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korso
Kunst/Kultur |
Das
Informationsmagazin
der Steiermark
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09/2004
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Frösche, ein Chamäleon
und ein zeitgenössisches Bestiarium Im Studio
der Neuen Galerie Graz werden Arbeiten der „Morgensterne“ Miriam Mone
und Markus & Martin Gansberger präsentiert. Die Galerie im Hof zeigt
eine Personale mit Malerei, Collagen und Zeichnungen von Günter Schimunek. |
Origami ist die aus Japan stammende Kunst, Figuren aus Papier zu
falten. Dieser asiatischen Tradition nehmen sich die Zwillinge Markus
und Martin Gansberger in ihrem Konzept unter dem Titel „?unst
in Heimarbeit“ an. Im Rahmen einer von der Kleinen Zeitung initiierten
Aktion „Morgensterne“, einer Plattform für junge Talente aus den
Bereichen Literatur, Musik und bildende Kunst, wurden Faltanleitungen
für Papierfrösche veröffentlicht, nach deren Muster das interessierte
Publikum aufgefordert war, seine selbst gefalteten Exponate an die
Künstler zu schicken.
Multiple Frösche
Das Ergebnis ist eine Froschkolonie aus einer Unzahl von Individuen,
die den Boden des Studios der Neuen Galerie besetzt hat. Markus,
Student an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe, und Martin
Gansberger, der in Graz Architektur studiert, verstehen es, mit
den Spielregeln der zeitgenössischen Kunst umzugehen, indem sie
mit ihrem Projekt eine Situation hinterfragen, nach welcher der
Künstler seine Rezipienten, eine Zielgruppe oder Teilöffentlichkeit
aktiv in die Ausführung seines Konzepts einbezieht. Naturgemäß ist
man auch an das Diktum Joseph Beuys’ erinnert, nachdem jeder ein
Künstler ist oder wenigstens sein kann. Ein weiterer Aspekt betrifft
die Frage nach dem multiplen Kunstwerk, wenn ein Gansbergerscher
Prototyp „Terrorfrosch“ – aus Zeitungspapier gefaltet und benannt
nach dem darauf mehrfach aufscheinenden Begriff „Terror“ – auf einem
Podest und in einer Vitrine einer Vielzahl von Klonen gegenübergestellt
wird. Und auch das Genre Mailart ist Teil des Prozesses, indem die
Objekte auf dem Postweg an die Initiatoren dieses Konzepts zurückgehen.
Lineares Chamäleon
Den zweiten Raum des Studios füllen, in einer präzis reduzierten
Installation, Arbeiten von Miriam Mone. Wie die Brüder Gansberger
wird auch sie von der Kuratorin der „Morgensterne“ und Leiterin
der Neuen Galerie, Christa Steinle, vorgestellt. Miriam Mone
studiert ebenfalls Architektur in Graz, ist Mitglied der Gruppe
„Sofa 23“ und setzt ihre künstlerische Arbeit in verschiedenen technischen
Medien um. So entstehen neben Zeichnungen, Gemälden, Videos, Fotos
und Illustrationen zu Kurzgeschichten auch Trickfilme. Ihr Environment
mit dem phantastischen Titel „Camelium Tyrannus Vagabundus“ besteht
aus schwarzweißen Grafiken, die nach manuell zeichnerischem Entwurf
am Computer bearbeitet wurden, vor Wänden, die durch vertikale gelbe
Linien in verschiedenen Stärken strukturiert sind. Auf einen ersten
Blick ist man an industrielle Strichcodes erinnert, zugleich verblüfft
dieses Spannung und Raumtiefe vermittelnde System wie die überzeugende
Korrespondenz der Grafiken auf Papier mit der Struktur der Wandflächen.
Ein paradoxes Element entsteht aus dem biologischen Vermögen des
Chamäleons, sich durch Camouflage seiner Umgebung anpassen zu können:
Mones Chamäleon scheint sich allein an der linearen Struktur zu
orientieren. In Erinnerung an Daniel Burens Lineamente steht Mones
Installation durchaus für eine geschickte Weiterführung eines an
sich minimalistischen Prinzips – sophisticated wäre vielleicht das
adäquate, aber schwer zu übersetzende Adjektiv.
Günter Schimunek:
Ohne Titel, Laser-Collage/Leinwand, 2004, 180 x 130 cm
Foto: Neue Galerie
Mittelalterliches Bestiarium
„Was gafft uns an?“ – Großformatige Collagen, Bild-im-Bild-Situationen,
Monster und Masken, Fotografie in Verbindung mit Malerei lassen
surreale (alb-)traumhafte Bildwelten und Pandämonien im Werk Günter
Schimuneks entstehen. Der 1942 geborene Grazer akkumuliert Fotomaterial
in Verbindung mit malerischen und grafischen Elementen, die als
Laserprints wieder auf die Leinwand gebracht werden und evoziert
damit komplexe Vorstellungen der Wahrnehmung von und Erinnerungen
an Eigenes und einen Bildfundus, entstanden aus Zusammenarbeit mit
anderen Künstlern wie Werner Schwab, Helmut Eisendle oder Max Gad.
Acrylarbeiten auf Papier in Kombination mit Texten von Günter Brus
lassen an monströse Rorschachbilder denken, etwa die Serie „Blockwart“
aus dem Jahr 1998. Im eben erschienenen Katalogbuch „Günter Schimunek.
Der Kunstvermalungsverführer“, herausgegeben von Joachim J. Vötter
(Bibliothek der Provinz), beschreibt Max Gad seinen Zugang als ein
„En Face mit Schimuneks Bestiarium“ und in der Tat mutet das Figurenrepertoire
an wie ein Herüberretten der Bestände mittelalterlicher Bestiarien
in eine Zeit der Gentechnologie, gefunden und neu versammelt in
den vielen Wirklichkeiten des Günter Schimunek.
Wenzel Mracek
Alle Ausstellungen laufen bis zum 26. September | weitere Informationen
unter www.neuegalerie.at
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Jump Cut – Wahrnehmung
und Inszenierung |
Als Jump Cut bezeichnet man die Technik sprunghafter Schnitte von
Filmszenen, den abrupten Wechsel von Zeit- oder Erzählebenen. Dieses
Gestaltungsprinzip liegt einer Ausstellung von fotografischen und
Videoarbeiten von Gerald Van Der Kaap in der Camera Austria
zugrunde. Überhaupt ist es paradigmatisch für die Arbeitsweise Van
Der Kaaps, sich einer Vielzahl von Themen und Motiven zu widmen,
die, wenngleich technisch präzise ausgeführt, in der Totale der
Ausstellung und auf schnelle Ansicht den Eindruck von Schnappschüssen
entstehen lassen. Diese Sichtweise aber ist bewusst erzeugt und
erweist sich als Stilmittel konzeptueller Fotografie, nach welchem
der Künstler tatsächliche Schnappschüsse neben inszenierte Szenen
stellt oder im Internet aufgefundene Bilder – nach einer konzeptuellen
Vorgangsweise der Appropriation – in das eigene Œuvre übernimmt.
Gerald Van Der Kaap wurde 1959 geboren und studierte an der St.-Joost-Akademie
der bildenden Künste in Breda. Sich selbst bezeichnet er als „Non-Genre-Artist“,
was im Allgemeinen auf den Inhalt seiner Arbeiten bezogen sein mag,
formal dominant sind jedenfalls die Fotografie und allgemeiner die
Arbeitsweise mit neuen Medien. In den Jahren 1987 und 1988 war Van
Der Kaap in die Produktion von insgesamt 50 wöchentlichen TV-Sendungen
im Amsterdamer Kabelfernsehen unter dem Titel Rabotnik TV involviert
und seit 1986 erschienen eine Reihe von Schallplatten. 1996 entstand
mit dem Online Image Generator sein erstes Internetprojekt und gleichzeitig
begann Van Der Kaap seine Karriere als VJ (Sampling von visuellen
Clips, vergleichbar der Arbeit des DJs mit akustischem Material)
in Clubs in Amsterdam und Rotterdam. Schließlich entstand 1999 eine
erste DVD mit dem Titel A Compilation (These are my intentions).
Gerald Van Der Kaap:
Yawning Girl, De Meerse Theatre, Hoofddorp, 2000
2002 war Van Der Kaap Artist in Residence an der Xiamen-Universität
in China. Ein Großteil der aktuellen Ausstellung umfasst in dieser
Zeit geschaffene Werke, die einerseits inszeniert wurden, andererseits
nach der klassischen Methode der Erwartung des günstigen Augenblicks
entstanden. Vielen Arbeiten Van Der Kaaps ist eine Art spielerischen
Interesses an den Möglichkeiten der Bildmanipulation anzusehen,
wenn sich etwa ein vermeintliches Zwillingspaar in einer Aufnahme
von Flugpassagieren als Verdoppelung nur einer Person entpuppt,
deren Bildzwilling durch Veränderung kleiner Details wiederum individualisiert
wird. In seiner Präsentation nennt Van Der Kaap die diesbezügliche
Arbeitsweise schmunzelnd und mit selbstbewusstem Understatement
„childish“. Anders ein vierteiliger Zyklus aus dem Jahr 1991, in
dem Landschaftsaufnahmen durch softwarebasierte Bildbearbeitung
in geometrische Strukturen verfremdet wurden, eine Methode, die
heute jedes Bildbearbeitungsprogramm am PC möglich macht. Van Der
Kaaps bearbeitete Fotografien jedoch nahmen die folgende Entwicklung
vorweg und mussten nach Anleitung und Bildvorstellung ihres Autors
noch einzeln programmiert werden.
Für das Prinzip Jump Cut und das Einbeziehen vorgefundenen Materials
– found footage – stehen auch Das erste Bild und Das zweite Bild,
so die Titel, als Gegen-überstellung und Dialog zweier ein Zeitspektrum
repräsentierender und inhaltlich korrespondierender Fotografien.
Beim ersten Bild handelt es sich um die Reproduktion der als Erste
bekannten Fotografie der Geschichte, einer Ansicht aus Joseph Nicéphore
Niépces Wohnung in Gras aus dem Jahr 1826. Dem stellt Van Der Kaap
ein strukturell ähnliches und selbst aufgenommenes Foto der Ansicht
aus einem Hotel in Kyoto im Jahr 2000 gegenüber. Ein zwar unprätentiöses,
dafür umso listiger daherkommendes Manifest für die Intention Gerald
Van Der Kaaps, sich in der Geschichte der Fotografie zu positionieren.
Wenzel Mracek
Jump Cut von Gerald Van Der Kaap ist bis zum 26. September
in der Camera Austria, Lendkai 1, in Graz, zu sehen.
Weitere Informationen unter www.camera-austria.at
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Landesmuseum Joanneum:
Erfolgsbilanz 2003 soll 2004 fortgesetzt werden
Das Kulturhauptstadtjahr 2003 war ein Ausnahmejahr wohl in jeder Hinsicht
– auch für das Landesmuseum |
Bei der Präsentation ihres Geschäftsberichtes 2003 konnten Intendant
Peter Pakesch, Direktor Dr. Wolfgang Muchitsch und
der Aufsichtsratsvorsitzende Univ.-Prof. Dr. Franz Marhold
auf 652.656 BesucherInnen verweisen, das entspricht einer Steigerung
gegenüber 2002 um 80 Prozent. Natürlich, so Peter Pakesch, dürfe
man sich ob dieses Ergebnisses „nicht selbst auf die Schulter klopfen“,
waren doch die Eröffnung und der Ausstellungsbetrieb des Kunsthauses
und die Eröffnung des Volkskundemuseums im überdurchschnittlich
frequentierten Kulturhauptstadtjahr maßgebende Ursache. Aber: Auch
heuer liegt die Zahl der BesucherInnen bereits deutlich über der
Gesamtzahl von 2002: Schon 300.000 Interessierte haben die verschiedenen
Abteilungen des Landesmuseums besucht – und mit den noch folgenden
Ausstellungen in Kunsthaus, Neuer Galerie und Kulturhistorischer
Sammlung am Joanneum sollte eine Quote von 500.000 Besucher-Innen
erreicht werden.
Pakesch, Marhold, Muchitsch (v.l.) zeigen
Freude über die Bilanz 2003
Geringes Ankaufsbudget
Mit 1. Jänner 2003 wurde das Landesmuseum Joanneum in eine Ges.m.b.H.
ausgegliedert, damit mussten ein eigenes Rechnungswesen und eine
Personalverwaltung für rund 300 MitarbeiterInnen aufgebaut werden,
in Zusammenhang mit dem Kunsthaus wurden die Kapazitäten für EDV
und Öffentlichkeitsarbeit verstärkt. Die Ausgaben für Investitionen
in der Höhe von 1,8 Mio. Euro sind neben den baulichen Maßnahmen
für das Volkskundemuseum, die Neue Galerie, den Museumspavillon
Flavia Solva und das Lapidarium in Eggenberg vor allem auf Strukturmaßnahmen
im Zusammenhang mit der Ausgliederung zurückzuführen. Laut Bilanz
beträgt der Jahresgewinn des zweitgrößten Museumskomplexes in Österreich
32.865 Euro. Als Wermutstropfen betrachten die Direktoren Muchitsch
und Pakesch das geringe Ankaufsbudget von 160.000 Euro, entsprechend
1,2 Prozent des Budgets, das durch forcierte Sponsorensuche in den
nächsten Jahren gesteigert werden muss.
