglichkeiten des Mediums selbst auslotenden „Video Letter“ Neptune’s Choice, eine Beschreibung Amsterdams in akustisch und formal subjektiv gestalteten Bildern als eine Entscheidung des Meeresgottes, Territorium in künstlicher Abgrenzung seines Reichs abzutreten. Mit lobender Anerkennung bedacht wurden die aus Bosnien stammende Österreicherin Azra Aksamija (Arizona Road) und Kamal Aljafari (Visit Iraq) aus Israel.

Wenzel Mracek

 

 

 

„Reality Check“ in Bruck/Mur
< In Bruck vertreten: Werke des jungen Wiener Künstlers Johannes Hierzenberger


Einen repräsentativen Querschnitt durch das Spektrum der gegenständlichen Kunst in Österreich zeigt die NöART (Nö. Gesellschaft für Kunst und Kultur) in Kooperation mit der Stadt Bruck/Mur. Der Besucher erhält anhand der über 70 Exponate Einblick in Sicht- und Arbeitsweisen von 36 KünstlerInnen. Die vom Maler Christian Hofmann kuratierte Schau präsentiert unterschiedlichste Strömungen (Hyper- bzw. Fotorealismus, Pop Art, Fotomalerei etc.), die den vorhandenen Stilpluralismus dokumentieren. Die zeitliche Dimension, die drei Künstlergenerationen umfasst, ergibt einen interessanten Spannungsbogen: Hansjörg Vogel (Jahrgang 1918), Ullrich Gansert (Jahrgang 1942) und Johannes Hierzenberger (Jahrgang 1975) standen jeweils in Lehrer-Schülerbeziehungen. Die verwendeten Techniken umfassen klassische Öl- und Acrylmalerei, Lasurtechniken, Gouachen und Mischtechniken. Die Druckgraphik ist mit meisterhaften Blättern von Franz Bayer, Jan Peter Tripp, Wolfgang Herzig und Heribert Just vertreten.

Kulturhaus-Galerie der Stadt Bruck/Mur | Schillerstraße 3 | 16. April bis 16. Mai
Infos: NöArt | 02742-755 90 | office@noeart.com

 

 

 

  Ho Chi Mins Pistole in der Obersteiermark Leoben macht wieder als Ausstellungsort von sich reden: Mit „Faszination Vietnam – Götter, Helden, Ahnen“ wird in der Kunsthalle der Montanstadt die siebente ethnologische Ausstellung en suite gezeigt.


100.000 BesucherInnen erhofft sich Leobens Bürgermeister Matthias Konrad (die Ausstellung „Japan“ im Vorjahr wurde von 94.000 gesehen); ein Wunsch, der angesichts der Qualität der Exponate und der Klarheit der Konzeption wohl in Erfüllung gehen wird. „Manche der hier ausgestellten Leihgaben durften erst nach einer Gesetzesänderung außer Landes gebracht werden“, verdeutlicht der Generaldirektor des Wiener Kunsthistorischen Museums, Wilfried Seipel, den ideellen Wert mancher Ausstellungsstücke. Manche davon werden auch in Zukunft nie mehr im Ausland zu sehen sein, weil sie zum nationalen Kulturgut erklärt wurden, ergänzt der Kurator der Schau, Christian Schicklgruber vom Museum für Völkerkunde – „wir haben die schönsten Stücke aus den wichtigsten Museen des Landes als Leihgaben erhalten.“

Auf solchen Fahrrädern wurden im Krieg gegen die US-Besetzer Lebensmittel und Waffen aus dem Norden über den „Ho-Chi-Minh-Pfad“ in den Süden transportiert

Von der Bronzezeit bis zum 21. Jahrhundert
Die Ausstellung zeigt 670 Artefakte aus 3000 Jahren Geschichte – von der Bronzezeit bis zum heutigen Tag, von der Ritual-Trommel aus dem 6. vorchristlichen Jahrhundert bis zu einer Pistole aus dem Besitz des Widerstandskämpfers und Revolutionärs Ho Chi Minh. Highlights sind zweifellos die herrlichen Keramikobjekte aus verschiedenen Epochen und die verschiedenen Kultgegenstände von Buddhastatuen über Skulpturen taoistischer Gottheiten bis hin zu Hausaltären, welche eindrucksvoll die religiöse Vielfalt des Landes dokumentieren.

