korso Kunst/Kultur
Das Informationsmagazin 
der Steiermark
 
04/2003
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„Der Turmbau zu Babel“ 2003
< Prof. Dr. Wilfried Seipel/Generaldirektor des KHM Wien

 

Die vom Kunsthistorischen Museum Wien konzipierte Großausstellung „Der Turmbau zu Babel“ ist eines der Highlights von Graz03. Ausgangspunkt der Schau ist der biblische Mythos des Turms zu Babel, der für die Sprachverwirrung und Zerstreuung der Menschheit steht. Die im Schloss Eggenberg gezeigten 650 Exponate von 115 Leihgebern vermitteln eine Vorstellung von der Auseinandersetzung der Menschheit mit dem Ursprung und der Vielfalt von Sprache und Schrift.
Interaktive Klanginstallation „On air“ > von Prof. Arch. Christian Möller, University of California Los Angeles

„Noch nie ist eine Ausstellung zu diesem Thema in dieser Dichte und Form gezeigt worden“ betont Prof. Dr. Wilfried Seipel/Generaldirektor des KHM Wien. Die interaktive Klanginstallation „On air“ im Innenhof des Schlosses macht die Zerstreuung der Menschheit doppelt deutlich: Berührt man den Klangstab IRAN hört man im Hintergrund das Dröhnen der Bomben aus dem IRAK. amz

Ausstellungsdauer: 5. April bis 5. Oktober 2003 | Schloss Eggenberg Graz | Öffnungszeiten: täglich 10.00 – 18.00 Uhr | Do 10.00 – 21.00 Uhr

 

 

Die besten Köpfe Der Grazer Soziologe Karl Acham erfand die Vortrags- und Diskussionsreihe masterminds für die Kulturhauptstadt Europas 2003. Der hoch gesteckte Anspruch, „Transformationen von Wirtschaft, Politik und kulturellem Selbstverständnis nach dem Ende des Kalten Krieges“ darzustellen, harrt nach dem Auftakt im Meerscheinschlössel weiterhin seiner Bewältigung.

 

Zu Vortrag und Podiumsdiskussion geladen waren der Soziologe Wolfgang Eßbach aus Freiburg i. B., Werner Plumpe, Wirtschaftshistoriker in Frankfurt a. M. und der Ordinarius für Kultur- und Geistesgeschichte an der Wiener Universität für angewandte Kunst, Manfred Wagner. Moderiert von Karl Acham legten die drei Professoren ihre Sicht „prekärer Verhältnisse zwischen Politik, Wirtschaft und Kultur“ dar, wobei sich der geneigte Zuhörer einem wachsenden No-na-Eindruck nur schwer erwehren konnte. Wenn prekär im Sinn von misslich, schwierig oder heikel zu verstehen ist, blieb die Frage nach der aktuellen Relevanz des Themas letztlich unbeantwortet, zumal die Überlegungen nicht über das ohnehin latente Beziehungsgeflecht zwischen Politik, Wirtschaft und Kultur hinaus führten. Eßbach bezeichnete den Moment, an dem die Beziehungen zwischen den drei Funktionssystemen prekär werden, als jenen der Ausdifferenzierung innerhalb demokratischer im Gegensatz zu hierarchisch orientierten Gesellschaften. In einem nicht säkularisierten System, in dem beispielsweise der Islam staatstragend sein kann, sei Kultur striktes Subsystem der Religion, daher im Verhältnis nicht prekär. Immerhin widmete Eßbach sich unter der Voraussetzung, Kultur sei im weitesten Sinn das Erziehungssystem von Gesellschaften, der Frage, welche Stellung dann die Unterhaltungskultur einnimmt. Adorno und Horkheimer prägten den Begriff Kulturindustrie, dem gegenwärtig wohl ein Eventwesen einzuordnen ist. Nur angedeutet wagt Eßbach einen Blick in die Zukunft, in welcher sich der Event zum Teil einer Avantgarde auswachsen könnte.

Plumpe gab einen Abriss der Wirtschaftsgeschichte der BRD seit den 50er-Jahren des letzten Jahrhunderts mit dem anschaulichen und ebenso wenig überraschenden Befund des bis zur Jahrtausendwende stetig steigenden BIP bei gleichzeitig immens steigender Staatsverschuldung. „Der Wohlfahrtsstaat hat sich als Idee nicht erfüllt, materielle Grenzen und vor allem die biologische Tragfähigkeit sind ausgereizt.“ Und schließlich nahm Manfred Wagner Bezug auf den Anfang der prekären Verhältnisse mit französischer und amerikanischer Revolution und der daraus resultierenden Zweiteilung einer hierarchischen Verortung des Kunstbegriffes: In den angelsächsischen Ländern ist Kunst einer der vielen demokratischen Faktoren, ebenbürtig dem Recht, der Gesundheit und anderem mehr, während speziell in den deutschsprachigen Ländern die Kunst in höchstem Maß als identitätsstiftend betrachtet wird und wurde, was letztlich Hitler in den Rang eines Art Directors versetzte. Kunst, insbesondere seit der Moderne, versteht Wagner als „Grundlagenforschung, die sich mit der sinnlichen Wahrnehmung der Welt beschäftigt“.

Wenzel Mracek

 

 

„Maria, dich lieben ist allzeit mein Sinn …“
Kein Museum der Welt gibt freiwillig seine besten Stücke her. Außer vielleicht in der Provinz Steiermark.


< Die "Admonter Madonna" – das Stift will die Statue, die es 1935 verkauft hat, nun gratis zurückbekommen

 

Landesmuseum Joanneum, Alte Galerie, Inventarnummer P 14: Diese gotische Marienstatue zu lieben haben viele im Sinn. Die heute „Admonter Madonna“ genannte Holzfigur sucht stilistisch ihresgleichen, gehört dem Land Steiermark und zu den absoluten Highlights der Mittelaltersammlung der Alten Galerie. Aufgrund ihres künstlerischen Wertes zählt sie zu jenen Objekten, die nach Landesregierungsbeschlüssen von 1954 und 1972 von jeder Leihgebung ausgeschlossen sind.

„Die Chefin hat’s versprochen“
Bedeutende Kunstwerke des Stiftes Admont sind heute in ganz Europa verstreut und für die innovativen Benediktiner, welche seit Jahren anspruchsvolle Ausstellungen anbieten und gerade das zweitgrößte Museum der Steiermark fertig stellen, natürlich nicht mehr erreichbar. Bei Kunstschätzen im Landesbesitz rechnete man sich bessere Chancen aus. Das Stift setzte auf die Politik. Am 19. Oktober 1999 beantragte der lokale ÖVP-Abgeordnete Kurt Tasch im Landtag, die Landesregierung aufzufordern „alle Möglichkeiten auszuschöpfen, die ‚Admonter Madonna‘ als Dauerleihgabe dem Stift Admont zu überantworten.“ Dabei wurde fälschlich der Eindruck erweckt, als sei diese Statue das Kernstück frommer Marienverehrung à la Mariazell gewesen: „Über Jahrhunderte sind fromme Pilger nach Admont gekommen, um der als wundertätig bekannten Madonna von Admont die Ehre zu erweisen.“ Das Ansinnen fand Beifall bei ÖVP und FPÖ und wurde angenommen.

Für LAbg. Tasch ist heute die Angelegenheit zufriedenstellend erledigt. Er geht davon aus, dass die Figur heuer nach Admont kommt, beruft sich auf einen (nicht existenten) Landesregierungsbeschluss vom Oktober 2002 und auf das Versprechen von Landeshauptfrau Waltraud Klasnic: „Die Chefin hat’s versprochen.“ Tatsächlich hat Klasnic im Dezember 2001 bei einer ÖVP-Bezirkskonferenz in Gaishorn definitiv die Rückkehr der Statue zugesagt. Museumsdirektor Michael Braunsteiner frohlockte im Dezember 2002: „Am 15. August 2003 ist es so weit. Die gotische Admonter Madonna aus dem Jahre 1310 – seit 1935 aufgrund einer Notvergabe an das heutige Landesmuseum Joanneum in Graz nicht mehr im Besitz der Abtei – wird uns als Dauerleihgabe vom Joanneum übergeben und feierlich in die derzeit noch leere Hochsicherheitsvitrine gestellt.“

„Verschleppung hiedurch vermieden“
Während der Wirtschaftskrise forderte die Landesregierung 1932 den Verkauf der Depotbestände der landeseigenen Kunstsammlungen, was das Kuratorium des Landesmuseums Joanneum verhindern konnte. Steirische Klöster trennten sich von Kunstschätzen. Aus Admont wechselten über 70 mittelalterliche Handschriften, Faltstühle, Tafelbilder, Pietàs und andere Figuren den Besitzer. Kunstwerke, die man heute in Dublin, Madrid und Lissabon, in Wien und in der Alten Galerie des Joanneums bewundern kann.

Für den Posten „Sakristei: stehende Madonna“ bot 1935 die Münchner Firma Brettschneider elftausend Schilling zuzüglich Ausfuhrtaxe. Das bischöfliche Ordinariat genehmigte im Mai den Verkauf, doch das Bundesdenkmalamt verweigerte die Ausfuhr. Der Leiter der Landesgalerie, Karl Garzarolli, schätzte die Figur schließlich auf 12.000 Schilling, was heute kaufkraftmäßig einem Betrag von 33.000 Euro entspricht. Im Juni wurde dem Stift der Verkauf an den Bestbieter, das Land Steiermark, genehmigt. Am 28. Juni 1935 präsentierte im Landtag der Abgeordnete Josef Krainer sen. ein Gesetz, mit dem „die Landesregierung ausnahmsweise Kunstwerke von kunstgeschichtlicher Bedeutung an Zahlungsstatt übernehmen“ konnte, „wenn eine dem öffentlichen Interesse an den betreffenden Kunstwerken entgegenstehende Veräußerung oder Verschleppung hiedurch vermieden werden kann“.