Aktuelle Maßnahmen betreffen eine Neuaufstellung der Sammlung des
Jagdmuseums auf Schloss Stainz und die Übersiedelung der Alten Galerie
nach Schloss Eggenberg. Über die Einbindung des Künstlerhauses in
den Ausstellungsbetrieb des Joanneums soll, nach Absprache mit den
Künstlervereinen, im Jahr 2006 entschieden werden und ebenfalls
2006 wird die Renovierung des Gebäudes der Kulturhistorischen Sammlung
in der Neutorgasse in Angriff genommen.
Das Programm für Herbst und Winter 2004/05 umfasst die Ausstellung
Bewegliche Teile – Formen des Kinetischen im Kunsthaus,
dress code.
Mode von 1570 – 1955 in der Kulturhistorischen Sammlung,
Offene Prozesse 1964 – 1979 zum Frühwerk Peter Weibels in
der Neuen Galerie und eine Personale zum Werk von Cameron Jamie
im Rahmen des steirisc[:her:]bst, ebenfalls in der Neuen Galerie.
wm
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Ausstellungsjahr 2005:
Der Weg der Steiermark von 1945 bis 2005 Das
kommende Jahr steht im Zeichen von gleich mehreren runden Jahrestagen.
Neben 10 Jahren Beitritt Österreichs zur EU jährt sich zum 60. Mal
das Ende des Zweiten Weltkrieges und zum 50. Mal die Unterzeichnung
des Staatsvertrages. Diese Jubiläen bilden in ganz Österreich den
Anlass, sich der vielfältigen Geschichte der Zweiten Republik in unzähligen
Veranstaltungen zu widmen. Unter dem Motto „Die neue Steiermark. Unser
Weg 1945–2005“ wird es in unserem Bundesland im kommenden Jahr mehrere
Ausstellungen, Podiumsdiskussionen und ein Symposium geben. |
Unter der Leitung des Steiermärkischen Landesarchivs wird in dessen
Räumlichkeiten von Mai bis Oktober 2005 eine zentrale Ausstellung
zu den gesellschaftspolitischen und wirtschaftlichen Veränderungen
der letzten 70 Jahre stattfinden. Daneben präsentieren zehn weitere
steirische Orte in eigenen Ausstellungen Themen, die eng mit der
Region verbunden sind. So widmet sich etwa Haus im Ennstal dem Wintersport,
Kapfenberg dem Wandel der Industrieregion und Bad Radkersburg dem
Überwinden von Grenzen. Gamlitz und Groß St. Florian setzen mit
Ausstellungen zum steirischen Wein und zur Geschichte der Einsatzorganisationen
ebenfalls thematische Traditionen fort. Damit, so Landeshauptmann
und Kulturreferentin Waltraud Klasnic, soll auch die Vielfalt
der steirischen Museumslandschaft demonstriert werden. Ziel all
dieser Ausstellungen sowie einer eigenen Publikation dazu ist, wie
Dr. Josef Riegler, Leiter des Landesarchivs, feststellt,
mit dieser Gesamtschau steirischer Geschichte sowohl die Erinnerungen
jener anzusprechen, die diese Zeit erlebt haben, als auch Generationen,
für welche die einschneidenden Erlebnisse vor 60 oder 50 Jahren
Ewigkeiten entfernt zu liegen scheinen. Um daher gerade auch der
Jugend ein anschauliches Bild der jüngeren steirischen Geschichte
zu vermitteln, wird es für steirische Schulen ein eigenes Programm
geben, das speziell auf diese Altersgruppe eingehen wird. Unter
anderem sollen dabei ZeitzeugInnen zum Einsatz kommen, um erlebte
Geschichte zu vermitteln.
Das Jubiläumsjahr 2005 soll in der Steiermark
auch regional breit mit Veranstaltungen begangen werden, wünscht
sich LH Waltraud Klasnic
Ebenfalls bereits fixiert sind mehrere Diskussionsrunden unter
der Leitung von Dr. Peter Huemer sowie ein Symposium „Grenzregion
– Zukunftsregion“ am 20. und 21. Oktober 2005. Damit sollen neben
der retrospektiven Auseinandersetzung mit der Vergangenheit auch
Zukunftsperspektiven für die weitere Entwicklung der Region in einem
veränderten Umfeld Platz finden.
Joachim Hainzl
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Grazer Oper und Schauspielhaus
starten in die Saison 2004/05 |
Saisonstart in der Grazer Oper: Das Eröffnungskonzert des
Grazer Philharmonischen Orchesters am 12. September steht
unter der Leitung der jungen finnischen Dirigentin Susanna Mälkki.
Am Programm stehen Ludwig van Beethoven: Leonoren-Ouverture N° 3,
C-Dur, op. 72a ; Felix Mendelssohn-Bartholdy: Symphonie No 4, A-Dur,
op. 90 («Italienische») und Ludwig van Beethoven: Symphonie N° 7,
A-Dur, op. 92. Für die Inszenierung der Eröffnungspremiere von
Fidelio, am Samstag, dem 2. Oktober, konnte eine der
meistdiskutierten Regisseurinnen der jüngeren Generation gewonnen
werden: Vera Nemirova, die in Graz bislang beim Regie-Wettbewerb
des Wagner Forum Graz im Jahre 2000 mit einer aufwühlenden Interpretation
des „Parsifal“ hervorgetreten ist und die als Co-Regisseurin von
Peter Konwitschnys „Falstaff“ (Inszenierung des Jahres 2001) fungierte.
Die musikalische Leitung liegt in den Händen von Rainer
Mühlbach, der ab der Saison 2004/05 Generalmusikdirektor der
Städtischen Bühnen Münster ist und erstmals an der Grazer Oper dirigiert.
Klaus Werner Noack entwirft Bühne und Kostüme. In der Titelpartie
geben Elisabeth Maria Wachutka – und in Folgevorstellungen
Ann Petersen – ihre Rollendebuts an der Grazer Oper, und
mit Albert Bonnema bzw. Roland Wagenführer gastieren
zwei international gefeierte Heldentenöre als Florestan.
Molières Tartuffe in der Inszenierung von Tobias Lenel:
Premiere am 24. September
Tags darauf hat Der Wildschütz oder Die Stimme der Natur
Premiere, nämlich am Sonntag, dem 3. Oktober. Erstmals inszeniert
Michael Schilhan, Geschäftsführender Intendant des Jugendtheaters
Next Liberty, auf der Grazer Opernbühne. Schilhan hat sich bereits
mit Inszenierungen u.a. bei den Haydnfestspielen in Eisenstadt,
im Festspielhaus St. Pölten und am Wiener Volkstheater hervorgetan.
Der aus Gibraltar stammende Dirigent Karel Mark Chichon,
der dem Grazer Publikum durch „Die Zauberflöte“ der vergangenen
Saison bekannt ist, übernimmt erstmals eine Neuproduktion an der
Grazer Oper. Das Bühnenbild stammt von Mignon Ritter, die
Kostüme von Michaela Mayer-Michnay.
Eine brillante, turbulente Geschichte ist zu erwarten, von einem
jungen, beinahe durchwegs hauseigenen Team realisiert. Im Schauspielhaus
hat am 24. September Der Tartuffe von Molière in einer Inszenierung
von Tobias Lenel Premiere. Die Sexuellen Neurosen unserer
Eltern in ironisch-humorvoller Sicht des jungen Schweizer Autors
Lukas Bärfuss stehen am 25. September als österreichische
Erstaufführung auf dem Programm der Probebühne. Die Inszenierung
stammt von Cornelia Crombholz. Von Irmgard Keun und
Gottfried Greiffenhagen stammt die Geschichte von Doris,
die mit Flausen im Kopf die kleinbürgerliche Provinz hinter sich
gelassen hat: Das Kunstseidene Mädchen, inszeniert von Andrea
Udl, auf Ebene 3 am 26. September. Und ebenfalls am 26.,
in Pierres Bar und inszeniert von Till Löffler, findet „Ein
Abend mit Musik“ unter dem Titel John … About Lennon seinen
An- und Ausklang.
Weitere Informationen finden Sie unter www.theater-graz.com
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Der Künstler als Experte
für Architektur, Tourismus, Verbrechen Bei
den Künstlergesprächen im Forum Stadtpark war jüngst Michael Zinganel
zu Gast. |
In seiner der Wellness-Welle nachempfundenen Installation zur Ausstellung
Wellness World I (featured by Backstage*tourismus) referierte
Michael Zinganel relaxed – um bei der adäquaten Terminologie
zu bleiben – über Schwerpunkte seiner Arbeiten und Projekte der
vergangenen drei Jahre. Und wie schon G.R.A.M. holte auch er zur
Darstellung eines kontiniuierlichen Arbeitsprozesses um einige Jahre
weiter aus. Einleitend merkte Zinganel an, dass er für diesen Vortrag
versucht habe, einen Großteil der Mitarbeiter an stattgefundenen
Projekten zu kontaktieren, um Dokumentations- und Arbeitsmaterialien
zu aktualisieren. Dieses Unterfangen erwies sich wohl aufgrund des
Umfanges eines solchen Künstlernetzwerkes als wenig effektiv, weshalb
sich Zinganel während seiner Ausführungen durch ein eigenes Konvolut
aus Katalogen, Büchern und Bildern im mitgebrachten Reisekoffer
blätterte.
Das Forum als Beherbungsbetrieb
1960 in Radkersburg geboren, absolvierte Michael Zinganel das Studium
der Architektur an der TU Graz und war Lehrbeauftragter am Institut
für Wohnbau an der TU Wien und an der Hochschule für Angewandte
Kunst der Meisterklasse von Peter Weibel 1994/95. Schon die Gründung
des Vereins U.K.F. 1991, unter seiner statuierenden Beteiligung
und bestehend aus „postgradualen Krisenfiguren“ (Zitat Zinganel),
mutet wie ein Beispiel für Konzeptkunst an, nachdem laut Vereinspolizei
aus dem Vereinsnamen der Zweck desselben hervorgehen musste. Den
Zweck nennt Zinganel als „Verein für übergreifende kreative Funktionen
in den Bereichen Architektur, bildende Kunst, Design ... und alle
Begriffe, von denen man eben glaubt, dass man sie jemals brauchen
wird“. Dagegen wandte man ein, der Titel sei etwas zu lang, genehmigte
daher eine Abkürzung in der Form ÜKF, worauf noch der Bitte stattgegeben
wurde, die Punkte über dem Ü aus grafischen Gründen weglassen zu
dürfen.
Das erste Projekt im Forum Stadtpark 1996, im Programm des Steirischen
Herbst, unter dem Titel Pension Stadtpark verwandelte das
gesamte Forum in eine Pension mit 24 Schlafplätzen, Rezeption, Cafeteria
und Bar für auswärtige KünstlerInnen, denen so für zwölf Tage eine
erschwingliche Unterkunft als Sozialkunstwerk bereit gestellt wurde.
Zinganel bezeichnet dieses Konzept aus heutiger Sicht als „extrem
erfolgreich“, wenngleich sich erhebliche Konflikte einstellten,
indem tägliche Kellerpartys sich auf das Schlafpensum der Gäste
auswirkten und die programmierten Vorträge und Diskussionen einer
allgemeinen Übermüdung zum Opfer fielen.
Real Crime – Architektur, Stadt und Verbrechen
Verbrechen als konstitutives Element der Stadt
Eine Busreise mit Architekten und Künstlern durch Österreich in
sieben Tagen, an denen jeweils ein für eine Epoche typisches Einfamilienhaus
besucht wurde, bildete die Grundlage zu Ausstellung und Katalog
Wir Häuslbauer – Bauen in Österreich im Jahr 1988. In thematischer
Weiterentwicklung entstand in Verbindung mit einer Ausstellung in
der Wiener Secession 1998/99 die Plattform www.eigenheim.at als
ironische Auseinandersetzung mit dem Wunsch nach einem Leben in
der trügerischen Idylle von Fluchtburg und Luftschloss, der sich
als über der Secession schwebendes Hausobjekt manifestierte. Dem
Projekt High Crime – Gesellschaft. Kunst. Verbrechen, 1998
im Forum Stadtpark, folgte, auf Basis seiner Dissertation am Institut
für Zeitgeschichte, die Publikation Real Crime – Architektur,
Stadt und Verbrechen, edition selene, Wien 2003, in der Zinganel
Untersuchungen zu seiner These anstellt, nach der die Gestalt der
Stadt wesentlich vom Verbrechen und seiner Bekämpfung bestimmt wird.
Sozialtourismus im Gemeindebau
Beteiligt war Michael Zinganel an der Ausstellung Wiener Linien
des Wien Museums im heurigen Frühjahr, die nach einem Konzept von
Wolfgang Kos, Gitti Huck und Lisa Wögenstein Recherchen, Interventionen
und Expeditionen von KünstlerInnen im Stadtraum Wien seit den 60er
Jahren thematisierte. Anliegen Zinganels war die neue Nutzung von
Gesellschaftsräumen, konkretisiert am Beispiel des ehemaligen Großwaschraumes
eines Wiener Gemeindebaues, der gegenwärtig als Depot des Magistrats
genutzt wird. Zinganel stellte fotografische Ansichten aller Wiener
Gemeindebauten in diesem Waschraum aus, die von Architekturstudenten
erstellt worden waren, zudem wurden Führungen durch Gemeindebauten
organisiert, denen ein „sozialtouristischer“ Aspekt anhaftete.