Dorf-Schutzgottheit, Statue aus dem 18./19.Jhdt. >

Dem Thema der Nationswerdung und des Befreiungskampfes – in historischer Zeit gegen die chinesische, im vergangenen Jahrhundert gegen die französische und US-amerikanische Besetzung ist seiner Bedeutung für den südostasiatischen Staat entsprechend einiges an Raum gewidmet.

– cs –

Die Anreise empfiehlt sich per ÖBB (zB ab Graz 08.42 – an Leoben 09.25) – die auch ein ermäßigtes Ticket für AusstellungsbesucherInnen anbieten (zB für eine Familie mit 2 Kindern um 39,- ab Graz) | Infos: 05-1717 oder www.oebb.at

Faszination Vietnam – bis 1. November in der Kunsthalle Leoben | täglich von 9.00 - 18.00 | Führungen für EinzelbesucherInnen: 11.00 und 15.00 |
Gruppen ohne Aufpreis gegen Voranmeldung unter 03842-4062-408 | Erwachsene: 8 Euro | 2 Erwachsene + Kinder bis 15 Jahre: 16 Euro | div. Ermäßigungen für Senioren, Kinder, Gruppen

Weitere Infos: www.leoben.at/vietnam

 

 

 

Jazz mit D. Dorner auf Radio Steiermark
< Dieter Dorner moderiert Jazz-Leiste auf Radio Steiermark


Die grünweißen Radiomacher haben ihr Herz für den Jazz entdeckt, es aber gleich wieder verlegt – nämlich hinter den 22-Uhr-Nachrichten: Seit 5. April moderiert Dieter Dorner montags ab drei nach zehn „Jazz at it’s best“.

Ziel, so der ORF Steiermark, ist es "... allen Interessierten einen Überblick über das Jazzgeschehen in der Steiermark zu geben und über Neuigkeiten und Aktivitäten in diesem Bereich zu informieren.“ Nicht zu kurz kommen soll bei der Sendung auch die lokale Jazz-Szene.

 

 

 

  Podiumsdiskussion zur Baukultur


Das gegenwärtige Baugeschehen in der Stadt wie auf dem Land ist von Material- und Formenvielfalt, mangelhaften Proportionen und Selbstdarstellung gekennzeichnet. Zeigt sich in dieser krisenhaften Entwicklung ein Versagen von Bauherren, Architekten und Behörden oder versagen wir alle? 2003 wurde keine „Geramb-Rose“ verliehen, weil sich Jury und Vereinsvorstand nicht einigen konnten. Eine Podiumsdiskussion mit Vertretern der Landesbaudirektion und Architekten – anschließend an ein Referat von Ao.Univ.Prof. Christian Kühn – soll Verantwortungen definieren und Lösungsansätze für eine bessere Baukultur in der Steiermark erarbeiten.

 

HDA | Engelgasse 3–5, 8010 Graz | 23. April 2004 | 19:00 Uhr

 

 

 

Afrikanische und steirische Körbe museal
< Michael Kienzer und eine Installation o.T. im Volkskundemuseum


Unter dem Titel Neun afrikanische Körbe und eine Installation von Michael Kienzer zeigt das Volkskundemuseum im Stöcklsaal in der Paulustorgasse bis zum 31. Mai eine räumlich groß angelegte und zugleich thematisch sehr konzentrierte Ausstellung. Dem Konzept, neben der permanenten Schausammlung auch Wechselausstellungen zu ausgesuchten Themen zu zeigen, folgt das Volkskundemuseum seit Ende des vergangenen Jahres. Nach Richard Kriesches Projekt Humane Skulpturen, das ab April ein weiteres Mal in der Landwirtschaftlichen Sammlung des Schlosses Stainz gezeigt wird, folgt nun, kuratiert von Peter Pakesch und Roswitha Orac-Stipperger, die Präsentation afrikanischer Flechtkunstwerke in neun Beispielen.

