05 / 2000
  WIDERSTAND – VERFOLGUNG – EXIL
MODERNE IN DUNKLER ZEIT
• Steirische Künstlerinnen und Künstler 1933–1945 •
• Neue Galerie am Joanneum in Graz • 23.9.–19.11.2000 •

Gertrud und Thomas Ring
in Johnsbach, Gesäuse, 1934

Gertrud und Thomas Ring waren in den 20er Jahren Mitglieder der Berliner Avantgarde im Sturm-Kreis, bekämpften später in ihren Bildern, Artikeln und Theaterstücken den aufkommenden Faschismus und flüchteten vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1932 nach Österreich. Ab 1934 „staatenlos“, schrieb Thomas Ring in Graz in der Zeit des Austrofaschismus wegweisende astrologische Werke, während Gertrud Ring – mit engagierten, modernen Bildern – wesentlich das Spektrum der Kunstentwicklung in der Steiermark bereicherte. Nach dem „Anschluss“ wurde Thomas Ring von Goebbels und Rosenberg zur Mitarbeit an der Entwicklung der NS-Ideologie aufgefordert, lehnte ab und wurde deshalb mit Mal- und Schreibverbot belegt. Vor dem Strafbataillion rettete ihn die Berufung an die „Reichsuniversität“ in Straßburg, wo er bei Kriegsende von den Alliierten mit seiner Frau – trotz der Verfolgung durch das NS-Regime – interniert wurde. Gertrud Ring, krank und durch Hunger geschwächt, starb 1945 im Lager St. Sulpice in Südfrankreich.

Gertrud Rings
„Alchemie des Blutes“, Graz 1935,
geißelt die Auswirkungen des Blutmythos der Nazis


Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum
A-8010 Graz, Sackstraße 16
Tel. 0316 / 82 91 55, 82 91 86, 82 91 59
Fax 0316 / 81 54 01
 


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