Reiki für Reisende
Reisen in den touristischen Raum unternimmt Zinganel mit
seinem aktuellen Projekt Backstage*tours, in dessen Rahmen
die diesjährige Sommerausstellung des Forum Stadtpark Wellness
World I arrangiert wurde. In einer Verquickung von Kur,
Klinik und Kunstraum wurde ein aktueller Trend des touristischen
Marktwesens hinterfragt, nach dem exotische Heilverfahren, raffinierte
gestalterische Details im Entspannung vermitteln wollenden Ambiente
und ausgefeiltes Marketing ein zahlungskräftiges Zielpublikum erreichen
sollen, das sich, längst der eigenen Entscheidung um Freizeit- und
Urlaubsgestaltung enthoben, strategisch organisierten Tourismusorganisationen
ergibt.
Zu Gast beim nächsten Künstlergespräch am 14. September ist der
Grazer Constantin Luser. In Zusammenarbeit mit Forum Stadtpark
bringt KORSO eine Zusammenfassung dieses Gespräches in der Oktoberausgabe.
Das aktuelle Programm des Forum Stadtpark finden Sie unter http://forum.mur.at
wenzel.mracek@korso.at
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Künstler sein in Kosova
Die kosovarischen Performance-Künstler Jakup Ferri und Driton Hajredini,
Stipendiaten des Cultural City Network Graz, gehören zu jener Künstlergeneration,
welche sich scheinbar „aus dem Nichts“ entwickelt hat. Ihr Heimatland
empfinden die beiden als „Spätzünder“, aber gerade diese „Verspätung“
hat Jakup und Driton zu ironisch-spöttischen Installationen inspiriert.
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Die künstlerischen Auftrittsmöglichkeiten in Kosova sind sehr begrenzt.
Die Nachkriegszeit hat zwar hoch motivierte junge Künstler hervorgebracht,
doch die „Rückständigkeit“, wie Driton Hajredini, Künstler aus Prishtina,
Kosova, die Situation seines Heimatlandes bezeichnet, erschwert
es erheblich, sich als Künstler nach außen hin zu präsentieren.
Was tun, wenn der Weg versperrt ist?
„Ist es eine Sünde, als Albaner in Kosova geboren zu sein?“ – diese
Frage drängt sich Driton auf. Er stellt sie im Rahmen seiner Video-performance
„Sin“ einem Pfarrer in Münster im Beichtstuhl, denn: „Alle Wege
sind zu!“ Das Gespräch im Beichtstuhl und die „guten Tipps“ des
Pfarrers wie „Kerzlein anzünden“ und „viel beten“ werden mit Herz
und Hirn satirisch verfilmt und hinterfragt. Der Künstler hinterfragt
aber ebenso den Wert der Malerei und lässt die Idee vom Tod der
Malerei in sarkastischem Kontext durch seine spöttischen Installationen
aufleben. „Heutzutage ist Kunst ein bisschen kalt geworden“, meint
Driton und versucht beim Kunstgenießer durch einen sehr persönlichen
Zugang Emotionen auszulösen. „Mit möglichst einfachen Mitteln die
Grenzen zwischen den verschiedenen Medien sprengen“ ist das Arbeitsmotto
des kosovarischen Künstlers, der im Jahr 2002 den ersten Platz des
Prishtina-Video-Festivals gewann.
Zynisch und wirksam: junge Kunst aus Kosova.
Der 23-jährige Jakup Ferri lässt sich in seiner künstlerischen Freiheit
nur wenig beschneiden, auch wenn er sich, wie er erzählt, nur schwer
aus dem Generationenkonflikt zwischen Kosovas „Alt-Künstlern“ und
der jungen Nachkriegsgeneration herauslösen konnte. Sein Vater war
als konventioneller bildnerischer Künstler bekannt, Jakup ist den
Weg der neuen Medien gegangen und hat mit seinen überaus zynischen
Videoproduktionen dieses Jahr bereits zwei erste Preise eingeheimst.
Den 1. Preis „MuslimMulliqi“, GAK, Prishtina und den 1. Preis „Artists
of tomorrow II“, GAK, Prishtina. In einem seiner jüngsten Werke
„Don’t tell to anybody” zählt der Künstler 12 Minuten lang 1 kg
Reiskörner. „Ich habe dafür in Wirklichkeit 20 Stunden gebraucht“,
lächelt er verschmitzt, „es ist im Grunde nur einer von vielen Wegen
zu meditieren.“ Die Tatsache, dass Kosova erst langsam beginnt die
eigene Kunstszene neu zu entdecken und auferstehen zu lassen, beantwortet
Jakup mit dem Video „Made in Kosova“ (for love’s sake), wo er das
nagende Gefühl „zu spät zu sein“ mit einer gehörigen Portion subtiler
Provokation zum Ausdruck bringt.
cw
Mehr Infos zu den beiden Künstlern bzw. ihren Arbeiten: Luise Grinschgl,
Kulturvermittlung Steiermark – Cultural City Network Graz, Wielandgasse
9, A8010 Graz | T 0316 872-4934 | Fax 0316 81 53 97
| http://www.ccn-graz.net
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Kunstaktion und Ausstellung
im Zeichen des Beuys’schen Kunstgedankens „An–rüchig“
– die Jahresausstellung 2004 der Berufsvereinigung KünstlerInnen Steiermark
im Künstlerhaus Graz 28. 7. – 15. 8. 2004 |
Eine bunte Menschengruppe formiert sich bei Soulklängen vor dem
Eingang des Künstlerhauses am Burgring im Grazer Stadtpark. Einzelne
Personen der bunten Menschengruppe sind nicht erkennbar, denn sie
tragen Masken vor ihren Gesichtern. Manche Masken sind „Selbstporträts“,
andere sind Gitter, Geflechte oder bloß farbige Gebilde. In Kleingruppen
und Aktionen treten die MaskenträgerInnen auf, übertragen und verschwinden
wieder – in die Anonymität der Vernissagebesucher- Innen im Künstlerhaus.
Sonja Redl, „Der Schatten der Rosen“
Diese von Sonja Redl und Armin W. Nirma Ruckerbauer
initiierte, von 17 Sozialvereinen unterstützte und von 150 benachteiligten
Menschen, den MaskenträgerInnen, durchgeführte Kunstaktion in Form
einer lebendigen, sozialen Skulptur bildete am 28. Juli 2004 den
Auftakt der Jahresausstellung der Berufsvereinigung bildender Künstler
Steiermark. Die Auseinandersetzung mit dem Jahresthema „an-rüchig“
zog die Wahrnehmung im Besonderen auf die Benachteiligten unserer
Gesellschaft, zu denen auch KünstlerInnen zählen. „An-rüchige“ Objekte
und Bilder der 14 ausstellenden KünstlerInnen beschäftigten sich
mit fundamentalen Dingen des Lebens.
Eröffnet wurde die Jahresausstellung von Gabriele Foissner-Weinländer,
Präsidentin des Berufsverbandes bildender Künstler Steiermark. In
seiner Eröffnungsrede, die er stellvertretend für Landeshauptmann
Klasnic vor den 781 BesucherInnen hielt, erwähnte Landesamtsdirektor
Univ. Prof. Dr. Gerhard Wielinger die Bedeutung der Steiermark als
Land der Begegnungen. Adam Budak, Kurator des Kunsthauses Graz war
ebenfalls zugegen. Erstmals wurde nämlich eine enge Zusammenarbeit
zwischen der Berufsvereinigung und dem Kunsthaus verwirklicht: Im
Projekt „This location“, eine Kooperation mit der „Cine-Styria“
(Enrico Jakob) und dem im Medienlabor des Kunsthauses gezeigten
Beitrag „Seilschaft“ der Gruppe Videostar*FIVE.
Die Vernetzung der Berufsvereinigung mit den neuen EU-Ländern
wurde in der Kooperation mit dem „Gradski muzej Varazdin“ realisiert.
Masken-Ausstellung
Ausgewählte Masken und Fotocollagen der Kunstaktion, die Dokumentation
des Arbeitsprozesses und der Wirkungsbereich der Kooperationspartner
werden in der Ausstellung „Das zweite Gesicht“ in der Galerie Zwischenbilder
im Sozialamt der Stadt Graz zu sehen sein. Eröffnung: 30. 9. | 18.00
Uhr
Die Ausstellung ist eine Werkschau, die einen tiefen Einblick in
das kreative Potential von Menschen ermöglicht, die sich am Rande
der Gesellschaft befinden und von Ausgrenzung betroffen sind. „Die
Masken wurden in Workshops in intensiver Arbeit und in der Auseinandersetzung
mit persönlichen Situationen angefertigt“, erklärt Ruckerbauer.
Sonja Redl sieht den Beuys’schen Kunstgedanken, dass jeder Mensch
ein Künstler ist, wenn er sich mit sich selbst konfrontiert, bestätigt.
Durch das Entdecken und Umsetzen der eigenen Kreativität können
persönliche Probleme individuell und daher wirkungsvoll gelöst werden.
Begleitend zur Ausstellung erscheint ein Katalog der künstlerischen
Arbeiten mit Informationen zur aktuellen Situation der beteiligten
sozialen Einrichtungen.
Beteiligte Sozialvereine: AKKU Graz Ost; Caritas-Aloisianum;
BZ Graz-West; Betreuungsheim Neutillmitsch; Cafe Palaver; Danaida;
Caritas-Franziskushaus; Frauenhaus Stadt Graz; Caritas-Frauenwohnheim;
Frauenwohnheim Stadt Graz; Isop (Externe HS); Caritas-Jugendstreetwork;
Mafalda; Männerwohnheim Stadt Graz; Neustart; Omega; Caritas-Team
Schmetterling
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„Kulturquartier Leoben“:
Von Slowenischer Philharmonie bis Roland Düringer |
Die Stadt Leoben hat in den letzten Jahren
unter dem Titel „Leoben inszeniert“ ein Kulturprogramm auf die Beine
gestellt, das keine Vergleiche zu scheuen braucht. Leoben ist zur
Kulturstadt geworden und eine Reihe von Veranstaltungen haben in
Leoben „Quartier genommen“. Die kulturellen Aktivitäten haben vor
allem auch wirtschaftliche Impulse gesetzt. Handel, Gewerbe, Gastronomie
und die Wirtschaft im Allgemeinen profitieren von der großen Zahl
an Veranstaltungen. Unter der neuen Marke
„Kulturquartier Leoben“ stellten
nun Bürgermeister Dr. Matthias
Konrad, Kulturreferent Franz
Valland und der Leiter des Leobener
Kulturmanagements, Gerhard Samberger,
das umfangreiche Programm für die Kultursaison 2004/2005 vor.
„Unter den insgesamt
77 Veranstaltungen finden sich neben anspruchsvollen Konzerten mit
hervorragenden Künstlern und Solisten – darunter die Slowenische
Philharmonie, die Wiener Sängerknaben oder die Sopranistin Ildiko
Raimondi – Bühnenstücke renommierter Theater mit bekannten Schauspielern,
aber auch hochkarätige Kabarettisten wie Alfons
Haider, Bernhard Ludwig oder
Roland Düringer“,
kündigt Kulturreferrent Valland an. Musikalisch werden sich neben
anderen Sandra Pires, Rebekka
Bakken und Fayoum
Blue präsentieren. Neu im Programm
ist die Jugendkonzertreihe „Rock + Pop“, die noch im September mit
einem Konzert von Xtraordinary
startet. Zudem setzt Leoben auf bildende Kunst und Brauchtum und
finanziert seine Marke „Kulturquartier Leoben“ mit 325.000 Euro,
„ ein Aufwand, der dann gerechtfertig ist, wenn sich die Erwartungen
des Publikums erfüllen“, zeigt sich Bürgermeister Konrad zuversichtlich.
Programminformationen
im Detail finden Sie unter www.leoben.at
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Exklusiv-Vorabdruck im
KORSO: Willi Hengstlers Indien-Krimi „ZULM“ |
zulm – (arab.) Willkür, Unterdrückung, Tyrannei, Grausamkeit
Again … and again, and again, and again … der Tenor, beinahe im
Falsett, drang durch die Membranen, ließ die Lautsprecher des Indica
vibrieren, schwang sich im Freien hoch, hoch bis ans Dach der Welt
und schließlich noch ein bisschen darüber hinaus. Vielleicht hatte
der Laster einfach keine Bremslichter, aber während ich der Musik
nachlauschte, kam die auf das Heck gemalte Aufforderung „Blow me“
plötzlich sehr nahe. Dann verklemmte sich noch die Flip-Flop zwischen
meinem nacktem Fuß und den Pedalen: Stopp, nur gerade noch rechtzeitig,
während die Musik weiter und weiter flog.
Entweder war ihm das alles zu laut, oder er mochte einfach keine
Fremden. Mit einer Kopfbewegung signalisierte er seinen Kumpanen:
„Dem zeig ich’s!“, war eine Sekunde später auf der Motorhaube und
grinste durch den Sprung in der Windschutzscheibe. Ich hätte ihm
gleich auf die Finger klopfen sollen, mit denen er sich am Rahmen
des offenen Fensters festklammerte, aber wie üblich war ich zu langsam.
Der Kerl war mehr als nur kräftig. Mit einer schnellen Drehung brach
er die Antenne ab, grinste mir noch einmal zu und machte, dass er
davon kam. Das Knickgeräusch noch im Ohr stürzte ich ihm nach. Sie
hatten ihren Spaß mit mir, jagten im Kreis um mich und wackelten
mit den Hinterteilen, ehe sie auf und davon jagten. Was wollte ich
überhaupt noch mit der abgebrochenen Antenne?