So gingen Kunstschätze aus Admont in das Eigentum des Landes über: darunter auch eine als „Sakristei-“ oder „Stiegenhausmadonna“ bezeichnete Figur, die wohl seit der Barockisierung nicht mehr in der Stiftskirche stand und Generationen von Admonter Kirchgängern auch gar nicht zugänglich war.

„Nur sinnloser Wind produziert“
Während LH-Stv. Peter Schachner als bis 2000 zuständiger Kulturreferent nicht bereit war, in die Sammlungen des Museums einzugreifen, witterte man mit der Bestellung von Gerhard Hirschmann Morgenluft. Bis heute ist man in diesem Regierungsbüro der naiven Ansicht, dass „die Madonna als Dauerleihgabe dorthin zurückkommen soll, wo sie 600 Jahre gestanden hat.“ Im Joanneum selbst wehrte man sich gegen die politische Determinierung der Sammlungspolitik. Man berief sich auf den Codex of Ethics des Internationalen Museumsbundes und wurde national und international unterstützt. Gottfried Biedermann, Leiter der Alten Galerie, machte kein Hehl daraus, was er von diesen Begehrlichkeiten hielt: „Das wäre genau so, wie wenn Sie den Museumsdirektor des Louvre fragen, ob er die Mona Lisa hergibt.“ Seit 1. Jänner 2003 ist alles noch komplizierter. Das Landesmuseum ist ausgegliedert und verfügt über die Nutzungsrechte an den Exponaten, die aber weiterhin im Landesbesitz verbleiben. Die Politik spielt nun den Ball weiter: das Büro Klasnic verweist auf das Büro Hischmann und dieses auf die neue Museumsgeschäftsführung. Dort hat man schon erste Schritte gesetzt, um die Angelegenheit ohne Gesichtsverlust zu regeln. Wolfgang Muchitsch und Peter Pakesch besuchten vor einem Monat das Stift zu einem Gipfelgespräch mit Abt Bruno Hubl und dem stiftischen Wirtschaftsdirektor Helmuth Neuner: Angeboten wurde Kooperation, auch gemeinsame Ausstellungsprojekte, die auch die „Admonter Madonna“ miteinbeziehen könnten. Die Gespräche verliefen gut, sei doch das Stift, so Neuner, „höchst interessiert an guter Zusammenarbeit mit dem Joanneum“.

Doch was die Statue betrifft, setzt Admont nach wie vor auf die Politik. Rund um die Madonna werde „nur sinnloser Wind produziert“, man habe die Zusagen von Hirschmann, Pöltl und Klasnic und die Figur werde am 15. August in Admont stehen. Ob dieses Beharren nicht eine Kooperation mit dem Joanneum trüben könne? „Ein Fußballklub ist auch traurig, wenn ihm der beste Stürmer abgeworben wird – that’s life!“ meint Neuner sportlich.

Das Stift macht nun offensichtlich Druck mit einer leeren Vitrine. Um sich durchzusetzen, müsste die Landesregierung klare Weisungen geben und der Joanneum-Aufsichtsrat gegen die Interessen des Landesmuseums handeln. Dass es so weit kommt, darf bezweifelt werden. Admont wird wohl zur Kenntnis nehmen müssen, dass die Zeiten vorbei sind, in denen „Landesfürsten“ über mittelalterliche Kunstschätze verfügen können, als sei man noch im Mittelalter.

Hans-Peter Weingand

 

 

„... dann würde die steirische Kunstszene von Graz aus provinzialisiert“ Als Kurator der Neuen Galerie hat Peter Weibel entscheidenden Anteil an der Internationalisierung und Modernisierung der Grazer Kulturszene. Einseitige Änderungen seines Vertrages von Seiten des Landes haben seinen Weiterverbleib längere Zeit in Frage gestellt. Nach einem Kompromiss wurde der Vertrag nun auf weitere fünf Jahre verlängert. Günter Eisenhut und Christian Stenner sprachen mit Weibel über die Perspektiven der Neuen Galerie und der Kulturhauptstadt Graz nach 2003.
< Peter Weibel: International renommierter Kultur, Kunst- und Medientheoretiker, Kulturschaffender, Kurator … und Fürsprecher der lokalen Künstler-Szene

 

Herr Professor, Sie sind vom Land Steiermark nicht gerade nach den Regeln der Höflichkeit behandelt worden – warum wollten Sie dennoch weiterhin für die Neue Galerie tätig sein?

Zunächst einmal kenne ich Graz als Künstler seit den späten sechziger Jahren, weil hier damals der einzige Ort war, wo Avantgarde stattfinden konnte – das verbindet. Zum zweiten habe ich hier, meine ich, einiges aufgebaut – sowohl was die Ausstellungen als auch was die Sammlung betrifft. Nicht zuletzt bin ich der Sammlung durch eigene Leihgaben verbunden – Sie finden mich auch auf den Stiftertafeln, weil ich selbst weit über 200.000 Schilling an eigenem Geld in die Neue Galerie gesteckt habe und auch schon mit Privatmitteln eingesprungen bin, wenn ein Katalog nicht finanziert werden konnte. Und: Mit der Umwandlung des Joanneums in eine GesmbH ändert sich einiges für die Sammlung – so könnten durch die GesmbH erworbene Werke oder Schenkungen an diese verkauft werden; über diese Problematik ist sich der Gesetzgeber wahrscheinlich noch gar nicht im Klaren. All dies muss mit den Leihgebern und Sponsoren geklärt werden. Allein aus diesem Grund wäre ein überstürzter Abbruch sehr unangenehm gewesen.

Sie haben vor Jahren einmal gesagt, die Neue Galerie kann nicht weiterhin die 16. Abteilung des Joanneums bleiben – jetzt, mit der Inbetriebnahme des Kunsthauses, werden die Karten völlig neu gemischt. Welchen Status wünschen Sie sich für Ihr Haus?

Ich habe immer versucht, die Autonomie der Neuen Galerie, die von Universitätsprofessor Wilfried Skreiner begründet wurde, zu halten und zu stärken. Wir verdanken dieser Autonomie, in der uns übrigens Alt-LH Krainer immer unterstützt hat, sowohl eine erhebliche Finanzquelle – weil wir dadurch auch Gelder vom Bund bekommen – als auch medialen Erfolg. Durch die Umwandlung des Joanneum in eine GmbH ist eine neue Situation entstanden, und nun sind zwei Szenarien vorstellbar: Weniger Bürokratie und mehr Selbstständigkeit, das wäre jene Variante, die ich immer angestrebt habe.

Oder Mangelverwaltung.

Richtig. Sollte Mangelverwaltung das Ziel sein, dann wären damit Ostblock-Zentralismus und -Bürokratie, Behinderung und Bevormundung, Ineffektivität, Verlangsamung der Entscheidungsprozesse, erhöhte Verwaltungs- und Repräsentationsausgaben etc. die Folgen. Ich gehe aber davon aus, dass das erste Szenario am Ursprung der Umwandlung stand und die GmbH Lean-Management durch höhere Selbständigkeit anstrebt und erreicht.

Wie könnte die Aufgabenteilung zwischen dem Kunsthaus und der Neuen Galerie in Hinkunft aussehen?

Ich war immer ein vehementer Kunsthaus-Befürworter, und zum Glück hat sich auch meine Vision erfüllt, dass Cook und Fournier als Architekten verantwortlich zeichnen. Die Stadt Graz erfährt durch das Kunsthaus eine enorme Bereicherung, gleichzeitig verändert es dramatisch die Kunstszene. Das Kunsthaus ist in der öffentlichen Wahrnehmung allein durch die Architektur, durch seine Mittel und Aufgaben das Haus am Platz. Graz hat mit dem Kunsthaus, der Mur-Insel und entsprechenden Ausstellungen die grandiose Möglichkeit, den internationalen Kulturtourismus nach Graz zu locken. Gleichzeitig darf nicht vergessen werden, womit die Notwendigkeit eines Kunsthauses jahrzehntelang legitimiert wurde. Der ursprüngliche Gedanke, der dazu geführt hat, dieses Kunsthaus zu bauen, nämlich die Errichtung eines Trigon-Museums auch für die heimische Avantgarde, müsste beibehalten werden. Ganz wichtig ist, dass die lokale Szene nicht von den Ausstellungsmöglichkeiten im Kunsthaus ausgeschlossen wird; das entspricht auch den internationalen Gepflogenheiten. Wenn ich etwa in Madrid in die Reina Sofía gehe, dann auch, um mich dort über die lokale und nationale Kunstproduktion zu informieren. Da kann man dann große Entdeckungen machen. Es darf keine Zwei-Klassen-Kultur in Graz entstehen: Die internationale hohe Kunst im Kunsthaus, die steirische Kunst in der Neuen Galerie. Damit würde die steirische Kunstszene nicht von Wien aus provinzialisiert, wie es Alfred Kolleritsch bei der Gründung des Forum Stadtpark formuliert hat, sondern von Graz aus.

Und die Neue Galerie?

Wir haben uns immer als ein Museum verstanden, als ein Ort, wo gesammelt wird. Der museale Charakter wird verstärkt zum Tragen kommen. Das heißt: Wissenschaftliche Recherche, qualitativ hochwertige Kataloge, entsprechende Vorbereitungszeit. In manchen Ausstellungen steckt jahrelange Recherche-Arbeit. Das kostet natürlich auch Geld. So hätten wir etwa die Ausstellung „Steirische Moderne in dunkler Zeit“ gar nicht machen können, wenn nicht die Mittel dafür aus Wien vom Jubiläumsfonds der ÖNB zur Verfügung gestellt worden wären. Das ist die Crux: Die lokale Politik verlangt, wir sollten etwas für die Steiermark tun, aber sie gibt kein Geld dafür her. Wir werden natürlich auch weiterhin Wechselausstellungen machen müssen – denn ein Museum, in dem sich nichts tut, ist medial tot. Niemand schreibt öfter als einmal über eine ständige Sammlung. Und wir wollen weiterhin eine Mischung aus regionaler, nationaler und internationaler Kunstproduktion anbieten.