Intention der Kuratoren ist es, die handwerklichen und im kulturellen Austausch wechselnd zu interpretierenden Qualitäten eines Artefakts als Kunstwerk zu hinterfragen. Den ausgesuchten und hier museal archivierten Körben aus verschiedenen Regionen des afrikanischen Kontinents steht eine Akkumulation hunderter Körbe heimischer Provenienz gegenüber, die, vergleichbar jenen, ihr Ausgedinge – als ehemalige Werkzeuge in vorwiegend landwirtschaftlichem Gebrauch – im Depot des Landesmuseums Joanneum in Stainz gefunden zu haben scheinen. Michael Kienzer, Jg. 1962, in Graz und Wien lebender bildender Künstler, gestaltete die korrespondierende Installation aus Körben verschiedenster Form und Größe zur einer beinahe synästhetisch ansprechenden Ansammlung ehemaliger Gebrauchsobjekte: Denn nicht allein die Form dieser Konstellation führt den Betrachter in die eigene Erinnerung beziehungsweise Vorstellung um Geschichte und Gebrauchswert dieser Körbe von ihrer Herstellung bis zur Ausmusterung, es ist auch der intensive und so gar nicht urbane Geruch, den die ehemals profanen Wirtschaftsbehältnisse verströmen.

Wenzel Mracek

 

 

 

„Jesus Christ Superstar“ an der Oper Eine stattliche Anzahl an Premieren präsentierte Opern-Intendant Jörg Koßdorff für die Spielzeit 2004/2005 der Grazer Oper. Highlight: das Musical "Jesus Christ Superstar" unter der musikalischen Leitung des populären Sandy Lopicic.

< Intendant Jörg Koßdorff will mit Jesus Christ Superstar die Musical-Erfolge der Grazer Oper fortsetzen


Mit einer einzigen Wiederaufnahme („Die Zauberflöte“) und 12 Premieren startet die Grazer Oper in die Spielzeit 2004/2005. Zum Saisonauftakt setzt Koßdorff auf eine Doppelpremiere: gestartet wird am 2. Oktober mit der Oper „Fidelio“, inszeniert von Vera Nemirova, tags darauf folgt der „Wildschütz“, welcher fast ausschließlich mit hauseigenen Künstlern besetzt ist.

Noch im Oktober darf sich das Grazer Publikum auf ein weiteres Musical-Highlight freuen – nach Sweeney Todd geht der Regisseur Josef E. Köpplinger auch heuer wieder ans Werk und wird in viel versprechender Zusammenarbeit mit dem musikalischen Leiter Sandy Lopicic „Jesus Christ Superstar“ inszenieren. Mit Marquita Lister wurde für „Tosca“, Premiere am 13. 11. 04, eine hochkarätige Gesangsbesetzung gefunden – und auch die drei großen Frauenrollen des „Rosenkavalier“ werden aus dem eigenen Ensemble besetzt.

Weiters auf dem Programm stehen u.a. die Operette „Wiener Blut“, „Die alte Jungfer und der Dieb“ – eine groteske Oper in 14 Szenen, das Kindermusical „Pinocchio“ und die schönste Liebesgeschichte der Welt (diesmal getanzt): Romeo und Julia, choreographiert und inszeniert von Ballettdirektor Darrel Toulon höchstpersönlich. Mit Metamorphosen wird dem Tanz ein gänzlich neues Gesicht verliehen: das ko-produktive Tanzstück wird von drei Choreographen gemeinsam inszeniert, darunter Catherine Guerin, die mit D.O.G.S. und Birds Club schon für spannungsgeladenen „Tanzstoff“ gesorgt hat.

– cw –

 

 

 

Die Nacht der Autoren: 5 Talente „aufgedeckt“
< Publikumsliebling Gerhild Steinbuch


Eine Nacht lang stand das Grazer Schauspielhaus im Zeichen der Newcomer: Am Programm standen fünf Uraufführungen von fünf Grazer (Jung-AutorInnen, die an fünf verschiedenen Spielorten präsentiert wurden. U.a. wurde auch ein Werk der erst 21-jährigen Autorin Gerhild Steinbuch auf seine „Bühnentauglichkeit“ überprüft. Ergebnis: Das Publikum will mehr Steinbuch sehen.