Jetzt sah ich die Ziegenherde, die den Laster zu der jähen Bremsung
veranlasst hatte. Die Tiere hatten sich aus den Tiefen des Kangratales
heraufgearbeitet, meckerten quer über die Straße und arbeiteten
sich weiter bergauf. Die Bergflanken waren mit immergrünen Eichen
und Koniferen bewachsen, aber jetzt, nach der Schneeschmelze wirkten
die Rodungen wie braune Räude. Hier war Thetys gewesen, das große,
stille Meer, bevor sich die Kontinentalschilder ineinander geschoben
und das gewaltige Massiv des Himalaya aufgefaltet hatten. Jüngere
Felsformationen bildeten tiefe Buchten in ihm und die Spannung zwischen
uraltem, metamorphem Gestein und diesen darüber lagernden Sedimenten
führte gelegentlich zu Erdbeben. Vielleicht war es der Schlafmangel,
aber mir schwindelte, während sich die indische Platte rasend schnell
mit 5,5 Zentimeter pro Jahr unter meinen Füßen nach Norden bewegte.
Ich hätte Geologie und nicht Religionswissenschaft studieren sollen.
„Jetzt sah ich die Ziegenherde, die den Laster zu der jähen
Bremsung veranlasst hatte.“
Der Fahrer im weißen Ambassador schüttelte den Kopf über mein Jagdfieber.
Aber es war der Blick des Mannes auf dem Rücksitz, vermutlich ein
Regierungsbeamter, den ich spürte. Bevor ich ihn meinerseits ins
Auge fassen konnte, löschte das Spiegelbild der Morgensonne sein
Gesicht hinter der Scheibe. Ich kehrte zum Wagen zurück, bei dem
mich ein Polizist mit einem weißen Schlagstock am Gürtel erwartete.
– Ich fahre mit, sagte er ohne Umschweife, und fingerte an seinem
Schlagstock, der das sauberste Stück an ihm war. Ich zögerte; für
ein asiatisches Land wäre Indien ohne Polizei ein verhältnismäßig
sicheres Land gewesen. – Wenn ich vor etwas in Indien Angst habe,
dann sind es Affen und Kinder, sagte ich. – Warum seid ihr Typen
aus Delhi bloß immer so arrogant? – Ich bin nicht aus Delhi; ich
bin nicht einmal ein Inder, sagte ich. Er saß schon im Wagen, bevor
ich es hinters Lenkrad geschafft hatte. Sein Körpergeruch löste
ein, was die Uniform versprochen hatte und er brauchte auch keine
Erlaubnis um meine Musik zu stoppen. – Ziemlich klein, der Indica,
für einen so großen Kerl. – Ich hab sie nicht eingeladen, Sahib,
sagte ich und schaltete zurück. – Kein Inder, eh!, sagte er, und
woher hast du dann dein Hindi? – Ich hab’s hier in der Schule gelernt,
sagte ich. Aber meine Mutter war aus Austria. – Australia?, sagte
er begeistert. – Nicht Australia, sagte ich, Austria, Europe. –
Und warum bist du zurückgekommen? – Ein Todesfall, sagte ich.
Ich ließ den Düsenbomber, der zum Andenken an die Auseinandersetzungen
mit China 1986 neben der Straße abgestellt war, links liegen. Er
war so klein, dass er von einem Karussell und nicht aus einem verlorenen
Krieg zu stammen schien. Eigentlich hatte ich erst nach Hause fahren
wollen, aber jetzt, am späten Vormittag, würde ich Devi Das am sichersten
antreffen. Mein Fahrgast stieg an der Polizeistation aus ohne zu
danken; diese Typen bedanken sich niemals.
Die Verwaltungsgebäude in Dharamsala liegen an der Kreuzung, von
der links die Straße nach LeoMcGanj führt und rechts der Bazar anfängt.
Ich hielt ostentativ vor dem Fenster von Das Büro. Er hätte genau
so gut ein Büro im ersten oder zweiten Stock beziehen können, zog
aber das Erdgeschoss aus guten Gründen vor. Leute, die kein Bargeld
hatten, zeigten sich gelegentlich mit alten Möbeln, Mörsern oder
Steinschlossgewehren erkenntlich – alles wertvoll, aber nicht leicht
zu tragen. Das drehte sich von dem Fenster weg, durch das er mich
beobachtet hatte – ein großer Mann aus Sundarnagar, durch und durch
bestechlich und dabei nicht einmal unfreundlich. – Sie war eine
Heilige, deine Mutter, sagte er. Traurig, dich unter diesen Umständen
zu sehen.
Ich begnügte mich damit, die Handflächen aneinander zu legen und
ein Neigen des Kopfes anzudeuten. Als ich klein war, hatte Das nicht
gezögert, meine Mutter, die eine Praxis betrieb, die nichts einbrachte,
der Hexerei zu beschuldigen. Die Sache erledigte sich erst, als
der damalige Bezirksvorsteher entdeckte, dass er mit der Hexe ein
Interesse für Heilpflanzen teilte. – Deine Schwester war schon hier,
sagte er. – Dann ist die Sache also erledigt?, fragte ich. Er seufzte:
– Du bist kein Inder, ich darf das Haus nicht auf dich eintragen.
Geduldig zählte ich Ausländer auf, deren Häuser und Grundstücke
sehr wohl auf ihre Namen eingetragen waren. Das seufzte noch einmal:
Aber nicht nahe der chinesischen Grenze; woanders ja, aber nicht
hier. Es war ein altes Spiel. Nach dem Tod meines Vaters hatte Das
behauptet, dass er als Bettelmönch, wie jeder wisse, nichts, geschweige
denn ein Haus, besitzen dürfe. Nachdem wir das geklärt hatten, zielte
er auf meine Mutter. Als Frau eines Inders hätte sie doch auch Inderin
sein müssen – warum besaß sie dann den Pass eines anderen Staates?
– Meine Schwester ist doch mit einem Inder verheiratet. Noch mehr
Seufzer. – Aber in Kalkutta. Ich bin mir nicht sicher, ob Bengalis
bei uns Land erwerben dürfen. Das lächelte, Landschaftsschutz. Kurz
überlegte ich, wie hoch das Angebot für ihn sein müsste, dann überwog
der Starrsinn. Er schien in meinem Gesicht zu lesen. – Du könntest
um eine Ausnahme ansuchen. – Ich bleibe bis zum Monsun, bis dahin
… – Es gibt immer eine Lösung, seufzte er.
Josefs Haus lag weit oberhalb von LeoMcGanj. Die ehemalige Sommerresidenz
der Briten war wieder berühmt geworden, seit der Dalai Lama das
Bergdorf als Sitz seiner Exilregierung gewählt hatte. Seither waren
die Straßen rot von den Roben geflohener tibetischer Mönche und
voll von westlichen Besuchern. Einige wenige Seelen suchten Erleuchtung,
aber die meisten hofften einen Blick auf den Dalai Lama oder besser
noch auf Richard Gere werfen zu können oder nutzten einfach die
Gelegenheit, China im Vorbeifahren ihr politisches Missfallen zu
zeigen.
Ich quälte den Indica die Piste weiter hoch bis an ihr Ende mit
der Garage. Von da führte ein steiler Fußweg durch windzerzauste
Koniferen zum Hof von Josef Flunger. Ich steckte meine Kassette
mit Carla Bleys „Escalator over the Hill“ ein und schloss den Indica
ab. Anil, der es vorzog bei den Wagen zu schlafen statt bei seiner
Frau, war anscheinend mit Josef auf einer Tour.
Es war heiß und die Luft in 2500 Meter Höhe schon etwas dünn.
Ich ging es wie gewohnt an, aber die nächtliche Autofahrt oder meine
vierzig Jahre, oder beides, brachten mich schnell außer Atem. Also
ging ich noch schneller, um zu sehen, was dann passieren würde und
ließ dabei die schneebedeckten Gipfel jenseits des unmittelbaren
Zieles nicht aus den Augen. Etwas fehlte. Normalerweise bellte Mozart,
wenn Gäste kamen, schüttelte sich, bis das Fell Geräusche gab und
drückte sich einem, gleichgültig wie nass er war, gegen die Beine.
Gudrun kam auf die Veranda heraus.
– Hallo, hier sind die Wagenschlüssel, sagte ich. – Du bist von
Delhi durchgefahren? Sie lächelte, du bist genau rechtzeitig. Ich
bringe Kalpa grade bei, wie man Erdäpfelnudeln macht. Sie hielt
mir die Tür auf und ich schob mich an ihr vorbei. Als kleiner Junge
war ich in die Mutter meiner Spielkameraden, damals eine Kindfrau,
verliebt gewesen. Dreieinhalb Jahrzehnte und einige Frauen später
war da immer noch was. – Es tut mir Leid mit deiner Mutter, sagte
sie. – Es war nicht überraschend, also …, antwortete ich in einem
Versuch sachlich zu sein. Kalpa lächelte mir schüchtern zu, während
sie plumpe Nudeln aus dem Teig formte und ins kochende Wasser gleiten
ließ. – Anil ist mit Josef im Süden. Der Bramahnensohn war nie da;
und wenn, dann lag ihm anscheinend mehr an den Autos als an seiner
schönen Frau. – Wo ist Mozart? fragte ich. – Der Tiger hat ihn geholt,
sagte Gudrun, trotz seines Stachelhalsbandes, da draußen auf der
Veranda! Ich hoffte, wenigstens dieser Hund sei zu schlau um geschnappt
zu werden.
Kalpa servierte mir die in Brösel eingedrehten Nudeln, und danach
machte sich die nächtliche Autofahrt bemerkbar. Ich brach schnell
auf, um nicht über dem Teller einzuschlafen und machte erst Pause
bei dem verfallenen Gehöft mit den tibetischen Fahnen. LeoMcGanj
unter mir, eingehüllt von der Bewegung der Luft, entspannte ich
mich. Ich mochte es, wie der Wind hier, anders als in Europa, als
freundliches und nicht als feindliches Element behandelt wurde.
Aber so einsam ein Ort in Indien auch wirken mag, es dauert niemals
lange bis irgendeiner auftaucht. Der Mann in meinem Alter war europäisch
gekleidet und kam mir bekannt vor, ohne dass ich wusste woher. Erlauben
Sie, Ram Charan Bhagat, sagte er, bevor er neben mir auf dem niedrigen
Steinwall Platz nahm. Zu träge die Brille hervorzuholen, gab ich
vor seine Visitkarte zu lesen, bevor ich sie wegsteckte.
– Sie sollten sie lesen, sagte er sanft. Der Mann war so höflich,
dass mir unangenehm bewusst wurde, mich seit zwei Tagen nicht rasiert
zu haben. – Wir sind nicht immer einverstanden mit der Verwaltungspraxis
auf den niedrigeren Ebenen. – Meinen Sie das Haus in Sidhpur? –
Aber um einzugreifen, brauchen wir gute Gründe. Die tibetischen
Fahnen schienen auf einmal in einem kälteren Wind zu flattern. –
Sie meinen, ich müsste Ihnen einen Gefallen tun, ehe sie mir gefällig
sind? Und wenn ich verzichte? – Ihre Aufenthaltserlaubnis gilt jeweils
für 5 Monate, Bhagat schaffte es unerschütterlich höflich und zugleich
äußerst bedrohlich zu wirken, es ist auch nicht ausgeschlossen sie
schon früher für ungültig zu erklären. Er reichte mir ein ochsenblutfarbenes
Billet aus schwerem Papier, das mit einem Seidenband verschlossen
war. – Übermorgen findet eine Hochzeit in Delhi statt, zu der sie
eine Einladung haben. – Wonach soll ich mich umsehen? – Sie sind
ein Kunstkenner, studierter Religionsphilosoph, als Österreicher
wohl gelitten in Delhi. Hören Sie sich einfach um. – Und wann ist
dieser Auftrag zu Ende? – Stimmt es, dass es hier Schneetiger gibt?,
fragte er zurück, sind sie gefährlich? – Sie sind sehr scheu, keine
Gefahr für unsereinen, sagte ich, wovor sie Angst haben müssen,
das sind die Bären. Die können wirklich ungemütlich werden.
Wir waren vermutlich ein komisches Paar, wie wir den Steilhang
hinab rutschten; ich mit meinen Flip-Flops, er auf den glatten Ledersohlen
seiner Halbschuhe, ohne Halt beide, dabei jeder den anderen haltend.
Als der Chauffeur den Wagenschlag aufriss, wurde mir klar, wo ich
den Mann schon gesehen hatte.
– Ich lasse Sie hier zurück, sagte Bhagat, es wäre gar nicht gut,
wenn wir zusammen in LeoMcGanj gesehen würden. Ich setzte die Lesebrille
auf, während der Ambassador mich in eine Staubwolke hüllte. „Dr.
Ram Charan Bhagat. Superintendent, Intelligence Bureau, New Delhi“.
Keine Adresse, keine Telefonnummer.
<Fortsetzung in der KORSO-Oktoberausgabe>
KORSO-LeserInnen sind wieder mal einen Schritt
voraus:
KORSO bringt Zulm, das neue Opus des steirischen Autors und
Filmemachers Willi Hengstler, in den kommenden Monaten exklusiv
in Fortsetzungen. Der Kriminalroman, der erst nach der Veröffentlichung
der letzten Folge im KORSO im Herbst nächsten Jahres als Buch erscheinen
wird, spielt im Indien des beginnenden 21. Jahrhunderts, setzt sich
mit aktuellen politischen Ereignissen wie dem überraschenden Sieg
der Kongresspartei bei den heurigen Parlamentswahlen ebenso auseinander
wie mit der tiefen Spaltung der indischen Gesellschaft und den Widersprüchen
zwischen archaischem Kastenwesen auf der einen und der rasanten
Entwicklung zu einem High-Tech-Standort auf der anderen Seite.