Wie sehen Sie die Zukunft der Sammlung?

Weder in der Ausstellungs- noch in der Sammlungspolitik darf man uns regionalisieren. Unsere zentralen Kompetenzen müssen erhalten bleiben. Wir leisten mit einer sehr kleinen Mannschaft und wenig Geld sehr viel. Wir kooperieren mit bedeutenden Museen von Barcelona bis Brüssel, von Porto bis Antwerpen, von Laibach bis Budapest beim Austausch von Ausstellungen. Wir arbeiten mit bedeutenden internationalen Verlagen von MIT Press bis Cantz-Verlag, und wir entdecken KünstlerInnen sehr früh, noch bevor sie berühmt werden. Von Olafur Eliasson, der jetzt eine Ausstellung in der Tate Modern hat und den man sich kaum mehr leisten kann, haben wir noch sehr günstig Werke, von Sylvie Fleury sogar Werke um 30.000,— Schilling eingekauft. Wir waren die ersten, die Lois Renner ausgestellt haben, und seine damalige Lebensgefährtin hat uns deshalb ein riesiges Bild geschenkt. Wir haben dem Südtiroler Walter Niedermayer, als ihn noch niemand kannte, ein Artist-in-Residence-Stipendium gegeben und er hat uns eine seiner Schilandschaften geschenkt, für die er jetzt berühmt geworden ist. Wir haben drei Arbeiten von ihm – jetzt könnten wir uns keine einzige mehr leisten.

Der Geldmangel ist natürlich eines der wesentlichen Hindernisse beim Ausbau der Sammlung: So hat etwa die Ausstellung zur steirischen Moderne im Wesentlichen aus Leihgaben bestanden, und wir hatten kein Budget, etwas davon anzukaufen, glücklicherweise gab es private Sponsoren.

Der vorgebliche Geldmangel der öffentlichen Hand könnte auch dazu führen, dass die Neue Galerie ausgehungert wird, um das Kunsthaus finanzieren zu können …

Natürlich kenne ich auch das Gerücht, dass das Joanneum nur in eine GmbH verwandelt wurde, um als Geldpumpe für das Kunsthaus zu funktionieren bzw. dass das Joanneum eine reine Servicestation für das Kunsthaus wird. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass ab nun das ganze Geld ins Kunsthaus fließt und das Joanneum samt Neuer Galerie ausgehungert wird. Man darf allerdings nicht glauben, dass es in Graz mit einem einzigen Haus getan ist, das sich der Moderne widmet: In Linz gibt es beispielsweise die Landesgalerie, das neue Lentos-Museum, das O.K.-Zentrum, das Ars-Electronica-Center und das Nordico – alle Häuser beschäftigen sich mit moderner Kunst. Erst die Vielfalt des Angebots macht eine Stadt auch touristisch attraktiv, wegen einer einzigen Ausstellung kommt niemand.

Eine abschließende Frage: Kultur ist Teil der Identität – jetzt drängen mit der Sacher-Masoch-Ausstellung in der Neuen Galerie und der Otto-Gross-Schau im Stadtmuseum vom Mainstream abweichende Facetten der steirischen Identität an die Öffentlichkeit. – Meinen Sie, dass die Steiermark so weit ist, dies zu akzeptieren?

Das glaube ich ehrlich gesagt nicht. 2003 ist ein Ausnahmejahr, wo geduldet wird, was der Programmbeirat, die Intendanz und die einzelnen Häuser vorschlagen. Andererseits soll man nicht unterschätzen, dass die Steiermark immer schon viel moderner war als öffentlich dargestellt wird und Persönlichkeiten hervorgebracht hat, die eine wichtige Rolle in der Avantgarde der jeweiligen Periode gespielt haben – von Hugo Wolf bis Wolfgang Bauer, von Sacher-Masoch bis Elfriede Jelinek.

 

 

Zwei Jahre Kabarettarchiv in Graz: „Manchmal kommt jemand und singt mir was vor“ Auf 70 Quadratmetern mitten in der Kulturhauptstadt Graz findet man alles erdenklich Kabarettistische – von der Uralt-Uraufführung bis hin zum Kabarett der Gegenwart. Das einzige österreichische Kabarettarchiv bietet sämtliche satirisch-kabarettistischen Erscheinungsformen des deutschsprachigen Raums dokumentiert, aufbereitet und wissenschaftlich erschlossen.
< Archiv-Präsident Jörg-Martin Willnauer lobt das Engagement der Stadt Graz

 

Das kulturelle Erbe muss gewahrt werden
Während sich Deutschland schon seit geraumer Zeit des Kabarettarchivs in Mainz rühmen kann und eine solche Einrichtung auch seit längerem schon in Thun in der Schweiz existiert, entstand vor genau zwei Jahren nach einigen gescheiterten Versuchen auch in Österreich ein solches Archiv: Am 1. April 2001 wurde es in der Annenstraße 26 eröffnet. Dort finden Interessierte auf 70 Quadratmetern dicht an dicht Texte, Noten, Plakate, Tonträger, Videos, Regiebücher, Zeitschriften, Chansons, Diplomarbeiten, Kritiken und vieles andere mehr – alles im Zeichen des Kabaretts. „Unsere Hauptaufgabe ist es, das kulturelle Erbe des Kabaretts zu bewahren und seine Geschichte bis zur Gegenwart zu dokumentieren“, so Archiv-Leiterin Dr. Iris Fink. Neben der laufenden Archivierung und dem Ausbau des Archivbestandes ist Fink u.a. mit der Betreuung der Besucher des Kabarettarchivs betraut. Durch ihre langjährige Erfahrung als ehemalige Leiterin der Kleinkunstbühne im Theatercafé kann Fink auch bei sehr individuellen Anfragen prompt weiterhelfen. „Es kommt nicht selten vor, dass Leute ins Kabarettarchiv kommen und mir den Beginn eines Liedes vorsingen, anhand dessen ich den Interpreten, das Lied bzw. Stück erkennen soll“, erzählt sie. Kein Problem: Fink kann auf einen großen Erfahrungs- und Wissensschatz zurückgreifen, keine Anfrage bleibt unbeantwortet.

Kabarett-Archiv-Leiterin Iris Fink beantwortet jede Anfrage >

Highlights der Sammlung: Texte aus dem Teilvorlass von Leo Lukas („sehr angenehm zu lesen, da er eine sehr schöne Handschrift hat“), handgezeichnete Plakatentwürfe der Gruppe WAWA, die in den achtziger Jahren eine bedeutende Rolle spielte, eine Sammlung von 50 Kabarettnummern von Peter Lodynski aus den sechziger Jahren – gebunden und mit Fotos! – Typoskripte des Grazer Germanisten Helmut Himmel und des Akademie-Graz-Präsidenten Emil Breisach, die beide als Kabarett-Autoren tätig waren, zahlreiche Tonträger aus dem Archiv des ORF-Studio Steiermark und Erstausgaben wichtiger Werke wie Reinhard Hippens „Satire gegen Hitler. Kabarett im Exil.“

Bund: Kein Geld für’s Kabarett
Als Rechtsträger fungiert ein Verein. Dessen Präsident Jörg-Martin Willnauer, selbst Kabarettist, lobt die Stadt Graz, welche bislang den finanziellen Löwenanteil trug: „Die Idee eines Kabarettarchivs in Graz konnte trotz der angespannten Budgetlage verwirklicht werden – dafür sind wir sehr dankbar“. Ex-Bürgermeister Alfred Stingl hat sich um das Archiv ebenso verdient gemacht wie sein Vize Helmut Strobl. Der Bund fühlte sich bislang nicht verantwortlich, obwohl die Archivalien sich natürlich auf die gesamtösterreichische Kabarettszene beziehen.

Kabarettistische Alltagskultur
„Österreich hat überproportional viele gute Kabarettisten sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart“, so Willnauer, „die Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts wurde durch das Kabarett stark beeinflusst.“ Der Präsident wünscht „seinem“ Archiv dreierlei Dinge: „Transparenz, Langlebigkeit und gute Zusammenarbeit mit der internationalen Kabarettszene.“ Das Archiv in Graz wurde nach der Struktur des „großen Bruders“ in Deutschland aufgebaut, da das Mainzer Archiv bereits auf einen 40-jährigen Erfahrungsschatz zurückgreifen konnte. Wäre mehr Geld vorhanden, würden Fink und Willnauer auch gerne mehr grenzübergreifende Ausstellungen organisieren.

Kabarett im Exil
Derzeitiges Hauptaugenmerk liegt auf der Kabarett-Exilforschung. Dr. Birgit Lang ist in diesem Bereich tätig und betreibt gerade in Australien Recherchen vor Ort. Ein einschlägiges wissenschaftliches Werk soll im September 2003 in Druck gehen. Außerdem: Der erste Band einer eigenen Publikationsreihe wurde vom ÖKA bereits herausgegeben („Entwürfe für ein Grünbaum-Monument“, von Hans Veigl); Iris Fink und Hans Veigl verfassten zudem die Broschüre „Des Sängers Fluch“.

Die Präsenzbibliothek des ÖKA ist von Dienstag bis Freitag zwischen 10 und 14 Uhr jedermann/frau kostenlos zugänglich.
Zusätzliche Informationen findet man im Internet unter der Adresse: www.kabarettarchiv.at

Claudia Windisch

Österreichisches Kabarett-Archiv | Annenstrasse 26, 8020 Graz | Tel.Fax 0043 (0)316 / 71 63 11

 

 

www.kunstboerse-steiermark.at: Aktien hoch im Kurs
< Auch Thomas Stipsits, aufstrebender Stern am steirischen Kabaretthimmel, nützt www.kunstboerse-steiermark.at für seine Präsentation.