Exklusiv für das Schauspielhaus Graz verfassten fünf in Graz arbeitende AutorInnen Monologe und Minidramen, welche von Deborah Epstein, Matthias Fontheim, Elisabeth Gabriel, Helmut Köpping und Rudi Widerhofer inszeniert und vom Hausensemble am 28.3. an fünf unterschiedlichen Orten im Schauspielhaus in Szene gesetzt wurden – als Schauplatz musste u.a. sogar die Kantine herhalten.

Die „Fleischgerichte“ von Olga Flor fand das Publikum „köstlich“ – Schauspieler Erik Göller in der Rolle eines tyrannischen, perversen Feinspitz klopfte nach allen Regeln der (Koch-)Kunst seine imaginäre Frau weich, große Zustimmung fanden auch die Stücke von Johannes Schrettle, Uwe Lubrich und Rudi Widerhofer.

Publikumsliebling Gerhild Steinbuch berührt mit „streifen“ ein gesellschaftliches Tabuthema – das Stück über bedingungslose Liebe, bedingte (Sucht)-Krankheit und die graue Schnittmenge dazwischen gewähren dem Publikum tiefe Einblicke in die menschliche Psyche. Ensemble-„Neuling“ Thomas Prazak, den es als „Paul“ zur Mutter seiner Verlobten hinzieht, stellt Abhängigkeit mit hohem Einfühlungsvermögen dar. Steinbuch: „Es geht um Menschen, die in sich keinen Halt finden und deswegen anderen auch keinen Halt geben können“ – mit den Worten Pauls: „bei bedarf: reduzieren. hirnfreimachen vom schmutz. aber offen halten. kopf weg. nur mehr ein gefühl. das ist sehr heilsam, manchmal.“ Die 21-jährige Jusstudentin erhielt für ihr Stück „kopftot“ 2003 den Retzhofer Literaturpreis und gewann den Stückewettbewerb auf dem 4. Festival Internationaler Neuer Dramatik in Berlin. Ebenso auf weitere Auszeichnungen hoffen lässt ihr Werk „Dame“, welches dieses Jahr von der Gruppe drahtseilakt/Theater im Bahnhof uraufgeführt wurde. Wie entstehen die Werke der jungen Preisträgerin? „Ich höre viel Musik – über die Musik empfange ich die Stimmungen, die ich zum Schreiben brauche“.

– Claudia Windisch –

 

 

 

  Mit KORSO gewinnen: Zwei Sommertage Kultur & Wellness im Weinviertel Gehobenen Kulturgenuss für jeden Geschmack in wunderschönem Ambiente bietet das Weinviertel-Festival von 1. April bis 31. Oktober.


Nach dem Waldviertel (2001), dem Mostviertel (2002) und dem Industrieviertel (2003) präsentiert sich heuer das Weinviertel in über 110 hochkarätigen Kulturprojekten, die alle Formen des künstlerischen Ausdrucks zwischen Tradition und Innovation abdecken. Die Bandbreite reicht von Lesungen und Konzerten über Tanz und Theater bis zu Foto-Ausstellungen, Filmabenden und offenen Workshops diesseits und jenseits der Landesgrenze.

KORSO verlost beim KORSO-Kulturquiz in Kooperation mit dem Weinviertel-Festival ein Festival-Package, bestehend aus: Gutschein für eine Übernachtung (2 Erwachsene + bis zu 2 Kinder), Gutschein für einen Thermeneintritt in die Therme Laa (2 Erwachsene + bis zu 2 Kinder) und 2 Eintrittskarten für ein Konzert des internationalen Klassikfestivals „Kultur in Schloss Kirchstetten“, das von 10. Juli bis 11. September im Rahmen des Weinviertel-Festivals stattfindet (das genaue Programm dieses Festival-Teils findet sich unter www.schloss-kirchstetten.at).