„Zulm ist – auch – ein Roman über Globalisierung
und die damit einhergehende Entfremdung“, sagt der Autor, der sich
im letzten und heurigen Jahr vier Monate lang in Indien aufgehalten
hat. Die Story: Der Protagonist des Textes, Shankar, Sohn einer
Österreicherin und eines Inders, ein Religionswissenschafter, der
sich sein Leben als Reiseführer verdient, wird vom indischen Geheimdienst
auf die Spur eines österreichischen Malers gesetzt, der in Indien
lebte …
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Kaffee, Zigaretten und
Coolness im KIZ Jim Jarmuschs neuer Episoden-Streifen
„Coffee and Cigarettes“ hat das Zeug zum Kultfilm der Saison |
Als Jarmusch 1986 am Rande der Dreharbeiten zu „Down by Law“ einen
kaffee- und zigarettenunterstützten, freundlich-absurden Dialog
zwischen Roberto Benigni und Stephen Wright filmte,
hatte er eigentlich gar nicht vor, einen Spielfilm daraus zu machen.
Dann, 1988, diesmal im Umfeld der Entstehung von „Mystery Train“,
wurde die nächste Episode geboren – mit den gleichen Requisiten:
In „Twins“ geht’s um die Frage, ob Elvis Presley einen Zwillingsbruder
hatte, der an seiner Stelle an Tablettenmissbrauch und Fettsucht
starb – und darum, ob die Geschwister Joie und Cinqué
Lee wirklich Zwillinge sind. 1993 schließlich drehte Jarmusch
mit den Musik-Größen Iggy Pop und Tom Waits und mit
Frederick Elmes an der Kamera Coffee and Cigarettes III,
die Episode „Somewhere in California“. Dann, von 1995 bis 2000,
stagnierte das Projekt. Erst danach drehte Jarmusch weitere Folgen,
die bei jeweils nur ein oder zwei Drehtagen meist mit befreundeten
Schaupielern entstanden. So tritt etwa in „Cousins“, einem der Höhepunkte,
eine brillante Cate Blanchett mit unterschiedlichem Aussehen
in einer witzigen Doppelrolle auf. Als gefeierte Schauspielerin
wird sie von ihrer Cousine aus der Musik-Szene besucht, die zwar
ständig davon redet, wie froh sie ist, nicht berühmt zu sein, die
aber sichtlich gerade darüber verbittert ist.
Spielt in „Coffee and Cigarettes“ gleich zwei Cousinen: Cate
Blanchett
Die Drehzeit von über fünfzehn Jahren macht neben den versponnenen
und doch nicht so realitätsfernen Dialogen einen weiteren Reiz von
„Coffee and Cigarettes“ aus: Outfit und Verhalten der Personen ändern
sich je nach der Zeit der Entstehung der jeweiligen Episode.
USA 2003. OmU, 96 Minuten, 35 mm, s/w, Format 1:1.85, Dolby
KIZ – Kino im Augarten, Friedrichgasse 24 | T 82 11
86
KORSO verlost in Kooperation mit dem Kino im Augarten 5 x 2 KIZ-Eintrittskarten!
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Fragen nach Aktualisierung
des Trigon-Gedankens: dispositiv trigon |
Im Jahr 1963 wurde auf Initiative des Kulturreferenten des Landes
Steiermark, Univ.-Prof. Dr. Hanns Koren, zum ersten Mal eine
übergreifende Schau künstlerischer Leistungen der Länder Italien,
Jugoslawien und Österreich in Graz realisiert. Dies sollte die Basis
eines bis in die 90er-Jahre verfolgten Biennaleprinzips unter dem
bezeichnenden Namen „Trigon“ werden. Was in den Anfängen als Konzept
künstlerischer anstelle stagnierender politischer Kommunikation
in Zeiten des Eisernen Vorhangs oder der Südtirolfrage transportiert
werden konnte – und zwar nicht im Sinn eines Vergleichs nationaler
Leistungen, sondern hinsichtlich einer Bildung grenzübergreifender
Regionen –, darf angesichts gegenwärtiger Konstellationen im Rahmen
der EU, der kommunikativen Möglichkeiten durch Neue Medien oder
des künstlerischen Austausches und der Präsentation in Form von
Großveranstaltungen wie Documenta, Manifesta, den Biennalen in Venedig
und nicht zuletzt des steirisc[:her:]bst durchaus hinsichtlich seiner
zeitgemäßen Tauglichkeit in Frage gestellt werden. Anschauliches
Beispiel etwa ist die Jahrzehnte währende Diskussion um den Bau
eines Trigonmuseums, die schließlich unter völlig neuen Voraussetzungen
in die Errichtung des Kunsthauses mündete.
In Kooperation mit Kunsthaus und Cultural City Network fand nun
unter dem Titel dispositiv trigon eine Konferenz unter Teilnahme
von KünstlerInnen, Philosophen, Kritikern und KuratorInnen aus Slowenien,
Ungarn, Lettland, Bulgarien, Tschechien, Russland, Frankreich, Montenegro,
Estland, Mazedonien, Kroatien und Polen statt, die in Workshops
die Möglichkeiten einer Positionierung von Graz innerhalb des Spektrums
des historischen Trigonmodells und seiner zeitgemäßen Adaption auszuloten
versuchten. In einer abschließenden Diskussion vor Publikum im Space04
des Kunsthauses vertrat die Moderatorin Clementine Deliss,
Kuratorin aus Frankreich, zumindest den einhelligen Tenor, dass
unter den schon erwähnten Voraussetzungen ein biennales Festival
Trigon für Graz obsolet erscheint. Ernüchternd auch ihr einleitender
Befund, dass aus den Inhalten der Workshops keine Strategien abzuleiten
wären, nach denen Graz eine markante Drehscheibe für künstlerische
Kommunikation mit dem süd- und osteuropäischen Raum sein könnte,
abgesehen von der schon zum Stereotyp erhobenen geografischen Lage.
Man reduzierte sich auf die kaum spezifischen Optionen für Graz,
potentiell beste Voraussetzungen für künstlerische Produktion zu
bieten, ohne diesen Eindruck zu präzisieren. Empfehlungen in Richtung
„Research“ um Ideen und Entwicklungen von Kunst müssen wohl als
Anstoß gedeutet werden, die Erweiterung von Kunstuniversität oder
Einrichtung von Akademien voranzutreiben.
Wenzel Mracek
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Burggarten-Neugestaltung:
Ster weist Kritik zurück In der KORSO Ausgabe
Juli/August 2004 wurde die Kritik wiedergegeben, die der Leiter der
Abteilung für historische Gartenanlagen des Bundesdenkmalamtes in
Wien, Univ.-Doz. Geza Hajos, an der geplanten Neugestaltung des Burggartens
äußerte. Auf Hajos Ausführungen repliziert nun der Vorsitzende der
Vergabe-Jury und Leiter des Grazer Stadtgartenamtes, Ing. Thomas Ster. |
Der Auftraggeber, die Landesimmobilien Gesellschaft, hat für das
Verhandlungsverfahren zur Neugestaltung des Burggartens umfangreiches
Informationsmaterial über dessen Geschichte bereitgestellt. In der
wechselvollen Geschichte des Burggartens hat es natürlich zahlreiche
Veränderungen gegeben. Der einst streng formale Garten wurde, wie
viele Parkanlagen, so auch der Schlosspark von Eggenberg, im Sinne
eines Landschaftsgartens im 19. Jahrhundert umgestaltet. 1841 wird
die Orangerie gebaut und damit dem Burggarten eine neue Bedeutung
zugewiesen.
Es war eine grundsätzliche und wie ich meine richtige Entscheidung
den Burggarten als eine Parkanlage des 19. Jahrhunderts zu sehen
und keinen Rückgriff auf die barocke Anlage vorzunehmen. Die auch
teilweise Schaffung streng formaler Strukturen im Wegebereich ist
zwar teilweise möglich, wäre aber in letzter Konsequenz mit einem
gravierenden Verlust alter Baumbestände verbunden. Dennoch war das
Ziel die Blickbeziehungen wieder herzustellen – insbesondere vom
Weißen Saal zur Orangerie – eine Aufgabe an die Teilnehmer des Verhandlungsverfahrens.
Oberstes Ziel sollte jedoch die Beibehaltung des romantischen Burggartens
sein. Durch behutsame Eingriffe, eine Verbesserung der Zugangssituation
von der Erzherzog-Johann-Allee und Einbringung neuer Gestaltungsideen
wird dieses Ziel beim Projekt der Gartenarchitektin Gertraud Monsberger
am besten erreicht. Der Kritik von Univ.-Doz. Dr. Geza Hajos, den
ich seit vielen Jahren kenne und der uns bei der Umsetzung der Stadtparkrevitalisierung
und bei der Sanierung des Schloßberges sehr geholfen hat, kann ich
in diesem Falle nicht folgen. Die Aufgabenstellung beim Burggarten
war nicht eine weitgehende Herstellung des Burggartens im Sinne
der Anlagen des 16. bis 18. Jahrhunderts, sondern aufbauend auf
die Veränderungen des 19. Jahrhunderts den Burggarten in seiner
Situation zu verbessern. Dies ist ohne romantische „Schnörksel“
am besten beim Siegerprojekt gelungen.
Ing. Thomas Ster | Abteilungsvorstand Stadtgartenamt
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Bücherbazar für Herz-Jesu-Kirche |
Die Pfarre Herz-Jesu veranstaltet am Samstag, den 2. Oktober von
8-18 Uhr in den Räumen der Kirche einen Bücherbazar zugunsten der
Außenrenovierung der Kirche. Etwa 50.000 Bücher sind derzeit in
Bananenkartons verpackt, die übereinander gestapelt die Höhe des
Kirchturmes ergeben. Seit Juni umhüllt den höchsten Kirchturm der
Steiermark ein 250 Tonnen schweres Gerüst. Unmittelbar auf der Baustelle
zeigt eine Freiluftgalerie mit Foto- und Informationstafeln den
Fortschritt der Sanierung, die wegen absturzgefährdeter Teile und
Schäden an der Fassade notwendig wurde. Nach dem derzeitigen Stand
benötigt man dafür 1,4 Mio. Euro. Für den ersten Bauabschnitt fehlen
noch Geldmittel, die von der Pfarre aufgebracht werden müssen.
Bücherabholdienst: 0316 82 62 85
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Mit dem „Ausreißer“ gegen
die „ökonomische Zensur“ |
„Wenn wir ehrliche Medien hätten, wäre George Bush nicht Präsident
und wir hätten im Irak keinen Krieg geführt“ – Dieses Zitat eines
Ausspruchs des amerikanischen Journalisten John Nicols hat sich
eine Gruppe steirischer Aktivist-Innen zum Motto gemacht, um über
das Medium einer periodisch erscheinenden Wandzeitung gegen die
gängige „Informations-ökonomie“ zu streiten.
Seit sich die Politik im von der Ökonomie organisierten „Hausarrest
befindet“, kann sie sich nicht mehr für ein System unabhängiger
Medien einsetzen. Der Schwerpunkt der ersten Ausgabe des Ausreißers
(„Medien – Macht – Menschen“) betrifft denn auch die „machtstrukturellen
Verschränkungen“ und „autoritären Strukturen“ in der österreichischen
Medienlandschaft.
Mittlerweile weiten sich die Plätze, an denen der Ausreißer veröffentlicht
wird, zusehends aus, die Zeitung hängt im Schaufenster des Forum
Stadtpark, im Stadtmuseum (Sackstraße), im Eingangsbereich des Geidorf-Kinos,
beim „Anderen Theater“ (gegenüber Orpheum), im Café Thienfeld (neben
dem Kunsthaus), in der Mediathek und im Café Stockwerk.
Gedacht ist zusätzlich an eine Auflage einer verkleinerten Taschenausgabe
des Ausreisser. Hier werden Kooperationen im Bereich Print gesucht.
Auf Inserate im kommerziellen Bereich will man, der eigenen kritischen
Position konsequent folgend, völlig verzichten.
Die nächste Ausgabe zum Thema „Arbeit“ ist bereits im Entstehen
und soll spätestens Anfang Oktober erscheinen.
Kontakt: Evelyn Schalk | T 0 676 300 93 63
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AKTUELLE AUSSTELLUNGEN
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Bis zum 4. Oktober zeigt das Interkulturelle Café und Begegnungszentrum
Auschlößl, Friedrichgasse 36, in Graz, im Rahmen seines Länderzirkels
Rumänien eine Ausstellung mit Arbeiten von Claudiu Presecan
unter dem Titel Die Magie Paradiesischer Gärten. Informationen
unter T 0316 / 813368
Sonntag, 12. 9. 2004: Mit dem Rad durch die südsteirische Vergangenheit.
Der Museumsverband
Südsteiermark lädt zum schon traditionellen, weil siebenten Museumsradwandertag.
Ein Ausflug für die ganze Familie, mit dem Rad zu den archäologischen
Museen, um die keltisch-römische Vergangenheit der Region besser
kennen zu lernen. Der Start erfolgt um 9.30 Uhr im Römerdorf in
Wagna. Die Route führt über das Lapidarium Schloss Seggau, das Tempelmuseum
Frauenberg, das Hallstattzeitliche Museum Großklein und wieder zurück
nach Wagna. Neben geistiger Nahrung wird natürlich auch auf die
Stärkung der Radfahrer geachtet. In Wagna spielt ab 16.00 Uhr die
Musik auf, ein Glückshafen verspricht tolle Preise … und der Museumsverband
Südsteiermark inszeniert eine „stilechte“ römische Begräbniszeremonie.