 

www.kunstboerse-steiermark.at, die Gratis-Internet-Plattform für Künstlerinnen und Künstler, besteht nun seit über einem Jahr. Die Initiatorinnen Christiane Kada und Luise Kloos ziehen erfreut Bilanz über das Netzwerk, das mittlerweile seine Fäden in alle Gegenden der Steiermark erstreckt: „Wir sind froh und dankbar, dass KünstlerInnen und Kulturschaffende unser Angebot, im Rahmen der Kunstbörse selbständig ihren Webauftritt zu gestalten, so zahlreich angenommen haben.“

Viele Kontakte mit Interessenten, Käufern, Veranstaltern sind entstanden, Kooperationen, Ankäufe und Aufträge finden statt. Dieses lebendige Forum benötigt aber auch „Hintergrundarbeit“: So werden Präsentationen vor Wirtschaftstreibenden, vor Organisationen im Kultur- und im Sozialbereich dafür verwendet, auf die Möglichkeiten der Kunstbörse hinzuweisen. „Die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Kunst kann sehr vielschichtig sein, das ist noch viel zu wenig bewusst. Es ist unser Anliegen, diesbezüglich einen Impuls zu setzen. Erfreulicherweise werden über die Kunstbörse Aufträge und Engagements verschiedener Art an Künstler vergeben“, berichten Kloos und Kada.

Die Einladung der Kunstbörse an Wirtschaftsbund und Wirtschaftskammer zur Zusammenarbeit wurde von Wirtschafts-Seite positiv aufgenommen: „Die Wirtschaft nimmt gerne kreative Vorschläge von Künstlern an. Ich werde das Netzwerk Kunstbörse in unserem Netzwerk vorstellen“, versprach Wirtschaftsbunddirektor Leopold Strobl. Und Thomas Spann, Direktor der Wirtschaftskammer Steiermark, betont die steigende Bedeutung von Sponsoring in der Wirtschaft und wird die Vorteile dieser Plattform in Richtung der steirischen Unternehmen kommunizieren.

Andreas Schnider, Landesgeschäftsführer der steirischen Volkspartei, unterstützt dieses Projekt: „Es freut mich, dass die Kultur in der Steiermark durch das Medium Internet eine demokratische Plattform bekommen hat, die von einem regen Austausch lebt.“

 

 

Hundertjährige Brücken im Doppelpack – fast geschenkt

 

In der Nähe von Unzmarkt beim Bahn-Kilometer 260 stehen sie noch: Zwei schmucke Eisenbahnbrücken aus dem Jahr 1906 im charakteristischen Stil der damaligen Zeit, ausgeführt als feingliedrige Eisenfachwerkkonstruktionen auf Pfeilern aus Granit-Quadersteinmauerwerk. Voraussichtlich im Sommer oder Herbst 2004 werden sie – obwohl sie sich in einem guten Erhaltungszustand befinden – moderneren Bauwerken weichen müssen, weil sie den Erfordernissen des modernen Eisenbahnverkehrs nicht mehr genügen. Beide Brücken sind aber für andere Arten des Verkehrs – Fußgänger-, Fahrrad-, aber auch normale Straßenüberführungen – noch bestens geeignet. Landeskonservator HR Dr. Friedrich Bouvier: „Es wäre ein Gewinn für die Kulturlandschaft der Steiermark, wenn die beiden Brücken nicht zerstört, sondern einer Zweitnutzung zugeführt würden.“

< Die beiden Brücken der ehemaligen Kronprinz-Rudolf-Bahn werden günstig an Interessenten abgegeben.

Das Bundesdenkmalamt wendet sich daher in der Hoffnung auf einen Interessenten an die steirischen Gemeinden: die Brücken sind (natürlich auch einzeln) äußerst günstig zu haben und die ÖBB sind auch bereit, beim Transport unterstützend mitzuwirken.

Weitere Informationen können bei den ÖBB, Geschäftsbereich Fahrweg, Dienstleistungen, Nordbahnstraße 50, 1020 Wien unter 01/9300-0 (Ing. Teufner) eingeholt werden.

KORSO stellt in Kooperation mit dem Bundesdenkmalamt erhaltenswerte steirische Industriedenkmäler vor.

 

 

Museumskooperation Oststeiermark
< In Kürze auf Schloss Herberstein: Die Kiki-Kogelnik-Retrospektive „Baby remember my name“

 

In der Oststeiermark haben sich 29 Museen der Bezirke Hartberg und Weiz zur Museumskooperation Oststeiermark zusammengeschlossen. Durch gemeinsamen werblichen Auftritt, durch Aufbau von Kooperationen mit Tourismus, Wirtschaft und Bildungseinrichtungen sowie durch fachliche Beratung und Fortbildung vor Ort soll die Attraktivität der oststeirischen Museen erhöht werden. Das Projekt ist vorerst für ein Jahr ausgelegt und findet Betreuung durch den Tourismusregionalverband Oststeiermark und durch MUSIS. Förderungen kommen von Seiten des Landes Steiermark.

Wie vielfältig das Programm der oststeirischen Museen ist, beweisen zwei Ausstellungen, die in Kürze eröffnet werden: Auf Schloss Herberstein wird von 26. April bis die Kiki-Kogelnik-Retrospektive „Baby remember my name“ zu sehen sein, auf der Festenburg in Bruck an der Lafnitz von 31. Mai bis 28. September die Schau „Ritterzeit und Türkenangst – die Festenburg und das Wechselland im Mittelalter“.

Nähere Informationen: Tourismusregionalverband Oststeiermark | Mag. Josef Hirt | 03332/64213 | info@oststeiermark.com

 

 

4. Leibnitzer Bluesfestival
< Oliver Mally (A)

 

Mit Tom Shaka (USA), Memo Gonzalez & the Bluescasters (USA), John Mooney (USA), Oliver Mally (A)
Austrian Blues Masters Leibnitz > 11. und 12. April 2003 > Kulturzentrum Leibnitz, Kaspar-Harb-Gasse 2 > Beginn: jeweils 20.00 Uhr
Tageskarte Eur 14,00 > Festivalpass Eur 20,00 > Kartenvorverkauf Tel. 034 52 / 82 95 70

 

 

EUROPAS JAZZ 2003 – Jazz from Italy

 

28. April bis 2. Mai 2003 > Royal Garden Jazz Club, Graz > Beginn: jeweils 21.00 > Infos: www.grazjazz.at > Tickets: www.graz03.at > 0316/2003

Montag, 28. April: Gianluigi Trovesi Trio
Gianluigi Trovesi (as, cl), Gianni Coscia (fisarmonica), Claudio Bertoli (dr)
Dienstag, 29. April: Pino Minafra Sud Ensemble
Pino Minafra (tr), Sandro Satta (as), Carlo Actis Dato (ts, bs), Lauro Rossi (tb), Livio Minafra (p), Giovanni Mayer (b), Vincenzo Mazzone (dr)
Mittwoch, 30. April: Carlo Actis Dato Quartett
Carlo Actis Dato (ts, bs, bcl), Piero Ponzo (as, cl), Enrico Fazio (double bass), Fiorenzo Sordini (dr)
Freitag, 02. Mai: ZU
Luca Tommaso (as, bs), Massimo Pupillo (b), Jacopo Battaglia (dr), Alberto Mattaroccia (live sound)

 

 

Stübing: „Archiv unter freiem Himmel“ öffnet wieder am 1. April

 

Das Österreichische Freilichtmuseum Stübing – das „Archiv unter freiem Himmel“, das nur wenige Kilometer von der Kulturhauptstadt Graz entfernt liegt – öffnet wieder seine Pforten für den interessierten Besucher.

Das Freilichtmuseum Stübing feiert sein 40-jähriges Jubiläum mit Sonderausstellungen und erweitertem Angebot >

In den 40 Jahren des Bestehens dieser gemeinnützigen, gesamtösterreichischen Stiftung, die 1962 von Viktor Herbert Pöttler gegründet wurde, konnten über 90 historisch bedeutsame Zeugnisse der bäuerlichen Volksarchitektur aus dem gesamten Bundesgebiet vor dem Verfall gerettet werden. Dadurch wird das Museum zur wissenschaftlichen Forschungsstätte für zukünftige Generationen, da hier die Möglichkeit geboten wird, ländliches Leben aus den vergangenen sechs Jahrhunderten zu erforschen. Wer das rund 60 ha große Areal mit seinen Höfen und Wirtschaftsgebäuden zur Gänze besuchen will, sollte sich zumindest 2-3 Stunden Zeit nehmen.

Über das Jubiläumsjahr verteilt versucht man die wissenschaftliche Dokumentation des ländlichen Lebens durch Ausstellungen und Veranstaltungen zu verwandten Themen zu ergänzen. So wird die Sonderausstellung „Die Erinnerte Zeit – Bilder einer entschwindenden ländlichen Kultur“ in die Welt des Jahreslaufes im bäuerlichen Leben und Brauchtum sowie der traditionellen Bau- und Wohnformen entführen. Außerdem können im Rahmen einer weiteren Sonderausstellung Malerei und Grafik des international renommierten Künstlerehepaars Adolf A. Osterider und Heide Osterider-Stibor bewundert werden. (22. 5. – 31.10. 2003).

Öffnungszeiten:
1. April – 31. Oktober | 9-17 Uhr (Einlass bis 16 Uhr)
1. Juni – 31. August | 9-18.30 Uhr (Einlass bis 17 Uhr)
Montag geschlossen (außer an Feiertagen)
Tel. +43(0)3124 53700 | Fax: Dw 18 | Mail: service@freilichtmuseum.at | www.freilichtmuseum.at

Korso verlost in Kooperation mit dem Österreichischen Freilichtmuseum 5 Eintrittskarten und 5 Kurzführer des Museums beim KORSO-Kulturquiz!