Weitere Höhepunkte des Weinviertel-Festivals: Die Habaner – Heilige und Ketzer. Kunst und Kultur der Wiedertäufer im niederösterreichisch-mährisch-slowakischen Grenzgebiet (Ausstellung bis 31. 12. im Stadtmuseum Hollabrunn), das „Weinlandfilmfestival“ (am 17. 4. in Stockerau und am 18. 9. in Laa), bei dem ausschließlich Spielfilme gezeigt werden, die im Weinviertel, in Südmähren und in der Westslowakei gedreht wurden, und verschiedene Festlichkeiten anlässlich des EU-Beitritts der tschechischen und der slowakischen Republik, z.B. ein Begegnungsfest am 30. 4. ab 18.00 in Poysdorf und am 1. Mai ab 10.30 auf Schloss Mikulov (CZ) – zwischen Retz und Znaim (bzw. den Grenzübergängen Retzbach und Hnanicé) wird ein 1,6 km langer Frühstückstisch aufgestellt.

Alle Events, Darbietungen, Ausstellungen unter www.weinviertelfestival.at und unter 02527-34 234-0 | office@weinviertelfestival.at

Im Rahmen des Weinviertel-Festivals findet eine Klassik-Reihe mit hochkarätigen Ensembles auf Schloss Kirchstetten statt – mit etwas Glück können Sie nicht nur den Eintritt für’s Konzert, sondern auch die darauffolgende Übernachtung und einen Wellness-Tag in der Therme Laa beim KORSO-Kulturquiz gewinnen!

 

 

 

Kinder-Theater tourt durch die Steiermark
< „Frau Finster“ besucht fünf steirische Gemeinden


Nach dem großen Erfolg im Herbst 2003 gastiert das Kindertheaterfestival KuKuK zwischen 20. 4. und 27. 5. in St. Marein bei Neumarkt, Leibnitz, Bärnbach, Feistritz bei Anger und Kirchbach. Das Grazer Mezzanin-Theater zeigt „Frau Finster“, das Wiener Cache-Cache-Theater „Janski der Affe“, die Wiener Compagnie Snafu einen „Schrägen Vogel“ und die Koproduktion Mezzanin Theater/TaO!/Kumeina bringt „Sisi“, eine integrative Jugendtheaterproduktion. Noch sind Plätze für Schulklassen und EinzelbesucherInnen frei.

Die Termine der einzelnen Vorstellungen sind über die Info-Hotline 0664–241 76 68 zu erfragen bzw. unter www.mezzanintheater.at zu finden.

 

 

 

  Musik-Events, Literatur und Ausstellungen in Gleisdorf


Aus dem reichhaltigen Kulturangebot der Stadt Gleisdorf gibt’s auch diesmal wieder eine Reihe von Empfehlungen für (fast) alle Geschmäcker.

Am 16. April spielt das instrumentalkundige Quartett „folksmilch“ einen „Worldmilk-Mix“ von irischen Weiden, südamerikanischen Stadtparks, heimischen Almen und Bergwiesen des Balkan > Kulturkeller, Gleisdorf, Weizerstraße | 20.00 Uhr | Karten und Infos: 03112–2601–421

Von lateinamerikanischen Rhythmen inspiriert präsentiert am 18. April der bekannte Gitarrist Stefan Oser mit seinem Trio das Programm „Tiempo Compartido“ > Kulturkeller, Gleisdorf, Weizerstraße | 18.00 Uhr | Karten und Infos: 03112–2601–421

Afro-cuban Music und Hot Salsa wird am 29. April vom Ensemble Milagros Piñera & Sanmera im forumKLOSTER geboten. Hinter diesem ungewöhnlichen Namen („Wir sind mehrere“) verbergen sich zehn hochkarätige Musiker aus Österreich, Kuba und Venezuela > forumKLOSTER, Franz-Josef-Strasse | 20.00 Uhr | Karten und Infos: 03112–5111 oder 0664–13 35 770 | tip@gleisdorf.at

Am 23. April stellt Gerhard Bronner seine Erinnerungen „Spiegel vorm Gesicht“ in einer „One-Man-Show“ aus Kabarett und Lesung (mit Klavier) vor > Städtische Musikschule, Gartengasse | 20.00 Uhr

Moderne Kunst wird im Rathaus mit Bildern von Evelyne Jöllinger präsentiert. Die freischaffende Künstlerin arbeitet bevorzugt in einer Öl/Kasein-Technik, die sie mit Drucktechniken anreichert > Rathaus, Florianiplatz