Anfragen an den Museumsverband Südsteiermark | Mag. Anita Heritsch
| T 03452 86 884
Noch bis zum 2. Oktober ist im New Space
der Galerie Eugen Lendl (Hans Sachs Gasse 1, Graz) die Ausstellung
von Thomas Baumann – A lot of nots. (spiralmöbel)
zu sehen. Spiralmöbel aus gebogenem, in sich verwickeltem Eisenrohr
– zwei Hocker, ein Tisch, eine Stele entwickelt in Zusammenarbeit
mit Mathis Esterhazy, dazu eine Text- / Ton-Installation:
Eine Hommage an Thomas Bernhard, welcher in Interviews nach einem
Satz, einer (mitunter provokanten) Behauptung oder Ausführung oft
ein augenzwinkerndes „Nicht...“ setzte. Ein „Nicht“ mit Fragezeichen
Rufzeichen Punkt Bindestrich. […]
Weitere Informationen unter www.eugenlendl.com
| www.artnet.com/eugenlendl.html
| T 0316/82 55 14
Dienstag, 14. 9. 2004: Großer Benefizabend im forum Kloster
in Gleisdorf
29 KünstlerInnen stellen sich in den Dienst der Gesundheitsförderung
– 43 Werke wurden dem Diabetes-Typ 2-Präventionsprojekt zur Versteigerung
zur Verfügung gestellt und Florian Randacher von den Ausseer
Hardbradlern begleitet den LebensART-Abend musikalisch. Im Anschluss
an diesen Abend wird die Ausstellung „LebensART“ bis 28. September
im forum Kloster frei zugänglich sein. Prominente ÖsterreicherInnen
beschreiben in kurzen Statements, was ihnen im Leben wichtig ist
und wodurch sie Wohlbefinden und Wohlfühlen erleben.
Veranstalter ist Styria vitalis | Anfragen: 0316 82 20 94-22 oder
0664-41 065 12 | arne.oehlknecht@styriavitalis.at
Möbeldesign im „Zukunftslebensraum“ im Kunsthaus Graz
Eine Möbelausstellung der besonderen Art findet vom 16.–19. September
2004 im Kunsthaus Graz, Space 04, statt. Die Kornberger Designtischler
präsentieren: „Möbeldesign im Zukunftslebensraum“.
In der Ausstellung wird der Versuch unternommen, in eine neue Dimension
von „Lebensraum“ vorzudringen. Die klassische Raumaufteilung wird
aufgeweicht und durch möglichst variable Formen ersetzt. Im Mittelpunkt
stehen nicht mehr gegenständliche Möbel, sondern Funktionen, die
exakt auf die persönlichen Bedürfnisse des Bewohners abgestimmt
sind. (Zu sehen ist in der Ausstellung auch eine multimediale Installation,
die in besonderer Weise diese Virtualität des Zukunftslebensraumes
hervorhebt.) Geöffnet ist die Ausstellung von Donnerstag bis Samstag
von 10.00 bis 20.00 Uhr, am Sonntag von 10.00 bis 18.00 Uhr. Der
Eintritt ist frei.
Nähere Infos: www.die-kornberger-designtischler.at
Bis Donnerstag, 30. 9. 2004:
„In den 80er Jahren stand der Künstler Hans Jandl in der
Tradition der Neuen Malerei. In seinen farbintensiven Gemälden in
gestischer Malweise dominierten figurative und vegetabil verschlungene
Motive, die sich zu einem großen Naturbekenntnis verbinden sollen.
In den 90er Jahren versuchte er die Energiewirkung der Farbe in
einfachen bildnerischen Ordnungen zu visualisieren, indem er die
mehrmals übermalten Farbfelder mit Bleiplatten kombinierte.“ Ausstellung:
Ausgewählte Arbeiten der Malerei von Hans Jandl aus den Jahren
1984 – 2004 sind in der Sammlung Wolf, Steuerbüro Wolf, Weizerstraße
35 in Gleisdorf zu sehen.
Informationen unter T 03114/3182 | jandl@aon.at
Donnerstag, 16. September: Vernissage der Ausstellung „Hell/Dunkel“
mit
Werken des 1955 in St. Lorenzen/Mürztal geborenen Fritz Bergler
im Kunstmagazin Margarete Hell in Bruck/Mur. „Zentrales Thema
meiner Arbeiten der letzten Jahre ist die Auseinandersetzung mit
Verfahren der visuellen Komplettierung und Bildverarbeitung im Kontext
verbal-analytischer Integration. Die wesentliche Fragestellung:
wie entsteht aus einer Summe fragmentarischer und widersprüchlicher
Einzelinformationen so etwas wie ein ‚komplexes Bild‘, die Empfindung
eines komplexen Bildes?“ Eröffnet wird die Ausstellung um 19.00
Uhr und dauert bis einschließlich 16. Oktober.
Weitere Informationen: T 676-70 13 300 | www.kunstmagazin.at
Samstag, 18. 9. 2004: Eröffnung der Ausstellung „Holzrisse
zur Bibel“ aus
dem Werk von Margret Bilger in den Minoriten-Galerien Graz,
Mariahilferplatz 3. Der Geburtstag der im Jahre 1904 in Graz geborenen
Künstlerin Magret Bilger jährte sich am 12. August 2004 zum hundertsten
Mal: ein Anlass, auch in ihrer Geburtsstadt Graz auf die bedeutende,
1971 verstorbene Künstlerin in einer Erinnerungsausstellung hinzuweisen.
Etwa 100 Grafiken stammen aus der Sammlung des Salzburger Rupertinums
und der Sammlung Otto Mauer/Wien, in denen sich Margret Bilger vor
allem religiös-ikonografischen Inhalten widmete. Bereits kurz nach
ihrem Tod wurde sie als „eine Art österreichischer Chagall“ (O.
Breicha/M. Frommel) eingeschätzt und ihr Werk im „Kern als christliche
Mystik, deren Schale pathetischer Expressionismus“ (Werner Hofmann)
ist, charakterisiert. Die Ausstellung dauert bis zum 17. Oktober.
Informationen unter http://kulturzentrum.minoriten.austro.net
Samstag, 18. 9. 2004: Von 15.00 bis 16.30 Uhr veranstaltet
das Frauenservice Graz den 6. FrauenStadtSpaziergang unter
dem Thema „Kunst und Kultur“, geleitet von Ilse Wieser.
Treffpunkt ist am Jakominiplatz 16.
Informationen erhalten Sie unter www.frauenservice.at
| T 0676-75 12 664
Samstag 18. und Sonntag 19. 9. 2004: vecerka / night shop /
nachtgeschäft, eine Installation von Evelin Stermitz
mit akustischer Raumbespielung von Ales Zemene und Eva
Ursprung von 20.00 bis 24.00 Uhr. Am Mittwoch den 29. September
wird um 20.00 Uhr die Ausstellung mit Fotografien von Paula Miklosevic
(Beograd) unter dem Titel Ideal Place eröffnet, die bis zum 31.
10. zu sehen sein wird. Veranstaltet von BAODO im N I L, Dreihackengasse
42 in Graz.
Nähere Informationen unter
http://baodo.mur.at
Sonntag, 19. 9. 2004: Der Tag des offenen Denkmals
findet europaweit statt. Veranstaltet vom Bundesdenkmalamt lautet
das heurige Thema in Österreich „Alte Bauten, neue Nutzung“.
In der Steiermark wurde der Medienturm in Graz (Ehem. Wasserturm
des Schlachthofes) ausgewählt und ein spannendes Programm in der
Zeit von 10.00 bis 20.00 Uhr zusammengestellt, in dessen Verlauf
u.a. die Medienkünstlergruppe Glotzophon (A) mit einem LiveAct vertreten
ist. – Seit 1917 dominiert der ehemalige Wasserturm das Areal des
Alten Schlachthofes im Süden der Stadt Graz. Mit seinen 36,5 Metern
zählt der quadratische Turm mit Zeltdach zu einem der wenigen erhaltenen
Wassertürme in Österreich. Seit 2000 steht dieser Turm – dank einer
bewundernswerten Rettungsaktion – als modernster Medienturm mit
bester Infrastruktur und als ungewöhnlicher Veranstaltungsort mit
hohem kulturellem Niveau zur Verfügung. Die neue Erschließung durch
Treppe und Lift bietet eine optimale Nutzung der jeweils rund 40m²
großen Turmzimmer als reizvolle Orte für Kommunikation, Medienkunst
und -technik. Nähere Informationen unter www.bda.at
Samstag, 25. 9. und Sonntag, 26. 9. 2004: Die Land-
und forstwirtschaftliche Fachschule
veranstaltet an zwei Tagen ihr HofFest in Grottenhof-Hardt,
Thal 133 in Graz-Wetzelsdorf. Bei freiem Eintritt umfasst das Programm
am Samstag ab 14.00 Uhr und am Sonntag ab 10.00 Uhr eine Kunstausstellung
von Schülern der Ortweinschule und anderen Künstlern, einen www-lauf
(www.www-lauf.at.tf), Direktvermarkter, Kunsthandwerk, Tiere zum
Angreifen, Kinderprogramm (Kartoffel-, Mais- und Kastanienbraten,
Strohhupfburg, Kürbisschnitzen), Ponyreiten, Kutschenfahrt, Traktorrundfahrt,
Musikgruppen, Kürbisausstellung und den offenen landwirtschaftlichen
Schulbetrieb.
Informationen unter www.grottenhof.com
| T 031658 32 38 DW 25
Das Weinviertel-Festival 04 dauert noch bis 31. Oktober.
Hier nur wenige Kostproben aus dem kaum überschaubaren, weil umfangreichen
Programm im September: „Roma“, ab 11. 9. im Barockschlössl
Mistelbach, ist eine eindrucksvolle Fotoausstellung über das
Leben dieser Volksgruppe in der Slowakei und im Weinviertel
eine Landschaftsinstallation von Ljubo Tobolar, namens Totenweg
von Asparn/Zaya: 7000 Jahre Bauernkultur, wird am 12. 9. in Asparn/Zaya
eröffnet, ebenso „Literatur Cuvée 2004“ am 25. 9. in der Kellergasse
Großnondorf.
Weitere Infos unter www.weinviertelfestival.at
Sonntag, 26. 9. 2004: Eröffnung des Bruno Gironcoli-Museum
auf
Schloss Herberstein im Rahmen der Reihe ARTHerberstein. Informationen
unter www.herberstein.co.at
| T 031768825-0
Bis zum 1. Dezember stellt die Merkur Galerie, Joanneumring
22, in Graz
Arbeiten von Bruno Wildbach aus. Unter dem Titel Colon –
The Farther Shore umfasst die Ausstellung eine Serie von Ölgemälden,
in denen Wildbach sich mit den elementaren Leidenschaften des Menschen
und seiner Würde auseinandersetzt. Mehr über Bruno Wildbach unter
www.brunowildbach.com
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AKTUELLE VERANSTALTUNGEN |
Mike Supancic reist im „Geheimnis von Imst“ durch Österreich
– und trifft Wolfgang Schüssel
Dienstag, 7. 9. bis Samstag, 11. 9. „Helfried heiratet“ wieder
auf der Kleinkunstbühne Hin&Wider im Grazer Theatercafé in
der Mandellstraße: Christian Hölbling ist dabei auf äußerste
Genauigkeit und größtmögliche Sparsamkeit bedacht. Mike Supancic
folgt vom 14. bis 18. 9. und versucht, „Das Geheimnis
von Imst“ zu ergründen. „Frei&Wild“ gibt sich daraufhin
Stefan Haider vom 21. bis 25. 9., wobei er sich von
Ottakringer Schamanen, bulgarischen Tantra-Lehrerinnen und Schweizer
Motivationstrainern betreuen lässt. Die Rampensau Markus Hirtler
gibt die „Ermi-Oma in: Ansichtssache“ am 28. 9. und 1. und
2. Oktober. Dazwischen drängt sich noch O. Lendl mit seinem Programm
„O. Lendl 6 - Switch“ am 29. und 30. 9. Weitere Informationen
unter www.hinwider.com
und T 0316 82 53 65
9.
Oktober: Es wird Herbst, Steirischer Herbst, und Bauer kommt
zurück, Wolfgang Bauer! Wolfgang Bauer hat ein neues Stück
namens „Foyer“ geschrieben und das Grazer Theater im Bahnhof
wird es in der Helmut-List-Halle inszenieren und umsetzen. Zu erwarten
sind: Ein Autor, dem der Zugang zur Uraufführung seines eigenen
Stücks verwehrt wird, ein Theaterabend, der sich zu einer Weltraummission
ohne gesicherte Rückkehr entwickelt und: ein Stück in permanenter
Schräglage, im Spannungsfeld zwischen Wahrheit und Fälschung, Fassbarem
und Unfassbarem. Alles hat also wieder seine Ordnung! Uraufführung
am 9. Oktober, weitere Aufführungen am 10., 13., 14. und
15. Oktober, jeweils um 20.00 Uhr.
Mehr zum Stück unter www.steirischerbst.at/Programm
Kopenhagen: Heisenberg meets Bohr Aufgrund des vorjährigen
großen Erfolges der Theaterproduktion „Kopenhagen“ von Michael Frayn
wird das Stück heuer wieder auf der Kasemattenbühne am Grazer Schlossberg
aufgeführt. Mitwirkende sind Lotte Marquardt, Gerhard Balluch
und Daniel Doujenis. Regie führt Heinz Hartwig. Das
Stück des englischen Autors entstand 1998 und handelt von dem großen
Rätsel einer Begegnung mitten im Krieg, im Jahr 1941. Der deutsche
Physiker Werner Heisenberg besucht seinen dänischen Kollegen Niels
Bohr im Wettlauf um den Bau der Atombombe. Noch zu sehen am 9.,
10., 11. Sept. 2004. Beginn 20.00 Uhr, Karten im Zentralkartenbüro
oder an der Abendkassa.
