„Neue Armut: Ursachen – Befunde – Strategien“
Podiumsdiskussion mit:
Stadträtin Tatjana Kaltenbeck,
Sozialstadträtin der Stadt Graz
Mag. Christof Lösch, Schuldnerberatung Steiermark
Univ.-Prof. Dr. Josef Scheipl,
Leiter der Abteilung für Sozialpädagogik am Institut für
Erziehungswissenschaft
Ass.-Prof. Dr. Gerhard Wohlfahrt, Institut für
Volkswirtschaftslehre
Einem/r VertreterIn der Caritas
Moderation:
Dr. Michael Wrentschur, Institut für Erziehungswissenschaft
Dienstag, 24. Jänner
2006 | 19.30
Wallzentrum der Universität
Mehrzwecksaal, Merangasse 70
Vorher, 17.30: Posterpräsentation und Open Space
Kaltenbeck / Lösch / Scheipl / Wohlfahrt
Veranstaltet von der Abteilung für Sozialpädagogik am Institut
für Erziehungswissenschaft
der Universität Graz
Hintergrund für die Veranstaltung ist die gesellschaftliche
Situation:
Sie ist durch eine Zunahme von Armut betroffener und armutsgefährdeter
Menschen gekennzeichnet. Dies steht im Widerspruch zu der Tatsache, dass
Österreich laut OECD zu den reichsten Ländern der Welt zählt.
Diese aktuelle Problematik ist Inhalt von Lehrveranstaltungen der Abteilung
für Sozialpädagogik am Institut für Erziehungswissenschaft
in diesem Semester. Dabei werden soziale Interventionen und Forschungsbefunde
zu den Themen „Armut – Arbeitslosigkeit – Wohnungslosigkeit“
erarbeitet und analysiert.
In einer öffentlichen Veranstaltung am Ende des Semesters sollen Befunde aus den einzelnen Lehrveranstaltungen zu diesem Themenbereich öffentlich präsentiert und diskutiert werden. Dazu gibt es zunächst eine von den TeilnehmerInnen der LV gestaltete Posterpräsentation und mit anschließendem 'open space’.
Im Anschluss daran findet eine Podiumsdiskussion mit VertreterInnen aus Politik, Forschung und sozialen Organisationen statt. Dabei sollen u.a. folgende Fragen erörtert werden:
- Worin bestehen die Gründe für die zunehmende Armut und Armutsgefährdung?
- Was ist das 'Neue’ an der Armut? Welche gesellschaftlichen Gruppen sind davon besonders betroffen?
- Welche Rolle können die Forschung,
die sozialen Organisationen, die Politik und die Betroffenen selbst
spielen, um Wege aus der Armutsspirale zu finden?
Eröffnungsvortrag
der Science Talks 2006
anlässlich des 150. Jahrestags des Geburtstages von Sigmund Freud
„Freud“
mit Univ.-Prof. Dr. August Ruhs
12. Jänner, 19.30 Uhr, Neue Galerie, Sackstraße 16, Graz
Moderation: Mag. Christian Eigner
Der Wiener Psychoanalytiker Univ.-Prof. Dr. August Ruhs wird in seinem Referat die Entwicklung der Psychoanalyse von einer psychotherapeutischen Praxis zu einer allgemeinen Lehre über die Macht des Unbewussten behandeln. Egal ob die Psychoanalyse ihre Arbeit auf dem klinischen Feld oder in kulturellen und sozialen Bereichen vollzieht und welchen Ansätzen und Orientierungen sie dabei nachgeht: Es gilt, so Ruhs, dass die Psychoanalyse nur als gelebte und praktizierte Sinn macht.
Symposium zum Abschluss des
Leornardo da Vinci Projektes VOGS –
Vocational Guidance Standard Model for Deaf People
in Europe
Zum Abschluss des zwei Jahre dauernden Projektes VOGS veranstalteten der Steirische Landesverband der Gehörlosenvereine als Projektträger und das bfi Steiermark als Projektkoordinator ein Symposium, bei dem zahlreiche ExpertInnen aus der Arbeit mit und für gehörlose Menschen vertreten waren.
Das Projekt VOGS, in dessen Rahmen ein innovatives und europaweit einzigartiges Bildungsberatungsmodell nach der VOGS-Tandemmethode entwickelt wurde, wurde von Mag. Andrea Stoisser (steirischer Landesverband der Gehörlosenvereine) und Mag. Susanne Reiber (bfi Steiermark) vorgestellt. Die erfolgreich umgesetzte Pilotausbildung von drei hörenden und drei gehörlosen BeraterInnen zu VOGS-Tandem-BeraterInnen wurde durch praktische Erfahrungsberichte der AbsolventInnen anschaulich illustriert.
Die Präsentation der Ergebnisse und Erfahrungen aus dem Projekt VOGS stieß auf reges Interesse, zahlreiche gehörlose Menschen informierten sich über das Projekt VOGS und sprachen sich für dessen Implementierung in der steirischen Angebotsplatte an Serviceleistungen für gehörlose Menschen aus, da durch dieses innovative Modell erstmals die Bedürfnisse von gehörlosen Menschen im Bereich der Bildungsberatung erfüllt und neue Anstöße für Chancengleichheit am Bildungsmarkt gesetzt werden.
Christian Stalzer vom Institut für Translationswissenschaften der Universität Graz gab einen Einblick in Gehörlosenkultur und Gebärdensprache und unterstrich die Wichtigkeit der Gebärdensprache, deren Anerkennung erst im Juli 2005 erfolgte.
Walerich Berger, Leiter des Geschäftsbereichs Entwicklung und Marketing des bfi Steiermark stellte erfolgreiche Weiterbildungsmaßnahmen für Gehörlose vor, die in Kooperation zwischen dem bfi Steiermark und dem steirischen Landesverband der Gehörlosenvereine durchgeführt wurden. Berger kam in seinen Ausführungen zu dem Schluss, dass die Möglichkeiten zur Einbindung von gehörlosen Menschen in die Erwachsenenbildung noch stark verbesserungswürdig sind und appellierte an alle Erwachsenenbildungseinrichtungen, ihre Angebote auch für diese KundInnen zu öffnen.
Einen interessanten Einblick in die Situation von Menschen mit Behinderung am steirischen Arbeitsmarkt gab Mag. Gerhard Wurzinger aus der Sicht des Arbeitsmarktservices (AMS) Steiermark, Susanne Wachter stellte die Situation aus dem Blickwinkel der Arbeitsassistenz für Gehörlose dar.