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Kaffeekultur
aus den Weltläden: garantiert ohne bitteren Nachgeschmack!
Unser Genussmittel Kaffee ist nach wie vor
das Medium Nr. 1 neopostneokolonial-istischer Ausbeutung von Natur
und Menschen. Monokulturen und eine durch Unterzahlung hervorgerufene,
beispiellose Verarmungsspirale der Bauern in den Produktionsländern
im Süden kennzeichnen die konventionelle weltweite Kaffeewirtschaft.
20 multinationale Gesellschaften kontrollieren etwa drei Viertel
des Kaffeehandels. Oft ist es der Druck, Schulden abbauen zu müssen,
der die Preise für die Rohware in so genannten special deals unter
Weltmarkniveau fallen lässt. Die britische Entwicklungsorganisation
OXFAM kritisiert: „Transnationale Konzerne müssen anerkennen, dass
es inakzeptabel ist, KonsumentInnen mit Produkten zu versorgen,
die Millionen Menschen in die Armut treiben.“ Die österreichischen
Welt-Läden und deren Importorganisation EZA werben im Mai für ihre
TransFair-Kaffees und andere fair gehandelte Produkte aus dem Süden.
Kaffee ist – nach Erdöl – das zweitwichtigste Welthandelsprodukt.
Millionen Menschen leben weltweit vom Kaffeeanbau. 2001 war für
die Kaffeekleinbauern ein verlorenes Jahr. Die Weltmarktpreise für
den Rohstoff erreichten das tiefste Niveau seit 30 Jahren und konnten
die Produktionskosten bei weitem nicht mehr decken. So steht den
derzeitigen Selbstkosten der ProduzentInnen von 70—100,00 US$ pro
Sack (=45,4 kg) ein Regel-Einstandspreis von 48,00 US$ gegenüber!
Die Weltläden zahlen über ihre Importorganisation EZA (Entwicklungszusammenarbeit
mit der Dritten Welt GmbH) den Kleinbauern einen Existenz sichernden
Mindestpreis, zur Zeit den Grundpreis von 131,00 US$ pro Sack. Für
Bioanbau gibt’s noch einmal einen Zuschlag von 15,00 Dollar.
Neben den bereits eingeführten EZA-Kaffeesorten Nica (100%
Arabica aus Nicaragua), Jambo (Espressoröstung aus Uganda),
Orgánico (Bio-Arabica aus Mexiko) und Pueblo (Arabicabohne
aus Guatemala) bieten die Welt-Läden ab sofort mit dem Mundo
einen Arabica-Dreiländer-Biokaffee der Anbaugebieten Guatemala,
Nicaragua und Mexiko. Anfang Mai war der Biokaffeebauer Rosario
Lopez Roblero aus dem südmexikanischen Bundesstaat Chiapas zu Gast
im Grazer Weltladen. Innerhalb der Kleinbauernorganisation ISMAM
produziert der heute 58-jährige Campesino Bio-Hochlandkaffee für
die Produktlinien „Orgánico“ und „Mundo“. Roblero übt auch verschiedene
Funktionen innerhalb dieser Organisation aus (Trabajo Común Organizativo)
und hielt ein eindrucksvolles Plädoyer für eine „ökosoziale Agrarwirtschaft“
im Süden.
Weltläden in der Steiermark:
Graz, Mandellstraße 24, Tel. 0316 / 84 83 15 (Für Büros und
Firmen gibt’s einmal wöchentlich Gratiszustellung ab einer Mindestmenge
von fünf Kilogramm)
Hartberg, Herrengasse 12, Tel. 0 33 32 / 61 4 77
Voitsberg, Conrad-von-Hötzendorf-Straße 9, Tel. 0 31 42 /
26 1 82
Weiz, G. Adolf-Platz 1, Tel. 0 31 72 / 26 50
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