Donnerstag, 16. 9. 2004: „Best of Seminarkabarett“ mit Bernhard
Ludwig
im Kulturzentrum/ Hugo-Wolf-Saal in Leibnitz um 20.00
Uhr. Leiter einer internationalen Biofeedback-Schule in Wien
für alle Heilberufe? Berater von Kurorten, Firmen und Institutionen?
Fortbildner für praktische Ärzte und Internisten? Führungskraft-Fortbildner?
Oder ein Psychologe? Oder gar ein Kabarettist? Seit nunmehr 11 Jahren
ist Bernhard Ludwig mit seinen Programmen über Herzinfarkt, Diät-Wahnsinn
und Sex-Frust der am unauffälligsten ausverkaufteste Kabarettist
Österreichs – und hat überdies den moralischen Zeigefinger in kabarettistischem
Kontext wieder salonfähig gemacht. Lehrreiches Lachen – wider die
allgemeine Verklemmtheit und den Taschen ausbeulenden Selbstbetrug.
Weitere Informationen unter www.seminarkabarett.at
und www.e-a.at
2., 9., 16., 23. Oktober: Ab jeweils 20 Uhr bringt das Theaterzentrum
Deutschlandsberg eine
neue Staffel der „impro battle“, Improvisationstheater, bei dem
zwei Teams zu je vier Spielern gegeneinander an treten. Außerdem
gibt es am 25. Oktober eine Premiere: „Die Reichsgründer
oder das Schmürz“ in der Neuen Schmiede (Theaterzentrum)
Deutschlandsberg.
Informationen unter www.theaterzentrum.at
| T 034 62 6934
Das andere Theater:
Die Freien Theater Steiermark haben ihren Spielplan für September
und Oktober erstellt. So spielt die THEO-Studiobühne in Oberzeiring,
frei nach Laufs/Jakoby von Peter Faßhuber, Endstation Schöller
am 11., 15., 17., und 25. September, jeweils ab 20.00 Uhr. Das Grazer
Kasperltheater zeigt Kasperl und die Zauberbombe am 21.
und 28. September, am 5., 12. und 19. Oktober um 15.00 und um 16.30
Uhr im Grazer Orpheum. Das MEZZANIN-Theater Graz spielt
Die dumme Augustine im Kulturzentrum bei den Minoriten
am 23., 24., 25., und 30. September und von 1. bis 6. Oktober um
16.00 Uhr. Im Theater am Ortweinplatz gastiert die Theatergruppe
SOGMA und vieles mehr geschieht auf den steirischen Bühnen der
Freien Theater. Details und Termine finden Sie unter www.dasanderetheater.at
25. und 26. September. Der Grazer Filmemacher und
Produzent Heinz Trenczak hat
den Dramatiker Peter Turrini zwei Jahre lang begleitet –
zu Lesungen und Diskussionen und auf realen und Kopf-Reisen. Daraus
ist ein 45-minütiges, einfühlsames Portrait des Autors entstanden,
der ebenso wie der Regisseur heuer seinen 60er feiert. 3sat sendet
„Theaterglühen“ – benannt nach dem gleichnamigen Abschiedsabend
Claus Peymanns, dessen Programm zu einem guten Teil von Turrini
bestritten wurde – am 25. September um 21.40, ORF2 am 26. September
um 9.30.
Montag, 27. 9. 2004: Literatur im Kulturzentrum bei den
Minoriten. Ab 20.00 Uhr errichten Bernhard Tockner (Text)
und Florian Gessler (Saxophon) „Textfestungen“. Am
30.09., ebenfalls um 20.00 Uhr liest Alfredo Bauer „Anders
als die anderen. 2000 Jahre jüdisches Schicksal. Eine Szenenfolge“
nach einer Einführung von Univ.Prof. Dr. Primus-Heinz Kucher.
Kulturzentrum bei den Minoriten | Mariahilferplatz 3, Graz | weitere
Informationen unter http://kulturzentrum.minoriten.austro.net
Gerade noch bis zum 12.09. dauern die Südsteirischen
Musiktage 2004
in St. Johann im Saggautal. Diese Veranstaltung führt zu
einer Begegnung zwischen klassischer Kammermusik, vokaler und instrumentaler
Volksmusik sowie regionaler Lebensart. Trifft Klassik Volksmusik
– Volksmusik trifft Klassik in einer Veranstaltung des Steirischen
Volksliedwerkes, der Gemeinde St. Johann im Saggautal und der Universität
für Musik und darstellende Kunst, Wien.
Informationen erhalten Sie über www.steirisches-volksliedwerk.at
und das Organisationsbüro St. Johann i. Saggautal | T 03455
/ 68 68 14
Montag 13.09. Im Rahmen der Eggenberger Schlosskonzerte
ist das Leipziger Streichquartett ab 20.00 Uhr im Planetensaal
zu sehen und zu hören. Es folgen am 20.09. Gerard Causse,
Viola, und zum Finale am 27. 09. Friedrich Kleinhapl, Violoncello,
und Andreas Woyke, Klavier.
Detaillierte Informationen finden Sie unter http://steiermark.orf.at/vollendet
Samstag,
18.09.: Jojo Mayer‘s Nerve & Prohibited Beatz im Rahmen von
Beats on Climate Change Bio & Fair im Kulturhaus Fürstenfeld
um 19.30 Uhr. Vom Modern Drummer Magazine wird Jojo Mayer
(www.jojomayer.com)
als „Drum God“ beschrieben. Mit seiner Formation Nerve macht
er im Rahmen seiner Europatournee in Fürstenfeld halt; unterstützt
wird Jojo Mayer von Roli Mosimann: real time audio deconstruction,
Takuya Nakamura: keyboards, samples, trumpet, John Davis: bass,
low end manipulation.
Karten an der Abendkassa und Informationen unter www.klimabuendnis.at
Samstag, 18. 09.: Ab 15:00 Uhr gastiert das Altwiener
Oktett im Rahmen der
Konzerte im Stadtpark-Pavillon in Graz. Das in Originalbesetzung
musizierende Altwiener Oktett wird von dem vielseitigen Musiker
Alfred Pfleger, einem Spezialisten für Wiener Klangstil und Agogik,
in traditioneller Manier von der Geige aus geleitet. Am 19.09.
ab 11:00 Uhr folgt Jazz: 7 come 11 – featuring: Christoph Wundrak.
Unter der sachkundigen Leitung des Grazer Jazzmusikers Titow Griem
entwickelte sich 7 come 11 zu einer Jazzformation, deren Repertoire
von Swing über Latin Jazz bis zu rockigen Arrangements reicht. Ebenfalls
am 19. 09. um 15.00 Uhr präsentiert sich der Grazer Spielmannszug
und den Schluss der Konzertreihe bilden am 25. 09. um 15.00 Uhr
Platinum Brass, ein Bläserquintett, das sich aus Studierenden der
Kunstuniversität Graz zusammensetzt.
Informationen unter T 069912 18 12 92
Samstag, 18. September: Unter dem Motto „Appetit auf
Knöpfe“ veranstaltet das Steirische Volksliedwerk
einen Harmonika-Schnupperkurs in der Region „Naturpark Eisenwurzen“
und zwar beim Gasthof Brückenwirt, in Landl. Leihinstrumente
stehen zur Verfügung. Wolfram Märzendorfer und Kerstin
Pleschonig heißen die Referenten, der Kursbeitrag schlägt sich
mit 30 Euro zu Buch und die Anmeldung ist unbedingt erforderlich
unter: T 0316877-8768 | service@steirisches-volksliedwerk.at
Welche Aktivitäten das Steirische Volksliedwerk außerdem setzt,
lesen Sie unter www.steirisches-volksliedwerk.at
Samstag 18. 09: Alternative-@Stage im Explosiv, Schützgasse
16 in Graz. Es geben sich mehr oder weniger musikalisch CRIMSON
TIDE (A); NON AGE (A); SALONFÄHIGE STANISLÄUSE (A) ab 19.30 Uhr
die Ehre. Am Donnerstag den 23. 09. ist das Motto
Borderline ausgegeben, dazu kommen Distemper, die
in Russland zu den dienstältesten und bekanntesten Ska-Punk Bands
gehören, J*A*N FEAT. U.D.S.S.R, auch als erste schizophrene Band
Österreichs bekannt und The Oikoleros, Skaband aus Feldbach.
Es folgt Freitag am 24. 09. derBoneBreakersBall mit den Bands:
Giftshop (D); Hinduslem (A); Pink As Panther
(A); Sindustry (A). Am Samstag, 25. 09. gibt’s den
Young & Sexy Club usw.
Programminformationen unter T 0676347 80 28
< Distemper aus Russland
Donnerstag, 23.09.: Mit sanft souligen Balladen und ihrer
Reibeisenstimme verzaubert
Marla Glen ihr Publikum. Ihre Shows sind eine fiebrige Melange
aus Blues, Soul, Jazz, Rock n’ Roll und African Ethno. Die singende
Rebellin und Kämpferin für eine gerechtere Welt verliert als spaßige
Unterhalterin nie den Draht zum Publikum. Marla Glen & Band
um 20.00 Uhr im forumKloster, Gleisdorf.
Information und Platzreservierungen: 0311226 01 444
Dienstag, 28.09.: InselEpigraphe, um 20.00 Uhr in
der Mariahilferkirche in Graz, ist ein Porträt des Komponisten
Joachim Jung. Das Programm besteht aus: 2 Inseln, ... morgens
bei aufgehender Sonne aus dem Dunst des Wassers hervortretend ...
für 4 Violinen (1995), Orgelpunk II aus Epigraph III
(1996), 2 Inseln, ... mittags im Dunst aus dem Wasser
hervortretend ... für 4 Violinen (1999), Litanei für Orgel
aus Epigraph III (2004), 2 Inseln, ... abends in der Dunkelheit
im Meer versinkend ... für 4 Violinen (2003). Die Interpreten
sind Barbara Konrad: Violine, Theo Patsalidis: Violine, Alexandra
Torres: Violine, NN: Violine, Klaus Eder: Orgel und Elvira Riedler:
Orgel.
Weitere Informationen unter http://kulturzentrum.minoriten.austro.net
Herbst-Jazz
< Jazztett Forum Graz
Zum zwölften Mal organisiert Bernd Luef die Autumn Concerts
im Forum Stadtpark und damit sicher eine der am längsten
existierenden Konzertreihen von höchster Qualität auf Low-Budget-Niveau.
Es eröffnet mit einem Doppelkonzert anlässlich seines 25-jährigen
Bestehens das Studio Percussion am 21. und 22. Für
die beiden Jubiläumskonzerte im Forum Stadtpark hat Ensembleleiter
Günter Meinhart ein ganz spezielles Programm mit Werken von
Luigi Nono, Marko Ruzdjak, Karlheinz Essl, Lukas Ligeti, Thierry
De Mey und eigenen Kompositionen zusammengestellt.
Das Hollo Trio mit Klemens Pliem, Wolfram Derschmidt
und Reinhard Winkler setzt die Reihe am 23.09. fort.
„Tiempo compartido“ haben am 24.09. Thorsten Zimmermann,
Robert Stützle und Gitarrist Stefan Oser, der in den vergangenen
sechs Jahren in Mexiko gelebt und seine musikalischen Erfahrungen
und Eindrücke in zahlreichen Kompositionen festgehalten hat Schließlich
spielt am 25.09. in erweiterter Besetzung mit Axel Mayer:
trumpet, flugelhorn, Reinhard Summerer: trombone, Georg
Gratzer: alto-& sopranosax, flute, Klemens Pliem: tenor
& soprano sax, Thomas Rottleuthner: baritonsax, bassclarinet,
Dragan Tabakovic: guitar, Thorsten Zimmermann & Ewald
Oberleitner: bass, Dusan Novakov: drums, percussion,
Ismael Barrios: congas & percussion, Berndt Luef:
vibraphon, percussion das Jazztett Forum Graz seinen „Trialogue
V“.
Beginn ist jeweils um 20.00 Uhr | Informationen unter http://forum.mur.at
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PREISE |
Menschenrechtspreis des Landes Steiermark 2004
Das Land Steiermark vergibt heuer wieder den mit 7.300 Euro dotierten
Menschenrechtspreis. Damit werden Aktivitäten zur Durchsetzung,
Entwicklung und Förderung der Menschenrechte sowie Leistungen auf
diesem Gebiet im In- und Ausland gewürdigt.
Bislang haben sieben SteirerInnen diesen Preis erhalten: darunter
die engagierte Friedenskämpferin Maria Cäsar für ihre erfolgreiche
Jugendarbeit wider das Vergessen und Verdrängen der nationalsozialistischen
Vergangenheit, Mag. Angelika Vauti für ihre Initiativen im
Rahmen des Afro-Asiatischen Institutes in Graz, Sonja Perkic-Krempl,
die unter Einsatz des eigenen Lebens in Guatemala das Zeugenbegleitprogramm
Österreich mitbegründet hat, Harald Krenn, Begründer der
Initiative „Team On“, die Menschen in Problemsituation Zuflucht
bietet, sowie Mag. Harald Schmied, langjähriger Megaphon-Chefredakteur
und Initiator des ersten „Homeless Streetsoccer-Worldcup“ in Graz.
Für die diesjährige Preisvergabe werden derzeit Nennungen gesammelt.
Vorschläge direkt aus der Öffentlichkeit sind willkommen, auch Eigenbewerbungen
sind zulässig.
