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Eigentlich lassen wir von KORSO uns ungern auf Diskussionen
über Standortsicherung ein, dienen diese Debatten in Zeiten
des neoliberalen Regimes doch vor allem als Hintergrundmusik für
das Downsizing sozialer Rechte, für Lohndumping, Verkauf und
Filetierung ehemaliger Renommierbetriebe und andere unerfreuliche
Maßnahmen, die in einer Art paradoxer Intervention angeblich
helfen sollen, unseren Wohlstand auf Dauer zu sichern. Aber: Wenn
Sie diese KORSO-Ausgabe durchblättern, werden Sie auf vielfältige
nachhaltige Möglichkeiten der „Standortsicherung“
stoßen, die mit den oben genannten schon gar nichts gemein
haben – von der Forcierung nachwachsender Rohstoffe über
die Erhaltung gentechnikfreier Landwirtschaft als Marktlücke
in einer von industriellem Agrobusiness geprägten Union; von
einem innovativen Projekt des Sozialressorts und der Caritas zur
Verhinderung von Ausgrenzung über eine Initiative zur Vernetzung
der international anerkannten steirischen Gehirnforschung, von den
erfolgreichen Innovationen steirischer Ökotechnik-Betriebe
bis zu kulturellen Ereignissen und bildungs- und kulturpolitischen
Maßnahmen, die ohne lautes Event-Tamtam zur Mehrung der Lebensqualität
beitragen. Das sind Standort-Vorteile, von denen KORSO gerne kündet.
Und: Mit unserer Serie zum Gedankenjahr 2005 möchten wir einen
Beitrag zu einer positiven regionalen Identität leisten, für
die ein aufgeklärtes, kritisches Verhältnis zur eigenen
Geschichte eine unerlässliche Vorbedingung ist.
Christian Stenner, Wenzel Mracek
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