 

 

Tuba, Bläser, Schlagzeug, Violine und Rock-Vets
< 10. April, Gleisdorf: Heavy Tuba mit Jon Sass

 

Gleisdorf und Umgebung bieten den BesucherInnen auch im April wieder ein vielfältiges Kulturprogramm:
Mit Heavy Tuba tritt am 10. April um 20.00 Uhr im forumKLOSTER in Gleisdorf eine der wenigen Jazz-Big Bands in Österreich auf, die sich das Tubaspiel auf ihre Fahnen geheftet hat. Einer der zweifellos weltbesten Tubaspieler gehört zu dieser Formation: Jon Sass, bekannt auch als Partner von Hans Thessink, ehemaliges Mitglied des Vienna Art Orchesters oder als Tubist der Vienna Brass. Info: Tel. 03112-2601-400, -420

Am 12. April bietet die Marktkapelle Sinabelkirchen mit „Expiria – Reise ans Ende der Welt“ um 20.00 Uhr in der Kulturhalle Sinabelkirchen ein Konzert für Blasmusik und Schlagzeug, das akustisch wie optisch zu einer Reise ans Ende bzw. ins Innerste der Welt einlädt. Das Konzert wird am Tag darauf um 19.00 wiederholt.

Am 21. April zwischen 10.00 und 17.00 präsentiert das Dorfmuseum Fladnitz im Raabtal beim „Tag der offenen Museumstür“ „Raabtaler ART“ und Altes Handwerk im Wandel. Info: Tel. 03115/ 2295, 4371

Werke von Bach, Mozart, Strauß und Schönberg spielen Edua A.Zadory (Violine), Helga Dalkowski (Klavier) und Robert Koizar (Orgel) am 26. April ab 20.00 in der Pfarrkirche und im Dorfhof Markt Hartmannsdorf.

Am gleichen Tag kommt es zu synergetischen Effekten zwischen der Kraft der Poesie und den „Ways of Blues“ ab 20.00 Uhr im forumKLOSTER, Gleisdorf: Lesung und Musik mit Sir Oliver Mally, Bernie Mallinger, Wolfgang M. Siegmund und Martin Krusche.
Info: Tel. 03112-2601-400, -420

Am 30. April geigen die Rock-Veteranen der Spencer Davies Group ab 20.00 Uhr ebenfalls im forumKLOSTER Gleisdorf auf – eine Gelegenheit, die Rocklegende zu moderaten Preisen (Vorverkauf: Stehplatz: 25,- Euro, Sitzplatz 27,- Euro) live zu erleben. Infos und Karten: 03112-2601-400, -420

 

 

Feuerwehrmuseum: Ab Herbst neu & größer
< Das Feuerwehrmuseum Groß St. Florian wird auch 2004 wieder eine internationale Großausstellung zeigen


Das Steirische Feuerwehrmuseum Groß St. Florian ist eines von fünf steirischen Museen, das von ICOM (International Council of Museums) mit dem Museumsgütesiegel ausgezeichnet wurde. Nach der Erweiterung wird es ab Herbst ein noch vielfältigeres Angebot geben.

Seit März stehen statt Autobussen Baumaschinen vor dem Feuerwehrmuseum. Das Haus wird vom Grazer Architekten Manfred Wolff-Plottegg um eine Fahrzeug- und eine Ausstellungshalle erweitert, zusätzlich erfolgt die behindertengerechte Ausstattung des gesamten Museums. Das neue Erscheinungsbild soll die Themen „Feuerwehr & Kunst“ perfekt verbinden.

Das Haus wird im September 2003 mit einem Event der besonderen Art neu eröffnet, und auch das Angebot wird erweitert: Oldtimerausfahrten können gebucht werden, eine erweiterte Homepage gibt auch Auskünfte über die Region, dem Besucher werden parallel Sonderausstellungen zur Feuerwehr wie auch Kunstausstellungen geboten.

Mit der Museumseröffnung wird eine Sonderausstellung zum Thema „Feuerwehr heute“ beginnen. Am Freitag, den 3. Oktober, wird mit Bruno Wildbach und dessen jüngsten Arbeiten wieder ein zeitgenössischer Künstler der Region präsentiert.

2004 wird es wieder eine internationale Großausstellung geben – zum dritten Mal in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Russischen Museum St. Petersburg.

Steirisches Feuerwehrmuseum | 8522 Groß-St. Florian | Tel. 03464/88 20 | Fax: 03464/88 36 | Mail: st.feuerwehrmuseum@aon.at | www.feuerwehrmuseum.at

 

 

Friedens- statt Kriegstrommeln
< Will am 10. Mai für den Frieden trommeln: Reinhard Wächter

 

Leider wird er nicht zu spät kommen: Zum Zeitpunkt von Reinhard Wächters „Drumming for Peace“-Aktion am 10. Mai ab 09.00 am Grazer Hauptplatz wird der schmutzige Krieg im Irak noch nicht zu Ende sein. Auf CNN hat übrigens kürzlich ein Reporter den US-amerikanischen ZuschauerInnen ganz unverblümt erklärt, wieso der Angriff auf den Irak nötig war: „Bei diesem Krieg geht’s darum, wie tief Sie in Hinkunft für’s Tanken in die Tasche greifen müssen.“

Näheres (zur Trommel-Aktion) unter www.awalon.at

 

 

Graz darf nicht Sodom werden!

 

„Graz darf nicht Sodom werden“ und „als Kind setzte ich Essen mit Notdurft gleich“ – solches stammt weder aus der Feder von Wolf Wondratschek noch aus jener von Alois Brandstetter, „Graz-Flaneur“ Günter Eichberger schreibt sich hier von der Seele, was ihn zur Zeit so anmacht. Etwa das Projekt Kulturhauptstadt 2003:
„Überall hat in den letzten Jahrzehnten diese lästige Demokratisierung Einzug gehalten. Nur der Kulturbetrieb ist die letzte Bastion der Monarchie. Der Indendant ist König, der Künstler Bettelmann, der Projekte einreicht. Huldvoll lässt sich der Regent herab und wiegt das Konzept in der Hand. Kurz schnuppert er daran, dann zeigt er mit dem Daumen nach unten. Und manchmal, wenn er gut gespeist und getrunken hat, kann es schon passieren, dass sich der königliche Daumen in die Höhe reckt. Dann freut sich der Hofstaat und bricht über die weise Entscheidung vor Lobesbekundungen fast zusammen. (...) Einer schafft an oder schafft ab. Da fühlt man sich als Österreicher doch gleich wieder als Bewohner eines Reiches, in dem die Sonne nicht untergeht. Oder nicht mehr auf.“

Günter Eichberger: Aller Laster Anfang, Residenz Verlag 2003

 

 

CONCRETE ART – Skulpturen der „anderen Art“


Manchmal wird Kunst so konkret, dass sie nach einem der massivsten Materialien verlangt, das der Werkstoff-Markt zu bieten hat: Nach Beton (enlisch: concrete). Bis April 2004 stehen an sieben verschiedenen Orten in Graz von internationalen KünstlerInnen gestaltete Großskulpturen. Wo, muss hier nicht verraten werden: Neben ihrer ästhetischen Qualität bestechen sie nämlich vor allem durch ihre Größe.

BM Werner Frömmel, die KünstlerInnen Hans Kuppelwieser und Magdalena Jetelova > und Eberhard Schrempf von 2003

„Concrete Art“ ist ein Projekt von Graz 2003 mit der Werkstatt Kollerschlag in Kooperation mit der Bauwirtschaft Steiermark und kuratiert von Edelbert Köb, dem Direktor des MUMOK in Wien. Die ausführenden Künstler Magdalena Jetelova, Hans Kuppelwieser, Anthony Cragg, Haim Steinbach, Manfred Wakolbinger, Mat Mullican und Chris Burden sahen die Herausforderungen dieses Projekts vor allem in der Formbarkeit und den vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten von Beton und in der anspruchsvollen Oberflächengestaltung. Darstellungen von institutioneller Macht und Gewalt sind hier ebenso zu finden wie ein janusköpfiges Monster, ein ironischer Beitrag zum Problem der Stadtmöbilierung und ein neuer Versuch, die Welt zu erklären. Wolfgang Baumüller, Werkstatt Kollerschlag, sieht im Projekt „concrete art“ eine neue Kommunikationsmöglichkeit zwischen Wirtschaft und Kunst. „Erst durch die Gespräche mit der steirischen Bauwirtschaft begann das Projekt tatsächlich Form anzunehmen“, so Baumüller. Die Kunstwerke wurden in den Lehrbauhöfen Übelbach und Guntramsdorf von steirischen Maurerlehrlingen unter der Anleitung von Profis ausgeführt. Die Bauwirtschaft hat sich dabei sehr engagiert und Landesinnungsmeister Hans-Werner Frömmel zeigt sich stolz: „Der Sektor Bau kann inzwischen nicht nur als Motor der Wirtschaft gesehen werden, sondern ist Teil der Kultur.“

Claudia Windisch

 

 

(Zeit)Reise ins Oströmische Reich

 

Auf dem Weg von Anatolien nach Mesopotamien sucht Dine Petrik Urheimaten, die sumerische Kultur, die Anfänge der Schrift. Die Autorin folgt alten Handelswegen von der Römerstraße zur Seidenstraße, von Armenien nach Ägypten, sie umkreist das Oströmische Reich, dem die Seldschuken die Vorherrschaft raubten, hebt Steine auf und erzählt deren Geschichten; reale aus Tausendundeinernacht, Geschichten des Krieges. Sie markiert mit Jahreszahlen, um nicht vom Weg abzukommen. Es gibt keinen Stillstand zwischen dem heimatlichen Steinfeld und dem kaukasischen Kettengebirge, nichts trennt den Okzident vom Orient.