Einreichungen an das Büro des Landesamtsdirektors,
Hofgasse 15, 8010 Graz, sind noch bis 30. September 2004
möglich.
Minna Kautsky Literaturwettbewerb 2004
Das Thema des heurigen Minna Kautsky Literaturwettbewerbes lautet
„Graz(y) ladies!“, in Anlehnung an das Jahresmotto des Frauenreferates
der Stadt Graz bzw. von Stadträtin Tatjana Kaltenbeck-Michl. Neu
ist, dass die Textgattungen „Lyrik und Prosa“ getrennt von zwei
verschiedenen Jurys bewertet werden. Insgesamt werden jeweils fünf
Texte pro Kategorie prämiert. Demnach wird es auch zwei Siegerinnen
geben, die Geldpreise von jeweils 500 Euro erhalten. Einsendeschluss
ist der 31. Oktober 2004.
Näheres unter 03168724671 | M frauenreferat@stadt.graz.at
Der „Carl-Mayer-Drehbuchwettbewerb“ der Landeshauptstadt
Graz wird zum heuer zum zwölften Mal österreichweit ausgeschrieben.
Das filmische Autorenwerk von Carl Mayer ist für diesen Drehbuchwettbewerb
grundsätzliches wie verpflichtendes Motiv. Carl Mayer hat über die
suggestive Kraft der Beschreibung hinaus durch Wortsetzung den Filmen
aktiv Kontur gegeben. Bewegung, Tempo, Rhythmus und Montage sind
bei Carl Mayer bereits am Papier vorgezeichnet. Von den eingereichten
Arbeiten werden authentische Filmsprache, innovative Dramaturgie
und Expressivität der filmischen Sprache gefordert. Thema des diesjährigen
Wettbewerbs ist „Angst“, Einreichungskategorien sind Kinofilm, Dokumentarfilm
und Fernsehfilm.
Letzter Einreichungstermin beim Kulturamt der Stadt Graz
ist der 31. Dezember 2004.
Details und Ausschreibungsunterlagen unter www.kulturserver-graz.at/carl-mayer-drehbuchwettbewerb
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GELESENES & ERLESENES |
Kein Platz für Skrupel: „Jetzt kommt Fred“ von Martin
G. Wanko
Mit seinem Ö1 Hörspiel „Jetzt kommt Fred“ schließt Martin G. Wanko
nach „Who killed Arnie?“ und „Der Schleim“ die Trilogie der „gesellschaftspolitkritischen
Texte“ (Wanko) ab. Fred, ein Macher und Opportunist, ein zeitgenössisch
potenzierter Herr Karl, macht alles, kann alles, kennt alle und
hat Connections zu Parteileuten, die wie er nicht viel Zuneigung
zu Menschen entwickeln wollen – ein abgrundtiefes Bild von einem
PR-Agenturchef eben. Kokainkonsum und sexuelle Ausbeutung einer
Mitarbeiterin gehören zum Branchenimage. Fred ist ganz schön daneben
und hat keine Skrupel, seinen aufstrebenden Assistenten, und potentiell
alle anderen, die ihm den Rang ablaufen könnten, wie in einem Videospiel
– Egoshooter – abzuknallen. Aber da meldet sich ein unbekannter
Beobachter und macht Fred gehöriges Kopfzerbrechen. Wenn Fred sich
als sprichwörtlicher Halsabschneider geriert, dürfte es sich bei
dem Unbekannten eher um einen Ohrabschneider handeln - und das Verhängnis
nimmt im Stil eines echten „Wanko“ seinen Lauf. Helmut Berger leiht
dem Ekel Fred seine Stimme, außerdem sprechen (und spielen) Wolfgang
Hübsch, Fritz Hammel, Petra Morze u.a. Regie führte Harald Krewer.
Als CD erschienen und zu erwerben bei pumpkin
records (www.kuerbis.at) ISBN 3-900965-27-7.
Mehr zu Martin G. Wanko finden Sie unter www.m-wanko.at
Tinctur – Zeitschrift für Literatur und Kunst
1996 entschlossen sich der Grazer Marcel Fotter und der aus
Alkmaar in den Niederlanden stammende Ruud van Weerdenburg
nach einer absolvierten Lesung in einem Grazer Café auch gleich
eine Literaturzeitschrift zu gründen. Mag sein, dass die sprachlich
und geografisch bedingte Mixtur der Herausgeber zur bezeichnenden
Essenz geführt hat, nämlich Tinctur. Inzwischen erschien
die „Zeitschrift für Literatur und Kunst“ in ihrer elften Ausgabe,
die qualitativ hochwertige Beiträge von mehr oder weniger arrivierten
Autorinnen und Autoren aus den Niederlanden, England, Kalifornien,
Argentinien und Österreich versammelt. Der Schwerpunkt im Konzept
der Tinctur liegt auf Erzählungen und Kurzgeschichten, die hier
teils auf Deutsch, teils auf Englisch wie Klaus Hoffers „On the
magnetic mountain, a fragment“ veröffentlicht sind. Außerdem sind
auch lyrische und experimentelle Texte wie jene der Österreicherin
Susanne Toth vertreten. Ruud van Weerdenburg versteht Tinctur als
offenes Forum für Literatur, bildende Kunst und Musik, in dem Lesungen
auch musikalisch bereichert werden, so etwa durch Vera Montana am
29. Oktober in der Landesbibliothek in Graz. Beiträge und Einsendungen
an unten angeführte Adresse sind erwünscht.
Tinctur erscheint zweimal pro Jahr in der Han-Shan-Press,
Amsterdam, Graz, Wien, London, Silkeborg
und ist erhältlich über tinctur_literature@hotmail.com
Von Strettweg bis zum WeinDUFTikum
In dem aktuellen Kulturreiseführer „Archäologie erleben in der Steiermark“
finden sich vom absoluten Star des Landesmuseums Joanneum, dem Kultwagen
von Strettweg, bis hin zu archäologischen Geheimtipps und Kuriositäten,
wie Europas größtes Spezialmuseum für Sperrmechanismen oder Österreichs
erstes Riechkino „WeinDUFTikum“ in Riegersburg alles verzeichnet,
was mehr oder weniger der Archäologie zuzuordnen ist. Der Bogen
spannt sich von der Römerstadt Flavia Solva bis zum Kulm mit seinem
Freilichtmuseum. Das Wiener Autorenduo Andreas Bichl und Brigitte
Reisinger gibt neben detaillierten Informationen zu Museen und Fundorten
interessante Hintergrundberichte zur Ausgrabungs- und Fundgeschichte.
Themenwege und Routenvorschläge ermöglichen intensive Kulturerlebnisse.
Das Buch weckt die Neugier auf Archäologie und lässt die unmittelbare
Umgebung in einem neuen Licht erscheinen.
Die Rückkehr der Grenzen
Die Rede vom „Fall der Grenzen“ ist einer der beliebtesten Topoi
postmoderner Befindlichkeit – schließlich haben wir ja alle selbst
miterlebt, wie der Eiserne Vorhang symbolträchtig zerschnitten und
die Berliner Mauer publicitywirksam demoliert wurde. – Nur: die
Schengengrenze ist Realität geblieben, und beim Versuch, clandestin
in die EU einzureisen, sind inzwischen mit Sicherheit mehr Menschen
ums Leben gekommen als bei jenem, sich aus dem Herrschaftsbereich
poststalinistischer Diktaturen davonzustehlen. Neue Barrieren entstehen
allerorten – ob zwischen den USA und Mexiko oder im Staat Israel
zwischen jüdischen und palästinensischen Siedlungen. Das Hochspielen
regionaler Identität zur Abgrenzung gegenüber schwächeren Konkurrenten
(„Padanien“ gegenüber Italien, Slowenien gegenüber Jugoslawien,
Tschechien gegenüber der Slowakei) gebiert ebenso neue Grenzen wie
der Nationalismus der Peripherisierten – z.B. Serbiens. Und in den
Metropolen selbst zieht die Gettoisierung von MigrantInnen ebenfalls
neue Grenzsetzungen nach sich. Im vorliegenden Band diskutieren
AutorInnen wie Henning Melber (Uppsala), Paola Visca (Montevideo),
Hans-Heinrich Nolte (Hannover), Helga Schultz (Frankfurt/O.), Viktoria
Waltz (Dortmund) und Hannes Hofbauer (Wien) die unterschiedlichen
Funktionen von regional sowie sozial schärfer werdenden Grenzen
in einer Welt, deren Selbstverständnis zunehmend ein grenzenloses
geworden ist.
Joachim Becker/Andrea Komlosy (Hg.): Grenzen weltweit.
Zonen, Linien, Mauern im historischen Vergleich.
ISBN 3-85371-220-7, br., 240 Seiten, großes Format, 21,90
Die Wunschpumpe. Eine Wiener Montage.
In dem schon 1991 erschienen Nicht-Roman ist das Medium ‘Sprache’,
genauer gesagt die Sprache als Struktur die Botschaft. Die Texte
sind bestimmt von exakten Kompositionsgesetzen mit einer Vielzahl
von Variationen. Es gibt Sprachgitter, Sprachspiele, Kombinationen
von Sprachebenen, Sprache der Lexika, Zitate im Sinne der Postmoderne,
Ironisierungen und Verschlüsselungen. Die Originalität der Texte
entsteht auch durch die Sprache des Wiener Untergrundes, mit vielen
Anleihen aus der Wiener Kunstszene, Bibelzitaten mit ihrer Betonung
des Opfers Jesu; und schließlich erinnern Adrians Texte auch an
die kritische Sprache der 68er Bewegung. Wo es hier um Religion
geht, ist eigentlich Religionskritik gemeint, und wenn es um Philosophie
geht, Antiphilosophie.
Marc Adrian, Die Wunschpumpe. Eine Wiener Montage.
ISBN 3-900530-18-1, 301 Seiten
KORSO verlost in Zusammenarbeit
mit Verlagen bzw. Herausgebern jeweils drei Exemplare der hier rezensierten
Bücher/CDs beim KORSO-Kulturquiz!
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Mit 160 km/h unter die warme Haube?
ein Gespräch zwischen Jörg Nauer & Martin Will,
aufgezeichnet von Jörg-Martin Willnauer
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Martin Will: „Homosexuelle Partnerschaften tragen nichts
zum Fortbestand der Gesellschaft bei und sind daher wertlos!“,
sagt Berhard Görg, Ex-Chef der Wiener ÖVP.
Jörg Nauer: Wer den Nutzen einer Partnerschaft auf die
Fortpflanzung reduziert, hat ein gestörtes Verhältnis zur Intelligenz.
In der Hamburger CDU wirst du nach einem solchen Statement aus
der Partei ausgeschlossen.
M. Will: Übertroffen wird diese Beschränktheit vom Führer
der blauen Jugend, Johann Gudenus. Der hält die gleichgeschlechtliche
Ehe für „naturwidrig“.
J. Nauer: Der Bursche hat im Biologieunterricht nicht
aufgepasst. In der Natur gibt es alle denkbaren Spielarten von
Sexualität. Und ein paar undenkbare dazu. Vielleicht schaut er
sich mal im alten Griechenland um. Oder in seiner eigenen Partei!
Auch da gibt’s warme Nester.
M. Will: Jetzt fordert ausgerechnet Christopher Drexler
von der Steirer-VP ein Ende der Diskriminierung von Lesben & Schwulen.
Solches hätte ich eher Rotgrün zugetraut! Ist dem zu schwül geworden?
Wird Graz jetzt zur Stadt der Volkserwärmung?
J. Nauer: Absolut nicht. Das ist ganz cool kalkuliert.
Reines Ablenkungsmanöver. Voriges Jahr hat er sich mit „160 km/h
für Amokfahrer!“ profiliert, heuer ist es die Schwulendebatte.
So füllt man Sommerlöcher, macht sich bekannt und lenkt fein ab.
M. Will: Du meinst, schwarzblau hat Ablenkungsbedarf?
J. Nauer: Allerdings! Seit Drexlers Vorstoß ist die ganze
ESTAG-Affäre, die vor allem der ÖVP angelastet wird, praktisch
vom Medientisch.
M. Will: Mag sein. Aber die Volkspartei, Hüterin des
Abendlands und seiner christlichen Werte, zerreißts doch bei solchen
Themen! Die Salzburger VP ist gegen Abtreibung, die Steirer-VP
für die Schwulen-Ehe. Wie passt das zusammen!?
J. Nauer: Perfekt. Bei gleichgeschlechtlichen Partnerschaften
gibt’s bekanntlich keine Abtreibungen.
M. Will: Witzbold.
J. Nauer: Das Ende der Diskriminierung von Lesben und
Schwulen werde ich wohl nicht mehr erleben, aber die „Schwulenehe“
schon.
M. Will: Was macht dich so sicher?
J. Nauer: Punkt eins: Die Politik vollzieht lediglich,
was schon längst Realität ist. Punkt zwei: die so genannte „Linke“
darf sich über einen „Sieg“ freuen und ist wieder brav. Und last
but not least ändert die Legalisierung gleichgeschlechtlicher
Partnerschaften nichts an den Macht- & Besitzverhältnissen hierzulande;
sprich: an der extrem ungleichen Verteilung der Reichtümer.
M. Will: Das mag alles sein. Aber Du unterschätzt die
Macht der Bornierten. Die Schwulen-Ehe kommt nicht. Eher wird
der Internationale Tag der Schwulensolidarität, der Christopher’s
Day in Christopher-Drexlers-Day umbenannt. Wetten?
J. Nauer: Ok. Was setzt Du ein?
M. Will: Ein Paar warme Frankfurter.
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kunst/kultur
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