Die Galerie in der Musikschule zeigt Werke von Ilse Burkelz. Die „Roten Bilder“ vermitteln in kräftigen Farben sensuelle Vitalität und „ekstatische“ Entäußerungserfahrungen > Galerie in der Musikschule | Mo–Fr 9.00 - 11.30 | Mo und Do 19.00 - 20.00 Uhr | bis 28. Mai

 

 

 

Literatur in Fahrt


Der Retzhofer Literaturpreis geht in die zweite Runde – und junge AutorInnen, die sich für ihn beworben haben, präsentieren ihre Texte „unterwegs“ in szenischen Lesungen. Die erste Literatur-Reise findet unter dem Motto „grenzen-los“ am 7. Mai statt, startet um 16.00 vor dem Hauptgebäude der Karl-Franzens-Universität Graz und führt nach Slowenien – die zweite beginnt am 4. Juni um 15.30 am gleichen Ort und führt in die Südsteiermark.

Für kulinarische und künstlerische Wegzehrung ist auf beiden Lese-Reisen gesorgt – Busfahrt, Eintritt, Weinverkostung und Jause kosten 25,-
Info/Anmeldung: (0316) 380 7428

 

 

 

„Palais Attems ist keine Dorfkapelle“
< Prof. Wilfried Lipp: Land darf Palais Attems nicht aus der Hand geben.


Harsche Kritik am Umgang der Stadt Graz mit dem ihr anvertrauten Weltkulturerbe übt der Präsident von ICOMOS Österreich. „Bereits vier Jahre nach Aufnahme der Grazer Altstadt und des Schlossberges in die ,World Heritage List‘ ist Graz im Bericht der gefährdeten Weltkulturdenkmäler aufgelistet“, moniert Univ.-Prof. Dr. Wilfried Lipp, Präsident des österreichischen Nationalkomitees von ICOMOS, jener Organisation, welche die UNESCO in Fragen des Welterbes berät. Anlassfälle für die Aufnahme in die Negativ-Liste waren die Überbauung der Thalia und der Abriss des Kommod-Hauses, nun gerate Graz aber zusätzlich durch den fortschreitenden Verfall des Palais Attems, den drohenden Abriss des barocken Gebäudes in der Sackstraße 28-30 und den ebenfalls drohenden Abbruch der Messehalle 11 in die Schlagzeilen. Die Schuld gibt Lipp der „,Eventisierung‘ und Ökonomisierung“ der urbanen Lebenswelt – während am Balkan oder im Irak kriegerische Ereignisse das Weltkulturerbe gefährdeten, seien es in den westlichen Ländern so genannte „zivilisatorische“ Risken – wie etwa Verwertungsinteressen.

Im Fall der Thalia stößt Lipp besonders auf, dass ursprünglich damit argumentiert wurde, dass ein Hotel in unmittelbarer Nähe zum Kulturbezirk fehle; nun sei aber nicht einmal mehr klar, ob dort überhaupt ein Hotel errichtet werde oder nur ein Bürogebäude.

Beim Objekt Sackstraße 28-30, das im Besitz der WEGRAZ steht, die bereits das Kommod-Gebäude abgerissen hat und deren Eigentümer Dr. Reinhard Hohenberg immer wieder im Zusammenhang mit dem ESTAG-Skandal genannt wird, befürchtet Lipp „Fassadismus“ – die Aushöhlung des Gebäudes bei Erhaltung der straßenseitigen Fassade. Schuld daran sei u.a. das österreichische Denkmalschutzgesetz, das in seiner letzten Novellierung 2000 wieder die zwischenzeitlich abgeschaffte Teil-Unterschutzstellung ermögliche. Die österreichische Denkmalschutz-Gesetzgebung sei ohnehin äußerst mangelhaft, weil sie u.a. keine Eingriffsmöglichkeit der öffentlichen Hand vorsehe, wenn ein Eigentümer ein denkmalgeschütztes Gebäude mutwillig verfallen lässt.