Kein Unterschied besteht zwischen dem Sand von Alara Han und dem häuslichen, in dem ebenfalls Maulbeerbäume blühen, und keiner zwischen dem Schmerz eines Kindes in Kleinasien und hier in Zentraleuropa. Sie durchquert Pannonien und führt ein Gespräch mit drei Hunnen. Auf Eridu liegt ihr eine ganze Bibliothek zu Füßen – und Kriegsmüll vom letzten Golfkrieg. Sie bleibt bei den Samstagsmüttern am Galatasaray-Platz stehen. Sie steht auf Seiten der Kurden; das (blutige) Militärregime der Türkei mit dem Widerstand der PKK gleichzusetzen, hieße zur Verwirrung von Täter- und Opferbildern beizutragen. Um das steigende Flüchtlingselend geht es, um Menschenrechtsfragen- und -verletzungen, um Waffengeschäfte und Aufrüstung. Nicht um Feindbilder, sondern um das zu erreichende Gemeinsame.

Dine Petrik: Jenseits von Anatolien. Eine Reise ins Oströmische Reich. Wien: Promedia, ca. 160 Seiten, 15,90 Euro

KORSO verlost in Kooperation mit dem Wiener Promedia-Verlag 5 Exemplare des Buches beim KORSO-Kulturquiz!

 

 

MYTHOS PFERD – Zauber der Lipizzaner
1. Mai – 26. Oktober 2003

 

Die Steirische Landesausstellung „Mythos Pferd – Zauber der Lipizzaner“ findet als permanente Ausstellung von 1. Mai bis 26. Oktober 2003 statt. Als Rahmen dient das im idyllischen weststeirischen Hügelland gelegene Bundesgestüt Piber - jener Ort, an dem die weltberühmten Lipizzaner zur Welt kommen und laufen lernen. Eine Hommage an die Pferdewelt in drei Akten:

Die kulturgeschichtliche Ausstellung im Schloss Piber bietet eine noch nie da gewesene Darstellung der sagenhaften Beziehung Pferd – Mensch.

Unter dem emotionalen Ansatz „Sehen, Spüren, Riechen, Hören – mit allen Sinnen Pferd erleben“ erhalten Sie im Gestüt einzigartige Einblicke in Leben und Aufzucht der Lipizzaner.

Abgerundet wird die Landesausstellung durch ein Rahmenprogramm in und um Piber, das während der gesamten Ausstellungsdauer zahlreiche kulturelle und pferdespezifische Veranstaltungen bietet:
Etwa die große Eröffnungsfeier am 30. April 2003, die Lipizzaner-Gala mit Auftritten der Wiener Sängerknaben von 1. bis 4. Mai 2003
(Tickethotline: +43/1/ 96096-123), sowie verschiedene Turniere und Sonderschauen.

Information: Steirische Tourismus GmbH | St. Peter Hauptstraße 243, 8042 Graz | Tel. +43/316/4003-0 | Fax: +43/316/4003-30
info@steiermark.com | www.steiermark.com | www.mythospferd.com

 

 

European Jazz JointVentures
24. bis 26. April 2003 > Orpheum Graz > Beginn: jeweils 19.30 Uhr >
Infos: www.grazjazz.at > Tickets: www.graz03.at > Tel. 0316/2003

 

> Donnerstag, 24. April
Cercle a Due (Ru/Lt/A)
Vladimir Chekasin (saxes), Vladimir Tarasov (dr), Andy Schreiber(v), Dieter Glawischnig (p), Ewald Oberleitner (b)

Vladimir Chekasin und Vladimir Tarasov, zwei Drittel des legendären russischen Ganelin Trios, das zu einer Kultband des europäischen Free Jazz avancierte, treffen mit Dieter Glawischnig und Andy Schreiber auf zwei Dittel des Trios “Cercle”, das seit über zehn Jahren ein Inbegriff für die motivische Improvisation zwischen Jazztradition und Neuer Musik ist. Herzmuskel im Sound der Freiheit ist Lokalmatador Ewald Oberleitner am Baß, der wiederum mit Glawischnig zwei Drittel der ebenso legendären wie international erfolgreichen “Neighbours” war. Oder ist?

East West Connection (Bg/Ru/Lt/D/A/Gr)
Anatoly Vapirov (saxes), Vladimir Volkov (viola da gamba), Peter Koch (cello), Otto Lechner (accordion), Yuri Kuznetsov (p), Yiotis Kiourtsoglis (b), Nikos Douliados (dr)

Angeführt von Saxophonist und Komponist Anatoly Vapirov, der heutigen Gallionsfigur des bulgarischen Jazz und Veranstalter des Black Sea Jazzfestivals in Varna, werden in diesem stimmig instrumentierten Septett auch ganz sicher nicht die traditionellen Wurzeln des Balkans zu kurz kommen. Gegenstand: Ethnofreejazz.

> Freitag, 25. April
Windhund EU-Project (I/B/Bra/D/A)

Luisa Cottifogli (voc), Glauco Venier (p), Roderick van der Straeten (electronics), Achim Tang (b), Joao de Bruco (perc), Herbert Reisinger (dr)

Vor über zwei Jahren haben sich mehrere in Wien lebende Musiker in einem Pool zusammengeschlossen, um fortan unter der Trademark “Windhund Records” ihre Produkte besser unter die Leute zu bringen. Das Festival GRAZ MEETING hat diese Runde nun eingeladen, für die “Jazz Joint Ventures” eine EU-Band zusammenzustellen und entsprechende Auftragskompositionen auszuarbeiten.

Koller (A/N/D)
Martin Koller (g), Per Mathisen (b), Marcel Millot (dr), Jayrope (electronics)

Eine Band der Extreme, die Rock ´n Roll, Ambient und Punk recht songorientiert verbindet. Diese international besetzte Gitarrenband bringt einen rauhen Live-Band-Sound mit untergeordneter Elektronik und expressiver Individualität, an dessen Ende doch alles Rock ´n Roll ist.

 

> Samstag, 26. April
Neighbourhood in Progress (Pl/Ru/A)
Marek Balata (voc), Andy Manndorff (g), Vladimir Volkov (bass, viola da gamba), Piotr Wojtasik (tp), Wolfgang Reisinger (dr)

Marek Balata ist neben Urszula Dudziak der führende Vokalist Polens. Bandleader Andy Manndorff hat für ein weiteres Auftragsprojekt dieses Festivals aber ganz besonders auch auf die slawische Seele und Leidenschaft, die ihm ach so nahe liegt, geachtet.

Balkan Unity Orchstra (Yu/A/D/Bg/Bhi/Slo)
Sandy Lopicic Orchestra & Gaida Quartet & Tamara Obravac (voc) & Peter Ralchev (acc)

Sandy Lopicic Orchestra: Sandy Lopicic (Bhi) – keyboards, arrangements Vesna Petkovic (Yu) – voice Natasha Mirkovic-DeRo (Bhi) – voice Irina Karamarkovic (Yu) – voice Martin Lubenov (Bg) – accordion Kurt Bauer (A) – violin Matthias Loibner (A) – hurdy-gurdy Martin Harms (D) – sopran + tenorsax Richard Winkler (A) – altosax, clarinet Janez Vouk (Slo) – trumpet Imre Bozoki (Yu) – trumpet Michael Bergbauer (A) – trombone, tuba Sasenko Prolic (Bhi) – bass Jörg Mikula (A) – drums Stefan Auer – sound

Vor dem Hintergrund der Jazzabteilung der Musikuniversität und der exponierten geografischen Lage begegnen sich in Graz Musiker aus ganz Europa in einer Dichte wie kaum sonstwo.

 

 

Überall auf dieser Welt …

 

… spielt sich das Gleiche ab: Die Kommunikationskanäle des Global Village dringen in die abseitigsten Winkel des Planeten, lokale Traditionen versickern und beginnen der spätkapitalistischen Einheitskultur Platz zu machen. Nikolaus Geyrhalters Film „elsewhere“ stellt eine dokumentarische Momentaufnahme dieses Prozesses dar.

In 12 Episoden, die jeweils in einem der 12 Monate des Jahres 2000 spielen, werden Wochen, Tage, manchmal auch nur einzelne Momente verschiedenster Lebensweisen geschildert. Die Reise führt durch die Wüste Tenéré, die finnische Tundra, das Marienflusstal, den Dschungel von Irian Jaya, das arktische Eis, den Regenwald in Arnhem Land, die Steinwüste Ladakhs, die westsibirischen Sümpfe, die Berge in Yunnan, das Meer Sardiniens, die Wälder des Nass River Valley und das Südseeatoll und führt zu Tuareg, Sami, Himba, Korowai, Inuit, Aborigines, Ladakhis, Chanten, Moso, Sardinier, Nisga’a und „elsewhere“ spielt im augartenkino kiz, der erste Teil täglich um 17.30 (außer am 10.4. um 19.45), der zweite Teil täglich um 19.45 (außer am 10.4. um 22.00).

augartenkino kiz > Friedrichgasse 24, 8010 Graz > Tel. (0316) 82 11 86

 

 

Kinoabend: Raus aus Amal

 

Für die 14-jährige Elin ist das Leben in der Kleinstadt Amal die Hölle. Als sie gemeinsam mit ihrer großen Schwester einen Abstecher auf die Geburtstagsparty der Außenseiterin Agnes macht, findet sie sich in einem Gefühlschaos wieder. Da Agnes von vielen MitschülerInnen für lesbisch gehalten wird, entschließt sich Elin im Rahmen einer Mutprobe die schüchterne Agnes zu küssen. Doch plötzlich fühlt sich Elin auf eine seltsame Weise zu Agnes hingezogen …

