Antirassistische Jugendprojekte
im europäischen Vergleich
Von 26. bis 27. April fand im Grazer Rathaus das Symposion „antirassistische
Jugendprojekte im europäischen Vergleich“ statt: Auf Initiative
der ARGE Jugend gegen Gewalt und Rassismus und des Ausländerbeirates
der Stadt Graz trafen sich Beteiligte an einschlägigen Jugendprojekten
aus Deutschland, den Niederlanden und Österreich zu einem Erfahrungsaustausch.
„Schulen ohne Rassismus“ nennt sich ein Schwerpunkt der Arbeit
der ARGE Jugend gegen Gewalt und Rassismus. Die Auszeichnung „Schule
ohne Rassismus“ erhält eine Schule dann, wenn sich SchülerInnen
und LehrerInnen mit großer Mehrheit und für die Dauer eines Jahres
für die Durchführung von Projekten entscheiden, die sich vorrangig
an den Bedürfnissen der SchülerInnen orientieren. Die Palette der
von der ARGE Jugend gegen Gewalt angebotenen und betreuten Projekte
reicht dabei vom ISOP-Projekt Mixed Music für benachteiligte Jugendliche
über die theaterpädagogische Arbeit des Vereins InterAct bis zu
Angeboten des Vereins Südwind, des Welthauses Graz, der Asylkoordination
u.v.m.
Bei der Tagung, die durch den LSR-Präsidenten Horst Lattinger,
Stadträtin Tatjana Kaltenbeck-Michl und GRin Elke Edlinger
eröffnet wurde, referierten Margret Jäger vom Duisburger
Institut für Sprach- und Sozialforschung und Sanem Kleff,
Bundeskoordinatorin der „Schulen ohne Rassismus“ in Deutschland,
über theoretische und praktische Aspekte der antirassistischen Jugendarbeit.
Kleff unterstrich, dass nur durch die Erziehung von Kindern und
Jugendlichen zu selbstbewussten Menschen dem Rassismus Einhalt geboten
werden könne. „Die Jugendlichen von heute werden das Gesicht Europas
von morgen prägen.“
Arbeit und Bildung gegen Rechtsradikalismus
In der Steiermark nehmen zur Zeit zwölf Schulen direkt am Projekt
teil. Christian Ehetreiber von der ARGE Jugend gegen Gewalt betonte,
dass es in der Steiermark im Gegensatz zu Deutschland keine Schulen
gibt, wo rechtsgerichtete Gruppen die Hegemonie über das Schulklima
haben. Die ARGE versteht sich auch als Notruf-Einrichtung für Schulen,
an denen Probleme mit rassistischem Gedankengut auftreten. Die wesentlichen
Faktoren im Kampf gegen Rassismus und Gewalt, so Ehetreiber, liegen
aber im Bemühen, Jugendlichen sinnvolle Arbeitsmöglichkeiten zu
eröffnen, ausreichend Bildung zu finanzieren und die Sozialkompetenzen
zu erhöhen, denn Zukunftslosigkeit und Beziehungslosigkeit sind
die besten Zutreiber für rechte Brandstifter. An die steirische,
österreichische und europäische Politik wird die Forderung gestellt,
trotz enger Budgets die antirassistische Jugendarbeit zu unterstützen
und auszubauen.
Weitere Informationen: www.argejugend.at
G. Muckenhuber
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