In einer der am stärksten benachteiligten Zonen
Ghanas am Rande der Sahel-Zone entsteht ein Muster-Entwicklungsprojekt,
das nicht nur die wirtschaftliche Entwicklung fördern, sondern auch
die Gleichberechtigung der Frauen vorantreiben will. Memuna Fleurkens,
Initiatorin des Projektes „United Cross Culture“, stellte die Ziele
ihrer Arbeit in einer Veranstaltung des Weltladens und des Welthauses
Graz dar. 192 Menschen aus fünf Dörfern, vorwiegend Frauen, arbeiten
in 14 Gruppen in diesem Projekt mit. Das Ziel: Die Diskriminierung
von Frauen und Mädchen im Alltagsleben zu verringern und die Bildungschancen
vor allem der Mädchen zu erhöhen. „Da die Männer nach wie vor einen
Brautpreis für ihre Frauen bezahlen, betrachten sie diese auch als
ihr Eigentum“, berichtet Fleurkens, „Frauen müssen als Arbeitskräfte
zwar volle Leistung erbringen, haben aber bei familiären Entscheidungen
wenig mitzureden. Das Projekt will Verständnis dafür wecken, dass
gleiche Arbeitsleistung auch gleiche Beteiligung an Entscheidungen
bedingt.“
Die TeilnehmerInnen des Projektes spielen Szenen
aus ihrem täglichen Leben und diskutieren danach über das Verhalten
von Männern und Frauen. Dann werden in einem zweiten Schritt Vorstellungen
von einem gleichberechtigteren Leben spielerisch erprobt. „Wenn
die Menschen selbst ihre Bedürfnisse formulieren, sind die Ergebnisse
weitaus nachhaltiger.“ Ein weiteres Ziel der Projektarbeit ist die
Hebung der Schulbildung.
Durch ein Korbflechtprojekt mit Vertrieb durch
die EZA haben einige Frauen eine wirtschaftliche Überlebensbasis
im eigenen Dorf erhalten. „Wenn die Europäer bereit sind, einen
fairen Preis für unsere Produkte zu zahlen, bewirken sie damit viel
mehr, als wenn sie für Afrika spenden“, appelliert Memuna Fleurkens
an die Bewusstseinsbildung auch in Europa.
Wer dieser Aufforderung nachkommen will: Die Körbe
aus Ghana gibt’s auch im Grazer Weltladen in der Mandellstraße
24!
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