Die Grünen Andersrum, Grüne Akademie & GRAS zeigen in Kooperation mit dem Rechbauerkino den Film-Hit „Fucking Amal – Raus aus Amal“.
Eintritt frei! Donnerstag, 10. 4.03 > 20.00 > Rechbauerkino Graz

 

 

Schloss Stainz: Natur-Sehnsüchte im Bild
Eine Ausstellung aus den Beständen der Neuen Galerie im Schloss Stainz entführt in die Landschaften der Vergangenheit.
< Johann Kniep: Arkadische Gebirgslandschaft (1805)

 

Erst als im 19. Jahrhundert Industrialisierung und Verstädterung die bisher agrarisch dominierten Gesellschaften Mitteleuropas grundlegend zu ändern begannen, wurden Natur und Landschaft – bis dato nicht abgetrennt von der übrigen Erfahrungswelt der Menschen erlebt – zu eigenständigen Wahrnehmungsobjekten. Als Gegengewicht zu den als entfremdet empfunden urbanen Räumen entstand ein intensives Interesse an der unberührten, wilden Natur. Gleichzeitig änderte sich auch deren Bewertung: War für eine bäuerlich geprägte Zivilisation Natur Quelle der Lebensgrundlagen, aber oft genug auch unberechenbare Bedrohung gewesen, so wurde sie nun zunehmend zum Sehnsuchtsbild, das den Wunsch nach einer nicht entfremdeten Daseinsweise verkörperte. Diese neue Betrachtungsweise fand ihren Niederschlag in der Kunst: Die Landschaftsmalerei begann sich um 1800 von den anderen Gattungen der Malerei zu emanzipieren und entwickelte sich im Laufe des Jahrhunderts zum führenden Thema. In ihrem Umfeld bereiteten sich jene Entwicklungen vor, die um 1900 zum radikalen Bruch mit den tradierten Darstellungsformen und und zur gegenstandslosen bzw. abstrakten Kunst geführt haben.

Die Ausstellung zeigt in einer Auswahl von Landschaftsgemälden des 19. Jahrhunderts unterschiedliche Positionen österreichischer und französischer Künstler zum Thema „Natur im Bild“; als Ausstellungsort wurde Schloss Stainz gewählt: Dort können sich die Bilder der realen heutigen Landschaft und jene einer vergangenen Epoche, wie sie durch die Künstler vermittelt wurden, begegnen. Der chronologische Bogen setzt mit idealen Gemälden Knieps und Schödlbergers ein, Ausläufern barocker bzw. klassizistischer Tradition. Die Aquarelle und Zeichnungen der Kammermaler des Erzherzog Johann stehen an der Schwelle zwischen Romantik und Realismus. Der Erzherzog, übrigens Besitzer von Schloss Stainz und Bürgermeister des Ortes, hatte die von ihm beschäftigten Künstler – unter anderen M. Loder und Th. Ender – mit der topographischen Aufnahme des Landes beauftragt. Die alpine Landschaft naturgetreu im Bild festzuhalten hat sich die klassische österreichische Biedermeierlandschaft zum Ziel gesetzt: Die Gemälde von F. Steinfeld, F. G. Waldmüller, F. Loos, A. Schiffer oder den Grazer Brüdern Kreuzer geben Zeugnis davon, während die späteren Bilder F. Gauermanns oder auch jene I. Raffalts in ihrer Dramatik bereits darüber hinaus weisen. Künstler wie J. Willroider, E. Peithner-Lichtenfels, J. Selleny und A. Hansch zeigen in ihren Kompositionen Facetten der uneinheitlichen Entwicklung der zweiten Jahrhunderthälfte in Österreich. Rund vierzig Bilder von Künstlern der „Schule von Barbizon” – darunter Ch. Daubigny, Ch. Jacques, C. Troyon – der Neuen Galerie von Dr. Polheim, Basel, großzügig zur Verfügung gestellt, bieten die in Österreich einzigartige Möglichkeit, sich vor originalen Werken von der Tragweite der Neuerungen durch diese Künstlergruppe zu überzeugen. Der österreichische Stimmungsrealismus des ausgehenden Jahrhunderts, wesentlich beeinflusst durch die französische Kunst und von tiefgreifender Wirkung bis weit ins 20. Jahrhundert, wird mit Arbeiten von E. J. Schindler, A. Zoff, O. Wisinger-Florian, M. Egner u.a. präsentiert und rundet dieses Bild der Natur im 19. Jahrhundert ab.

Ausstellungsdauer: 07. 04. - 16. 11. 2003 > Ausstellungsort: Schloss Stainz > Öffnungszeiten: täglich 9 - 17 Uhr
Kuratorin: Dr. Gudrun Danzer > Gestaltung: Mag. Walter Rossacher
Tel. (Neue Galerie) 0316- 82 91 55 > Tel. (Schloss Stainz) 03463-2772 | www.neuegalerie.at

 

 

Herrschaft, von Brecht durchschaut

 

Eine spannende Premiere erlebt das Schauspielhaus am 26. April um 19.30: Das „Volksstück“ von dem facettenreichen Verhältnis zwischen Herrn Puntila und seinem Knecht Matti, in dem sich die Protagonisten auf vielfältigste Art ihrer eigentlichen, ökonomisch determinierten Beziehung immer wieder entziehen – und letztendlich doch von ihr eingeholt werden, hat Brecht in Anlehnung an das Stück „Die Sägespäneprinzessin“ der finnischen Autorin Hella Wuolijoki geschrieben.

In einer Inszenierung von Deborah Epstein und Marcus Mislin spielen Franz Solar (Puntila), Monique Schwitter (Puntilas Tochter Eva) und Dominik Warta (Matti).

Tickets unter: 0316 8000 > Fax 0316 8008-1565 > Mail: tickets@theater-graz.com > www.theater-graz.com

 

 

Das junge Zagreb las
< Graz als Begegnungsort der Literaturszene: Walter Stojan, Lucija Stamac und Edo Popovic (v.l.n.r.)

 

„transLOKAL“ – eine Kooperation der Literaturzeitschrift Lichtungen mit Graz 2003 – Kulturhauptstadt Europas – vermittelt literarische Eindrücke aus der europäischen „Peripherie“. Die literarische Städtereise führte diesmal nach Zagreb; zwei dort populäre JungliteratInnen gewährten einem interessierten Grazer Publikum kürzlich Einblick in die kroatische Autorenszene.

Nachkriegsliteraten „provozieren angenehm“
Walter M. Stojan, Begründer der Übersetzertage in Istrien, beschreibt die junge Literatur aus der Hauptstadt Kroatiens als ansteckend, lebendig und „auf dem Weg nach außen“. „Die junge Autorenszene in Zagreb, welche den Krieg miterlebt hat, verarbeitet die traumatisierenden Kriegsbilder auf angenehm provokante Weise“, so Stojan. „Nun gehen sie mit ihren eigenen Ideen in die Welt hinaus.“ Das Hauptaugenmerk der jungen kroatischen Autoren richtee sich auf ein ebenfalls junges Lesepublikum – eine ganz neue und sehr interessierte Lesekultur blühe in Zagreb auf.

Quod erat demonstrandum: Das Kulturzentrum bei den Minoriten, die LICHTUNGEN und das Cultural City Network Graz luden zwei Autoren aus Zagreb zu einer Lesung ein. Edo Popovic, freier Schriftsteller in Zagreb, präsentierte Auszüge aus seinem Roman „Kameni pas“ (Der steinerne Hund), welcher im Herbst 2000 im Rahmen eines Stipendiums des Cultural City Network in Graz entstand. In an ein Tagebuch angenäherter Form reflektiert Popovic in seinem Roman seine Studienzeit in Graz und zieht den roten Faden zurück in die vergangene Kriegsgeschichte seines Landes.

Graz als intellektueller Begegnungsort
Ebenfalls als freie Autorin lebt Lucija Stamac abwechselnd in Zagreb und Wien, wo sie nebenbei als Schauspielerin und Regisseurin arbeitet. Stamac erhielt im Alter von 18 Jahren für ihren ersten Gedichtband „Die Tochter des Uranus“ einen Preis und hat nun ihre erste Prosaarbeit veröffentlicht. „Die Venuspassion“ ist in Teilabschnitten ins Deutsche übersetzt und in den Lichtungen veröffentlicht. Deren Herausgeber Markus Jaroschka forciert die kroatische Literaturszene nicht ohne „patriotische“ Hintergedanken: „Die Idee Graz zu einem Begegnungsort der Literaturszene zu machen besteht schon seit 1996“, so Jaroschka, „Wir wollen den Dialog ermöglichen und darüber hinaus internationale Freundschaften aufbauen.“

Claudia Windisch

 

 

 

Kafka mal zwei – im Merz und im TAO

 

Mit „Kafka II – die Verwandlung – der Käfer“ hat Willi Bernhart einen schwer verdaulichen Brocken Weltliteratur für die Bühne adaptiert. Ob das Vorhaben geglückt ist, davon können wir uns am 25. und 26. April jeweils und 20.00 in der Steinfeldgasse 20 überzeugen.
Kartenvorbestellungen/Kontakt/Informationen unter: www.theatermerz.com | office@theatermerz.com | Tel. 0316 720172, Fax DW 4

In wenigen Tagen ein weiterer Pflichttermin für Kafka-Aficionados: Unter dem Titel: „Bitte, betrachten Sie mich als einen Traum“ werden im TAO am Ortweinplatz 1 in Graz im Rahmen eines internationalen Jugendtheaterprojekts Szenencollagen von und über Franz Kafka präsentiert.