Nicht nur die Stadt Graz gerät ins Schussfeld des Kulturerbe-Bewahrers: Empörend findet der ICOMOS-Präsident, „wie das Land mit dem Palais Attems umgeht – es handelt sich ja nicht um irgendeine Dorfkapelle“. Lipp warnt eindringlich vor der Auslieferung an private Investoren: „Ein privater Partner ist schnell zu finden, aber wenn er das Objekt nicht entsprechend erhält, ist nichts einklagbar oder exekutierbar – bestimmte Aufgaben kann nur der Staat erledigen. Ich appelliere an das Land Steiermark, das Palais nicht aus der Hand zu geben.“

– cs –

 

 

 

Hoch vom Lachstein an
von Jörg-Martin Willnauer

 

KORSO ist seiner Zeit voraus.
Aufmerksame Leserinnen und geneigte Leser wissen das längst.
Auch das KORSO-Team kann davon Lieder singen:
Manches Thema, das durch KORSO-Recherchen an die Öffentlichkeit kam, fand sich später „exklusiv“ in anderen Gazetten und im ORF.
Unser Magazin für geistige Nachhaltigkeit findet sich sogar in der Grazer Burg!

ULFLH höchstpersönlich zählt zur KORSO-Lese-Gemeinde (ein Abo hat sie meines Wissens leider noch nicht).
Jüngst ging ein Rauschen durch den Blätterwald:
Die steirische Landeshymne sollte zum Entsetzen blauer Funktionäre ihren revisionistischen Touch verlieren und etwas zeitgemäßer werden …
Solches hatten die wackeren Kolumnisten Jörg Nauer bzw. Martin Will schon vor Jahren im KORSO gefordert.

Nun wurde die im Nationalrat weilende Dichterfürstin Andrea Wolfmayr landeshauptfrauseits gebeten, die Hymne lyrisch an die Gegenwart heranzuführen. Wolfmayr ihrerseits forderte ihre Dichter-KollegInnen Andrea Sailer, R. P. Gruber und Wolfgang Pollanz auf, entsprechende Neudichtungen zu liefern und lockte mit Medienpräsenz: „Durch die Mitwirkung der Kleinen Zeitung und des ORF an diesem Projekt werden jene Autoren, die eingeladen sind, Vorschläge einzureichen, auch medial begleitet …“

Allerdings hatte der kürzlich in der Kleinen Zeitung veröffentlichte Text nichts mehr mit den Sailer-Gruber-Pollanz-Entwürfen zu tun, was dem literarischen Trio übel aufstieß. O-Ton Pollanz: „Der Vorschlag, der hier unterbreitet wurde, ist gleich altbacken wie der ursprüngliche Text und wir distanzieren uns ausdrücklich davon.“ Die Kolumnisten Jörg Nauer und Martin Will, seit jeher harmoniebedürftig, haben nun ihrerseits eine Variante vorgelegt, die alle Seiten zufrieden stellen sollte; enthält sie doch ein Element, das alle Eingeborenen unabhängig von Alter, Geschlecht, Status und Bildung verbindet: Hass auf den Piefke.

Und einmal mehr kommt die KORSO-Gemeinde zuerst in den Genuss der neuen Landeslyrik:

1) Hoch vom Lachstein an, bis nach Radkersburg,
Von der Soboth bis zum Semmering,
Von der Grazer Burg bis zum Herzchirurg,
Vom Professor bis zum Dipl.-Ing. (singen alle):


Unser schönster Gast ist der deutsche Gast
Ist der schwerste, reichste, beste Gast.
Unser schönster Gast ist der deutsche Gast
Er wird heiß und abgrundtief ... verehrt.

2) Er ist sehr charmant, äußerst rücksichtsvoll,
Sein Humor ist weltberühmt und fein. (sing: fain)
Er fällt nie zur Last. Ach das wäre toll,
Könnte jeder Gast ein Deutscher sein!

Denn der schönste Gast ist der deutsche Gast;
Ist der schwerste, reichste, beste Gast.
Unser schönster Gast ist der deutsche Gast!
Er wird heiß und abgrundtief ... geliebt.

3) Ob du Klasnitsch heißt, Piffl-Pertschevitsch,
Frisinghelli oder Blasitschek.
Damisch, Rantascha oder Kolaritsch,
Csoklitsch, Sagernigg, Sabukoschek: (Sing!)

Unser schönster Gast ist der deutsche Gast;
Ist der schwerste, reichste, beste Gast.
Unser schönster Gast ist der deutsche Gast!
Er wird heiß und abgrundtief …

 

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