29. 4. | 11.00 – Vorpremiere | 20.00 Premiere > 30. 4. 11.00 und 20.00) | TaO! Ortweinplatz 1 > 8010 Graz
Kartenreservierung unter: 0316/84 60 94 | tao@ortweinplatz.at

 

 

Wunderland im HDA

 

Unter dem Titel „wonderland“ zeigt das Haus der Architektur bis 6. Juni eine sich entwickelnde, modulartig aus „3-D-Pixeln“ zusammengesetzte Ausstellungsarchitektur, deren Aufbau das flexible Bespielen verschiedener Orte möglich machen soll. Hinter „wonderland“ stehen 11 engagierte Architektenteams – insofern ist dieses Wunderland auch Ausdruck der Kooperation als architektonisches Prinzip.

Noch bis 27. Juni wird die in Kooperation mit der Bauhausstiftung Dessau gezeigte Ausstellung „event city – die Stadt als Event“ zu sehen sein. „event city“ geht u.a. der Frage nach, welche Antworten die Architektur auf den zunehmenden Signifikationswandel der Stadt bereit hält: Während Familien, Nachbarschaften, Arbeitsmilieus immer weniger als Institutionen sozialer Integration wirken, entstehen «diasporic public spheres», urbane Netzwerke, die auf neue Muster räumlicher Exklusion verweisen und den Zerfall der städtischen Gesellschaft in vielfältige temporäre Gemeinschaften anzeigen.

Ebenfalls fortgesetzt wird die Reihe „Punkt 7 – 30 Minuten Architektur aus Graz“ in Zusammenarbeit mit dem wohn2Center der Steiermärkischen im Grazer Rathaus. Gezeigt werden neuere Bauten aus dem Raum Graz, in kurzen Vorträgen werden die Anforderungen, die architektonische Lösung und der Wert des Bauwerks von den jeweiligen ArchitektInnen vermittelt.

Anschließend an jeden Vortrag gibt es die Möglichkeit zu Gesprächen mit den ArchitektInnen.

Nächste Termine:
10. April | 19.00 | swap „wohn_center Graz“
24. April | 19.00 | Peter Zinganel

Haus der Architektur Graz | Engelgasse 3-5, 8010 Graz | bis 6. Juni 2003 | Montag-Freitag 10:00 bis 18:00 Uhr
Tel. +43 316-323 500-0 | Fax +43 316-323 500-0 | office@HDA-Graz.at | www.HDA-Graz.at

 

 

Kammermusik im Robert-Stolz-Museum
< Quadriga Consort

 

Das „Quadriga Consort“ – spezialisiert auf Kammermusik des 17. und 18. Jahrhunderts – stellt eine neue CD vor.
„ground – ostinate Variationen“ wird am Freitag, dem 16. Mai 2003 im Robert Stolz Museum ( Mehlplatz 1) um 19.30 bei freiem Eintritt präsentiert.
Ein weiteres Konzert mit CD-Präsentation findet am Samstag, dem 17. Mai 2003 um 19.00 im Schloss Feistritz bei Ilz statt.

Quadriga Consort sind: Nikolaus Newerkla (Cembalo), Angelika Huemer (Blockflöten), Peter Trefflinger (Barockcello), Elisabeth Kurz (Viola da Gamba) und Karin Silldorff (Blockflöten).

Die CD kann ab sofort beim Label Harp in Berlin www.labelharp.de, im Fachhandel oder unter folgender Adresse bestellt werden:
Quadriga Consort | Nikolaus Newerkla | Leber 2, A-8046 Graz | Tel. ++43/ 316/ 69 53 73 | nikolaus.newerkla@kug.ac.at | www.quadriga-consort.at

 

 

  Rauhnacht.geist, Grounds, Modern Folking

 

Erzählungen im Ausseer Dialekt, alte Mythen vermischt mit Fühlen und Denken aus heutiger Perspektive in einer bunten und lebendigen CrossOver-„Volxmusik“ kennzeichnen die Lieder der Ausseer Gruppe Rauhnacht auf ihrer neuen CD „geist“. Waldhorn, Gitarren, Mandoline und Saz, Maultrommel und Percussioninstrumente aus verschiedenen Kontinenten lassen mit exotischen Rhythmen „rauhnächtliches Treiben“ hörbar und spürbar werden. „Modern Folking“ heißt die neue CD der bekannten Irish-Folkgruppe Shenanigans.

 

 

  Endlich mal Fetzen

 

Ob groß und in Verbindung mit Schädel, ob klein und allein, ob mit Plural- oder Infinitiv-Morphem: Fetzen lässt/lassen niemand kalt. Im Gegenteil: es inspiriert / sie inspirieren zur Produktion lockerer literarischer Texte. Deren zehn sind in der jüngsten Ausgabe des Feuilleton-Magazins „schreibkraft“ versammelt und handeln von so divergenten Dingen wie dem „Fetzer“ – einem Kölner Räuberhauptmann des 18. Jahrhunderts (Hans Fraeulin) –, den Auswüchsen des Neoliberalismus (Egon Leitner) und der Vertreibung der Kärntner Slowenen (Peter Paul Wiplinger).

Erhältlich um ganze 6 Euro, bestellbar via Tel.Fax: (0316) 32 89 65 | Schreibkraft@gmx.at

 

 

Klump – Spielzeug aus der „anderen“ Steiermark

 

Herbert Eichholzer, nicht nur einer der progressivsten steirischen Architekten der Zwischenkriegszeit, sondern auch einer der wichtigsten Intellektuellen des österreichischen Widerstandes gegen den Nationalsozialismus, entwarf 1935 zusammen mit Walter Ritter und Anna Neumann die ganz im Sinne der Reformpädagogik aufs Wesentliche reduzierten „Klump“-Spielzeugfiguren, die nun anhand der Originalentwürfe in der Werkstatt des SÖB-Betriebes Chance B von Menschen mit Behinderung serienmäßig hergestellt werden.

Neben der Produktion und dem Verkauf des Spielzeugs soll mit verschiedenen Bildungspackages und Workshops für Schulen das Thema Bioethik ins Bewusstsein gerückt werden. Ein Ziel ist auch die Entwicklung und Realisierung einer Gedenkstätte für die Opfer der NS-„Euthanasie“ in der Steiermark. Hier tut sich auch ein weiterer Zusammenhang mit Eichholzer auf: Er war unter anderem deswegen von den Nazis hingerichtet wurden, weil er Teil einer kommunistischen Widerstandsgruppe war, die mit Flugblättern auf die Euthanasie im Feldhof aufmerksam gemacht hatte.

Erhältlich ist Klump in vier verschiedenen Geschenkboxen (Bauernhof, Zoo, Oberösterreichisches Dorf und Tiroler Dorf), als Gesamtkollektion mit allen 43 Figuren oder auch als Einzelteile bei:

Chance B | Gleisdorf, Franz-Josef-Str. 3 | Tel. 03112/ 4911-90 | www.chanceb.at/klump

 

 

Ausschreibung Auslandsstipendium 2003

Das Institut für Wissens- und Forschungsvermittlung/Wissenschaftsladen Graz verbindet als Transfereinrichtung Universität und Bevölkerung, vermittelt praxisrelevante Diplomarbeits- und Dissertationsthemen und beantwortet Anfragen aus den Bereichen Bildung, Soziales, Gesundheit, Umwelt und Kultur.
In Kooperation mit der Stadt Graz fördert der Wissenschaftsladen die Auslandserfahrung Studierender in Zusammenhang mit ihrer Abschlussarbeit durch zwei Auslandsstipendien in der Höhe von je E 3600,-.

Nähere Informationen erhalten Sie unter www-gewi.kfunigraz.ac.at/wila/ und von Mo bis Fr zwischen 9.00 und 12.00 Uhr unter (0316) 38 46 77
Anträge werden bis 15. 5. 2003 entgegen genommen.

 

Kampfkunst

Schnupperabend: Kampfkunst und Philosophie – die Ethik im Kampf > Do, 24. April | 19.30 Uhr | Neue Akropolis–Treffpunkt Philosophie
Glacisstraße 53/I, 8010 Graz | Tel. (0 316) 38 26 08 | graz@neueakropolis.at

 

 

„… voll Blut und Wunden …“
Ein Gespräch zwischen Jörg Nauer & Martin Will, aufgezeichnet von Jörg-Martin Willnauer

 

Die Katholische Kommission zur Kontrolle kirchlicher Gesänge (KKzKKG) sah sich kürzlich einem infamen Unterwanderungsversuch ausgesetzt:
In der Neuauflage des geliebten „Gotteslobs“ sollte eine Fälschung lanciert und arglose Kirchgänger dadurch in tiefe Zweifel gestürzt werden.

Der Bischof von St. Pölten vermutet hinter diesem lyrischen Anschlag linkslinke Ökofundamentalisten und hat für Hinweise,
die zur Ergreifung der Täter führen, eine Belohnung ausgesetzt. Der KORSO-Redaktion liegt der Fälschungsversuch exklusiv vor:

O Haupt voll Blut und Wunden,
Voll Spott und voller Hohn;
Von Schüssel fein gebunden
Auf Haiders Schleuderthron.
O Herbert, schwer geschlagen
Vom Knittelfelder Flop!
Wann geht’s Dir an den Kragen?
Wann schmeißt Du Deinen Job?

Du edles Angesichte
Vor dem die blaue Welt
Erzittert im Gerüchte.
Wie bist Du so entstellt!?
Was hat Dich so geschlagen?
War’s Deine Burschenschaft?
Warn’s Journalistenfragen?
Oder Miss Fabelhaft?

Weitere Kata-Strophen ad libitum. Auch die KORSO-Redaktion wird dem St. Pöltener Bischof helfen und hat für Hinweise, die zur Ergreifung der Autoren führen, einen Buchpreis ausgesetzt. Schreiben Sie Ihre Vermutungen an die KORSO-Redaktion und gewinnen Sie ein Buch „Österreich in Wort & Schild“ von Jörg-Martin Willnauer.